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Autor Thema: Keimusho: Verschollen hinter den Mauern der Räuberfeste.  (Gelesen 7246 mal)

Beschreibung: Fushous Gefangenschaft

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Ginsengsei

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Fushous Gefangenschaft


Der steinerne Boden ist hart und kalt. Die Luft steht im Raum als ob die Feuchtigkeit sie lähmen würde und der muffig, saure Geruch der in Fushous Nase steigt, beisst sich förmlich durch die Schleimhäute. Doch all dies nimmt der junge Tsuruchi nicht wahr, er liegt noch immer regungslos dort wo man ihn hingeworfen hat. Nackt, die Haut übersät mit Dreck und den Wunden des Kampfes. Jegliche Kraft ist aus ihm wie heiße Luft entwichen und noch immer sendet sein Körper nur eine Information an sein langsam wieder kehrendes Bewusstsein: SCHMERZ! Nichts anderes erfüllt ihn. Fushou hat jegliches Gefühl für Zeit und Ort verloren. Erst als er seine Lungen mit schnellen keuchenden Atemzügen mit mehr Sauerstoff füllt, kommen so langsam die Erinnerungen wieder. Die Räuberfeste, das gescheiterte Eindringen - der Kampf und schliesslich der durchbohrende Pfeil, das letzte an dass er sich erinnern kann. Er versucht zunächst gar nicht erst seinen Körper zu bewegen denn es erscheint ihm doch ein aussichtsloses Unterfangen, dass er so schnell wieder Kontrolle über seine geschundene fleischliche Hülle gewinnen würde. Nach einer gefühlten Ewigkeit die vom zeitlosen Empfinden des Schmerzes nur noch weiter in die Länge gezogen wird, gelingt es ihm langsam die Augen zu öffnen. Dunkelheit umschliesst ihn und seine Augenlider fallen wieder zu.

Als Fushou nach mehreren Stunden zwischen Koma und Schlaf erneut Herr seiner Sinne wird, gelingt es ihm die Augen zu öffnen. Vor sich in der Finsternis meint er eine Gestalt von menschlicher Statur zu sehen, welche da vor ihm kniet.
« Letzte Änderung: 06.08.2015, 18:17:53 von Ginsengsei »
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Fushou

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Keimusho: Verschollen hinter den Mauern der Räuberfeste.
« Antwort #1 am: 30.05.2011, 21:02:06 »
Sofort schließt die Wespe wieder die Augen, in der Hoffnung nicht bemerkt worden zu sein. In Gedanken geht Fushou seine Optionen durch. Er könnte versuchen weiterhin ohnmächtig zu spielen und so Kraft zu tanken. Er könnte versuchen sein Gegenüber zu überwältigen, solange es alleine ist. 'Sie werden mich sowieso töten. Aber was mache ich danach? Eins nach dem anderen.' Fushou fokussiert sich auf den Schmerz und umarmt ihn, zieht Kraft aus ihm. Als er glaubt, der richtige Moment sei gekommen, springt Fushou seinem Gegenüber an die Kehle.[1]
 1. Initiative? Dann versuche ich es mit Grapple. Kann ich irgendwie einen Hinterhalt bekommen? Stealth vs Spot oder so, ob das Gegenüber bemerkt, dass ich wach geworden bin (Chance auf Ü-Runde?)
« Letzte Änderung: 31.05.2011, 10:57:40 von Fushou »

Ginsengsei

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« Antwort #2 am: 31.05.2011, 11:12:25 »
In dem Moment als er versucht sich auf zu richten, trifft ihn eine Faust direkt ins Gesicht und er geht erneut zu Boden. Er hört nur noch eine wohlklingende Männerstimme die durch die Dunkelheit zu ihm spricht: "Langsam, Großer..langsam!" Dann verliert er erneut das Bewusstsein.

Als Fushou nach mehren Stunden wieder sein Bewusstsein erlangt, verspürt er das Verlangen erst ein mal das Blut aus zu spucken welches sich in seinem Mund gesammelt hat und seine Wangen Knochen wieder neu zu sortieren. Er hustet und ein wenig Blut läuft an seinem Kinn herab. Aus dem Augenwinkel sieht er durch das Halbdunkel, wie ihm gegenüber an der Wand ein junger Mann sitzt. Er ist von drahtig, muskulöser Statur, sein Oberkörper ist frei nur um die Lenden trägt ein ein dreckiges Kleidungsstück. Fushou kann sein Gesicht nicht erkennen denn es ist hinter den langen Haaren versteckt. "Na, wieder bei Sinnen?" fragt er freundlich doch provokant. "Wer bist du und warum bist du hier?" fragt er direkt und ohne auf Fushous erste Antwort zu warten.
« Letzte Änderung: 31.05.2011, 11:18:03 von Ginsengsei »
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« Antwort #3 am: 31.05.2011, 13:48:03 »
'Was mache ich nur? Die Aussichtslosigkeit der Situation wird Fushou gegenwärtig und schnürt ihm die Kehle zu. Der neuerliche Schmerz mischt sich unter den bereits bestehenden Schmerz. Ganz langsam richtet Fushou sich auf, bis er schließlich auf dem Hintern sitzt und seinem Gegenüber in die Augen schauen kann. 'Gib ihnen die Informationen, die sie schon kennen.'

"Man nennt mich Fushou[1]."
"Ich bin hier, weil ich ein paar Räubern und Mördern gefolgt bin."
 1. Fushou im japanischen hat Bedeutungen wie: Unbekannt, Mit schlechtem Omen, Wunde, inkompetent, ist-dagegen. Bezeichnet man sich selbst als „Fushou“, kann dies auch bedeuten: Ich bin unwürdig

Ginsengsei

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« Antwort #4 am: 31.05.2011, 22:06:11 »
Bezug auf Fushous Namen nehmend, fügt der Mann spitz hinzu:[1] "Seid ihr auch unwürdig hier zu sein?"[2]
 1. 
Ergebnis Fushou Sense Motive (Anzeigen)
 2. 
Bitte den Spoiler in dein Posting einfügen nachdem du auf die Frage geantwortet hast. (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 31.05.2011, 22:15:00 von Ginsengsei »
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« Antwort #5 am: 01.06.2011, 01:28:40 »
Einen kurzen Moment überlegt Fushou. Mit wem hat er es zu tun?

"Ich bin hier."

Fushou merkt wie der Funken Witz, der bisher jeden der Sätze des fremden Mannes umspielt hat, auf ein mal erlischt: "Seid ihr ein Scorpion Bushi? Wie ist euer Familienname Fushou-san?"

"Ich bin nicht wie ihr." Fushou spuckt auf den Boden vor ihm. Die Behauptung, Fushou sei ein Samurai, trifft die Wespe härter, als es ein Schlag tun würde. "Ich bin KEIN Samurai."

Ginsengsei

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« Antwort #6 am: 01.06.2011, 10:58:45 »
"So? Welcher Platz wurde Euch in der himmlischen Ordnung zugedacht?" Die Spucke am Boden scheint den Mann nicht zu stören oder er überspielt es einfach.
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« Antwort #7 am: 01.06.2011, 13:07:50 »
'Ich bin ein Krieger', denkt Fushou sich. Welche Optionen hat er? Am besten, er würde gar nichts mehr sagen. Stumm starrt Fushou sein Gegenüber an.

Ginsengsei

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« Antwort #8 am: 02.06.2011, 12:17:31 »
Da die Dunkelheit mittlerweile dem Halbdunkeln gewichen ist kann Fushou zum ersten Mal richtig erkennen wo er sich gerade befindet. Es ist ein natürliche Höhle aus schwarzem Fels, deren Wände an einigen Stellen so bearbeitet wurden,  dass sie zu einem Verlies umfunktioniert werden konnte. Mehrere Meter über ihren Köpfen fällt fahles Licht durch ein massives Holzgitter und wirft dessen Schatten auf den kalten, rauen Felsboden. Direkt unter dem Gitter steht ein Eimer aus Holz, der den beissenden Geruch von Fäkalien verbreitet. Fushou wendet seinen Blick vom Eimer ab und lässt seinen Blick von einer Höhlenwand zur nächsten wandern. Er schätzt das die Höhle mehr als 20 Fuss hoch ist und wohl von der Fläche etwa 30 auf 30 Fuss einnimmt. Es gibt mehrere kleine Vorsprünge auf einem liegt eine bescheidene Bettrolle, der andere scheint als Essenstisch zu funktionieren. Denn auf ihm liegt ein ein elendiges Häufchen Reis in einer Schale und ein Tonkrug in dem sich wohl Wasser befindet.
« Letzte Änderung: 02.06.2011, 12:21:05 von Ginsengsei »
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« Antwort #9 am: 02.06.2011, 13:14:10 »
Langsam richtet Fushou sich auf und begibt sich zu dem provisorischen Tisch. Nachdem er sowohl den Reis als auch das Wasser erst vorsichtig gekostet und dann verschlungen hat, wendet er sich an den anderen Gefangenen. Nun waren die Gedanken ein wenig klarer.

"Warum seid ihr hier?" Die Worte klingen nun fast höflich.

Ginsengsei

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« Antwort #10 am: 03.06.2011, 14:29:41 »
Die Wirkung seines beinahe höflichen Vorstoßes hat Fushou wohl durch den Verzehr der gesamten Nahrung deutlich geschmälert. Nicht desto trotz ist der junge Mann gewillt zu antworten. "Ihr seid mir ein Rätsel Fushou-san, ihr sprecht als ob ihr kein Scorpion seid,  kennt keinen Respekt und spuckt auf die Himmlische Ordnung. Dennoch braucht kein Bauer ein so breites Kreuz wie ihr es habt, kein Schauspieler eine solche Narbe und kein Höfling eure rüde Art. Ihr seid kein Mann der Wellen, denn selbst im tiefsten inneren eines Ronins steckt die Akzeptanz für den Willen der Schicksale." Er legt eine Atempause ein und fährt dann fort: "Ehre scheint für euch keine Bedeutung zu haben und darum werde ich euch nicht weiter mit den Gründen meiner Anwesenheit belästigen. Ich möchte euch aber bitten, meine Ehre nicht weiter zu verletzten. Denn ich möchte nicht derjenige sein müssen der euch das Leben nimmt wenn ihr die Freiheit geschenkt bekommt." Nachdem er die letzten Worte gesprochen hat lehnt er seinen Kopf wieder zurück an die Steinwand und blickt nach oben, so als wolle er das bisschen Licht, welches durch das Gitter nach Unten fällt, in seinem Körper speichern.
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Fushou

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« Antwort #11 am: 03.06.2011, 15:00:01 »
'Glaubt nicht, dass ihr mich kennt.', denkt Fushou bei sich. Eine weile steht Fushou mit geschlossenen Augen grübelnd da. "Ich bin diesen Banditen gefolgt um sie festzusetzen. Außerdem besteht möglicherweise ein Zusammenhang zwischen ihnen und mehreren Attentaten, eins davon in dem Nahe gelegenen Fischerdorf."

Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu: "Wenn nur der Ehre besitzt, der dem Bushido folgt, möchte ich keinen Anteil daran haben."
« Letzte Änderung: 03.06.2011, 15:16:53 von Fushou »

Ginsengsei

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« Antwort #12 am: 04.06.2011, 20:51:25 »
Fushous Gegenüber wird hellhörig: "Sprecht namenloser Fushou-san, mit welchem Recht seid ihr diesen Männern gefolgt um sie fest zu setzen?"  
Auf Fushous Äusserungen über Ehre nimmt der Fremde nach einer kurzen Atempause Bezug: "Wisst ihr denn nicht, dass jeder Mensch der sein Dharma erfüllt, Ehre erlangen wird?! Ihr sprecht abwertend über den Bushido - kennt ihr ihn gut genug um Euch das zu erlauben oder habt ihr gar einen anderen Weg für euch gefunden? Der Weg des Bushido führt, wenn er weise begangen wird, zu Ehren. Das mag einfach klingen,  er ist aber vielleicht der schwerste und gleichzeitig beste Weg für einen Mann der Samurai."
« Letzte Änderung: 05.06.2011, 08:35:35 von Ginsengsei »
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« Antwort #13 am: 05.06.2011, 10:04:01 »
"Selbst nach euren Standards handelte ich zurecht." gibt Fushou sauer zurück. Freunde würden diese beiden nicht mehr werden, soviel war klar. 'Seine Arroganz ist unendlich. Schon spricht er von der Pflicht, mein Leben zu nehmen... Tsuruchi war weise, sich von solchen Männern zu distanzieren.' Fushou war kein man der Worte. Warum sollte er sich zudem gegenüber einem Fremden rechtfertigen?

"Ich mag euch und eure Arroganz nicht. Dennoch werde ich euch helfen hier heraus zu kommen. Auch wenn ihr ohne einen Wimpernschlag einen unschuldigen Töten würdet nur weil dieser eure "Ehre" verletzt."  Das Wort Ehre spuckt Fushou förmlich aus. Es ist klar, dass er ein anderes Konzept von Ehre hat, als der Fremde Samurai. "Ich bin nicht wie ihr.", wiederholt Fushou, wobei er jedes Wort besonders betont. Damit war das Gespräch für die Wespe erledigt. Fast. "Wenn wir hier drausen sind, würde ich euch gerne einem Freund vorstellen, dem ich bei der Klärung dieser Vorkommnisse helfe." Es wäre dumm mehr zu erzählen, schließlich war davon auszugehen, dass sie belauscht würden.

'Ich werde alle Kraft brauchen, die ich sammeln kann.' Auch wenn die kleine Schlafgelegenheit nicht besonders einladend aussieht, so wird sie genügen müssen. Der Fremde würde nicht über Fushou herfallen, denkt Fushou sich. Seine "Ehre" würde es verbieten.


Ginsengsei

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« Antwort #14 am: 05.06.2011, 14:32:40 »
Fushous Direktheit hätte, für einen Mann seines Standes gegenüber einem anderen Samurai sicherlich zu einem Duell geführt. Hier aber in einem dunklen Verlies gefangen, halb nackt, mit knurrendem Magen, umgeben vom Gestank der Fäkalien und Nerven die beinahe blank liegen - hier wurde ein jeder Bushi auf die Probe gestellt von seinen sonst so hohen Vorstellungen der eigenen Ehre ab zu rücken. Im Halbdunkeln kann Fushou deutlich sehen wie der ihm Gegenübersitzende seine beiden Fäuste ballt, ehe er auf die ihm so missfallenden Äusserungen eingeht: "Niemand der die Ehre eines anderen verletzt ist unschuldig. Wenn er für seine Schuld einsteht und sein Schicksal annimmt kann er Schmach von sich abwenden. Nur so kann er sicher sein, sein Dharma je erfüllen zu können." die sonst so weiche Stimme des jungen Mannes war bei den letzten Sätzen sehr kalt und hart geworden und Fushou kommt nicht umher zu bemerken wie sehr diese Worte sein Gegenüber aufwühlen. Schliesslich endet er seine Ansprache mit den Worten: "Ich glaube nicht, dass es ein wir geben wird Fushou-san. Denn ich habe kein Interesse daran meinen Weg mit euch zu teilen oder eures gleichen kennen zu lernen. Trotz alle dem bitte ich euch heute Nacht mein Gast zu sein, ihr seid verwundet ihr brauchtet was zu Essen und auch meine Schlafstelle will ich euch anbieten." Dann legt er den Kopf in den Nacken und schliesst die Augen.
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