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Autor Thema: Der schweigende Stern  (Gelesen 82349 mal)

Beschreibung: Ingame

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Der schweigende Stern
« Antwort #75 am: 13.09.2011, 18:49:10 »

Das unendliche All

Von diesem Moment an schien alles sehr schnell zu gehen, so dass sie sich später nur an wenige Details erinnern konnten. Sie zogen sich die Overalls an und gingen über den weiten Platz, wo schon ein ausgesuchtes Team von Reportern wartete. Sie postierten kurz und gaben kurze Statements ab. Einer wollte von Ken wissen, ob es für ihn nicht schon Gewohnheit sei, ins All geschoßen zu werden. "Well, you can't describe it, nor can you get used to it. No, I think, you really never get used to it. I'm very excited.", sagte dieser mit einem gewinnenden Lächeln. Sie betraten die Rakete und schnallten sich an. Ken hielt Rücksprache mit Houston: die Wolkendecke war aufgebrochen und die Sonne hatte den Nebel vertrieben. "Aren't you already used to it...", murmelte Ken kopfschüttelnd. "There are the ructions and the rumble as well as at least five dozens of instruments and displays you have to oversee. And you know that one mistake may turn the fuel tank into a giant fireball. How can you get used to it?", sagte er mit gespielter Empörung. "Wait, there is something going on. Hm... security alarm. Houston, what's going on... ? What are the instructions? Yes..., I understand." Er bog die Sprecheinrichtung wieder etwas zur Seite und informierte das Team, dass auf dem Gelände ein Sicherheitsalarm ausgelöst wurde, aber die Sache unter Kontrolle sei und der Start wie geplant durchgeführt würde.

"10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, Lift off!"

Ein Donnern und Rumpeln ging durch die Rakete. Die Sitze und Instrumente vibrierten, doch die Männer versuchten, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Für Joris schien die gesamte Schaltzentrale ein unüberschaubares Wirrwahr von Tönen und Lichtern zu werden. "Something like Tokio at night...", dachte er bei sich. Dann hob die Rakete ab. Die Szenerie außerhalb der Rakete veränderte sich rasant und bald wich der lichte Himmel dem dunklen Schwarz des Alls.

"T plus 80. Very good course. Attila, do you hear me?"

Schon bald war es so weit, dass die Astronauten die Gurte lösen und die ersten Momente der Schwerelosigkeit erleben konnten. Bis sie den Asteroiden erreichen würden, würde es nur noch wenige Stunden dauern. Es war an der Zeit, die Gerätschaften für den All-Ausflug vorzubereiten.
« Letzte Änderung: 20.09.2011, 17:24:42 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
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Peter Aldred

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Der schweigende Stern
« Antwort #76 am: 14.09.2011, 12:26:40 »
Peter hatte kaum noch ein Wort verloren, weder zu der abgeholten Mrs. Palmer, noch zu dem aufgetauchten Mr. van Campen. Er hatte alles an Zweifeln vorgebracht gegenüber der Reporterin, was ich ihm rechtens schien und die Entwicklung schien seinen Zweifeln Recht zu geben, auch wenn er auch dafür keine absoluten Beweis haben konnte. Aber diesen Beweis brauchte der Diakon auch nicht. Van Campen hatte er nur kurz angebunden begrüßt und sich auch nicht weiter über dessen Person Gedanken gemacht, kam er doch schon in den Momenten, in welchen sich der Geistliche mit ganzer Aufmerksamkeit der Vorbereitung des Starts gewidmet hatte, vor allem seiner eigenen mentalen Vorbereitung. Er war im dauernden Zwiegespräch mit Gott, er betete Psalm über Psalm herunter. Nicht, weil er Angst um sein Leben hatte, so egoistisch war er nicht. Aber er hatte Sorge um den Ausgang dieses Vorhabens und er betete, dass sie dieses schaffen würden, auch wenn er kaum in der Lage war, seine Worte sorgsam zu wählen, weshalb so viel Zeit dafür benötigte.
"Would there be a reason, a meaning in the destruction of many men?", dachte der Brite unwillkürlich an die Geschichte um die Arche Noah und entfernte sich gleich wieder von solchen Gedanken, auch wenn die Frage naheliegend blieb. Er war jedoch kein altbackener Mönch, der sich an solch menschheitsverneinenden Strafakten ergötzen konnte. Es lief deswegen alles wieder auf die indirekte Missionierung heraus, auf die man seitens der Kirche hoffte. Vielleicht würde Peter so zu einem Fanal werden, aber irgendwie widerte dieser Gedanke ihn auch an. Eigentlich wollte er nur helfen, auch sich selbst...

Selbst beim Startprozedere gab der Diakon nur das Notwendigste von sich, doch ist er nicht in Gedanken eingekehrt, sondern höchstkonzentriert. Er gibt seine Statusmeldungen präzise und sorgfältig. Dann lässt er sich nur noch von dem Moment überwältigen.
"Every religion, as far as reason will help them, makes use of it gladly - and where it fails them, they cry out: It is a matter of faith, and above reason!" - John Locke

Abhay Hepworth

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Der schweigende Stern
« Antwort #77 am: 14.09.2011, 16:40:01 »
Sobald die Beschleunigung griff meldete sich Abhays Magen, nicht dass im schlecht wurde, aber angenehm war das Gefühl nicht.
"I will never again centrifuge my poor bacteria at 2.000 g." dachte er während er sich vorstellte, dass nur einige g auf seinen Körper wirkten und nicht einige Tausend.

Wäre Abhay ein religiöser Mensch hätte er wohl ein Kreuz geschlagen als das Shuttle endlich aufhörte zu wackeln und er in der Lage war seinen Körper zu bewegen ohne das Gefühl zu haben Zentner bewegen zu müssen. Sobald es im möglich war machte er sich los und versuchte angestrengt einen Blick auf die sich entfernende Erde zu werfen.

Jean Levi Biton

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Der schweigende Stern
« Antwort #78 am: 14.09.2011, 19:30:57 »
So fremd und unvertraut die Situation auf den ehemaligen Soldaten wirkte, behielt Jean Levi trotzdem eine angespannte aber wachsame Ruhe bei. Die wachen Augen wechselten zwischen den Instrumenten und Anzeigen, als würden sie jedem Signal die ihr gebührende Zeit zugestehen. Kleine Perlen von Schweiß bildeten sich an den Schläfen des Franzosen, während er seine Kiefer fester zusammenpresste und darauf wartete, dass die Beschleunigung nachließ. Die unruhige Nacht nagte noch immer an den Gedanken des Militärs. Wäre Jean Levi jedoch ein Mann, dessen Gefühle Oberhand über seine Taten gewinnen würden, so wäre er nicht zu dem Soldaten geworden, der nun in diesem Cockpit saß und die Navigation des Shuttles beobachtete. Jean Levi traf seine Entscheidungen früh, entschloss sich für seine Prinzipien, und handelte schnell. Alles andere wurde in die Warteschlange seiner Aufmerksamkeit geschoben. Zweifel über die Mission Atilla konnte er sich leisten, wenn er wieder sicher auf festem Erdboden war.

"Houston, this is Atlas. We read you loud and clear. Over."

Mit einem Nicken löste Jean Levi seinen Gurt und ließ sich auf die Schwerelosigkeit der atmosphärefreien Umgebung ein. Mit verkrampfter Miene hielt er inne, als ob er für einen Moment darauf hören wolle, was die Antwort seines Körpers auf die neue Umwelt war. Schnell fand sich der Commander jedoch wieder und wandte sich zu Andrew und Ken.

"Alright. We are set for our course. It's your turn, gentlemen. I am ready to assist."
« Letzte Änderung: 20.09.2011, 18:56:19 von Jean Levi Biton »
On ne saurait empêcher l'équilibre de produire ses effets. On peut braver les lois humaines, mais non résister aux lois naturelles.
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Der schweigende Stern
« Antwort #79 am: 17.09.2011, 15:41:40 »
Noch eine ganze Weile war das Shuttle auf seinem Weg durch den Weltraum. Doch die Zeit verging dank der vielfältigen Vorbereitungen dann doch zu schnell. Die Silhouette des Asteroiden wurde immer größer und bald waren sie so nahe, dass sie durch die Front des Shuttles nur noch diesen Asteroiden erkennen konnten. Erst jetzt begriffen sie die Ausmaße der drohenden Katastrophe. Auf der Erde waren '3 km' nur ein abstraktes Maß gewesen - die unmittelbare Wirklichkeit ließ sie verstummen. Sie wagten kaum, sich einen Zusammenstoß mit der Erde vorzustellen.

Die Oberfläche war von rauhem, grauen Felsfomationen und Kratern bestimmt, die hin und wieder von matt-silbrigen Adern durchsetzt waren. Die vorläufige Analyse, die von der Erde aus vorgenommen wurde, hatte Vorkommen von Gas und gefrorenen Wasser sowie Metal vorhergesagt. Erst eine nähere Untersuchung würde Gewissheit erbringen, welche Elemente - und vielleicht Lebensformen? - dieser Asteroid beherbergen mochte. Abhay war sehr gespannt.

Schließlich waren alle Vorbereitungen getroffen worden. Mit Houston war vereinbart worden, dass der Commander und die Astronauten Hepworth, Petersson und van Campen den ersten Ausflug zum Asteroiden unternehmen sollten, um sich das Terrain anzusehen und dass van Campen einige Fotos schießen konnte.. Aldred, Pásečnik und Bolden sollten an Board verbleiben.

Die bestimmten Astronauten stiegen in die Raumanzüge und verbanden einander mit Sicherheitsleinen. Sie begaben sich in die Schleuse und nachdem die innere Tür verriegelt war, öffnete sich die äußere und sie waren im Weltraum. Es war ein unbeschreiblich erhebendes Gefühl. Mit kleinen Antrieben an ihren Anzügen näherten sie sich dem Asteroiden, dem sie schon sehr nahe waren. Dennoch dauerte es gut 10 Minuten, bis sie auf dessen Oberfläche waren. Zu ihrer Überraschung wies der Asteroid eine mässig starke Gravitation auf. Die Oberfläche war mit grauem Staub bedeckt und hier und dort stießen schroffe Felsen aus ihr hervor. Der Punkt für die erste Ladung war im Osten. Aus dieser Richtung kam auch eine feine silbrige Ader, die stets breiter wurde. Ein Gemisch aus gefrorenem Wasser und etwas anderem.

Schließlich gelangten sie an einen etwa 20 Meter breiten Krater, der voll war von dem erstarrten, silbrigen Gemisch. Die Sprengladung sollte hier irgendwo angebracht werden.[1]
 1. Bitte einen Suchen-Wurf gegen SG 15
« Letzte Änderung: 18.09.2011, 14:05:28 von List »
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Joris van Campen

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Der schweigende Stern
« Antwort #80 am: 18.09.2011, 23:33:14 »
"Tokyo at night..." hing es Joris während des ganzen Fluges im Kopf. Umhüllt von der fortgeschrittensten Technik, die die Menscheit bis dato kannte und stärker beschleunigt als jemals zuvor kam er sich ein wenig wie in einem Science-Fiction-Film vor, so unwirklich schien es ihm noch. Tatsächlich hatte er nun seinen Heimatplaneten hinter sich gelassen und flog durch das All. Zu seinem eigenen Erstaunen erinnerte ihn alles ein wenig an seine erste Fahrt mit den Sea Shepheard Aktivisten.
Damals hatte er keine Fotos am Hafen gemacht, da die Anspannung aller Beteiligten so groß und spürbar war, dass er niemanden mit seiner Kamera belästigen wollte. Genauso hatte Joris auch in Housten gehandelt. Natürlich wären die ernsten aber auch entschlossenen Mienen zu großartigen Bildern geworden, aber der Holländer wusste auch gut genug dass seine Kameraden es vermutlich nicht gewohnt waren einen Fotografen um sich zu haben, der sie andauernd ablichten wollte. Und es wollte diesen Menschen ihre Aufgabe nicht noch schwerer machen.

Nun befand er sich aber im Weltraum, nur mit einer Leine davor gesichert in die Unendlichkeit zu treiben, auf den Asteroiden zusteuernd. Immer wieder berührte er seine Kamera, die ebenfalls mit einer kleinen Leine daran gehindert wurde zu entfliehen und vergewisserte sich erleichtert, dass sie sich noch immer an Ort und Stelle befand.
Als seine Stiefel auf der Oberfläche des Himmelskörpers aufsetzten spürte er eine gewisse Euphorie in sich aufkommen. Er hatte keine Angst vor dem Flug hierher gehabt und auch vor der Mission als solche nicht, aber dieser kurze Flug durchs Nichts, nur durch seinen Raumanzug geschützt hatte es geschafft Joris, der schon einiges erlebt hatte, ein wenig Respekt einzuflößen.

Nachdem sich Joris daran gewöhnt hatte nun auf einem Asteroiden zu stehen nahm er endlich seine Kamera in die Hand und begann seine neue Umgebung mitsamt seinen Kameraden und der Aussicht auf die Erde festzuhalten. Durch die Leine war er dazu genötigt dicht bei den Anderen zu bleiben, doch es hatte seit je her den Stil von Joris van Campens Fotos ausgemacht, dass der Fotograf seine Bilder aus nächster Nähe aufzunehmen pflegte. Leider war es nicht möglich die Gesichter der Astronauten durch die verspiegelten Helmvisiere zu erfassen, doch immerhin hatte Joris schon zu Beginn seines Trainings herausgefunden wie er sich psoitionieren musste, um zumindest den durch das Visier scheinenden Umriss des Gesichts ablichten zu können oder eine besonders beeindruckende Spiegelung der Umgebung auf dem Helm zu erreichen.

"Please excuse my excitement, but this is just so great." gab er wenig bedauernd über Funk durch, als er das Gefühl bekam seine Begleiter durch seine Arbeit zu irritieren. Er entdeckte die silbrige Ader, der sie nun folgten und fotografierte auch sie mehrmals. "I wonder what this is...[1]"

 1. Knowledge (Earth and Life Sciences): 16
Der Reporter hat keine Tendenz, hat nicht zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern. (E.E. Kisch)

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Der schweigende Stern
« Antwort #81 am: 19.09.2011, 14:18:21 »
Auf dem Asteroiden

Joris beugt sich, um das silberne Gemisch näher zu betrachten. Offensichtlich bestand sie aus mindestens zwei Stoffen. Auf der Oberfläche und vor allem am Rande des Kraters hatte sich eine wässrige Flüssigkeit gesammelt, die in schönen Kristallen zu Eis erstarrt war. Darunter befand sich ein silberner Spiegel. Doch Joris konnte nicht bestimmen, um welchen Stoff es sich handeln könnte. "Jedenfalls kein organischer...", resümiert er[1]

Als er nicht weiter weiß, versucht er sich über den Funk zu verständigen - doch hört nur wirres Rauschen und Piepen. Seit wenigen Minuten hatten sie nicht mit einander gesprochen und hatten gar nicht bemerkt, dass der Funk gestört wurde. Für einen Moment ist Joris erschrocken. Doch er kann sich schnell wieder beruhigen[2]: Die Technik arbeitete ansonsten einwandfrei und sie konnten sich noch immer mit Gesten verständigen.
 1. das ist alles, was Du mit Knowledge (Earth and Life Science) herausfinden kannst. Der zugehörige Skill wäre Knowledge (Physical Science) und der DC beträgt 15.
 2. Sanity Check: Erfolg - kein Verlust
« Letzte Änderung: 21.09.2011, 19:46:10 von List »
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Der schweigende Stern
« Antwort #82 am: 19.09.2011, 19:54:28 »
An Board von Atlantis

"Atlas to Commander Biton. Do you hear me? Atlas to Commander Biton. Do you hear me? PLEASE REPLY. Over!", rief Ken zum wiederholten Male in das Funkgerät. Seit wenigen Minuten war der Funk abgebrochen und das Shuttle-Team hatten keinen Kontakt mehr zu den Astronauten außerhalb des Raumschiffs. Auch sonst empfingen sie kein Signal von außerhalb. So langsam wurde die Atmosphäre im Shuttle gespannt[1]. Was war geschehen?

"Don't know, why they do not answere. I'll keep trying.", sagte Ken. Nervosität lag in seiner Stimme. Erneut setzte er einen Funkspruch ab und wieder ohne Antwort. Nur Rauschen und hohes Piepen aus dem Kanal. "Nothin'", kommentierte Ken und schlug mit der flachen Hand auf die Amatur.

"Hey! What are you doing, back there?", rief er über die Schulter zu Peter und Sergeji.
 1. Sanity-Verlust: Peter 1 / Sergeji 1
« Letzte Änderung: 21.09.2011, 19:45:50 von List »
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Jean Levi Biton

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Der schweigende Stern
« Antwort #83 am: 20.09.2011, 19:37:42 »
Das Gefühl der Leichtigkeit in der unendlich weiten Leere war überwältigend. Die dünne Leine vermochte nur einen mageren Eindruck von Sicherheit vermitteln, während Jean Levi auf der Oberfläche des massiven Asteroiden seine langsamen Bewegungen steuerte. Der Atem des Commanders war stetig und kontrolliert. Doch wäre diese Selbstbeherrschung nicht jahrelang antrainert, so würde ihm beim Anblick der allesumgebenden Dunkelheit und der so unnatürlich fernen Erde der Atem stocken.

Die Installation der Triebwerke stand bevor, und obwohl Jean Levi die Ankerpunkte auf der felsigen Oberfläche nicht ausmachen konnte, dachte er sich nichts dabei.[1] Er war hier draußen, um das Team zu koordinieren und bei Seite zu stehen, es war nicht grundlos der Spezialist Andrew damit beauftragt worden, die Führung an dieser Stelle zu übernehmen. Noch ein Mal ließ Jean Levi seinen Blick über die Krater und gefrorenen Flüsse schweifen. Fast ehrfürchtig schon begegnete Jean Levi dem Asteroiden. Es war ihm, als ob er auf dem Rücken eines Koloss gelandet wäre.

"Andrew, can you-", begann Jean Levi zu funken, brach jedoch abrupt ab. Das kratzende Rauschen das durch seinen Reciever drang war ein unangenehmer Grund zur Besorgnis. Eine Unterbrechung der Kommunikation wäre denkbar schlecht, vor allem da noch nicht einmal die ersten Zündladungen angebracht waren. Verärgert runzelte Jean Levi unsichtbar die Stirn hinter dem beschichteten Visier.[2]

"Team Atlas, do you copy? This is Commander Biton, I am having heavy static", versuchte Jean Levi sein Glück, drehte sich aber an der Leine werkelnd gleichzeitig zu seinem Team um. "Do you copy Team Atlas?", wiederholte der Commander zwecklos und die einzige Antwort war Rauschen und Pfeifen. Berechnend beobachtete Jean Levi seine Crew. Hatten die drei anderen Astronauten auch die Verbindung verloren, oder war es nur Jean Levis Radio, das den Geist aufgegeben hatte? Im engen Anzug hob Jean Levi seine rechte Hand und winkte mit einer ausgiebigen Bewegung seinen Kollegen zu. Die Gesten des Commanders waren langsam aber flüssig, fast wirkten sie wie in Zeitlupe; erst klopfte er sich auf den Helm, hielt die Hand mit gespreiztem Daumen und Zeigefinger an den Kopf, und fuhr sich schließlich mit der flachen Hand an seinem Hals vorbei. Da der massive Raumanzug die feineren Symbole erschwerte, hoffte Jean Levi, dass seine Nachricht verstanden wurde: My Radio is dead.[3]
 1. Search: 10 vs. DC15
 2. Sanity Check: Erfolg - kein Verlust
 3. Sleight of Hand: 7, 18 & 8
« Letzte Änderung: 21.09.2011, 19:27:01 von Jean Levi Biton »
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Peter Aldred

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« Antwort #84 am: 20.09.2011, 21:47:10 »
Peter hatte den Flug bis zum Asteroiden in Stillschweigen genossen und einfach nur seine Arbeit gemacht. Die Schwerelosigkeit, das rauschende Adrenalin im Körper. All jenes waren die Verzückungen, welche die Mutigen und Törrichten erleben durften und Peter war einer von ihnen, wie so häufig. Aber trotz aller Schwerelosigkeit, verschwand die Schwierigkeit des Unternehmens nicht und so wurden sie alsbald wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
"Moderate gravitation, failure of our com-devices, something is awkward here.", murmelte der Geistliche mehr in seinen nicht vorhandenen Bart, als dass er das Raumschiffteam ansprach, doch auch ausreichend laut, dass jene es hörten.

Ohne weitere Worte zu verlieren, ging der Diakon in sich und überlegte, woran das liegen könnte und ob ihr Funksystem etwa ausgefallen war. Mit schnellen und sicheren Handgriffen machte er sich an die Kontrolle, konnte aber keinen Ausfall feststellen. "Our system works just fine, but another signal could interfere with our system and overlap. Maybe it is the strange signal, which was located on this asteroid. I will try to install a filter, so we can at least hear the team on the outside. I need a few minutes."
Peter machte sich an die Arbeit, Schweiß rann an seiner Stirn herab und machte die ersten Altersflecken in seinem von Sorge verhärmten Gesicht noch sichtbarer. Tiefe Denkfalten zerfurchen seine Stirn und nach einigen Minuten seufzt der Diakon deutlich.
"Seems that I cannot find the adequate filter. Maybe I am too nervous. Can somebody else try it. I went through this problem a thousand times but know it seems that i simply cannot find it.", erklärte Peter offen und ehrlich, ein wenig Nervosität war tatsächlich in seiner Stimme zu hören. Das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, war zu überwältigend.
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Der schweigende Stern
« Antwort #85 am: 22.09.2011, 19:50:35 »
Auf dem Asteroiden

Auch Abhay beugte sich prüfend über den Rand des Kraters. Er würde von allem Proben nehmen, doch vielleicht ließe sich schon jetzt eine erste Vermutung gewinnen lassen, mit welchen Stoffen der Krater angefüllt war. Das eine war sicherlich eine wässrige Lösung - Abhay war keine andere Flüssigkeit bekannt, welche solche Kristallformationen bei der Erstarrung ausbildete. Bei der anderen Flüssigkeit war er sich unsicher. Es musste eine feine Emulsion von Metallen sein oder Metall, dass geschmolzen war und nun diesen silbernen Spiegel bildete. Doch sonst waren keine Spuren von großer Hitze. Dann hatte er eine Idee. Es könnte doch erstarrtes Quecksilber sein, dachte er sich und dieser Einfall gefiel ihm sehr gut. Merkwürdig war nur, dass es keine Amalgam-Verbindungen eingegangen war, sondern rein sein musste.

Dann fiel sein Blick auf etwas und dieses Etwas nahm seinen Verstand gefangen und ließ ihn sprachlos werden[1]. Er war so überrumpelt und verwirrt, dass er es für Sekunden nur anzustarren vermochte. Am rechten Rand wurde der ebenmässige, silberne Spiegel von einem kleinen Gebilde durchbrochen. Es war ein silbernes Rohr, dass nur wenige Zentimeter hervorragte.

Sein Verstand arbeite, um diesen Fund zu erklären. Die Natur konnte ein solches Gebilde nicht hervorgebracht haben, das hielt Abhay für ausgeschlossen. Vielleicht war es Weltraumschrott[2]. Der Asteroid befand sich in der Umlaufbahn der Erde und es war doch möglich, dass Teile mit dem Asteroiden kollidiert waren. So richtig überzeugte ihn diese Überlegung aber nicht. Wie konnte es in den Silbersee gelangt sein, noch bevor dieser erstarrt war? Das machte keinen rechten Sinn. Einer anderen Erklärung konnte er zunächst nicht ersinnen, außer...
 1. 3 Punkte Sanity-Verlust
 2. Weltraum-Schrott
« Letzte Änderung: 23.09.2011, 13:21:15 von List »
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« Antwort #86 am: 22.09.2011, 20:14:24 »
An Board der Atlantis

Während Sergeji dem nervösen Copiloten über die Schulter sah und verschiedene Möglichkeiten anregte, versuchte Peter vergeblich, einen Filter für die Störgeräusche zu installieren. Doch was ihm sonst mit wenig Mühe gelingen würde, war in einer solch gespannten Situation ungemein schwieriger. Die Minuten verstrichen und es tat sich nichts.

"Maybe you'll just keep tryin', Aldred.", befohl eine nur zu wohlbekannte Stimme hinter ihnen. Sie drehten sich überrascht um und tatsächlich war es Mrs. Palmer, die im Türrahmen schwebte[1]. Sie trug die schwarze Security-Uniform des Weltraumflughafens, nur dass es anscheinend eine Herrenuniform war, denn sie war untailliert. Am Kopf klaffte eine große Platzwunde. Blut war ihr auf das Revers getropft. In der Hand hielt sie eine Schußwaffe. Sie wirkte abgespannt, aber entschloßen.

"You all do, what I tell you. There won't be any tricks, do you understand? We all want to complete this mission and return - me too. Am I clear?" Damit schien für sie die Lage klar. Sie wischte sich Schweiß von der Stirn[2]. "First tell me in detail, what is going on!", sagte sie streng.
 1. Sanity-Check geschafft!
 2. 
Sense Motive 20 (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 23.09.2011, 13:23:24 von List »
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Abhay Hepworth

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« Antwort #87 am: 23.09.2011, 10:03:27 »
Mühsam bewegte sich Abhay in Richtung von Joris: "Joris, do you see this?" Nachdem er keine Antwort erhielt wunderte er sich über die Kleinlichkeit des Photographen: "Abhay speaking Joris do you copy?"

Erst jetzt viel dem Inder das merkwürdige Rauschen im Kanal auf. "Damn, looks like communication is not working."

Erst drehte er sich in Richtung von Jean und wiederholte seinen Gesten, die er gesehen hattee aber nicht zuordnen konnte... naja bis auch er bemerkte, dass sein Funk nicht funktionierte. Danach drehte er sich zu Joris um, versuchte seine Aufmerksamkeit zu erregen und zeigte auf das merkwürdige Gebilde im dem silbernen See. Er versuchte im zu bedeuten ein Photo zu machen.

Peter Aldred

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Der schweigende Stern
« Antwort #88 am: 26.09.2011, 13:27:50 »
Der Diakon war überrascht und schreckte kurz zurück, als Mrs. Palmer plötzlich auftauchte. Sie musste die Nerven verloren haben, dass sie sich jetzt zeigte und die Mission an sich zu reißen versuchte. So wie die Mission verlief, war ihre Drohung für den Moment doch scheinbar unnütz. Ob sie wirklich von den Aliengerüchten überzeugt war? Etwas anderes würde ihr Hervorbrechen kaum erklären können. Aldred verzog seine Lippen zu einem Strich, aus Sorge darüber, dass Mrs. Palmer wahrscheinlich auch noch weiter die Nerven verlieren könnte.
"Your are wounded, Mrs. Palmer. Maybe you should order someone to treat your injury.", sagte der geistliche Mann ruhig und verständig, er blickte der Frau in die Augen. Verspürte sie Angst ob ihres Verhaltens oder schien sie an solches Vorgehen gewohnt zu sein?
"I can certainly try again, Mrs. Palmer, but your intimidating presence and the gun in your hand, won't make this task easier."
Peter war immer noch verwundert über das forsche Vorgehen der Frau und er fragte sich, wie sie sich an Bord gebracht hatte. Die Sicherheitskleidung gab einen Hinweis darauf, weshalb er sich die Frage verkniff und stattdessen wieder den Filter zu installieren versuchte[1].

"Mrs. Palmer, put down your weapon. There is no need for this. There is no hostility on our side. We all are able to reason and if you are interested to solve this mission alongside us, then a gun is the worst way. It'll make all of us nervous, including you.[2]"
Peter überlegte, dass er erst einmal Zeit gewinnen musste, bis ihm etwas besseres einfiel. Die plötzliche Wendung erschütterte ihn fast ein wenig. Vielleicht hatte Palmer auch den Funk gestört, damit wir ihre Furcht, die sie bereits beim Präsidenten geäußert hatte, auf kranke Art und Weise selbst zu bestätigen? Dieser Gedanke erschien abenteuerlich, welchen Nutzen hätte solches? Peter musste Zeit erkaufen.
 1. Computer Use 37
 2. Diplomatie 24
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Joris van Campen

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Der schweigende Stern
« Antwort #89 am: 29.09.2011, 23:10:01 »
Joris erschrak gehörig als ihm klar wurde, dass etwas mit dem Funk nicht ganz in Ordnung war, anscheinend konnte niemand mehr Signale empfangen. Doch im Grunde hatte Joris sich schon sehr oft in vergleichbaren Situationen befunden. Oftmals hatte er schon mit Menschen gesprochen deren Sprache er nicht beherrschte, allerdings hatte er damals keinen Raumanzug an, der Gestik und Mimik stark einschränkte.

Abhay wollte etwas von ihm,... ein Foto, von dem silbrigen Material. Joris folgte den Gesten des Wissenschaftlers und erblickte die merkwürdig unnatürliche Struktur. "Looks like somekind of pipe to me." murmelte er vor sich hin "Maybe the asteroid collided with a satelite? That could explain these signals everyone was talking about." mutmaste der Fotograph vor sich hin, während er das Objekt aus mehreren Winkeln fotografierte und immer wieder zu Abhay schaute um sich zu vergewissern ob dieser damit zufrieden war.

"I'd like to know what the others think about this. Damn. I hope this radio-problem will get solved soon." Joris machte einige Bilder von Abhay und Jean, wie sie sich mit Händen und Füßen zu verständigen suchten und sah sich dann wieder in der Umgebung nach weiteren Motiven um. Dabei achtete er allerdings darauf sich nicht zu weit von den beiden anderen zu entfernen und sah auch immer wieder in regelmäßigen Abstenden zu ihnen herüber und signalisierte das alles in Ordnung sei.
Der Reporter hat keine Tendenz, hat nicht zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern. (E.E. Kisch)

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