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Autor Thema: [IT] Prolog: Schatten über Tristram  (Gelesen 60416 mal)

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #375 am: 12.02.2011, 01:49:18 »
Als Sezair seine letzten Worte beendet, wird die Kammer von einer nicht-sichtbaren, aber deutlich zu spürenden Aura erfüllt. Es scheint nach verbrannter Myrrhe und Weihrauch zu riechen und es ist so still, dass man das Blut in den Ohren fließen hört. Einige Momente vergehen.

"Euer Glaube gibt Euch Kraft, alter Mann. Eine Kraft, die Ihr wahrscheinlich nicht einmal zu begreifen vermögt. Dieses Mal werdet Ihr gewonnen haben, doch ich komme wieder. Ich bin der Vergifter der Seelen.", erklingt die geschwächte Stimme in Sezairs Kopf. "Doch bevor ich Euch diese leblose Hülle überlasse, werde ich Euch die Augen öffnen: Es war mitnichten Euer Herr, der die Welt erschuff, sondern sein strahlendster und zugleich überheblichster aller Engel. Ihr wisst auch, dass er gemeinsam mit der Dämonin Lilith das Menschengeschlecht erschaffen hatte[1]. Lange hielt er diese Welt vor dem Rat der Erzengel geheim und als sie doch davon erfuhren, wäre Sankturio beinahe vernichtet worden. Dem Herren muss es einerlei gewesen sein. Ha!, es war jedoch auch nicht die Barmherzigkeit und Güte, die die Engel davor zurückhielt die Nephalem auszulöschen. Sie sahen, dass der Krieg zwischen den Mächten des Lichts und des Chaos auf ewig toben würde, wenn nicht - ja wenn nicht die schwächlichen Nephalem das entscheidende Zünglein an der Waage sein würden. Natürlich sind auch die Mächte des Chaos so klug und buhlen ihrerseits um die Gunst der Menschen. Seht ein, alter Mann! Ihr seid nichts weiter als ein Bauer auf dem kosmischen Schachbrett. Ihr werdet bereitwillig geopfert werden, wenn es einem Zweck gereicht. Das Beste, was Ihr erreichen könnt, ist Euch für eine Seite wertvoll zu machen. Es war sehr dumm Euch gegen uns zu stellen. Nun kennen wir Euch, Sezair Lemas." Damit verstummt die Stimme in seinem Kopf.

Dann erhebt sich ein weiterer transluzenter, blassgrüner Geist von Leoric und entschwindet in die Dunkelheit. Genaue Details sind nicht zu erkennen, doch scheint es sich um einen Dämon zu handeln, wie er in manchen alten Schriften abgebildet wird.

Wie aus aus einer Trance erwacht, blickt sich der Geist des Königs in der Kammer um, bemüht sich zu orientieren. Sein Blick fällt auf Sezair. Er lächelt ein herzliches Lächeln, voller Freude.

"Ich danke Euch mein Freund. Ich weiß gar nicht, wie ich Euch genug danken soll. Es ist, als würde ich aus einem langen, dunklen Alptraum aufwachen und nun das Licht eines neuen Morgens erblicken. Seit langer Zeit... sehe ich wieder so klar. Es ist... so viel... Böses geschehen, seitdem ich seine umschmeichelnde Stimme aus den Tiefen der Gewölbe vernommen hatte. Seine Macht war stark und mein Wille schwach. Es hätte nicht mehr lange gedauert und er hätte ganz von mir Besitz ergriffen. So vernebelte er nur meine Sinne und überließ mich dem Wahnsinn. So viel Leid ist durch meine Hände geschehen.", er blickt sich auf die Hände, die sich - wie sein ganzer Körper - aufzulösen scheinen. "Ich nehme nun meinen Weg auf mich und werde für meinen Sünden gerichtet. Ich habe keine Angst, vor dem, was kommen wird. Ihr kennt den Ausspruch, mein Freund:

Komm, wer du auch seiest!
Wanderer, Anbeter, Liebhaber des Loslassens, komm.
Dies ist keine Karawane der Verzweiflung.
Auch wenn du deinen Eid tausendmal gebrochen hast,
komm nur,
und noch einmal: komm.
[2]

Meine Zeit ist nun gekommen und ich verlasse Euch. Ich werde Euch nie vergessen und Euch ewig dankbar sein. Der Herr segne Euch!", bei den letzten Worten, ist sein Geist schon fast völlig verschwunden. Zurück bleiben die Gefährten, im schummerigen Licht der Feuerbecken.
 1.  Tatsächlich berichten alte, religiöse Schriften davon.

Spoiler (Anzeigen)

Jedoch wird berichtet, dass der Herr solchen Gefallen am Menschen gefunden hatte, dass er seine Engel anwies, sie als die seinen zu betrachten. Gleichwohl verbot er ihnen jedoch, sich direkt in der Menschenwelt zu zeigen.
 2. Dschalal ad-Din Muhammad Rumi
« Letzte Änderung: 12.02.2011, 02:01:14 von List »
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Delara

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #376 am: 12.02.2011, 12:50:17 »
Noch immer durch den Schrecken den der Geist des Königs in hier hervor gerufen hat Paralysiert, braucht Delara noch einige Zeit bis sie endlich ihr langes Schweigen bricht und sich ungläubig an Sezair wendet. "Es ist vorbei? Ihr habt diesen Geist mit ein paar einfachen Worten seine letzte Ruhe gegeben? Das ist doch unmöglich ... es kann doch nicht so einfach sein."

Belanar

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #377 am: 12.02.2011, 14:27:38 »
Belanars Anspannung weicht. Der Schrecken ist vorüber. Vorerst.

Anerkennend schaut er auf den alten Mönch. Unerschütterlich wie ein Fels in der Brandung. Der Totenbeschwörer dankt still und leise Rathma, ihn zu solchen Gefährten verholfen zu haben. Auch wenn dieser Ort die Hölle war, dieser unscheinbare Mönch war das Licht in der Finsternis. Ein leuchtender Stern der Hoffnung, der ihm den Weg weisen damit die Möglichkeit geben würde, seine Aufgabe zu erfüllen.

Das es sich dabei ausgerechnet um einen Priester der Kathedrale des Lichts handeln würde, hätte er allerdings nicht gedacht. Rathmas Wege sind unergründlich.

Tyrome Rhistle

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #378 am: 12.02.2011, 21:49:55 »
Tyrome lockert seine Abwehrhaltung und senkt Schild- und Waffenarm. "Sein Sanftmut ist lebendig gewordene Hölle für jeden Dämonen." Der Landadelige muss zugeben, dass er selbst zutiefst beeindruckt ist und sich selbst von des Mannes sonderbaren Leichtigkeit und dessen Sanftmut eingeschüchtert, ja geradezu bedroht fühlt. Weshalb der ehemalige Ritter eigentlich das Schweigen vorziehen muss, aber die lange Ruhe verleitet ihn dazu, selbst ein paar Worte zu verlieren. Bevor er jedoch spricht, stellt Delara die entscheidene Frage und zeigt, dass nicht nur Tyrome geradezu entgeistert ist.

Dennoch findet er ein paar Worte und es sind wahrscheinlich die positivsten Worte, die er in der Anwesenheit seiner neuen Gefährten bisher gefunden hat. "Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, so freut sich auch mein Herz.[1]" Sezairs Art beeinflusst auch Tyrome und es fällt dem ehemaligen Ritter schwer, seine eigene Wut und Enttäuschung aufrecht zu erhalten. Ja, in Sezairs Licht befreit sich Zebaoth Rhistles Herr von der Plage und gibt einen Hinweis auf die Erklärung für das geschehene Leid. Und auch wenn Tyrome die Taten Leorics nicht gutheißen kann, ist es ihm nun möglich, seinem Herren, der ihn doch so sehr verprellt hat, zu verzeihen. Etwas, was nicht durch Tyromes Hammer, sondern durch Sezairs Weisheit errungen ist. "Danke.", sagt Rhistle zu Sezair und blickt ihn erstmals an. Tyromes Züge verlieren das erste Mal ihre unbarmherzige und strenge Härte. "Danke."
Der ehemalige Ritter kann nicht seine Gedanken im Moment zusammenfassen und seine Erwartungen, was sie noch erwarten wird, äußern. Er ist zu verblüfft und bewegt im Moment. So nimmt Tyrome wieder Schildarm und Waffenarm hoch und macht sich darauf gefasst, dass sie weiter in das Gewölbe eindringen.
 1. Sprüche 23.15
Cry Havoc! and let slip the dogs of war. - William Shakespeare - The Tragedy of Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene / Antonius

Sezair Lemas

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #379 am: 13.02.2011, 15:05:19 »
Erschrocken fährt Sezair zusammen, als er plötzlich die ruhigen und dankbaren Augen des Königs erkennen kann. Der Schreck jedoch ist keiner aus Furcht, sondern aus angespannter Überraschung und erleichterter Verwunderung. Langsam senken sich die noch immer zitternden Arme des alten Mannes, und selbst der volle Bart beginnt zu Beben, als Sezair dem König mit einem eigenen Lächeln antwortet. Die letzten Worte des Königs hallen wider, als Sezair noch ehrfürchtig verharrt. Leise murmelt Sezair die wenigen Laute, bevor der alte Mann die Silben jedoch ausspricht, ist der geisterhafte Schemen bereits verschwunden. "So sei es..."

Müde vor Erleichterung und Dankbarkeit bückt sich Sezair schwerfällig, um seinen Stab aufzuheben, als die Magierin ihn aus seiner Benommenheit weckt. Noch immer glücklich lächelnd gelingt Sezair jedoch nicht mehr, als Delara anzuschauen und selbst ratlos den Kopf zu schütteln. Bei den Worten des strengen Mannes werden Sezairs Augen feucht und glasig. Mit erstickter Stimme antwortet er nur erschöpft wenige Worte, während er jedoch entschlossen auf seinen Stab stützt und Wolfhard zu sich winkt, der noch immer die Fackel trägt.

"Der Herr ist groß!"[1]
 1. Allahu Ekber
« Letzte Änderung: 13.02.2011, 18:44:29 von Sezair Lemas »

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #380 am: 13.02.2011, 21:20:42 »
Und so kehrt für einen winzigen Moment die Gefühle natürlicher Zuneigung und Geborgenheit in den wahrscheinlich unwahrscheinlichsten Ort des ganzen Königreichs zu dieser Zeit ein. Doch nicht für lange, denn die Aufgabe der Gefährten war noch nicht erfüllt. Noch immer galt es Königssohn und Paladin zu finden - zumindest deren Leichen, wollte man den Worten Lachdanans Glauben schenken. Doch auch beschlich die Gefährten das unheimliche Gefühl, dass mit der Erlösung Leorics noch nicht alles Böse von diesem Ort entschwunden war. Nein, etwas in ihnen sagte Ihnen, dass es weit in den Tiefen saß, geduldig wartend und seine Verderbtheit die Gänge hinauf atmetend.

Darum ließen sie sich nicht viel Pause zum Verschnaufen und setzten ihren Weg fort. Die Grabkammer selbst war schnell durchsucht, doch ohne nennenswerten Fund. Halb verrottete Gebeine und Totenschädel, die sie aus leeren Höhlen gleichmütig anstarrten. Dann fanden sie im hinteren Teil der Kammer eine Treppe, die sie weiter nach unten führte. Sicherlich waren es nur noch einige dutzend Höhenmeter, bis sie wieder auf die natürlichen Tunnels stießen, die durch das Magma entstanden waren, das kochte, zäh seine Wege bahnte und bald aus den Gesteinsschichten hervorbrach, gleich einem Furunkel, das sich entleerte.

Doch noch war der Weg gemauert und führte nur leidlich abwärts. Bald gelangten sie an eine Gabelung. Wo ihnen ihre Orientierung sagte, sie sollten 'geradeaus' gehen, ließ der Weg nur 'rechts' und 'links' zu. Scheinbar nichts ließ auf den richtigen Weg schließen und in die Gänge ließ sich nicht weit blicken. Niemand schien diese Gänge auf Jahrzehnte betreten zu haben.
In Ermangelung eines Hinweises entscheidet sich Wolfhard, zunächst den Weg nach links zu versuchen. Es stellt sich allerdings heraus, dass dieser lange nichts bringt und so kehrt er um, den anderen versuchend, mit dem gleichen Ergebnis. Er blickt seine Gefährten an, zuckt mit den Schultern und zeigt schließlich nach links, seiner ersten Intention folgend.

Von diesem Gang gehen ebenfalls weitere Gänge ab, was Wolfhard leidlich zur Kenntnis nimmt. Doch diese enden zumeist schnell in kleinen Räumen, Sackgassen und tiefen Gruben. Oft sind die Wege bald nicht einmal mehr gemauert.

Nach einigen hundert Metern stehen die Gefährten in einer kleinen weißverkalkten Halle. Verfallenes Mobiliar, verrostete Utensilien und Werkzeuge und zu Staub verfallene Bücher sind hier zu finden. Ebenso eine alte Truhe. An den Wänden steht mit rostroter Farbe (Blut?) geschrieben:


Zitat
Immer raffend,
allverzehrend,
nie zufrieden,
allzerstörend,
niemals jemals wirklich satt,
bis es die Welt verschlungen hat.


Anscheinend hatte hier jemand oder gar mehrere unter recht drastischen Umständen gelebt. Eine weitere halb-verrottete Tür geht Richtung Norden ab.
« Letzte Änderung: 15.02.2011, 07:25:29 von List »
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Tyrome Rhistle

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #381 am: 14.02.2011, 12:22:47 »
Bescheiden ist Sezair auch. Ein Ausbund an Tugenden ist dieser Mann scheinbar, und sein Glanz, dem er zum Großteil seinem Gott zuschreibt, ist geradezu beschämend für Tyrome, weshalb der ehemalige Ritter es gutheißt, dass sie sich vorerst wieder dem Aufbruch widmen und weiter durch das gewölbeartige Labyrinth wandern, wobei Rhistle durchaus sehr froh darüber ist, dass Wolfhard die Wege mit ausreichend Markierungen und dergleichen auslegt. Tyrome muss zugeben, dass viele seiner neuen Gefährten sich recht gut ergänzen, auch wenn er noch nicht entschlüsseln könnte, welche Rolle Delara und Besnell dabei genau spielen. Aber auch sie würden sicherlich noch dazu kommen, ihre Fähigkeiten oder ihre Unfähigkeit, was auch immer vorherrschen mag, zu beweisen.

Über die vielen fruchtlosen Wege, die sich einschlagen, um nur wieder umzukehren und die wieder wachsende Anspannung in Erwartung der Dinge, die da wohl kommen mögen, verfinstert sich die Miene des Landadeligen wieder zusehends und selbst Tyrant, der eher immer ruhig und zurückhaltend hinter Tyrome hinterherdackelt, verhält sich auffällig, in dem er nicht freudig schnüffelt, sondern nah an den Beinen seines Herrchens wuselt. Umso mehr trifft dies zu, als sie in der weißverkalkten Halle stehen.
Tyrome bewegt sich mit gezogenem Hammer und bereitgemachten Schild auf die rostroten Worten zu. "Ein Kannibale? Mehr als das, eine Art Ghul vielleicht, wie die Geschichten ihn beschreiben?"
Mehr entlockt der Text dem großen, älteren Mann nicht, der sich durch die letzten Ereignisse wieder etwas gefestigt fühlt, weshalb die Worte ihn nicht übermäßig verstören. Stattdessen dreht er sich der Tür zu und lässt seinen Blick grob über das verfallene Mobiliar wandern und durchsucht es kurz, schiebt hier und da die Werkzeuge auseinander und überprüft es, ob noch nützliche Dinge darunter sind, ob im Mobiliar noch Dinge verborgen sind und dergleichen[1]. Zudem versucht er durch einen genauen Blick den Zweck dieses Raumes verstehen zu können. Dieser Raum inmitten diesen merkwürdigen Labyrinthes erscheint ihm irgendwie deplatziert, obgleich es durchaus eine Art Rückzugsort sein kann. Die Tür untersucht er nicht näher, denn dies ist die Domäne von Wolfhard und Tyrome wäre ein Narr, wenn er glaubte, dass er sich in dessen Arbeit einmischen kann und darf. "Mhm, wer hat all das hier hierhin geschafft?"
Tyrant beginnt derweil wieder ein wenig zu schnüffeln.
 1. Suchen 23
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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #382 am: 14.02.2011, 17:32:03 »
Zunächst findet Tyrome nichts besonderes in dem Raum. Vermoderte Schlafstätten, ein Nachttopf in einem kleinen Schränkchen daneben, fleckige Schalen und Töpfe, ein zerfallenes Buch. In der Ecke lehnt ein Knotenstock, der noch nicht allzu morsch aussieht. Bei näherer Betrachtung des Schriftzugs stellt sich auch heraus, dass es sich bei der Farbe wohl eher nicht um Blut handelt.

Dann öffnet Tyrome die Truhe. Darin befinden sich ein leidlich erhaltenes Buch, ein erstaunlich unberührtes Stück Pergament mit verschiedenen Symbolen und Zeichen, dass Tyrome sogleich an eine magische Schriftrolle denken muss, mehrere Kerzen und Fackeln, ein aufwendig verziertes Kästchen mit elfenbeinernen Würfeln und ein schlichtes, silbernes Amulett. Auch verschiedene Kleidungsstücke sind darin, darunter Surcotten, Bruchen und ein Radmantel. Die Kleidungsstücke scheinen in verschiedenen Größen zu sein. Zumindest legt dies nahe, dass hier mehrere zivilisierte Menschen gewohnt haben müssen, vor einigen Jahrzehnten. Warum jedoch nur eine Truhe? Legten die Personen keinen Wert auf Privatssphäre?

Da der Inhalt nun inspiziert ist, öffnet Tyrome das Buch. Mehrere Seiten lösen sich sogleich aus dem Leim und fallen zu Boden. Mit dem Inhalt kann Tyrome leider nichts anfangen, da da das Buch nicht nur in einer unbekannten Sprache, sondern auch in einem anderen Schriftsatz verfasst ist.
« Letzte Änderung: 14.02.2011, 17:37:38 von List »
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Besnell

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« Antwort #383 am: 14.02.2011, 21:38:05 »
Auch Besnell besieht sich den Raum, hält sich aber in der Nähe des Ausgangs auf und behält diesen im Auge. Als er sieht wie der Ritter das Buch "zerstört", denn nichts anderes war es für den Magier. Knirscht er mit den Zähnen. Hatte dieser Kerl denn noch nie davon gehört wie man alte, offensichtlich in schlechtem Zustand befindliche Bücher behandeln sollte. Doch der Magier sagt nichts. Sollte der größe Tölpel doch alles hier zerstören, für mehr schien er nicht gut zu sein, in seinen erbärmlichen Selbstzweifeln.

Wolfhard

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #384 am: 15.02.2011, 00:50:50 »
"Feuer" blitzt es in Wolfs Gedanken auf, als er den Spruch an der Wand der Kammer kurz überfliegt, bevor er seinen Blick weiter wandern lässt.

Als er sieht, dass Tyrome den Raum schon näher in Augenschein nimmt, richtet Wolfhard seine Aufmerksamkeit direkt auf  die Tür am anderen Ende der Kammer. An der Tür hält er in anbetracht des bisher erlebten kurz inne un zu sehen, ob er durch das verrottete Holz etwas vom dem das dahinter liegt erkennen oder verdächtige Geräsuche aufschnappen kann..[1] Dabei legt er jedoch schon die Hand auf die Tür um sie bei einem negativen Ergebnis zu öffnen.
 1. Wolfs Bemühungen
« Letzte Änderung: 15.02.2011, 08:14:52 von Wolfhard »

Tyrome Rhistle

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #385 am: 15.02.2011, 12:47:49 »
Tyrome sammelt die herausgefallenen Seiten vorsichtig auf und legt sie vor die erste Seite des Buches und klappt das Buch dann zu. Das unberührte Stück Pergament legt er auf den Buchdeckel und erhebt sich dann wieder und geht zu Besnell rüber. Tyromes Gesicht ist starr wie immer, seine Augen funkeln jedoch nicht. Es ist schwer zu sagen, ob dies ein versuchtes Versöhnungsangebot oder spröde geäußerter Spott sein soll. "Hier, Gelehrter. Damit könnt ihr sicherlich mehr anfangen als ich." Und somit übergibt er Besnell, wenn er das Pergament und das Buch annehmen will, die Gegenstände und hält dann das einfache Amulett und das Kästchen mit den elfenbeinernen Würfel hoch. "Daran etwas besonderes zu finden? Jemand Interesse an solchem Spielkram? Ansonsten sind dort nur dieser alte Wanderstab, und die Kleidung. Keine Ahnung, ob hier mehrere Menschen hausten oder gar ein gedungener Mörder, der hier seine Beute gelagert hat." Rhistle scheint es nicht unwahrscheinlich, dass jemand, der in diesen heimgesuchten Tiefen vor längerer Zeit gelebt hat, auch einen bleibenden Schaden davongetragen hat. Des ehemaligen Ritters Worte sind dementsprechend trocken. Sollte keiner ein Interesse an den restlichen Gegenständen zeigen, legt Tyrome sie wieder zurück. Er selbst hat kein Interesse an solchem Tand, der ihm augenscheinlich nicht weiterhilft.

Dann kniet Tyrome sich nieder und streichelt den jungen Wolfswelpen kurz, der immer noch ziemlich nervös scheint. "Das Geschriebene ist scheinbar kein Blut.", merkt der Zakarumnit an, und bugsiert den kleinen Welpen dann ist die sichere Vorrichtung des Rucksack, in dem der junge Wolfswelpe so häufig mitreist. "Es ist besser, mein Junge. Ich habe das Gefühl, dass dies besser sein wird.", flüstert er Tyrant zu, der sich, ängstlich wie er im Moment ist, leicht wieder in den etwas sichereren Platz setzen lässt.
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« Antwort #386 am: 15.02.2011, 18:04:51 »
Besnell wirft einen Blick auf das Pergament und stellt fest, dass es sich tatsächlich um eine Spruchrolle handelt. Ein magischer Bannkreis[1], wie es scheint.
Das Buch ist in Mzad geschrieben, eine alte, kaum noch gesprochene Sprache aus dem südlichen Kejistan. Sie war weiter verbreitet bis der Erzengel Yaerius den Asketen Akarat erwählte, Stifter der Kirche Zakarums zu werden. Im Zuge der Zakarumnisierung wurde den Menschen verboten, Mzad zu sprechen, da die Sprache noch eng mit der Kirche des Lichts verwoben war. So wird das Wort 'sein' nicht im Sinne einer Eigenschaftszuschreibung verwendet. In Mzad kann nicht gesagt werden, jemand sei böse, obwohl gesagt werden kann, dass jemand böses getan hat, was durchaus nicht das Selbe ist. Vielleicht könnte er es übersetzen, doch das würde wohl etwas Zeit in Anspruch nehmen.

Das Amulette weist eine sehr feine Gravur auf, die im spärlichen Licht kaum gesehen werden kann.


Wolf untersucht unterdessen die Tür. Eben will er sie aufdrücken, da fällt ihm eine feine, dunkelbraune Linie auf den Boden auf, die halbkreisförmig die Tür umschließt. Oder, um genauer zu sein, es sind zwei Bögen, die durch Schraffur mit einander verbunden sind[2]. Er geht in die Knie und fährt prüfend mit dem Finger über die Linie. Als er den Finger ansieht, sind silberne Punkte darauf. Vielleicht Silberstift?, denkt er sich[3]. Er runzelt die Stirn, könnte das eine magische Falle sein? Und wenn ja, was würde passieren, wenn sie ausgelöst würde?
 1. Magic Circle against Evil
 2. 
 3. "Vorgänger" des Bleistifts aus Siber,
« Letzte Änderung: 16.02.2011, 10:33:34 von List »
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Wolfhard

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« Antwort #387 am: 16.02.2011, 09:16:17 »
Da er selbst so gut wie Nichts von arkaner Magie versteht, aber genau weiss, wie gefährlich unbekannte Zauber sein können, ruft Wolf die anderen herbei um sie um Rat zu fragen.

Ich habe am Boden bei der Tür eine seltsame Zeichnung gefunden, auf dieser Seite sieht man nur zwei parallele Halbkreise, es könnten aber auch zwei kreise sein die unter der Tür durchlaufen. Für mich sieht es aus als könnte es etwas magisches sein, vielleicht eine Falle oder ein Schutz, aber da ich mich mit so Etwas nicht auskenne, möchte ich nicht einfach daran herumpfuschen. Hat einer von Euch vielleicht eine Idee, was das sein könnte?
« Letzte Änderung: 16.02.2011, 10:30:31 von List »

Besnell

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« Antwort #388 am: 16.02.2011, 18:55:36 »
Der Magier betrachtet zufrieden die Schriftrolle und das Buch, beides untersucht er interessiert und kurz spielt er mit dem Gedanken der alten Schrift mit einem seiner Zauber ihre Geheimnisse zu entlocken, als er Wolfs Worte vernimmt unterbricht er dies jedoch.

Interessiert macht er einige Schritte auf die Tür zu und nickt Wolf dann leicht zu als er in die Knie geht um sich die Tür und dem was der Späher mit scharfem Blick entdeckt hatte, widmet. Er zieht vorsichtig die Schriftrolle hervor und rollt diese auf. Dann scheint er den Inhalt mit dem was er an der Tür sehen kann zu vergleichen, nur um dann mit einem Nicken die Rolle wieder in seinem Gepäck zu verstauen. Dann murmelt er einige arkane Silben und hält dabei ein milchiges Prisma vor seine Augen und kneift diese angestrengt zusammen. Dann nickt er erneut.

"Ihr habt recht, Meister, doch die Falle die ihr vermutet ist nicht mit genügend Energie versorgt um uns etwas anzuhaben"

Er grinst den Späher an:

"Ihr würdet wohl sagen das sie nicht scharf ist."

Wolfhard

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #389 am: 16.02.2011, 22:10:49 »
"Das ist doch eine gute Nachricht, aber ein bisschen Vorsicht schadet sicher nicht." Erwidert Wolfhard und schnappt sich den von Tyrome erwähnten Wanderstab um damit die Tür aufzustossen.
« Letzte Änderung: 16.02.2011, 22:11:13 von Wolfhard »

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