"Pharasmas Macht möge Dich vom Antlitz dieser Welt fegen, Untoter. Gehe in die ewigen Knochenfelder ein, kehre Deinem Unleben den Rücken, ich strafe Dich mit der Macht des gerechten und ewigen Todes!"
Mit aller Macht reißt Sithkar sein heiliges Symbol vor sich und gellend bricht ein knochenweißer Strahl hervor. Das Geräusch von berstenden Knochen und geisterhaften Schreien hallt an den Wänden wider.
Das Weiß der Magie von Sithkar durchdringt den Schemen mit den roten Augen, der nur noch wütender und hungriger faucht.
Verdammt!flucht Gareen gedanklich, während er den Untoten mit schnellen Trippelschritten und raschen Richtungsänderungen umrundet und dabei seinen Streitkolben zieht. Die mächtige Magie des Gorumpriesters durchpulst seinen Verstand, auch wenn der Halbling wenig Hoffnung,hat, dem Geist besonders viel entgegenzusetzen. Doch so verschafft er zumindest dem Kriegspriester oder Syeiron eine gute Angriffsposition.
Mit mehr Kraft als seine hoffnungsloser Blick vermuten lässt, schmettert der Schurke seinen adamantenen Streitkolben in das Schemen.
Die Waffe des Halblings fährt in die Schattengestalt des Gespensts und öffnet den dunklen Schleier, dass der weißgraue Nebel auf der Plattform durchschimmert. Dann fließen die Schatten wieder zu dem vollen, hungrigen Zwergengeist zusammen.
Mit nahezu wissenschaftlichem Interesse betrachtet Caladrel den untoten Zwerg. "Wieso sterbt ihr alle so leicht, wenn ihr dann nicht totbleiben wollt?" murmelt sie, während sie gleichzeitig ihr Zepter zieht, und mit einem kurzen Befehlswort die Form eines Schreckenflegels annehmen lässt. Für einen kurzen Moment hält sie ihn in einer Hand, während ihre andere auf den Geist zeigt. Aus langgliedrigen, ausgestreckten Fingerspitzen schießen plötzlich jeweils ein pfeilähnliches Geschoss und schlagen in den Körper des Geists ein.
Wieder teilt sich die dunkle, körperlose Existenz des Geists, nur um sich Augenblicke später wieder zusammenzufügen.
Dann huscht der Schemen mit den rot glühenden Augen über den grauen Nebel hinweg zu Syeiron. Gareen schlägt ein weiteres Loch in die Dunkelheit des Untoten, der reisst sein gieriges Maul unbeeindruckt weit auf reisst und nach dem Muskelberg schnappt.
Seine langen, spitzen Zähne aus Schatten, dringen wie eiskalte Dolche in das warme Fleisch des Kriegers.
Wieder versucht Morpheus die göttliche Macht des Kriegsgottes auf den Untoten hinabregnen zu lassen, indem er das heilige Symbol seines Gottes durch die Luft schlägt, als würde vor ihm ein unsichtbarer Feind stehen. Seine Gefährten fühlen sich innnerlich gestärkt, als würden ihre Panzer die Macht Gorums ausstrahlen und als würde ihr Herz flüssiges Metal in ihren Körper pumpen.
Während die Pfadfinder wieder die Kampflust in sich aufsteigen fühlen, manifestiert sich erneut Gorums Stachelfaust die in den Geist mit brutaler Macht Lichtlöcher schlägt.
In dem glühenden Zorn und der Kriegslust, in die sich der Barbar angesichts der Gefühle, die Morpheus Anrufungen in ihm aulösen, steigert, spürt er den Schmerz kaum und brüllt den Geist wild und unartikuliert an. Mit aller Macht lässt der Mann, dessen Muskeln seine Rüstung zu sprengen drohen, den riesigen Hammer auf den Geist hinabfahren. Und wieder Und wieder.
Die ersten beiden Attacken treffen zwar den immateriellen Körper des Geists, doch sie scheinen durch den Untoten wirkungslos hindurchzufahren. Der dritte Angriff zerreisst den Schemen mit den rot glühenden Augen allerdings in der Luft.
Der weißgraue Nebel auf der Plattform verzehrt die dunklen Schattenfetzen, die von Syeirons Hammer verteilt werden. Dann herrscht wieder Stille. Nur der eisige Wind und das Keuchen der Pfadfinder ist zu vernehmen.