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Autor Thema: [IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen  (Gelesen 23444 mal)

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Tyrome Rhistle

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #30 am: 24.12.2011, 18:32:36 »
Tyrome begegnete dem Blick des Spähers und nickte. "Das kann durchaus sein. Meine Aufmachung entspricht am ehesten der Ihren. Ich muss zugeben, dass ich noch nie direkten Kontakt mit diesen Männern gehabt habe. Wenn wir auf ein und demselben Schlachtfeld standen, kam es nie zu direkten Konflikten, noch zum Austausch. Ich weiß also nicht, wie sie auf mich reagieren werden. Gleichwohl bin ich Moment auch nichts anderes als ein herrenloser Adliger."
Deckard Cain und Akara waren im Moment nicht in der Lage, oder zumindest nicht willens, überhaupt über andere Alternativen nachzudenken. Tyrome glaubte an keine Illusion von Alternativlosigkeit. Es war ein deutlich überstrapazierter Begriff[1]. Und dennoch wird durch diese Haltung das Vorgehen für Tyrome relativ eingeengt. Den Weg wagen, oder aufgeben oder einfach einen neuen Weg suchen. Aufgeben kam nach dem Schwur für Tyrome nicht mehr in Frage, einen neuen Weg zu finden, es würde ohne Wissen und ohne die Hilfe von Deckard Cain und Akara kaum möglich sein und viel Zeit in Anspruch nehmen. Nein, Deckard Cain war geflohen und hatte sich lange auf diese Situation vorbereitet. Wahrscheinlich aus Furcht, dass sowas mal passieren könnte. Er musste damit gerechnet haben und so klammerte er sich an den Ausweg, den er präsentiert hatte. Nicht in der Lage, diesen Weg selbst zu gehen, würde er dennoch weiter vehement auf ihn weisen. Das Kloster war also ihr wahrscheinlichster Weg. Sie würden kaum darum herumkommen, wenn sie sich nicht selbst schaden wollten. Deswegen würde Tyrome mit den Männern sprechen.
"Dann denkt schnell.", sagte Tyrome brüsk zu Akara. "Vielleicht habt ihr eine Lösung, wenn wir mit den Männern gesprochen haben."
Dann macht sich Tyrome auf die Suche nach den Anführern dieser Truppe.
 1. Nur eine kleinere Erinnerung an das Unwort des Jahres 2010
« Letzte Änderung: 24.12.2011, 19:03:26 von Tyrome Rhistle »
Cry Havoc! and let slip the dogs of war. - William Shakespeare - The Tragedy of Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene / Antonius

List

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #31 am: 01.01.2012, 15:43:29 »
Als keine Antwort an Tyrome gerichtet wurde, verließ er das Zelt und suchte direkt den Lagerplatz des Schwarzen Heeres auf. Dort wurde gerade der Streifzug nachversorgt: Waffen und Rüstungen wurden gepflegt, Wunden wurden verbunden und auch das ein oder andere Gebet in Westmarchisch gesprochen. In einer Scheune standen ein gutes Dutzend herrlicher schwarzer Armeepferde. Tyrome kündigte sich bei einen Stallknecht an und wartete.

Hauptmann Reaves
Nach wenigen Minuten trat der Hauptmann zu Tyrome. Er hatte die schwere, brünierte Rüstung noch nicht abgelegt. In der rechten Hand hielt er einen Apfel, von dem er noch einmal abbiss, bevor er ihn achtlos wegwarf, als er Tyrome erblickte. Für einige Momente musterte er ihn. "Dem scheinenden Ideal verpflichtet.", begrüßte er ihn schließlich, wobei er offensichtlich eine westmarch'sche Grußformel abwandelte ('Dem König verpflichtet'). "Mein Name lautet Lester Reaves und ich diene dem Schwarzen Heer als Hauptmann. Meine Diener sagten mir, dass Ihr mich sprechen wolltet. Wer also seid Ihr und was nennt Ihr Euer Anliegen?" sagte er ziemlich direkt und reserviert, doch ansonsten ohne Emotion in der Stimme.

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Tyrome Rhistle

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #32 am: 01.01.2012, 17:25:25 »
"Ich grüße euch, Hauptmann.", sagte Tyrome, bewusst der westmarch'schen und Lesters Grußform ausweichend. Tyrome hatte glücklicherweise inzwischen seine wertvolle und imposante Rüstung komplett an und trug sie nicht mehr verschoben und improvisiert. So machte der ehemalige Ritter einen ordentlichen Eindruck. Sein Blick blieb streng. Er nickte Lester Reaves jedoch zu. "Ihr habt hübsche Pferde, Hauptmann. Die meisten Pferde, die ich zuletzt sah, waren entweder Schindmähren oder alte Klepper. Ihr investiert viel Pflege und viel Sorgfalt bei der Zucht. Man erkennt die Qualität eures Handwerks sofort. Das ist sehr beeindruckend." Tyrome mochte die direkte Art Reaves. Kein langes Vorgeplänkel, keine übertriebene Mimik und Gestik. Mit dem Mann war zu reden, auch wenn er wahrscheinlich schwer zu überzeugen war. "Wären sie beeindruckend genug, bei einem baldigen Aufbruch noch bis heutigen Vollmond an der Klosterpforte zu sein?", fragte Tyrome gerade weg heraus. "Ich und meine Gefährten müssen noch bis zur Nacht an der Klosterpforte sein. Ich, das bedeutet Tyrome Rhistle."

Tyrome blickt den Mann in der schweren Rüstung an. "Ich brauche eine Möglichkeit, noch im Laufe diesen Tages zur Klosterpforte zu kommen. Da die selbsterklärte Weisheit dieses Ortes noch keine Lösung gefunden hat, frage ich marscherprobte Männer.", erklärte Tyrome sein Anliegen nur sehr knapp.
« Letzte Änderung: 01.01.2012, 17:27:54 von Tyrome Rhistle »
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Besnell

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #33 am: 03.01.2012, 09:09:50 »
Gelangweilt verfolgte der Magier wie Tyrome das Zelt verliess und zu den gerüsteten trat. Um die Worte zu verstehen war er zu weit entfernt, aber wer wollte das auch schon. Schliesslich trat er doch einige Schritte näher, nicht um sich einzubringen, nur um zuzuhören.

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #34 am: 06.01.2012, 17:26:47 »
Der Blick des Hauptmanns ruhte unnachgiebig auf dem ehemaligen Ritter. Viele Menschen mochten wohl durch diesen penetranten Blick nicht standhalten und eingeschüchtert sein, zumal auch keine andere Körperbewegung von ihm ablenkte. Hier war Tyrome auf die Sorte abgebrühten Anführers getroffen, der seine Männer durch Strenge und Angst motivierte, im Kampf unglaubliches zu vollbringen. Was waren schon ein paar Dämonen gegen den grausamen Zorn des Hauptmanns?
Doch der Hauptmann gestattete sich auch ein schmales Lächeln. Vielleicht hatte er den hauptmann mit dem Lob auf die Pferde geschmeichelt. Andererseits, so kam es Tyrome aber plötzlich in den Sinn, war er auch amüsiert, weil auch schon andere Interesse an an den Pferden bekündet hatten.

Hauptmann Reaves
"In der Tat, es sind gute Pferde, wie man sie dieser Tage kaum noch findet. Die in diesen Zeiten wertvoller werden, als Gold.", stellte er fest und es war nicht schwer, zwischen den Zeilen zu lesen. "Sagt mir nun, Herr Rhistle, warum es so bedeutsam sein könnte, noch an diesem Tage zur Klosterpforte zu gelangen. Dort oben wimmelt es von dem Dämonenpack und - viel gefährlicher - von den Schwestern, die nicht so glücklich waren, wie diese hier. Welche Gründe nennt Ihr, das interessiert mich.", wiederholte er noch einmal.
« Letzte Änderung: 06.01.2012, 17:26:55 von List »
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Wolfhard

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« Antwort #35 am: 06.01.2012, 18:10:10 »
Als Tyrome und Besnell das Zelt verlassen um Pferde zu besorgen, beschliesst Wolf sich in der Zwischenzeit schon mal um das nächste Problem zu kümmern und wendet sich deshalb an Akara. "Wenn meine beiden Gefährten Erfolg haben, könnten wir es schaffen noch rechtzeitig ins Kloster zu kommen, es auf der anderen Seite wieder zu verlassen wird aber wahrscheinlich wesentlich schwieriger werden. Da ihr euch dort ja gut auskennt, hättet ihr einen Ratschlag wie wir das Kloster möglichst schnell und mit wenig Zusammenstössen passieren können? Ausserdem währe es sehr Hilfreich, wenn ihr jemanden hättet, der uns zumindest eine grobe Skizze der Anlage zeichnen könnte."

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #36 am: 06.01.2012, 20:19:25 »
Im Zelt

Deckard Cain
Während Akara noch nachdachte, runzelte der alte Mann die Stirn. "Habt ihr eigentlich einmal überprüft, ob die alten Gänge noch begehbar sind?", fragte er und als Akara erstaunt dreinblickte, führte er dies weiter aus: "Nun ja, das Kloster der Jägerinnen wurde, wie Ihr sicherlich wisst, auf den Ruinen einer alten Wehranlage eines längst vergessenen Ordens erbaut. Ich habe nur eine Randnotiz gelesen, doch es soll dort eine Art verzweigtes Gangsystem geben. Der damalige König ließ den Orden von dort aus bespitzeln, da er ihre Macht fürchtete. Ein zweiter Eingang soll sich hinter dem Kloster, auf dem Pass befinden, so dass die Spione ungesehen in das Kloster gelangen konnten. Es hieß, sie seien auf einer Empore im Kirchenschiff den Katakomben wieder entstiegen."

Akara
Akara schüttelte den Kopf, offensichtlich erschrocken. "Nein, ich hatte nicht gewusst, dass es so etwas gibt. Wer weiß, wer die Gänge in all den Jahren genutzt hatte? Andererseits werden mir nun auch ein paar Dinge klar.", sagte sie und blickte tadelnd in die Runde der Jägerinnen. "Ja, es muss diese Gänge noch heute geben. Wer von Euch von den Gängen weiß, der sollte es nun sagen."

Innerhalb weniger Minuten hatte Wolf eine mehr oder weniger genaue Beschreibung der Gänge. Sie waren wohl sehr verwinkelt und anscheinend schloßen sich dem Gang einerseits eine Begräbnisstätte noch älteren Baujahrs an und andererseits auch so etwas wie ein Gefängnis an. Ebenfalls erfuhr er von dem Mechanismus, der den Gang auf der Empore öffnete[1].
 1. 250 XP für Wolf
« Letzte Änderung: 07.01.2012, 20:14:37 von List »
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Tyrome Rhistle

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #37 am: 07.01.2012, 19:53:18 »
Rhistle rümpfte die Nase. Der Hauptmann verweigerte eine direkte Antwort und hakte stattdessen nach. Tyrome konnte dies verstehen, er funktionierte, agierte ähnlich, wenn er mit einer fremden Person umging. Er konnte es dem Hauptmann nicht verübeln und so bleib auch Tyrome mit dem Blick auf der Hauptmann haften, musterte ihn unnachgiebig, doch lächelte der ehemalige Ritter dabei nicht ein einziges Mal. Er versuchte den Hauptmann niederzustarren. Dabei sprach er ruhig und bedächtigt. "Heute Nacht ist für diese Mondphase die letzte Chance durch das Kloster auf die andere Seite zu kommen." Die Mimik des Landadeligen blieb regungslos. "Aber da erzähle ich euch nichts Neues, wenn ihr um das Schicksal der Schwestern dort wisst. Welche Gründe ich habe?" Tyrome ließ eine Pause folgen. "Ein Vielzahl von Gründen. Einen Auftrag, eine Prise Rache und Kampfeswut." Tyromes Stimme war nicht erregt, aber streng. Ebenso streng war Tyromes Blick, so unnachgebig wie eh und je. Das verhärmte Gesicht des ehemaligen Ritters war ein Gesicht des Konflikts. "Also. Sind eure Pferde schnell genug? Wenn ja, was wollt ihr dafür, dass wir sie leihen? Ich wäre auch dafür, dass ein paar eurer Männer mitkommen, um die Pferde wieder zurückzuführen, wenn wir am Kloster sind. Aber seid euch sicher, dass ich nicht hier bin, um wie auf einem Markt zu feilschen, Hauptmann. Das wird weder mir noch euch gerecht.[1]"
 1. Für die Unterredung: Einschüchtern 29
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« Antwort #38 am: 07.01.2012, 20:32:32 »
Hauptmann Reaves
Der Hauptmann wich Tyromes blick nicht aus, sondern erwiderte ihn. Als Tyrome geendet hatte, schnaubte er aus und legte die Hand auf den Schwertknauf. "Ihr begehrt meine Pferde. Zudem rechnet Ihr damit, dass ich Euch eine Eskorte stelle? Denn nichts anderes bedeutet es, wenn ich Männer für die Rückführung mitgebe. Und letztlich verweigert Ihr mir selbst eine Auskunft, zu welchem Zweck ich Euch dienlich sein soll?", fasste er zusammen und musterte unverhohlen den ehemaligen Ritter[1].
 1. 
Sense Motive DC 20 (Anzeigen)
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Tyrome Rhistle

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« Antwort #39 am: 07.01.2012, 22:03:49 »
Tyromes Blick blieb starr. "Ich würde euch fast Recht geben. Ich begehre eure Pferde jedoch nicht, Hauptmann. Sodomie liegt mir fern. Zudem will ich eure Pferde nur dann nutzen, wenn sie den Weg auch schaffen. Das beantwortet ihr nicht, also muss ich davon ausgehen, dass eure Pferde dies nicht schaffen." Reaves nötigte Tyrome höchsten Respekt an. Der Mann hatte einen starken Willen und das Selbstverständnis eines Königs. Er war es gewohnt, dass man seinen Wünschen und seiner Art entsprach. Wahrscheinlich hatte er sich dieses Selbstverständnis über viele Schlachten erkämpft. "Ihr könnt mir auch eine Stelle nennen, wenn eure Pferde stark und schnell genug sind, an denen wir die Pferde zurücklassen. Ich brauche eure Männer nicht als Eskorte. Wieso sollte ich Furcht für den Weg übrig haben, wenn ich wahnsinnig genug bin, das Kloster zu durchqueren? Ihr dichtet mir eine Furcht an, die nicht meine ist. Und jetzt wollt ihr auch noch die Zwecke, wenn ihr schon die Gründe erfahren habt? Ihr fordert viel, dafür dass ihr nicht einmal sagt, ob eure Pferde dies schaffen werden. Ihr feilscht ja doch um jede Information. Ich sagte euch, ich bin kein Krämer. Ich bin ein Krieger!"
Tyrome wendet sich zum Gehen, lässt dem Hauptmann jedoch genügend Zeit, um zu antworten. Sollte er antworten, würde Tyrome stehen bleiben, würde er keine Antwort hören, würde er zurück in das Zelt gehen. Mit dem Entschluss sich die Pferde notfalls zu nehmen, sollte ihnen nichts einfallen, was diese Reise bewältigen kann.
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« Antwort #40 am: 07.01.2012, 22:26:10 »
Hauptmann Reaves
Der Hauptmann nickte leicht und da es schien, als würde er doch noch etwas erwidern, blieb Tyrome einen Moment stehen. "Gut, Ihr wollt mir Eure Gründe nicht nennen. Das akzeptiere ich.", sagte er und machte eine bedeutungsvolle Pause. "Ihr habt Schneid, das gefällt mir. Ich werde meinen Stallburschen anweisen, dass er Euch Pferde aushändigt, wie Ihr es bedürft. Auch drei Männer werde ich abkommandieren, die Euch begleiten. Was den Preis angeht...", das Prüfen nahm kein Ende, "so wisst Ihr, dass es wertvolleres gibt, als Gold, dieser Tage. Nehmt Ihr mein Angebot an, dann erwarte ich von Euch, Tyrome Rhistle, dass Ihr und Eure Knechte Euch für ein Jahr in meine Dienste stellt. Sobald Ihr wiederkehrt. Ich kann Männer wie Euch gebrauchen und biete viel. Wenn ich Euer Interesse gefunden habt, dann schwört mir mit Eurem Wort, dass Ihr Euch unter mein Kommando begebt."
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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #41 am: 07.01.2012, 22:50:40 »
Während die Männer so sprachen, ertönte ein weiteres Mal das Signal und das Tor wurde geöffnet. Durch das Tor getreten, kam eine niedrige, schmutzige Gestalt, die Tyrome erst auf den zweiten Blick als den Jungen Wirt erkannte. In der Hand trug er einen Dämonenkopf. Unschlüssig blieb er im Lager stehen und blickte sich um. Doch noch hatte er Tyrome nicht bemerkt.
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Besnell

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #42 am: 08.01.2012, 00:59:38 »
"Es läuft doch immer auf dasselbe hinaus wenn die hohen Herren miteinander sprechen. Wer hat den längsten" traurig schüttelte Besnell den Kopf. Wie sehr ihn das ganze doch anwiderte. Er wollte sich gerade zum gehen wenden als er die Worte des Kommandanten vernahm.

"KNECHTE?!? Allein für diese Aussage sollte ich deine ach so umposante Erscheinung in Flammen aufgehen lassen nur um herauszufinden welche Höhe deine Schreie erreichen können." Vor Grauen schüttelte sich der Magier. Hatte er das eben wirklich gedacht? Nein, auch wenn manche Menschen sicherlich einen Schubs in die richtige Richtung brauchten, war dies sicher nicht der Weg den er einschlagen sollte. Fassungslos blickte er auf seine Hand in deren Handfläche eine kleine klebrige Kugel lag. Wann hatte er die Komponenten hervorgezogen? Was geschah hier. Vorsichtig und ohne die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen verstaute er die Kugel wieder, bevor er mit wesentlich festerer Stimme, als er sich eigentlich fühlte einen Schritt auf den Kommandanten zuging.

"Ich habe weder die Zeit noch die Lust mich vor euch zu rechtfertigen, noch die meinige mit euch zu verschwenden, doch eines solltet ihr wissen: Keiner von uns ist des Ritters Knecht. Und ich bete für euch das die anderen unserer Gefährten eure törichten und beleidigenden Worte nicht vernommen haben. Sie könnte nicht so freundlich gestimmt sein wie ich."

Da bemerkt Besnell den jungen Wirt und wirft dem Kommandanten noch einen Blick zu bevor er sich mit einem letzten Satz abwendet und auf den Jungen zugeht um sich zu erkennen zu geben.

"Vielleicht sollte der hohe Kommandant ein wenig darauf bedacht sein wen er mit welchen Worten beleidigt."

Auf dem Weg zu Wirt verkrampfen sich die Hände des Magiers. Er verstand nicht was mit ihm passierte, er war nie streitsüchtig gewesen, geschweige denn hatte er Wert darauf gelegt was wildfremde über ihn sagen. Doch nun musste er seine gesamte Willenskraft aufwenden um sich nicht zu dem Kommandanten umzuwenden und einige seiner Zauber auf Wikrung und Farbenspiel an diesem zu testen.

Tyrome Rhistle

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[IT] Akt 1: Das Kloster der Jägerinnen
« Antwort #43 am: 08.01.2012, 13:21:19 »
Tyrome beachtete den Auftritt Meister Tariels gar nicht weiter. Es war nicht der erste Auftritt, bei dem Meister Tariel selbstentflammte. Zu gut erinnerte der Ritter sich an den Auftritt Besnells, als dieser vom Ritter absolute und uneingeschränkte Erklärung für des Ritters ganzes Leben forderte. Als er Rechenschaft für das Wissen seitens des inzwischen herrenlosen Ritters forderte, obwohl sie sich nicht lange kannte. Aufgrund dieser Vorgeschichte fragte sich Tyrome, was Besnell als Beleidigung empfand. Ein Knecht ist Kriegswesen ist das neutrale Gegenstück zu einem Ritter, als Edelknecht konnte er gar unbeabsichtigt durch die Aussage in den Adelsstand erhoben sein. Besnell verstand den Knecht als den Bauern unter Knute seines Herren. War es aber alleine diese Position, die ihn störte? Wahrscheinlich lag das auch an der Person Tyromes. Es würde die empfundene Beleidigung zumindest verstärkt haben. Rhistle war jedoch aufgefallen, dass Besnell nicht ganz der Alte war. "Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht...", dachte Tyrome knapp und widmete sich dann dem Hauptmann.

Tyrome atmete tief durch und drückte den Rücken noch etwas weiter durch, um noch einen Zentimeter größer zu wirken, obwohl er bereits ein Hüne war. "Ich schwöre bei meinem Geschlecht, bei meinem Glauben, bei meinem Leben und bei meinem Wort, dass ich mich und jene, die mir dienen, für ein Jahr in eure Dienste stellen werde, sobald ich wiederkehre!" Rhistle hab seine beiden artifziellen Schwurfinger, weil es die Schwurhand war. Glücklicherweise verbarg der Handschuh, dass der Ritter dort gar keine Finger mehr besaß. Dennoch meinte er diesen Schwur ernst. Er wusste lediglich, was es für Probleme bereitete, keine Schwurfinger mehr zu haben. Es deutete an, dass man eidbrüchig geworden war. Doch das war Tyrome nie gewesen. Die Mutterkornkrankheit[1] hatte ihm diese Finger genommen. Er senkte die Hand wieder. "Meine Reisegefährten sind nicht meine Knechte und ich habe jene, die mir unterstanden, im Krieg verloren. So ich neue Männer finde, die mir direkt dienen, gilt mein Schwur aber für sie, wie er für mich gilt, Hauptmann."
Tyrome war eigentlich nicht unbedingt scharf darauf, einen neuen Herren zu haben, über den er noch weniger wusste als über den König. Seine Entscheidung war aber nicht von sein Gedanken an sein Wohl gelenkt, sondern von den Bemühungen das Kloster zeitig zu erreichen getrieben. Wenn er diese Reise überleben sollte, bräuchte er so oder so einen neuen Herren, da er keinen Landsitz und keine dreißig Goldmünzen mehr hat. Die Chance war, was zählte. Es konnte natürlich eine Falle sein, da Reaves noch immer nicht sagte, ob seine Pferde dies schaffen würden. Und die direkte Rückkehr nach dem unzeitigen Erreichen der Klosterpforte würden den Schwur in Kraft treten lassen, dessen war sich Tyrome bewusst. Aber sowohl als auch Reaves wussten sicherlich, dass dies ein denkbar schlechter Beginn einer Zusammenarbeit wäre.

Beschäftigt mit sich und seinem Schwur, mit dem Hauptmann und Meister Tariels Ausbruch, hatte Tyrome den Jungen noch nicht weiter beachtet. Jetzt aber musterte er ihn, während er auf die Antwort des Hauptmanns wartete. Die Pferde und die Chance, das Kloster zu erreichen, war für diesen Moment noch wichtiger als der Junge mit dem Dämonenkopf.
 1. Ergotismus
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« Antwort #44 am: 11.01.2012, 13:08:06 »
Hauptmann Reaves
Der Hauptmann schien nun für einen Moment überrascht, doch er hatte sich schnell wieder im Griff. "Ich hätte gedacht, dass Ihr Knechte hättet. Aber sei's drum, ich habe Interesse an Euch und unsere Abmachung gilt. Lasst Euch von meinem Stallburschen die Pferde geben, sobald Ihr bereit seid.", sagte er und ging ohne Abschiedsworte wieder zu seinen Leuten[1].
 1. 500 XP für Tyrome für die Beschaffung der Pferde.
« Letzte Änderung: 11.01.2012, 13:08:14 von List »
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