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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 132683 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1860 am: 29.09.2011, 20:54:39 »
Eretria schüttelte leicht den Kopf. Sie schien nicht mit allem restlos einverstanden, was Arue ihr antwortete.
"Wenn deine Aussage bedeutet, dass du möchtest, dass ich dir helfe, werde ich es gerne tun. Manchmal wünschte ich mir einfach, jeder würde klarer sagen, was er will." Die letzten Worte klangen fast niedergeschlagen und die Geweihte senkte den Kopf. Dann schien sie sich wieder gefangen zu haben. "Weisst Du, wie diese Ritual abläuft? Oder geht dies nur zusammen mit unseren Verbündeten?"
Bevor die Schneiderin darauf antworten konnte, ging die Geweihte noch auf einen anderen Punkt ein. "Ehrlich gesagt kann ich mir das "Danach" noch nicht vorstellen. Ich habe keine Vorstellung, was hier gerade passiert und noch weniger wie wir uns verhalten müssen, um dort wieder heraus zu kommen. Ich habe Wünsche für ein Leben ohne die zweite Frau, aber ich fürchte, dass ich immer mit ihr leben muss. Normal finde ich dies nicht, auch wenn unsere Verbündeten dies anders sehen. So wie ich es sehe wird es "normales" Leben nicht mehr geben."

Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1861 am: 30.09.2011, 20:17:01 »
Moandor war augenblicklich verstummt, als er soviel Gegenwind von den anderen bekam und hatte seit dem nicht mehr gesprochen.  Es ärgerte ihn sehr, wie wenig seine Kameraden sich überhaupt auf dieses Thema einlassen konnten, trotzdem bemühte er sich dies zu akzeptieren. "Immerhin ist es nicht ihr Beruf" redete er sich ein aber dennoch fand er, dass man ruhig etwas aufgeschlossener sein könnte, wenn man von etwas nciht allzuviel Ahnung hatte.

Derart seinen Gedanken nachhängend klinkte er sich erst eine ganze Weile später wieder in das laufende Gespräch ein. "Ein normales Leben? Ist so etwas denn dermaßen erstrebenswert? Ich meine sicherlich lässt sich darüber streiten, ob solche Dinge" er machte eine umfassende Geste "besonders schön oder erlebenswert sind, aber auf der anderen Seite, in den normalen Leben der normalen Leute, kommt soetwas bestenfalls als Geschichte in der Kindheit vor. Diese Menschen kommen selten aus ihrem Dorf oder ihrem Stadtviertel heraus und ihr Horizont und ihre Erfahrungen sind dementsprechend beschränkt..."
Moandors Stimme war in dem Ton, den er immer wählte, wenn er sich einfach bloß unterhalten wollte, denn so war es tatsächlich. Er konnte nicht lange still sein und auch Ärger verflog bei dem jungen Mann außergewöhnlich schnell. Schelmisch fügte er an:

"Für mich wäre der Wunsch nach einem herkömlichen Leben das gleiche als würde ich darum bitten man möge mir das Augenlicht nehmen und mir nur noch von Frauen und Abenteuern erzählen, als dass ich beides selbst erleben könnte."

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1862 am: 01.10.2011, 10:09:51 »
Moandors Bemerkungen zu dem Thema normales Leben führten zu einer vielleicht unerwarteten Reaktion Eretrias. Die Frau nickte bestätigend, als der Mann seine Ausführungen machte.
"Ich gebe euch in allen Punkten recht. Für euch mag sich dies so anfühlen. Aber vielleicht ist ja das Leben, was ihr führt euer 'normales' Leben. Ihr müsst euch also gar nicht umstellen. Normal ist doch, was man sich selbst von seinem Leben erwünscht. Ihr scheint zufrieden zu sein mit eurem Leben, also ist der Wunsch nach Sicherheit und Geborgenheit für euch wenig erstrebenswert. Andere mögen dies anders sehen und ist es nicht gerade diese Vielschichtigkeit, die das Leben so interessant macht?"
Die Geweihte schien diese eher philosophische Betrachtung von Arues Frag sehr zu gefallen. Sie schien tatsächlich an einer Antwort interessiert. Fast als wäre sie begierig darauf zu erfahren, was Moandor nun antworten würde.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1863 am: 16.10.2011, 23:12:03 »
Nach der Ruhe und Friedlichkeit des angeblich heiligen Ortes machte sich die Gruppe auf den Weg zum sogenannten Spielfeld. Ikiro führte sie durch verschiedene Straßenzüge, vorbei an einer Gruppe Gaukler und den überall präsenten Ständen und Zelten der Händler, und blieb irgendwann kurz stehen. Mit ernster Miene wandte sie sich an die Gruppe und deutete auf einen schwarzen Stab, den jemand an einer Kreuzung aufgestellt hatte. Er war mit schwarzweißen Federn verziert.

"Wenn ihr das seht, geht nicht hin. Ist Zeichen von Händlern, die ungute Dinge handeln. Nicht-nette Dinge. Und sind nicht-nette Leute. Gefährlich."

Dann führte sie die Gruppe weiter, bis sie schließlich an einem hölzernen Zaun ankamen, gute drei Schritt hoch, bestimmt dreißig Schritt lang. Wie Ikiro erklärte, war das Spielfeld quadratisch, und der Zaun wies alle fünf Schritt einen Eingang auf, hinter dem aber zunächst ein abgesicherter Käfig wartete - erst, wenn man diesen verließ, betrat man das eigentliche Spielfeld.

Der Grund dafür war ganz einfach: Hier durfte jeder jegliche Sport- oder Kampfart üben und trainieren, die ihm beliebte. Vom harmlosen Ballspiel über Bogenschießen und Speerwerfen bis hin zu gelegentlich auftauchenden Meistern exotischer Kampfkünste, die Interessierten Lehrstunden anboten, war hier alles zu finden. Die einzige Bedingung für die Benutzung des Spielfelds war, dass man die Dinge, die man zerstörte oder beschädigte, selbst ersetzte - eine ungeschriebene Regel, an die sich tatsächlich jeder hielt.

Ikiro öffnete eine Tür, die in einen Käfig aus eisernen Stäben führte, über das man von außen ein dichtes Netz gelegt hatte. Zur Seite tat sich eine Lücke auf, durch die man den Käfig verlassen konnte. "Betretet ihr Spielfeld", erklärte das Mädchen, "dann ihr nehmt in Kauf, dass etwas passieren kann. Jeder für sich selbst verantwortlich ist. Deshalb meisten Leute nur tagsüber hier, wenn es dunkel wird, Leute lieber nicht mehr hierher kommen - man sieht nicht gut genug, wenn plötzlich ein Speer kommt."

Sie lächelte. "Man wirklich aufpassen muss, aber ist nicht ganz so schlimm, wie sich anhört. Die meisten, die Spielfeld benutzen, passen auch selbst auf, dass sie niemand verletzen. Nur selten Unfälle, aber manchmal eben doch."

Durch den Käfig konnten die Gefährten eine große Fläche erkennen, letztlich nicht mehr als ein platt getrampelter Rasen, der zum Teil frei war, teils mit Kampfpuppen und Zielscheiben ausgestattet war, teils auch mit allerlei anderem Gerät, das für diverse Spiele oder Kampfarten gedacht war. Jedes "Thema" hatte hier seine eigene Nische, und gerade in diesem Moment fand sich hier eine Gruppe Axtwerfer, die an Zielscheiben auf Strohballen trainierten, zwei Schwertkämpfer, die ein Trainingsduell ausfochten, und einige junge Männer, die offenbar einem Ballspiel nachgingen. Etwas weiter entfernt stand außerdem eine ältere Frau in schimmernder schwarzer Seidenkleidung, die sich mit zwei jüngeren Männern unterhielt - es schien so, als würde sie ihnen etwas beibringen.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1864 am: 22.10.2011, 14:42:50 »
Milan, der all die Gespräche über das Danach im Moment herzlich uninteressant fand und sich ein Danach zurzeit auch nur sehr schwer vorstellen konnte, war froh, dass Ikiro sie endlich weiter führte und überrascht von dem ungewöhnlichen Spielfeld. Wenn sie das Mädchen wirklich würden hierher locken können, würde es wahrscheinlich eher schwer entkommen können. Die wenigen Zugangsbereiche konnte man mit ausreichend Helfern mit Sicherheit abdecken. Er beobachtete die Axtwerfer und insbesondere die Schwertkämpfer, die ihn wahrscheinlich ausgelacht hätten, wenn er mit seinem Rapier zu ihnen gekommen wäre. Er dachte einen Moment wirklich ernsthaft darüber nach, ob er nicht vielleicht doch eine andere Waffe benutzen lernen sollte.

Schließlich aber wandte er sich zu der Frau in der schwarzen Seidenkleidung. Stirnrunzelnd verfolgte er eine Weile das Gespräch, ohne die Worte oder die Gesten zu verstehen. Da er ahnte, dass Eretria, Arue und Moandor ihre Gespräche weiter führen würden, schlüpfte er durch die kleine Lücke, die der Käfig an der Seite aufwies, auf das Spielfeld. Den Axtwerfern als auch den Schwertkämpfern ausweichend, lief er langsam auf die Frau und die beiden Männer zu und tat dabei, als würde er den Männern beim Ballspiel zusehen. Gerade so in Hörweite blieb er schließlich stehen, den Blick auf den Ballspieler gerichtet, mit den Ohren aber bei der Frau und den zwei Männern.[1]
 1. Lauschen 16
« Letzte Änderung: 22.10.2011, 14:44:22 von Milan »
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1865 am: 22.10.2011, 15:39:56 »
Die Frau sprach in normaler Lautstärke und schien sich  an Milan nicht zu stören.

"Ein Kampf entscheidet sich in der Regel, bevor der erste Schlag ausgeführt wird", erläuterte sie. "Das Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen, die des Gegners, und deren Zusammenhang bestimmt den Verlauf des Kampfes, nicht die Stärken und Schwächen an sich."
« Letzte Änderung: 27.10.2011, 19:38:02 von Sternenblut »
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1866 am: 30.10.2011, 09:48:41 »
Milan hörte interessiert den Ausführungen der Frau zu, wobei er sich nun direkt zu ihr und den beiden Männern drehte und den Kopf leicht schief legte, bevor er sich räusperte und noch ein Stück näher trat.

"Entschuldigt bitte, sprecht Ihr im Allgemeinen oder über eine bestimmte Sportart?" Es tat irgendwie gut, mal wieder ein normales, außerhalb der ganzen Tote-Mädchen-Gespräche-Gespräch führen zu können. Er hoffte, die Frau würde sich darauf einlassen und ihn nicht als unnötige Störung empfinden.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1867 am: 30.10.2011, 10:29:54 »
Die beiden jungen Männer wandten sich Milan zu - einer neugierig, einer eher abschätzig.-, während die Frau zunächst gar nicht auf ihn reagierte.
"Die Natur des Kampfes zu verstehen, bedeutet, niemals zu verlieren. Es heißt nicht zwingend, immer zu siegen, doch ein wahrer Meister weiß, eine Niederlage vorher zu sehen und sich so zu verhalten, dass er sie umgehen kann."

Jetzt erst sah sie Milan an. "Die Philosophie des Kampfes gilt in jeder Situation, ob Sport, Streit, oder ein Kampf auf Leben und Tod."

Sie betrachtete ihn einen Moment, dann ergänzte sie: "Entscheidend ist, dass ihr erkennt, dass niemand mächtiger ist als ihr - er oder sie mag nur gerade die besseren Karten in der Hand haben. Ebenso seid aber auch ihr nicht mächtiger. Macht ist immer eine Frage des Moments, und wie man ihn nutzt."
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1868 am: 04.11.2011, 09:58:04 »
Eretria trat auch heran, als sich Milan anschickte mit der Frau ein Gespräch zu führen. Als die Frau über Macht sprach, schüttelte die Geweihte energisch den Kopf.
"Entschuldigt, aber das ist doch ausgemachter ..." Eretria schien nach einem Wort zu suchen, welches nicht zu unhöflich war, um die Frau nicht sofort zu beleidigen. Die fruchtlose Suche nach diesem Wort führte dazu, dass sie nur hilflos mit den Schultern zuckte, aber der Satz unvollendet blieb.
"Eure Aussage gilt weder für das allgemeine Leben miteinander, noch für den Kampf oder den Sport. Für die letzten beiden Dinge ist dies einfach zu beweisen. Es gibt Meister in ihrem Fach und diese sind einfach besser in dem, was sie tun als ein Novize. Trotzdem kann natürlich ein Kampf des Meisters gegen den Novizen für den Meister tödlich enden, wenn er sich zu sicher ist und den Gegner unterschätzt. Aber mit 'Macht' hat dies nichts zu tun, sondern mit der persönlichen Einschätzung der Lage. Außerhalb des Kampfes ist die Situation auch nicht immer gleich für jeden. Ein Bettler hat weniger Einfluss als ein Kaufmann. Auch wenn es Situation geben kann, in denen dies nicht so ist, dürfte dies fast immer der Fall sein. Macht ist nicht eine Frage des Moments, sondern eine Frage, was man bereit ist aus seinen Möglichkeiten zu machen. Macht im normalen Leben, hat wenig mit Stärke oder Geschick im Kampf gemeinsam."

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1869 am: 10.11.2011, 21:00:39 »
Die Frau sah Eretria mit einem Lächeln an, wandte sich dann jedoch wieder an ihre beiden Schüler. "Ein wahrer Meister jedoch ist nicht nur ein Meister seines Fachs, nicht nur ein einfacher Meister des Schwertes, der Lyrik oder auch eines Spieles. Dergestalte Meister gibt es viele; doch begeben sie sich auf fremdes Terrain, sind sie wieder Novizen, und dies nur im besten Falle. Die Art Meisterschaft, über die ich spreche, ist eine Meisterschaft über den eigenen Geist, das Herz und die Seele. Intuition und Intellekt werden eins, und zwischen prophetischer Voraussicht und sachlicher Schlussfolgerung verschwindet jede Differenz."

In dem Moment richtete sie ihren Blick wieder auf Milan. "Und so möchte ich euch, werter Unbekannter, bitten, dass ihr euch verabschiedet, da die unmittelbare Zukunft Gefahren für euch bereithält, in die ich meine Novizen nicht verwickelt sehen möchte."

Nur einen Augenblick später betraten durch einen anderen Eingang einige Männer das Spielfeld. Sie wirkten rau, unrasiert, aber keinesfalls heruntergekommen: Ihre schlicht schwarze Kleidung, nur hier und dort durch silbern schimmernde metallene Elemente geschmückt, hatte etwas gleichermaßen edles wie bedrohliches. Der Anführer der kleinen Gruppe, vier Mann an der Zahl, war ein besonders grimmiger Mann mit langen schwarzen Haaren, der sich in der Umgebung umsah, als würde er etwas ganz Bestimmtes suchen.
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Milan

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« Antwort #1870 am: 13.11.2011, 09:58:45 »
Milan war kurz verunsichert durch Eretrias Einschreiten, doch noch mehr verunsicherten ihn die prophetischen Worte der Frau. Wieso sollte er sie denn in Schwierigkeiten bringen und was für Schwierigkeiten meinte sie überhaupt? Er war sich keinerlei Schuld bewusst, bisher war er doch - zumindest in dieser Stadt - noch nicht sonderlich auffällig geworden. Als aber die Männer das Spielfeld betraten, ging ein Ruck durch Milan. Instinktiv wollte er flüchten, doch er war sich sicher, dass sie ihn dann für das, was sie ihm vermeintlich vorwarfen, erst recht einsperren würden. Auch wenn sie nun nicht gerade wie gewöhnliche Wachen aussahen, selbst wenn ihre Kleidung dafür sprach, dass sie nicht einfach nur irgendwelche Schläger waren...

Milan wandte sich wieder der Frau zu. "Nun, es scheint, dass Ihr mit Euren Befürchtungen recht hattet. Ich würde mich aber gerne ein anderes Mal mit euch darüber unterhalten, was ihr über Macht und Meisterschaft zu sagen habt. Dennoch vielen Dank für das kurze Gespräch." Damit wandte er sich ab und ging den Männern entgegen, um sich von der Frau und den Novizen und gleichzeitig zwischen die Männer und Eretria zu stellen. Trotzdem tat er zunächst so, als würde der Besuch dieser Männer gar nicht ihm gelten - wovon er im Moment ja auch noch nicht wirklich ausgehen konnte.
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Eretria

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« Antwort #1871 am: 15.11.2011, 08:34:05 »
Eretria verstand die Äußerungen dieser Meisterin überhaupt nicht, aber sie versuchte zumindest es sich nicht direkt anmerken zu lassen. Vielleicht hatten die vielen Gespräche, die sie inzwischen hatte führen müssen doch etwas Gutes gehabt.
Als sich Milan dann der neuen Gruppe zuwandte, schüttelte die Geweihte den Kopf. Was tat er denn da schon wieder?, schoss es ihr durch den Kopf. Leicht schüttelte sie den Kopf noch einmal und folgte ihrem Geliebten. Mit einem Schmunzeln nahm sie zur Kenntnis, dass er sich leicht vor ihn stellte, um sie offensichtlich zu schützen. Sie ließ Milan diese Vorstellung, legte aber ihre Hand auf den Schwertknauf und wartete, was dort nun passierte. Dabei sah sie sich kurz nach ihren Begleitern um. Waren die anderen ihrer kleinen Gemeinschaft ihnen gefolgt oder draußen geblieben? Eretria hatte nicht darauf geachtet.

Mika

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« Antwort #1872 am: 16.11.2011, 17:29:41 »
"Ich wäre manchmal sehr froh, wenn hier überhaupt etwas gesagt wird und sei es noch so kryptisch." Sagte Mika und verfolgte mit den Augen Milan und Eretria, die sich ohne ein Wort entfernt hatten und nun auf dem Spielfeld herumspazierten.
"Kann mir einer von euch Beiden sagen, was wir hier machen? Was die Zwei machen, werdet ihr sicher genausowenig verstehen, wie ich." Wandte sich die Bardin an Moandor und Arue, die bisher keine Anstalten unternommen hatten, um das Spielfeld zu betreten.
Kurz schaute Mika nochmal nach Milan und Eretria, kümmerte sich aber nicht weiter darum, was auf dem Spielfeld vorsich ging. Wenn jeder sein Zeug machte und dan Rest der Anwesenden in Ruhe ließ, schien der Ort sehr harmlos, so dass es in Mikas Augen keinen Grund zur Sorge gab.
Mehr als du glaubst.

Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1873 am: 16.11.2011, 21:17:23 »
Moandor hatte es nicht für nötig gehalten dieses Spielfeld zu betreten. Innerlich fragte er sich seit einiger Zeit wie man die Untote überhaupt hier herein locken sollte. Natürlich wäre es gut sie an einem Platz zu bekämpfen, der gewährleistete, dass Unschuldige nicht zu Schaden kämen. "Aber der andere Platz scheint uns einen größeren Vorteil zu bieten, wenn er tatsächlich voller Energie ist."

Etwas gelangweilt hing Moandor seinen Gedanken nach, bis auch diese allmählich versiegten und der Agent an dem Zaun lehnend eigentlich an gar nichts dachte und abwesend ins Nichts starrte.
Beinahe zuckte er zusammen als Mika ihn und Arue ansprach "Pardon, wer? Äh, was? Achso, was wir hier machen..." Moandor blickte sich unauffällig um, ob jemand in der Nähe war der ihre Unterhaltung überhören konnte und sprach dann mit gedämpfter Stimme, jedoch nicht flüsternd weiter, so dass Arue und Mika zwangsläufig näher an ihn heranrücken mussten um ihn gut verstehen zu können.
"Unsere Partner haben uns diesen und den vorigen Ort empfohlen, um hier unsere Angelegenheiten endgültig klären zu können." Moandor blieb weiterhin kryptisch in seinen Ausführungen, auch wenn seine Gefährten dies nicht nachvollziehen konnten.
"Dem vorigen Ort wohnt angeblich eine besondere Aura inne, was einen Vorteil für uns bedeutet. Dieses Spielfeld hat den Vorteil, dass man die Gegebenheiten für die eigenen Zwecke einsetzen könnte und Unbeteiligte aus der Angelegenheit weitestgehend heraushalten kann."

"Was die beiden angeht." Moandor sah zu Milan und Eretria herüber "Ich habe nicht den geringsten Schimmer, ich hoffe nur, dass es keinen zusätzlichen Ärger bedeutet" Er wurde auf die schwarz gewandeten Männer aufmerksam und erkannte wie Eretrias Hand in Richtung des Schwertes glitt und wie Milan sich sehr kalkulierend zu postieren begann.

"Hey!" er wandte sich den beiden Frauen zu und wenn er zuvor etwas träge zu sein schien war er nun hellwach, gerade zu alarmiert. "Ich glaube da stimmt was nicht. Eretria und Milan verhalten sich merkwürdig seit diese drei Gestalten da aufgetaucht sind. Lasst uns herüber gehen. Aber benimmt Euch so als würden wir Milan und Eretria nicht kennen. Wenn etwas passiert und man uns nicht als Gegner einkalkuliert könnte das ein Vorteil für uns sein. Und bleibt zusammen."

Moandor ging schnellen Schrittes, jedoch nicht hektisch zum Spielfeld um sich so unauffällig wie möglich in der Nähe des Platzes zu positionieren, den er für den wahrscheinlichsten AUstragungsort eines Kampfes hielt und zeigte mit keiner Handlung, dass er die Priesterin oder ihren Verlobten kannte. Gleichzeitig sah er sich nach weiteren auffälligen Gestalten um[1].
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Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1874 am: 16.11.2011, 23:15:43 »
Schweigend verbrachte Arue ihre Zeit damit das geschehen auf und um um das Spielfeld herum zu beobachten. Dabei stützte sie sich auf den Zaun und schaute genau zu was die Leute dort vor ihr trieben. Sah sich die Zugängen zu diesem Ort genauer an und suchte nach Hindernissen die sie nutzen konnten.
Und schnell war sie der Meinung dass hier der geeigneterer Ort wäre um das Mädchen zu bekämpfen ... zumal sie nicht wusste wie sich die Präsenz der Untoten auf den friedlichen Ort auswirken würde, den sie zuvor besucht hatten.

Erst Mikas Fragen rissen die Schneiderin wieder aus ihren Gedanken. Doch noch bevor sie darauf antworten konnte übernahm dies Moandor und so entwickelte sich das Gespräch schneller als sie es verstehen konnte. Noch immer etwas träge durch ihre eigenen Gedankenspiele , dauerte es einige Augenblicke bis sie verstand was ihr Begleiter von ihr wollte.
Aber als sie es dann verstand eilte sie ihrem Gefährten schnell hinterher.

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