Hektisch blickt Gaerdin sich um. "Du rechts, ich links!", raunt der Gnom Larissa zu und macht sich startbereit. Der falsche Priester ist für Talvra.
Geblendet von dem vielen Licht, hebt Talvra seinen linken Arm hoch und versucht mit seiner Hand das direkt in seine Augen scheinende Licht ein wenig abzumildern. Er schaut kurz nach rechts und nach links und kann seine Gefährten neben ihm stehen sehen, denen es nicht besser ergeht, als ihm selber.
Dann wendet er seinen Blick wieder nach vorne und als sich seine Augen langsam an das helle Licht gewöhnen, nimmt er drei Gestalten war, deren Augenmerk auf die Gruppe gerichtet ist. Und einen kurzen Augenblick später erkennt er Milos. Kaum kann er seinen Augen trauen, aber eben dieser Milos, schießt es durch seinen Kopf hat so schlecht über das Verschwinden von Bruder Lucius geredet. Und jetzt dieser schändliche Verrat. Noch kann er nicht die ganze Tragweite verstehen, was hatte der Leuchtturm damit zu tun. Aber dies war jetzt vollkommen unwichtig.
Mit seiner rechten Hand hebt er sein Schwert um damit auf Milos zu zeigen. Dann spricht er als erster Milos an und seine Stimme erklingt mit einem noch nie gehörten Zorn. "Ihr Milos, was habt ihr mit dieser Schlangenbrut zu schaffen. Ergebt Euch und laßt Euch von dem Tempel heilen, selbst die unwürdigste Tat kann mit Buße abgewaschen werden. Dies ist die letzte Möglichkeit, um Eurer Seele Frieden zu schenken."
Erstaunt blickt der bärtige Gnom den Priester an. So zornig und bestimmt hat er Talvra noch nie erlebt. Noch mehr erstaunt ihn dessen Versuch, das Ganze ohne Gewalt beizulegen. Er will den Obermotz eines bösen Kultes bekehren. Na ja. Abwarten.
Behände eilt Gaerdin seiner eigenen Anweisung folgend nach links, um den einen Armbrustschützen aufs Korn zu nehmen.
Der Hammer schwingt bedrohlich in seiner Hand und der merkwürdigen Schildkrötenpanzer an seiner Linken folgt den Bewegungen des Schützen.
"Dies ist die letzte Möglichkeit, um eurer Seele Frieden zu schenken", imitiert Milos die Worte des Klerikers mit beißendem Spott, bevor er wieder schallend lacht. "Hehre Worte für so einen kleinen und unbedeutenden Novizen, wie ihr es seid, Talvra. Ihr seid genauso verblendet wie alle anderen, die ihr Leben diesem nutzlosen Büchersammler Oghma verschrieben haben. Der Unaussprechliche bietet soviel mehr Macht, als es der Binder jemals könnte. Nein, eure Vergebung brauche ich nicht. Ihr jedoch solltet langsam um Beistand beten."
Mit einem süffisanten Grinsen gibt der Priester seinen beiden Gehilfen ein kurzes Handzeichen, woraufhin sie ihre Bolzen auf den sich gerade nach vorne bewegenden Gaerdin abfeuern. Es scheint so, als hätten sie nur auf diese Gelegenheit gewartet, doch die beiden Bolzen prallen nur nutzlos von den Säulen ab, zwischen denen sich der Gnom bewegt.
Verdammt Milos.... wieso nur? schießt es Lundal durch den Kopf. Er zieht seine Pistole und sagt leise zu ihr: "Na? Wie bei dem Überfall am Hafen?" Dabei streichelt er sie noch einmal liebevoll und legt dann auf Milos an. Ein Ohrenbetäubender Knall ertönt und Lundal verscheucht die entstandene Rauchwolke um das Ergebnis seines Schusses zu sehen. Schnell drückt er sich dann hinter der Tür an die Wand, um nicht von irgenwelchen Geschossen aufgespießt zu werden.
Als sich die Staubwolke endlich verzieht, steht Milos noch genauso da wie zuvor. Die Kugel scheint ihn noch nicht einmal gestreift zu haben, stattdessen ist sie anscheinend am schwarzen Basalt des Altars abgeprallt. Wieder erklingt das höhnische Lachen des Priesters.
"Ihr benötigt schon etwas mehr, um mich wirklich angreifen zu können."
Exeder ist zuerst etwas verwirrt, dass sie hier auf diesen so genannten Priester treffen. Dann aber besinnt sie sich ihrer wieder vorhandenen Magie und nimmt sich vor dem Priester etwas zu Denken zu geben. Um ihr Argument zu verstärken nimmt sie während der Intonation des Zaubers ein Kraut hervor und zerreibt dieses zwischen den Handflächen. Die Säurekugel, die darauf hin entsteht, sieht irgendwie größer aus, als die, welche ihre Gefährten schon gesehen haben.
Die Säurekugel rauscht weit an Milos vorbei, der die Vorstellung mit einem arroganten Lachen quittiert.
"Mir scheint, ich muss euch nun zeigen, wie man Zauber wirkt", ruft er den Abenteurern entgegen, bevor er magische Formeln intoniert. Plötzlich wirkt Talvra wie festgefroren an Ort und Stelle, gebunden durch Milos' Zauber.
Währenddessen haben die beiden Gehilfen ihre Armbruste schon wieder nachgeladen und die Bolzen auf Gaerdin geschossen. Doch die beiden Geschosse prallen nutzlos an der Rüstung des Gnoms ab.