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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 131760 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #240 am: 13.02.2010, 09:46:05 »
Hjugar hob die Schultern hoch, und schüttelte dabei den Kopf. "Viel weiß ich nicht vom Lilliolen. Es würde mich aber nicht überraschen, wenn es dort gefährliche Geschöpfe gibt. Was Tiara angeht, ich gehe ehrlich gesagt davon aus, dass es Menschen oder andere Humanoide waren. Die Leute haben oft ein Problem, wenn sie etwas nicht kennen."

Nun blickte er Milan direkt in die Augen. "Deshalb kann ich euch auch nur raten, vorsichtig zu sein, wenn ihr etwas bewertet, nur weil es merkwürdig ist. Nicht alles, was außergewöhnlich ist, ist schlecht."

Dabei blickte er wieder zu Tiara. Sein Blick und seine ganze Körpersprache zeigten, dass er das Mädchen wie seine eigene Tochter betrachtete.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #241 am: 13.02.2010, 12:06:09 »
Milan sah entschlossen zurück, als Hjugar ihn ansah. "Wäre ja auch fatal, wenn doch, oder? Bei der Fülle an außergewöhnlichen Geschöpfen und Dingen, die diese Welt beheimaten mag." Er folgte Hjugars Blick zu Tiara. Vielleicht war das Mädchen aufgrund seiner Erscheinung vertrieben worden und musste sich in den Wald flüchten, dann hätte dieser mit ihrem Zustand rein gar nichts zu tun. Er schloss kurz die Augen und wandte sich wieder an seine Kameraden: "Also, falls ihr keine Fragen mehr habt, denke ich, sollten wir aufbrechen." Er betrachtete noch einmal Hjugar und meinte dann: "Vielen Dank für die Hilfe und viel Glück für Euren weiteren Weg." Damit wandte sich Milan um und ging zum Weg zurück, wo er seinen Rucksack abnahm, bereit, Maruiko gleich hinaus zu holen und mit dem Geist in dem Schild zu sprechen. Hjugars Blick konnte er dabei allerdings nicht vergessen.
« Letzte Änderung: 13.02.2010, 12:07:20 von Milan »
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #242 am: 13.02.2010, 21:16:25 »
"Wir sind fertig." erklärte Rin überflüssigerweise. Nicht dass die Unterhaltung mit den Zirkusleuten sie nicht interessiert hätte, doch sie fühlte sich schon den ganzen Tag etwas abwesend. Vielleicht lag es an dem Traum den sie nachts gehabt hatte. Solche deprimierenden Sachen träumte sie sonst nie. Erst seit sie diesen neuen Job angenommen hatte. Verdächtig, sehr verdächtig. An diesem Abend würde sie versuchen an etwas Gutes zu denken, vielleicht hörte es dann auf.
"Wie war denn die Unterhaltung mit der "Frau ohne Knochen"?" fragte sie Mika, in einem Versuch damit anzufangen.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #243 am: 13.02.2010, 21:58:27 »
"Entschuldigt mich bitte kurz. Wenn es los geht, sollte ich mein Pferd holen. Ihr könnt gern schon loslaufen, ich erzähle es euch gleich," sagte Mika zu Calfay und fügte mit einem Zwinkern hinzu, "ich denke, ich hole euch ein."
Nach diesen Worten eilte Mika los, auf direktem Weg zum Gasthaus, vor dem sie ihr Pferd vor dem Frühstück festgebunden hat. Schnell band sie sich los und machte sich bereit ihren Gefährten auf dem Rücken des Tieres zu folgen. Doch sie stieg nicht sofort auf, sondern schaute nochmal kurz, ob sie vielleicht ihren abendlichen Zuhörer nochmal sehen konnte.

Sollte der Fremde, wie Mika erwartet, nicht mehr zu sehen sein, würde sich Mika gleich auf die Verfolgung ihrer Gefährten machen, um dann sich mit Calfay zu unterhalten, nachdem es sich angeboten hatte, die langweilige Reisezeit mit einem Gespräch zu versüßen.
« Letzte Änderung: 13.02.2010, 23:47:56 von Mika »
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #244 am: 13.02.2010, 23:43:18 »
Tatsächlich konnte Mika den rothaarigen Fremden nicht mehr entdecken, lediglich einige Händler, die sich auf die Fortsetzung ihrer Reise vorbereiteten.

Der Rest der Gruppe verabschiedete sich ebenfalls von den Zirkusleuten. Sie bauten ihr Lager ab und bereiteten sich auf die Abreise vor, während Milan eine möglichst handliche Art und Weise suchte, den Silberschild zu halten, ohne ihn gleich überzustreifen.
« Letzte Änderung: 14.02.2010, 00:03:06 von Sternenblut »
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Beldin Gilvaran

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #245 am: 13.02.2010, 23:58:40 »
Beldin hatte nur mit halbem Ohr auf die Worte Hjugars gehört. Seine beleidigte Reaktion hätte ihn fast auflachen lassen, wusste doch jeder, das Schausteller Berufslügner sind, mehr noch als normale Menschen. Aber Hjugar interessierte ihn nicht. Ihn interessierte dieses kleine Mädchen. Er erkannte zuviele Verbindungen zu seiner aktuellen Situation, zu sich selbst, als das er das für einen Zufall hätte halten können. Dieses Abenteuer hatte für ihn mit einem kleinen Mädchen begonnen, das nun tot in die Anderswelt übergegangen war. Er hatte es mit Wolfsmenschen zu tun bekommen, oder besser, in Bestien verwandelte Menschn, und immer wieder war er auf Hinweise auf seine Vergangenheit gestoßen, deren großer Wendepunkt der schicksalhafte Tag gewesen war, an dem er sich in die Lilliolen gewagt hatte. Vielleicht bildete er sich das alles nur ein, vielleicht hatten die Ereignisse der letzten Tage ihn paranoid werden lassen, vielleicht war auch sein Studium daran schuld, dass er in allem eine Bedeutung sehen wollte. Jedenfalls schien dieses Mädchen ihm fast sein ganzes Sein zu symbolisieren, bis auf die Unschuld, die es ausstrahlte, und die nun wirklich nichts mit ihm zu tun haben konnte.

Er hatte gar nicht gemerkt, dass er sich langsam von den Sprechenden entfernt hatte, und nun ganz nahe bei dem Mädchen stand. Seine Augen bohrten sich in die ihren. "Was willst du mir sagen, Kleine, weshalb bist du hier?"

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #246 am: 14.02.2010, 00:13:51 »
Tiara blickte den Elfen nur irritiert an, warf dann einen Blick zu Hjugar und sah anschließend wieder den Elfen an. "Ich will dir gar nichts sagen", erklärte sie, hüpfte zur anderen Seite vom Wagen herunter und entschwand Beldins Blicken.

Einen Moment später spürte Beldin eine große, schwere Hand auf seiner Schulter. Hjugars Hand. "So besonders wichtig war euch meine Einwilligung offenbar doch nicht. Ich denke, es ist besser, wenn ihr unser Lager jetzt verlasst. Und damit meine ich jetzt sofort."
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Beldin Gilvaran

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #247 am: 14.02.2010, 00:58:40 »
"Ich hatte nicht vor, bei Euch einzuziehen,keine Sorge." Sichtlich angeekelt schüttelte Beldin Hjugars Hand ab. Daqnn drehte er sich grußlos um und folgte den anderen.

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #248 am: 14.02.2010, 10:47:39 »
"So, Maruiko, du kannst kommen." Milan hielt den Silberschild zunächst eine Armlänge von sich gestreckt, um zu sehen, ob es funktionierte und Maruiko wirklich erschien. Dann stellte er den Silberschild auf seinen rechten Arm und kippte ihn gegen seine Schulter. So konnte Maruiko einen Blick auf die vor ihnen laufenden Gefährten werfen, nur nicht auf Eretria, denn Milan hielt sich wie immer an ihrer Seite. Es war zwar keine angenehme Stellung für seinen Arm, aber er würde es schon durchstehen. "Wir hatten gerade ein interessantes Gespräch mit einem Mann, der im Lilliolen ein Mädchen gefunden hat, das ein wenig aussieht wie ein Wolf. Weißt du denn überhaupt etwas über diese Welt oder nur von dem, was du bisher gesehen hast?"
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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #249 am: 14.02.2010, 12:53:12 »
Als die Gruppe wieder unterwegs war und nachdem Mika deren Vorsprung ohne Mühe aufgeholt hatte, ritt sie neben Calfay, um neben der Schreiberin abzusteigen und neben ihr zu laufen. Der jungen Bardin erschien es seltsam von so weit oben mit jemand zu reden, außerdem war sie sich sicher, dass ihr Allerwertester ihr es später danken wird.
"Das Gespräch war gut und hat zumindest mir mehr gebracht, als unseren Herren das Gespräch mit dem Direkttor, wenn ich es recht mitbekommen habe." Antwortete nun mit einiger, aber begründeter Verspätung Mika auf die Frau von Calfay. "Ich habe sie gefragt, wie es denn so auf Reisen ist, vor allem wegen Unannehmlichkeiten. Diese Unannehmlichkeiten waren auch der Grund dafür, dass sie euch so beobachtet hat. Offenbar gab es schon andere, die nur Fragen stellen wollten und dann ein Fass aufgemacht haben. Andere dagegen beginnen gar nicht erst zu fragen. Wahrscheinlich werden mir solche Erlebnisse weitgehend erspart bleiben, denn Hauptziel irgendwelcher Idioten sind meist jene, die vom Leben schon zur mehr als genug geschlagen sind."
Nach kurzer Pause stellte Mika ihrerseits eine Frage, die sie schon gestellt hatte, nachdem sie vorhin Milan mit Hjugar sprechen gehört hatte: "Habe ich eigentlich irgendwas verpasst und Milan richtig verstanden? Müssen wir in die Lilliolen? Ich dachte nicht. Offenbar war die Bardin etwas verwirrt, nachdem sie einige Brocken des Gesprächs aufgeschnappt hat, vor allem den Teil, der einen Zuhörer glauben lassen konnte, dass die seltsame Wald das Ziel der Gruppe wäre.
Nach derr Frage schaute Mika nicht mehr Calfay an, sondern zu Milan rüber, der Mauriko schon gerufen hatte - zum Glück wusste die Bardin nicht zu welch interessanten Zeitpunkt - und nun mit dem Kopf sprach, und meinte: "Wenn Leute kommen, muss Mauriko aber versteckt sein. Ich will keinen Ärger bekommen."
Danach galt die Aufmerksamkeit von Mika wieder Calfay.
« Letzte Änderung: 14.02.2010, 12:59:20 von Mika »
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #250 am: 14.02.2010, 15:34:43 »
Maruikos Gesicht erschien auf dem Schild. Das Geistwesen blickte sich um, und lächelte leicht. "Ich habe auch schon mal Karten von Thaikaris gesehen. Aber da ist immer die Frage, wie zuverlässig die sind. Ich traue lieber meinen eigenen Augen. Zum Glück haben die auch schon einiges gesehen."

Sein Blick wanderte zu Milan. "Der Lilliolen. Mein Erschaffer hat mich mal dorthin mitgenommen. Wir sind eine ganze Zeit durch die Tiefen des Waldes gereist. Eins ist sicher, es gibt auf ganz Thaikaris nichts vergleichbares."
Er verdrehte die Augen, und seufzte leicht. "Da hab ich die tollsten Geschichten auf Lager, und ich darf kein Wort davon erzählen. Anweisung meines Erschaffers, da bin ich nunmal dran gebunden, ob ich will oder nicht."
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #251 am: 14.02.2010, 15:46:16 »
"Das heißt also, dass ihr tief in den Wald vorgedrungen seid", stellte Milan nur beiläufig fest und dachte darüber nach, wie er vielleicht doch noch mehr von Maruiko erfahren konnte. "Ja, das ist wirklich schade, dass du nichts erzählen darfst. Darfst du denn überhaupt gar nichts erzählen? Also wo du zum Beispiel schon alles warst. Du musst uns ja keine genaue Beschreibung der Orte geben." Milan setzte ein enttäuschtes Gesicht auf. Er glaubte zwar nicht, dass es bei dem Geist irgendetwas helfen würde, aber alles war einen Versuch wert. "Wo wurdest du eigentlich geboren, oder besser erschaffen? Kannst du dich an den Ort erinnern, wo du zum ersten Mal aus dem Nebel gerufen wurdest?"

'Wetten, dass seine Antwort sein wird: Das kann ich euch nicht sagen? Na ja, trotzdem. Wenn er uns vielleicht wenigstens verrät, wo er schon alles war...'
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #252 am: 14.02.2010, 15:56:54 »
Maruiko zog die Brauen zusammen, und nickte langsam. "Schwach. Es war in einer Höhle. Ich war noch sehr verwirrt... mir war schwindelig, ich war durcheinander... und dann hörte ich diese Stimme. Sie war so durchdringend, als würde sie etwas direkt in den Tiefen meiner Seele ansprechen. Es war mein Erschaffer."

Seine Stimme war leise, fast andächtig geworden. Seine Augen waren immer noch auf Milan gerichtet, doch er schien durch den jungen Mann hindurch zu blicken. "Er hat mich kurz darauf wieder in den Nebel geschickt. Das nächste Mal, dass er mich gerufen hat, waren wir auf einer Reise durch schneebedecktes Gebirge."

Nun fokussierte sich sein Blick wieder, und er sah Milan in die Augen. "Es war eine aufregende Zeit. Großartige Orte, viele verschiedene Leute... bis mein Schöpfer mich dann weiter gegeben hat. Glücklich war ich darüber nicht, aber ich hatte da ja keine Wahl."
« Letzte Änderung: 14.02.2010, 15:57:30 von Sternenblut »
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Calfay Rin

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« Antwort #253 am: 14.02.2010, 17:56:55 »
"Unsere Unannehmlichkeiten werden wohl von einer anderen Sorte sein."
Eine potentielle Quelle dafür war Maruiko, der zwar nichts über seinen Erschaffer erzählen durfte, aber sicher nichts dagegen hätte später über diese Reise zu plaudern. Trotzdem war was er sagte interessant. 'Komm Milan, frag ihn an wen er weitergegeben wurde und was er danach erlebt hat.' dachte Rin.

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #254 am: 16.02.2010, 21:23:35 »
"Schneebedecktes Gebirge", murmelte Milan. "Es klingt, als hättest du ein schönes Leben bei deinem Schöpfer gehabt. Weißt du, warum er dich weitergegeben hat? Hat dir dein neuer Besitzer nicht gefallen? Oder empfindest du so etwas gar nicht? Kannst du überhaupt empfinden?" Milan war sich unsicher, inwieweit ein solcher Geist in einem Gegenstand Gefühle haben konnte, aber so wie Maruiko sprach, schien er etwas zu fühlen. Doch vielleicht war das auch nur vorgespielt. "Bist du mit deinem neuen Besitzer auch soweit gereist und hast soviel gesehen?"
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