Als Talen voran durch die Tür stürmt, preschen ihm eiskalte Winde ins Gesicht. Die Elementare thronen über den Segeln und scheinen damit beschäftigt zu sein, sich selbst und die Lyrian auseinander zu nehmen.
Wie riesige, sich immer wieder verformende Ansammlungen aus dunklen Wolken beherrschen sie den düsteren Himmel. Auf ihren Oberflächen bildet sich der Hauch eines Gesichtes, aber verschwimmt, bevor es eine endgültig humanoide Form annehmen kann.
Als die Helden die Sicherheit des Unterdecks verlassen haben, senkt sich blitzartig eines der treibenden Geister auf die Gruppe herab und trotz seiner schleierartigen Masse trifft er Joanne mit der Wucht eines Hammers. Zügig erhebt sich der Elementar wieder in die Luft.
"Dreihornscheiße", flucht der Goblinoide Schankwirt leicht verängstigt.
"Mach was du zu erledigen hast Junge und erledige es schnell. Ich beschäftige solange den da."
Mutig, aber doch leicht beklommen schreitet der Schankwirt dem Geist entgegen, welcher Joanne attackiert hat, wenn auch ohne eine Möglichkeit ihn zu erreichen.
Talen stürmt aus dem Unterdeck und für einen kurzen Moment muss er erschrocken die Luft anhalten, als er die riesigen Elementare über das Deck peitschen sieht. Der Wind, welche beständig durch sein Gesicht weht und seine Haare verunstaltet verstärken nur dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit, das Gefühl etwas Übermächtigen gegenüber zu stehen. Doch dann wird er aus seiner Erstarrung gerissen, als sich urplötzlich eines der Wesen herabsenkt und Joanne einen heftigen Schlag verpasst. Außer sich vor Wut will der junge Mann sich dem Monster entgegen werfen, doch im letzten Moment erinnert er sich an seine Aufgabe. Er schaut mit einem wehleidigen Blick zu Joanne. Seine Augen voller Sorge.
„Joanne zieh dich zurück. Du darfst nicht sterben, du musst durchhalten. Ich liebe dich doch.“
Fast steigen Tränen in seine Augen, doch dann kehrt auf seine Entschlossenheit zurück. Er schaut zu dem Professor.
„Betet zu den Göttern, dass ihr euch nicht irrt. Sonst sind wir alle verdammt.“
Talen macht sich daran das Steuerrad zu erreichen. So schnell es ihm möglich ist, macht er sich auf den Weg mit nur einem Ziel vor Augen.
Kaum ist Joanne aufs Oberdeck getreten, erfasst der chaotische, wechsellaunige Wind sofort ihr Haar und den Saum ihrer Sutane. Ehrfürchtig begegnet die Aundairerin den wirren, tobenden Geistern der Elemente, die Augen leicht zusammengekniffen. Sie beeilt sich nicht, das Rapier zu ziehen - was soll eine spitze Klinge gegen massen lebendiger Luft schon ausrichten?
Dafür kann diese sehr wohl was gegen sie ausrichten. Das bekommt die Theologin schnell zu spüren, als eins der beiden scheinbar ziellos umher treibenden luftigen Elementarwesen sich unerwartet zu ihr herabsenkt und ihr einen Schlag verpasst, der die Härte eines geworfenen Steinbrockens hat.
Die junge Frau hört gleich mehrere ihrer Rippen brechen und krümmt sich zusammen, mit einem stöhnenden Schmerzlaut an den Lippen, aus deren Winkel bald dünne scharlachrote Rinnsale zu sickern beginnen.
"Talen... Beeile dich," entgegnet die Elde ihrem Geliebten geschwächt, "du bist unsere einzige Hoffnung. Ich liebe dich."
Dass der Schrat sich kampfwütig dem Elementar entgegen wirft, kommt der Gelehrten nur gelegen; sich an der Wand des Achterdecks abstützend, zieht sie zur selben Treppe, die der junge Cyrer genommen hat, zurück. "Dol Dorn, schenke mir Mut und Ausdauer, lasse mich nicht die Sinne verlieren. Schenke Talen deine Gunst, Dame des Glückes, denn das Glück ist mit den Wagemutigen..."
Dem Professor stockt der Atem, als er die zustände an Deck zu Augen bekommt. Die Elementare flößen ihm Respekt ein, der ihm ihre Situation unabdingbar vor Augen führt. Wir sind sowas von am Arsch...
Als einer der Elementare herabgerauscht kommt, zuckt Sarelo zusammen und wirft einen Arm über den Kopf. Lächerlich, als ob es was bringen könnte, du Narr, macht er sich über seine eigene spontane Reaktion lustig. Der Elementar hämmert mit voller Wucht gegen Joanne, und das Krachen in ihrem Körper lässt nichts gutes vermuten. Sie hatte vorher bereits Schaden einstecken müssen, und Sarelo machte sich sorgen, wie lange sie noch durchhalten würde. Als Professor der Morgrave Universität wäre es für ihn eine undenkbar ungünstige Angelegenheit, wenn ihr etwas zustoßen würde. Natürlich noch schlimmer wäre der pure Verlust eines Lebens.
Ungläubig beobachtet Sarelo, dass sich Joanne nicht wieder unter Deck begibt. "Fräulein Joanne, was tut ihr? Begibt euch wieder unter Deck!", ruft ihr der Professor entgegen, während er ihr nachläuft. Außerdem holt er einen Heiltrank heraus, den er ihr entgegenhält. "Und trinkt dies, das wird euch helfen. Ich habe die Heiltränke in meiner Robe, flößt mir einen ein falls ich getroffen werden sollte." Er hält den Heiltrank fest in seiner Hand, damit er ihm unter keinen Umständen entgleiten könnte.
Eines der kleineren Geister katapultiert sich währenddessen in den riesigen Elementargeist, welcher bisher nur teilnahmslos über dem Deck schwebte. Die beiden Elemente verschwimmen für einen Augenblick in einer Masse aus pulsierenden Wolken.
Die grauen Schwaden des größten Geistes tanzen nun deutlich unruhiger als zuvor. Unheilbringend bilden sich dunkle Augen und ein Mund auf seiner Oberfläche. Dann verschwinden die künstlichen Gesichtsmerkmale wieder und die Masse des Geister beginnt wie schäumendes Wasser immer stärker zu brodeln.
Zur gleichen Zeit senkt sich ein weiteres Mal der aggressive Elementar herab, welcher schon Joanne verletzte. Diesmal schmettert er in den massiven Schankwirt. Taumelnd versucht dieser noch einen Schlag gegen den sich rasch entfernenden Elementar anzubringen. Doch er hat keine Chance den überlegenen und viel zu schnellen Gegner auch nur zu streifen.
Der Goblinoid spukt einen schleimigen und blutigen Ballen auf die Holzplanken.
"Komm hier runter, damit wir es zu Ende bringen können!" Fordert er den Elementar heraus.