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Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 74783 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

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Tolkwy Rotus

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Der Schlangenschädel
« Antwort #570 am: 11.04.2012, 14:41:16 »
Die zwei Stimmen waren nicht nur in Dans Kopf zu hören. Auch Tolkwy kämpfte mit sich, als der Pfad vor ihnen auftauchte. Seine Rechnung mit Ieana war noch offen, und sie sollte auf jeden Fall ihre gerechte Strafe bekommen. Dafür würde er sorgen. Außerdem hatte es wirklich den Anschein, als würde es Leben auf dieser Insel geben, und somit gute Chancen die Insel zu verlassen. Trotzdem entschied er sich gegen eine weitere Verfolgung. „Ich kann Dan nur zustimmen. Zum einen tragen wir die Verantwortung für die Zurückgebliebenen, denn auch sie wollen die Insel verlassen. Aber es gibt noch einen weiteren Grund. Wenn Ieana diesen Pfad so zielstrebig gefunden hat, wissen wir nicht ob die Bewohner uns feindlich oder freundlich gesonnen sind. So skrupellos, wie ihr Plan war, sollten wir sehr vorsichtig sein, denn für sie hat das Leben anderen wohl keinen Wert. Umso besser wird es für unsere Kampfkraft sein, wenn unsere Truppe größer ist. Auch wird das Erscheinen viel mehr Eindruck schaffen.“

Tolkwy stellte sich neben Dan und nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche. Er wollte die Entscheidung nicht alleine treffen, und wartete auf die Reaktionen der anderen.
« Letzte Änderung: 12.04.2012, 20:13:09 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #571 am: 12.04.2012, 20:32:55 »
Valash blickte genauso wie Simue nur unschlüssig von Dan zu Tolkwy und dann hinüber Nevos und Kwazeel: Irgendwie wurde sich die kleine Gruppe nicht so recht einige darüber, was sie nun tun sollten - weiter den Pfad erforschen, tiefer in den Dschungel hinein?! Womöglich auf Leben stoßen und die engültige Möglichkeit zur Rettung zu erlangen, oder zumindest Ieana oder den Kapitän einzuholen?! Andererseits würde das aber tatsächlich heißen die anderen Schiffbrüchigen im Stich zu lassen - ihre Rückreise würde immer länger dauern. Gelik und Halas verstanden sich bestimmt vorzüglich und schlecht würde es ihnen auch nicht ergehen. Aber wie stand es um Tascha, Ischiro und Aerys: Waren sie endlich mit ihrem derzeitigen Schicksal fertig geworden und hatten sich zusammengerauft?! Tolkwy musste besonders an Jask denken - sie hatten seine Unterlagen gefunden, doch würde Jask nicht bereits auf der Suche sein: Nach Tolkwy, nach ihnen, seinen Befreiern?! Machten sie sich vielleicht Sorgen - so wie die Gefährten selbst im Moment?!...

Die endgültigte Entscheidung fiel ihnen nicht leicht und schließlich trafen sie angestoßen vom Neuankömmling Nevos eine stumme Übereinkunft: Sie würden den Mittag des Tages noch auf de Weg verbringen - zumindest herausfinden ob er in den nächsten hunderten von Metern irgendwo hin führte. An einen Ort womöglich, oder an die Küste, oder was auch immer. Sie waren nun wirklich Suchende im großen Gewirr des Dschungels geworden - die Nadel war versteckt worden, und der Heuhaufen war überall um sie herum! Gegen Nachmittag würden sie dann unter Umständen zurück zur Pökeldämon aufbrechen und dort weiter gen Norden reisen - zurück zum ursprünglichen Lager. Das war der Plan für die nächsten Stunden auf der Schmugglerinsel...

Angeführt von Nevos und Tolkwy schritt die Truppe zuerst gen Süden den Pfad entlang - wachsam und aufmerksam. Der Dschungel um sie hatte sich ja inzwischen gut mit Leben gefüllt! Bunte Vögel flogen umher und zwitscherten fröhlich durcheinander. Ab und an konnten die Gefährten Bewegungen von größeren Tieren im Gestrüpp ausmachen, doch Nichts näherte sich dem kleinen Trampelpfad. Direkte Spuren waren leider auch keine zu erkennen - ob die zwei Fliehenen also die Nordroute oder die südliche genommen hatten war nicht zu erschließen. Auch von Kaspian fehlte weiterhin jede Spur. Nach gut einer halben Stunde, geschätzt, erreichten sie eine Hügelkuppe mit dem Weg - es ging fortan nur noch den Berg hinunter, an die Küste wie ihnen ihr Blick verriet. Vielleicht sollten sie dorthin schauen - doch sie hatten eine Abmachung - zuerst noch den Norden: Dann konnten sie immer noch abwägen...

Zurück an der Wegstelle an der sie den Pfad erreicht hatten fiel ihnen nichts Besonderes auf, warum auch - sie hatten eine Markierung an einem Baum angebracht und würden so den Weg zurück sicherlich finden. Gen Norden ging es nun: Nach wenigen hundert Metern erhob sich zu ihrer Linken eine riesige Steilwand - gut und gerne dreißig Meter hoch. Der Stein war über und übr mit Lianen und kleineren Büschen bewachsen, die das Gestein zusammenhielten. Klettern wäre hier sicherlich eine Möglichkeit, doch ob Steinschläge auszuschließen waren konnten sie so schon nicht sagen. Jedenfalls folgten sie, stets mit einem wachsamen Blick nach oben weiterhin dem Pfad. Dschungelgün so weit das Auge reichte...

Bis - bis Tolkwy plötzlich laut aufschrie und unerwartet von den Füßen gerissen wurde: Um seinen rechten Fuß hatte sich eine Schlinge gelegt, getarnt als Liane - wie Kwazeel und Dan auffiel. Sie haten den geschickt verborgenen Stolperdraht gerade eben entdeckt - doch ihre Warnung war schon zu spät. Tolkwy baumelte nur Augenblicke darauf über ihren Köpfen in der Luft - rang nach Atem: Gerade eben tauchen über ihm, noch im Hochheben, zwei Pfähle im Laub des Baumes auf - sie zielten direkt auf ihn! Sie waren in eine Falle getappt - Tolkwy zumindest: Und die Pfähle fanden ihr Ziel! Mit entsetzlichr Wucht bohrten sie sich direkt in Tolkwys Beine und fügten dem Halbork zwei kräftig blutende Wunden zu - er war zum gefangenen Tier geworden...[1]
 1. @ Tolkwy: du befindest dich in 3m Höhe im Ringkampf an einem 'Seil' [kopfüber] und erleidest 9 Schadenspunkte durch angespitzte Holzpfähle...
« Letzte Änderung: 12.04.2012, 20:38:57 von Ksynthral »

Tolkwy Rotus

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Der Schlangenschädel
« Antwort #572 am: 13.04.2012, 14:50:07 »
Sein Körper verkrampfte sich, als die Pfähle in seine Beine drangen. Da er mit den Beinen nach oben hing, floss das Blut an seinem Körper entlang. „Verflucht, wer hatte diese Falle… Ich werde sie alle töten“ Tolkwy biss sich vor Schmerz auf die Lippen welche leicht aufplatzen. Die Schmerzen liessen ihn fast die Kontrolle verlieren, zusätzlich stand für ihn die Welt kopfüber.

Die Wut über seine Hilflosigkeit in der Falle lies Tolkwy nicht zur Ruhe kommen. Er krampfte und zappelte, dabei verursachte jede weitere Bewegung größere Schmerzen.

Die Luft war dem kopfüberhängenden Inquisitor  ausgegangen, die Arme baumelten schlaff nach unten.  Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass die Freunde unten vielleicht mehr Möglichkeiten hatten ihn aus dieser Lage zu befreien.  Dabei war es ihm trotz der schlechten Situation unangenehm um Hilfe zu bitten. Mit schwacher und schmerzverzehrter Stimme wandte er sich an die unten stehenden. „Seht ihr die Falle… könnt ihr mir runterhelfen?“
« Letzte Änderung: 14.04.2012, 20:40:05 von Ksynthral »

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #573 am: 13.04.2012, 17:56:27 »
Die Warnung blieb Dan im Halse stecken, als der Inquisitor den Boden unter den Füßen verlor, und zum Überfluss auch noch Bekanntschaft mit den angespitzten Hölzern machte. "Einfach aber effektiv." Kommentierte er ruhig die Konstruktion, während er sich dem Baum näherte, an dem das Seil befestigt war. "Eine Falle gemacht für die Jagd. Vorsichtig ich lasse euch nun runter." Mit diesen Worten löste er den Knoten und lies das Seil langsam durch seine Hände gleiten. "Eine üble Wunde. Sie muß versorgt werden. Hier im Dschungel könnte sie alles mögliche anziehen und sich entzünden." Mittlerweile ist das Mitgefühl seine Stimme erreicht. "Ihr wart einen Schritt zu schnell oder meine Augen eine Sekunde zu langsam." fügte er in entschuldigendem Tonfall hinzu.
Dann wandte er sich wieder der Falle zu. Gab es noch einen Alarmmechanismus der ein Zeichen an die Jäger geben sollte?
« Letzte Änderung: 14.04.2012, 20:40:40 von Ksynthral »

Nevos

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Der Schlangenschädel
« Antwort #574 am: 14.04.2012, 13:02:05 »
Während Dan das Seil löste, ging Nevos die Umgebung ab, den Blick immer auf den Dschungel gerichtet. "Wenn diese Falle für ein Tier gedacht war, dann für ein verflucht großes." Er strich Blätter und Lianen beiseite, um einen Blick ins Dickicht zu bekommen. "Und wenn ich ein so großes Tier in einer Falle fangen wollen würde, würde ich in der Nähe warten und lauern. Nicht, dass es sich aus der Falle befreit und mit einer Wunde davonkommt." Dabei betrachtet er den Ork kurz und wendet sich dann wieder dem Dschungel zu.

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #575 am: 14.04.2012, 20:49:34 »
Tolkwy war schneller befreit als gedacht - Dan hatte die Falle schnell durchschaut, all zu kompliziert war sie ja schließlich auch nicht! Und doch hatte sie dem Inquisitor heftig zugesetzt. Dieser saß jetzt mit klaffenden und blutenden Wunden an den Beinen auf der Erde und atmete erst einmal tief durch...

Valash schrie erschrocken auf, als Tolkwy plötzlich in die Höhe gerissen wurde - mit starren Augen blickte er hinauf zu dem blutüberströmten Halbork - als dann allerdings Dan geistesgegenwärtig und geschickt den Inquisitor befreien konnte eilte Valash sofort hinzu. Nervös und mit größter Sorge im Gesicht beugte er sich hinunter zu Tolkwy:

"Geht es ihnen gut - ich meine - also: Hast du dir weh getan?! Ach nein... Ich..."

Verwirrt stammelte er einige Worte die Tolkwy selbst gewidmet waren, um dann kurz darauf in die Höhe des Baumes aufzuschauen und sich nach dem Mechanismus umzuschauen. Wer oder was konnte nur eine solch gut versteckte und genau erdachte Falle hier auf dieser gottverlassenen Insel erbauen - genau hier?! Und vor allem für was! Nevos Worte schienen eine tiefe und womöglich sehr dunkle Wahrheit zu beinhalten...

Doch weder Dan noch Nevos oder sonst irgendeiner der Gefährten konnte irgendwo weitere Anzeichen von Feindlichkeit oder gar einen Alarmmechanismus erkennen. Nichts dergleichen war zu finden. Auch ältere Teile von Fallen oder Ähnliches waren nicht zu entdecken. Womöglich war diese Falle einfach von ehemaligen Überlebenden erbaut worden - doch sie waren inzwischen vermutlich denjenigen in die Falle gegangen für die jenes Machwerk selbst gedacht war: Wilde Tiere des Dschungels! Sie mussten sich hüten!...

Simue stand zitternd und stumm neben Kwazeel, sie konnte sich zuerst gar nicht rühren. Erst als ihre männlichen Gefährten alle nach und nach zu dem verletzten Halbork aufschlossen ging auch sie einen Schritt auf die kleine Gruppe zu:

"Tolkwy... Kwazeel! Er benötigt Heilung - wir, können wir ihm irgendwie helfen?! Ich - ich weiß nicht... Was meint ihr. Das war also der Norden des Pfades. Und nun?! Zurück zum Lager, oder... Ich, also..."

Simue erschien urplötzlich wieder relativ schüchtern und versuchte sogleich Anregung zu geben für ihre nächsten Stunden - nun also doch zurück zum ursprünglichen Lager und den anderen Gestrandeten?!...

Tolkwy Rotus

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Der Schlangenschädel
« Antwort #576 am: 16.04.2012, 08:27:39 »
Dank Dans Hilfe kam Tolkwy sicher auf dem Boden an. Er befreite sich aus der Falle und biss die Zähne zusammen, um den Schmerzen zu widerstehen. Seine Hand umfasste seinen goldenen Schlüssel Abadars, während er selbst einen Heilzauber formulierte[1]. Der Zauber war gut gewirkt und schloss die Wunden fast komplett. „Dies dürfte vorerst reichen, um dem Fieber zu entgehen.“ Der Inquisitor fasste erneut nach dem Schlüssel und wirkte einen Zauber. Wie damals auf dem Schiff wirbelte grüner Nebel um seine Beine, und Tolkwy hoffte, dass die Holzpfähle kein Gift enthielten.[2]

Er ärgerte sich über sich selbst, in diese Falle getappt zu sein. Hatte er früher in der Sklaverei etwas falsch gemacht, wurde dies meistens mit Schlägen bestraft. Hier draußen war es nur sein eigener Stolz, der ihm zu schaffen machte.

Mit grimmigem Gesicht stand der Inquisitor auf und schaute sich diese Falle an. Wie war sie gebaut und vor allem versteckt worden. „Dies wird sicherlich nicht die einzige Falle sein, wir sollten in Zukunft besser darauf achten.“ Tolkwy versuchte sich zu orientieren, und suchte nach markanten Punkten in der Umgebung. „Wir sollten umkehren und die anderen vom Lagerplatz holen. Auch sollten wir versuchen diese Falle wieder so hinzubekommen als wäre sie nie ausgelöst worden. Wir wissen immer noch nicht, wie die Bewohner der Insel auf uns zu sprechen sind. Wer in so einer Abgeschiedenheit lebt …muss nicht friedlich gesinnt sein.“
 1. 7 Punkte Heilung
 2. Gift entdecken
« Letzte Änderung: 17.04.2012, 18:38:00 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #577 am: 17.04.2012, 22:27:08 »
Valash sah sogleich wesentlich beruhigter aus, als Tolkwy sich sogar selbstständig um seine Verwundungen kümmerte - so hatte er die Leute gerne, die ihn umgaben. Nicht so sehr auf die Anderen beacht: Lieber jeder für sich selbst! Doch, dass diese Einstellung auf der Schmugglerinsel wohl die falsche war, dessen war sich Valash nicht bewusst...

"Wahrscheinlich habt ihr Recht - wenn der Pfad so gut gesichert ist, muss das ja irgendeinen Zweck haben. Und wenn wir nicht unbedingt auffallen wollen... Ja, mal schauen was sich machen, lässt, Dan - hilf mir!"

Antwortete Valash dem jetzt nur noch leicht verletzten Inquisitor und sah dann den Matrosen herablassend an, etwas im Befehlston war seine Aufforderung auch gesprochen. Doch auch er selbst machte sich sofort auf, die zwei Schritte in den Dschungel hinein, zum Baum an dem die Falle ursprünglich befestigt war. Er begutachtete den Mechanismus noch einmal und begann dann die Falle zurückzusetzen. Er knotete das Seil wieder zusammen und begann Tolkwys Worten nachzufolgen. Ob Dan im folgte oder nicht interessierte ihn eigentlich nicht weiter - er hatte schon immer ein besonderes Interesse an ausgetüftelten Fallen gehabt - und diese hier konnte wahrhaftig große Beute machen!...

"Feindlich... feindlich gesinnt - du meinst böse, nicht? Fürchtest du mehr Geister... Nein, nein, nein - da muss mehr sein: Wir müssen Verstärkung holen, ja, ja..."


Simue stammelte vorsichtig und leise einige Worte vor sich hin, schüttelte sanft den Kopf, nickte in sich hinein, starrte wieder zu Boden. Tolkwy war geheilt, sie waren der Falle entkommen - doch das wahre Rätsel dieser Falle, der Schmugglerinsel - wollte sie das wirklich lösen?! Wollte sie es wirklich herausfinden?! Ihre Gedanken bewegten sich fort von der aktuellen Situation im Dschungel, auf diesem Pfad inmitten der grünen Hölle - hin zu Ischiro. Wie ging es ihm und dem Rest der Truppe wohl?!...

Kwazeel Zethuka

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Der Schlangenschädel
« Antwort #578 am: 18.04.2012, 13:54:21 »
Mit einem erschreckten Aufschrei sah Kwazeel wie Tolkwy in die Höhe gerissen wurde. "Shimye-Magalla!" rief er aus

Zum Glück konnte Dan ihn schnell befreien und ehe er zur Stelle war hatte sich Tolkwy auch schon selbst geheilt. Angestrengt grübelte er nach, was es mit dieser Falle wohl auf sich hatte. Hatten Überlebende diese Falle aufgestellt? Gab es vielleicht Eingeborene auf der Insel? Wer auch immer sie gebaut hatte ... sie war entweder aufgestellt um sehr große Tiere zu fangen oder speziell um Menschen zu fangen.

"Lasst uns besser umkehren und den Rest holen, ich denke ihr habt Recht." stimmte Kwazeel der Gruppe zu.

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #579 am: 18.04.2012, 20:18:02 »
Nachdem Valash die Falle schließlich zurückgesetzt hatte - Kwazeel ebenso seine Zustimmung zur Rückkehr zum Lager an der Jenivere gegeben hatte - und Simue sich anscheinend wieder zu fangen schien. Sie schüttelte nun den Kopf nicht mehr, blickte aber fragend und erwartungsvoll in die Runde ihrer Gefährten:

"Zurück, nicht wahr... zurück... Nicht weiter..."

Irgendwie schien sie die Situation sehr betroffen zu machen, dass hier anscheinend doch mehr Leben auf sie warten mochte, als ihnen vielleicht lieb war: Und doch könnte all dies ihre Rettung sein, oder aber ihr Verderben! Keiner konnte es wissen, doch dieser Pfad schien gefährlich zu sein, so viel war schon einmal sicher. Die endgültige Entscheidung zum Lager zurückzukehren war schließlich sehr schnell gefallen. Valash brummelte zwar noch kurz etwas von 'Feiglinge' und 'ruhig ausprobieren', aber schließlich schloss auch er sich dem Rückzug an. Schließlich kannte er ja die 'Verstärkung' noch nicht. Und was er bisher alles so gehört hatte von den anderen Gestrandeten, waren die zwar alles andere als einfach, aber mitunter könnten sie trotz allem eine große Hilfe sein, um hier sicher über den Pfad der Insel zu gelangen - vielleicht musste er selbst sich dann nicht in Gefahr begeben: Was wäre der Verlust eines kleinen und vorlauten Gnoms schon im Gegenzug zu seiner Person!...

Nachdem sie den Pfad an der Stelle der Falle möglichst unauffällig mit einem größeren Stein am Wegesrand markiert hatten drehten sie also um und begannen ihre Rückreise durch den Dschungel der Insel. Bald tauchten sie wieder unter die Blätterkronen der Palmen und Bäume ein - sie spendeten Schatten vor der Hitze des Tages. Mittag war schon längst vergangen, doch heute war auch der Nachmittag noch unerträglich heiß. Der Schweiß lief ihnen in Strömen ihre Köpfe und Körper hinab und machte die Reise beschwerlich. Doch dank des Schattens war es noch halbwegs erträglich - an eine freie Fläche, der prallen Sonne ausgesetzt sollte man jetzt wohl besser nicht denken. Der Dschungel um sie lebte, wie er es noch nie zuvor getan hatte - längst wieder fernab von begehbaren Pfaden schlugen sich die Charaktere nun durch das Gebüsch: Zurück zur Pökeldämon...

Unterwegs konnten sie eine kleine Gruppe von Affen entdecken, die munter von Baum zu Baum turnte und dabei munter vor sich hin quiekte - als sie die Gruppe erblickte huschten sie erschrocken davon und verschwanden in den höheren Ästen der Bäume. Bunte Blüten und ausladende Gewächse erstreckten sich rings um sie herum - eine wahre Pracht der Natur umgab sie. Doch mochte der Schein täuschen, wie sie bereits am eigenen Leibe erlebt hatten...

Nach mehreren Stunden Marsch schließlich, vorbei an dem Wrack des Geisterkapitäns, zurück am Fluss entlang, die Schmugglerinsel hinauf gen Norden, vorüber an der Bucht an der sie den Hut und die Tücher der beiden Gesuchten gefunden hatten - da schließlich brach die Dämmerung herein und es kühlte sofort merklich ab. Es war früher Abend und sie waren wirklich schnell vorangekommen. Weniger auf Sicherheit bedacht als auf Geschwindigkeit, aber es hatte keine Vorfälle gegeben. Alles war so verlaufen, wie es hätte verlaufen sollen: Sie waren geradewegs unterwegs in Richtung Heimatlager...

"Meint ihr, wir sollen noch weiter marschieren, oder lieber eine Rast einlegen - ihr seht mir alle schon ziemlich zerstört aus! Seid so etwas nicht gewohnt, hm?! Doch - ich muss zugeben, auch mich dürstet es ein wenig. Wollen wir nicht hier... Also ich meine - wie weit ist es denn noch so... Ich vermute mal, dass hier Nachts noch mehr los ist, als am Tage schon, nicht?!"

Valash brach das lange Schweigen der Truppe und fürwahr - vielleicht wäre eine Pause angebracht. Sie hatten noch einige Kilometer Wegstrecke vor sich, hatten sie doch gerade eben erst die Bucht des Hutfundes hinter sich gelassen. Sie würden mitten in der Nacht ankommen - und selbst, wenn der Rest des Weges an der Küste entlang verlief, so konnte man doch nie ahnen, was ihnen begegnen mochte, und Nachts?!...

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #580 am: 18.04.2012, 23:21:41 »
"Wir rasten hier." Dans Stimme war fest und entschieden. Und obwohl ihm die Knochen weh taten fing er an Treibholz und lose Äste für ein Wachfeuer zu sammeln. Wie zufällig griff er dabei den liegen gelassenen Hut des Kapitäns und setzte ihn auf. Ein Symbol der Hoffnung? Wer wußte das schon. Es lag ihm auf der Zunge zu sagen er habe Recht gehabt dem Pfad nicht zu folgen. Doch er entschloß sich dagegen. Es würde die Stimmung nur drücken. Noch mehr drücken als sie nach Tolkwys Fehltritt ohnehin gedrückt war. "Wir sollten so schnell wie möglich zur Ruhe kommen, die letzte Nacht war eindeutig zu kurz."

Tolkwy Rotus

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Der Schlangenschädel
« Antwort #581 am: 19.04.2012, 08:52:55 »
Die langen Märsche, die Hitze und auch die Falle zerrten an den Kräften des Inquisitors. Es war im nur Recht, das Valash und Dan vorschlugen, hier zu rasten und die Nacht zu verbringen. „Ich denke auch, dass es für heute reicht. Auch ist es sicherer, wenn wir uns dem Lager tagsüber nähern. Nicht dass noch einer von Gelik erschossen wird.“ Der Inquisitor löste sein Gepäck und lies es auf den Boden fallen. Danach zog er sich komplett aus, nur der goldene Schlüssel Abadars hing noch um seinen Hals. „Ich bin gleich wieder zurück, ich muss mich im frischen Wasser kurz abkühlen und neue Kräfte sammeln.“ Tolwky machte sich mit seiner Waffe in der Hand auf dem Weg zum Strand. Als er seinen Freunden den Rücken zukehrte, wurde ein Brandzeichen auf seiner Schulter sichtbar. Es war der Schlüssel Abadars welcher auf seiner Schulter eingebrannt war. Wer dieses Zeichen ganz genau anschaute, erkannte, dass unter dem Schlüssel schon ein Brandabzeichen vorhanden war. Doch was wollte der Inquisitor aus seiner Vergangenheit damit überdecken …

Als Tolkwy am Wasser ankam beobachtet er kurz die Stelle, in die er ins Wasser gehen würde. Er wollte nicht von irgendetwas Unerwünschtem überrascht werden[1]. Ein paar kurze Sprünge, und sein Körper tauchte in das kühle Nass ein. All der Dreck und Schweiß des Tages wurde abgewaschen. Tolkwy legte sich auf den Rücken und trieb auf dem Wasser vor sich hin. Es tat einfach gut, kurze Zeit an nichts Wichtiges denken zu müssen und als ehemaliger Sklave seine Freiheit genießen zu können.
 1. Wahrnehmung 17
« Letzte Änderung: 19.04.2012, 08:53:58 von Tolkwy Rotus »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #582 am: 19.04.2012, 19:12:22 »
Nachdem dann anscheinend beschlossen worden war, dass sie hier Rast einlegen würden setzte auch Valash sich zur Ruhe. stellte seinen schweren Rucksack neben einen nahen Stein und sah Dan beim Sammeln von Treibholz zu. Er war nicht groß zu körperlicher Arbeit aufgelegt - sollte der Matrose doch sagen was er wollte, und der Halbork ebenso: Sich diesen Kapitänshut da aufzusetzen war mehr als übernommen aus Valash Sicht.

Ob dieser Hut wohl wirklich dem ehemaligen Kapitän der Jenivere gehört... wenn sie es sagen... gefunden haben sie ihn also hier... ja... dann wird das schon so sein... irgendwie besonders sieht er ja nicht aus... ach, was solls...

Er jedenfalls würde sich hüten jetzt noch einen Finger zu rühren, stattdessen packte er genüsslich seinen Wasserschlauch aus und nahm einen tiefen Schluck des kühlen Nasses...
« Letzte Änderung: 19.04.2012, 19:13:52 von Ksynthral »

Simue

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #583 am: 20.04.2012, 20:28:13 »
Schweigend, aber sichtlich erleichtert über die Entscheidung zur Rückkehr lief Simue mit dem Rest der Gruppe mit. Sie schien in sich gekehrt, aber vor allem verunsichert nach dem Erlebnis, das der Inquisitor mit der Falle hatte. Noch lange später war sie ein wenig bleich im Gesicht.

Als sie schließlich die Entscheidung trafen, ein Lager aufzuschlagen, hielt Simue Dan sanft am Arm fest. "Du musst das nicht machen, ich kann einen Helfer herbeirufen."

Und bevor Dan reagieren konnte, schloss sie die Augen, murmelte einige arkane Worte und vollführte wirbelnde Bewegungen mit ihren Händen, während sie in der einen Hand ein Stück Seil und in der anderen ein Stück Holz hielt. Am Ende des Rituals war das eine mit dem anderen verknüpft, und sie blickte zufrieden auf.[1]

"Sammel trockenes Holz", befahl sie in die Leere. Doch tatsächlich bewegte sich kurz darauf ein Stück getrocknetes Treibgut von einigen Metern Entfernung zu ihr.

Zufrieden blickte sie in Richtung Meer, schien ein wenig Ruhe zu finden... als sie plötzlich den entkleideten Tolkwy bemerkte, wie er gerade ins Wasser stieg. Erschrocken drehte sie sich um, und ihr vormals bleiches Gesicht lief nun hochrot an.
 1. Unseen Servant beschworen
« Letzte Änderung: 20.04.2012, 20:28:32 von Simue »

Tolkwy Rotus

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #584 am: 22.04.2012, 22:47:35 »
Erfrischt und für die Umstände gut gelaunt, kam Tolkwy von seinem Bad zurück. Über die anderen war er schon ein wenig erstaunt. Eigentlich galten die Halborks nicht unbedingt als die reinlichsten unter den Bewohner Golarions. Doch er war der Einzige in der Gruppe der sich ein Erfrischungsbad nach einem anstrengendem Tag in diesem tropischen Dschungel gegönnt hatte. Als er wieder in seinen Kleider steckte, setzte er sich an das Lagerfeuer. Der unsichtbare Diener von Simue, hatte ganze Arbeit geleistet.

So gut die Beeren von Kwazeel auch waren, bevorzugte Tolkwy heute Abend eine seiner Essensration.Genüsslich kaute er an einem Streifen getrocknetem Fleisch herum. Etwas Festes zwischen den Zähnen zu spüren tat einfach gut. Auch wenn Magie für ihn als Inquisitor nicht unbekannt war, kam es ihm komisch vor, eine Beere zu schlucken, diese kaum im Mund zu spüren, und trotzdem für den Rest des Tages satt zu sein.

Tolkwy wusste, dass auch er nach dieser Tagesanstrengung einen guten Schlaf haben würde. Kaum fing es an zu dämmern, legte sich der Inquisitor auch schon schlafen. Einen Kuss an den goldenen Schlüssel beendete seinen Tag.
« Letzte Änderung: 22.04.2012, 23:11:02 von Ksynthral »

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