• Drucken

Autor Thema: Der schweigende Stern  (Gelesen 83272 mal)

Beschreibung: Ingame

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Andrew Petersson

  • Beiträge: 137
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #150 am: 18.01.2012, 08:53:40 »
"No, Commander. I'd like to volunteer for building the devices we can need. I think my engineering skills might come in handy." sagt der schwedische Astronaut zum Commander.
Nachdem ihr Pilot ausgeschaltet war, bin ich der einzige, der ein eventuelles Rettungssystem fliegen kann. dachte der Halb-Amerikaner bei sich, als er bereits begann, sich über verschiedene nützliche Gegenstände Gedanken zu machen. Gegenstände, die sie eventuell gebrauchen könnten.

"Why can't we just try to desalinate the water from the building. We need kind of a homebase. We might as well just use the building and try to clear it out as much as possible."
Dann schweiften seine Gedanken kurz zu seiner Familie ab. Er hatte sich bereits auf dem Weg hierher oft an sie erinnert. Sie waren wohl diejenigen, die ihn jetzt durch das ganze emotional und psychisch tragen mussten. Seine Hand glitt zu der Stelle, an der der Ehering an einer Kette um seinen Hals hing.

Jean Levi Biton

  • Beiträge: 257
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #151 am: 19.01.2012, 23:04:19 »
"We will," stimmte Jean Levi nickend Andrews Vorschlag zu, die verlassenen Werkstätten selbst zu nutzen, "but not so much as home than rather as a temporary camp. I have no intent in getting overly comfy around here."

Die Antwort klang zynischer als sie eigentlich sollte. Angesichts der fremden Umwelt, Natur und vor allem der fraghaften Anzeichen von Zivilisation unterschiedlichen Fortschritts fiel es Jean Levi schwer, seine Entscheidungen auf seine fundierte Erfahrung zu basieren. Es gab zu viele Dinge, bei denen er sich dabei ertappte, Annahmen einzugehen, die nicht unbedingt berechtigt waren. Das dünne Rinnsal vor seinen Füßen könnte beispielsweise genau so gut eine für Menschen tödlich giftige Substanz sein, für die Lebewesen dieser Welt jedoch überlebensnotwendig. Mit gerunzelter Stirn ging Jean Levi vor der langsam fließenden Flüssigkeit in die Knie.

"I am thinking about traps rather than handheld weapons, actually," nahm der Commander den Faden des Gesprächs wieder auf. "There will be no way around actual arms, but I find it to be safer to hunt passively at first. Some kind of apparatus to capture and contain anything the size of a rabbit, maybe. We'll see, we're literally on entirely new land here."

Vielsagend warf Jean Levi dem Ingenieur einen Blick zu, ehe er sich vorbeugte um langsam seine linke Hand in das Wasser zu tauchen. Vorsichtig näherte sich der Commander den Flüssigkeit, nahm sich die Zeit, eine kleine Menge herauszuschöpfen, roch daran, berührte es mit seiner Zunge. Für einen Moment zögerte Jean Levi und zog die Stirn kraus. Endlich nahm er einen ersten, kleinen Schluck und wagte es kurz daraufhin, es hinunterzuschlucken. Überwältigt schloss der Commander die Augen.

"Water."
« Letzte Änderung: 19.01.2012, 23:04:58 von Jean Levi Biton »
On ne saurait empêcher l'équilibre de produire ses effets. On peut braver les lois humaines, mais non résister aux lois naturelles.
 ~ Jules Verne

Andrew Petersson

  • Beiträge: 137
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #152 am: 20.01.2012, 09:12:47 »
"As temporary as we need it, commander." stimmt der Schwede seinem Kommandeur zu. Dann hört er ihm weiter zu und es scheint, als kann er sich für die Idee der passiven Fallen begeistern. Auch wenn sie nicht wissen, wann hier ein Hasen-großes Tier vorbei kommen würde.

"I agree, Jean. Passive hunting would be the best to begin with. We have our rations, if necessary, though we should rely on this ... planet ... or surroundings ... as much as possible." Andrew nickt Jean zu, als dieser das Wasser probiert und ist erleichtert, dass es sich als solches entpuppt. In der Hoffnung, dass keine Langzeitschäden dabei durch Krankheiten entstehen würden, meldet sich der Ingenieur ab, um die ersten Fallenmodelle zu bauen.

"Peter, would you like to assist me? Since we are not fully aware of our surroundings, commander, I would suggest to not stay alone for too long. Though we were all trained for working on our own and holding our ground, we were not trained for surviving on another ... home." Die letzten Worte kommen mit einem Unterton an Sarkasmus aus Andrew's Mund. Niemand ist sich sicher, ob er seine Familie zu Hause vergisst oder ob er versucht hat, die angespannte Stimmung etwas aufzulockern, nachdem sie das größere Tier auf dem Damm gesehen hatten.

Peter Aldred

  • Beiträge: 352
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #153 am: 21.01.2012, 23:28:41 »
"You need to give me time.", meinte der Diakon. "If you can give me time, I will be able to understand some of the written symbols on the temple." Peter drückte den Gegenstand, der eine Betäubungswaffe zu sein schien, in die Hand seines Commanders. "Here, take this. It is some kind of stun gun. Some kind of liquid crystal is its source of energy. With every use of its energy the crystal hardens. You can use this for our defense as long as it is fully functional." Etwas wie Aufregung, Spannung und Interesse war in Peters Stimme, weil er dabei die Stufen genauer musterte. Es jungte ihn in den Finger, das zu untersuchen. Er blickte zu Andrew und dann zum Commander. "Give me a few hours. Maybe with the help of this symbols we will be able to understand the analytic device we found. Maybe we can gain entrance to the temple and so on. After that, I will gladly help you, Andrew!"

Dann machte sich Peter einfach an den Entschlüsseln, vertiefte sich in diese Aufgabe und nahm darüber fast gar nicht wahr, dass sie Wasser gefunden hatten, auch wenn er durstig war. Nur kurz unterbrach er seine Aufgabe, um sich mit Wasser zu stärken. Er widmete sich dann umgehend wieder seiner Aufgabe. Schnell hatte er seine Kamera hervorgeholt und machte von allen Schriftzeichen eine Fotografie. "Joris, please give me a hand. Can you also photograph this signs? I will create a database for it and our photographs might come in handy. So that we can learn from it later or under different circumstances.", sagte Peter zu Joris und widmete sich dann wieder der Übersetzung[1].
 1. Ich werde mir die Übersetzung später nochmal genauer anschauen, bevor Peter sich dazu äußert. Der jetzige Beitrag ist dazu da, um zu zeigen, dass ich da bin. Ich muss aber noch ein wenig darüber nachdenken.
"Every religion, as far as reason will help them, makes use of it gladly - and where it fails them, they cry out: It is a matter of faith, and above reason!" - John Locke

Joris van Campen

  • Beiträge: 38
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #154 am: 23.01.2012, 22:21:38 »
Joris schien ein wenig verärgert nach der Sichtung des riesigen Monsters. Natürlich hatte er sich genauso erschreckt wie die anderen, aber dennoch hätte er ein Foto machen müssen, das hatte er schließlich schon unter schlechteren Bedingungen geschafft.

Als Peter ihn um Hilfe bat, hatte er die Kamera dafür umso schneller in der Hand. "Of course, Peter. Since I brought my Work-Notebook we will also have acces to some professional graphics editing programmes which might come in handy."

Joris stellte sich neben den Theologen und begann damit die Schriftzeichen abzulichten, Totale und Detailaufnahmen im fliegenden Wechsel. "Do you have already made up a Theory? Even if it might not yet be complete you may find it instrumental to discuss it with me. I mean I am not really educated, but I do have some knowledge about visual art and design."
Der Reporter hat keine Tendenz, hat nicht zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern. (E.E. Kisch)

Peter Aldred

  • Beiträge: 352
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #155 am: 23.01.2012, 23:33:14 »
Peter nickte dem Holländer zu. "Mr. van Campen, I thank you sincerely." Dann packte Peter seinen eigenen Outdoorlaptop aus. Er war nicht mehr das, was man State-of-the-Art nennen würde, aber er war gut ausgerüstet und hatte bereits eine Raummission und einen Militäreinsatz mitgemacht, weshalb Peter ihn gar nicht missen mochte. Er führte exzessiv Tagebuch und digitalisierte diese mit Videotagebüchern, Bildern und dergleichen. Peter war bis heute nicht unter die Blogger, Twitterfanatiker oder sonstwie in die sozialen Medien gegangen, er nahm seine zum Teil interaktiven Tagebücher viel wichtiger als dass sie nur der eigenen Selbstdarstellung dienen könnte. Als er auf seinen Bildschirm schaut, sieht er die interaktiven Tagebücher, die er erst für und dann mit seinen Söhnen angefertigt hatte. Er schiebt die Ordner beiseite und beginnt neue Ordner anzulegen. The Great Unknown. Es könnte ein schlechter Filmtitel sein, dachte Peter, aber er würde es als Arbeitstitel nutzen. Und er wusste, dass es nicht so unbekannt war, wie er es gerne hätte. Zu viele der Symbole vor ihm, sie machten einen Sinn.
Eine einfache Datei für die erste Übersetzung, gleichzeitig lud er schonmal seine Bilder auf den Rechner. "Your professional skill might come in handy, you are right. We laymen often underestimate, how important exposure is to gain the right depth, how important angle is and so on. Your skills are not only handy, they are necessary to work with the material later on. So take your time. I will need mine with a first draft of translation. Please photograph as much as you can. Every level, please."

Mehrere Stunden saß Peter davor und schrieb und deutete, machte Skizzen mit dem Rechner, versuchte die Zeichen so auch zu drehen, um durch den veränderten Blickwinkel neue Erkenntnis zusammeln. Mitten in die Stille begann Peter seine Übersetzung vorzulesen, mit sehr ruhiger und gefasster Stimme, obwohl er selbst fast schon schockiert war, von dem, was er dort las. Das riesige Ungetüm, welches sie eben noch gesehen hatten, war nur noch eine seichte Erinnerung, so sehr packte ihn der Tempel.

Zitat von: First Level
"Hail the name of Beginning-End[1], for as she is the beginning an she is the end. It was her who held her kin before she created the earth and the sky and the sea of the very earthly garden happiness. Also she created the plants that the children could nourish theirselves and the animals that could accompany her children. Then she sent them to garden happiness and said: "I created the garden for you that it will sustain and please my beloved children as they need. You're allowed to do anything but to go to the borders[2] of the garden. Now I'm exhausted and want to rest. But you'll never be alone as in my dreams I whisper to you."

Thereafter, Beginning-End's children spent many days of fulfillment. But occasionally, they didn't obey their mother's demand and went to the borders[3] of garden happiness. There they saw the land of outside the garden and it was dark, wasted and perilous. In this moment, their ears became deaf for the whispers of Beginning-End. And they got frightened and agitated and felt that their lives weren't secure if the garden vanished. And so they they collected more seeds than they could consume and took more wood than they burned and they ponded the waters and they dug[4] the earth for (edible) roots. And they populated unrestricted and they created their own kins and mistrusted each other. And they assaulted on each other and spoiled the garden.

As woe was most severe, "Beginning-End" awakened from her sleep. And as she saw, what they made of the garden, she was dolorous and angered. And she spoke, "I've done everything for you and you frustrated my doings and so you suffer. You don't trust in my deeds and so you must learn to trust in your own before we can unify again. But still I love you and I will bestead you in this forthcoming quest."

And Beginning-End shed tears for many days and the barren land turned fruitful, although not as fruitful as garden happiness was. Then she went to rest, again."
 1. Entschuldige List, ich habe mir ein paar Korrekturen erlaubt. Ich hoffe, du verzeihst das. Hier habe ich ein überflüssiges g gestrichen.
 2. Ich habe dreimal gelesen und war mir sicher, dass du List, Border nicht Boarder meinst. Also Grenze denn Pensionär oder Untermieter.
 3. Hier stand auch boarder.
 4. hier stand digged. (to) dig ist ein irregular verb.

Peter blickte erst jetzt zu Joris. "That is the first draft. And when I am not mad or to tired, than this could mean, that ...  in their imagination God was feminine. On earth we have also groups which think of God as a woman, just think about feminist theology[5], which is deeply rooted within the feminist movements of the 20th century. But what is really fascinating is, that they seem to have..." Peter nahm die Brille ab und rieb sich die Augen. "a story of creation, a genesis, which has similarities to the creation in abrahamic religions. When my translation is not too wrong, this would mean, that we have some version of the Garden of Eden. The borders could be something like the tree of knowledge. And the war against themselves could be some hint to our story of Cain. The only great difference that I can discern on a first glimpse is, that they were allowed to stay within the garden, but they ruined it by exploiting the resources of the garden. But I also know these metaphors for the bible, but these are modern. You can read this as an metaphor on the human ways. That is quite frightening and fascinating, Mr. van Campen. What do you think? Do you think, that my translation might be to influenced by my theological ideas or by the fact that I am a believing Christian? Or could my translation be...accurate."
Auch wenn Peter sprach, war er eigentlich sprachlos. Es war der Beweis, dass Gott nicht nur die Erde geschaffen hatte.
 5. Feminist theology
« Letzte Änderung: 28.01.2012, 13:51:17 von List »
"Every religion, as far as reason will help them, makes use of it gladly - and where it fails them, they cry out: It is a matter of faith, and above reason!" - John Locke

Joris van Campen

  • Beiträge: 38
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #156 am: 24.01.2012, 22:00:59 »
Joris erledigte seine Arbeit mit gewohnter Sorgfältigkeit. Zwar hatte er schon immer ein Talent gehabt fremde Sprachen in kurzer Zeit zu erlernen, aber so abstrus wie ihm diese Hieroglyphenartigen Zeichen vorkamen, fragte er sich, ob die Sprache ihrer Erschaffe ähnlich kryptisch sein würde.
Der Fund einer kleinen Tafel an der ansonsten geschwärzten fünften Stufe riss ihn aus seinen Gedanken. Er lichtete sie mehrere Male ab und beließ sie vorerst an ihrem Platz. Wenn dies ein kultisches Gebäude war, dann wäre es sicher nicht ratsam etwas an ihm zu verändern oder zu entfernen.

Nach getaner Arbeit kehrte er zu Peter zurück, um ihm von seiner Entdeckung zu berichten. Dieser berichtete ihm jedoch zuerst von der seinigen und Joris hörte gebannt zu. Was Peter herausgefunden hatte war in der Tat erstaunlich aber dennoch dachte er zuerst in eine andere Richtung als Peter. "I think this might be good news, Peter. The story gives us a hint that the inhabitants of this planet, might they still live or be extinct, have had much in common with mankind. They felt driven to exploration and knowledge and they weren't immune to fears we also know quite well. This means to us, that if we come to met some of them have a pretty good chance to understand them or even be able to communicate."

Joris machte eine Pause und sah Peter an als er noch einmal über die Schlüsse des Theologen nachdachte. "Regarding your translation I can say that I don't have an religious background like you do, but since I have been exposed to religious contents as everyone I would have also thought about the Garden of Eden. As far as I have come to know you, I think you wouldn't allow yourself beeing influenced by your belief other than in subconcious ways.

But I think we have to consider carefully, Peter. We have come to this place in a quite mysterious way, so others might have come here, too. And with them came ideas which might have survived. Or - and if this would be true, it would mean some more hope for us - ideas went from this place to earth and survived there. The latter might include an alternate way to travel home."
Joris lächelte halbherzig "But of course I have to consider this explanation carefully, too."

Joris holte seine Kamera hervor und suchte offensichtlich auf dem Bildschirm nach einem bestimmten Foto "And at last we shouldn't underestimate the possibillity that two people on different planets had the same idea for their religion. At the first glance this might look not very likely but since this planet has some similarities with earth and living conditions here also and the former inhabitants might have been quite like us they might came up with quite similar ideas. I mean we found tools like sicles and saws and even an assembly line. These things were also invented on earth.... Aah here it is. Look Peter I have found something"

Joris zeigte die Fotos der Steintafel auf dem Display der Kamera "I thought it would be better to leave it there for now. Maybe its place could have a meaning too."
Der Reporter hat keine Tendenz, hat nicht zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern. (E.E. Kisch)

Jean Levi Biton

  • Beiträge: 257
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #157 am: 27.01.2012, 19:36:36 »
Während die Wissenschaftler und der Ingenieur sich an ihre Arbeit machten, koordinierte Jean Levi mit Abhay und Sergej eine gründlichere Durchsuchung der Werkstätten. Zwar hatte die gesamte Crew noch genügend Astronautennahrung, welche für einen Tag reichen würde, doch wenn er es vermeiden konnte, wollte Jean Levi seine luftdicht abgepackten Andouille Sandwiches für einen dringenden Notfall aufheben. Und tatsächlich, sowohl in der ersten und der dritten Werkstatt fanden die Astronauten verschlossene Krüge, die knollenartige konservierte Wurzeln beinhalteten. Sie erinnerten sich daran, in der zweiten Halle mehr von diesen Krügen gesehen haben. Mit noch skeptischer Miene nahm der Commander eine der Knollen, zerrieb die Kruste von ihrer Oberfläche mit seinem Daumen und beschmeckte die weißen Körner.

"This is remarkable," bemerkte er mit einem tiefen Ernst in der Stimme, "since we stepped into these abandoned dwellings we have been encountering numerous signs of civilisation, which is so suspiciously similar to ours. Salting?," fragte er fast fordernd und hielt die Knolle hoch, "what is next, seperation of meat and milk?"

Noch immer vorsichtig dreht Jean Levi die Knolle in seiner Hand, bevor er einen Blick nach draußen war. Es wurde langsam spät, die beiden Sonnen lagen schon sehr viel tiefer am violetten Himmel. Ein Blick auf seine von Andrew modifizierte Uhr ließ ihn abschätzen, dass sie vermutlich noch drei Stunden hatten, bevor beide leuchtenden Himmelskörper untergehen würden.

"We will prepare camp for the night while we still have sufficient light. Look for burnable material, we might get the fireplace running. Also hammocks[1], blankets[2], whatever seems comfortable enough for you that makes you want to sleep on it. Avoid the second hall though, we will have to clear it together once our pioneers have their tasks completed. Alright," schloss der Commander, zog eine Augenbraue hoch und beäugte die Knolle wieder. Das schwache Zucken seiner Mundwinkel schien die Wurzel zynisch zu bedrohen. "Let's move!", sprach Jean Levi und biss in die Wurzel.
 1. Hängematte
 2. Decke
On ne saurait empêcher l'équilibre de produire ses effets. On peut braver les lois humaines, mais non résister aux lois naturelles.
 ~ Jules Verne

Peter Aldred

  • Beiträge: 352
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #158 am: 28.01.2012, 13:31:00 »
"It might be good news, but it also might be bad news. Reminding you of the fact, that Christian and Muslim missionaries encountered even human beings, which lived in similar circumstances than the Christians and Muslims themselves, but nonetheless they harassed, mistreated and exploited them; declaring them to lesser beings. Contrariwise you have the same phenomenon, when people migrate to other countries. They are often treated the same way as the missionaries treated indigenous people. Take the Netherlands or the Scandinavian nations for example. Muslim minorities are under threat there by nationalist groups. Or look at France, which tries to expel the Sinti and Romanies. You will find more than a thousand examples for human behavior, which prefers conflict with the unknown. We are relatively resistant against the urge to learn from the unknown and compromising with it. Everything here on this planet shows similarities. Maybe it is due to human influences by others who stranded here or it is because life develops in similiar ways on the planets within Goldilocks Zone[1]. But it leads me to the conclusion that when life developed in a similar ways, the people who have lived here did also. Also life on this planet, regarding the animals etc, seems very inhospitable, thus they might have developed special defenses against the wrath of nature. This will make them cautious and guarded when dealing with us, if they are still alive.", antwortete Peter dem Journalisten, während er die Übersetzung der nächsten Stufe vorbereitete.

"This would also mean from a atheist background that the same religions could develop on different planets due the evolution of sentient beings, but it could also mean, that God's truth is ubiquitous. Something which does not really amaze you as an follower of a monotheistic belief, does it?" Peter lächelte freundlich bei der letzten Bemerkung. "Though it is nice to see, that it is that way. But we have seen only a glimpse of this planet. I bet there are hundreds or thousands of heresies within the belief we discovered. The blackened level could be a part of their belief, which became heretical at same point. As an example: Christianity started out as an heresy of Judaism and some Christians saw the Jewry later as the murderers of Jesus and fought and harassed them due to this idea. A better example might be the example of Martin Luther[2], John Calvin[3] and Huldrych Zwingli[4], who said that the Catholic Church had become heretical itself, so it would be necessary to reform the church. Reforming[5] meant bringing it back to its roots. This is what might have happened here. Or a stronger military force took over this land and thought of the now blackened level as an heresy."

Peter begann mit der Aufnahme der Schriftzeichen, mit der Zuordnung und der Übersetzung. Er konnte es dabei nicht lassen, auch auf die Stufe darüber zu schauen. "Thank you, Joris. It is better to leave the sign where it is. After this level, there are only two levels left, I can translate. Not only because the suns are setting, but also due to the fact than there are different signs on the last two levels. Some cultural break I guess. Maybe some foreign people migrated to this place and took over, or possibly something like a military expansion. I will need something like the Rosetta Stone[6] to translate more or I'll need a good idea."

Dann schwieg Peter eine Weile. Nicht weil er nicht reden wollte, sondern weil er sich konzentrierte. Er fand das Gespräch mit Joris sehr förderlich, es war meist notwendig mit anderen über seine Ideen zu sprechen, um mehr Fehler aussortieren zu können. Genau deswegen machte er auch Bemerkungen über die religiösen Beispiele, um auch für sich selbst das, was er gelesen und gesehen hatte, begreifbarer zu machen. Sie durften natürlich nicht ausschließen, dass sie das alles nur so interpretierten, weil sie Menschen waren und eben automatisch durch ihre Erziehung und ihr Denken diese Parallele zogen. Als Peter fast fertig war mit der Übersetzung, mussten sie zu ihren Teammitgliedern gehen, da die Sonne hinter dem Horizont verschwand. Aber Peter arbeitete dort noch eine Stunde unentwegt weiter, um die Übersetzung abzuschließen. Nach einer Weile sprach er dann Joris an, aber jeder, der anwesend war, konnte hören, was er sagte.

"I have translated the next part. But I remind you, that this translation of symbols is coined by my human way of thinking. I am translating these symbols as any British human would and thus my translations are probably flawed. You know this symbolic misunderstandings within our cultures, for example, handsigns. What means "perfect or okay" in one culture, is offensive in another[7]. What means "two" in a German bar, is very insulting in Britain[8]. Same things could happen here."

Peter atmete durch und las dann seine Übersetzung vor.

Zitat von: Second Level
"I am the voice, that is in all being. I am the beginning, I am the zenith and I am the end. In a storm I will be your shelter and the guiding light in the darkness surrounding you. I spend warmth and comfort and assurance. I promise death and rebirth. I am recurrence and the end. I unite the being and the nonbeing.

Listen to my word. I love you and as the highest of all I will be to your service. Though I know your needs and their fulfillments, I grant you freedom, because you yearn for insight. What you severed you shall assemble again. But I will always be near. I will hear your wailing, your questions and your doubts.

When everything is unified again, the chain of recurrence is broken and you cease your earthen being. Approve my words, sink yourself in me and you will go home. Finally you will be redeemed of all suffering. Trust in me."

Peter massierte sich die Schläfen, er war erschöpft von der geistigen Anstrengung, welche eine solche Übersetzung forderte. Er atmete tief durch und gab eine erste Idee zum Besten.
"Cease the "earthen" being. Mhm. Could be thought of as an new eternal paradise. But the first text indicats that the "earth" was paradise until they exploited it. There is a similar thought on the earth. Many people think that the neolithic revolution, when man transformed their society from hunters and gatherers to farmers. This neolithic revolution[9] made it indeed possible for mankind to grow, but some people think of it as the end of paradise, which was only there during the time of hunters and gatherers. This thought seems a bit too romantic for me, but it is possible that there are similar thoughts."
Peter kratzte seine rechte Wange und schaute nochmal über die Übersetzung. "But this does remind me of a syncretism[10] of Christian and Buddhist elements. To cease earthen being does not necessarily mean only to die and to transcend into a intermediate state[11], waiting for resurrection until the Last Judgment[12] or for particular judgment right after death. It could refer to a Last Judgment, but it could also mean a concept like Nirvana[13], reminding you, that Nirvana is the state of being free from suffering. It only differs in the way you have to achieve it. You achieve it through the way and with the help of their goddess."
Peter setzte sich aufrecht hin und streckte den Rücken durch und blickte Joris an. Ob er auch erschöpft war vom vielen Fotografieren und der Hitze? Peter hatte inzwischen auch einen furchtbaren Hunger.
"But this is only a first draft of the translation and of the interpretation. We know too less to make a real conclusion."
 1. Goldilocks Zone
 2. Martin Luther
 3. John Calvin
 4. Huldrych Zwingli
 5. Reformation
 6. Rosetta Stone
 7. A-ok
 8. The inverted V-Sign as an insult
 9. Neolithic Revolution
 10. Syncretism
 11. Jenseits
 12. Last Judgment
 13. Nirvana
« Letzte Änderung: 28.01.2012, 21:11:33 von Peter Aldred »
"Every religion, as far as reason will help them, makes use of it gladly - and where it fails them, they cry out: It is a matter of faith, and above reason!" - John Locke

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #159 am: 28.01.2012, 16:36:43 »
Jean-Levi biss in die Knolle und versuchte den Bissen zu verarbeiten, was ihm nur schwer gelingen mochte. Die Knolle war schlichtweg knochentrocken und zäh und schien in seinem Mund immer mehr zu werden. Der Geschmack war eigenartig und glich nichts, was Jean-Levi je zuvor gegessen hatte. Zuerst zog sich sein Mund von dem Salz zusammen und dann wurde es scharf, so ein wenig wie Meerrettich. Die ätherischen Öle stiegen seinen Rachen hinauf und sammelten sich in Jean-Levis Nasenhöhle, sodass ihm Tränen in die Augen schoßen. Zu der Schärfe gesellte sich ein kaum merklich süßer Geschmack. Schlußendlich schafte es Jean-Levi, den Bissen herunterzuschlucken. Zwar hatte er nicht den Eindruck gewonnen, dass die Knolle verdorben war, doch auf einen zweiten Bissen verzichtete er trotzdem vorerst.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Dr. Sergej Pásečnik

  • Beiträge: 60
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #160 am: 28.01.2012, 21:03:40 »
Der Russe hörte Peter interessiert zu und machte dann einen Schritt auf ihn zu. "Peter, I am very interested in these things. The religios systems reveals the spirit of a culture. It is the worldview in which individuals are born and socialized and which subtly shapes many doings and even thoughts. Even after religion lost its bindingness. Think of the 'The Protestant Ethic and the Spirit of Capitalism' by Max Weber. Well, to cut a long story short, I'd like to learn how to read these signs. Please show me.", bat er.
"Selbst die Ameise kann aus dem toten Philosophen noch etwas nützliches ziehen." - nach Stanislaw Lem

Andrew Petersson

  • Beiträge: 137
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #161 am: 29.01.2012, 09:47:08 »
Während sich die  anderen Crew-Mitglieder um die Übersetzung der Stufen kümmerten, macht sich Andrew daran, in der Werkstatt für Ordnung zu sorgen. Seine Toolkits hatte der Astronaut aus dem Shuttle mitgebracht und so war es ihm möglich, mit vorzüglichem Werkzeug zu arbeiten und  Fallen zu erstellen.
Andrew war sich sicher, dass es besser war, die gefangenen Tiere sofort mit Hilfe der Falle zu töten und so baute er verschiedene Fallen, um die geforderte Nahrungsversorgung der Crew sicher zu stellen. Der Astronaut mit Ingenieursausbildung beginnt mit seiner Arbeit sofort als auch Peter sich daran macht, die Stufen am Tempel zu übersetzen.

In den letzten Stunden des Abends, bevor die Sonne untergeht, präsentiert Andrew die Fallen seiner Arbeit. Als Jean Levi die Vorbereitungen für die Lagergestaltung vorgibt, antwortet ihm Andrew: "I would also advice to set up an alarm system. We've almost seen those ... species ... that live in the other room. We have to prepare and defend ourselves." gibt der Schwede zu bedenken.

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #162 am: 03.02.2012, 20:24:30 »
Andrew führte die Crew in die Werkstatt und präsentierte ein Abzugeisen[1], dessen Bügel er aus verbogenen Sägeblättern und einer Feder, die er aus dem Förderband ausgebaut hatte, gebaut hatte. Außerdem hatte er zwei Knüppelfallen[2] gebaut, die wohl kleinere Tiere töten könnten. Er äußerte auch seine Idee, Tiere mit Hilfe von Fallgruben zu fangen. Morgen würde er losgehen, um eine günstige Stelle für seine Fallen zu finden.

Alle waren nun dankbar, nach einem so anstrengenden und ereignisreichen Tag etwas zur Ruhe kommen zu können. Sie setzten sich in die Lagerhalle und machten ein Lagerfeuer. Peter las noch einmal seine Übersetzungen vor und erntete dafür einige lobende Worte. Doch ein richtiges Gespräch über die fremde Zivilisation mochte sich nicht entfalten. Die Männer waren einfach abgespannt und mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Peter fragte sich, was wohl mit der Erde geschehen war. Andrew dachte an seine Familie. Der Commander, so war es seine Aufgabe, dachte über die nächsten wichtigen Schritte nach. Joris legte einige Worte für einen Bericht zurecht und fragte sich dann, ob er ihn jemals veröffentlichen würde können. Abhay verglich sich insgeheim mit Charles Darwin. Und was der Russe wohl dachte, dass war für niemanden ersichtlich. Er hatte sich an das Tor gestellt und rauchte zwei Zigaretten, direkt nacheinander. Dann setzte er sich dazu und bot wortlos seinen Flachmann an. Wie zu erwarten: Wodka. Zu etwas vorgerückter Zeit, richteten sie aus Hängematten und Decken ein Nachtlager her.

So ging der erste Tag zu Ende.
 1. Abzugeisen
 2. Knüppelfalle
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #163 am: 08.02.2012, 13:32:59 »
5. Tag auf Kokytos

Die nächsten Tage vergingen und das Team hatte sich provisorisch eingerichtet. Zunächst hatten sie etwas gehadert, denn indem sie ein festes Lager im Talkessel bezogen, mussten sie sich auch eingestehen, dass sie unmittelbar keinen Weg nach Hause finden konnten. Sie waren gestrandet, wie auf einer einsamen Insel, und ebenso wie Tom Hanks in 'Cast Away' würden sie hier vielleicht eine Weile gefangen sein, bevor sie die Möglichkeit und vielleicht auch den Mut hatten, aus ihrer Einsiedelei auszubrechen. Aber was hieß die Möglichkeit? Natürlich war ihre Situation nur bedingt mit Cast Away vergleichbar. Es war eines, ein Floss zu bauen, und etwas anderes, ein Raumschiff zu bauen. Außerdem konnte man wohl kaum die Hoffnung haben, irgendwo im Weltraum von einem Frachter aufgesammelt zu werden. Das sagte jedenfalls Sergeji und seine Mundwinkel verzogen sich noch weiter nach unten als sonst. Obwohl er nie ernsthaft die Hoffnung gehabt haben konnte, einer außerirdischen Kultur zu begegnen, war er nun doch mehr als enttäuscht, als es ihm entgegen aller Wahrscheinlichkeit doch passierte.

Keiner hatte es bisher ausgesprochen und dennoch wußte jeder, dass ihnen diesselben Fragen im Kopf umhergingen. Was war geschehen, nachdem dieses merkwürdige grüne Licht sie hatte bewusstlos werden lassen? Hielt der Asteroid - oder was auch immer es war - immer noch Kurs auf die Erde? Hatten die Entscheidungsträger der Bodenstation unmittelbar reagiert, nachdem der Funk abgerissen war, und die Zweitbesetzung ins All geschickt? Auf den Punkt gebracht: Gab es überhaupt noch eine Heimat, in die sie zurückkehren konnten?

Sie mussten sich zwingen, trotzdem ihren eigenen Überlebenskampf zu führen. Ob sie verzweifelten oder nicht, es würde für das Schicksal der Erde keine Rolle spielen. Sie konnten nur für ihr eigenes Überleben sorgen. Also ordnete der Commander an, dass Andrew seine Fallen aufstellte. Mit Erfolg, denn schon bald hatten sie einige kleine Tiere gefangen. Sie hatten die typischen irdischen Züge: 4 Beine, Kopf und Schwanz, glattes schwarzes Fell. So ein wenig wie Frettchen sahen die Tiere aus. Sie nahmen die Tiere aus und brieten das Fleisch über dem Feuer. Abhay öffnete den Bauch und fand einige Pflanzenreste vor. Obwohl man nicht ganz sicher sein konnte, so war Abhay der Ansicht, dass diese Pflanzen ungiftig waren und vielleicht auch für Menschen nahrhaft.

Außerdem nutzten sie die Zeit, um die Häuser auf den Terrassen zu durchsuchen. Diese waren grundsätzlich großzügiger ausgestattet, als die Lagerhäußer. Selbst in den unteren, bescheideneren Häusern schien jeder Bewohner zumindest ein eigenes, festes Lager haben und Platz, persönliche Dinge unterzubringen. Vieles davon war unspektakulär, darunter Kämme, bunter Steinschmuck, Essschalen und dergleichen. Aber sie fanden auch einige Papyrusrollen mit Schriftzeichen des zweiten Typs und eine Karte der Inselgruppe. Zudem etliche kleine Gerätschaften, die sie einsteckten, noch ohne ihren Zweck zu kennen. Zuletzt fanden sie in einem der oberen Häusern, in einem Versteck, eine kleine Kiste. Darin waren ein polierter, roter Stab mit Symbolen des dritten Typs, und ein grünlich schimmerndes Kristall-Ei. Das Ei glich der Energiequelle des Stromstabs, nur das es, wie gesagt, grün schimmerte. Diese beiden Dinge mussten kostbar sein, sonst wären sie nicht versteckt worden.

Es war aber auch etwas anderes, was ihnen auffiel - oder besser gesagt, was sie vermissten. Nirgendwo Abbildungen der Kokytianer zu sehen. Keine Portraits, keine Scherenschnitte, keine Statuetten. Nichts wies darauf hin, dass dieses oder jenes Haus von irgendeiner bestimmten Person bewohnt wurde. Zumindest nicht, dass sie es erkennen konnten.

Auf den Terrassen waren nicht nur Häuser, sondern auch freie Flächen, auf denen wohl Pflanzen angebaut worden waren. Sie konnten es an einem Pflug erkennen, der irgendwo herumstand. Doch die Pflanzen, die hier wuchsen, wirkten wildwachsend. Anscheinend war das Feld nicht erst vor kurzem verlassen worden. Manche der Terrassen waren aber auch mit einer Art öligen, schwarzen Substanz bedeckt. Hier wuchs nichts, außer einer knöchelhohen, krautigen Pflanze, die in einem dichten Netz, die gesamte Fläche überzog. Macnher dieser Pflanzen bildeten dicke Knoten, die sich bisweilen knallartig öffneten und es spritze diese schwarze Flüssigkeit herum. Abhay erinnerte die Pflanze irgendwie an Pilze, nur dass sich die Mycellen oberirdisch verzweigten und der Fruchtkörper diese Flüssigkeit statt den Sporen ausstieß.

In den Untergrund hatten sie bisher nicht vordringen können. Die Tür zu Füßen des 'Tempels' ließ sich nicht öffnen und auch eine weitere Tür, die im Wurzelwerk des großen, toten Baumes angebracht war, war fest verschloßen. Doch etwas musste noch unter dem Erdboden verborgen sein, denn am Bach hatten sie ein etwa 3 auf 3 Meter breites Gitter gefunden. Man hatte den Fluss wohl so umgeleitet, dass Wasser durch das Gitter fließen konnte. Doch jetzt floss nichts mehr. Am oberen Steilhang, wo das Wasser aus dem Felsen entsprang, war etwas unterhalb der Staudamm und dieser war bewacht von diesem seltsamen Spinnenwesen, dass sie ab und zu des Nachts hören konnten.

Sie hatten sich wieder im Lagerhaus zusammengefunden und aßen stumm zu Mittag. Es hatte während dieser Tage nicht geregnet, aber nun bedeckten dunkle Wolken den Himmel.
« Letzte Änderung: 08.02.2012, 14:10:08 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Peter Aldred

  • Beiträge: 352
    • Profil anzeigen
Der schweigende Stern
« Antwort #164 am: 14.02.2012, 22:11:08 »
Peter war über die Tage immer ruhiger geworden. Zwar war er auch so eine Person, welche nicht zu Smalltalk neigte und nur wenig sprach, doch in den folgenden Tagen sprach er kaum noch. Er beschäftigte sich mit der Übersetzung der beiden Stufen, die er noch übersetzen konnte und mit dem Gebet. Er war nicht für einfachen Austausch zu haben. Die Unwissenheit und die Ungewissheit, was mit ihrem Heimatplaneten geschehen war, sie zehrte deutlich an der Konstitution des Mannes mittleren Alters. Trotz der ewig sengenden Sonnen machte er einen bleichen, blassen Eindruck, auch wenn man die Bräunung auf der Haut sah. Seine Augen wirkten etwas tiefliegender und er schlief nur schwer. Manche Menschen lebten auf, wenn sie wie die Menschen vor der neolithischen Revolution leben konnten, als Jäger und Sammler. Sie fühlten sich wie Yanomami[1] hier draußen und konnten darin einen Sinn und Zweck entdecken. Aber ein Mensch, das bedeutete nicht, sich nur auf seinen Überlebenstrieb zu stützen und darin das Menschsein zu entdecken. Das ist eine Grundbedingung des Lebens, aber keine des Menschseins. Ein Mensch zu sein, das bedeutete doch gerade kulturschaffend zu sein. Der Verlust der Technologie zehrte schwer an dem Mann und jedes bisschen Energie, welches sie verloren, ließ auch Peters Batterie ein wenig schwächer werden. Er lud sich selbst auf, in dem er in sich ging und das wenige an Kultur, was er noch hatte, pflegte. Er war kein Bear Grylls[2]-Klon, er war ein Diakon und ein Mönch. Und also solcher fiel ihm dieses unerwartete Leben noch schwer. Er wusste, dass er sich anpassen musste und er ignorierte auch nicht die Gefahren, die auf sie warteten. Er war sich der spinnenartigen Kreaturen und noch der affenartigen Wesen bewusst, er würde auch kämpfen, wenn es notwendig wurde. Aber erstmal gab er sich dem Gebet hin und passte sich langsam der neuen Situation an.

Peter hatte die Übersetzungen noch nicht mit allen diskutiert, er hatte auch nicht das Verlangen. Er hatte jedoch die Gegenstände, die sie gefunden hatten, nochmal vor sich ausgebreitet. Er betrachtete den polierten, roten Stab mit Symbolen des dritten Typs und das grünlich schimmerndes Kristall-Ei, sowie die älteren Gegenstände. "What now, Commander?", fragte Peter Aldred, während er den Stab betastete und sich fragte, ob er einordnen konnte, was das war[3]. Ein Schlüssel? Ein kultischer Gegenstand? Doch seine Gedanken glitten wieder weiter, zu den Übersetzungen und kurz überlegte er, ob ihn zu den ersten beiden Stufen noch etwas einfiel[4].

 1. Yanomami
 2. Bear Gryll
 3. Knowledge (Technology) 19
 4. Knowledge (Theology and Philosophy) 35
"Every religion, as far as reason will help them, makes use of it gladly - and where it fails them, they cry out: It is a matter of faith, and above reason!" - John Locke

  • Drucken