Verzweifelt versuchte der Werwolf den Schlägen zu entkommen, wahrscheinlich um seinen natürlichen Heilkräften die Chance zu geben die schweren Wunden zu heilen. Terrlen mühte sich ab doch kam er die Steilwand nicht empor.
Der Werwolf -- umzingelt, aus vielen Wunden blutend, sich seiner hoffnungslosen Lage bewusst -- versuchte verzweifelt, in die einzige Richtung zu fliehen, die ihm noch offenstand: die Felswand hoch, zum Sims hinauf. Er stellte sich dabei ungeschickter an als eine junge Katze vor ihrem ersten Baum.
Dastan lächelte. Er sah eine Chance. Mochten seine Kameraden auch noch so sehr darauf brennen, das neue Ritual auszuprobieren, das einen Tote befragen ließ: Dastan quetschte lieber einen Lebenden aus. Das machte mehr Spaß. Und diese verzweifelte Kreatur vor ihm würde er durch weitere Einschüchterung leicht dazu bringen, sich zu ergeben, da wollte er seinen noch nicht erstandenen Hut drauf verwetten.
Bewährt in einer solchen Situation waren die Worte: "Ergib dich oder stirb, Schuft, du hast die Wahl: es gibt kein Entkommen!" Einfallslos, zugegeben, aber sehr wirkungsvoll. Doch auf dem Weg zu seinem Mund mutierten die Worte, sodass er statt dessen rief: "Terrlen, zwing uns bitte nicht, dich zu töten! Wir würden dir viel lieber helfen. Glaub mir, ich weiß, wie es ist, ein blutrünstiges Monster in sich zu spüren, einen Killer-Instinkt, der einem befiehlt zu töten, reißen, beißen, aber wenn du uns ein wenig vertraust, dann werden wir zusammen einen Weg finden, wie du trotzdem ein normales Leben ohne sinnlose Meucheltaten--"
Dastan brach erschrocken ab. Um Himmels willen, was redete er denn da für einen Unfug? Oh, aber das war Modsognir's Einfluss! All dies Gerede, Dastan bekehren zu wollen, und dann die endlosen Predigten, man müsse für das Gute kämpfen und versuchen, die bessere Natur auch in Kreaturen hervorzubringen, die zwischen Gut und Böse schwebten... Verflixt noch einmal, Terrlen war nicht der einzige Mutant hier: er, Dastan, war auf bestem Weg, zu einem gefühlsduseligen Schwächling zu mutieren! Verdammter Paladin!
Er warf Modsognir einen vernichtenden Blick zu.
Modsognir nahm die flache Seite seines Schwertes und donnerte sie dem Werwolf auf den abgewandten Kopf. Röchelnd ging das Halbwesen zu Boden. Dann wandelte sich der Körper des Werwesens zu einem geschundenen Menschen zurück.
Modsognir legte seine Hand auf Dastans Schulter und schien dessen bösen Blick garnicht zu bemerken. "Ich bin unglaublich Stolz auf Euch!" flüsterte er, bevor er sich dem Mann der sie schon so viele Male sicher durch das Labyrinth gebracht hatte zuwand.
"Terrlen, seid Ihr es wieder? Ihr hattet Euch in ein wildes Biest verwandelt und uns angegriffen! Terrlen hört Ihr mich?
Stönend drehte sich der Mann um und blickte die Helden verstört an.