Wie in jeder Nacht, hatte Torinkas auch in dieser Burg Krag verlassen, sobald er spürte, dass der Zeitpunkt näher rückte an dem er wie in jeder Nacht ein Zwiegespräch mit seinem Gott halten würde.
Inzwischen kennt der Dunkle Rächer den Weg recht gut und so ist er schneller als in den vergangenen Nächten bei dem Baum, den er aufsuchte, seid Burg Krag zurückgewonnen wurde. Der Mondelf lässt sich im Schneidersitz unter dem Baum nieder, setzt seinen Helm ab und schließt die Augen. Es hat leicht zu schneien begonnen, aber davon merkt Torinkas nichts. Leise beginnt er das Gebet an seinen Gott zu sprechen, auf dass dieser ihn mit den magischen Kräften ausstatten würde, die er benötigte um die Herausforderungen des nächsten Tages zu bestehen: "Shevarash, widme eine Sekunde deiner Aufmerksamkeit diesem Diener auf dass er seine Jagd fortsetzen kann. Leihe ihm einen Splitter deiner göttlichen Kraft, damit er weiterhin deine Hand in der Welt der Sterblichen sein kann."
Torinkas spürt instinktiv, dass seine Gebete das Gehör seines Gottes finden, doch er kann nicht anders als die Zweifel, die er seid dem Sieg über die Drow in sich trägt seinem Gott zu offenbaren, obwohl er sich sicher ist, dass dieser bereits von ihnen weiß: "Nachtjäger, deine Feinde hier sind geschlagen. Doch in der tiefe unter dem Tal hausen noch mehr und wenn dass Tal frei von den Besatzern ist, könnten deine Diener leichter gegen den wahren Feind vorgehen. Dieser Diener weiß nicht, ob er hier weiterhin deiner Sache dient oder ob es dein Wille ist, dass er zu seinen Brüdern zurückkehrt. Bitte, Pfeilbringer, gibt deinem Diener ein Zeichen, ob er auf dem richtigen Weg ist."
Torinkas wusste bereits, was geschehen war, als er das Knacken hörte und die Augen aufschlug um den Ast vor sich aufschlagen zu sehen. Er wusste was er vor sich sehen würde, denn sein Gott hatte es ihm gesagt. Vor dem Dunklen Rächer im Schnee lag ein Ast, der vom Baum abgebrochen war. Er erinnerte sehr stark an einen Pfeil, der in der Mitte durchgebrochen war und das genügte dem Dunklen Rächer als Beweis für den Willen seines Gottes. Also setzt er sein Gebet stumm fort und mit jedem Wort, das er in seinem Geist an Shevarash richtet, spürt er wie ein Bruchstück von göttlicher Energie seinen Körper mit Kraft erfüllt. Es dauert etwa eine Stunde, bis Torinkas geendet hat und klettert wie gewohnt auf dem Baum, wo er sich in der breiten Astgabel niederlässt und in der Trance versinkt.
Der Tag ist noch nicht angebrochen, als er seine Augen wieder aufschlägt und sich auf den Rückweg in Richtung der Feste macht. Auch wenn es die Nacht über noch mehr geschneit hat, behindert der Schnee den Dunklen Rächer kaum, denn er wandelt auf ihm, als wäre es fester Erdboden.
So gelangt er sehr schnell zurück zur Burg und betritt sie, gestärkt durch die Gewissheit, dass dies der Ort war an dem er seinen Gott am besten dienen würde und zuversichtlich das Tal schnell von seinen Besatzern zu befreien und es so für die Rächer in einen geeigneten Stützpunkt für einen Kreuzzug gegen Maerimydra zu verwandeln.