Eretria lächelte bei den Worten über den Jagdgott Malar. "Hauptmann Tryann, die Frage nach Malar kann ich kaum beantworten. Für mich sind alle Wege außer dem von Mutter Sonne und den zwei Monden irgendwie falsch. Aber vielleicht hilft es euch soviel, dass Malar nicht als freundlicher Gott gilt." Die Priesterin war bemüht nicht schlecht über den anderen Glauben zu reden, was schon erstaunlich war, würde sonst vermutlich jeder Priester die Gelegenheit nutzen, einen anderen Gott in Misskredit zu bringen.
"Mit der Vision ist dies so eine Sache. Derjenige, der sie mir schickte, war nicht an meinem Wohl interessiert. Das Ganze hörte sich gar nicht nach etwas Nettem an:
"Glaubst du wirklich, ihr könntet IHN aufhalten, Tochter der Sonne?"
Der Stachel des Skorpions hatte sie ganz unvorbereitet getroffen, und Eretria spürte, wie sich das Gift vom Nacken rasend schnell wie brennende Säure in ihrem Körper ausbreitete.
"ER ist hier, um euch zu holen, so wie es vorgesehen war! Alles fügt sich..."
Die Stimme, die entfernt an ein kleines Kind erinnerte, war grausam verzerrt, und hätte das Gift nicht ihren gesamten Körper gelähmt, hätte alleine die Unmenschlichkeit dieser Stimme ausgereicht, ein Schütteln durch den Körper der Priesterin zu jagen, ganz zu schweigen von dem schnellen, rhytmischen Klackern der Skorpione, die auf sie zukrabbelten...
"Gebt euch in SEINE gütigen Hände, und er wird alle belohnen, die stark genug sind... ihr müsst nur den Tod willkommen heißen..."
Die Welt wurde schwarz, und Eretria spürte, wie das Leben ihren Körper allmählich verließ.
"Ihr werdet die Stadt nicht verlassen!" hörte sie die Stimme wie aus weiter Ferne hysterisch schreien. "Wenn ihr die Stadt verlasst, erwarte ich euch schon. Und dann werdet ihr nicht SEINE Gnade erfahren!"
Das waren die Worte der Vision. Nicht sehr freundlich, oder?" Eretria lächelte schief. "Vielleicht sollte ich den Ritter einmal aufsuchen. Es könnte interessant sein, was er über dieses Wesen erzählen kann. Was meinst du, Milan? Eretria wartete geduldig auf eine Antwort ihres Begleiters. Auch sie bekam Gefallen an dieser Aufgabe und war sehr interessiert an Milans Ideen. Es gefiel ihr, dass der Mann bei dieser Aufgabe entspannter wirkte, als er dies sonst schien.