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Autor Thema: Der schweigende Stern  (Gelesen 83051 mal)

Beschreibung: Ingame

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Jean Levi Biton

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Der schweigende Stern
« Antwort #105 am: 27.10.2011, 15:14:02 »
Mit einem schwerwiegenden Blick kniete der Commander neben dem leblosen Körper des Astronauten. Dem Rest der Crew schien es in Ordnung zu gehen, die momentane Situation wirkte nicht unmittelbar bedrohlich. Abschätzend besah sich Jean Levi aus seiner Hocke die aufgerissene Hülle des Schiffes. Durch das Bullauge wirkte die violette Fassade in der Ferne fremd, unweltlich. Hatte der Commander jemals ein solches Himmelbett gesehen?[1] Wo auch immer sie gelandet waren, immerhin sie schienen für die nächsten Sekunden keiner direkten Gefahr ausgesetzt zu sein. Diesen Moment musste Jean Levi nutzen. Sein strenger Blick landete auf dem starren Gesicht des Piloten.

"I am - ," begann der Commander, stockte jedoch mitten im Satz. Ihm war durchaus bewusst, dass seine Crew ihn beobachtete und brauchte. Aber dies hier war wichtig. "There is no way I might have imagined loosing one of my men in this mission. Not with you on board, Ken. I had my own doubts boarding this shuttle, but knowing that the one pilot who had controlled the Columbia in its time of distress is also on board was my relief. I owe you my life, Ken, I do so once. God knows what you might have done to secure this landing, maybe now I owe it to you twice."

Mit zusammengepressten Kiefern senkte Jean Levi den Blick. Ohne Ken Borden wäre der Unfall an Bord der SS Columbia vor achtzehn Jahren niemals so harmlos ausgegangen, die gesamte Crew wäre beim Eintritt in die Atmosphäre ums Leben gekommen. Natürlich hatte auch Jean Levi damals seinen Teil dazu beigetragen, dass sie überlebt hatten, aber wäre er damals auf sich allein gestellt gewesen, so hätte er die Jahre danach nicht mehr erlebt. Respektvoll erhob sich der Commander und holte tief Luft. Mit bedrückter aber stolzer Miene salutierte er ein letztes Mal für seinen Kollegen.

"It was an honor having you with us, Captain Borden. Au revoir, soldat."

Einen Moment lang verweilte Jean Levi in der Pose. Ken war nicht der erste Soldat, den der Commander in all seinen Missionen verloren hatte. Nicht, dass jeder einzelne Abschied dieser Männer einfach gewesen wäre. Doch es war ein schwieriges Gefühl, den Piloten unter seinem Kommando zu verlieren, der ihm damals das Leben gerettet hatte.

Endlich löste der Commander seine Haltung und drehte sich zu seiner Crew. Noch immer herrschte Verwirrung und Ratlosigkeit. Wem konnte man es verdenken, Jean Levi war selbst gestrandet. Dennoch blieb der Commander angespannt, wechselte jedoch einen vielsagenden Blick mit dem Diakon. Vielleicht hätte sich Jean Levi ein paar Verse für den verstorbenen gewünscht, wenn die Zeit dafür angemessen wäre. Doch nickend stimmte er Peter schließlich zu. Es musste weitergehen. Seine Gedanken klärten sich wieder, während Jean Levi sich wieder bewusst, dass er noch immer die Verantwortung für die Crew trug. Innerlich begann er schon daran zu zweifeln, dass ihre ursprüngliche Mission in eine unerreichbare Ferne gerückt war, aber die Sicherheit der Männer war nach wie vor seine Aufgabe. Den herabhängenden Kabeln ausweichend kämpfte sich Jean Levi in den hinteren Teil des Schuttles, um zu dem Riss zu gelangen.

"I admire your eagerness, Aldred. We ought to figure out our situation. I recall that no one is critically injured? Good. Our equipment is still crucial, Aldred, I would like you to check our communications. We had a transmission break on our EVA, but we recieved a distorted distress call. I assume it came from you? We have to get our communications running again, we need to contact Houston. Andrew, are the nukes still in order? I acknowledge that we might have a little situation on our hands, but I'd be relieved to know that the nukes did not activate themselves accidentally. Joris, is your camera still working? I'd like to share the information we gathered upon Atilla."

Jean Levi gelangte endlich an den Riss und sah nach draußen. Obwohl der Grund vor ihm nur einfacher Sandboden zu sein schien, wirkte er unwahrscheinlich unvertraut.

"Abhay, can you please come here for a second? Maybe you can figure out what this place is. And Doc - ", wandte sich schließlich Jean Levi mit einem strengen Blick an den Russen, der noch immer ziemlich ruhig zu sein schien, "there was a mention of a gunshot. I would very much like to have a report on that."
 1. Nature Sense 16
« Letzte Änderung: 30.10.2011, 23:46:11 von Jean Levi Biton »
On ne saurait empêcher l'équilibre de produire ses effets. On peut braver les lois humaines, mais non résister aux lois naturelles.
 ~ Jules Verne

Abhay Hepworth

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Der schweigende Stern
« Antwort #106 am: 27.10.2011, 15:56:49 »
Abhay öffnete die Augen mit dröhnendem Kopf. Verwirrt starrte er einige Sekunden auf die Hülle im Schiff, panisch hielt er die Luft an. Sein Verstand raste und teilte im nach wenigen Augenblicken mit, dass sie sich nicht mehr im Weltall befinden können, er konnte atmen und war noch nicht erfroren: "Oxigen?" dachte er verwirrt.

Er erhob sich um sich ein besseres Bild von ihrer Lage zu machen. Zischend sog er Luft ein als ein stechender Schmerz durch seinen Brustkorb zuckte, Tränen schossen ihm in die Augen. Mit Erfahrung tastete er sich selber ab um 'Wem-sei-immer-auch-Dank' festzustellen, dass es sich nur um eine Prellung handelte, die Rippen schienen nicht gebrochen zu sein. "A few painkillers and everything should be alright for the beginning."

Sein Blick schweifte unweigerlich wieder zu dem Loch in der Hülle. Erst jetzt erblickte er Ken. Auf den ersten Blick war festzustellen, dass sein Kopf in einem unnatürlichen Winkel stand. Seine Gedanken rasten von der merkwürdigen Säule zu dem Augenblick des Betretens der Shuttle zu dem Moment in dem er die Augen aufschlug. Je schneller sein Verstand wieder arbeitete, desto langsamer wurden seine Bewegungen.

Während er im Kopf die Ereignisse nochmal durchging fand er einige Fetzen am Loch in der Hülle. Gehörten sie nicht zu einer Uniform?
Während Jean seine improvisierte Rede hielt, hielt Abhay seinen Kopf gesenkt. Erst als er endete schaute er wieder hoch:
"Where is Palmer?" fragte er: "See this? Seems to be some parts of a uniform. Either some impact kicked her out of the shuttle or she is out there." sagte er während er Jean folgte. Es konnte nicht schaden sich draußen umzusehen...

Joris van Campen

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Der schweigende Stern
« Antwort #107 am: 31.10.2011, 00:13:29 »
Die Schulter war es was Joris aus der Ohnmacht wach rief, oder besser gesagt der unglaubliche Schmerz, der in ihr pochte. Im ersten Augenblick glaubte er, er wäre wieder in Afghanistan und er wäre schon wieder angeschossen worden, doch dann öffnete er die Augen und erkannte den Innenraum ihres Spaceshuttles.
Er versuchte den Arm zu bewegen und untersuchte - so gut es ihm möglich war - die schmerzende Schulter. Nichts ernstes, auch wenn es den Niederländer erheblich in seiner Beweglichkeit einschränkte. Er nahm seine Kamera auf, überprüfte kurz ihre Funktion und machte sich dann daran den anderen behilflich zu sein.
Erst jetzt bemerkte er den Riss und die Aussicht nach draußen. "Where is this place...?" Der Fotograph verstummte jäh als er Kens Leichnam erblickte. Commander Biton kniete neben ihm und sprach seine letzten Worte an den einstigen Freund. Joris verarbeitete den Schrecken auf seine Art und tat das einzige, dass er für Ken und dessen Angehörigen machen konnte, er fotografierte den Toten und den bei ihm hockenden Jean Levi aus der Nähe und nahm dann wieder respektvollen Abstand.

Auf seine Kamera angesprochen antwortete der Niederländer "It works fine no need to worry. Can I be of assistance to anyone?"
« Letzte Änderung: 31.10.2011, 00:14:10 von Joris van Campen »
Der Reporter hat keine Tendenz, hat nicht zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern. (E.E. Kisch)

Andrew Petersson

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Der schweigende Stern
« Antwort #108 am: 31.10.2011, 10:58:07 »
Auch Andrew erwachte aus seiner Bewusstlosigkeit. Obwohl er nicht schwer verletzt zu sein schien, brauchte er einige Zeit, bis er erwachte und sich dann zurecht fand. Dass er atmen konnte, bemerkte er, als es schon bereits zu spät war. So nahm er hin, dass er überlebt hatte. Sein zweiter Gedanke galt seinen Kindern. Erst dann bemerkte er die Schürfwunden und die Tatsache, dass sie eine Bruchlandung hinter sich hatten. Nur halb bekam er Jean-Levi's Anweisung mit, sich um die Sprengladungen zu kümmern, doch ihm war klar, dass dies nun seine primäre Aufgabe war - dafür war er trainiert worden.

Er wandte sich dem Pult zu, welches für die Überprüfung der Sprengkörper zuständig war, in der Hoffnung, dass dieses noch funktionsfähig war. Dabei streifte sein Blick den am Boden liegenden Körper von Ken. Es war nicht der erste Tote, den Andrew gesehen hatte, doch es war der erste tote Astronaut - genauso wahrscheinlich war es, dass Andrew dort hätte liegen können. Er schluckte den Kloß heurnter, der ihm im Halse steckte und wandte sich seiner Aufgabe zu. Ein jeder hatte ihre Aufgabe zu erfüllen. Nebenbei wollte er nun auch überprüfen, welche Systeme noch funktionsfähig waren.

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Der schweigende Stern
« Antwort #109 am: 01.11.2011, 09:20:45 »
Die Astronauten machten sich daran, dass Shuttle zu inspizieren. Andrew versuchte, die Systeme wieder hochzufahren. Doch es tat sich nichts; die Bildschirme blieben schwarz und das Licht erloschen. Sie konnten jedoch keinen Defekt an der Anlage finden, daher schloßen sie, dass das Stromversorgung unterbrochen sein müsste. Tatsächlich fanden sie in Nähe des Risses ein dickes Stromkabel gerissen.

Als sie die Tür zum Lagerraum öffneten, kam ihnen das Space-Pig entgegen. Dieser unförmige Kasten war für die Weltraum-Mission vorgesehen gewesen und enthielt Utensilien, die sie für die Platzierung der Antriebe hätten gebrauchen können. Es enthielt eine Schaufel, einige Ladungen Sprengstoff, einen Geigerzähler, Magnesium-Fackeln und ein Seil aus verstärktem Nylon. Das Space-Pig hatte seinen seltsamen Namen von seiner Form erhalten: an der Frontseite war seinerseits ein Antrieb angebracht, der wie der Rüssel eines Schweins aussah.
Sie räumten das Schwein zur Seite und sahen in den Raum. Auch hier lagen viele Trümmer herum und Teile der Ausrüstung lagen überall verstreut. Als sie einige Schritte in den Raum gemacht hatten, hörten sie von verschiedenen Orten ein Rascheln, gefolgt von Treppeln vieler Füße. Als sie mit ihren Taschenlampen den Raum absuchten, konnten sie einige kleine Wesen entdecken, die eilig die Flucht ergriffen. Ihr Körper war etwa faustgroß und mit dunkelbraunen Schuppen besetzt. Ihre Füße waren kräftig und zeigten scharfen Klauen. So etwas wie eine Schnauze hatten sie nicht, wohl aber ein Paar kleiner Augen, die in tiefen Höhlen saßen. Das Wesen sah aus wie eine Kreutzung aus Kellerassel und Maulwurf. Sie entkamen durch einen kleinen Riss in der Ecke des Raumes.

Die Astronauten durchsuchten den Lagerraum, auf der Suche nach etwas Brauchbaren. Die Wesen hatten die Nahrungsvorräte gefressen. Der Wassertank war im unteren Drittel gerissen, als sich eine Strebe verbogen hatte; es waren nur noch etwa 10 Liter übrig geblieben. Viele von Abhays Reagenzien waren zerbrochen und verströmten einen unangenehmen Geruch. Außerdem roch es nach Treibstoff. Sie fanden ein kleines Leck, aus dem ein dünnes Rinnsaal troff. Sie dichteten es notdürftig mit einem Tuch und etwas 'Panzertape' ab. Doch es gab auch gute Nachrichten: Zumindest die nuklearen Antriebe, von einigen Beulen abgesehen, waren unbeschädigt geblieben. Sie waren zu sperrig gewesen, als dass sie in ihren Gitterkästen durch die Gegend geschleudert werden konnten. Der Geigerzähler zeigte keine nennenswerte Radioaktivität im Shuttle an.

Dann verließen sie das Shuttle durch den Riss und blickten direkt auf einen Sandstrand und ein blau-grünes Meer. Gleich zwei Sonnen leuchteten hell am violetten Himmel, von der die eine  größer war als die andere. Sie umrundeten das Shuttle und sahen auf das Land.

Vor ihnen erstreckte sich eine weite Salzwüste, die sich in das Land hineinzog. Wenn sie ihre Augen nicht täuschten, war die ganze Wüste von breiten Gräben durchzogen. Erst in einigen Kilomentern Entfernung wurde die Wüste zögerlich von Vegetation umrahmt. Westlich und Östlich waren Wälder - zumindest würden sie dieses irdische Schema anwenden, um es zu benennen.
In weiter Ferne sahen sie einen Talkessel. An den Hängen waren Terrassen angelegt und man hatte dort große Steinbauten errichtet. Bis auf einen große, anscheinend toten, Baum war in dem Tal keine größere Vegetation. Hinter dem Baum war ein besonders großes Gebäude errichtet, das wie eine Pyramide anmutete.

Doch weder wurden sie von Außeridischen erwartet, noch konnten sie in der Ferne irgendein Zeichen von Leben erkennen. Auf den ersten Blick würden sie sagen, dass die Insel verlassen war.
« Letzte Änderung: 01.11.2011, 09:21:08 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Peter Aldred

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Der schweigende Stern
« Antwort #110 am: 02.11.2011, 20:38:27 »
Peter atmete durch und blickte sich um. "I'll try to revive our com-system.", sagte er schließlich ungewöhnlich kurz angebunden, blickt sich einen Moment in dem ungewöhnlichen Umfeld um und betritt dann erst wieder das Raumschiff, was er vorher, ohne etwas zu unternehmen, mit verlassen hatte. Auf dem Weg sagte er noch. "Yes, I sent the SOS, because Palmer threatened us. The doctor deceived us and said he would fetch a medikit and heal Palmer's head wound. He came back with a gun and shot her into her hand and then choked her till she was unconscious, then I fell unconscious due to the tremor." So langsam kam die Erinnerung zurück und Peter war gewillt, sie zu teilen. Er erwähnte auch, dass Palmer sich eingeschmuggelt haben musste, dass sie unabwegig drohte und das Missionskommando gefordert hatte und nicht wirklich zur Vernunft zu bringen war. Er beschrieb alles, was er mit dem Doktor and Palmer erlebt hatte. "Is the doctor still under the debris?", fragte der Diakon zum Abschluss und betrat das Schiff wieder.

Dort schaute er, ob der Doktor noch immer dort lag und half ihm jetzt gegebenenfalls und erklärte ihm die Situation, sofern dies notwendig war. Danach setzte er sich an mögliche Versuche, eine Kommunikation in die Heimat aufzubauen. Musste er dazu das Stromnetzwerk zum Laufen bringen oder würden die Anzugsmöglichkeiten reichen, wenn er sie mit dem Antennen- und Satellitensystem koppelte? Sobald er eine Antwort wusste, machte er sich an die Umsetzung. Im Moment drohte keine Gefahr, also hatte er die Zeit. Und selbst wenn sie in Gefahr waren, mussten sie berichten. Schluckend dachte er Palmers Worte und an dieses komische Ungeziefer, welches sie gesehen hatten. "Is it an illusion? Am I nuts? Lord, guide me..." Aldred spürte, wie ihm die Situation immer weiter zusetzte, da er Dinge erlebte, die er absolut nicht verstand. Er versuchte seinen Körper und seinen Geist auf Automatismus umzustellen. Im Moment durfte er nicht zweifeln, er musste nicht verstehen, er musste für den Erfolg der Mission funktionieren, was auch immer das in dieser Situation bedeutete. Stück für Stück versuchte er mit Flickschusterei immer mehr in Betrieb zu nehmen, so er etwas flicken konnte[1].
 1. Wissen (Technologie) 32, Computer benutzen 41, Reparieren 42
« Letzte Änderung: 02.11.2011, 20:40:22 von Peter Aldred »
"Every religion, as far as reason will help them, makes use of it gladly - and where it fails them, they cry out: It is a matter of faith, and above reason!" - John Locke

Andrew Petersson

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Der schweigende Stern
« Antwort #111 am: 10.11.2011, 08:57:02 »
"Where are we?" es war Andrew, der die Frage stellte, die vermutlich jedem auf der Zunge liegt.

Sein Blick suchte den Horizont ab, wanderte über die beiden Himmelskörper über ihnen. Dann zurück zum Raumschiff und erneut über die Landschaft, die sich um sie herum erstreckte. Fragend blickte er schließlich seine Crewmitglieder an, nicht wirklich erwartend, dass sie eine Antwort auf seine Frage hatten.

"I will help Peter to see what we can use. And then" sein Blick wandert zu den Gebäuden, die in einiger Entfernung auszumachen waren, "we should go somewhere to find out where we are." schlägt der Schwede vor.

Mit diesen Worten tritt der Astronaut erneut zurück in die Trümmer des Space Shuttles, die derzeitige Heimat der Menschen an diesem Ort und begibt sich zu Peter, um diesem Hilfe zu leisten. "Peter, we saw some settlements outside. I'd like to check them out. Do you need help with something here? I'd like to make use of what's left to improvise some instruments and tools."

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Der schweigende Stern
« Antwort #112 am: 10.11.2011, 16:04:59 »
Peter zog den Russen ins Freie und untersuchte ihn noch einmal oberflächlich. Auch er hat etliche Schnittwunden, doch nichts ernstes und der Blutverlust hielt sich auch in Grenzen. Am Brustkorb ist ein riesiger blauer Fleck. Doch er atmet ruhig und regelmäßig. Warum Pasceznik noch immer nicht zu Bewusstsein gekommen ist, kann Peter zunächst nicht sagen. Sie betten ihn weich im Sand und wenden sich wieder dem Schiff zu.

Schnell erkennen Peter und Andrew, dass sie ohne weiteres Werkzeug nicht viel verrichten können. Am dringendsten war wohl das Leck am Treibstofftank, aus dem noch immer ein Rinnsaal austraht. Das elektrische System konnten sie wieder in Stand setzen und die Systeme hochfahren. Das Licht im Shuttle ging wieder an und die Systeme zeigten eine unerschöpfliche Zahl von Fehlermeldungen, bevor sie sich mit einem Bluescreen verabschiedeten. Es war aber doch einiges an der Hardware kaputt gegangen. Hier würden sie aber mit einigen kleinen Metallplatten, etwas Draht und einem Schweißgerät das Gröbste reparieren können. Der Strom jedenfalls, würde Ihnen noch etwa 2 Wochen reichen. Ganz im Gegensatz zu den Vorräten an Nahrungsmitteln und Trinkwasser. Hier mussten sie ihre Vorräte dringend von den Ressourcen des fremden Planeten ergänzen.
Kopfschmerzen bereitet ihnen insbesondere der große Riss in der Außenhülle. Hier bedurfte es mehr als einfachen Schweißarbeiten. Die Hülle war wie aufgeplatzt und die Teile mussten wieder zurückgebogen und verschweißt oder vernietet werden. Insbesondere sollte die Naht noch feuerfest versiegelt werden, sonst könnte sie beim Aus- oder Wiedereintritt in eine Atmosphäre wieder aufbrechen. Außerdem war das Schiff in einer schlechten Startposition.

Die letzten beiden Punkte, sowie der Umstand, dass sie nicht wußten, wo im Weltall sie sich befanden, machten sie mut- und kraftlos. Peter beugte sich noch einmal herunter zu Pasceznik, da fiel im Capraras Bibel aus der Tasche und schlug sich in Urvätergeschichte auf. Dort war eine Stelle angestrichen:  1 Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. / 2 Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein. / 3 Ich will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den will ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.[1] Diese Bibel war eigenartig. Sie schien ein Eigenleben zu haben, dachte Peter unwillkürlich.
 1. Genesis 12,1-3
« Letzte Änderung: 11.11.2011, 09:55:13 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
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Abhay Hepworth

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Der schweigende Stern
« Antwort #113 am: 10.11.2011, 17:06:53 »
"I... We.. I..." stotterte Abhay als er gen Himmel blickte. Die ganze Situation schien zu viel für ihn zu sein. Vorsichtige ließ er sich in den San fallen, steckte seinen Kopf zwischen seine Knie und versuchte ruhig und tief atmen.

Nach ein paar Minuten schien es ihm besser zu gehen und er schaute wieder. Diesmal mit einer deutlich gesunderen Gesichtsfarbe: "Either we have something like a collective dream or this is neither the earth nor the asteriod." Natürlich war ihm bewusst, dass seine Antwort nicht die von Andrew gewünschte war, doch in diesem Moment schien er die eher rhetorich gemeinte Frage für voll zu nehmen.

"If our communication systems don't work we better find out." murmelte er eher zu sich selbst, als zu einem bestimmten Mitglied der Crew: "But first we have to check our supplies..." sagte der Inder und verschwand ihm Shuttle um nach den übrig gebliebenen Vorräten zu suchen und nach Möglichkeiten sie eventuell zu transportieren, Rücksäcke, Taschen, Beutel...

Jean Levi Biton

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Der schweigende Stern
« Antwort #114 am: 10.11.2011, 19:35:20 »
Die schweren Stiefel des Commanders gruben sich in den farbenfrohen Sand während die zwei Sonnen am Himmel auf seinen Hinterkopf brannten. Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck sah Jean Levi dem Diakon hinterher, als er ankündigte nach dem Doktor zu schauen. War Sergej denn nicht schon wach und bei ihnen? Dabei Jean Levi hatte den Russen doch schon angesprochen, ehe er das Shuttle verließ. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass Sergej sein Bewusstsein verloren hatte. Umso erschrockener war der Soldat, als er Peter den Russen durch das Shuttle zum Riss ziehen sah. Jean Levi war tatsächlich nicht aufgefallen, dass einer seiner Männer in Not war!

Eilig half er Peter dabei, Sergej aus dem Shuttle zu bekommen und kniete sich neben ihn in den Sand. Langsam drang auch der Bericht Peters durch Jean Levis scheinbar abgeschirmte Wahrnehmung; wie benebelt musste der Commander gewesen sein, dass ihm der Zustand Sergejs entfallen war? Mit peinigenden Schuldgefühlen fuhr sich Jean Levi mit der linken Hand durchs Haar und musste unweigerlich zusammenzucken. Seine Hand war blutverschmiert. Zaghaft tastete er sich den Kopf ab. Jetzt erst spürte er den Schmerz durch die Schläfe ziehen. Vermutlich musste der Schlag auf den Kopf mehr bei ihm durcheinander gebracht haben, als ihm bewusst war.

Vorsichtig hob Jean Levi den Kopf des Russen und tastete mit zwei Fingern nach seiner Halsschlagader. "Sergej, wake up. This is Jean Levi. Are you all right? Sergej? Sergej!"

Während Jean Levi nach der Hand des Arztes griff und weiter dessen Namen sprach, hob der Commander den Kopf zum Himmel. Palmer war an Bord gewesen. Aus welchen Motiven hätte sie sich an Bord geschmuggelt haben können? Offensichtlich hatte es etwas mit dem Besuch des Agenten White vom FBI zu tun, aber welche Organisation der Welt mit einem solch tiefgreifenden Einfluss, dass sie eine Spionin in die wichtigste Mission der Weltgeschichte einschleusen konnten, hatte ein Interesse daran, die Rettung des Grund und Bodens ihrer Existens zu sabotieren?

Abhay stieg neben Jean Levi mit einem verstörten Gesichtsausdruck durch die zerrissene Schleuse in das Shuttle. Schon wieder war Jean Levi mit seinen Gedanken abgeschweift. "Bordel de merde!," fluchte der Commander innerlich, "Concentrate, you idiot! You are still responsible for these men, open your eyes and get a hold of yourself!"

"Sergej, you have to wake up!"[1]
 1. Treat Injury (Revive Unconscious Charakter): Take 20 - 4 (Kein First Aid Kit benutzt) = 16 vs. DC 15
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 ~ Jules Verne

Dr. Sergej Pásečnik

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Der schweigende Stern
« Antwort #115 am: 11.11.2011, 10:06:04 »
Jean-Levi brachte den Russen in eine hochgelagerte Position, so dass das Blut wieder in den Körper floss. Langsam wurde das fahle Gesicht Sergejis wieder rosiger. Unwillkürlich runzelte der Russe die Stirn und fuhr sich durch das Gesicht. Schließlich öffnete er mit tiefem Brummen die Augen. Wohl im ersten Moment verwirrt blickte er sich um. Dann schloss er wieder die Augen. "This miserable headache is like after drinking the self-made of my uncle.", stöhnte er. Und als er sich etwas aufgerichtet hatte: "Where are we?"
"Selbst die Ameise kann aus dem toten Philosophen noch etwas nützliches ziehen." - nach Stanislaw Lem

Jean Levi Biton

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Der schweigende Stern
« Antwort #116 am: 11.11.2011, 10:56:57 »
Erleichtert entspannte Jean Levi seine Haltung ein wenig, kniete jedoch noch immer neben dem Arzt, während dieser langsam wieder einen klareren Kopf bekam

"Crash landed. We don't really know what happened. We don't know our location either, and these" Jean Levi zeigte auf die beiden strahlenden Sonnen, "aren't really familiar."

Der Commander wirkte selbst hilflos, als er wieder den Kopf Richtung Himmel reckte. Für einige Momente beobachtete er die beiden leuchtenden Sterne am Firmament. Mittlerweile musste er Wohl oder Übel fest damit rechnen, dass sie nicht mehr auf der Erde waren. Würde seine Überlebensausbildung beim Militär ihm hier von Nutzen sein? Mit einem unguten Gefühl musste er an die asselartigen Kreaturen denken, denen sie begegnet waren, und an das begrenzte Proviant der Crew.

Nachdenklich fixierte Jean Levi den Himmel. An dem Grundprinzip der Himmelskörper sollte sich nichts geändert haben; zwei Sonnen würden die Dauer eines Tages vermutlich verkürzen, wahrscheinlich sogar unregelmäßig lange Tage hervorrufen. Mit einem abschätzenden Blick gegen den Horizont versuchte der Commander, die Tageszeit einzuschätzen, und wie lange der Crew noch bleiben würde, ehe die Dunkelheit einsetzte.[1]

"How are you feeling, Sergej?" widmete sich Jean Levi wieder dem Arzt. "Can you remember anything that happened?"

Vorsichtig formulierte Jean Levi seine Frage und vermied es absichtlich, Palmer zu erwähnen. Nach Peters Bericht war es an der höchsten Zeit, auch dem russischen Arzt gegenüber misstrauisch zu werden.[2]
 1. Nature Sense: 29
 2. Sense Motive: 28
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 ~ Jules Verne

Dr. Sergej Pásečnik

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Der schweigende Stern
« Antwort #117 am: 11.11.2011, 20:53:51 »
"Crash landed...", wiederholte der Doktor nachdenklich die Worte des Commanders. "I remember the asteroid, the green lights, the vibration of the shuttle. What happened next?", fragte er, den violetten Himmel nachdenklich betrachtend. Wieder strich er sich mit dem Finger über die Unterlippe.

Nach einigen Momenten, stand er auf. "Violet Sky, two suns, strange vegetation... - we are on another planet?", fasste er das offensichtliche zusammen. "How do we call it?", fragte er. Zwar war er noch etwas wackelig auf den Beinen, doch zumindest sein Geist schien schon wieder zuverlässig zu funktionieren. Er öffnete den Reißverschluss seines Overalls und fasste in die rechte Innentasche und förderte ein halbes Päckchen Zigaretten und Streichhölzer zu Tage. Er blickte in die Weite und blies dicke Wolken blauen Rauches aus. "Well...", murmelte er.
« Letzte Änderung: 12.11.2011, 10:47:23 von Dr. Sergej Pásečnik »
"Selbst die Ameise kann aus dem toten Philosophen noch etwas nützliches ziehen." - nach Stanislaw Lem

Jean Levi Biton

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Der schweigende Stern
« Antwort #118 am: 17.11.2011, 12:31:52 »
Etwas unzufrieden blickte Jean Levi den Russen an. Symbolisch war dieser einige Schritte in den Sand gegangen, sodass der Blick des Commanders nur dessen Hinterkopf traf. Unzweifelhaft war Jean Levi froh darüber, dass der Doktor wieder bei Bewusstsein war und keine nennenswerten Verletzungen davon getragen zu haben schien, jedoch wirkte seine Antwort auf die Frage des Commanders so, als wolle er ihm aus dem Weg gehen.

"I have no real intent in finding a new home in this environment - I'd prefer to avoid keeping things too personal. You can call this planet whatever you want," sprach der Commander angespannt und mit seiner leisen Stimme, als er neben den Arzt schritt und ihn weiterhin fragend ansah.

"We have no memory of what happened next. We are as stumped as you. However, I've got a report on you engaging in an exchange of fire prior to our reentry of the shuttle."

Der strenge Blick des Commanders blieb, während er Haltung annahm und seine Hände hinter seinem Rücken verschränkte. Er würde auf die Reaktion des Russen warten müssen, ehe er forthfahren konnte. Im Hinterkopf klang ihm der Bericht des Diakon wieder.
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Dr. Sergej Pásečnik

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Der schweigende Stern
« Antwort #119 am: 18.11.2011, 18:36:23 »
Der Doktor schien noch für einige Momente zu überlegen. Dann drehte er sich zum Commander und blickte diesem unbewegt in die Augen. "Distinguish friend from foe, Commander.", sagte er schließlich. Dann wandte sich wieder landeinwärts. "I'd been suspicious since the first day. But I'd never thought to see her again, after they blew her cover. She's out there, right? Better we keep an eye open - or two!", murmelte er. Er zog erneut an der Kippe und blies den Rauch aus. Er schien schon wieder in Gedanken zu sein. Doch es war schwer, seine spärlichen Züge zu lesen[1]
 1. 
Sense Motive 20 (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 18.11.2011, 18:51:38 von List »
"Selbst die Ameise kann aus dem toten Philosophen noch etwas nützliches ziehen." - nach Stanislaw Lem

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