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Autor Thema: [IT] Prolog: Schatten über Tristram  (Gelesen 62281 mal)

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Besnell

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #150 am: 01.10.2010, 11:32:30 »
Er nickt einigemale als ob er sich selbst etwas bestätigen will.

"Wenn sich eine derart Große Gruppe auf Tristram und Addleden zubewegen, bin ich der Meinung das wir diese abfangen sollten. Ich kenne die Gegebenheiten nicht und weiß nicht inwiefern sich beide Siedlungen selbst helfen können, doch wenn meine Vermutung richtig ist, dann handelt es sich bei den Kreaturen um eine mehr als ernstzunehmende Bedrohung und die Menschen könnten unsere Hilfe gebrauchen"

Unschlüssig schaut er die beiden Richtungen die Wolfhard beschrieben hat entlang.

"Wir sollten in Richtung Tristram reisen. Zumindest ist dies meine Meinung

Belanar

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #151 am: 01.10.2010, 13:07:17 »
"Ihr spracht noch von einer größeren Kreatur, Späher, bewegt sie sich ebenfalls auf eine Ansiedlung zu? Im Übrigen gebe ich meinem Vorredner Recht. Ich für meinen Teil werde den Menschen in Tristram zu Hilfe eilen!"
« Letzte Änderung: 01.10.2010, 13:07:34 von Belanar »

Delara

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #152 am: 01.10.2010, 13:19:05 »
"Ich gebe euch recht, wir müssen diesen Menschen zur Hilfe kommen. Aber bevor wir überstürzt los rennen lasst mich euch warnen." Der Gesichtsausdruck der Zauberin verfinstert sich und sie schaut kurz einen jeden in der Gruppe an. "Diese Kreaturen, obwohl sie nurnoch ein Zerrbild ihres einstigen Wesens sind, sind sehr gefährlich. Und alleine ihr Anblick und ihre Fremdartigkeit mögen ausreichen um die geistig schwachen unter uns imit Angst zu erfüllen. Also macht euch auf alles gefasst, es gilt Dämonen zu jagen und Taschenspielertricks und falsche Zauber ..." bei den letzten Worten wendet sie sich Feyra zu. "... werden nicht ausreichen um sie zu bezwingen."

Besnell

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #153 am: 01.10.2010, 14:35:06 »
Anerkennend senkt er vor Delara leicht den Kopf, gut zu wissen das noch jemand die wahre Bedrohung der Kreaturen erkannt hat und das die Gruppe nicht nur aus Scharlatanen und Taschenspielern bestand. ein leichtes Grinsen, hinter vorgehaltener Hand folgt als er Delaras Worte vernimmt, die doch mehr als eindeutig an Feyra gerichtet waren. Er konnte Wolfhard verstehen, die Ressourcen dieser Personen war einfach zu schwer einzuschätzen.

Er richtet den Blick auf Delara.

"Unsere Begleiterin hat Recht und ihre Warnungen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, es mag sein das wir eine gewisse Macht darstellen, doch das tut unser Gegner in diesem Falle auch. Verzeiht, aber ich habe euren Namen nicht mitbekommen"

List

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #154 am: 01.10.2010, 20:15:22 »
 Als der Späher seinen Bericht beendet, ergreift die Bardin das Wort. Aufmerksam lauscht Seles ihren Worten und lächelt nun dünn. Irgendetwas an dieser Frau gefällt ihr. Trotz ihrer unverschämten Art weiß sie doch zu handeln. Zu tun, was getan werden muss. Dennoch fragt sie sich, wie eine einfache Bardin zu solcher Kaltblütigkeit fähig ist. Sicher ist mehr an ihr dran, als es zunächst scheint. Es kann einfach nicht anders. Wer sie wohl wirklich ist...Fragt sie sich im Stillen und begegnet ihrem Blick erst fragend...dann nickt sie knapp. Ihr Augen wandern zu den Desateuren und richten sich für einen Atemzug lang auf den alten Mann. Warum man diese Menschen mit auf diesen gefährlichen Erkundungsgang nehmen sollte, ist ihr unverständlich. Amüsiert erfährt sie im Anschluss, dass der Späher auch noch ein Koch ist. Wunderbar, dann haben sie ja nichts mehr zu befürchten.

Schnell sind sich die Gefährten einig, weiter dem Weg zu folgen und die seltsamen Wesen einzuholen, um sie aufzuhalten. Sie kommen an die Abzweigung, an der sich die Kreaturen geteilt hatten. Hier versucht Wolf auf Belanars Frage zu antworten, doch die Spur der großen Kreatur scheint den kleinen ansonsten sehr ähnlich zu sein. So folgen sie dem linken Weg.

Das Land ist hier hügelig und immer wieder ragen schroffe Felsen aus dem humusreichen Boden. Knorrige Fichten, Eschen, Linden und Birken bilden den Wald zu beiden Seiten. Besonders Besnell fallen auch einige Haseln auf, aus deren kräftigen Ruten sich hervorragende Spazierstöcke, Körbe aber auch Armbrustbögen fertigen ließen.

So folgen sie eine ganze Weile dem Weg. Im hellen Mondlicht sind die Spuren gut zu erkennen und immer wieder scheinen einige der Wesen aus dem Trupp ausgebrochen zu sein oder sich dem Trupp angeschloßen zu haben. Die Gefährten sind sich bewusst, dass jeder ihrer Schritte von einer nicht abschätzbaren Menge dieser Kreaturen beobachtet werden könnte. Es ist ruhig - sehr ruhig. Kein Wind geht und kein Tier ist zu hören und die Schritte scheinen im Wald zu hallen. Vorsichtig schleichen sie weiter, doch außer den Spuren gibt es keine Hinweise auf die Kreaturen.
Gegen Mitternacht gelangen sie an eine weiter Weg-Kreuzung. Wenn man dem Weg nach links folgt, gelangt man nach Addleden. Die Wesen haben den rechten Weg nach Tristram genommen.

Auf der Kreuzung kann Wolfhard einen kleinen Gegenstand erkennen, der auf dem Weg liegt. Als er sich nähert, erkennt er, dass es sich um einen Pilz handelt. Der Pilz ist scheinbar mit einem scharfen Messer abgeschnitten worden und ansonsten unversehrt. Anscheinend ist er dem letzten Wesen aus der Tasche gefallen - oder absichtlich dort platziert worden. Wolfhard hebt den schlanken, gelb-grünen Pilz hoch, dass ihn alle betrachten können.

"Ein Flimmerröhling...", sagt Delara und Wolfhard fügt hinzu "... wo ich herkomme, wird Gift aus diesen Pilzen hergestellt..
« Letzte Änderung: 09.10.2010, 14:01:06 von List »
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Wolfhard

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #155 am: 02.10.2010, 13:56:27 »
Durch den Pilzfund aus der Dynamik des wachsamen Voraneilens gerissen, untersucht Wolfhard die Spuren denen die Gruppe folgt nochmals genauer.

Als er sich aufrichtet, kann man deutlich sehen, dass ihm das Ergebnis seiner Untersuchung nicht gefallt und das hört man auch seiner Stimme an als er zu seinen Gefährten sagt, "ich sage das wirklich nicht gerne, aber wie es aussieht, haben sogar die Verursacher der Jüngsten Spuren noch mehrere Stunden Vorsprung vor uns und wir werden sie heute kaum noch einholen können. Daher währe es wahrscheinlich das beste, wenn wir uns eine Geschützte Stelle suchen und unter abwechselnden Wachen rasten, es bringt schliesslich nichts wenn wir sowieso erst nach den Wesen ankommen und dann auch noch zu Erschöpft sind um etwas zu unternehmen."

List

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #156 am: 02.10.2010, 21:04:03 »
Der Vorschlag von Wolfhard trifft auf Zustimmung, den ungeachtet der stetig drohenden Gefahr war es ein langer und harter Marsch und mit Kräften muss man haushalten, sonst versiegen sie schon bald. Schnell hat Wolfhard ein windgeschützes Plätzchen zwischen einigen hohen Büschen gefunden, dass als gutes Versteck dient. Leider war es zu gefährlich, ein Feuer zu entzünden, und darum nehmen die Gefährten nur eine kalte Mahlzeit zu sich. Der eine kann ein gutes Stück Räucherwurst, der andere ein Stück Käse und noch ein anderer einen Kanten Brot beisteuern. Zum ersten mal haben die Gefährten Gelegenheit, sich etwas besser kennen zu lernen und so endet der Tag dennoch mit ein wenig Behaglichkeit.

Während sich der Rest schlafen legt, übernehmen Belanar und Feyra die erste Wache. Lange schweigen sich die beiden an. Belanar weiß nicht recht, was er zu dem resoluten Mädchen sagen soll und Feyra wiederrum hat schlichtweg keine Lust sich mit dem absonderlichen Mann zu unterhalten. Eben will Belanar doch noch etwas kurzweilige Unterhaltung anfangen, da hört er leises Flüstern und sieht vorsichtige Bewegungen bei den Schlafenden. Feyra runzelt die Stirn, denn sie hat es auch bemerkt. Anscheinend hat der Paladin die beiden Deserteure geweckt und angewiesen, leise ihre Sachen zu packen.

Seit seiner Zeit als Späher in der Armee hat Wolfhard einen leichten Schlaf und er wird von den leisen Geräuschen und dem Flüstern geweckt. Noch vor Schlaf blinzelnd blickt er in Fydas ausdrucksloses, bleiches Gesicht. Sie wendet sich von ihm ab und schultert ihr Marschgepäck.

Anscheinend haben die drei nicht vor, sich zu verabschieden...
« Letzte Änderung: 02.10.2010, 21:05:59 von List »
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- Hokusai

Wolfhard

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #157 am: 02.10.2010, 23:17:07 »
Blinzelnd blickt Wolfhard zu Dreiergruppe hinüber, als er erkennt um wen es sich bei ihnen handelt, zuckt er in Gedanken mit den Schultern und dreht sich um, um weiter zu schlafen.

Belanar

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #158 am: 03.10.2010, 15:44:28 »
Belanar irritierte das seltsame Benehmen des Paladins und seiner Schutzbefohlenen schon während der Reise, doch der nun so plötzliche Aufbruch stößt auf das vollkommene Unverständnis des Totenbeschwörers. Er lässt seine Pfeife sinken und neigt fragend den Kopf zur Seite.

" Herr De Aveugler? Es ist offenkundig weder die Zeit noch der Ort für einen nächtlichen Spaziergang, gestattet mir also die Frage, was ihr zu tun beabsichtigt?"

List

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #159 am: 03.10.2010, 16:22:51 »
Die unscheinbare Frage scheint den Paladin völlig unvorbereitet zu treffen, denn als er sich zu dem Totenbeschwörer dreht, weiß er zunächst nicht,was er antworten soll. Das bleiche Gesicht und die dunklen Ringe unter seinen Augen lassen den de Aveugler alt und erschöpft aussehen. Er scheint nicht geschlafen zu haben.

"Wir... wollen aufbrechen. Ich spüre, dass... etwas vor sich geht und mein Geist ist unruhig vor Angst. Die Wesen sind nach Tristram unterwegs, sicherlich nicht ohne Grund. Ich muss sofort aufbrechen und der Sache auf den Grund gehen. Macht Euch keine Sorgen,  mein Glaube wird uns auf dem Weg ein Schutzschild sein. Bitte lasst mich unbehelligt voraneilen und mich mein Gewissen beruhigen. Wir würden uns in Tristram wiedersehen."
« Letzte Änderung: 03.10.2010, 16:23:34 von List »
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Syra Caldrin

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #160 am: 03.10.2010, 16:50:31 »
"Euch ziehen lassen?"
Feyra, die sich keine Mühe gibt, um der anderen Willen leise zu reden, richtet die Worte mit schneidendem Unterton direkt an den alten Inquisitor. Bis eben hat sie umhergeblickt, hat die Schemen wahrgenommen und gemerkt, dass da jemand ohne ein 'Auf Wiedersehen' losgehen will. Ihre Laune ist ohnehin nicht die beste, weil sie mit diesem Pfeifenraucher zusammen Wache halten muss. Ihr passt es gut, kann sie doch ohnehin nicht schlafen, doch die Worte des alten Mannes lassen sie erneut verärgert erscheinen. Und das mit gutem Grund.
"Zu den Fakten...", meint sie und steht leicht seufzend auf, versuchend, in der Dunkelheit die Augen von Seles Vorgesetzten zu erwischen. "Wegen dem Mädchen und Mersault wurde beinahe die gesamte Karawane angegriffen. Hätte ich sie nicht vertrieben, hätte es wegen den beiden ein Blutbad gegeben. Euer Gerede von Ehre und Anstatt und der Zulassungsbereiche hätte beinahe sein übriges getan, alter Mann...", wobei sie die beiden letzten Worte besonders betonte. Sie geht ein paar Schritte in die Richtung, in der sie ihn vermutet.
"Wegen den beiden haben andere von uns Kopf und Kragen riskiert, und das bisher ohne Belohnung. Und jetzt wollt ihr bei Nacht und Nebel aufbrechen und sie in die Gegend bringen, wo am meisten Bestien zu lauern scheinen, und sie damit in den sicheren Tod schicken? Seid ihr senil oder ist euer... Gottvertrauen... so stark, dass er euch blendet?"
Selbst wenn ihre Worte sie an den Pranger bringen -was nicht passieren wird, solange sie ihren Mantel bei sich weiss- so sehr ist Ehrlichkeit mit im Spiel. Wenn er ihre Meinung nicht ertragen konnte, sollte er sie angreifen und damit mit seinem Leben bezahlen. Im besten Fall, sogesehen. Aber sie kann die Gedanken von ihm nicht nachvollziehen. Ihre nächsten Worte sind etwas leiser, und für Außenstehende wirkt es zwar immer noch etwas unterkühlt, aber man könnte meinen, dass sie sich ein bisschen sorgt.
"Und... was wird aus eurer Schülerin, De Aveugler? Wollt ihr sie einfach hierlassen? Zurücklassen und somit einen weiteren Menschen dem von.. eurem Gott ausersehenen Schicksal überlassen..?"
"Winter und Tod sind ein und dasselbe. Beides ist unausweichlich."

List

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #161 am: 03.10.2010, 17:47:47 »
Einige Momente sieht der Paladin irritiert das resolute Mädchen an, dann bedeutet er den beiden Deserteuren mit einem Wink ihm zu folgen. "Der Weg ist nicht mehr weit, aber wir müssen jetzt aufbrechen, wenn wir den Schutz der Dunkelheit nutzen wollen.", sagt er kraftlos, "Wir sehen uns in Tristram. Auf bald.. Mit wenigen Schritten sind sie schon in der Dunkelheit verschwunden.
« Letzte Änderung: 03.10.2010, 17:49:09 von List »
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Belanar

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #162 am: 03.10.2010, 21:49:12 »
Immer noch erstaunt sieht Belanar dem Paladin nach. Sollte er die junge Zakarumnitin wecken? Wie wahrscheinlich ist es, dass der Paladin die beiden Deserteure gegen ihren Willen nach Tristram bringt, bedenkt man, dass von diesem Ort derzeit wahrscheinlich große Gefahr ausgeht. Grübelnd nimmt er einen Zug an seiner Pfeife und beschließt dann, sich mit Wolfhardt abzusprechen; als Späher wird er wissen, ob ihnen das übereilte Vorstürmen des Paladins einen Nachteil einbringen wird.

Sollte Wolfhardt dem Vorfall keine weitere Wichtigkeit beimessen, wird der Totenbeschwörer das Gespräch mit der Bardin aufgeben und sich seinen Büchern widmen.

Wolfhard

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #163 am: 04.10.2010, 16:20:07 »
Mit einem kaum hörbaren knurren, dreht Wolfhard Kopf und Oberkörper etwas nach hinten und sagt, "lasst die drei doch einfach gehen, wir können sie nicht zu bleiben zwingen und Streitereien bringen nichts, laute Worte locken höchstens Feinde an." Nach dieser Aussage, dreht er sich zurück und schliesst die Augen um noch möglichst viel des knappen Schlafs zu ergattern.
« Letzte Änderung: 04.10.2010, 16:20:20 von Wolfhard »

List

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #164 am: 06.10.2010, 11:43:39 »
Nachdem die drei die Gruppe verlassen hatten, hingen die beiden Wachen die Stunden bis zum Morgengrauen ihren Gedanken nach. Fröstelnd erwachen die Gefährten am nächsten Morgen. Kalter Reif hatte sich auf die Schlaflager gelegt und sie klamm und ungemütlich werden lassen. Nebel lag in der Luft. Es war kein Morgen, an dem man gerne aufstand und niemand hatte viel Lust sich zu unterhalten, selbst nicht, nachchdem Wolfhard verkündet hatte, dass sich der Paladin mit den Deserteuren losgemacht hatte.

Am Ende diesen Tages wollten sie die Strecke bis nach Tristram zurückgelegt haben. Der Himmel war bewölkt und schmutzig-graues Licht schien den Herbst anzukündigen. Nur zögerlich wich der Nebel einem kalten Wind, der durch die lichten Baumreihen und zerklüfteten Felsen pfiff. Schwefelgelbe Blätter wurden von den Ästen geweht und tanzten eine Zeit lang über den Weg, bis sie auf dem Waldboden erstarben.
Es war ein außerordentlich trister Anblick für die Gefährten, vielleicht mit Ausnahme des Totenbeschwörers Belanar, für den der Kreislauf von Leben und Tod nichts befremdliches noch entgültiges hatte. Auch die Wesen schienen so etwas wie Beklemmung zu spüren, denn sie blieben dichter beisammen und nur noch selten gingen Spuren vom allgemeinen Trott ab - vielleicht waren sie auch zielstrebiger geworden.

Nachdem sie schweigend mehrere Stunden gelaufen waren, unterbrochen von einigen Pausen, standen sie bei Einbrechen der Dunkelheit auf einer kleinen Anhöhe und blickten in eine weitflächige Tallandschaft, in der auch Tristram lag. Zu der Überraschung der meisten gab sich die Hauptstadt des Reiches Khanduras eher klein und gedrungen, ja, schon fast dörfisch. Eingerahmt wurde die Stadt von einem Fluss und steil abfallenden Felswänden. Schwer zu glauben, dass dies ein Knotenpunkt des Handelns sein sollte.
Der Glanz der Kathedrale, die etwas außerhalb des Städtchens lag, überschattete alles andere. Das ehemalige Gotteshaus war aus ehrwürdigem Granitblöcken gebaut worden, die über die Zeit dunkel geworden und von Efeu berankt worden war. Es hatte einen großen Turm, der dem Kirchenschiff voranstand. Flackerndes scharlachrotes Licht schien aus den prachtvollen Buntglasfenstern.

Irgendetwas ging in der Stadt vor sich... . Die Stadt war hell erleuchtet und sich bewegende Lichter verrieten Menschen, die sich mit Fackeln auf dem Marktplatz sammelten und sich langsam in Richtung der Kathedrale bewegten. Die Spuren der Wesen hatten sich hier geteilt und verliefen rechts und links des Weges, als wollten sie wie Wölfe die Stadt einkreisen.
« Letzte Änderung: 06.10.2010, 12:08:24 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

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