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Autor Thema: Die Chroniken  (Gelesen 58802 mal)

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Zon-Kuthon

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Die Chroniken
« Antwort #555 am: 07.05.2009, 22:16:52 »
Da der Priester den entstellten Leichnam des Zwergs berührt, verfärbt sich der weißgraue Nebel in dunkle Schatten. Es ist Morpheus der die unnatürliche Aura eines Untoten spürt, die durch den Wirkungsbereich seines Zaubers huscht und tatsächlich erhebt sich der wütende Geist eines Zwergs über den Grabsteinen.



Sein Haar ist zottelig und seine Augen glühen rot wie blut. Seine Zähne gleichen denen des jagenden Wolfs und seine Klauen denen eines hungrigen Bergadlers. Und es ist ihm deutlich anzusehen, dass er nach dem Fleisch der Lebenden hungert!

Zon-Kuthon

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Die Chroniken
« Antwort #556 am: 09.05.2009, 22:22:09 »
Plötzlich fängt der Geist unheimlich an zu knurren, wie en wildes Tier. Dann heult er: "Ich will euer Fleischhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!"

Doch die Pfadfinder können diesem Mark und Bein erschütterndem Schrei widerstehen, der so manchen gewöhnlichen Abenteurer wimmernd den Berg runterspringen hätte lassen.

Morpheus verfällt innerhalb von Sekunden in einen Rausch  - eine Mischung aus Freude, dass es endlich zu einem Kampf kommt, und einer angelernten Instinkt, mit welchem er seinen Aberglauben und seine Furcht unterdrückt.
Sofort zückt er laut knurrend sein gezogenes und am Zweihänder befestigtes heiliges Symbol Gorums und versucht die göttliche Macht des Kriegsgottes auf den Untoten hinabregnen zu lassen, indem er mit der Faust durch die Luft schlägt, als würde vor ihm ein unsichtbarer Feind stehen, denn während seine Gefährten sich dadurch innnerlich gestärkt fühlen, als würden ihre Rüstungen Macht ausstrahlen und als würde ihr Herz flüssiges Metal in ihren Körper pumpen, welches die Umgebung durch ihre Augen schauend kurz rot färbt und ihre Körper mit Hitze erfüllt, sodass sie wie im Kampfrausch ausschreien müssen und ihre Waffen gegen ihre Rüstung schlagen, trifft die göttliche Macht den Zwerg wie eine riesige sich plötzlich vor dem Untoten manifestierende Stachelfaust direkt ins Gesicht, als würde Gorum selbst nach ihm schlagen.

Der Kriegspriester muss beim Anblick des Gespensts einen inneren Kampf ausfechten, nur um nicht dem Wahnsinn zu verfallen. Und Morpheus besteht. Die Macht seines Gottes reisst gleißende Wunden in die schattenhafte Existenz des Zwergengeists, die sich sogleich wieder mit Dunkelheit füllen.

Zon-Kuthon

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Die Chroniken
« Antwort #557 am: 09.05.2009, 22:23:04 »
"Pharasmas Macht möge Dich vom Antlitz dieser Welt fegen, Untoter. Gehe in die ewigen Knochenfelder ein, kehre Deinem Unleben den Rücken, ich strafe Dich mit der Macht des gerechten und ewigen Todes!"
Mit aller Macht reißt Sithkar sein heiliges Symbol vor sich und gellend bricht ein knochenweißer Strahl hervor. Das Geräusch von berstenden Knochen und geisterhaften Schreien hallt an den Wänden wider.

Das Weiß der Magie von Sithkar durchdringt den Schemen mit den roten Augen, der nur noch wütender und hungriger faucht.

Verdammt!flucht Gareen gedanklich, während er den Untoten mit schnellen Trippelschritten und raschen Richtungsänderungen umrundet und dabei seinen Streitkolben zieht. Die mächtige Magie des Gorumpriesters durchpulst seinen Verstand, auch wenn der Halbling wenig Hoffnung,hat, dem Geist besonders viel entgegenzusetzen. Doch so verschafft er zumindest dem Kriegspriester oder Syeiron eine gute Angriffsposition.
Mit mehr Kraft als seine hoffnungsloser Blick vermuten lässt, schmettert der Schurke seinen adamantenen Streitkolben in das Schemen.

Die Waffe des Halblings fährt in die Schattengestalt des Gespensts und öffnet den dunklen Schleier, dass der weißgraue Nebel auf der Plattform durchschimmert. Dann fließen die Schatten wieder zu dem vollen, hungrigen Zwergengeist zusammen.

Mit nahezu wissenschaftlichem Interesse betrachtet Caladrel den untoten Zwerg. "Wieso sterbt ihr alle so leicht, wenn ihr dann nicht totbleiben wollt?" murmelt sie, während sie gleichzeitig ihr Zepter zieht, und mit einem kurzen Befehlswort die Form eines Schreckenflegels annehmen lässt. Für einen kurzen Moment hält sie ihn in einer Hand, während ihre andere auf den Geist zeigt. Aus langgliedrigen, ausgestreckten Fingerspitzen schießen plötzlich jeweils ein pfeilähnliches Geschoss und schlagen in den Körper des Geists ein.

Wieder teilt sich die dunkle, körperlose Existenz des Geists, nur um sich Augenblicke später wieder zusammenzufügen.

Dann huscht der Schemen mit den rot glühenden Augen über den grauen Nebel hinweg zu Syeiron. Gareen schlägt ein weiteres Loch in die Dunkelheit des Untoten, der reisst sein gieriges Maul unbeeindruckt weit auf reisst und nach dem Muskelberg schnappt.

Seine langen, spitzen Zähne aus Schatten, dringen wie eiskalte Dolche in das warme Fleisch des Kriegers.

Wieder versucht Morpheus die göttliche Macht des Kriegsgottes auf den Untoten hinabregnen zu lassen, indem er das heilige Symbol seines Gottes durch die Luft schlägt, als würde vor ihm ein unsichtbarer Feind stehen. Seine Gefährten fühlen sich innnerlich gestärkt, als würden ihre Panzer die Macht Gorums ausstrahlen und als würde ihr Herz flüssiges Metal in ihren Körper pumpen.

Während die Pfadfinder wieder die Kampflust in sich aufsteigen fühlen, manifestiert sich erneut Gorums Stachelfaust die in den Geist mit brutaler Macht Lichtlöcher schlägt.

In dem glühenden Zorn und der Kriegslust, in die sich der Barbar angesichts der Gefühle, die Morpheus Anrufungen in ihm aulösen, steigert, spürt er den Schmerz kaum und brüllt den Geist wild und unartikuliert an. Mit aller Macht lässt der Mann, dessen Muskeln seine Rüstung zu sprengen drohen, den riesigen Hammer auf den Geist hinabfahren. Und wieder Und wieder.

Die ersten beiden Attacken treffen zwar den immateriellen Körper des Geists, doch sie scheinen durch den Untoten wirkungslos hindurchzufahren. Der dritte Angriff zerreisst den Schemen mit den rot glühenden Augen allerdings in der Luft.

Der weißgraue Nebel auf der Plattform verzehrt die dunklen Schattenfetzen, die von Syeirons Hammer verteilt werden. Dann herrscht wieder Stille. Nur der eisige Wind und das Keuchen der Pfadfinder ist zu vernehmen.

Sithkar

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Die Chroniken
« Antwort #558 am: 11.05.2009, 10:51:05 »
Anerkennend nickt Sithkar dem Barbaren kurz zu und verbleibt in seiner knieenden Position bei dem Zwergenskelett.
Erneut konzentriert er sich und versucht das verborgene Wissen über den Zwergen abzurufen. Kurz darauf spricht der Priester ein inniges Gebet an Pharasma und stößt einen krächzenden Laut aus. Daraufhin erscheint wie aus dem Nichts ein ätherisch-wolkiger Rabe. Bei dem Ritual verbrennt Sithkar wiedereinmal wohlriechende Kräuter und der Rauch scheint den Raben mehr und mehr zu kräftigen und diesem seine schwarze Form zu geben. Während des Rituals spricht Sithkar mit monotoner Singsangstimme: "Wir können den Toten gleich befragen, wer er ist und was er noch weiß. Wenn ihr Ideen habt, teil mir sie gern leise mit, ich werde sie dann stellen."
Ohne zu seinen Reisebegleitern aufzublicken vollzieht Sithkar souverän das Ritual, als hätte er es schon oft getätigt.

Morpheus

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« Antwort #559 am: 11.05.2009, 12:24:52 »
"Braucht jemand Heilung?", knurrt Morpheus mürrisch in die Runde, nachdem er kurz in Gedanken Gorum zwiegespalten dankt, denn dieser Kampf ging ihm scheinbar zu kurz bzw. wurde zu wenig durch ihn selbst seiner Meinung nach entschieden, wobei der chaotische und kriegerische Hohepriester scheinbar vergisst, dass seine Zauber ihm sagen könnten, wer Heilung benötigt bzw. seine Zauber es teilweise waren, welche Schlimmeres verhindert haben gegen den Untoten.
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Syeiron Delvar

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« Antwort #560 am: 13.05.2009, 00:20:28 »
Syeiron schnauft einen Augenblick nach dem Kampf tief durch, nachdem er wieder seinen Berserkerrausch innerlich aufgibt nach der Vernichtung des Untoten. Syeiron richtet währenddessen noch ein kurzes: "Danke!", an Morpheus für seinen Beistand. Innerlich ist Syeiron froh, dass er die verfluchte Seele des Zwergen retten konnte, indem er ihn ins Totenreich mit seinem geweihten Erdzertrümmerer zurückbefördern konnte und so den Wahn des Wesens beenden konnte. Der Untot und die Untoten sind für Syeiron nämlich ein wahrer Graus! Syeiron ist froh über jeden Untoten, der er vernichten und somit erlösen kann von dem Fluch des Untodes! Vernichtete Untote können auch niemanden mehr schaden, was auch sehr wichtig für Syeiron ist.

Zu Sithkars Frage sagt Syeiron nur: "Macht, was Ihr für notwendig und angebracht haltet, Sithkar! Ihr werdet schon die richtigen Fragen zu stellen wissen."

Morpheus gegenüber erwidert Syeiron dann noch: "Nein ich nicht; bin nicht mehr verletzt."

Caladrel Vesserin

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« Antwort #561 am: 14.05.2009, 21:20:37 »
Caladrel blickt Sithkar irritiert an.

"Wieso wollt Ihr euch die Mühe machen? Der andere Geist hat doch versprochen, uns auf den Weg zu bringen, wenn sir seinem Bruder die ewige Ruhe geschenkt haben?"

Mit der Frage lässt sie ihren Flegel wieder auf die Größe eines Zepters zusammenschrumpfen.

Zon-Kuthon

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« Antwort #562 am: 14.05.2009, 21:42:36 »
Ungeachtet der Zweifel Caladrels verfällt Sithkar in eine Art Trance vor dem gefrorenen Leichnam des Zwergs. Dabei flüstert er dem Toten etwas zu und wartet auf Antwort aus dem blauschwarzen Loch, das einst der gierige Mund des Zwergs war:

Sithkar: "Bist du einer der Vekkerbrüder?"
Leiche: "Wenn, dann war ich."

Sithkar: "Was hat dich getötet?"
Leiche: "Der Berggeist."

Sithkar: "Bist du verflucht?"
Leiche: "Ja, wenn der Tod ein Fluch ist."

Sithkar: "Kennst du den Weg nach Xin-Shalast?"
Leiche: "Ich schon."

Sithkar: "Wo liegt Xin-Shalast?"
Leiche: "Hoch in den Kodarbergen."

Sithkar: "Was liegt in der Mine verborgen?"
Leiche: "Heute nichts mehr."

Als die letzten geröchelten Worte der Leiche verklingen, wendet sich Sithkar an seine Gefährten: "Eine Frage habe ich noch. Sollen wir weiter auf den Fluch eingehen oder ihn etwas anderes Fragen? Schnell, meine Magie verklingt gleich!"

Gareen

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« Antwort #563 am: 15.05.2009, 07:14:47 »
Still aber angespannt hatte der Halbling das Gespräch und das anschließende Ritual Sithkars verfolgt und die ganze Zeit darauf gewartet, dass sich ein zweites Grab öffnen oder der Geist zurückkehren würde.

Der Ort ist ihm ebenso unheimlich wie er in neugierig macht, eine Schwäche, die er stets hinter seinem missmutigen Gesichtsausdruck verbirgt und die ihn jetzt dazu bringt, Sithkar eine letzte Frage zuzuraunen: "W-wa-was ist m-m-mo-morgen?" Gareen atmet tief ein. "In der Mine!" krächzt er dann, ohne zu stottern.
Die letzte Antwort und ihre Vieldeutigkeit geht ihm nicht mehr aus dem Kopf.

Morpheus

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« Antwort #564 am: 15.05.2009, 15:07:55 »
"Und was ist der Berggeist?", knurrt Morpheus emotionslos und typisch mürrisch einfach in die Runde fragend in den Zauber und in die Worte von Gareen hinein, wobei der Kriegspriester misstrauisch und kampfbereit sich umschaut und dabei seinen Zweihänder wieder fester umklammert.
Dem Gorumkleriker taugt die ganze Sache hier scheinbar weiterhin überhaupt nichts.
"Ich wußte doch, wie werden in eine Falle gejagd...", raunt Morpheus deshalb leise fast zu sich selbst.
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Caladrel Vesserin

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Die Chroniken
« Antwort #565 am: 15.05.2009, 21:23:34 »
"Fragt nach dem Berggeist." schließt sich Caladrel dem Gorumkleriker an. Immerhin könnte es sein, dass sie es noch mit diesem ominösen Wesen zu tun haben, und vielleicht sind ja gar nicht die Zwerge für die Bösartigkeit der Erscheinungen verantwortlich, die ihnen in der Hütte so zu schaffen gemacht haben.

Gareen

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Die Chroniken
« Antwort #566 am: 16.05.2009, 18:13:55 »
Sithkar

Rasch formulierte der sich immer noch in Trance befindende Kleriker seine letzte Frage, nachdem er kurz die Vorschläge abgewogen hatte: "Was ist der Berggeist?"

Zon-Kuthon

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Die Chroniken
« Antwort #567 am: 16.05.2009, 21:32:23 »
Noch ein Mal erklingt die unbewegte Stimme des toten Körpers:

"Das marternde Grauen dieser Berge des Wahnsinns."

Morpheus

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« Antwort #568 am: 17.05.2009, 21:32:14 »
Morpheus ist deutlich sichtbar, trotz seiner angelernten Emotionslosigkeit und trotz seines gehörnten Helmes, nicht wirklich begeistert über die Antwort.
Misstrauisch schaut Morpheus deswegen in die Runde und knurrt kalt und sichtlich entnervt:
"Prima!
Es sieht so aus, als würde ein noch schrecklicheres Grauen hier auf diesem Bergen auf uns warten!
Etwas, was diese verrückten Zwerge getötet und diese bösen Geister erschaffen hat!
Gorum - steh uns allen bei!
Als ob das kommende Bergsteigen nicht reichen würde!"
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Caladrel Vesserin

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Die Chroniken
« Antwort #569 am: 17.05.2009, 22:25:39 »
Auch Caladrels verkniffene Lippen zeigen, dass sie mit der Antwort nicht so recht zufrieden ist, ansonsten lässt sie sich aber nichts anmerken.

"Wir haben ja noch den anderen Zwerg", ihre Stimme klingt beinahe glücklich, "vielleicht kann der uns ja noch mehr zu diesem mysteriösen Berggeist sagen. Immerhin haben wir seinen Wunsch erfüllt und seinen Bruder erlöst...Haben wir doch, oder?"

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