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Autor Thema: Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"  (Gelesen 38028 mal)

Beschreibung: Das Inplay

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Sensemann

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Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #345 am: 15.02.2011, 23:46:46 »
So folgen die Helden das erste Mal dem selbsternannten Fremdenführer namens Zahur.
Auch wenn Zahur in seinem Beruf keinerlei Erfahrungen vorweisen kann und sich selbst nur den den Kneipen, Bade- und Teehäusern der Stadt auskennt.
Aber die Sonne war ja in der Zwischenzeit bereits völlig am Horizont verschwunden und in der Nacht waren die Helden nirgends in der Stadt sicher. Höchstens in ihrer gut bewachten Villa.

Zumal der wachsame Zurvandad sich nicht sicher sein kann, dass nicht jemand unter den Schaulustigen oder aus dem Schutz der Dunkelheit herraus die Gruppe belauscht.
Vor allem, da Iuni ja von jemanden, welcher unsichtbar ist, die Brief zugesteckt bekommen hatte.

Und so marschiert die Gruppe vorsichtig und dennoch so schnell es geht in Richtung Stadtinneres bzw. Richtung Villa zurück, wobei sie Minuten später bereits die Stadtmauer erreichen.

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Durriken

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Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #346 am: 16.02.2011, 07:52:27 »
Durriken ist wie betäubt ob des Briefes und der ganzen Toten, die er nun nicht rächen kann. Um seinen Kampf betrogen zermartert er sich das Hirn nach dem 'Schakal', doch der Name sagt ihm gar nichts. Das rüpelhafte Benehmen des Betrunkenen ignoriert er komplett und schüttelt sich kurz, bevor sie los gehen. Sei wachsam, Grauer!
Wie der Halbelf beobachtet er die Umgebung und achtet auf Verfolger. "Wir kriegen das Schwein." murmelt er hin und wieder vor sich hin. Wer könnte etwas wissen? Wo bekommen wir schnell Informationen über diesen Widerling?

Während er überlegt, steuert er die Gruppe in die Richtung, in der er potentielle Quellen vermutet, um keine Zeit zu verlieren. 

Mestoph

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« Antwort #347 am: 16.02.2011, 07:56:20 »
Mestoph nimmt das Geschehen bloß wie in Trance auf.
Erst der sterbende, dann selbstgetötete Sklave und nun das Anwesen des Weisen Rayhan.
All das Wissen, welches nun im Chaos der Rovaguganhänger vernichtet wird. All das unwiederbringliche Wissen...
Dem Drang, in das zusammenstürzende Haus zu rennen, um etwas zu retten, kann er gut widerstehen. Doch schmerzt es sein Herz, diese Sinnlosigkeit zu ertragen.
Und dann kocht die Wut in ihm hoch. Enttäuschung und Wut. Gegen die Anhänger Rovagugs und sich selbst, dass er -wie einst Rayhan selbst- dessen böses Schicksal bedingungslos akzeptiert hat.
Doch gilt es nun nach vorn zu schauen!

"Wir sollten auf keinen Fall verhandeln!"
Spricht er auf dem zügigen Rückweg Naadhira an.
"Rayhan ist sich seines Ablebens und dem drohenden Unheil sehr wohl bewusst gewesen. Ich vermute sogar, dass diese verdammten Rovaguganhänger -die Sonne möge sie auslöschen- nicht das gefunden haben, wonach sie gesucht haben. Sie werden Rayhan nur deswegen am Leben gelassen haben. Und selbst das ist nicht gewiss."
Er hat es gewusst und nichts dagegen getan.... was, bei den Göttern des Lichts, mag ihn dazu bewegt haben?

Mestoph ist klar, dass Naadhira bereits ähnliche Gedanken haben muss. Doch scheint es ihm wichtig zu sein, sie von Rayhans dunklen Vorahnungen zu unterrichten.

Sensemann

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« Antwort #348 am: 16.02.2011, 14:23:43 »
Durriken führt die Gruppe über die Nachtmärkte der Stadt und ist dabei scheinbar auf der Suche nach einem brauchbaren Informanten.
Und davon gibt es "leider" zu viele.
Man müsste sich nur für einen der dubiosen Gestalten entscheiden, welche in den Seitengassen auf Kundschaft warten.

Und so bleibt alles nur eine Frage des Geldes und ob man sich für einen dieser finsteren Gesellen entscheiden kann.
Wobei zu erwähnen ist, dass Naadhira eigentlich schon eine klare Ansage gemacht hatte und die Gruppe sich eigentlich auf den schnellsten Weg in Richtung Villa machen wollte, um weiter an der Aktivierung der Karte zu arbeiten.

Denn hier draußen sind die Helden nicht sicher. Sie liegen förmlich auf dem Präsentierteller. Und der Feind würde hier noch einfacheres Spiel haben als beim Mord an Cyron.
Und die Karte von Kakishon ist wahrlich für den Feind in greifbarer Nähe.

Zumal die Gruppe eigentlich ein paar brauchbare Informanten - mächtige Händler und zwei Hohepriester - die letzten Tage kennengelernt hatte, welche man auch tagsüber befragen könnte.

Außerdem kann sich Durriken nämlich sicher sein, dass der Feind die Gruppe hier im Schutz seiner eigenen Domänen - der Dunkelheit und der Nachtmarkt - ganz genau beobachtet.

Zu viele Auge lauern hier in der Nacht. Durriken hat fast das Gefühl das hohnvolle Lachen des Feindes in seinem Nacken zu spüren.

Und egal wie wachsam man auch wäre - dies könnte man nicht verhindern: In Katapesh bei Nacht.
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Zahur

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« Antwort #349 am: 16.02.2011, 15:14:28 »
Sie folgen mir nun schon einmal ein Anfang... und Sami, nun allzu angegriffen, zu traurig sieht er nicht aus... der Schock muss ihm wohl noch tief in den Gliedern sitzen... ach ja und jetzt nun gut... soll er mal... ein Anfang ist gemacht, dann bin ich ja mal gespannt... Durriken als Führer durch die Dunkelheit der Nacht... soso

Zahur hat die Gruppe also bis zur Stadtmauer geführt und von dort an drängt eher Durriken in Richtungen, welche dem betrunkenen Mönch verwirrend erscheinen.

Eigentlich...,

so seine Gedanken,

War doch die Villa das angesteuerte Ziel... hier könnte überall Gefahr lauern... Sollten wir nun also... nein besser: wir stehen inzwischen einem so mächtigen Feind gegenüber, dass hier sicherlich kein guter Platz ist um uns weiter um die Rollen von Kakishon zu kümmern...

Dem betrunkenen Mönch ist zwar klar, dass Durriken keineswegs versucht sie in die dunkle Nacht zu führen und in Gefahr zu bringen, sondern, dass er lediglich nach Informationen suchen möchte. Aber trotzdem ist der Mönch davon überzeugt, dass vielleicht tagsüber der bessere Zeitpunkt dafür wäre. Er kennt einige gute Wirte hier in Katapesh bei denen es tagsüber auch halbwegs gesittet zu geht, und die natürlich unter der Hand alle "Hammerkopf" ausschenken, auch das ein Punkt den es zu beachten gilt Zahurs Meinung nach, sodass man an Informationen wahrscheinlich aller Art kommen könnte. Außerdem fühlt sich Zahur nicht besonders wohl hier in der Gegend des Nachtmarkts. Langsam schließt er zu Durriken auf und als dieser an einer Straßenecke stehen bleibt, tippt Zahur ihm sanft auf die Schulter, ohne ihn dabei aufzuschrecken und spricht mit seiner lallenden Stimme feste Worte gegen den kräftigen Mann vor ihm:

"Durrihi-iken, seiheid ihr euh-euh-euch sicher, dass diehies hier der ri-hi-hichtige Ort für Trauer und weitere Nachforschu-u-ungen zu ... Nun, ihir wisst schon was, also, sohollten wir nicht liehiber in Richtung Vihi-hilla aufbrechen? Ich dehenke morgen ist auch nohoch ein Tag und Schakale gehen soweit ihich weiß nur des Nachts um: wir sohollten nicht die Naha-acht zum Tage machen... Nihicht hier jedenfalls..."

Und Zahur versucht Durriken und die gesamte Gruppe dazu zu bewegen sich lieber unter seiner Führung gen Sicherheit, gen gemietete Villa zu begeben. Der betrunkene Mönch allerdings hofft, dass er im Dunkeln den Weg von hier aus dorthin überhaupt findet.[1] So gut sind seine Straßenkenntnisse in Katapesh nämlich nicht. Er hat seine bisherigen Abende in Katapesh meistens damit verbracht von einem Tisch zu einem Tresen und zurück zu schwanken. Und so deutet er schließlich in die entgegengesetzte Richtung von Durrikens Weg und bietet sich somit erneut als Führer durch die Nacht an.
 1. Wissen (Lokales) 10

Naadhira

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« Antwort #350 am: 16.02.2011, 20:28:35 »
Naadhira hört die Worte Mestophs und antwortet ihm, während sie durch die dunkler werdenden Straßen ihrer Heimatstadt laufen.
"Ich habe bereits gesagt, dass ich mit denen nicht verhandeln werde. Die Anwohner des Chaos sind keine Verhandlungspartner für Abadar." Wieder macht sie das Zeichen des Schlüssels in die Luft, als sie den Namen ihres Gottes erwähnt. "Wir werden den Gegenstand von dem Ort entfernen, dessen Zugang alle unsere Gegner erhalten möchte. Dann wird sich die Gegnerschaft zeigen und wenn uns die Götter gut gesinnt sind, werden wir dann auch Meister Rayan lebend retten können. Es wird keine Übergabe gebe und sobald wird die Rolle eingesetzt haben, wird es eh jeder wissen, genauso wie offensichtlich jeder weiß, dass wir die Rolle in Besitz haben. Sobald wir im Haus sind müssen wir das Rätsel lösen."
In diesem Moment wird dem Ausgeglichenen Bildnis klar, dass sie noch nicht ihr Domizil erreicht haben und sie schaut sich eher irritiert um. "Warum sind wir hier? Hatten wir nicht alle beschlossen zu Hause weiter zu sprechen? Was soll dieser Geist von Uneinigkeit?"

Zahur

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« Antwort #351 am: 18.02.2011, 15:02:47 »
Eine Übergabe wird also nicht stattfinden... keine allzu schlechte Idee... ich kann Naadhira wirklich verstehen... doch ob wir dann im Haus weiterkommen... Mestoph muss irgendwie diese Rolle aktivieren und dann wird sich zeigen was passieren mag... diesen Feuerbluter, diese Waffe retten... was haben diese Rovagug-Anhänger nur für ein Motiv... außer Schrecken und Angst unter den Menschen zu verbreiten... dieser magische Gegenstand muss wahrhaftig Kräfte besitzen von denen wir nur träumen können...

Zahurs Geist hat sich langsam wieder beruhigt und er füllt sich bereit dazu den Weg zur Villa zu nehmen, die Gruppe dorthin zu führen und dann fortschreitend an dem Rätsel der Rolle von Kakishon zu arbeiten.

Und Sami werde ich dann eine Geschichte erzählen... etwas, was ihn ein wenig aufheitern könnte... trösten vielleicht zu allererst... Iuni kann mir vielleicht noch die ein oder andere Information beibringen und dann... nun sehen wir mal... diese Einkäufe, welche meine Kameraden heute getätigt haben deuten ja auf ziemlich unwirtliche Landstriche hin... was für Magie uns wohl dann dorthin bringt... dieses Artefakt, diese sagenumwobene Rolle, diese Waffe... Zahur, Zahur... in was bist du da nur hineingeraten... und wie wird das Alles wohl ausgehen... Vielleicht solltest du dich vor der "Abreise" noch nach einer neuen Flasche "Hammerkopf" umsehen... dort wo wir hingehen werden, egal wohin eigentlich... den guten "Hammerkopf" gibts dort wohl nicht... ich werde Katapesh vermissen... aber schließlich werden wir zurückkommen... werden wir...

Kurz geht dem betrunkenen Mönch ein Gedanken von Tod und niemaliger Rückkehr durch den Kopf, den er aber schnell wieder zu verdrängen sucht.

Sensemann

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Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #352 am: 18.02.2011, 20:57:47 »
Chapter 3: The Jackal's Price
Part 4 - The One Source


Durriken kann man seine Unzufriedenheit trotz der schlechten Lichtverhältnisse deutlich ansehen.
Klar, einerseits war der ehemalige Sklaven und Gladiator von Katapesh zufrieden, dass Naadhira zu alter Form und alter Entscheidungsstärke zurück gefunden hat, und Durriken würde die Entscheidung seiner Verflossenen niemals in Frage stellen (vorallem nicht hier mitten auf der Straße und nicht vor so vielen neuen Gesichtern in der Gruppe).
Doch anderseits gefällt es dem nach Rache und Gerechtigkeit trachtenden grauhaarigen Varisianer überhaupt nicht, dass man dem alten Wissenshüter nicht helfen würde.

So bleibt Durriken nichts anderes als grimmig zu nicken und innerlich zu fluchen, um anschließend die Gruppe zurück zur gemieteten Villa zu führen.

Es ist bereits sehr spät geworden und bereits nach Mitternacht als die Gruppe schlussendlich sicher und ohne weitere Probleme in ihrem Heim eintrifft und sich im Speisesaal zur einer letzten Besprechung für den heutigen Tag einfindet.
Man hätte sich auch im Baderaum einfinden können, da ja nun die gemieteten Wächter über die Helden und ihr Heim wachen, aber der Tod von Cyron ist ja erst einen vollen Tag her und steckt der Gruppe einfach zu tief in den Knochen.

Und auch die neuen Ereignisse haben nichts zur Heiterkeit beigetragen, welche der Koch mit einem Mitternachtsschmauz - Zitronenknoblauchhühnchen mit Oliven und Reis - versucht vergebens zu verbreiten.

Selbst die angerichtete und bereits glühende Wasserpfeife wird zumindest von den alten Abenteuern aus Kelmarane gemieden, denn sie erinnert zu sehr an Kazim al'Abban - ihren toten Freund aus Kelmarane.

Müdigkeit und Erschöpfung trüben die Gedanken noch mehr, als die Gruppe nun mit ihrer Besprechung beginnt.
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Zahur

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« Antwort #353 am: 19.02.2011, 14:40:32 »
Nachdem sich die Gefährten dann also um Durriken und Zahur zurück zur Villa begeben haben und Durriken die Tatsache, dass eine gewisse Unruhe und Uneinigkeit in den Momenten vorher herrschte trotz allem mehr oder weniger zufrieden zu schlucken scheint ist Zahur ein wenig stolz darauf, dass auch er seine Führungsqualitäten einmal mehr unter Beweis stellen konnte. Im gemieteten Zuhause schließlich angekommen ist Zahur froh darüber, dass man sich erneut im Speisesaal zusammensetzt, die Vorstellung vom Baderaum, gar temperiertem Wasser oder wohlriechenden Ölen und Dämpfen ist ihm nicht gefällig.

Ein Glück, dass gerade mal keiner darauf besteht sich den Staub und den Dreck von den Füßen zu waschen... Ich hätte jetzt gerade wirklich mal keine Lust darauf... hab mich doch erst vor... hm... zwei Wochen ausgiebig gewaschen... das sollte noch ein wenig reichen... Die Sonne des Tages nimmt jeglichen Wohlgeruch sofort hinweg und wandelt ihn in Schweiß und Hitze um... so ein Unsinn... also...

Spät ist es geworden um die Kameraden, auch Zahur nimmt dies so langsam wahr und spürt es. Seine Augenlider scheinen ihm schwerer als jemals zuvor. Das ständige Hin und Her, die viele Bewegung, der wenige Alkohol: Mehr "Hammerkopf" hätte er heute gebraucht, so seine Gedanken. Doch seine Gedanken sind noch ziemlich klar.

Noch ist Zeit für ein Schlückchen... und Sami scheint gerade auch nicht... ein bisschen wegdrehen vielleicht... unauffällig...

Dem betrunkenen Mönch kommt es so vor, als ob Sami gerade keinen großen Kopf dazu hätte ihm selbst ein Ohr zu leihen für irgendwelche Geschichten. Deshalb verschiebt er seine geplante Märchenstunde doch lieber auf später.

So, aber jetzt... ein Schlückchen... nur wenige Tropfen... das wird gut tun...

Und während er uns seine Gefährten dann das vorbereitete Essen zu sich nehmen, von dem dieses Mal auch Zahur eher wenig verspeist, dreht er sich in einem etwas günstigeren Moment, wie er denkt, zur Seite und holt sich seine Flasche "Hammerkopf" hervor. Er beugt sich neben dem Tisch hinab und nimmt einen guten Schluck. Dann versteckt er seinen Schatz wieder.

"Mich ha-a-ats gerade fühürchterlich geju-u-ckt... Tschuldigu-hung..."

Dann isst er schweigend weiter. Gut schmeckt es ihm trotz allem.

Aber mit zu viel Nahrung im Bauch schläft es sich schlecht... Dieser Schluck gerade eben... die Wärme... das leichte Brennen im Rachen... ein viel schöneres Gefühl... gut tut das... wirklich...

Schließlich, als der Moment der letzten abendlichen Besprechung gekommen scheint freut sich der betrunkene Mönch über den Anblick der Wasserpfeife. Sogleich greift er zu und tätigt einen tiefen Zug, um anschließend große Rauchringe in die Luft zu pusten. Genießerisch lehnt er sich zurück und wiederholt diesen Vorgang noch, bevor er den Schlauch weiterreicht.

Sami sollte nicht so viel davon abbekommen... hab ja schon aufgepasst...

Zahur hat aufgepasst, ein richtiger Gedankengang seiner selbst: Sami als noch junger Knabe muss sich seine Lunge ja nicht sofort zerstören. Vernünftig ist Zahur also meistens in den Momenten, in denen man es am wenigsten von ihm denkt. Er verschränkt breit die Arme hinter seinem kahlen Haupt und wirft einige Sätze in die Runde:

"Nun, kei-hei-hein schöner Ta-a-ag, nicht waha-ahr?... Was ihist jehetzt mit die-i-iser Rolle - Mesto-oph? Wihir sohollten uhun-u-uns vielleicht be-e-eilen... Euheu-euer Freund Rayhan ihist in grohoßer Gefahr... Tohod soll diesen Rovagug-Anhä-ä-ängern wiederfahren... Wie geh-e-en wir vor, Mestoph, Mei-ei-eister der Rolle von Kakishon!"

Wahrlich die Worte des betrunkenen Mönchs mögen einerseits natürlich lallend und zynisch klingen aber andererseits zeigen sie auch eine gewisse Spur von Respekt und Gehorsam. Er für sich selbst weiß nicht, wie die Magie einzusetzen ist, was genau zu tun ist. Fragend blickt er seine Gefährten an.

Sami Atif

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« Antwort #354 am: 20.02.2011, 14:23:56 »
Sami sitzt am Tisch und starrt auf die Tischplatte, während Zahur die Wasserpfeife weiterreicht. Sami kennt das Rauchen der Wasserpfeife, den charakteristischen Geruch und doch interessiert sie ihn überhaupt nicht, noch nimmt er heute den Geruch um ihn herum wahr. Er sitzt da und starrt nur ganz einfach, denn die letzte ereignisreiche Stunde - ist es wirklich eine Stunde gewesen, oder war es ein ganzer Tag, nur eine Minute? - hat seinen jugendlichen Geist völlig verwirrt. Es ist nicht der Anblick des brennenden Hauses gewesen, nicht der der verbrennenden Leichen, der Gestank, der von ihnen ausging, das ganze Elend, verursacht durch einen ihm unbekannten Feind, auch wenn er den Namen Rovagug natürlich kennt, wenngleich er nicht allzu viel darüber weiß. Schakal, dieses Wort leuchtet permanent vor ihm auf, er hört ein Jaulen, sieht wieder die Gnolle vor sich und ist einen Moment versucht, sich die Ohren zuzuhalten, weil plötzlich alles viel zu laut ist. Doch stattdessen atmet er durch, besinnt sich auf das eigentlich Schlimme, auf das, was ihn wirklich schockiert hat, das, was ihn nicht mehr los lässt:

'Wie können sie das einfach tun? Wie können sie so einfach ein Leben opfern? So einfach davon ausgehen, dass sie nur das Schwert holen müssen und dann würden sie diese oder dieses Monster einfach beseitigen? Was ist denn mit Rayhan? Warum ihn nicht befreien?'

Sami kann und will nicht begreifen, warum seine Gefährten bereit sind, das Leben des Wissenshüters einfach aufs Spiel zu setzen. Die leisen Zweifel an seinen eigenen Gedanken - nämlich dass sie Recht haben, dass Rayhan wahrscheinlich sowieso schon tot ist oder mit Sicherheit sterben wird, weil man sich auf das Wort eines Schurken nicht verlassen kann - können sich nicht durchsetzen. Es ist das Mitleid mit dem alten Mann, das Sami in jenen Minuten am Tisch unaufhörlich quält.

'Und jetzt sitzen sie einfach hier und diskutieren weiter, wo wir aufgehört haben, ohne einen Gedanken an Rayhan zu verschwenden oder an all die Toten. Wir hätten doch helfen müssen. Die Leichen...und Rayhan...'


Sami kann einfach nicht glauben, wie wenig Mitleid ausgerechnet Naadhira gezeigt hat. Sie hatte sich einfach umgedreht und war gegangen, mit den Worten, dass es keine Verhandlungen geben würde. Er begreift es nicht und will es auch nicht begreifen. Er weiß nur, dass sein Bauch so weh tut, dass er weder an Essen noch ans Schlafen denken kann, dass er am liebsten schreien möchte, und dann wird ihm zu seiner eigenen Schande auch noch bewusst, dass er auch so hinter dem Schwert her war. Hinter dem Schwert, das nun Rayhans Tod bedeutet. Er muss schlucken.

Aber haben Zahur und Naadhira nicht gerade gesagt, dass das Schwert vielleicht auch Rayhans Rettung bedeuten könnte? Glauben sie doch daran, dass er noch lebt? Wollen sie ihm doch helfen? Sami ist völlig verwirrt oder liegt das an der Wasserpfeife und ihrem Geruch? Aber was ist, wenn sie auf dieser Insel, wo es verborgen sein soll, sterben? Der Junge schüttelt den Kopf und fährt sich über die Augen. Viel zu müde, er ist viel zu müde.

"Ja, wir müssen doch Rayhan retten. Also, was machen wir jetzt?" fragt der Junge und kann danach ein Gähnen einfach nicht mehr unterdrücken.

Iuni saba Jin

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« Antwort #355 am: 20.02.2011, 18:40:13 »
Doch Sami ist nicht allein mit seiner Meinung, auch wenn er dies wohl befürchtet. Iuni teilt seine Gedanken, lustlos stopft sie sich etwas von dem eigentlich recht köstlichen Essen in den Mund und legt sich ihre Worte zurecht, doch da fragen Zahur und Sami bereits nach, was mit Rayhan geschehen soll. Iuni nickt und schaut zu Naadhira herüber. "Ihr habt vorgeschlagen zuerst den Feuerbluter zu bergen und dann mit ihm bewaffnet diesen Schackal aufzusuchen und Rayhan zu retten ... sofern dieser dann noch lebt. Hier möchte ich euch wiedersprechen Naadhira. Wir können Rayhan doch nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Wer weiß schon wie lange wir uns in Kakishon aufhalten werden. Es mag sein, dass unsere Suche nach dem Feuerbluter viele Tage oder sogar Wochen andauert, je nachdem wie groß diese Ebene sich tatsächlich gestaltet. Und während all dieser Zeit ist Rayhan womöglich der Folter durch seine Entführer ausgesetzt oder findet einen grausamen Opfertod auf einem Altar des Rovagug." ernst und durchdringend blickt Iuni ihre Gefährtin an.

"Ihr habt recht, dass Rayhan wahrlich ein unhöflicher Mann war, aber das allein ist doch kein Grund ihm seinem Schicksal zu überlassen. Letzten Endes ist er doch nur durch uns in diese Situation geraten, wir sind für dieses Unglück mit verantworlicht und es ist doch wohl nun das Mindeste, dass wir versuchen ihn zu retten, auch wenn er womöglich schon tot ist ... wir müssen es zumindest probieren. Wir haben viel Geld, wir haben ein paar Kontakte und Durriken kennt sich in der Unterwelt etwas aus ... womöglich können wir uns ja an die Fährte dieses Schackals heften und seinen Unterschlupf finden. Die Paktmeister oder die Zephyrwache würde ich natürlich nicht informieren. Ich sage wir sollten zumindest versuchen Rayhan zu helfen und dann erst das Siegel von Kakishon öffnen."

Der Priesterin ist wohl bewußt, dass diese Entscheidung die Gruppe spalten könnte, doch wird sie niemanden einfach so im Stich lassen.

Nach Zustimmung suchend schaut Iuni ihre Gefährten an, vor allem von Zahur und Sami erhofft sie sich Zuspruch.
« Letzte Änderung: 20.02.2011, 18:40:55 von Iuni saba Jin »

Sami Atif

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« Antwort #356 am: 20.02.2011, 18:56:12 »
Sami nickt beflissen zu Iunis Worten und das Gesicht des Jungen hellt sich merklich auf, als Iuni offenbart, dass sie ebenso denkt wie er. Sie sind sich wohl nicht nur in ihrem Glauben sehr ähnlich. "Ich bin dafür!" meint der kleine Wüstenkrieger, obwohl er durch das Gähnen und seine zunehmende Müdigkeit nicht ganz alles von Iunis Worten mitbekommen hat. Erwartungsvoll sieht er Naadhira und Durriken an, die letztlich die Gruppe führen und somit auch das letzte Wort haben werden, wenn es um die nächste Vorgehensweise geht.

Naadhira

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« Antwort #357 am: 20.02.2011, 19:21:28 »
Als die Gruppe wieder das gemietete Haus betritt, will das Ausgeglichene Bildnis aus purer Gewohnheut heraus, die Gespräche im Bad führen. Es ist der mit Abstand angenehmste Ort für ein Gespräch, welches möglicherweise wenig erfreulich wird. Doch die Gruppe entscheidet sich anders und so sitzt diese Gemeinschaft wieder in dem Versammlungsraum.
Doch bevor die Besprechung beginnt, gibt sich die Priesterin zumindest einer rituellen Waschung der Hände hin, um wenigstens ein wenig von dem Staub und Dreck der Straßen der Stadt los zu werden. Während ihre Begleiter bereits mit dem Gespräch beginnen, nimmt die Priesterin Abadars sich etwas von dem Abendmahl schon weil es die Höflichkeit gebietet, dem Koch zu zeigen, dass er nicht vergeblich gearbeitet hat.
Erst als Iuni auf den Gelehrten zu sprechen kommt, ergreift die Priesterin das Wort.
"Iuni es geht in diesem Konflikt weder um den Wissenshüter, noch um den Inquisitor oder die anderen vielen Tote, die uns begleitet haben und ihr Leben hier bei verloren. Doch nicht wir haben diesen Mitstreitern den Tod gebracht, sondern unsere Feinde. Nicht wir sind verantwortlich für das Handeln unserer Gegner. Es ist nicht unsere Schuld, dass unsere Gegner unsere Freunde und Verbündeten töten. Wer dies so sieht, der hilft unseren Gegnern, weil er uns selbst lähmt und schwächt. Wir werden unsere Begleiter nicht vergessen und wir werden unsere Gegner der gerechten Strafe zu führen, wie es die Gerechtigkeit Abadars gebietet." Die Priesterin macht das Zeichen des Schlüssels vor sich in die Luft.
"Doch wir müssen überlegen, was wir erreichen können und was nicht. Durrikens Kontakte sind die Kontakte eines Sklaven. Er mag mir verzeihen, aber ich glaube nicht, dass dies uns hier helfen wird. Niemand von uns kennt sich in dieser Stadt in den Gebieten, die wir aufsuchen müssten nur annähernd so gut aus, dass wir tatsächlich eine Chance hätten unseren Gegner, der offensichtlich viel mehr Kontakte hat, zu finden. Daher glaube ich, dass wir nur etwas für den Wissenshüter tun können, wenn wir das Schwert besitzen, denn ich glaube, dass es nicht um den Zugang zu dieser Sphäre geht, sondern um den Schatz, der dort verwahrt wird."

Zurvandad

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« Antwort #358 am: 20.02.2011, 19:23:31 »
Zurvandad nimmt nur einige wenige Bissen von dem Essen zu sich. Immer noch hat er dem Geschmack von Ruß und brennendem Fleisch im Mund, so das die Nahrungsaufnahme ein leichtes Ekelgefühl in ihm hervorruft. Ein skrupelloser Feind und eine Gruppe, die sich nicht ganz eins zu sein scheint, wie der kleine Zwist zwischen Naadhira und Durriken vorhin zeigte. Das scheint eine schwierige Aufgabe zu werden. Mit einer langsamen Bewegung schiebt Zurvandad den Teller von sich und greift nach einem Kelch Wein. Als ihm die Wasserpfeife angeboten wird, lehnt der dankend ab. Über die Weinkaraffe hinweg schaut er Sami an. Der Kleine scheint zwar ein bisschen mitgenommen zu sein, aber der Anblick von Tod und Leid scheinen ihm nicht fremd zu sein, denn er bleibt gefasst. Tapferer Bursche. Zahur scheint ihn richtig ins Herz geschlossen zu haben, zumindest kümmert sich rührend um ihn.
Während Zurvandad seinen Gedanken nachhängt, beginnen die Gefährten sich über die anstehende Vorgehensweise zu unterhalten. Mit einem Nicken kommentiert Zurvandad die Aussagen von Iuni und Sami. Ihre Überlegungen sind nachvollziehbar und logisch. Er lächelt beiden gewinnend zu, lehnt sich im Stuhl etwas zurück spricht dann zu Gruppe. "Ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen. Ich denke das wichtigste ist zunächst der Versuch, den Gelehrten aus der Hand dieser Bestier zu befreien. Wir können nicht einschätzen, als uns nach dem Öffnen des Siegels erwartet. Und es würde mich Schmerzen nicht zumindest den Versuch gewagt zu haben zu helfen. Alledings müssen wir dann überlegen, was wir mit der Schriftrolle machen. Wir dürfen nicht das Risiko eingehen und sie diesem Vater Schakal direkt auf dem Silbertablett zu servieren, wenn wir nach ihm suchen."
An Naadhira gewandt spricht er dann besonne weiter. "Ich kann eure Bedenken verstehen, Ausgeglichenes Bildnis. Aber gäbe es nicht Möglichkeiten, entsprechende Informationen einzuholen. Kennt ihr nicht Glaubensgenossen in der Stadt, auch solche, die Stadteilen, in denen wir solche Informationen bekommen könnten, euren Glauben verbreiten? Ich würde ja auch anbieten, mich diesbezüglich bei den Nethysianer um zuhören, aber aufgrund der Vorgeschichte wäre dies wahrscheinlich wenig ratsam."

Zahur

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« Antwort #359 am: 20.02.2011, 19:52:14 »
Allerlei Wirrwarr, was sie da reden... Uneinigkeit... doch wo stehe ich... nun, diesen Rayhan kenne ich nicht... und doch, jemandem seinem besiegelten Schicksal zu überlassen ist kein Verbrechen... diese Rovagug-Anhänger sind allesamt Lügner und Betrüger... selbst wenn wir ihnen die Rolle geben würden hätten sie ihn wahrscheinlich schon längst getötet...

Zahur ist sich selbst uneins darüber, wie er zu der ganzen Sache steht. Angestrengt verzieht er bei den Worten von Naadhira, Iuni und Zurvandad die Stirn. Seine Augenlider ziehen immer noch schwer nach unten, müde ist er, wie Sami auch, so scheint es ihm jedenfalls. Sorgsam legt er seine Hände vor sich auf den Tisch, beordert mit einem Wink die Wasserpfeife wieder zu sich und wendet Daumen um Daumen. Nachdenklich wirkt er, doch in Wahrheit ist mehr in ihm: Zwiespalt.

Iuni kann ich auf keinen Fall alleine lassen... und Sami erst recht nicht... und doch scheint es mir als trüge das Vorgehen erst die Rolle zu aktivieren mehr Hoffnung in sich... die direkte Suche nach Rayhan, nach dem Schakal könnte sich als schwierig herausstellen... aber eine Konfrontation wäre so oder so wohl unumgänglich... unvermeidbar...

Nachdem der betrunkene Mönch einige weitere Züge aus der Wasserpfeife genommen hat und die Worte seiner Gefährten gut überdacht hat, spricht auch er erneut:

"Du-hu-urriken hin oder her... Diese Rolle und all das, Kameldung, wihihirklich... Wo seid ihir da nur hi-i-neingeraten... Rayhan rehetten... Iunis Vorschla-ha-ag ich denke, wir sollte-e-en ihm foho-olgen!... Und fü-ü-ür mich und Sami- wihird es zeit zu Bett zu-u gehen... I-hich bin müde... Nicht meher allzu lange so-ho-ollte unsere Unterredung dauern... Naadhira, begreift: Die Rolle in Sihi-icherheit bringen und dann zu Meiheister Rayhan... Ich wäre da-da-da dabei..."

Zurvandas Vorschläge sich umzuhören findet er trotz allem gut und hilfreich. Doch sein eigentliches Verlangen beschränkt sich momentan auf eine Mütze Schlaf. Angestrengt kneift er die Augen zusammen, um wieder etwas klarer sehen zu können.

Zwei Positionen... wie wohl Mestoph und Durriken dazu stehen?...

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