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Autor Thema: Teil I: Tod in Freihafen  (Gelesen 83999 mal)

Beschreibung: Kapitel 4: Das Nachspiel

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Exeder

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #795 am: 02.10.2008, 23:17:19 »
" So ich bin nun auch wieder voll einsatzbereit "

sagt Exeder etwas leiser als normal und schaut den anderen bei ihrem geschäftigen Treiben zu

Talvra

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #796 am: 03.10.2008, 14:45:36 »
Talvras Blick gleitet über das Regal. Nur langsam kann er die Reihen und die große Anzahl durchstöbern. Aber ihm ergeht es so wie Lundal. Viele Sprachen sind ihm fremd und die Titel der Bücher verheißen nichts Gutes. Und so läßt er die Bücher, die Lundal gefunden hat lieber zu. Aber er schaut sich die Titel nochmals genau an von den Büchern, die er lesen kann ob sie ihm bekannt vorkommen oder bereits Geschichten und Sagen über sie erzählt wurden.

Dann wendet er sich den Schriftrollen zu und ist ein wenig enttäuscht über den schlechten Zustand derselben. "Wie kann man solche Schriftrollen nur so verkommen lassen" spricht er leise vor sich hin und schüttelt ungläubig den Kopf. Als sich Lundal zu Wort meldet, beendet auch er seine Suche.

"Nein, ich fürchte ich konnte keine weiteren Bücher oder Gegenstände finden. Viele von diesen hier, kann ich nicht mal lesen, da ich nicht ihrer Sprache mächtig bin. Aber ich werde sie später mitnehmen, um mehr über sie herauszufinden und um sie sicher zu verwahren. Ich fürchte, der Inhalt dieser Bücher sollte nicht dem gewöhnlichen Volk zugänglich gemacht werden. Aber laßt uns jetzt gehen. Unsere Gefährten langweilen sich und es warten noch ein paar Geheimnisse auf uns" wendet er sich mit einem Lächeln besonders Exeder zu und bittet dann Gaerdin wieder vorauszugehen.

Gaerdin

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #797 am: 03.10.2008, 19:18:56 »
Etwas enttäuscht über die erfolglose Suche beginnt der Gnom, wortlos und vorsichtig den Gang weiter nach vorne zu gehen, den Hammer hält er stets in der rechten Hand. "Psst! der Hinweis und der übertriebene Ausdruck in Gaerdins Augen als er seinen Zeigefinger vor die Lippen hält sind eher  unnötig, da die Gruppe ohnehin einigermaßen leise durch das Gewölbe geht. Man kann nicht vorsichtig genug sein.

Mit mehr Ruhe und Zeit macht sich der Schurke anschließend daran, die Doppeltür am Ende des Ganges nach Fallen oder anderen Mechanismen zu untersuchen.

Tex

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #798 am: 03.10.2008, 19:29:52 »
Weder im Gang, noch an der bronzenen Doppeltüre kann der Gnom irgendwelche Fallen oder andere Mechanismen entdecken.
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Gaerdin

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #799 am: 03.10.2008, 20:08:56 »
Vorsichtig öffnet Gaerdin die Türe mit seiner linken Hand einen winzigen Spalt, während die Rechte den Hakenhammer umklammert. Ob hier der Archivar ist? Oder noch mehr von diesen bebeinten Schlangen?

Aufmerksam lauscht und späht Gaerdin in den Raum...

Tex

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #800 am: 04.10.2008, 09:11:17 »
Der Gnom kann nicht mehr als einen kurzen Blick auf die hinter der bronzenen Türe liegende, hell erleuchtete Halle erhaschen, bis auch schon ein grässliches Lachen ertönt und die beiden Flügel der Doppeltür aus den Händen des Gnoms gerissen werden und wie von Geisterhand auffliegen.

Die Abenteurer sind geblendet von der Unzahl von Fackeln, die den Raum beleuchten. Als sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt haben, erkennen sie mit etwas Schaudern, dass sie wohl hier im Zentrum des Heiligtums des dunklen Gottes der Bruderschaft angelangt sind: Eine lange Halle, flankiert von sechs hohen Säulen aus schwarzem Granit und knapp 15 Meter lang und vielleicht 10 Meter breit. Jede der Säulen scheint von einer gigantischen Schlange umwunden, ein Motiv, das sich auch an den dunklen Fresken an den Wänden fortsetzt. Ein Altar aus schwarzem Basalt steht am gegenüberliegenden Ende der Halle, und ein gelb leuchtendes Symbol - das Dreibein! - ist in die Wand dahinter eingraviert. Hinter dem Altar steht auch eine riesige, mit Tentakeln versehene Statue, die zweifelsohne den dunklen Gott selbst darstellt.

Zwei mit Roben angetane Gestalten lauern hinter den Säulen am Ende der Halle, die Armbrüste bereits im Anschlag. Hinter dem Altar steht ein schlanker Mann, in scharze Roben gehüllt, die Kapuze über dem Gesicht und immer noch markerschütternd lachend. Als er schließlich die Kapuze zurückwirft, enthüllt er eine den Abenteurern nur allzu bekannte hakenförmige Nase, auf der eine aus dünnen Gläsern bestehende Brille sitzt. Milos! Das boshafte Lachen erstirbt, als er schließlich spricht:

"Ihr seid die ersten Nichteingeweihten, die den Tempel des Unaussprechlichen erreichen. Eure Leistung verdient Bewunderung. Tragischerweise ist sie auch euer Untergang."



Auf zum Kampf!
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Tex

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #801 am: 08.10.2008, 09:42:33 »
Hektisch blickt Gaerdin sich um. "Du rechts, ich links!", raunt der Gnom Larissa zu und macht sich startbereit. Der falsche Priester ist für Talvra.

Geblendet von dem vielen Licht, hebt Talvra seinen linken Arm hoch und versucht mit seiner Hand das direkt in seine Augen scheinende Licht ein wenig abzumildern. Er schaut kurz nach rechts und nach links und kann seine Gefährten neben ihm stehen sehen, denen es nicht besser ergeht, als ihm selber.

Dann wendet er seinen Blick wieder nach vorne und als sich seine Augen langsam an das helle Licht gewöhnen, nimmt er drei Gestalten war, deren Augenmerk auf die Gruppe gerichtet ist. Und einen kurzen Augenblick später erkennt er Milos. Kaum kann er seinen Augen trauen, aber eben dieser Milos, schießt es durch seinen Kopf hat so schlecht über das Verschwinden von Bruder Lucius geredet. Und jetzt dieser schändliche Verrat. Noch kann er nicht die ganze Tragweite verstehen, was hatte der Leuchtturm damit zu tun. Aber dies war jetzt vollkommen unwichtig.

Mit seiner rechten Hand hebt er sein Schwert um damit auf Milos zu zeigen. Dann spricht er als erster Milos an und seine Stimme erklingt mit einem noch nie gehörten Zorn. "Ihr Milos, was habt ihr mit dieser Schlangenbrut zu schaffen. Ergebt Euch und laßt Euch von dem Tempel heilen, selbst die unwürdigste Tat kann mit Buße abgewaschen werden. Dies ist die letzte Möglichkeit, um Eurer Seele Frieden zu schenken."

Erstaunt blickt der bärtige Gnom den Priester an. So zornig und bestimmt hat er Talvra noch nie erlebt. Noch mehr erstaunt ihn dessen Versuch, das Ganze ohne Gewalt beizulegen. Er will den Obermotz eines bösen Kultes bekehren. Na ja. Abwarten.
Behände eilt Gaerdin seiner eigenen Anweisung folgend nach links, um den einen Armbrustschützen aufs Korn zu nehmen.
 Der Hammer schwingt bedrohlich in seiner Hand und der merkwürdigen Schildkrötenpanzer an seiner Linken folgt den Bewegungen des Schützen.

"Dies ist die letzte Möglichkeit, um eurer Seele Frieden zu schenken", imitiert Milos die Worte des Klerikers mit beißendem Spott, bevor er wieder schallend lacht. "Hehre Worte für so einen kleinen und unbedeutenden Novizen, wie ihr es seid, Talvra. Ihr seid genauso verblendet wie alle anderen, die ihr Leben diesem nutzlosen Büchersammler Oghma verschrieben haben. Der Unaussprechliche bietet soviel mehr Macht, als es der Binder jemals könnte. Nein, eure Vergebung brauche ich nicht. Ihr jedoch solltet langsam um Beistand beten."

Mit einem süffisanten Grinsen gibt der Priester seinen beiden Gehilfen ein kurzes Handzeichen, woraufhin sie ihre Bolzen auf den sich gerade nach vorne bewegenden Gaerdin abfeuern. Es scheint so, als hätten sie nur auf diese Gelegenheit gewartet, doch die beiden Bolzen prallen nur nutzlos von den Säulen ab, zwischen denen sich der Gnom bewegt.

Verdammt Milos.... wieso nur? schießt es Lundal durch den Kopf. Er zieht seine Pistole und sagt leise zu ihr: "Na? Wie bei dem Überfall am Hafen?" Dabei streichelt er sie noch einmal liebevoll und legt dann auf Milos an. Ein Ohrenbetäubender Knall ertönt und Lundal verscheucht die entstandene Rauchwolke um das Ergebnis seines Schusses zu sehen. Schnell drückt er sich dann hinter der Tür an die Wand, um nicht von irgenwelchen Geschossen aufgespießt zu werden.

Als sich die Staubwolke endlich verzieht, steht Milos noch genauso da wie zuvor. Die Kugel scheint ihn noch nicht einmal gestreift zu haben, stattdessen ist sie anscheinend am schwarzen Basalt des Altars abgeprallt. Wieder erklingt das höhnische Lachen des Priesters.

"Ihr benötigt schon etwas mehr, um mich wirklich angreifen zu können."

Exeder ist zuerst etwas verwirrt, dass sie hier auf diesen so genannten Priester treffen. Dann aber besinnt sie sich ihrer wieder vorhandenen Magie und nimmt sich vor dem Priester etwas zu Denken zu geben. Um ihr Argument zu verstärken nimmt sie während der Intonation des Zaubers ein Kraut hervor und zerreibt dieses zwischen den Handflächen. Die Säurekugel, die darauf hin entsteht, sieht irgendwie größer aus, als die, welche ihre Gefährten schon gesehen haben.

Die Säurekugel rauscht weit an Milos vorbei, der die Vorstellung mit einem arroganten Lachen quittiert.

"Mir scheint, ich muss euch nun zeigen, wie man Zauber wirkt", ruft er den Abenteurern entgegen, bevor er magische Formeln intoniert. Plötzlich wirkt Talvra wie festgefroren an Ort und Stelle, gebunden durch Milos' Zauber.

Währenddessen haben die beiden Gehilfen ihre Armbruste schon wieder nachgeladen und die Bolzen auf Gaerdin geschossen. Doch die beiden Geschosse prallen nutzlos an der Rüstung des Gnoms ab.
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Tex

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #802 am: 08.10.2008, 09:45:10 »
Die Überraschung lässt Larissa zwar einen Moment zögern, aber schnell hat sie sich wieder gefasst und stürmt nach vorne, wie ihr von Gaerdin geheißen. Jedoch nimmt sie nicht die rechte Flanke sondern läuft geradewegs in die Mitte des Raumes, damit sie mit ihrem Bogen, den sie noch während des Laufens bereit macht, einen besseren überblick hat.

Fluchend sieht Lundal wie seine Kugel im Altar landet. Sich aber seiner Deckung sicher, macht er sich direkt daran, seine Pistole nachzuladen.

Gaerdin überwindet die kurze Distanz zu dem Armbrustschützen und schlägt blitzschnell und heftig zu. Die Worte Milos hallen in seinem Kopf nach und der Gnom muss die aufkeimende Verunsicherung mühsam abschütteln. "Knaller, nochmal!" brüllt er, um sich selbst Mut zu machen.

Weder Larissas Pfeil noch Gaerdins Hackenhammer finden ihr Ziel.

Exeder ist ungehalten darüber, dass ihre Säurekugel daneben geht, sie gibt aber nicht auf, sondern nimmt sich wieder ein Ziel vor. Und da sie den Anführer für den gefährlichsten hält, bleibt dieser im Moment in ihrem Fokus. Und wieder nimmt sie dabei die exotischen Kräuter zur Hand.

Gerade noch war Talvra voller Zorn und er spürte seine Hand, wie sie fest das Schwertheft drückte, als nach dem Gelächter von Milos der Druck auf sein Schwert nachläßt. Erstaunt wirft er noch einen Blick auf seine Hand und sieht wie sich langsam sein Arm senkt, bevor seine Kraft ihn verläßt und das Schwert zu Boden fällt. Verzweifelt versucht er sich mit seiner mentalen Kraft gegen diesen Zauber zu wehren, aber er spürt wie sich sein Körper immer mehr seiner Kontrolle entzieht und er gefangen in seinem Körper nur noch seinen Gedanken freien Lauf lassen kann.

Exeders Säurekugel trifft Milos, doch scheint ihn die Säure nicht sonderlich zu stören.

Talvra spürt unterdessen, wie er durch eine große Willensanstrengung wieder langsam die Kontrolle über seinen Körper wiedererlangt.

"Mehr habt ihr nicht zu bieten?", kommentiert Milos höhnisch den Zauber der Elfe. "Mir scheint, ihr seid dem armen, armen Lucius keine Rettung, so lächerlich schwach wie eure Zauber sind..."

Dann setzt er selber wieder zu einem Zauber an. Urplötzlich wird Larissa von einer Woge der Furcht überrollt, doch kann sie gerade noch so die aufkeimende Panik und den Drang zur Flucht niederkämpfen. Im selben Moment jedoch wird sie von einem Bolzen eines der Tempelgehilfen getroffen, der jedoch glücklicherweise nur eine kleine Wunde reißt.

Der andere Tempelgehilfe lässt unterdes seine Armbrust fallen und blickt Gaerdin mit einem grausamen Lächeln an. Seine Augen funkeln böse. "Wollen wir doch mal sehen, was du der Macht des Unaussprechlichen entgegenzusetzen hast", äußert er herausfordernd, bevor er auf den Gnom zustürzt, augenscheinlich einen Zauber wirkend. Doch der Gnom kann der wahrscheinlich todbringenden Berührung gerade noch so ausweichen.
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Tex

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« Antwort #803 am: 09.10.2008, 19:08:30 »
"Das da!", kommentiert der Gnom seinen - wenig erfolgreichen -  Schlag mit dem Hakenhammer trocken und zuversichtlich, achtet jedoch darauf, seine Deckung gegen den Kleriker nicht fallen zu lassen.

"Schuss kommt gleich!", erwidert Lundal Gaerdins Ruf. Sofort beginnt er, einige Silben zu murmeln und Bewegungen mit seiner freier Hand zu machen. Kurz darauf sind Lundals Augen so scharf wie die eines Adlers und so dreht er sich in die Tür hinein und legt auf den feindlichen Priester an.

Die plötzliche Furcht, die sie überfiel, konnte sich Larissa überhaupt nicht erklären. Irgendetwas unheimliches musste es hier geben, was sie vielleicht nur instinktiv erfassen konnte, wie ein Hund der die Bosheit eines Menschen riechen kann. Vorsichtig bewegt sie sich noch etwas in den Raum hinein und greift den Priester des Unaussprechlichen noch einmal an.

"Ob er der Grund für das plötzliche Unbehagen ist?"

Verärgert über seinen Schwächeanfall und darüber, das er sein Schwert hat fallen lassen, schaut er voller Zorn in Richtung von Milos. "Jetzt wo meine Worte keinen Erfolg zeigten, ist nun die Zeit der Vergeltung gekommen", denkt er sich, während er sein Schwert wieder aufnimmt und in Richtung von Milos läuft. Schließlich kommt er neben Larissa zum Stehen. Seine Augen sind immer noch auf Milos gerichtet, seinem Ziel, das sein Angebot Buße zu tun so verhöhnt hat.

Exeder ist etwas beruhigt über den Erfolg ihres Geschosses, und fällt schon wieder in die Trance der Magie. Und einige Sekunden später entsteht wieder wie von selbst eine kleine Kugel aus Säure, welche sich von Exeders Hand wegbewegt und in Richtung des Priesters fliegt und dabei immer größer wird.

Sowohl Exeders Säurekugel als auch Larissas Pfeil treffen Priester nicht. Während die magische Kugel jedoch weit daneben geht und an der dunklen Statue des Unaussprechlichen zerschellt, scheint Larissas Pfeil an einer magischen Barriere abzuprallen und Milos so unbeschadet zu lassen.

Unterdessen wächst die Arroganz des Priesters ob der lächerlichen Angriffe der Abenteurer schier ins Unermessliche.

"Mehr hat der Binder nicht zur Rettung seines bedauerlichen Dieners aufzubringen?", verhöhnt er die Abenteurer weiter. "Sehet nun die Macht des Unaussprechlichen!"

Mit ausgreifenden Gesten beginnt er einen weiteren Zauber zu wirken und fixiert dabei besonders den bärtigen Gnom, der ihm so nahe steht. Urplötzlich wird auch der Gnom von einer Woge der Furcht überrollt. Im Gegensatz zu Larissa kann er ihr aber nichts entgegensetzen sondern versinkt tief in der aufkeimenden Panik, sein einziger Instinkt ist nur noch die Flucht, Flucht aus dem Tempel, Flucht vor der überwältigenden Macht des dunklen Gottes der Bruderschaft. Diesen Kampf konnten sie doch gar nicht gewinnen!

Ergriffen von diesen Gedanken bekommt der Gnom auch nicht mit, wie der vor ihm stehende Tempelgehilfe einen weiteren Zauber wirkt, doch auch beim zweiten Mal schafft es der Gehilfe nicht, den Gnom zu berühren, um den Zauber anzubringen.

Der andere Gehilfe schießt unterdessen einen weiteren Bolzen auf Larissa, der jedoch weit an der Hin vorbeigeht und mit einem dumpfen "Pling" gegen eine der Säulen aus schwarzem Granit prallt.
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Tex

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« Antwort #804 am: 09.10.2008, 19:10:56 »
Es ist vorbei. Der dunkle Gott und seine Jünger werden uns hinwegfegen. Goran! Er wird mich beschützen! "Goran!" Den Namen seines Mentors auf den Lippen stürmt Gaerdin panisch in Richtung Ausgang. Eine tiefe Furcht hat den sonst so fröhlichen Gnom ergriffen, seine weit aufgerissenen Augen und seine Miene spiegeln eine tiefe Verzweiflung. "Goran!" Erneut ruft Gaerdin mit sich überschlagender Stimme verzweifelt nach seinem Freund und Meister.

Voll Schrecken sieht Lundal, wie sein Freund von unsagbarer Panik ergriffen gen Ausgang rennt und immer wieder den Namen seines ehemaligen Mentors ruft. Voll Zorn schreit Lundal den anderen Gnom an: "Schlapphut! Beherrsch dich! Sieh hin! Hab vertrauen in deine Fähigkeiten! Er ist nicht unverwundbar!" Dann zielt Lundal mit scharfen Blick und ruhiger Hand auf den Kopf des Gegnerischen Priesters und drückt ab. Anschließen steckt er seine Pistole weg. Sie hat ihm gute Dienste geleistet in diesem Kampf, doch nun wird es Zeit, seine Zauber einzusetzten. Anschließend kann er ja immernoch mit ihr seinen Freunden helfen.

Exeder ist durch den offensichtlichen Erfolg ihres Gefährten Lundal wieder davon überzeugt, dass auch sie den abgefallenen Priester treffen kann. Auch bei diesem Versuch findet wieder eines der teuren Kräuter Verwendung, welches ihre Magie um einiges stärker macht, doch auch diese Säurekugel trifft wieder nur Granit.

Als Talvra neben Larissa steht, sieht er nur noch Gaerdin hinaus rennen. Und er erinnert sich an die peinliche Situation, in der ihn vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls der Mut verließ und er so schändlich davon gelaufen ist. Aber heute würde ihm das nicht noch einmal passieren. Er hob sein Schwert, bereit sobald er Milos erreicht hatte, diesem ein paar Schläge zu verpassen, so daß er sich eines Besseren besinnen konnte und vielleicht doch noch Reue zeigen würde. Mit diesen Gedanken rennt Talvra los und versucht so schnell wie möglich an den Schützen vorbeizukommen, ohne das diese ihn im vollen Lauf treffen würden. Dann bleibt er vor Milos stehen, sein Gesicht verzerrt vor Wut über dessen Verrat und schlug so stark wie möglich zu.

Entschlossen geht Larissa noch ein paar Schritte weiter in den Raum, dass sie den gegnerischen Priester besser sehen kann und lässt einen weiteren Pfeil auf ihn los. Sie konzentriert sich jetzt nur noch auf diesen Kampf, in dem sie endlich jene zur Rechenschaft ziehen können, die ihnen zuvor nach dem Leben getrachtet haben.

Die Hin konzentriert sich voll und ganz auf diesen einen Pfeil, der ihren Gegnern den Tod bringen soll. Und wahrhaftig, wie an einer Schnur gezogen rast der Pfeil auf den Tempelgehilfen zu und zerfetzt ihm die Kehle. Röchelnd geht der Mann zu Boden, den leblosen Körper in einer immer größer werdenden Laache aus Blut zurücklassend.

Der Tod des Gehilfen scheint Milos jedoch kaum zu beeindrucken. Immer noch steht das siegessichere, arrogante Lächeln im Gesicht des Priesters. Umso unerwarteter trifft ihn darauf die Kugel aus Lundals Drachenpistole, die tief in seine Eingeweide eindringt und ein großes Loch in die Bauchdecke reißt. Nur mit Mühe kann Milos seine Hände auf die Wunde pressen, um das hervorquellende Blut zurückzuhalten. Den Rest gibt schließlich Talvra dem falschen Oghmapriester. Der Kleriker stürmt heran, das Schwert hoch erhobenen und lässt es schließlich in einem gewaltigen Hieb, in dem man den ganzen Zorn über die andauernde Häme, den Spott gegenüber seinem Gott zu sehen vermag, niederfahren. Die Zeit scheint stillzustehen in diesem Moment, unendlich langsam sieht man das Schwert niederfahren, sieht, wie die scharfe Klinge den Nacken des Priesters trifft, Fleisch, Sehnen, Knochen durchtrennt und auf der anderen Seite wieder austritt, sieht den abgetrennten Kopf zu Boden prallen, die Stufen des Altars herunter, immer weiter in den Raum rollend und schließlich in der Mitte des Tempels zum Liegen kommend, sieht den leblosen Körper des Priesters zu Boden fallen.

Der zweite Tempelgehilfe erkennt die Ausweglosigkeit der Situation. Mit einem lauten "Beim Gelben Zeichen und der Macht des Unaussprechlichen! Wir werden siegen!" verschwindet er durch eine gut versteckte Türe in der Seite des Raumes.
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« Antwort #805 am: 09.10.2008, 19:13:47 »
Kapitel 4: Das Nachspiel

Noch während der Kopf des toten Priesters rollt, geht mit ihm eine schreckliche Verwandlung von Statten. Knochen verschieben sich, die blutverschmierte Haut wird dunkler, grüner, und es wachsen... Schuppen! Der Mund des Priesters verzieht sich zu einer Schnauze, mit kleinen, spitzen Zähnen, die heraushängende Zunge wird länger, dünner, spaltet sich am Ende gar. Am Ende des grässlichen Prozesses hat sich der Leichnam des Priesters in den eines Schlangenmenschen verwandelt. Nur die schief auf dem schuppigen Gesicht vor den toten, glasigen Augen sitzende Brille erinnert noch an den Menschen, den die Abenteurer unter dem Namen "Milos" kannten.

Nur Talvra kann als Einziger der Abenteurer noch etwas entdecken, hinter dem Altar, ein verschnürtes, sich bewegendes Bündel, offenbar ein Gefangener, der zur Opferung vorbereitet werden sollte. Lucius?
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Gaerdin

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« Antwort #806 am: 10.10.2008, 08:47:07 »
Lundal streichelt mit einem selbstvergessenen Grinsen seine Drachenpistole, die ihm wieder einmal einen großen Dienst erwiesen hat. Die plötzliche Stille, in der ein unterschwelliges Entsetzen liegt, lässt ihn jedoch aufblicken. "Was ist DAS denn?" entfährt es dem Gnom als er die Verwandlung des falschen Oghma Priesters wahrnimmt.

Schlagartig ist er zurück in der Realität und erinnert sich an Gaerdin. Wo ist Schlapphut, sieht ihm gar nicht ähnlich.

In diesem Moment betritt der Waldläufer zerknirscht die Halle. Die alles überdeckende Furcht, die ihn so plötzlich überkommen hatte, war so abrupt verflogen, dass er im Wegrennen fast auf die Nase gefallen wäre.  Froh, dass alle seine Gefährten noch leben, stößt er hervor. "Entschuldigt, er muss mich mit einem Bann belegt hab.." Mitten im Satz bricht Gaerdin ab. Auch er realisiert erst nach einigen Sekunden, wer  oder besser, was der Kadaver des Schlangenmenschen war.  Baervan steh uns bei. Der Verrat ist größer als gedacht.

Mit einem bemühten Grinsen klopft er seinem Freund auf die Schulter. "Danke Knaller. Lass uns das Vieh mal ansehen." Der versuch, sich selbst wieder Mut und Selbstvertrauen einzureden gelingt einigermaßen und die beiden Gnome nähern sich dem Wesen, das einst Milos war und beginnen, die Überreste gründlich zu untersuchen.

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Talvra

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Teil I: Tod in Freihafen
« Antwort #807 am: 10.10.2008, 12:50:43 »
Als Talvra seinen Schlag durchgeführt hat, weicht sein Zorn wieder von ihm und mit einem kleinen Gebet zu den Göttern dankt er ihrem Beistand. Er wendet sich dann seinen Gefährten zu und ist zufrieden, das dieser Kampf so eine glückliche Wendung genommen hat und außer Lundal seine Gefährten doch wenig verletzt scheinen.

Dann wendet er sich Bruder Milos zu und mit einem kurzen Blick sieht er, das hier jede Hilfe zu spät kommt. Erschrocken muß er aber dann feststellen, das sich dieser nach seinem Tod in einen Schlangenmenschen zurückverwandelt. Fast gleichzeitig mit Lundal entfährt ihm ein kleiner Schrei des Entsetzens "Nein, wie kann das sein" und nach einer kurzen Pause gibt er seinen Gedanken freien Lauf. "Aber wenn dies nicht Milos war, dann könnte er noch leben" und seine Augen wandern durch den Raum und bleiben dann bei einem Bündel hängen, das er erst jetzt wahrgenommen hat.

"Hier ist noch etwas. Kommt heran" ruft er seine Gefährten heran, während er immer noch mit gezogener Waffe sich diesem Bündel nähert und es vorsichtig betrachtet. Sobald seine Gefährten eingetroffen sind, fängt er an die Knoten zu lösen und nachzusehen, wer hier wohl so gut verschnürt wurde.

Exeder

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« Antwort #808 am: 10.10.2008, 15:11:34 »
Exeders Erleichterung ist nicht zu beschreiben, als der Kampf endlich zu Ende ist.

Ich muss meine Magie verbessern !

denkt sie sich. Dann weiten sich ihre Augen, als sie den Verwandlungsprozess des angeblichen Oghma-Priesters mitansehen muss.

" Was ist das für eine Abscheulichkeit ? Diese Kreatur hat den Tod verdient ! "

Als dann aber ihr Gefährte ein Bündel auf dem Boden ausmacht, schöpft auch Exeder wieder Hoffnung, dass Milos das ganze Grauen doch überlebt haben könnte und steuert wie die anderen auf den vermeintlichen Gefangenen zu.

Tex

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« Antwort #809 am: 10.10.2008, 17:59:37 »
Mit seiner magisch verstärkten Sicht kann Lundal an dem Leichnam des falschen Oghmapriesters mehrere Auren ausmachen. Im festen Griff der toten Klauen - Lundal muss einiges an Kraft aufbringen, um den Griff zu lösen - hält der tote Milos eine kleine, silbrig schimmernde Perle, die eine magische Aura ausstrahlt, ebenso wie der helle, von einem kleinen Rubin gekrönte Stab aus Birkenholz, den der falsche Priester an seinem Zingulum hängen hat. Kurz darauf fördert Gaerdin, der mit Lundal zusammen den leblosen Körper untersucht, auch den letzten, magisch leuchtenden Gegenstand zu Tage, eine wollene Weste, die Milos unter der schwarzen Robe trug. Alle Gegenstände sind jedoch noch mit dem öligen, schwarzen Blut der Schlangenmenschen verschmiert und bedürfen wohl erst einer gründlichen Säuberung. An nicht-magischen Gegenständen findet Gaerdin zudem noch einen silbernen Dolch mit Verzierungen in einem merkwürdigen Schlangenmotiv, mehrere silberne Ringe und einen kleinen, klimpernden Lederbeutel mit insgesamt acht Goldmünzen.

Als Lundal schließlich seinen Blick auf den Altar richtet, ist er ob der Stärke der Aura fast überwältigt. Eine gewaltige, unheimliche Macht geht von dem basaltenen Altar aus, etwas, das man besser nicht anrührt. In einer Ecke des Raumes, etwas abseits hinter dem Altar erkennt der Gnom jedoch noch eine weitere Aura, deutlich schwächer als der Altar, aber dennoch wahrzunehmen.

Unterdessen widmet sich Talvra dem Gefangenen hinter dem Altar, Langsam löst er die einzelnen Fesseln und entfernt den Knebel. Hastig schnappt der Gefangene nach Luft, bevor er sich seufzend, jedoch voller Dankbarkeit an Talvra wendet.

"Ich kann euch kaum genug danken, dass ihr mich aus den Fängen des Kults gerettet habt. Ihr habt mich vor einem sicheren, schmerzhaften Tod bewahrt."
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