Der Kampf in der Arena - Part 1:
Mit Äxten, Dolchen und krummen Schwertern, stürmen Scharen von Gnollen auf die Gefährten zu. Es ist wie bei der Befreiung Kelmaranes von den Kuldis Gnollen, damals vor fast zwei Jahren, als Durriken und Naadhira mit ihren damaligen Gefährten ebenfalls umzingelt waren von Feinden. Doch seit diesem Tag sind sie stärker geworden, entschlossener und von den Göttern begünstigt.
Beinahe mühelos schlägt Durriken die ersten Angreifer mit dem Sturm zu Boden, drei Gnolle werden mit Tritten und Schlägen von Zahur begrüßt, während einer der Bogenschützen auf einer höheren Etage mit einer Pfeil von Zurvandad in der Kehle hinab stürzt. Da sie selbst keine Kämpferin oder mächtige Zauberin ist, setzt Shazatared zu einem wunderschönen Gesang an, der den Kampfeswillen der Gefährten anspornt und ihnen Zuversicht im Angesicht der Massen anstürmender Feinde gibt.
Zum Glück waren sie zumindest in Ansätzen darauf vorbereitet, dass sie ein wahres Gemetzel erwarten würde: Doch solche Ausmaße und vor allem Massen von Gegnern hatte sich selbst Zahur nicht träumen lassen. Vor ihren Augen erstrecken sich unzählig viele knurrende Gnollmäuler und kaum, dass sie die Tür geöffnet haben stürzen sie sich auch schon auf sie. Oben, fast wie aus weiter Ferne ist ihr Ziel zu sehen - doch noch scheint es sehr fern: Und zwischen ihnen, also auf dem Weg dorthin, gibt es wohl noch viel Blut zu vergießen!
Fürwahr, das dort oben muss dieser üble Typ sein... dem werden wir es schon zeigen... paar diese Viecher hin oder her... und seine Leibwache, wäre doch gelacht, haha... Jetzt konzentrier dich Zahur und: Hau Ruck!...
An vorderster Front hat sich der Betrunkene Mönch aufgestellt und torkelt hinein in die prall gefüllte Arena - den Schau- und vor allem Kampfplatz des Hier und Jetzt. Die erste große Entscheidung gegen Jhavhul und seine Truppen würde sich nun hier entscheiden! Eine wahrhaftige Übermacht an Truppen ist hier versammelt und doch nimmt der Mönch allen Mut zusammen, lässt sich nicht einschüchtern, und schon ertönt in seinen Ohren auch der glasklare Gesang der Marid - erweckt ungeahnte Kräfte in ihm, er spannt seine Muskeln an, setzt zum Sprung an: Drei Gnolle haben sich aus der Masse an Gegnern gelöst und setzen zum Angriff gegen ihn an, doch der Mönch ist schneller. Äußerst gewandt löst er sich von seiner Position, fast gleitet er die noch zwei Meter bis zu den gefletschten Mäulern durch die Luft und dann trifft seine Fußsohle hart im Gesicht des ersten Gnolls auf! Sofort geht dieser rückhaltslos zu Boden, sinkt nicht hinab, sondern wird schlichtweg nach hinten geschleudert. Eine grazile Drehbewegung um sich selbst und auch die beiden anderen Gnolle haben je einen Fußtritt in die Magengegend erfahren müssen - auch sie sacken sofort weg. Breit grinsend dreht sich Zahur zu Zurvandad und dem rest um und lallt voller Inbrunst:
"So-ho-ho hat es also begonnen, hahahaha!...."
Ich habe schon mal drei auf meiner Rechnung, und er, hehe? Mit dem Bogen, lächerliches Stück Holz... ein Hoch auf meine Hände und Füße, haha!
Fast ein wenig Irre wirkt der Betrunkene Meister, doch noch ehe sich seine Gefährten versehen stößt er sich erneut vom Boden der Arena ab und lässt noch im Sprung zwei weitere Gnolle mit geschickten Faustschlägen ein Ende finden: Die geballten Fäuste nach rechts und links weggestreckt bricht er ihnen die Nasen und nimmt ihnen den Verstand sowie den Lebenssinn. Mit starren Augen und blutüberströmten Gesicht kippen sie nach hinten weg. Der Mönch kommt wieder auf und blickt sich sofort nach weiteren Gegnern um - sollten sie nur zu ihm kommen!
Iuni fliegt nach oben und versucht sich, um die Gnoll-Bogenschützen zu kümmern. "Möge Sarenrae dich für deine Taten strafen!", sagt Iuni- als Teil des Zaubers- zu einem großen Gnoll mit einem riesigen Langbogen, der versucht hat die Gefährten erfolgreich zu beschießen, was ihm aber bisher nicht gelungen ist. Dieser Gnoll wird dann mit drei dunkelvioletten Strahlen beschossen, die ihn erschöpft werden lassen. Als nächstes sagt Iuni dann als Teil eines Zaubers: "Möget ihr in Sarenraes Feuer vergehen!". Gleich danach bildet sich auch schon in Iunis Händen eine kleine Flammenkugel, die immer größer, und viele Gnolle verbrennen durch ein großes Feuer, das entsteht, als das Feuer sein ganzes Ausmaß an Vernichtung anrichtet. Auch der große Gnoll, der eine Art Anführer der Gnoll-Bogenschützen gewesen ist, geht mit schweren Verbrennungen zu Boden. "Das soll diesen Kreaturen des Bösen eine Lehre sein.", denkt sich Iuni dabei.
Die Halskette aus Gnollzähnen, die der Varisianer immer trägt klappert erstaunlich laut gegen seine Rüstung als sich der ehemalige Gladiator in das Kampfgetümmel wirft. Mit beiden Händen schwingt er den Sturm, über dessen Kugeln Blitze aus Eis tanzen. Die Kette rotiert als sich der Graue in die Mitte der Arena vor kämpft. Die Gnolle scheinen vor ihm zurück zu weichen als ahnten oder wüssten sie, dass Durriken ihnen keine Gnade gewähren und erst ruhen würde, wenn sie alle gefallen wären. Doch der Meteorhammer reicht weit und ist schneller als die Monster.
Hass und Verachtung blitzen aus den Augen des Schimmelsprechers, doch er bleibt stumm, während rechts und links von ihm die Feinde zu Boden gehen. Blut spritzt nach allen Seiten und entstellen das Gesicht des Varisianers zu einer hässlichen Maske.
Für eine Sekunde trifft sein Blick den feigen Anführer und seine Leibgarde, die sich oben verschanzt haben, und noch kürzer huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Siegesgewiss und kälter als Eis, kälter als der Wind, den der Sturm verbreitet.
"Runter, Verräter!" Zwei Gnolle gehen zeitgleich tot neben Durriken zu Boden, gefällt von der beseelten Waffe, und seine Worte durchschneiden für alle hörbar die Halle, auch wenn sie nicht besonders laut gesprochen sind. Eine Herausforderung, die jeder Kämpfer mit ein wenig Ehre im Leib nicht ablehnen könnte.
Die Halle ist inzwischen relativ leer, sieht man von den toten Leibern der Gnolle ab, die den Boden bedecken. Iuni, Zahur und Durriken haben angespornt von dem überirdischen Gesang einen Großteil der Feinde im Inneren der Arena erschlagen und verbrannt.
Im Inneren des Varisianers kocht es. Sein Kelmanare war besudelt und entweiht. Er weiß nicht, wo Curt und die anderen sind, wer noch am Leben ist. Und dann taucht er ab in reine Konzentration und Disziplin. Er ist wieder in der Arena. Es gibt Feinde und Verbündete. Es gibt nur zwei Wege heraus: tot oder lebendig.
Der Sturm, der ruhige Vardishal, ist ebenso bereit wie Durriken, als die Tür geöffnet wird. Die mystische Waffe schlägt sofort Funken, eisige Blitze zucken über das kalte Metall und er selbst konzentriert sich darauf den größtmöglichen Schaden an den Feinden anzurichten in dessen Richtung er durch Durrikens Hände geführt wird. Die pure Anzahl der Gnolle lässt ihn jedoch nicht seine Ruhe verlieren, während seine Seele den Kampfplatz analysiert. Der Meteorhammer wird in weiten Bögen geschwungen und fällt Gnoll um Gnoll, während sie dem Verräter, dem gefallenen Templar, immer näher kommen.
“Ist er wirklich so stark gefallen oder gibt es einen Funken auf Erlösung wie Sereanne sie predigt? So oder so werden wir jedoch Gerechtigkeit und Tod bringen. Für alle die es verdienen.“
Denkt Vardishal, während eine Kugel gerade mit voller Wucht in das Gesicht eines Gnolles schlägt, Knochen wie Zähne bersten lässt und das Monstrum leblos gen Boden schickt. Während Durriken sich immer weiter voran kämpft, lässt der Sturm seiner Macht freien Lauf und lässt Knochen brechen, Haut und Fleisch gefrieren und manchmal entfesselt die Waffe sogar ihre ganze Macht und mehrere Gnolle werden auf einmal, erfasst durch einen starken Wirbelsturm, durch die Luft geschleudert.
Doch dann mit einem Mal ist Durrikens Blick mit Davashuum gekreuzt und der Schimmelsprecher spricht seiner Herausforderung aus. Vardishal stimmt dem innerlich zu und die Worte des Mannes werden von einem kleinen Windstoß begleitet, der für einen kurzen Moment die Gnolle von ihm fernhält.
“Sehen wir aus welchem Holz ihr geschnitzt seid und wie viel von euch übrig ist, Kampfgefährte, Freund, Rivale. Ob der wahre Davashuum noch unter der Fassade lauert oder gar geknechtet ist.“ denkt der Sturm einen Moment für sich ehe er sich doch entscheidet mit dem ehemaligen Templar zu kommunizieren. Vielleicht ist doch noch etwas übrig, was es zu retten lohnt. Doch dies geschieht auf telepathischem Wege, um Durrikens Worte nicht zu übertönen.
“ Davashuum, ehemaliger Kampfgefährte...ist es also doch wahr, dass du der Dunkelheit nachgegeben und dem verfallen bist, den wir geschworen habe zu vernichten?“
Als sie in die Arena treten versucht Naadhira den Kampfplatz zu überblicken. Die vielen Gnolle lassen die junge Frau einen Augenblick zurückschrecken. Mit Besorgnis sieht sie wie Durriken wild entschlossen nach vorne stürmt und seine Herausforderung in Richtung des ehemaligen Mitglieds des Ordens der fünf Winde schreit. Mach keinen Unsinn!, schießt es dem Ausgeglichenen Bildnis durch den Kopf bevor sie dem davon stürmenden Mann hinterher eilt, der eine Spur der Verwüstung durch die Gegner zieht.
Sie versucht mit Durriken Schritt zu halten, ihn mit Heilmagie zu unterstützen, wenn er verletzt wird und nicht von ihm getrennt zu werden, weil sie sich bei weitem für eine nicht so gute Kämpferin hält. Mit dieser Einschätzung hat sie recht, wird sie doch immer mal wieder von einem der Gnolle verletzt, die sich nicht auf Durriken konzentrieren, sondern glauben, die Frau an seiner Seite verletzen zu können. Trotzdem gelingt es der Frau erstaunlich gut mit dem Gladiator mitzuhalten. Denn ein Gladiator ist Durriken. Dies wird Naadhira klar, als sie sieht mit welcher Grazie und Eleganz er sein tödliches Handwerk verrichtet.
Als Zurvandad die vielen Gnolle auf den verschiedenen Ebenen des kampfplatzes entdeckt, überkommt ihn die bekannte Kampfesruhe. Ein kurzes Gebet zu Nethys schickend wendet er sich den ersten beiden Hundekreaturen zu, die auf ihn losstürmen. Die beiden Pfeile, die er bereits aufgelegt hat, verlassen den Bogen und treffen die beiden Angreifer punktgenau in der Kehle.
Nur aus dem Augenwinkel bekommt der Bbogenschütze mit, wie diese beiden Feinde zu Boden gehen, dann hat er bereits den nächsten Pfeil in der Hand und visiert einen mit einem Bogen bewaffneten Gnoll an, der auf einer der oberen Ebene Platz gefunden hat. In dem Moment, wo der Pfeile auf der Sehne liegt, durchfließt Zurvandad ein kurzer, bekannter Energiestrom und auf der Pfeilspitze bildet sich ein dünner Eispanzer. Präzise lässt er den Pfeie fliegen und schickt mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegungen den weiteres Geschoss in die gleiche Richtung hinterher. Beide Pfeile treffen den Gnoll in den Brustkorb, er verliert im Todeskampf das Gleichgewicht und stürzt in die Tiefe.
Doch die blutige Arbeit hat erst begonnen. Weitere acht Gnolle sterben in Pfeilhagel des Halbelfen. Dann nimmt er sich ein paar Augenblicke Zeit um sich umzuschauen und die derzeitige Lage zu erfassen.
Während die Helden im Erdgeschoss der Arena ein wahres Blutbad anrichten, thront Davashuum genüsslich über dem Schauspiel. Immer wenn es einem Gnoll gelingt einen der Helden zu verletzen, lacht Davashuum herzhaft auf und schlägt mit der geballten Faust auf die Brüstung des Balkons, so dass der Stein beinahe bröselt und kleine Staubwolken auffliegen. Doch der Kampf ist trotz der Masse an Gnollen so ungleich gewichtet, dass sich die Reihen der Gnolle schnell zu lichten beginnen und als am Ende das Innere der Arena nur noch mit toten Gnollleibern versehen ist, hallt die Herausforderung des Schimmelsprechers hinauf an Davashuums Ohr.
Langsam erhebt sich der Janni und scheint dabei immer größer und größer zu werden so als ob er magisch aufgeblasen wird. Mit der linken, nun noch größeren Hand packt er die Brüstung wie ein Löwe den zarten Nacken einer jungen Gazelle. Langsam beugt sich Davashuum über die Brüstung, seine eisigblauen Augen glühen und er fixiert zuerst Durriken und dann die außergewöhnliche Waffe in seinen Händen. "Vardishal, Templer Bruder! Wonach suchst du, versklavt in den Händen dieses Staubfressers? Meinst du, du dienst noch immer Nefeshtis Willen? Sie hat dich und dein Opfer im Kampf gegen Jhavhul verraten, als sie ihn von Kakishon entkommen lies. Ich war bereit gewesen ihn zu stellen doch Pazhvann, der fälschliche Geist, manipulierte den Verstand unsere ehemalige Herrin! Pazhvann ist tot - Nefeshti hat sich gegen mich gestellt und mich unter Jhavhuls Herrschaft getrieben. Nun bin ich zu alter Stärke zurückgekehrt! Komm auf unsere Seite, Vardishal! Du wirst es nicht bereuen!" Nachdem die gerufenen Worte auf Auran verhallt sind erhebt Davashuum Mahlstrom und richtet ihn auf Durriken. "Gnollbrut, befreit meinen Templer Bruder aus den Händen dieses unwürdigen Sandkorns! Auf Davashuums Kommando treten noch weitere Schützen an die Brüstung der höher gelegenen Stockwerke und decken die Helden in einen wahren Pfeilhagel ein. Aus den Gängen strömen derweil immer mehr und mehr Gnolle und stürmen unter lautem Gekläffe in das Zentrum der Arena um über Durriken her zu fallen.
Mestoph verbreitet mit seinen vielen Zauber ein wahres Feuermeer unter den Gnollen. Schreie und grugelndes Ächtzen ist von den verkohlten Überresten der Gnollkrieger zu vernehmen. Ohne Mitleid und ohne Regung seiner dunklen Züge zaubert er ohne Unterlass.
Doch fällt sein Blick erstaunlich oft nach oben zu Davashuum, den er gern persönlich ins Reich der Toten schicken würde.
Einfach hoch levitieren und...
Doch bleibt er vernünftig und bei seinen Gefährten.
Zuerst die Gnolle. Du kommst schon noch früh genug dran, Abtrünniger...