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Autor Thema: Der schweigende Stern  (Gelesen 82337 mal)

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Der schweigende Stern
« am: 18.05.2011, 10:53:05 »



23/04/2011

Oval Office im Weißen Haus, Washington

"It's about the rock, Mr. President.", sagte Earle respektvoll doch auffordernd.

Warren Lyon Fraser, Vater dreier Kinder, Doktor der Wirtschaftswissenschaften, Sprössling einer bedeutenden Unternehmerfamilie aus Washington und einer der wichtigsten Männer der nominell freien, westlichen Welt, schaute auf von den Dokumenten und musterte den Chief Science Advisor des Weißen Hauses. Er war bereits vor drei Wochen über den Vorfall informiert worden, zu einer Zeit, zu der sein Terminplan von militärischen Interventionen im Nahen Osten und der noch immer bedrohlichen Finanzkrise voll war. Waren die Berichterstattung in den Zeitungen schon von Unverständnis und Kontroversen bestimmt, so war es unter der Oberfläche der öffentlichen Meinung noch wesentlich komplizierter. "There's nothing more important than intuition and valour - and some favors at the right moments.", war einer seiner wiederkehrenden Gedanke. Aber man musste auch aufpassen und konnte es sich nicht erlauben, etwas halbherzig anzugehen. Darum hatte er, trotz des Ernst der Lage, vorläufige alle Verantwortung auf Earle übertragen, der in gewissen Abständen Bericht erstattete. Allerdings, es hatten sich auch schon Schwierigkeiten angedeutet, und er musste an die Abgeordneten denken, die keine unpopulären Entscheidungen mochten. Schon gar nicht, wenn diese riskant waren.

"All right, Earle, the rock.", Er seufzte und schob die Akte an die Tischkante. "Or asteroid, rather.

"Yes, it's an asteroid", bestätigte Earle entschuldigend. Für ihn waren diese Reports immer eine Gradwanderung. Zum einen wollte er den Präsidenten nicht mit wissenschaftlicher Detailverliebtheit beleidigen und andererseits nicht, indem er ihn wie einen Idioten behandelte.

Der Präsident blickte ein letztes Mal sehnsuchtsvoll auf die verlockend einfache Akte, dann wieder zu Earle und seufzte erneut. "Okay, Earle, let them in and tell us about the facts and 'the mission'", sagte er. Als Earle schon auf halbem Weg zur Tür war, hielt er ihn doch noch zurück. "But, nothing about this 'special detail'!", ermahnte er den Wissenschaftler und dieser nickte erleichtert.

Earle öffnete die Tür zum Oval Office und gab der Sekretärin bescheid, die Männer hineinzulassen, die nach hastiger Suche und zähen Verhandlungen für "Attila 02" bestimmt worden waren. Es waren der Commander Jean Levi Biton, ein Payload Specialist namens Andrew Peterson, der Wissenschaftler aus London, Abhay Hepworth, eine Reporterin namens Alice Palmer[1] und auch ein russischer Psychiater, Sergej Pásečnik , und zuletzt der bekannte und kontrovers diskutierte Theologe Peter Aldred. Ebenso der Pilot, Ken Bolden, der schon mit Commander Biton geflogen war. President Fraser stand hinter seinem Schreibtisch auf und begrüßte die Männer herzlich-bestimmt, indem er ihnen die Hand gab. Er war geübt darin, sein Unbehagen zu verstecken, dass er in diesem Moment ob des Russen empfand.

"I'm glad, to get to know you. You've been chosen for the mission and, as you know, the world is watching you.", scherzte der Präsident freundlich, bevor er wieder ernster wurde. "Earle will give us a summary but I suppose, you got the basic facts about the mission, right?"
 1. 
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Peter Aldred

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Der schweigende Stern
« Antwort #1 am: 20.06.2011, 15:51:27 »
Der Diakon, oder besser gesagt, der indirekte Missionar, war ruhig gewesen. Nicht mehr als seinen Namen hatte er im Vorfeld verraten, keine Fragen gestellt, geschweige denn beantwortet. Der ernst und in sich gekehrt wirkende Mann war und erschien äußert abwesend und so hatte er die Zeit auch in einem der Stühle verbracht, während sie auf Einlass warteten. "How to face a president?" Einer hochrangigen Person gegenüberzutreten und dabei auch eine höfliche Fassung zu behalten, das war nicht wirklich einfach. Sich falsch verhalten und die Situation dafür verantwortlich zu machen. Das konnte unmöglich eine Lösung für Peter Aldred sein. Er konnte nicht beantworten, wie der Präsident auf krankhaften Zynismus reagieren würde. Wenn Peter unsicher war, neigte er noch mehr zu dieser zynischen Art, weshalb er sich vornahm, sich zurückzuhalten.

Er hatte die anderen Gäste und jeden Bediensteten des Hauses gemustert, sorgfältig und dennoch unaufdringlich. Peter hatte schon immer ein Auge für Details gehabt, sowohl bei Menschen als auch bei ihren Verhaltensweisen und der Einrichtung um ihn herum. Das Leben als eine Person, die man archaisch durchaus als Inquisitor bezeichnen konnte, prägte ungemein, man fing an, auch Details zu achten, auch wenn Peter weit davon weg war, dieses gemeistert zu haben. Zu schnell und zu häufig ließ er sich von seinem Gedanken einfangen und entführen. Er spürte, dass seine Hände zitterten, nur leicht, aber ausreichend, dass er das deutlich bemerkte. Er hatte deswegen auch Kaffee und ähnliche Getränke abgelehnt, nur einen Schluck Wasser hatte er sich gegönnt. Dazu war er noch etwas geschlaucht durch den Flug, die Zeitumstellung und er versuchte noch immer zu entziffern, wie der Kardinal bestimmte Details ihrer Unterredung gemeint hatte. Was das gesprochene Wort anging, war Peter mit einem herausragenden Gedächtnis gesegnet. Er erinnerte sich lange an die Details von Unterhaltungen. Doch auch jetzt konnte der des Kardinals Worte nicht vollends entschlüsseln. Und dann öffnete sich schon die Tür und sie wurden reingebeten.

Peter erwiderte den Händedrück und neigte ganz leicht den Kopf. Es war für Peter faszinierend, dass eine weltliche Gestalt ihm mehr Respekt einflößte, denn jener aktueller Träger des Pontifikats[1]. Was eine vorgefasste Meinung und Erziehung für eine Kraft hatten, das konnte Peter genau in diesem Moment wieder spüren. Das Gefühl hätte man im ausgehenden Mittelalter noch eher bei einem Papst empfunden. "Mr. President.", Peters warme Stimme klang freundlich. "Peter Aldred.", stellte er sich, sehr wortkarg, vor. Er hielt sich weitesgehend hinter den anderen Personen, die teils ein deutlich stolzeres Auftreten haben dürften, als Peter selbst es hatte und dennoch erhob er zuerst das Wort, freilich ohne sich in den Vordergrund drängen zu wollen.
"To be honest, Mr. President, I do not know much about the mission. The only words, which were sent to me, are: asteroid and space mission. So I wish to hear the summary or the details, depending on your time, Mr. President." Peter lächelte nicht, sondern blickte in die Rücken der Personen vor ihm. Von manchen hatte er vage etwas gehört.
 1. Pontifikat
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Jean Levi Biton

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Der schweigende Stern
« Antwort #2 am: 22.06.2011, 20:08:06 »
Ganze zehn Tage hatte Jean Levi auf diesen Augenblick gewartet. Es war ein zugleich berauschendes und mulmiges Gefühl gewesen, als er vor mehr als einer Woche auf einer der vielen Landebahn am Cape Canaveral aus der Gulfstream G100[1] gestiegen war. Er kannte die Insel noch gut genug, um über den flachen Hügeln den Blick in Richtung der Landebahn zu finden, auf der Ken Borden damals die SSColumbia hatte notlanden können. Doch war seine Entschlossenheit nach wie vor ungebrochen und der ehemalige Soldate wurde von einem Instrukteur sogleich in das Kennedy Space Center gebracht.

Wo er auch die nächsten Tage mit dem Training, der Aus- und Fortbildung fast schon alleine gelassen wurde. Zwar hatte Jean Levi zu Beginn leichte Schwierigkeiten, sich wieder in die ungewohnt technische Umgebung einer Raumfahrtsstation zu gewöhnen, doch nach einigen wenigen Sitzungen fühlte sich das Ausbildungsprogramm fast so an wie Fahrrad fahren: Wenn man es ein Mal gelernt hatte, vergaß man es so schnell nicht wieder. So war es nicht verwunderlich, dass der Franzose schon bald eine Einweisung in die Details der Mission forderte, doch zu seinem großen Überraschen blieb ihm die Antwort verwehrt. Obwohl man ihm regelmäßig ausrichtete, dass die Zusammenstellung der Crew nach bestem Gewissen erfolgen müsse und ein zeitkritisches Thema war, lernte er nicht einen der Passagiere kennen. Nicht ein Mal Borden war er begegnet. Für einen langen Zeitraum fühlte sich er sich als Verantworlicher für die Mission vor Ort betrogen und ärgerte sich maßlos, dass ihm seiner Meinung nach wertvolle und notwendige Informationen vorenthalten wurde. Er hatte fast schon das Gefühl, dass er selbst aus den Boulevardzeitschriften mehr über den Asteroiden lernen konnte, als die NASA bereit war ihm zuzugestehen. Bis man ihm an einem Morgen eröffnete, dass er der Präsident persönlich sein sollte, der sie alle gemeinsam einweisen würde. Jean Levi blieb ob der authoritären Spielchen der Organisation nach wie vor skeptisch.

"Sir. It is a pleasure to meet you."

Der Soldat hatte nur kurz die Gelegenheit dazu gehabt, seine Teamkollegen zu beobachten, doch bevor er sie die Gelegenheit hatten, mehr als nur ihre Namen auszutauschen, waren sie bereits zum Präsidenten eingelassen worden. Wenn sich die Behörden den Prozess so vorstellten, dann konnte Jean Levi daran wenig ändern. Doch seine Kritik zu äußern ließ er sich nicht nehmen, und wenn es der Präsident der Vereinigten Staaten sein sollte, der sich die Meinung des Soldaten anhören musste. Mit einer fließenden Bewegung salutierte Jean Levi vor dem obersten Befehlshaber und zeigte eine ernste doch auffassungsbereite Miene. Er war schließlich hier, um Fragen beantwortet zu bekommen.

"I have been looking forward to this moment, Sir. It has been over a week since we joined the mission, yet still we haven't had the opportunity to get to know with each other or with the operation. I sincerely hope that you will finally fill us in on the details."
 1. Gulfstream G100, kleines Transportflugzeug der US Air Force
On ne saurait empêcher l'équilibre de produire ses effets. On peut braver les lois humaines, mais non résister aux lois naturelles.
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Der schweigende Stern
« Antwort #3 am: 24.06.2011, 17:34:46 »
Der Präsident beendete die Runde des Händeschüttelns, wobei er versuchte in jeden Händedruck seine persönliche Wertschätzung zu legen. Es war nicht nur eine Geste, er hatte wirklich einen tiefempfundenen Respekt für diese Männer. Nur weil man das Regierungsoberhaupt des bedeutendsten Staates der ganzen Welt war, gab es keinen Grund, hochmütig zu sein. Von vielen hatte er ganz erstaunliche Dinge erfahren (es war wichtig, immer über seine Männer informiert zu sein) und das gab ihm ein gutes Gefühl und machte es ihm etwas leichter, auf einen guten Ausgang der Mission zu hoffen.

Er nickte Aldred freundlich zu. "Of course, Mr. Aldred, we can afford to take the time we need.", sagte er und mit Blick auf Jean Levi fügte er hinzu: "And we need this information very badly. The preparations were extensive, in a terrible hury and often confusing, too. I regret to hear, that there haven't been any space for you to psyche yourself up to this mission - or even to get to know each other." Er lächelte entschuldigend. "I'm not entirily up to date, either. So please take a seat and Earle wil start with the presentation.", wies er den Science-Chief-Advisor an, der schon die ganze Zeit damit beschäftigt war, einen kleinen Projektor auszurichten, und gerade seinen Laptop anschloß.

Etwas unentschloßen, wie er beginnen sollte, kratzte er sich am Kopf, entschied sich dann aber, zunächst die Mitglieder der Crew einander vorzustellen. Er war etwas erschrocken gewesen, zu hören, dass dies bisher nicht geschehen war. "I also want to welcome you all. My name is Earle and I'm the Science-Chief-Advisor of the White House. Let me first introduce the participating astronauts.", begann er und nannte jeweils den Namen und gab einen kurzen Überblick über Hintergrund und Profession der Person.

Nachdem dies vollbracht war, drückte er einige Tasten seines Computers und öffnete eine Power Point - Präsentation. Das erste Bild war das eines Asteroiden, der sich von der Schwärze des Weltalls abhob.


"This, Ladies and Gentlemen, is the asteroid Attila 02. It was first sighted by a meteorological observatory in Borneo two weeks ago. It seemed to have appeared out of nothing, 'cause no observatory noticed it before. Momentarily it is heading towards earth. We calculated that it will collidate with earth in about 2 1/2 weeks. It has enough power to devastate a whole country or - if it is falling into the sea - to cause tsunamis that ravage the coasts of all adjacent coasts.". Er verzog fast schmerzhaft das Gesicht als er das Ausmaß der Zerstörung schilderte. "The goal of our mission is to prevent the asteroid to go on on his orbit. We will make use of nuclear explosives that will push aside the asteroid. I want to emphasize that we want to push it aside - not to blow it up. Probably the asteroid-parts would have the effect of shrapnel and the effect would be even worse." Wieder verzog er das Gesicht. "We'll come back to the nukes later.", fügte er schnell hinzu.


Was folgte waren die technischen Details der Mission. Earle bemühte sich, sowohl jeweils eine verständliche wie auch eine technisch genaue Erklärung zu den einzelnen Punkten zu liefern. Dennoch war es für diejenigen, die sich nicht mit Physik oder Astronomie auskannten bisweilen sehr mühsam und anstrengend den Ausführungen des Wissenschaftlers zu folgen.
Ein Detail war jedoch noch dabei, das den Astronauten in besonderer Erinnerung blieb. Nicht etwa, weil es technisch besonders ausgereift war, sondern vor allem weil Earle mit erkennbarem Unbehagen davon sprach. Es waren die nuklearen Antriebe.


"Here you can see an outline of the nuclear drives, we want to use in the mission. It was Russia who contributed them to the mission. They asserted to us, that appliance is quite easy and we'll need only very little instruction. Fortunately they're both powerfull and manageable."


Im Anschluss wies er den einzelnen Crew-Mitgliedern Ihre Positionen und Aufgaben zu. Er machte eine grobe Unterscheidung in das Shuttle-Personal und die Missions-Spezialisten. Die Folie zeigte ein Diagram mit den zugewiesenen Aufgaben:

PositionAssigned AstronautDuties
CommanderJean Levi BitonOverall mission success, safety of crew and Shuttle.
PilotKen BordenManeuvering of the Shuttle.
Co-PilotAndrew PeterssonAssist the pilot in maneuvering the Shuttle. Responsible for release and attachment of drives.
Science OfficerAbhay HepworthResponsible for collecting data and probes
Doctor CosmonautSergej PásečnikResponsible for physical and psychic health
Educator Mission SpecialistPeter AldredAssists in collecting data; responsible for psychic health
Spaceflight ParticipantAlice PalmerResponsible for media coverage

"Jean Levi Biton is the Captain of our mission. He'll be the commander for this mission and therefore responsible for overall decisions and safety. He has got... experience with difficult missions. Perhaps you remember, what happened to SSColumbia[1]? Ken Borden was there to. He will serve us as pilot with assistance of Andrew Peterson. Mr. Peterson is trained as payload-specialist. Mr. Peterson, we will also train you in usage of the drive devices."

"Abhay Hepworth will be on board as our appointee of science. He will conduct several analyses concerning the asteroid and will also take propes. We hope to get any idea, where the asteroid came from and hopefully will also get some new astronomical resaerch findings."

"You don't save the world every day and we want to make certain that nobody will collapse under stress. Therefore we will send Mr. Pásečnik and Mr. Aldred with you. Mr. Pásečnik is an experienced psychiatrist and Mr. Aldred provide... spiritual guidance. Also Mr. Pásečnik is responsible for any physical illnesses and Mr. Aldred has some know-how in technics and will support Mr. Hepworth."

"Finally to Mrs. Palmer: As you noticed, Mrs. Palmer is not involved in any mission-related duty. The participating parties agreed on a neutral correspondent that will keep records of the ongoing mission and its 'denouement'. Excuse me, using this word, but the mission is epic in some sense and the people want to learn about it by a source, that is not tied to any organization. She will attend your work but otherwise won't get in your way."


Die letzte Folie seiner Präsentation enthielt einen vorläufigen Zeitplan der Mission. Nach dem Treffen war noch Zeit für eine Woche Training, bis die Mission begann und die Rakete abgeschossen wurde. Earle beendete seinen etwa halbstündigen Vortrag damit, dass er sich direkt an Jean Levi wandte. "I regret to hear, that you haven't had the opportunity to train together. That will change during the next week. I'm sure you will all fit together in some synergetic way. And not to forget, the overall mission goal seems easy to be fullfilled, compared to the other missions. It's just planting the explosives, firing them and coming back." Er lächelte etwas krampfhaft.
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« Letzte Änderung: 24.06.2011, 22:04:42 von List »
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Jean Levi Biton

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« Antwort #4 am: 26.06.2011, 23:06:22 »
"Yes, I regret it, too," antwortete Jean Levi, während er mit noch immer mit verschränkten Armen den Blick auf die Leinwand heftete. Sein Ton klang weder gekränkt noch trotzig, sondern eher berechnend. Für eine so bedeutungsschwere Mission hätte er sich mehr als nur eine Woche gewünscht, um sich mit der Crew vertraut zu machen. Es würde schwierig werden, innerhalb dieser kurzen ein Vertrauensverhältnis zu der Besatzung aufzubauen.

"But it will have to do. Although it bothers me, that you might consider this an easy mission. There is little reason to underestimate the challenges any single one of us is going to be facing."

Mit hochgezogenen Augenbrauen fixierte er den vortragenden Earle. Jean Levi schätzte jegliche wissenschaftliche Detailliertheit dieser Mission, und obwohl er die meisten Ausführungen, Berechnungen und Prozesse kaum verstand, vertraute er sozusagen blind auf die Arbeit der Männer, die sich mit den Zahlen und Werten außeinandersetzen mussten. Auf der anderen Seite jedoch ließ er es nicht zu, dass man über seine Aufgaben ein vorschnelles oder gar abwertendes Urteil fällte. Doch Jean Levi erkannte, dass Earle womöglich eher vor einem Computer oder einem raumgroßen Laborgerät arbeitete als vor einer Zuhörerschar. Fast eilig knüpfte er an seine letzte Aussage an, und versuchte, dem Präsentierenden seine Nervosität zu nehmen. Mit einer offenen Neugier aber betonten Relevanz für die Mission stellte der Soldat seine Frage.

"I'd like to ask a question, Mr. Earle. How is it, that the asteroid has only been spotted two weeks ago? As far as I know astrophysicists are capable of calculating the trajectories of any close comets - or far ones, for that matter. What about satellite data, shouldn't the asteroid have triggered some sensors before it got this close to earth? I am sure that I am not the only one wondering about its sudden appearance."
« Letzte Änderung: 26.06.2011, 23:15:40 von Jean Levi Biton »
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Peter Aldred

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« Antwort #5 am: 27.06.2011, 12:21:50 »
Peter blickte Jean Levi Biton an, mit einem nachdenklichen Ausdruck im Gesicht. Der Diakon konnte die Einschätzung des Mannes nur teilen, dass diese Mission alles andere als eine einfache Mission sein würde, weshalb er dessen Aussage auch nochmal bekräftigen wollte.
"I agree with, Mr. Biton. This is not an easy task at all, and even if its formal and technical aspects prove to be easy, the psychological pressure upon each man will be beyond any idea."

Er beschloss die wenigen Informationen, die er jetzt über Biton gewonnen hatte, zu nutzen, indem er ein militärisches Beispiel anwendete, und gleichzeitig seine eigene Position in diesem Team zu rechtfertigen; auch würden seine Worte indirekt die Anwesenheit des Russen legitimieren, wenn die neuen Teammitglieder den Gedanken an psychologische Hilfe nicht trotzdem verwarfen. "You may compare this pressure to a military commander in charge of defending a tribe, a country or whatsoever. Let us imagine, what our objective may be like, especially for those of us, with no connections or emotional bonds to the areas, which are threatened by this asteroid. Now remind yourself of the Rwandan Genocide[1], which happened in the year 1994. This most cruel and often denied genocide could happen, because even the United Nations let it happen, because the persons in charge had bonded hands. And now imagine you are in the position of General Roméo Dallaire[2], the Canadian general, who was first man in charge. Because you have his position now, it is your task to disrupt the genocidal approaches in Rwanda and to achieve this, you have to identify with a country you do not love, you have to mediate between the participants of the United Nations, between the fighting parties and between your international soldiers and your mission is Peacekeeping[3], which means, you are not allowed to use force. And now, without knowing too much about Rwanda and the details of this mission, your able to see, what enormous pressure will last upon our shoulders."
Es war Peters Art und Weise indirekt zu zeigen, dass psychologische Hilfe notwendig war, aber auch, um anzudeuten, dass sie nicht wirklich wissen konnten, was auf sie wartete, wie sich die Mission verhalten würde, wie die sehr unterschiedlichen und zum Teil nicht für eine solche Mission ausgebildeten Teammitglieder miteinander umgehen würden. Es war ein metaphorischer Appell an die Notwendigkeit der Position, welche Jean Levi Biton innehatte, gleichzeitig jedoch auch ein Hinweis, auf den enormen Druck, dem er durch seine Aufgabe ausgesetzt war. Ein Druck, welcher für ihn noch viel höher war als für jedes anderes Mitglied dieser Truppe. Besonders die Journalistin hatte einen komfortablen Job im Gegensatz zu den anderen bekommen, ihre Integration würde sich wahrscheinlich als Gradmesser der Mission erweisen. Außerdem hatte auch das Team nur beschränkte Ressourcen zur Verfügung. Sie konnten nur auf der Erde die notwendigen Ressourcen sammeln. Das war alles, was sie hatten und selbst das war durch Gewicht beschränkt. Auch ihnen könnten durch die notwendigen Einschränkungen in gewissen Situationen die Hände gebunden sein und sie würden mit dem arbeiten müssen, was sie zur Verfügung hatten.

"Do we know, which areas or countries will be in acute danger by the possible impact?" Die anderen Fragen, welche Peter unmittelbar interessierten, hatte ihr neuer Commander bereits gestellt, zudem wollte Peter auch erstmal ein paar Antworten abwarten und weitere Fragen, die er haben könnte, sorgsam formulieren.
 1. Rwandan Genocide
 2. Roméo Dallaire
 3. Peacekeeping
« Letzte Änderung: 27.06.2011, 12:27:13 von Peter Aldred »
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« Antwort #6 am: 27.06.2011, 21:58:55 »
Earle hatte bemerkt, dass die Fragen an ihn gerichtet waren, doch er blätterte noch einige Momente in seiner Präsentation herum, als wollte er sich um eine Antwort drücken. Schließlich entschied er sich für eine Folie. Es war eine Skizze des Asteroiden, auf der mehrere Hohlräume angedeutet waren, die entweder mit einem leichteren Material oder mit Gas gefüllt waren. Es war einer von vielen verschiedenen interessanten Fakten gewesen, der unter der Fülle an Informationen untergegangen war (außer für Abhay, da es sein Aufgabengebiet betraf).

Er kratzte sich am Ohr. "Frankly, we are surprised either. It seems unbelievable that no observatory and no hobby-astronomer in the whole world didn't notice the asteroid before it was visible by the naked eye. But still, it's a game of chances, isn't it?" Er zögerte etwas und fügte dann hinzu: "Perhaps it was quite fast and slowed down as it came near the earth, for some reason. Perhaps the surface made it difficult to notice or weather was bad... No, I'm sorry, I've got none satisfying answere."

Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Mr. Aldred und sann über eine Antwort nach. Er hatte Peter insgeheim zugestimmt, dass der psychische Druck enorm ausfallen würde. "At least in this aspect, it is advantageous that they have only three weeks of training. No one could withstand this pressure for long.", dachte er auf einmal. Doch Peters Vergleich hatte er nicht verstanden[1]. Er war kein Politiker, nicht einmal besonders interessiert am Weltgeschehen, solange es nichts mit Wissenschaft oder zumindest Wirtschaft zu tun hatte. Um sich keine Blöße zu geben, ging er direkt auf seine Frage ein: "It is very difficult to calculate the place if impact. There are so many variables that must be taken into account. Earth rotation, speed of earth on its orbit, speed of asteroid, aerodynamic resistance and so on. And there are also variables unknown. For example it depends on the composition of the asteroid, if it will come down in one piece or if it will fracture into many pieces upon entry of atmosphere. It the last, it could devastate an even larger area."

Er blickte auf seine Armbanduhr und räusperte sich. "It's high time, that I get back to work. There's still much to be done.[2] Are there any exigent questions left?"
 1. Die Charaktere bemerken dies mit einem Wurf gegen Sense Motive DC 15
 2. 
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« Letzte Änderung: 27.06.2011, 23:13:33 von List »
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Peter Aldred

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« Antwort #7 am: 28.06.2011, 16:20:37 »
Peter rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und wurde noch nachdenklicher. Es konnte keine Nervosität sein, die damit zu tun hatte, dass Earle nicht in der Lage war, vor hohen Persönlichkeiten zu sprechen. Das wäre abstrus, denn Earle war der Chief Science Advisor und als solcher, war er nicht nervös, wenn er ein paar künftige Astronauten einweisen musste. Dazu seine evasiven Aussagen und Erklärungen. Irgendwas war nicht ganz richtig, ohne, dass Peter fassen konnte, was es war. Dazu hatten sich nur Biton und der Diakon zu Wort gemeldet und Fragen gestellt, der Rest hatte noch gar nicht seine Schüchternheit überwunden und gewagt, vor dem Präsidenten mit dem Earle zu sprechen und trotzdem wollte er sich schon zurückziehen.
"I comprehend your words, Mr. Earle, but yet there can be a certain window, in which the astroid might crash. Though it may be, that you cannot point out a single city or spot, you can certainly tell, if the northern or southern hemisphere will be hit. So it would be interesting to know, even if the asteroid might be a stony rain, which areas are more in danger than others. Although I understand, that this question is ought to be asked by Mrs. Palmer."

Peter überlegte einen Moment und überlegte, ob warten sollte, dass Mrs. Palmer sein Angebot, sich mit stichelnden Nachfragen zu beteiligen, annehmen würde, doch kam dann zu dem Entschluss, sein Misstrauen relativ offen anzusprechen. "Why are you so nervous, Mr. Earle? I see, that you are under enormous pressure either. But your support of information for us, is central for the success of this mission. Therefore I would suggest, that we take all the time we need, as Mr. President already said. Both sides cannot afford to be too hasty about this mission.", versuchte der ehemalige Mönch den Wissenschaftler zu locken und seine Teammitglieder zum Verweilen einzuladen. Auch wenn er sich eingestehen musste, dass er für den Moment keine Frage hatte. Ihm wollte keine einfallen, zu sehr tastete er danach, was ihm so merkwürdig vorkam.
« Letzte Änderung: 28.06.2011, 16:21:31 von Peter Aldred »
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Andrew Petersson

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« Antwort #8 am: 29.06.2011, 10:31:03 »
Auch Andrew Petersson begrüßt den Präsidenten und Mr. Earle als er durch die Tür ins Oval Office hereingebeten wird.
Als es an ihn kommt, vorgestellt zu werden nickt er bekräftigend, sich seiner Aufgabe durchaus bewusst seiend.

Der junge Schwede mit amerikanischer Staatsbürgerschaft nimmt auf einem der Sitzplätze Platz, um sich voll und ganz auf die Präsentation von Mr. Earle zu konzentrieren.
Wie zufällig sitzen dabei er und Ken Borden zusammen, wie es schon immer ihr Brauch war bei Briefings und Missionseinweisungen.

Interessiert und aufmerksam lauscht er den Ausführungen von Mr. Earle, beteiligt sich jedoch vorerst nicht an der Fragerunde. Stattdessen zieht er die Augenbrauen etwas zusammen und blickt mit Unverständnis in Richtung Peter Aldred, als dieser ihn bezüglich seiner Nervösität befragt.

"Mr. Aldred, I don't think it's necessary here to imply nervousness in such a situation. If I see a gigantian asteroid coming towards my house, I'd be nervous as well."
Kurz blickt der Schwede in Richtung des Priesters, dann wiede rin Richtung Mr. Earle's:
"You said you would tell us something about the Nuclear Bombs. What is your plan about detonating them? Where? And how can you calculate the possible outcome if you are not able to predict it's path?"

Abhay Hepworth

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« Antwort #9 am: 29.06.2011, 18:33:10 »
Nachdem Abhay dem Präsidenten die Hand geschüttelt hatte und kurz überlegte ob er die Hacken zusammenschlagen sollte - immerhin war er der mächtigste Mann der Welt - setzte er sich auf den angebotenen Stuhl. Während des Vortrags schweifte sein Blick immer wieder über die wild zusammen gewürfelte Truppe, immerhin schienen wenigstens zwei der Anwesenden zu wissen zu schienen was sie taten, war er sich bei dem Rest der Gruppe nicht so sicher.

Immer wieder schweiften seine Gedanken ab wie dieser Aldred ihm beim Sammeln von Proben unterstützen sollte, diesen Amateur würde er garantiert nicht in die Nähe seiner biologischen Proben lassen, soviel war sicher. Interessiert hörte er den Fragen der Anderen zu. Besonders interesierte ihn der Zusammenhang zwischen Atomwaffen und dem ruckligen Austritt aus der Atmosphäre.

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Der schweigende Stern
« Antwort #10 am: 01.07.2011, 18:19:24 »
Earle wirkte ein wenig überrumpelt und sah sich verdutzt im Raum um[1]. Offenbar hatte er einen solchen Verlauf des Gesprächs nicht erwartet. "Not team spirit, yet, but rather suspicion.", dachte er aufseufzend und versuchte sich wieder etwas zu beruhigen[2]. "Well, yes, there are many details that are not thoroughly clear to us. Our systems are calculating and I'm sure that we will be able to attain the necessary accuracy of data until the start of the mission. Our first extrapolations estimate, that the asteroid will come down in the are of north Atlantic Ocean, but it is possible that it'll hit both Europe or America. The danger for hitting one of them is higher if it will split up upon entry of atmosphere.".

Er seufzte erneut, beovr er sich an Mr. Peterson wandte. "It's easier to calculate the spot where the nukes must be planted, 'cause for this we must primarily take the asteroid's variables into account. The short version is: We plan to put them in the opposite direction of the orbit's path to deccelerate it and so that it will miss the earth."
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« Letzte Änderung: 01.07.2011, 18:24:07 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
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Jean Levi Biton

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« Antwort #11 am: 01.07.2011, 19:53:09 »
Jean Levi teilte die Bedenken seiner zukünftigen Crew. Von Peters direkter Frage war der Soldat beeindruckt, schätzte er es schon immer sehr, wenn die Dinge auf den Punkt gebracht wurden. Doch als Earle zum wiederholten Male seinem Missmut Ausdruck gab, verfinsterte sich die Miene des Commanders. Obwohl er bereits aufrecht saß, lehnte sich Jean Levi zu seiner strengen Haltung auf, sodass die kräftigen Oberarme des Militärs in ihrer Verschränkung hervortraten. Er hatte wieder sein unzufriedenes Stirnrunzeln auf den Augenbrauen und ein funkelndes Misstrauen in seinen Augen.

"Mr. Earle," begann Jean Levi, und wartete den kurzen Augenblick, in welchem er dem Science-Advisor erlaubte, ihm seine gesamte Aufmerksamkeit zu schenken. "Why do I have the unfortunate feeling that you seem to be uncomfortable with this meeting? As Mr. Petersson mentioned, we are all in the same situation. If the rock comes down, it comes down to every single one of us - with the little exception of my crew here, who will be the first and hopefully only ones to face it. But I will have to agree with Mr. Aldred. It seems to me that you are withholding information. This is unacceptable."

Jean Levis sprach ruhig und gefasst, doch sein Ärger war offensichtlich. Seine Stimme war fast leise, so dass sich die Zuhörer im Oval Office zu ihm umdrehen mussten, um die deutlich betonten Worte zu verstehen. Obwohl der Commander die Besatzung erst vor wenigen Augenblicken kennen gelernt hatte, war er schnell dazu bereit gewesen, sie als seine Crew zu bezeichnen - und seine Aufgabe, für ihre Sicherheit zu sorgen, begann offenbar schon hier auf der Erde.

"I appreciate your attempt to introduce and guide us into our objectives, but if you are not willing to fully assist the one team that you burden with this very mission, then I'd rather see you back at your work and ourselves with a new advisor. Otherwise this will be nothing but a waste of our precious time, of which we have very little, as you understand. Or do you happen to have a backup crew in training, in case our team's preparations don't make it to the liftoff?"[1]

Die Kritik war unverblümt und offensichtlich. Jean Levi hatte kein Interesse daran, sich mit einem halbherzigen Meeting geschlagen zu geben, in welchem sie nur ohnehin oberflächlichen Informationen ausgesetzt wurden. Die Wissenschaftler seines Teams würden Details brauchen, die Earle im Rahmen der Präsentation nicht liefern konnte, und der Commande wollte schließlich schon seit seiner Ankunft unverzüglich das Training mit der Besatzung beginnen. So durfte es nicht weitergehen. Gefasst aber bestimmt drehte sich der Commander zu dem Präsidenten um und sprach in einem respektvollen Ton.

"Mr. President, I am sorry to see that there seems to be reason not to completely trust the only people who have the single opportunity to divert the catastrophe from all mankind. I realize that the shuttle team is only a small part of an enormous group of people who work on this mission. But I highly doubt that you have the capacities to let us work under a need-to-know[2] principle. If things get sticky up there, we will have to act fast. I suggest, that you support our cause fully and let us be the ones who sort out the necessary details."[3]
 1. Intimidate: 26
 2. Need-to-Know
 3. Diplomacy: 28
« Letzte Änderung: 01.07.2011, 20:45:54 von Jean Levi Biton »
On ne saurait empêcher l'équilibre de produire ses effets. On peut braver les lois humaines, mais non résister aux lois naturelles.
 ~ Jules Verne

Peter Aldred

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Der schweigende Stern
« Antwort #12 am: 01.07.2011, 21:33:40 »
Peter wartete Mr. Bitons Worte ab und stimmte ihnen zum Teil zu. Es war angenehm zu sehen, dass der Commander sich gleich um die Sorgen seiner Mannschaft kümmerte, zumal Peter sich sehr brüsk druch die Ignoranz Earles abgewiesen fühlte, und dann dieser Blick des Präsidenten. Peter rückte seine Brille zurück, er musste erkennen, dass seine Einschätzung stimmte. Ein Chief Science Advisor war nicht nervös, wenn er eine simple Präsentation vor angehenden Raumfahrern hielt, zumal ein ganzer Teil des Teams bereits Raumfahrterfahrung hatte.
"Mr. Petersson, I highly appreciate your doubts, which certainly show that you make up your mind about our mission. But I must disagree. As I have shown, we are all under high pressure due to the need of success. However, there are different forms of excitement or nervousness and Mr. Earle shows us a very special kind of nervousness. A nervousness, which is not at all connected to the standard information for this mission, to our qualification or competence in this mission..." Der Diakon blickte kurz zum Commander, den er aufgrund dessen, dass er schnell die Initiative ergriff, schnell als solchen anerkannte. "or about our ability of cooperation and collaboration. As he can clearly see, our doubts are towards the way the information is presented and his eagerness to avoid questions infused with scepticism about his nervousness. Maybe I seem hypercritical to you..." Das erste Mal ließ er ein Stück weit seine Höflichkeit fallen, denn er blickte nun auffordernd zum Präsidenten. "but I base my question and doubts on my experience and my perception."

Peter stand jetzt auf, nahm Earle seine gehobene Person in dieser Unterhaltung und wollte damit durchaus ein Zeichen setzen. "We should not be too hasty about this mission. One week is a long period, if one is burdened with such important matters. Everyone will have enough or maybe too much time to think about possible consequences. A process, which can undermine one's self-esteem and confidence. Is this, why you are so nervous, Mr. Earle? The possibility that these nukes are too dangerous, that they will destroy us with it?" Peter sprach furchtlos vom möglichen Tod der Einsatzgruppe. Der ehemalige Mönch war sich sicher, dass er jeder sich dieser Tatsache bewusst sein musste, um befreit arbeiten zu können. Sie mussten wissen, dass sie sich in Gottes Hände begeben konnten, wenn sie diese Raumfahrt nicht überlebten. Dennoch ließ er missionarische Sprüche aus, er ließ offen, wie dieser letzte Weg dann aussehen würde. Jeder im Raum würde zu wissen glauben, wie Peter mit dem Tod als Christ umgehen würde und das würde derartige Anmerkungen im Moment fruchtlos machen. Sie würden von den eigentlichen Problemen ablenken. Aber die Worte dienten auch dazu, auch an die Pflicht zur Moralerhaltung seitens des Präsidenten erinnern. Ein kleiner Versuch ihn über diesen merkwürdigen Blickkontakt hinaus in das Gespräch einzubinden.

"It is good to know, which areas are threatened. It helps us calculate and understand the position, where the nukes have to be planted.", federte der Geistliche kurz seine Fragen ab, um jedoch danach wieder skeptisch zu fragen, wobei er ein paar Ausdrücke bewusst übertrieb. "I see that you have hired, recruited or shanghaied[1] us, and I see that you trust us with this mission, but you do not trust us with the framework, neither in political, religious, intercultural or any other way.
I would be relieved, if I knew, that you would withhold such information, so that we do not lose our focus on this mission. Yet you would be honest with this option, would you have thought about it, so I doubt, that you withhold information due to this reason. My opinion is that you have thought, our sense of duty would be enough and that it would be sufficient to give us some information and details on the mission and then we would be off to our trainings and you to your desk."


Der raumfahrende Diakon, der auch einige Zeit in den Reihen der Armee verbracht hatte, hielt einen Moment inne und schloss die Augen, massierte sich leicht die Schläfen, wobei seine Nase nachdenklich zuckte. "But select capable men from all the people—men who fear God, trustworthy men who hate dishonest gain—and appoint them as officials over thousands, hundreds, fifties and tens[2]. - Though our appointments differ from those in the Exodus, because we are defenders instead of administrative authorities, and were are certainly not all religious, I will trust in your choice. I understand that I maybe the weakest link and the most inconvenient person in this team, but this makes me prone for eventualities and this is, why I ask for your help, your knowledge and your truthfulness, Mr. Earle[3]."
Peter setzte sich nach dieser kurzen Erklärung wieder hin, nachdem er Earle auffordernd in die Augen geschaut hatte. Der Geistliche konnte nicht einschätzen, was in Earle und dem Präsidenten vor sich ging, aber konnte versuchen sie aus der Deckung zu locken. Sie würden sowieso mit den Eventualitäten umgehen müssen, Biton hatte es indirekt angedeutet: es war bereits zu spät, um umzukehren, sowohl für die Verantwortlichen für diese Mission, als auch für die Teilnehmer.
 1. Shanghaiing
 2. Exodus 18:21
 3. Diplomatie 20
« Letzte Änderung: 01.07.2011, 22:33:28 von Peter Aldred »
"Every religion, as far as reason will help them, makes use of it gladly - and where it fails them, they cry out: It is a matter of faith, and above reason!" - John Locke

Dr. Sergej Pásečnik

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Der schweigende Stern
« Antwort #13 am: 02.07.2011, 00:16:19 »
Dr. Pásečnik hatte sich die ganze bisherige Besprechung im Hintergrund gehalten. Er hatte keine Frage gestellt, sich keine Notizen gemacht und ließ überdies durch nichts Zustimmung oder Misstrauen erkennen. Seine Hände blieben still im Schoß gefaltet. Doch er war keineswegs unbeteiligt. Wer genau hinsah, bemerkte[1], dass er nicht nur zuhörte, sondern die Menschen um ihn herum beobachtete. Und er schien nicht nur Earle einzuschätzen, sondern auch den Präsidenten und auch seine zukünftigen Teammitglieder.

Nun aber lehnte er sich etwas zurück, legte die linke Hand auf sein Knie, stützte den rechten Ellenbogen auf die Stuhllehne und fasste sich an die Lippen, als dächte er über etwas nach. Dann meldete er sich zum ersten Mal wieder zu Wort, nachdem er sich vorgestellt hatte, und wieder fiel den Teammitgliedern seine tiefe und doch angenehme Stimme auf, die noch einen leichten russischen Akzent hatte. "We should appreciate, that Mr. Biton already takes care of his team-members, I guess. Perhaps there are information that are not directly tied to our work. But as you see, we appraise these as important to us, at least to be sure that we are in trustworthy partnership. Because I estimate reliance so high, I will please Earle to share everything else important to us.", sagte er und richtete dann den Blick auf den Präsidenten: "Mr. President, will Earle explain the details to us?"
 1. Wer möchte: Sense Motive 15
« Letzte Änderung: 02.07.2011, 00:34:12 von List »
"Selbst die Ameise kann aus dem toten Philosophen noch etwas nützliches ziehen." - nach Stanislaw Lem

List

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Der schweigende Stern
« Antwort #14 am: 03.07.2011, 13:17:04 »
Earle zuckte zusammen ob der deutlichen und kritischen Worte Mr. Bitons. Er konnte den Blick nicht aufrecht erhalten und sah stattdessen in seinen Laptop als erwarte er dort eine rettende Antwort. Und als Mr. Aldred auch noch in dieselbe Kerbe schlug, schien er vollständig demoralisiert. Wie ein geprügelter Hund stand er da, die Hände unruhig durch Gesicht und Haar streichend. Schließlich blieb er beim Präsidenten stehen. "No, it's no immediate danger from the nukes for you. And the mission's course of action comprises only the ordinary risks.", versicherte er[1]. "Well, Mr. President?", fragte er kraftlos.

Dieser nickte mit jovialem Lächeln. "You're right, there are information witheld from you. But these are information that are not clear, yet, nor are we sure about them, yet. Possibly, they're disturbing or they will cause misguided expectations in you. Also they're top secret and you charge yourself with liability by knowing them. Are you really sure, you want to know?", fragte er und zog die Augenbrauen nach oben. Im Gegensatz zu Earle schien er nicht verunsichert. Vielleicht versuchte er, sich er das Team dazu zu bewegen, die Informationen gar nicht einzufordern. So müsste er das Geheimnis nicht teilen und würde trotzdem partnerschaftlich erscheinen.

Die Anwesenden nickten und so erläuterte der Präsident dann doch das bisher gehütete Geheimnis. "We receive electro-magnetic waves from the asteroid. These waves are remarkable in many ways, 'cause they represent iterative, specific patterns, that interrupt and set in again in a rythmic way." Er machte eine relativierende Handbewegung. "You know, that this can mean anything. But perhaps... ", deutete er an. "It's too to early draw conclusions.", schloß er dann jedoch ab[2].
 1. 
 2. 250 XP für jeden für das gelüftete Geheimnis
« Letzte Änderung: 04.07.2011, 13:09:00 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

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