Autor Thema: Des Kaisers Bibliothek  (Gelesen 8883 mal)

Beschreibung: Das gesammelte Wissen über Land, Leute und Geschichte

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
Des Kaisers Bibliothek
« am: 12.07.2010, 14:37:31 »
"Willkommen in der Bibliothek des Kaisers. Hier findet sich die umfassendste Sammlung über das Wissen der Welt. Leider bist du jedoch nur ein kleines Glühwürmchen in diesem Lichtermeer, welches sich Erkenntnis nennt, weshalb du nur Zugriff auf jenes Wissen hast, was du von mir, dem bescheidenen Shǎzi, serviert bekommst!"

"Momentan stehen dir leider nur fünf Schriftrollen zur Verfügung."
Schriftrolle Verfasser
Über das GeldShǎzi
Über das ReichShǎzi
Über die Herrschaft, die Beherrschten und ihr Verhältnis zueinanderShǎzi
Über die GesetzeShǎzi
Das GefängnisShǎzi
Das kalendarische SystemShǎzi
Zitat
Original aus dem Darkenfalls-Forum

"Im Deutschen reimt sich Geld auf Welt; es ist kaum möglich, daß es einen vernünftigeren Reim gäbe." - Georg Christoph Lichtenberg

Eines der wenigen Themen der Menschheit, dessen Grundzüge jedem Menschen ein Begriff sind, denn jeder erfährt ziemlich schnell, dass er ohne dieses Gut in seinen Möglichkeiten stark beschränkt ist, nennt sich Geld.
Die Umgang mit dem Geld, respektive mit anderen Wertgegenständen, spielt ebenfalls eine große Rolle in der individuellen Freiheit, welche durch das Kapital bestimmt wird oder in den Augen von manchen auch nur scheint. Ich verneine den Einfluss des Geldes nicht und halte mich da an Friedrich August von Hayek, dessen Definition von Freiheit oben bereits mitgeklungen ist.

Diese kapitale Freiheit erlaubt es, um jetzt die Überleitung zum Rollenspiel zu schaffen, auch noch, dass man unser System von der Magie und ihrer Beschränkung aushebeln kann. An dieser Stelle sei dies vor allem als Selbstkritik gedacht, denn ich gehöre zu den Spielleitern, die ihren Spielern lieber stets zu viel geben, bevor ihre Spieler einen qualvollen Ressourcentod sterben. Das gilt vor allem auch für den Bereich der Magie, schließlich ist jeder Zauberwirker aus verwaltungstechnischer Faulheit (Der Spielleiter ist der Göttin Sloth erlegen) automatisch mit dem Talent Eschew Materials ausgestattet gewesen. Als erstes Zeichen der Selbstdisziplinierung wird dieser Vorzug gestrichen und damit kommen auch Spieler und Spielleiter ein enormeres Verwaltungsgedränge zu, welches ich aber als Notwendigkeit ansehe.
Wir haben beschlossen, dass Magie zwar eine Rolle spielt und natürlich auch eine große Rolle, aber auch, dass der Zugang zur Magie schwieriger ist, Magie wird gefürchtet oder gar gehasst und ist dadurch auch seltener. Durch gewisse Einschränkungen soll das Nutzen von Magie erschwert werden, auch wenn es für normale Spielgruppen sicherlich keine Veränderung der Spielgegebenheiten darstellt, ist es bei uns schon ein relativ großer Einschnitt in unser eigenes Spiel. Hiermit ist dies allerdings beschlossene Sache: Wenn für einen Zauber Komponenten benötigt werden, dann müssen sie im Besitz des Zauberwirkers sein, sonst gibt es keinen Zauber.

Unser System lässt sich durch die leichte Zugänglichkeit zu magischen Gegenständen, und damit auch magischen Leistungen, aushebeln, sicherlich liegt die Größe des magischen Aufkommens in den Händen des Spielleiters und er kann es trotzdem knapp halten, aber ich gehe davon aus, dass eine gewisse systematische Regelung die Einhaltung der Knappheit eher gewährleistet, da es genau das auch suggerieren soll. Wie kann man sowas erreichen, ist die dazugehörige Frage.
Es muss eindeutig an unserem Wertesystem gefeilt werden, also in erster Linie muss der Zugang zur Magie durch die Wirtschaft reguliert werden, um eine zusätzliche Sperre gegen eine "Magieinflation" zu schaffen.
Wie kann man das also machen? Nachdem ich mich ein wenig in das Thema eingelesen habe und vielerlei Meinungen dazu eingeholt habe und auch gelesen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass man unsere Währung einfach ein wenig entwertet. Es ist keine Entwertung im eigentlichen Sinne, sondern einfach ein schwererer Zugang zu Gold und monetärer Glorie, obwohl es auch noch, im Gegensatz zu D&D, eine materielle Entwertung geben wird, welche an sich aber keine Rolle spielt, da das D&D-System im Umgang mit Werten sich nur schwerlich auf eine moderne Auslegung brechen ließe, alleine schon wegen der puren Werte von Gold, Silber und Kupfer.

Wie soll das also stattfinden?

  • Das Einkommen der Abenteurer - wenn nach dem Spielleiterbuch oder dem Kompendium magischer Gegenstände belohnt wird - wird auf 1/10 des gewöhnlichen Einkommens zusammengekürzt.
  • Der Preis für magische Gegenstände bleibt identisch mit den Preisen, wie sie in den D&D-Büchern angegeben werden.
  • Alle nicht-magischen Gegenstände kosten absofort nur noch die Hälfte ihres Preises, wie er in den D&D-Büchern angegeben wird.
  • Alle Einkünfte durch Berufe, Handwerk und dergleichen, sinken auf die Hälfte. (Die Einnahme eines untrainierten Hilfsarbeiters bleibt jedoch - Mindestlohn! ;) - (welcher auf unsere Welt angepasst) bei einer Bronzemünze pro Tag.
  • Die Menge Gold (bzw. Silber), welche einem Charakter zur Charaktererschaffung zur Verfügung steht, wird auch auf 1/10 gekürzt, außer auf Stufe 1. Dieser Wert bleibt unangetastet.
    Der Wert für Stufe 2 wird nur auf 2/10 gekürzt. (also von 900 Goldmünzen auf 180)

Das ist schonmal eine einfache Herangehensweise, welche ziemlich klar verdeutlicht, welchen Wertzuwachs magische Gegenstände in der Relation genießen. Sicherlich mag es jetzt zur Debatte stehen, ob Abenteurer, wenn sie an magische Gegenstände kommen, nicht erst recht Millionäre sind im Gegensatz zum normalen Bürger und man kann genauso argumentieren, ob Magiewirker nicht noch mächtiger werden.
Ich habe mir diese Fragen schließlich auch gestellt und bin zu der Ansicht gekommen, dass es in Ordnung so ist.
Sicherlich sind Abenteurer, so sie denn mit magischen Gegenstände begütert sind, außergewöhnlich reich in Relation, aber ihre Gegenstände sind auch gerne in Augenschein genommen von Neidern und Dieben, Inquisitoren und Sammlern bspw.
Und außerdem gibt es magische Gegenstände zwangsläufig nicht mehr in der gängigen Masse, da auch das Herstellen von magischen Gegenständen deutlich teurer in Relation ist und den Geldbeutel viel stärker belastet. Damit wird der Kostenfaktor viel wichtiger.
Dadurch, dass die Vielzahl von Gegenständen zusammenschrumpft, können Abenteurer nicht mehr in den "Supermarkt der magischen Gegenstände" gehen und kaufen, was sie gerade brauchen. Und wenn sie es innerhalb der Gruppe herstellen, wird es sehr teuer für die Gruppenkasse, und gleichzeitig werden damit auch Wiederbelebungen viel teurer und schmerzhafter für die Gruppe.
Zauberwirker sind aber auch nicht automatisch Gewinner dieser Regelung, denn sie müssen sich erstens mit teuren und seltenen Foki eindecken, während sie auch meist auf magische Gegenstände angewiesen sind, wie Schriftrollen, welche nun verhältnismäßig teuer sind und somit auch schwerer zu bekommen sind.
Die Gewinner sind die Wesen mit natürlichen Fähigkeiten, welche zauberähnlich sind. Auch wenn Zauberwirker auch einen kleinen Vorteil erringen, der aber nicht so drastisch ist, da sie sowieso gesellschaftlich gehasst sind in aller Regel und sowieso schon schlechte Karten haben, gepaart mit ihrer Seltenheit, ist es noch vertretbar und beschreibt die besondere Rolle des Zauberwirkers.

Die materielle Änderung liegt in der Neubestimmung der Münztypen. Ihre Werte werden an sich unverändert bleiben, was den Überblick angeht, so ist die wertvollste Münze weiterhin 10 Münzen des rangniedrigeren Typus wert und so weiter. Allerdings fällt die Platinmünze nun aus unserem System raus, da sie eine Erfindung der Neuzeit ist und dementsprechend nicht in den Stil unserer Welt passt. Sie ist fortan entfernt. Ihre Position wird von der Goldmünze eingenommen, welche nun die wertvollste Standardmünze ist. Die Silbermünze nimmt den Platz der Goldmünze ein, und wird damit zur Hauptmünze, da alles mit ihrem Wert berechnet wird.
Die Kupfermünze bleibt jedoch der Bodensatz der Münzgesellschaft, sie bekommt eine beinahe gleichwertige Münze an die Seite gestellt, damit sie dort unten nicht mehr einsam ist. Die Eisenmünze. Zwischen Kupfer- und Eisenmünze und der Silbermünze rücken die Messing- und Bronzemünzen. Sie sind eine Weiterentwicklung der Kupfermünze (Weil essentiell einmal Kupfer mit Zink und einmal Kupfer mit Zinn).
  • 1 Goldmünze (GM) entspricht 10 Silbermünzen (SM)
  • 1 Silbermünze (SM) entspricht 10 Bronze- oder Messingmünzen (BM/MM)
  • 1 Bronze- oder Messingmünze (BM/MM) entspricht 10 Eisen- oder Kupfermünzen (EM/KM)
Natürlich wird in der Regel von Wertmetallen ausgegangen, außer im Fall der Eisenmünze, sie wird nicht nach dem materiellen Wert bestimmt, sondern als Ersatzwert in Gebieten, in denen es kein Kupfer gibt oder nicht vorrätig ist, als Ersatzbezahlung für Soldaten oder in Gebieten, in denen es sonst keine andere Möglichkeit der Bezahlung gibt.
Alle Preisangaben müssen künftig also in Silbermünzen umgerechnet werden (bis auf die magischen Gegenstände, sie oben), was 1:1 geschieht. Wir ändern also nichts, was einen kompletten Umsturz des Systems zufolge hätte. Mundane Gegenstände werden nach der Umrechnung in Silber natürlich noch im Preis halbiert, um den Marktpreis zu berechnen.

Es ist selbstverständlich, dass dies nur ein Überblick über die Standardmünzen ist, es kann zu regionalen Unterschieden kommen und es kann auch andere Bezeichnungen für das Geld geben, bspw. ist es auf der Insel Iustitia (auch Sonneninsel genannt), außer in der Stadt Iustitia selbst, gewöhnlich, die Goldmünze Vecor zu nennen.
Es kann auch Geld geben, welche die Form von stilisierten Messern hat und wegen seines Materials (Bronze) den Wert von 7 BM hat.
Solche regionalen Bestimmungen sind aber dann von den jeweiligen Spielleitern zu treffen, welche diese und jene Ecke der Welt beackern. Diese Einteilung hier ist aber der Richtwert, welcher der Überbau des ganzen Finanzsystems ist.

So viel sei zu diesem Thema vorerst gesagt.

Postskriptum: Es wird noch mehr Wege geben, die Magie in ihrer Ausbreitung zu beschneiden, diese werden nach und nach erörtert werden.
« Letzte Änderung: 04.12.2011, 15:17:00 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
Des Kaisers Bibliothek
« Antwort #1 am: 12.07.2010, 15:57:50 »
"Ah, siehe an, siehe an. Ich habe eine zweite Schriftrolle für dich gefunden. Hier, vielleicht ist sie dir nützlich. Demographischen Daten stehen auf ihr."

Zitat
Chuang

  • Hauptstadt: Chānghé (Himmel)
  • Gebiet: Darkenfalls (Kernland)
  • Verwaltung: Absolute Monarchie
  • Anführer: Kaiser Chuang Di
  • Einwohner: 83.512.200 (letzte Volksschätzung im Jahr 1039 p.A.)
  • Rassen: 67% Menschen, 12% Elben, 10% Orks, 5% Zwerge, 3% Alben, 3% Andere
  • Religionen: Marnarn, Raiva, Vecor (Die Himmelskörper spielen eine enorm wichtige Rolle) - Adeodatus, Drood, Giordan, Liontari, Thalafar und Zendegi - Der Ordo Cogitationis und Naturverehrer spielen im zerbrechenden Reich eine immer wichtigere Rolle
  • Importe: Lasttiere, Lebensmittel, Edelsteine
  • Exporte: Schriftgut, Waffen, Kunstgegenstände

Die Klimabedingungen und die Landwirtschaft Chuangs:

Chuang bedeckt ein riesiges Gebiet (etwa 7.5 Millionen Quadratkilometer) und muss eine große Bevölkerungszahl ernähren mit kargem Land. Obgleich der Landbesitz des himmlischen Kaisers beeindruckend ist, lässt sich nur äußert wenig Land sinnvoll bewirtschaften. Das ganze Land liegt in einem unnatürlichen, einer magischen Katastrophe geschuldeten, semiariden bis ariden Klima und ein Großteil des Landes erlebt weniger als drei Monate Niederschlag im Jahr. Das Land deckt jedoch ein großen Bereich der Südküste Darkenfalls ab, weshalb sich das Leben hauptsächlich in Chuang auf den einigermaßen fruchtbaren Teil am Meer und an den Flußläufen des Landes abspielt. Etwa 50% des Landes sind Halbwüsten und Steppen, welche von nomadischen Menschen und Orks bewohnt werden. Wie die Halbwüsten sind auch die meisten semiariden Gebieten geprägt von Nahrungsmangel und krasser Armut.
Der Hauptpfeiler der Landwirtschaft sind an den großen Flüssen die Schwemmgebiete, in welchen fast das ganze Jahr durch ausgeklügelte Kanalbauten und Wasserspeichern Landwirtschaft betrieben werden kann. An kleineren Flüssen ganz zumindest saisonal durch künstliche Bewässerung angepflanzt werden und es kommt dort selten zu Hungersnöten.
Es wird auch dem Meer und den Sümpfen, welche gerade im Süden zahlreich vorkommen, Land mühsam abgerungen. Im Gegensatz gibt es im Norden des Landes die einzigen großen Wälder, welche vor allem von Elben bewohnt und gepflegt werden. Jedoch haben sich die Menschen angewöhnt, dort Landwirtschaft über Brandrodung vorzunehmen, was auf Kosten der Wälder geschieht. Die Elben warnen davor, dass es nicht nur ihre Kultur und ihre Heimat zerstört, sondern ebenfalls dafür sorgen würde, dass das gesamte Land noch unfruchtbarer werden würde, sollten alle Wälder abgeholzt sein. So ist es in den letzten Jahren bereits wiederholt zu Übergriffen zwischen Elben und Menschen gekommen.

Landbesitz:

Ein großes Problem entsteht jedoch durch die Landverteilung, da alles Land faktisch dem himmlischen Kaiser gehört. Während es in Ansätzen eine ganze Zeit lang eine beinahe feudale Gesellschaft gab, ist es durch ein System von Beamten inzwischen gängig, zeitlich beschränkte Nutzungsverträge beim Kaiserhof zu kaufen. Inzwischen ist man soweit, dass diese Nutzungsverträge bei den Steuereintreibern des Kaisers erworben werden können, sodass in jedem Verwaltungsbezirk des Reiches solche Nutzungsverträge erworben werden können. Damit versucht man die vielen Vererbungen und Zerstückelungen von ertragreichen Ländereien an den Flußläufen zu unterbinden. Heutzutage kämpft man damit, dass die einflussreichen Familien am Hofe mit ihrem Einfluss und ihrem Geld dazu in der Lage sind, Großgrundbesitzer zu werden und so wirtschaftliche und landwirtschaftliche Macht an sich zu reißen. Inzwischen hat der amtierende Kaiser, Chuang Di, eine Obergrenze für Landbesitz in Kraft treten lassen, sodass auch wieder einfache Männer wieder leichter Land erwerben können.
Es gibt Ausnahmen, denn der Kaiser kann dauerhaft Land verschenken, welches dann wirklich im Besitz anderer ist, dabei gibt es aber kein Individualbesitz. Land wird dann einer Familie, in den häufigsten Fällen jedoch Klöstern und religiösen Vereinigungen, geschenkt oder dauerhaft verkauft. Das ist ein Ehrengeschäft, was bedeutet, dass illoyale Familien und Orden häufig bereits vom nächsten oder übernächsten Kaiser enteignet werden, wenn sie dem Kaiser nicht treu ergeben sind oder sich sonstwie als tugendlos präsentiert haben, und das Land so wieder dem Kaiser zufällt.
Allerdings darf Land, welches der Kaiser nicht nutzen möchte oder das nicht mit einem Nutzvertrag versehen ist, von ansässigen Familien bewirtschaftet werden, allerdings nur zur Subsistenzwirtschaft. Das gilt vor allem für die Ländereien in den Halbwüsten und in weniger fruchtbaren Gegenden. Als Gegenleistung müssen jedoch zwei Zehntel des Ertrages als Steuer entrichtet werden, während die rechtlichen Nutzer von Anbauflächen ihr Getreide verkaufen dürfen und nur die Nutzungskosten zahlen müssen. Dies hat sich in den letzten Jahren als Milchmädchenrechnung erwiesen, da der Kaiserhof zwar Unmengen von Silber und teilweise Gold durch die vermieteten Flächen verdient, aber einen Großteil wieder dadurch verliert, dass sie zur Ernährung der Städten und Dörfer das Getreide wiederum ankaufen müssen, in Jahren des Hungers macht der Kaiserhof dadurch große Schulden. Dies ist zu einem fortwirkenden Problem geworden, denn Hunger sorgt für Unzufriedenheit, aber Schulden sorgen für höhere Steuerbelastungen der Bevölkerung, da man auch Militär und Polizei zu unterhalten hat, was wiederum zu Unzufriedenheit führt. So ist der Kaiserhof durch seine Landverteilung in einen Teufelskreis geraten, dem es im Moment nicht zu entfliehen weiß.

Lebensmittelanbau:

Das wichtigste Getreide ist Reis, aufgrund seiner Vielfalt, da er sowohl als Wasserpflanze, als auch in Gebieten mit niedrigem Niederschlag angebaut werden kann, auch wenn zweiteres deutlich schwieriger und aufwendiger ist. Reisfelder machen einen Großteil der bewirtschafteten Natur aus und somit ist der Beruf des Reisbauern auch der häufigste in ganz Chuang. Jedoch finden auch andere Getreidearten Anbau in Chuang, vor allem in den ariden Gebieten wird auch Hirse angebaut, auf vielen sandigen Böden auch Roggen. Allerdings soll es auch wenige, kaiserliche Weizenanbaugebiete geben. Weizengebäcke und Weizenbrot sind die teuersten Nahrungsmittel, welche man in Chuang erwerben kann. Ansonsten gibt es auch Fruchtanbaugebiete, welche sowohl für Alkoholika als auch als Nutzpflanzen angepflanzt werden.

Fischerei:

Die Fischerei spielt eine übergeordnete Rolle in Chuang und der Beruf des Fischers ist einer der ältesten und angesehensten Berufe des Reiches. Allerdings ist dieses Bild im Wandel. In den letzten Jahren sind immer mehr Beschränkungen auf die Fischer zugekommen und auch sie haben unter hohen Abgaben zu leiden. In den wärmsten Sommermonaten hat ein Fischer bis zu 60% seines Fanges an seinen Heimatort abzugeben und er entrichtet diese zusätzliche Abgabe als Naturaliensteuer, um seine Ortschaft mitzuernähren. Allerdings geht nur ein kleiner Teil des Fangs an die Bevölkerung, ein Großteil bleibt im Kreis der Beamten. Der restliche Fang reicht gerade aus, um das eigene Leben zu finanzieren. War der Fischer früher das Inbegriff des freien, zurückgezogenen und mit sich glücklichen Mannes, ist er heute nur noch eine traurige Figur, was sich besonders in kontemporärer Literatur und Musik wiederspiegelt. Durch den hohen Abgabendruck hat sich inzwischen eine Kultur der Piraterie an der südlichen Küste gebildet, welche eine große Bedrohung für die Fischer, aber auch für die küstennahen Siedlungen darstellt.
Zwar wird in der Literatur und der Dichtung das romantische Bild versucht auf den Piraten zu übertragen, als freie und tollkühne Persönlichkeit, aber die Gräueltaten der letzten Jahre waren zu groß, als dass sich das Bild durchsetzen konnte.

Jagd und Viehzucht:

Während Jagd lange Zeit (von der Gründung des Reiches, nach dem auch die Zeitrechnung datiert (Ankunft des ersten himmlischen Kaisers bis zum Jahr 600 in etwa) ein Privileg des Kaisers und seines Hofstaates war, ist Jagd heutzutage kein Privileg mehr, sondern eine gemeinschaftliche Aufgabe. Durch die extreme Abhängigkeit von der Landwirtschaft, sind alle Bezirke und die in ihr lebendenen Bewohner dazu verpflichtet, den Wildbestand niedrig zu halten. Aus Nahrungsgründen und zum Schutz der Anbauflächen, da gerade Warzenschweine und dergleichen Getier ein ernstzunehmendes Problem darstellen. Auf der anderen Seite ist auch die Viehzucht, welche früher ebenfalls nur von ausgewählten Landwirten betrieben wurde, heutzutage Gemeinschaftsaufgabe. Nicht nur was Schlachtvieh angeht, sondern gerade was Nutztiere wie Ochsen, Esel und gerade Pferde für Polizei und Militär angeht. Dennoch gibt es Grade der Wilderei, so werden saisonale Maximalquoten ausgegeben, sollte ein Bestand überjagt werden, ist dies unmittelbar Wilderei und kann zu hohen Strafen führen, in Zeiten der Not sogar zur Todesstrafe. So ist es nicht erlaubt, trächtige Tiere oder Jungtiere zu schießen (außer mit Sondererlaubnis) und jeder Streifzug muss angemeldet werden. Aufgrund des großen Missbrauchs des Vertrauens, da viele sich nicht an die Regelungen halten, werden heutzutage sogar kaiserliche Wildhüter eingesetzt, welche versuchen Bestände zu überwachen und Wilderer auf frischer Tat zu ertappen.
Der Fellhandel spielt aufgrund der höheren Temperaturen und des meist aridem Klimas nur eine geringe Rolle. Jedoch ist die Seidenraupenzucht noch von enormer Bedeutung, da Seide der wichtigste textile Rohstoff ist.
« Letzte Änderung: 14.07.2010, 22:57:12 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
Des Kaisers Bibliothek
« Antwort #2 am: 12.07.2010, 21:17:24 »
"So langsam fühle ich mich wie dein Gefangener, dabei solltest du mein Gefangener sein. Immer wieder zu dir allen laufen und dir Schriftrollen bringen. Wieso bist du auch so furchtbar barbarisch? Aber warte es nur ab, sobald Shǎzi mit dir fertig ist, wirst du als einer der sechs Urgelehrten Chuangs in die Geschichte eingehen! Nun sollst du erstmal lesen, wer unser Reich führt und warum."

Die Herrschaft:

Obgleich es im Sinne der Machtbefugnis des himmlischen Kaisers eine Monarchie im Sinne des Absolutismus ist, welcher übrigens innerhalb der Herrscherfamilie vererbbar ist (Dynastie), ist es keine klassische Monarchie in dem Sinne, dass es eine Präsenzherrschaft wäre. Mal abgesehen von dem irrwitzigen Vorhaben ein Land von solcher Größe als Präsenzherrschaft zu verwalten, ist es kaum möglich auch diese Masse an Lebewesen im eigenen Reich unter einer Knute zu halten. Dazu bedarf es eines Verwaltungsapparates.

Die Legitimation des Herrschergeschlechts der Chuang ergibt sich aus ihrer besonderen Rolle für das Reich, nicht alleine als Reichseiner (Die Einheit des Reiches ist der erste Tag der neuen Herrschaft), sondern auch als Vermittler zwischen der Erde (der Welt der Sterblichen) und dem Himmel (der Welt der Götter). Seine mystischen Kräfte, welche ihm zumindest nachgesagt werden, seien der absolute Beweis dafür, dass er der Erwählte der Himmelskräfte ist, welche am greifbarsten in ihrer größten Erscheinungen (von der Enwe aus gesehen) am Himmel sind. Die Sonne (Vecor), der bleiche Mond (Marnarn) und der rote Mond (Raiva). Obgleich eine Vielzahl anderer Götter auch dem Himmel zugeordnet werden, sind sie für die Legitimation von kaum merklicher oder sogar keiner Bedeutung. Der Herrscher trägt diese Zuordnungen auch als gegenständliche Attribute bei sich. So trägt er einen Sonnenring (angeblich aus dem gediegensten Gold) um den rechten Ringfinger, welcher für das ewige Leben des Herrschergeschlechts und das Lebensattribut des Vecor steht. Da Vecor sowohl als Schöpfer- und Lebensgott, wie auch als Gott der Strafe, Plage und des entzogenen Lebensrechtes verehrt wird, ist hierin die absolute Rechtsposition des Kaisers manifestiert. Der bleiche Rundschild, Marnarn darstellend, ist aus Elfenbein und Silber gefertigt und steht für die Schutzfunktion des Kaisers und Marnarn. Erkenntnis und Wissen sind hierbei Schlüsselbegriffe, welche sich in Marnarn, dem Wissenden, den Chronisten, vereinen. Er repräsentiert das Wissen, die Erkenntnis, die Weitsicht und den Willen des Kaisers, dass es seinem Volk gut geht. Das finale Attribut ist die bronzene Sichel, welche für den Zorn und Willen Raivas steht. Sie steht für den militärischen Expansionsdrang, für die Herrschaftsbedeutung, aber auch für die Gezeiten und die Ernte. Sie repräsentiert vor allem aber die Erbarmungslosigkeit, welche jenen droht, die das Reich zu Fall bringen wollen.

Der Hofstaat:

Die Herrschaft des Blutes spielt nur in der eigentlichen Dynastie eine Rolle, ansonsten ist sie nur in stark geschwächter Form in einem Verdienstadel zu finden. Diese Adelsverleihungen finden durch den Kaiser statt und nur sein Wort (geschrieben und gesprochen) können jemanden in den Adelsstand erheben. Zwar gab es in Chuang auch zehn feste Adelslinien, die dauerhaft als Verteidiger des Reiches auserwählt waren, doch von ihnen sind über die letzten 1000 Jahre nur zwei Familien erhalten geblieben. Die Familie der Dang und die Familie der Kun.
Der Verwaltungsapparat setzt sich aus einem Beamtensystem zusammen, welche meist entweder direkt im Himmel (Kaiserpalast) dienen, als Schatzmeister oder Berater des Kaisers oder ähnliches, aber viel häufiger als Bezirksverwalter und Diener der Bezirksverwaltung eingesetzt werden, um dort das geltende Recht zu forcieren. Auf wichtigen Positionen werden seit geraumer Zeit Eunuchen eingesetzt, weil diese nicht mehr in die Lage sind, dynastische Wünsche zu formulieren. Das Reich ist in 72 Bezirke (oder auch Distrikte genannt) unterteilt, welche jeweils eine Distrikthauptstadt hat, in welcher ein Provinzfürst als Beamter arbeitet und je nach Distriktsgröße bis zu fünfzig Beamte unter sich hat. Er sorgt dort für den Steuerfluß, die Durchsetzung der Gesetze und den Einsatz der Polizei und der Schutzmänner (magische Schutztruppe) koordiniert, sowie Ordnung hält und die Verabschiedungen des Kaisers verlesen lässt. Seine Bediensteten sind ihm dabei behilflich.

Eine Sonderrolle nimmt die Generalität ein. Sie sind keine Beamten an sich, können jedoch im Notfall auch von den obersten Beamten eines Distrikts berufen werden, um die Führung über das Militär zu übernehmen, dann sind sie jedoch nur auf eine bestimme Zeit mit der Aufgabe der Heerführung betraut. Ordentlich eingesetzt werden Generale durch den Hof, entweder durch den Kaiser direkt oder durch seinen Strategen. Wie bereits beschrieben, kann jeder, der sich als literarisch und militärisch fähig erwiesen hat, den Posten eines Generals erlangen. Die Frage des Geldes ändert zwar die Realität, aber nichts am Grundsatz.

Die Beherrschten:

Da es keinen oder nur unzureichenden Individualbesitz gibt, schlägt sich auf die sonstigen Rechtsverhältnisse der einfachen Bevölkerung nieder. So wird der einfache Mann nicht wirklich als Individuum wahrgenommen, sondern stets im Kontext seiner Familie und seines Umfeldes. Ehre und Tugend ist nichts, was jeder für sich besitzt, sondern stets mit der lebenden Verwandtschaft und den Ahnen verknüpft ist. Waren meine Eltern also eine Bande von schmierigen Betrügern, so habe ich - selbst wenn sie bereits verstorben sind - mit diesem gesellschaftlichen Handicap zu leben und muss dabei helfen, die Familienehre wiederherzustellen, wenn mir mein eigener Ruf etwas wert ist. So gibt es auch Sippenhaftung bei Verbrechen und Gesetzesbrüchen jeglicher Art, sodass es häufiger vorkommt, dass der Sohn eines Verbrechers für die Wiedergutmachung aufkommen muss oder gar, wenn von gesellschaftlichen Stand, als Geißel in einer anderen Familie lebt.
Meist sind Strafen jedoch Geldstrafen, welche durch die Familie gezahlt werden, da die meisten Familien in Armut leben, ist dies eine besonders grausame Art der Bestrafung, was die Auswirkungen eines Verbrechens angeht, aber es erleichtert die Verbrechensregulierung.

Fast 90% der gesamten Bevölkerung Chuangs leben unter oder an der Armutsgrenze und leben ein karges Bauernleben, welches von Subsistenzwirtschaft oder von sonstigen Bereichen der Landwirtschaft, beispielsweise unter der Knute eines Großgrundbesitzers, geprägt ist. Lediglich 9,8% sind freischaffende Handwerker, Künstler und Gelehrte, während die letzten 0,2% die Elite des Landes stellen. Sie sind Beamte, hochrangige Militärs und haben wichtige Plätze des Hofes inne oder leben zumindest in ihrem Dunstkreis.
Dabei sind alle in Chuang lebenden Rassen bunt darin vertreten, das gilt also ebenso für Elben und Orks, wie auch für die wenige Gnome, welche ihren Platz in dem Reich gefunden haben. Eine Besonderheit ist daran zu erkennen, dass fast alle Völker, welche zu dem Reich gehören, Großteile ihrer Kultur verloren haben, weil sie von der Kultur der Chuang assimiliert wurden. So tragen viele Orks und Gnome inzwischen gewohnheitsmäßig einen Namen in der Sprache der Chuang.

Das einzige Volk, welches seine Kultur fast komplett erhalten konnte, ist ausgerechnet jenes, welches als erstes Fremdvolk von den Chuang unterworfen wurden. Die Zwergen des Clans Trebor, welche sich von ihrem Heimatreich Trebortan losgesagt hatten und im Poiqên-Gebirge ein eigenes Reich schufen. Mit etwa vier Millionen Individuen sind sie eine relative große Volksgruppe, welche alleine an der Ostgrenze des Reiches auftritt innerhalb des Poiqên. Zwar haben sie sich noch vor dem Thronbesteigung des ersten Chuang dem Reich unterworfen, halten seitdem aber eher den Status eine Protektorats, denn als integrierter Teil des Reiches. So setzen die Zwergen auch ihre eigene Regierung ein und lassen sich nicht von Beamten aus Chuang verwalten, sondern nur beraten. Die Zwerge leben in einer Stratokratie (Militärherrschaft), da sie sich von dem Urreich Trebortan in einem blutigen Zwist abgespalten haben. Dieser Umstand hat sich bis heute nicht gelegt und das Zwergenreich im Poiqên - auch Poiqênreich genannt (oder bei den Zwergen Bruchfest) - liegt immer noch im offiziellen Kriegszustand mit Trebortan. Angeführt wird das Reich von einem neunköpfigen Kriegsrat. Alle Personen werden über ihren militärischen Rang eingeordnet, das Militärsystem macht ein ungestörtes, ziviles Leben beinahe unmöglich, sodass sich sogar eine Kriegskultur unter den Frauen gebildet hat. Dennoch lebt das Zwergenreich ruhig vor sich hin und nur selten mischen sich Zwerge in das Leben in Chuang ein. Häufiger sind zwergische Händler in den großen Küstenstädten zu finden, den Norden des Reiches bereisen sie nur äußerst selten. Ansonsten sind zwergische Gelehrte, denn das Volk gilt als sehr erfinderisch, vor allem im Kriegswesen, häufiger Gast am Kaiserhof oder bei einflussreichen Familien. Das Klima zwischen dem Kaiserhof und dem Kriegsrat der Zwerge gilt als sehr entspannt und tatsächlich hat es in der 1000-jährigen Geschichte des Reiches nicht einen Versuch der Zwerge gegeben, sich aus dem Griff Chuangs zu lösen.

Jedes andere Volk hat zwar noch immer ein Teil ihrer kulturellen Identität erhalten, diese darf aber getrost so angesehen werden, als seien es regionale Ausprägungen, wie sie überall allenthalben vorkommen. Dies mag an unterschiedlichen Glaubensvorstellungen, lokalen Mythen und dergleichen liegen. Als Beispiel hierfür mögen das Knopsenfest (Zum Frühjahrsbeginn) und das Farbenfest (Winterbeginn (Herbst gibt es in der Zählung nicht, man geht von drei Jahreszeiten aus)) gelten, welches ausschließlich in den nördlichen Wäldern gefeiert wird und ein altes Fest der Elben ist.

Das Verhältnis zwischen Herrschenden und Beherrschten:

Der Kaiser hat ein enormen Zuspruch, da er wirklich als Bindeglied zwischen Erde und Himmel angesehen wird. Das Volk verehrt den Kaiser in der Regel und auch die harten und knappen Jahre ändern in der Regel nichts daran. Sie sind über die Jahrhunderte darauf eingeschworen wurden, dass sie einem harten Land die lebensnotwendigen Güter abverlangen und abringen müssen. Doch die letzten Jahre haben das Verhältnis zwischen Kaiser(-hof) und Bevölkerung stark zerrüttet.
Nachdem der himmlische Kaiser Chuang Di sich im Jahr 1037 zurückgezogen hat, hat der Hofstaat immer mehr Macht übernommen und versucht seitdem mit mäßigem Erfolg das Reich zu steuern. Chuang Di galt seit jeher als weitsichtiger und weiser Kaiser, welcher inzwischen seinem dreiundsechzigsten Regierungsjahr entgegengeht, doch seit er sich zurückgezogen hat, wurden die Steuern immer höher, die Gesetze immer strenger und Magie, nachdem sie eine gewisse Blüte in der Elite erleben durfte und damit Hungersnöte bekämpft werden sollten, wieder fast komplett eingeschränkt.
Aufkommender Rassismus, gerade gegenüber den in der Steppe lebenden Orks und den in den Sümpfen lebenden Kooloj, wackelt an den Fundamenten dieses Vielrassenreiches, welches seit jeher eher ein Maß an versuchter Integration war. Die Elben fühlen sich auch in ihrer verbleibenden Kultur und ihrem Lebensraum bedrängt, auch hier wächst das Konfliktpotential. Ein Pulverfass, welche beinahe schon einmal explodierte, als eine Siedlung im Norden von aufständischen Elben und weiteren Bewohner der Wälder zerstört wurde.
Barbarenstämme, also fremde Reiche und nomadische Völker, machen sich im Gebiet Chuangs breit, regionale Beamten reißen dort die Macht an sich und bekämpfen die einfallenden Wesen eigenmächtig, entweder weil sie sich vom Kaiserhof verlassen fühlen oder weil sie darin ihre Chance sehen, sich als Potentaten zu etablieren. Manchmal endet es in offener Okkupation, wie im Süden im Stadtstaat Qinglong (benannt nach dem gleichnamigen Usurpator und ehemaligen Anführer der Schutzmänner).
Von dort aus ist eine regelrechte Magieinquisition ins Leben gerufen worden.
Als wäre der Steuerdruck nicht hoch genug, das Leben nicht hart genug, gibt es auch noch Gerüchte über hinterhältige Intrigen am Hof selbst, zwischen Generalität und Beamten, zwischen den verbleibenden zwei Familien von Einfluss und den Eunuchen des Hofes, zwischen den sieben Söhnen des Kaisers.
Als dies sorgte dafür, dass erstmalig seit fünf Kaisern (und 166 Jahren Regierungszeit) das Fest zu Ehren des Kaisers in den großen Städten des Reiches ausgefallen ist im Mittsommer des Jahres 1040 (Das Fest findet sonst alle zwei Jahre statt). Auch im Jahr 1042 wird dieses Fest wohl nicht stattfinden. Statt dem Kaiser Gesundheit zu wünschen, hört man an manchen Orten des Reiches inzwischen sogar Wünsche, dass seine Regentschaft bald vergehe und dass ein riesiger Himmelskörper, als Zeichen des göttlichen Unbehagens über die miese Regentschaft des Kaisers und des Hofes, den Palast des Kaisers zerstören soll und den ganzen Hof dazu.
Unkenrufe werden lauter und der Ärger über Provinzialbeamte wird immer größer, Bewohner in den äußeren Distrikten fühlen sich den einfallenden Nomadenstämmen und Soldaten fremder Reiche hilflos ausgeliefert, manche vielleicht sogar zugehörig. Piraten machen die Küsten unsicher und ihre Zahl steigt unaufhörlich.
Es ist augenscheinlich, dass das Reich seiner größten Krise entgegengeht und es ist überall spürbar.
« Letzte Änderung: 14.07.2010, 22:58:40 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
Des Kaisers Bibliothek
« Antwort #3 am: 14.07.2010, 20:07:55 »
"Ja, die Gesetze, die Gesetze. Siehst du, manche von euch sind Barbaren, andere auch nicht. Auf manche trifft das Gesetz zu, auf andere nicht. Aber les selbst. Hier habe ich dir das Wichtigste zusammengestellt."

Von der Notwendigkeit der Gesetze:

In Chuang laufen die Sand- und Wasseruhren ein wenig anders, als in den meisten Ländern, Reichen und Gegenden dieser Welt. Es ist eine andere Herangehensweise, welche viele Fremdländer zuerst verblüfft dreinschauen lässt. Obwohl der Kaiser der Mittler zwischen der Welt der Sterblichen (der Erde/Enwe) und der Welt der Götter ist, sind die Gesetze nichts von den Göttern Gegebenes, sondern etwas rein irdisches, welches auch von den Lebewesen der Enwe bestritten werden muss. Dieses Obwohl ist auch nur ein vermeintliches, denn es müsste richtig heißen, dass gerade deshalb, weil der Kaiser der Vermittler ist, sind die Wesen dazu angehalten, selbst ein Gesetz für ihr Zusammenleben zu schaffen. Was auf viele, gerade fanatisch religiöse Personen, merkwürdig klingen mag, hat einen praktischen Hintergrund. Da die Götter, nach dem Glauben in Chuang, niemals selbst direkt in das Leben der Bewohner eingreifen (Was auch die Position des Mittlers obsolet werden lassen würde), gab es schon früh im Reich die Bestrebungen, die Gesellschaft an der Entwicklung von Gesetzen zu beteiligen. Denn Gesetze sind nicht so zu verstehen, wie sie in vielen anderen Gegenden verstanden werden. Zwar hat der Kaiser das letzte Wort in der Gesetzgebung, und dies zum Teil sicherlich auch, weil er göttlich legitimiert ist, aber er tut dies als geistiger Vater (wichtige Formulierung!) und weltlicher Vertreter seines Volkes, dennoch hat die Gesellschaft in ihrem Kern ein Mitbestimmungsrecht. Das liegt in der zweigeteilten Weltsicht der Chuang.
Man stelle sich einen Sonnenball vor, welcher das verheißungsvolle Paradies der Zivilisation ist, um diesen Ball der Zivilisation, der in seiner Mitte (der Kaiser) am hellsten leuchtet und an den Rändern langsam ausbleicht, schweben auf unterschiedlichen Höhen unterschiedliche dunkle und leicht beschienene oder nur noch schemenhaft erkennbare geometrische Formen herum. Das ist die Vorstellung von der Welt. Der Ball ist die Zivilisation und alles darum herum ist vielleicht bewohnt und kennt vielleicht Teile von ihr (weil sie von der wahren Zivilisation beschienen werden), dennoch sind sie nur flackerhafte Abbilder und diese Abbilder und die Leere zwischen ihnen bezeichnet die Barbarei, das Ungebildete, das Stumpfe, das Zurückgebliebene.
Und da diese Barbaren nicht genügend Bildung, und damit nicht genügend Ästhetik, genügend Verstand und in dem Zusammenwirken aller Teile nicht genügend Vernunft besitzen, müssen sie mit Gesetzen, wenn sie in die Zivilisation eindringen, gezähmt, gezüchtigt, bestraft und erzogen werden. Und deswegen haben die Männer und Frauen von Chuang die Gesetze erfunden.

Wie das Leben in der Zivilisation geordnet ist:

Da die Gesetze nur für Barbaren gelten, könnte das Gefühl entstehen, dass es eine absolute Freiheit für jeden gäbe, der sich innerhalb dieser Zivilisation befindet, das ist jedoch nur bedingt gültig, denn die Zivilisation hat ihren Preis, ihre Forderungen und ihre Pflichten. Um zur Zivilisation, dem höchsten Gut innerhalb Chuangs, zu gehören, muss man sich ihren Verhaltensanforderungen entsprechend gebaren. Jeder, der aus diesem Raster fällt, wird zu einem Barbaren und fällt somit unter das Gesetz, welches ihn wie einen Barbaren bestraft, zähmt, züchtigt und - so hofft der Kaiserhof - erzieht.
Dieser Verhaltenskodex umfasst mehrere Dinge, welche stets zu beachten sind.
Angeführt wird dieser Verhaltenskodex (genannt Sìdé (Tugend entfalten)) von der Etikette und den Benimmregeln.  Das berühmteste und wohl wichtigste Beispiel ist der Kotau. Dieses Zeichen der Ehrerbietung, vor allem vor Ranghöheren, verlangt vom Grüßenden das zu Boden werfen und das Berühren des Bodens mit der Stirn. (Sollte man die außerordentliche Ehre haben, den Kaiser zu treffen, ist selbiges dreimal zu vollführen)
Solcherlei Verhaltenskodizes spielen eine enorme Rolle, sowohl im Alltag als auch bei besonderen Angelegenheiten und Respekt ist dabei, gerade im Umgang mit den Behörden, von außerordentlicher Bedeutung. Da das System auch meritokratische Anteile hat und viele Beamte ihren Status also verdient haben, neigen sie zu unglaublicher Unfreundlichkeit, wenn man diese Formen der Ehrerbietung einfach unterlässt.
Höflichkeit ist die nächste Notwendigkeit im Verhalten einer zivilisierten Person, denn wildes Auftreten zeugt davon, dass man eben jene Wildheit und seine Triebe nicht ordentlich im Griff hat. Da Höflichkeit aber Erziehung voraussetzt, wird hieran oft der Stand der Familie bemessen. Ein unhöflicher Narr in der Familie kann dem Ruf einer ganzen Familie schaden. Sie, die Höflichkeit, ist also nicht nur Tugend, sondern auch Maß der Zivilisation.
Nächstenliebe umfasste in den alten Tagen, damals noch Menschenliebe genannt, die Liebe und Fürsorge für andere Menschen, ob Hunger, Durst, Einsamkeit nun der Grund für die Sorge des Nächsten war. Heute ist dieser Begriff ausgedehnt auf die meisten Bestandteile des Reiches. Hier spalten sich auch am ehesten die Geister und viele hochbegabte und zivilisierte Männer fallen zurück in die Barbarei, um ihrem Rassismus Ausdruck zu verleihen.
Ahnenpflege bedeutet nicht nur, die Toten zu Ehren, sondern auch seinen Eltern gehorsam zu sein (entspricht der Kindespietät bei Konfuzius). So erlangt man nicht nur die Fürsorge für die Jungen, sondern auch die Fürsorge für die Alten, für die Gräberfelder der Verstorbenen und letztendlich lässt sich mit diesem fest verwurzelten Glauben auch das System verstehen. Denn so wie der Sohn seinen Vater verehrt, verehrt der Vater den Seinen in der Linie der Verwandschaft, aber im Sinne des Reiches ist der Vater der Sohn des Kaisers und so schuldet er diesem Respekt und Gehorsam, denn der Kaiser ist der Vater des Reiches. Und ebenso schuldet der Kaiser den Göttern Gehorsam, denn sie haben das Menschengeschlecht erschaffen. Und so sind die Götter auch noch Ahnen des einfachen Sohnes, welcher mit den Göttern so viel zu tun hat, wie mit seinen gestorbenen Vorfahren, aber dennoch schuldet er ihnen Ehrerbietung und Gehorsam. Und so gehört ein ausgeprägter Opferkult, sowohl für die Ahnen als auch die Götter, mit zum Leben eines jeden Zivilisierten. (Steuern zu zahlen ist also kein Akt des Gesetzes, sondern Gehorsamspflicht gegenüber dem Kaiser)
Kunst ist in Chuang eine Tugend und zwar Kunst in ihrem weitesten Begriffe. Kunst als Technik, Kunst als Schaffendes. Handwerkskunst, Dichtkunst, Liedkunst oder Malkunst, sie alle sind gleichberechtigt und zeigen vor allem den Wunsch und den Willen Perfektion zu erreichen und sich über das Triebhafte hinwegzusetzen. Kunst ist die höchste Ausformung der Kultur und so ist diese Kunstversessenheit ein Teil der Kultur der Chuang geworden. Jeder Mann, jede Frau strebt danach, irgendwas in ihrem Leben zu perfektionieren. Sei es das Malen eines Landschaftsbildes, sei es die Beherrschung des eigenen Körpers, der eigene Geist oder das Schmieden eines Schwertes.
Rechtschaffenheit ist ebenso ein Idealbild und umfasst alles, was dafür sorgen soll, dass ein Gesetz im eigentlichen Sinne nicht notwendig ist. Es ist das Verständnis für Moral; die Fähigkeit zu wissen, wann die eigenen Freiheiten aufhören, gerade wenn ich andere in ihrer Freiheit einschränke. Es ist das Wissen, dass Schmerz verhindert werden muss, wenn er unnötig ist. Und es ist ebenso der Wille, zu verhindern, dass die Zivilisation der Barbarei anheim fällt.
Daraus setzt sich der Kodex in seinen Hauptelementen zusammen und danach lebt man in Chuang...

Das Ordnungswesen:

...oder man endet in den Armen eines Ordnungsmannes, welcher ein Schutzmann und eine Art Polizist sein kann. Gesetzesbrüche werden von ihnen geahndet und solche Vergehen, welche der Barbarei gleichen, dann vor Provinzgerichten verhandelt. Der Strafenkatalog kann unterschiedlichste Formen annehmen. In der Regel steht für kleinere Vergehen eine Schlagstrafe mit dem Rohrstock (Hände, bekleidetes Gesäß, nacktes Gesäß) und für größere Vergehen stehen dann auch Zuchthaus (Gefängnis im neuzeitlichen Sinne ist eher ungewöhnlich), Exil oder Tod. Ergänzt werden diese Strafen durch Geldstrafen an das Gericht oder zum Teil an den Geschädigten. Da Gerichtsverfahren, sollte man nicht auf frischer Tat ertappt worden sein, man muss die Untersuchungen also erst noch initiieren, äußert teuer sind, werden viele Streitfälle innerhalb der betroffenden Personen geschlichtet.
Aber es muss abschließend erwähnt werden, dass Rache ein probates und erlaubtes Mittel ist, für welches es eine moralische Verpflichtung gibt (Familienfaktor). Wenn man sich an den Barbaren rächt, ist es besonders gern gesehen. Sollte der Racheakt innerhalb der Zivilisation stattfinden - gleichwohl sei an dieser Stelle angemerkt, dass jener, welche den Racheakt verschuldet hat, in der Regel nicht mehr Teil der Zivilisation ist, weil er gegen die Verhaltenskodizies verstoßen hat - wird meist auf eine Schlichtung des Streits abgezielt, um die Familie des Delinquenten zu schützen, da das Recht der Sippenhaftung geltend gemacht werden kann, gerade wenn es um Ehre und die Kardinaltugenden von Chuang geht. Vielfach müssen die Familien des Delinquenten auf zivilisierte Art und Weise für das Verbrechen ihres Mitgliedes bluten.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es natürlich ein Gesetzsystem gibt, welches aber leicht verschoben ist, sodass die zivilisierte Bevölkerung in Chuang so wirkt, als sei sie von den Gesetzen befreit. Allerdings ist der Rahmen der Zivilisation sehr eng gespannt, sodass man letztendlich feststellen muss, dass das Gesetz doch fast allgemeingültig ist (Jedoch eine andere Note erhält, eine Belobigung und das Gefühl durch seine Bildung, Erziehung und Kultur über dem Gesetz zu stehen), nur der Kaiser steht faktisch wirklich über dem Gesetz, aber nur faktisch, denn er ist das Sinnbild der Kultur und der Zivilisation und da die Rechtschaffenheit einen Mann (und eine Frau) aus Chuang dazu ermunternd, ja gar zwingt, das Land vor der Barbarei zu bewahren, kann man sich die Folge ausmalen, sollte es dazu kommen, dass der Kaiser selbst ein Barbar sein sollte.
« Letzte Änderung: 14.07.2010, 22:59:56 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
Des Kaisers Bibliothek
« Antwort #4 am: 26.07.2010, 20:14:15 »
"Das Gefängnis betritt man gewöhnlich nicht freiwillig und bleibt auch selten freiwillig darin, sondern hegt das egoistische Verlangen nach Freiheit." - Max Stirner


Das behelfsmäßige Gefängnis, welches ihr zusammen bewohnen dürft, ist nur spärlich eingerichtet. Die durchschnittliche Zelle ist mit etwa 15m² überdurchschnittlich groß und ist an sich auch keine Zelle, sondern ein karges Gästezimmer, in welchem ein aufwendig bearbeitetes Bett steht, welches jedoch keine weiche Unterlage mehr hat, dafür aber ein paar kleinere Staumöglichkeiten für eigenen Besitz. Sonst hat das Gästezimmer lediglich eine einfache Tür, welche sich vom Zimmer aus mit einem Riegel absperren lässt, ansonsten jedoch kein Schloss besitzt. Das Zimmer Sūn Ais ist ein wenig kleiner und keine 12m² groß, Hong Gil-dongs spärlicher Rückzugsort ist sogar nur 7,5m² groß und aus irgendwelchen Gründen besitzt er kein Bett, sondern nur eine Strohmatte, welche auf dem Boden ausliegt und dem Menschen sogar noch zu klein ist. Sonstigen Luxus gibt es innerhalb der kleinen Räume nicht.

Bemerkenswert sind die Wände, der Boden und die Decke, welche allesamt mit roten Marmorplatten ausgekleidet sind, welches auf einigen Luxus, der in diesen Räumen einst war, schließen lässt. Da es jedoch kaum noch Verzierungen gibt, und nur wenige Löcher auf angebrachte Gegenstände schließen lassen, wirkt der Marmor eintönig und der kalte Stein gibt doch das Gefühl, dass man in einem steinernen Kerker ist. Der Geruch von Feuchtigkeit und Gewölbe versichert einem, dass man unter der Erde ist, zumal es auch keine Fenster gibt. Außerhalb der sieben Zellen gibt es noch vier weitere Türen.

Zwei dieser Türen führen in den kargen Waschraum, welchem noch die sechs, steinernen Latrinenöffnungen und zwei hölzerne Waschzuber geblieben sind, in denen einmal in drei Tagen das Wasser gewechselt wird. Die letzten beiden Türen sind stets verschlossen und führen aus dem steinernen Gefängnis. Euer Gastgeber hatte erklärt, dass eine Flucht sinnlos sei, da diese Türen stets bewacht sein würden und ein Fluchtversuch die Gefängnisstrafe in eine Todesstrafe umwandeln würde.
Es gibt keinerlei Kleinod oder großartige Möbel mehr in diesem Gefängnis, lediglich drei Teppiche laden zum geselligen Beieinander unter den Gefangenen auf, den man sitzt dort lieber als auf dem kalten Marmorboden. Mehr lässt sich zum hiesigen Zeitpunkt nicht in dem unterirdischen Gewölbe finden.

Allerdings hatte der Hausherr mit einem Lächeln erklärt, dass ihr zusätzliche Möbelstücke erwerben könntet, wenn ihr euch als zivilisierte Gäste benehmen würdet und beweisen könntet, dass ihr keine Barbaren seid. Doch für den Moment müsse er davon ausgehen, dass ihr Barbaren seid und deswegen keine Vorzüge der Zivilisation zu erwarten hätte, jedoch habe er euch Betten und Teppiche, sowie Waschmöglichkeiten gelassen, da er selbst kein herzloser Barbar sei. Das ist alles, was das Gefängnis für euch im Moment ausmacht.

Die Versorgung:

Dafür wird sich um euer leibliches Wohl gesorgt, denn dreimal am Tag wird die nordwestliche Tür geöffnet, und eine kleine Dienerschar bringt genügend Essen in das Gefängnis, sodass keiner Hungern muss. Dabei gibt es mitnichten nur Trockenrationen, sondern auch durchaus akzeptables Essen, welches frisch zubereitet wurde oder manchmal nur etwas abgestanden ist, was auf die Essenreste des Hausherren schließen lässt. Auch seid ihr darüber informiert, dass es jeden fünften Tag für jeden Denunzianten eine Flasche Reiswein geben würde, als Zeichen der Wertschätzung des Hausherren.
Schlafen könnt ihr soviel ihr wollt, solange euer Rücken das unbequeme Bett verträgt. Nur jeden Morgen zur achten Stunde, wenn das Frühstück kommt, erscheint auch ein Hofarzt (namens Cun Chun), welcher alle Gefangenen kurz untersucht.

So viel zum Gefängnis für den Moment.
« Letzte Änderung: 26.07.2010, 21:03:39 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
Des Kaisers Bibliothek
« Antwort #5 am: 03.03.2011, 00:00:57 »
"Mögest du in interessanten Zeiten leben." - typische Verwünschung bzw. Fluch in China

Das kalendarische System in Chuang regelt sich nach dem gängigen System, welches sich nach der Zählung der Gründung der ersten Königreiche richtet ,oder besser gesagt von dem berühmten Rosenorden in Einklang gebracht wurde.
Die Wochen sind dekadisch, jedes Jahr hat 360 Tage, also hat das Jahr 36 Wochen a zehn Tagen. Jedoch haben sie eigenständige Bezeichnungen, welche den Tieren zugeordnet sind. Jedes Tier ist dabei symbolhaft und die astralogische Zuordnung in Chuang läuft danach, an welchem Wochentag man geboren ist und in welchem Jahreszyklus.

Die Wochentage und die dazugehörigen Tiere und Symboliken
Tag der Woche Sternenzeichen
1. TagSkorpion
2. TagGaur
3. TagAffe
4. TagTakin
5. TagPanda
6. TagSchildkröte
7. TagRatte
8. TagAdler
9. TagWeißer Tiger
10. TagDrache
« Letzte Änderung: 04.12.2011, 15:14:54 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social