Vorsichtig befreiten Milan und Waldemar den Halbling von dem Regal und legten ihn zu Boden. Einige seiner Rippen waren offenbar gebrochen, der Brustkorb neigte sich im unteren Bereich nach innen. Waldemar konnte weder einen Puls noch Atmung feststellen. Als er Ronga genauer untersuchte, wurde ihm schnell klar, dass für den Halbling jede Hilfe zu spät kam: Sein Bauch war von dem Regal so sehr zusammengequetscht worden, dass einige seiner inneren Organe zerstört worden waren.
Vermutlich war der Halbling sofort tot gewesen, als ihn das Regal eingequetscht hatte.
Während Waldemar und Milan den Körper des Halblings untersuchten, bemerkte Beldin ein seltsames Licht, das über dem Leichnam schwebte. Es funkelte in sanftem, silbernen Schimmer, und bewegte sich leicht hin und her, als würde es auf etwas warten.
Plötzlich erschien ein weiteres Licht. Nein, mehr als das - eine leuchtende Gestalt, von einer ätherischen Schönheit, die Beldin fast den Atem raubte. Durch die geschlossene Tür galoppierte ein pferdeähnliches Wesen in den Laden, auf seiner Stirn ein prachtvolles, gewundenes Horn. Es blieb vor Ronga stehen, und berührte das schimmernde Licht mit seinem Horn.
Dann lief es weiter, beinahe direkt auf Beldin zu, und das Licht folgte ihm. Als das Einhorn neben dem Elfen war, blieb es kurz stehen, sah Beldin jedoch nicht direkt an. Eine wunderschöne, weibliche Stimme erklang in Beldins Gedanken.
Sorge dich nicht um ihn. Er wird zurückkehren, genau wie du.
Dann lief das Einhorn weiter, und verschwand ebenso wie das Licht im Mauerwerk von Kays Laden.