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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 130149 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1485 am: 27.02.2011, 21:25:44 »
Es war jetzt einige Wochen her seit ihre Mutter gestorben ist und bis zu diesem Moment konnte Arue es immer irgendwie vermeiden daran zu denken. Sei es dadurch dass sie sich auf ihre Flucht vor dem aufgebrachten Mob konzentrieren musste, oder eines der der anderen unglaublichen Ereignisse der letzten Tage.
Doch nun, durch eine Nebensächliche Frage wurden die ganzen Gefühle, welche die junge Frau bisher zu unterdrücken vermochte, wieder hervorgehoben. Wie eine Welle drohten Sie ihre eigenen Schuldgefühle zu erdrücken, weswegen es ihr unmöglich war sofort zu Antworten.

Erst nach einer ganzen weile konnte sie sich selbst schließlich wieder so weit in den Griff bekommen, dass es ausreichte ohne ein zittern in der Stimme zu sprechen. Mit einem wenig überzeugendem Lächeln erwiderte sie schließlich. "Ja ... Ja alles in Ordnung. ... Komm, ich glaube da vorne ist schon der Markt." Sie hoffte dass sie mit ihrem letzten Kommentar Mika dazu bringen würde nicht weiter nachzuhaken und um deutlich zu machen dass dieses Thema für sie abgeschlossen war.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1486 am: 27.02.2011, 23:58:43 »
"Ich glaube, dass bei dir, genausoviel in Ordnung ist, wie bei mir. Nämlich herzlich wenig." Sagte Mika und fügte sofort hinzu: "Aber wenn du nicht drüber reden willst, dann verstehe ich das."
Ein paar Meter ging Mika schweigen neben Arue her, bevor sie dann sagte: "Ich vermisse meine Familie auch. Alle leben sie noch in Himmelstor und es wird noch Wochen dauern, bis ich dorthin mal wieder zurückkehren kann. Ich habe keine Ahnung, wie es ihnen geht, und kann nur hoffen." Weil Arue bei der Erwähnung ihrer Mutter so traurig geworden war, vermutete die junge Bardin, dass die Schneiderin auch Heimweh plagen würde. Für Mika war es auf jeden Fall eine große Last, soweit weg von denen zu sein, die sie liebte und die sie liebten.
Als Mika an ihrer Familie dachte, gingen ihre Gedanken vor allem zu Alinna, deren Zuneigung sich die Bardin nicht sicher war.
Nach einigen weiteren stillen Sekunden sagte Mika: "Aber auch wenn du über manches nicht reden willst, wäre ich dir dankbar, wenn du mir immer verraten würdest, wenn du neue Träume hast, die zu denen passen, die du bisher gehabt hast. Da interessiert mich sehr."
Mehr als du glaubst.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1487 am: 28.02.2011, 23:45:09 »
Moandor machte sich auf den Weg in die Stadt, um alles zu erledigen, was er sich vorgenommen hatte. Ganz abgesehen von dem guten Gefühl, abzuhaken, was er auf der Liste hatte, war er auch froh, mal wieder ein wenig alleine zu sein. Die Gruppe, auf die er sich eingelassen hatte, war nicht gerade einfach zu handhaben, und er arbeitete viel lieber alleine. So viele Schwierigkeiten, wie es jetzt schon gegeben hatte, bereute er es schon fast ein wenig, sich auf dieses Bündnis eingelassen zu haben.

Zumindest aber musste er nicht mehr nach einer Unterkunft suchen, nachdem Lémar ihn eingeladen hatte. Es war ein Jammer, dass gerade dieser junge Mann, mit dem Moandor sich am besten verstand, offenbar vor hatte, in der Stadt zu bleiben - ebenso wie seine keinesfalls unattraktive (wenn auch etwas burschikose) Schwester.

Auf der anderen Seite würde die Gruppe ihn geradewegs zu dem Mädchen führen, und damit zur Erledigung seiner Aufgabe. Und da der Zeitraum, da er sich mit Eretria und den anderen auseinander setzen musste, voraussichtlich begrenzt war, konnte er die Unannehmlichkeiten schon verkraften.

In der Mittagszeit machte er eine Pause in einer kleinen Gaststätte, die neben mittelmäßig gutem Essen vor allem eines bot: Abgeschottete Sitzecken, die von außen praktisch uneinsehbar waren, und einen Wirt, der nur zu einem kam, wenn man ihn rief. Für den Fall, dass Vokial ihn kontaktieren wollte, war der Kornschuppen perfekt.

Noch während er eine Suppe aß, die ein ganz klein wenig zu viel Salz abbekommen hatte, sah er in den Schatten des Platzes ihm gegenüber eine Bewegung. Zuerst hielt er es für eine Täuschung, doch dann sah er es - ganz vage, aber doch deutlich genug, um kein zufälliges Spiel des Lichts zu sein. In den Schatten bildete sich ein schemenhaftes Gesicht ab.

"Moandor", erklang die Stimme Vokials. Sie war es. Schon in der Nacht zuvor hatte er kurz geglaubt, ein Gesicht gesehen zu haben. Nun nahm er es deutlich wahr. Vokial war fast greifbar vor ihm. "Was hast du heraus gefunden?"
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1488 am: 28.02.2011, 23:53:40 »
Der junge Mann ließ seine Worte noch einen Moment wirken, dann stand Lémar auf. "Wir können später noch darüber reden. Jetzt kümmern wir uns erstmal um den Gelehrten, und ihr geht zur Bibliothek. Danach treffen wir uns wieder hier, tauschen Informationen aus - und versuchen dann noch einmal, die Probleme zu lösen, die ihr miteinander habt. Einverstanden?"

Ohne auf eine Antwort zu warten, machte sich Lémar auf zur Tür. Draußen angekommen, unterhielt er sich kurz mit einer der Bediensteten, und wandte sich dann noch einmal an das so bedrückt wirkende Paar. "Es sieht wohl so aus, als ob Mika und Arue gemeinsam in die Stadt gegangen sind."

Er blieb einen Moment mit seltsam entrücktem Gesichtsausdruck an der Tür stehen, dann zuckte er mit den Schultern. "Später", erklärte er noch einmal, dann wandte er sich ab. Calfay folgte dem jungen Mann, nachdem sie sich kurz von Milan und Eretria verabschiedet hatten.

Auch das junge Paar machte sich bald darauf auf den Weg. Auf dem Weg zur Bibliothek schwiegen die beiden die meiste Zeit. Es war klar, dass etwas gesagt werden musste, aber keiner von beiden wusste, wie er den Anfang machen sollte. So standen sie schließlich vor den großen, doppelflügligen Toren der Bibliothek, die eher wie eine kleine Festung aussah, ohne auch nur ein Wort gewechselt zu haben.
« Letzte Änderung: 01.03.2011, 12:02:54 von Sternenblut »
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Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1489 am: 01.03.2011, 02:17:35 »
Moandor schluckte seine Suppe hörbar herunter. Auch wenn er inzwischen daran gewöhnt sein sollte, fand er es noch immer nicht in Ordnung, dass sich einfach so ein Schatten verselbstständigte und ihn beim Essen erschreckte.

"Um ehrlich zu sein" begann er, nach einem kurzen räuspern, "nur sehr wenig. Aber vielleicht hilft es dir dennoch."

Moandor berichtete von seinen Recherchen, die ihn zum Hause Tirkesson geführt hatten und anschließend von den Ereignissen des heutigen Tages, inklusive des Kampfes am Morgen und dem Besuch bei Aqueas.

"Im Grunde kann ich dir nur sagen, dass er ein Verhalten an den Tag legt, das einem Untoten Wesen gleicht und er einen Geisterbeschwörer beschäftigt. Ob die Schutzmagie in seinen Gemächern von ihm stammt lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ein magisches Talent scheint Acqueas definitiv zu besitzen, da meinen Freunden sonst niemand aufgefallen ist, der sie hätte verzaubern können."

Moandor wog seinen Kopf hin und her "Vielleicht hätte ich doch mit den dreien hineingehen sollen, denn sie haben auf nichts anderes außer ihren Gegenüber acht gegeben - mit Ausnahme der besagten Schutzzauber - aber ich hielt es für ratsam, mich dem Mann noch nicht zu offenbaren.

Er hat den Dreien übrigens einen Auftrag zur Beschaffung eines Artefaktes in der Wolfssteppe angeboten, falls das noch wichtig sein könnte..."
Moandor dachte nach, ob es noch mehr zu erwähnen gab und entschloss sich Vokial von seinen Gefährten etwas detaillierter zu berichten.

"Zu meinen Begleitern: Milan ist der Sohn des besagten Händler Tirkesson, der wohl von Acqueas durch ähnliche Magie zu einem Waffenhandel verleitet wurde, diese Vermutung liegt zumindest nahe. Er ist mit einer Geweihten, Eretria verlobt, die er wohl auf der Straße kennengelernt hat.
Sie sind mit drei weiteren Frauen befreundet. Calfay Rin, die sich mir als Gelehrte vorgestellt hat und Mika, die wohl eine Bardin sein möchte. Wirklich interessant ist allerdings Arue. Das Mädchen verfügt über eine mir unbekannte Form von Magie und anscheinend ist das nicht alles."


Moandor führte kurz aus, was Ajur über Arue erzählt hatte. Es war vielleicht nicht wirklich wichtig, aber er hatte sich schon sehr früh angewöhnt Vokial selbst entscheiden zu lassen, was für sie wichtig war.

"Das war eigentlich alles, was ich für dich habe." Er zuckte mit den Schultern "Wie schon gesagt: nicht sehr viel, aber du weißt auch sehr genau, was ich kann und was ich nicht kann. Und ich bin leider kein Meistereinbrecher, der mit der einen Hand mächtige Magie negiert und mit der anderen die Stadtwache auf Abstand hält. Ich sehe keine Möglichkeit für mich näher an Acqueas heranzukommen, also wirst du andere Leute schicken müssen, wenn du an dieser Stelle mehr erfahren möchtest."

Der Agent wusste sehr gut, wo seine Grenzen lagen und wie weit er sie übertreten konnte. Aber wenn Vokial bis hierhin enttäuscht gewesen sein sollte, dann hatte er nun noch eine kleine Erfolgsmeldung für sie.

"Du wirst dich sicherlich fragen, warum ich mich diesen Menschen angeschlossen habe, und ich frage es mich heute auch nicht zum ersten Mal. Allerdings gibt es einen sehr guten Grund dafür, denn sie sind in den Besitz eines magischen Schildes - genannt Maruiko - gelangt, der wohl in irgendeiner Form mit dem Mädchen verbunden ist, aber entweder seine Dienstpflicht nicht sehr ernst nimmt oder meine Freunde geradewegs in ihr Verderben führt...
Nun jedenfalls behauptet er den Aufenthaltsort der Untoten bestimmen zu können. Da ich zur Zusammenarbeit eingewilligt habe, kann ich auch von diesem Wissen profitieren. Meine Freunde wollen morgen aufbrechen um das Mädchen auf ihrem Weg in Handelsfest abzufangen und ich hatte eigentlich vor mit ihnen zu reisen, wenn das mit deinen Plänen konform gehen sollte.

Falls es von dir dazu keine weiteren Fragen mehr geben sollte, habe ich welche an dich. Zuerst das offensichtliche: Was soll ich machen, wenn ich das Mädchen gefunden habe?

Und nun das Zweite: Meine Freunde misstrauen mir natürlich noch und bisher gab es auch keine Möglichkeit für mich dies wirklich zu ändern. Und ich dachte mir, du hättest vielleicht etwas für mich, dass dafür sorgt, dass wir schneller zueinander finden.

Nicht, dass ich das nicht alleine schaffen würde, du kennst mich ja. Aber wenn du vielleicht etwas weißt, dass ihnen bei ihren Träumen weiterhelfen könnte oder mir eine Möglichkeit zeigst, wie ich für sehr wenig Geld ein paar Pferde erstehen kann... Dann würden sie mir einfach wesentlich früher Vertrauen zukommen lassen, und falls dich Arues Kräfte oder diese Träume interessieren, käme ich auf diese Weise ja auch wesentlich schneller an Informationen für dich[1]"
 1. Diplomatie: 26

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1490 am: 01.03.2011, 10:09:11 »
Vokial schwieg einen Moment, und Moandor hatte das Gefühl, als würde der dunkle Schemen sie anstarren. Dann antwortete sie mit nachdenklicher Stimme - soweit er in der verzerrten Stimme überhaupt Emotionen heraus hören konnte.

"Hervorragend."

Wieder vergingen einige Sekunden, bevor Vokial weiter sprach. "Du hast mir eine ganze Reihe kleiner Puzzlestücke geliefert, die das große Bild vervollständigen. Es ist gut, dass du Acqueas noch nicht begegnet bist. Halte dich von ihm fern, du bist ihm nicht gewachsen. Noch nicht. Allerdings muss ich dich in einem Punkt korrigieren. Er beschäftigt keinen Geisterbeschwörer. Ich habe allerdings die Gerüchte gehört. Ich glaube, dass Acqueas noch von anderen Mächten beobachtet wird, außer von uns."

"Ich möchte, dass du bis auf weiteres bei dieser Gruppe bleibst. Das Mädchen Arue ist uns bereits aufgefallen. Sie ist Opfer eines mächtigen Zaubers geworden, der sie in Sekunden von einem Ort zu einem anderen gebracht hat, die viele Tagesreisen auseinander liegen. Wir glauben, dass das kein Zufall war, sondern dass sie gezielt ausgesucht wurde... vielleicht sogar, um der Gruppe zu begegnen. Allerdings wissen wir noch nicht, warum. Deine Erläuterungen geben allerdings sehr gute Hinweise."

"Maruiko interessiert mich ebenfalls. Versuche, so viel wie möglich über ihn und die Verbindung zu dem Mädchen herauszufinden. Aber sei vorsichtig. So lange wir nichts genaueres wissen, müssen wir ihn als Gefahr betrachten."

"Was das Mädchen angeht, sehe ich bis jetzt nur den Weg, dass sie vernichtet werden muss. Allerdings ist ihre Macht nicht zu unterschätzen. Es könnte sogar sein, dass sie nur mit geheiligten Waffen verletzt werden kann. Versuche, einen Weg zu finden, um sie auszuschalten, aber gehe dabei kein allzu großes Risiko ein. Ich möchte nicht, dass einer meiner besten Agenten stirbt."

Was Vokial dann sagte, kam für Moandor mehr als unerwartet. "Moandor, betrachte dies als eine Prüfung. Wenn du die Aufgabe mit dem untoten Mädchen gut erledigst, werde ich dich in weitere Geheimnisse unserer Organisation einweihen. Du sollst verstehen, worum es eigentlich geht."

"Was deine Freunde angeht: Ihre Träume sind nicht ganz so ungewöhnlich, wie es scheint. Gazriel, dessen Namen du auch schon erwähntest, ist in der Lage, etwas in den Seelen der Leute hervor zu holen. Wir verstehen es noch nicht ganz, aber alles deutet darauf hin, dass er das Wissen früherer Leben in einem Geist aktivieren kann. Wir kennen Fälle, in denen dies gute Auswirkungen hatte, und andere mit schlechten Auswirkungen. Wir sind sehr an Gazriel interessiert. Bisher haben wir nur die Spuren seines Handelns beobachten können. Je mehr du über ihn herausfinden kannst, desto besser."

"Versuche auch, heraus zu finden, ab wann genau deine Freunde ihre Träume hatten. Sind sie Gazriel begegnet? Was genau hat die Träume verursacht? Versuche, dir ein vollständiges Bild zu machen. Ajurs Mittel könnten helfen, tiefer in die Träume einzudringen. Wenn du es versuchen möchtest, sorge ich dafür, dass Ajur vor deinem nächsten Besuch bei ihr bezahlt wird."

"In Handelsfest habe ich außerdem eine Kontaktperson für dich. Djonza Aiguen, ein Halbelf, der als Seher und Traumdeuter arbeitet. Er weiß nichts von unserer Organisation, doch ich stehe in schriftlichem Kontakt mit ihm. Er kennt mich als Taraia und wird euch helfen, wenn du ihm diesen Namen nennst."
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Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1491 am: 01.03.2011, 19:25:21 »
Mikas Worte fühlten sich für Arue an wie Stiche direkt ins Herz. Sie hatte keinen Ort zu dem sie zurückkehren konnte. Kein Zuhause und vorallem niemanden der auf sie warten würde. Alle die ihr lieb und teuer waren haben entweder ihr Leben verloren, oder sich gegen sie gewandt. Und das alles war ihre Schuld. Die Schuld der unglaublichen Kräfte die ihr inne wohnen.

Gerade erst hatte es Arue geschafft sich wieder halbwegs zu Sammeln, als Mikas Worte dafür sorgten dass alles wieder erneut aufgewühlt wurde. Sichtlich kämpfte sie gegen ihre Trauer und die Schuldgefühle an ... und die damit verbundenen aufsteigenden Tränen.
In dem Versuch ihre Gefühlszustand zu verbergen wandte sie sich schließlich etwas von Mika ab und antworte ihr nur knapp mit einem: "Von mir aus ..."

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1492 am: 01.03.2011, 22:05:01 »
Beim Ausbruch seiner Verlobten musste Milan schlucken. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er in vielerlei Hinsicht mit sich rang. Zum einen wusste er nicht, wie er allen beibringen sollte, dass er von seinem Vater enterbt worden, dass er nichts mehr weiter war als...ja, was eigentlich? Er hatte nichts gelernt, er hatte es zu nichts in seinem Leben gebracht und gäbe es nicht diese eine Aufgabe, welches Ziel hätte er verfolgen sollen? Zum anderen fand er es einfach beunruhigend, was innerhalb der Gruppe vor sich ging, wie sehr jeder einzelne litt und keiner sich die Zeit nahm, für die- oder denjenigen da zu sein. Andererseits war es doch grad die Zeit, die sie nicht hatten. Er hörte aufmerksam Lemars Worten zu. Auch sein Freund schien sich verändert zu haben. Er war noch nie so überlegt gewesen wie jetzt. Milan schwieg und als Lemar plötzlich aufstand und meinte, dass dafür später auch noch Zeit sei, fragte er sich, ob das nicht genau das Problem war. Ob es nicht besser war, jetzt und zu diesem Zeitpunkt einfach endlich alles los zu werden, mit allen Problemen aufzuräumen oder ehrlich zu sein.

Während er mit Eretria zur Bibliothek ging, war sein Blick leer, aber in seinem Inneren hatte Milan einen Entschluss gefasst. Noch vor kurzem war er der Ansicht gewesen, dass es keine Möglichkeit für ihn mehr gab, weiter der Anführer dieser Gruppe zu sein. Nun aber wuchs die Überzeugung in ihm, dass - auch wenn die Gruppe sich momentan ohnehin gegen ihn stellte - sie einen Anführer brauchte, der zumindest das Problem ihrer Einzelgängerschaft erkannte. Er hatte zwar noch keine Vorstellung davon, wie er all die Streitigkeiten umgehen sollte, doch er wusste eines ganz genau. Genug der Geheimniskrämereien! Als sie schließlich vor den Toren der Bibliothek standen, drehte er sich zu Eretria und ergriff ihre Hand. "Du brauchst keine Angst haben um mich. Ich habe nicht vor, dich einfach so zu verlassen, nicht durch einen Menschen, der die Kontrolle über sich selbst verloren hat und einem Wahn hinterher rennt. Denn das ist das alles. Wir rennen einer Vorstellung hinterher, von einem Leben, was mal war. Vielleicht sind wir von unserem Charakter her noch die, die wir damals waren, aber dieser Charakter steckt nicht mehr in denselben Körpern, wir leben in einer ganz anderen Zeit. Deshalb wirst du nicht Aliya werden und ich nicht Marushan. Und dieser Mann, der versucht hat, mich zu töten, wird auch verstehen, dass er nicht mehr der ist, der er vielleicht mal war. Vielleicht ist es genau das, was wir tun müssen. Vielleicht müssen wir uns einfach in unseren Träumen darüber bewusst werden, dass wir nur träumen, um nicht nach jedem Traum aufzuwachen und uns Vorwürfe zu machen, dass wir...dass ich...dass Marushan damals Aliya getötet hat. Ich weiß, dass ich dir das nie antun könnte."

Er legte die Arme um ihre Hüften und musste kurz schlucken. "Und dann ist da noch etwas, was ich dir sagen möchte. Ich habe vorhin von Karol erfahren, dass mein Vater mich nach meiner Abreise enterbt hat. Ich besitze nichts mehr. Ich bekomme kein Geld, keine Pferde, mir wird nichts mehr zur Verfügung gestellt. Dass wir noch im Haus wohnen dürfen, liegt allein daran, dass Karol beziehungsweise der Stellvertreter meines Vaters es nicht übers Herz gebracht hat, meiner Mutter die Wahrheit zu sagen. Ich habe die letzten Reste meines eigens erworbenen Goldes an Karol gegeben, um wenigstens etwas zum Proviant für die Gruppe beizutragen, aber das war es. Ich habe jetzt nichts mehr außer den Sachen, die ich auf dem Leib trage."

Er sah Eretria in die Augen, um sagen zu können, was sie nun von ihm dachte. Er wusste . er hoffte -, dass sie sich nichts aus seinem Vermögen machen würde, aber er hätte es ihr und den anderen einfach sofort erzählen sollen, aber dazu war er einfach zu stolz gewesen. Stolz. "Hör mal, Lemar hat Recht. Mika versucht ihr Bestes, um auf dich zuzugehen. Sie ist eben wirklich ein Vorschlaghammer. Du weißt, dass ich auch ständig mit ihr aneinander gerate, aber wir müssen versuchen, trotzdem so zusammen zu arbeiten, dass wir weiterhin eine Gruppe bleiben und nicht zu Einzelgängern mutieren. Ich glaube, dass sie ebenfalls kein sonderlich einfaches Leben hatte. Ich denke manchmal, dass sie versucht, das Beste zu machen, das, was sie für das Beste hält. Und vielleicht ist sie auch einfach sich selbst gegenüber unter einem gewissen Erwartungsdruck und will alles richtig machen. Außerdem ist vieles von dem, was sie sagt, doch richtig. Ich meine nicht in Bezug auf uns, aber in anderen Dingen schon. Und Arue, ich weiß nicht, Ajur hat da was sehr Seltsames von einer Verbindung geredet. Auch wenn sie sicher versteht, dass wir zusammen gehören, glaube ich, dass es sie sehr belastet und sie Angst vor diesem Etwas hat. Vielleicht genauso wie Beldin mit seinen Visionen." Milan zuckte kurz zusammen, als er den Namen des Elfen in den Mund nahm. "Naja, gut" - er grinste etwas schief - "mit ihm hast du dich ja auch nicht so gut vertragen." Er zwinkerte. "Wir sollten...wir sollten alle irgendwie...ruhiger werden. Entspannt trifft nicht, was ich ausdrücken will, ich meine nur..."

Er zuckte mit den Schultern. "Wahrscheinlich sollte ich einfach die Klappe halten. Ich denke nur, es wäre einfach besser, wenn uns klar werden würde, dass unsere Ängste uns begleiten auf dieser Mission und dass wir uns selbst nicht ablegen oder hintenan stellen können und dass wir verschiedene Menschen sind und..." Milan schüttelte ein wenig hilflos den Kopf. Kommunikation, jetzt wusste er, warum es das Lieblingswort seines Vaters gewesen war und warum er selbst definitiv nicht zum Händler taugte.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1493 am: 02.03.2011, 04:11:59 »
"Es freut mich, dass ich dir helfen konnte. Ich hatte schon befürchtet, dass ich nur nutzlose Fakten zusammen getragen hätte." Antwortete Moandor aufrichtig, als Vokial geendet hatte.

Vokials Eröffnung hatte ihm geschmeichelt und ein wenig Stolz war er auch, aber es gab etwas, dass ihm wichtiger war als Ruhm und Ansehen: "Sag mal... " begann er zögerlich "An meiner Arbeit wird sich dadurch doch nichts ändern oder? Ich meine,... es gefällt mir so wie es ist..."

Er verstummte einen Moment und fasste dann mit fester Stimme seinen Auftrag zusammen "Ich soll also das Mädchen aufspuren und es vernichten. In Handelsfest suche ich den Halbelf Djonza Aiguen auf, dem ich sage, dass ich ein Freund von Taraia bin. Weiterhin soll ich mehr über die Träume meiner Gefährten erfahren und besonders auf Arue acht geben und schauen ob ich noch weiteres über Gazriel in Erfahrung bringen kann. So weit so gut. Ich werde dein Angebot gerne annehmen und nach ein paar Besorgungen zu Ajur gehen. Ich hatte ihre Aufgüsse eher mit Skepsis betrachtet, aber wenn du sagst, dass sie wirken... Es ist zumindest eine unauffällige Möglichkeit meinen guten Willen zu zeigen. So wie ich das sehe scheinen meine Gefährten mit Ausnahme von Milan nicht sehr wohl betucht zu sein..."

Sternenblut

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« Antwort #1494 am: 02.03.2011, 09:57:29 »
"Was sich ändern wird", erklärte Vokial, "ist, dass du die Hintergründe deiner Handlungen besser verstehen wirst. Du wirst erahnen können, warum wir bestimmte Dinge wissen wollen. Und du wirst auch ein wenig über deine eigene Vergangenheit erfahren. Aber an dem, was du für mich tust, wird sich nichts ändern."

"Was deine Aufgaben angeht - vergiss nicht Maruiko. Er erscheint mir von großer Bedeutung, sowohl wegen des Zusammenhangs mit dem Mädchen, als auch, weil es sich, wenn ich dich richtig verstanden habe, um einen machtvollen magischen Gegenstand handelt."

Nach kurzem Zögern fügte Moandors schattenhafte Gesprächspartnerin dann noch hinzu: "Falls ihr tatsächlich morgen früh abreist, und ihr den Schutz einer Karawane bevorzugt, habe ich noch einen Hinweis für dich. In der Gaststätte 'Zur goldenen Linde' gastiert ein Kunsthändler namens Arawan. Wir wissen von ihm, dass er das eine oder andere Mal die Elsharin beauftragt hat. Er ist nicht unbedingt ein freundlicher Mann, aber auf seine Weise doch vertrauenswürdig. Die von ihm geführte Karawane reist morgen kurz nach Sonnenaufgang ab."
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Rex Macallan

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« Antwort #1495 am: 02.03.2011, 14:16:39 »
"Ja Maruiko, richtig..." Innerlich fragte sich Moandor ob er wirklich mehr erfahren wollte, von dem was Vokial ihm anbot. Er verscheuchte die Gedanken, denn im Augenblick war eine Entscheidung noch nicht wichtig.

"Danke für deinen Hinweis. Ich würde lieber mit einer Karawane reisen, aber meine Freunde sind recht sturköpfig, deshalb werd ich sie in diesem Zusammenhang lieber zuerst fragen, bevor ich einen Kunden der Elsharin noch vor den Kopf stoße.

Gibts es noch etwas? Ansonsten würde ich mich jetzt auf den Weg machen, ich habe ja noch einiges zu tun, bevor es Nacht wird..."

Sternenblut

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« Antwort #1496 am: 02.03.2011, 18:35:42 »
"Das war alles", erklärte Vokial. "Aber vergiss nicht, was ich dir gesagt habe. Deine Gegner sind gefährlich. Bedenke deine Taten, denn Heldenmut nützt niemandem, wenn der Held frühzeitig stirbt. Es wird Gefahren geben, denen du dich stellen musst, auch tödliche Gefahren. Aber wo es zu vermeiden ist, vermeide es. Wir haben viele Wege, unsere Ziele zu erreichen. Ein Scheitern im Jetzt sagt nichts über die Zukunft."

Ohne auf eine weitere Reaktion zu warten, verschwand Vokial in den Schatten. Es war ein seltsamer Anblick, wie sich der vage Schemen eines Gesichts in den Schatten auflöste, als wäre er nie da gewesen. Fast zweifelte Moandor daran, ob er Vokial wirklich gesehen hatte. Aber nein, es war zu deutlich gewesen, um eine reine Sinnestäuschung zu sein. Zum ersten Mal hatte er Vokial nicht nur gehört, sondern ihr ins schattenhafte Antlitz geblickt.
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Eretria

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« Antwort #1497 am: 02.03.2011, 20:54:17 »
Eretria erwiderte die Umarmung ihres Freundes mit offensichtlichem Gefallen. Einen Augenblick schmiegte sich die Frau wie eine zufriedene Katze in den Armen ihres Freundes. Dann antwortete sie ihrem Freund. Ihr Ton war liebevoll.
"Dummerchen, ich liebe dich. Dich, nicht das Haus in dem du wohnst oder das Geld, welches so offensichtlich deinem Vater gehört. Es macht mich traurig, was dein Vater gemacht hat, nicht weil ich dieses Geld haben will oder es uns wahrscheinlich helfen, sondern weil er so offensichtlich nur an sich gedacht hat, als er dies tat. Deine Mutter ist eine wunderbare Frau und sie hat ein Glück, dass sie derartig treue und fürsorgende Bedienstete um sich hat, aber erst dein Eintreffen hat ihr geholfen! Sie brauch die ganze Familie und diese Enterbung wird sicherlich nicht ihrer Genesung dienen. Ich werde ihr dies nicht sagen, aber wenn Beldin und Waldemar deinen Vater hierher bringen können wird der Moment kommen, dass sie dies erfährt. Ich glaube, es wäre gut, wenn wir dann auch hier wären." Noch einmal genoss die Geweihte die Umarmung, dann löste sie sich von dem Mann, weil ihr einfiel, dass Milan in gewisser Weise bekannt war in dieser Stadt und es vielleicht wenig gelungen wäre, wenn über sie geredet werden würde. Außerdem kamen jetzt noch ein paar sehr ernste Themen, über die sie sprechen mussten.
"Das Schlimme an all den Träumen ist doch das Unwissen. Wie kann ich jemanden davon abbringen etwas zu tun, wenn ich gar nicht weiß, um was es damals ging? Und dann bin ich mir leider gar nicht so sicher wie Lémar, was die Sache mit dem Verlieren in einer anderen Persönlichkeit betrifft. Der Reiniger wollte sicher auch nicht seine Familie verlassen, um einfach Leute zu ermorden, die er dazu noch nicht mal kannte, bevor diese Verwandlung einsetzte. Bevor ich so etwas versuche, würde ich einfach gerne mehr über den Konflikt wissen, der dort passierte. Ich verstehe einfach nicht, was passierte. Aliya wirkt in meinen Träumen so freundlich, so friedlich und wirklich besorgt um das Wohl der Menschen und sie war wirklich überrascht über alle schlechten Ereignisse. Wie passt dies alles zu den Sachen von dir und Mika? Wie kann ich jemanden gegenübertreten, ob nun in einem Traum oder in Natura und ihn von einer Sache überzeugen, wenn ich gar nicht verstehe, was passiert? Dies alles macht mir Angst und wenn die Gefahr ist, dass ich dich dann auch noch verlieren kann, was bleibt mir dann noch?" Die Geweihte lächelte traurig. "Ich werde trotzdem versuchen, die Gefahr für diese Stadt zu beseitigen, weil ich anscheinend die Möglichkeit dazu habe. Ich kann dies aber nur, wenn ich tatsächlich hier bin. Wie soll ich sonst sicher sein, ob es klappt? Ich kann nicht diese Stadt einfach verlassen und einen Mörder frei herum laufen lassen. Wir haben auch in Himmelstor geholfen und dort haben wir auch in wenigen Tagen viel erreicht. Dies sollten wir auch hier versuchen in den Stunden, die uns hier noch bleiben. Was mich stört, ist dabei, dass Mika gar nicht verstehen will, was ich ihr sage. Sie will das Mädchen aufhalten, was ja völlig richtig ist, aber sie ... Ach ich verstehe sie einfach nicht!" Die Geweihte warf ihre Arme in Verzweiflung in die Luft.
"Wir haben heute Morgen bereits gesagt, dass wir nach den Ermittlungen aller entscheiden wollten, was wir tun und heute Morgen war meiner Meinung noch nicht klar, dass wir Morgen die Stadt auf jeden Fall verlassen wollten. Hatte der Schild nicht gesagt, dass wir einen guten Vorsprung von mehreren Tagen hatten? Was soll dann dieser besserwisserische Hinweis auf den Aufbruch? Wir hatten auch vorher keine Pferde! Ich verstehe sie einfach nicht! Und wenn ich mit allen reden will, dann haben auf einmal alle wichtiges zu tun. Wie kann ich überhaupt mit Mika reden, wenn sie einfach wegläuft und offensichtlich mit anderen redet wie Lémar oder Arue?"
Eretria hörte plötzlich auf. "Entschuldige Milan, ich verhalte mich schon wieder wie eine einzelne Person. Ich werde versuchen mit den anderen dieser seltsamen Gemeinschaft auszukommen. Aber ich fürchte, das es eine schwere Prüfung wird. Aber ich verspreche dir, dass ich es versuchen werde."

Mika

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« Antwort #1498 am: 03.03.2011, 12:04:30 »
"Hmmm." Machte Mika, als sie merkte, dass sie an Arue nicht herankommen konnten, und ging dann schweigend neben der Schneiderin auf dem Markt.

Auf dem Markt kaufte die Bardin jene Sachen ein, die sie meinte für die Reise zu brauchen meinte und staunte nicht schlecht, wie schnell ihr das Geld aus den Händen glitt. Normalerweise war Mika mit einem satten Gewinn vom Markt gegangen und das machte die ganze Sache sehr bizarr, denn vor allem das Schreibzeug, das klein, handlich und leicht zu entwenden war, kostete ein kleines Vermögen und wurde diesmal von ihr bezahlt.
Kurz hatte Mika manchmal den Wunsch verspürt, vielleicht ein Tintenfaß in ihre Taschen gleiten zu lassen, doch die noch vor kurzem aufgwühlte Erinnerung an ihre Familie und den Gesichtsausdruck von Alinna beim Abschied hatten die Bardin vor Dummheiten abgehalten.

Mit Arue sprach Mika auf dem Markt kaum ein Wort, sie wieß die Schneiderin nur daraufhin, wenn sie bei einem Stand etwas kaufen oder anschauen wollte. Was Mika sonst sagen sollte, wusste sie nicht, weil ihr kein gutes Thema einfiel, nachdem Arue so manches abgeblockt hatte.
Mehr als du glaubst.

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1499 am: 06.03.2011, 14:00:31 »
"Und ich verspreche, dass ich dir dabei helfe." Milan lächelte und küsste sie noch einmal, bevor er sich der Bibliothek zu wandte. "Aber als allererstes helfe ich dir dabei, mehr Informationen zu finden. Vielleicht verstehen wir dann zumindest die Hintergründe unseres Unterfangens und warum wir träumen, was wir träumen." Er zwinkerte ihr zu und nahm ihre Hand, bevor er in Richtung der Bibliothek marschierte.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

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