• Drucken

Autor Thema: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?  (Gelesen 5640 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« am: 14.12.2011, 19:44:25 »
Ob es Kiku schwer fällt den Hof seines Großvaters zu verlassen, das kann er nicht sagen. Zu aufgewühlt ist er noch von den Erlebnissen der letzten Tage. Er weiss nur so viel: Es ist wichtig den nächsten Schritt zu tun. Einen Fuß vor den anderen setzend, begibt sich Bayushi Kikuchiyo also auf den Weg zum Hotei Schrein um den Bruder zu finden und mehr über den Verbleib seines Vaters Katanas zu erfahren. Neben ihm trabt ein noch sehr junges Pferd welches er bei seinem Nachbarn gegen das Versprechen es wieder zu bringen und als Pacht für des Großvaters herunter gekommenen Hofs, hat er es eintauschen können. Es war kein gutes Geschäft gewesen, für beide Seiten. Denn das Pferd ist noch zu jung um beritten zu werden und der Hof des Großvaters würde erst wieder im nächsten Jahr eine Ernte einfahren können. Immerhin trägt das Pferd aber Kikuchiyos spärliches Reisegepäck und der junge Samurai kann wesentlich unbeschwerter seines Weges gehen.

Einen Monat ist Kiku nun schon unterwegs und es wird noch weitere drei Wochen dauern bis er den Schrein erreicht. Immer wieder wird er aufgrund von Formalien aufgehalten, muss sich und sein Reiseziel erklären und Zeit und Geld investieren um die benötigten Reisepapiere und Erlaubnisse zu bekommen. Der Vorteil der offiziellen Wege, sind die Sicherheit und das schnelle Vorankommen. Die Nachteile sind die Kontrollen und die Kosten. Insbesondere die kleineren Händler haben darum meist die Wahl ihr Leben abseits der offiziellen Routen zu riskieren oder sich von korrupten Beamten die letzten Kokus aus der Tasche ziehen zu lassen. Die meisten entschieden sich für letztere Variante denn der größte Gewinn ist nichts wert wenn man ihn nur für die eigene Bestattung verwenden kann. Auf seiner Reise ist der junge Samurai bei den meisten Händlern ein gern gesehener Begleiter. Denn er ist bescheiden und ein Freund der Geselligkeit und so kommt es öfters vor, dass er für Speis und Trank sich in die Dienste der Händler stellt und diese auf ihrer Reise vor eventuellen Gefahren beschützt.

So trifft er auch auf eine Händlerin und ihre fünf Träger, welche einem sehr alten Ashigaru begleitet werden. Während zwei der Träger Säcke mit Reis transportieren, ein dritter Eisenwaren, der vierte das Reisegepäck, fällt Kiku sofort der fünfte Träger ins Auge, denn auf seinem breiten Rücken lastet schwer, ein großes, hölzernes Fass. ‘Ach wie gut wäre es doch, das endlose Regenwetter der letzten Tage bei einem heißen Stein auf dem Bauch[1] zu vergessen!‘ denkt er sich. Verlockt durch die Chance auf einen edlen Tropfen Sake  abseits von Zivilisation und einer Sake-Schenke, gibt sich der junge Samurai die größte Mühe seine Dienste Veil zu bieten. Die Händlerin scheint zunächst wenig erfreut noch einen auf dem Weg zu ihrem Handelsziel durchfüttern zu müssen, doch der Bayushi prahlt und protzt in bester Krebsmanier wie er jeden Feind in die Flucht schlagen würde und so willigt die Händlerin am Ende ein. Nur dem alten Ashigaru schien klar zu sein, dass Kiku es wirklich eher auf den Sake abgesehen hat und er quittiert die Aufführung des Samurais mit einem freundlichen Lächeln.

Als der Abend naht wird das Lager am Wegrand errichtet und auch der fünfte Träger darf nun seine Last absetzen. Voller freudiger Erwartung setzt sich Kikuchiyo auf einen Baumstumpf, stützt sich auf sein großes Schwert und beobachtet die Vorbereitungen des Lagers. Als das Feuer brennt und die erste warme Mahlzeit gereicht wird kommt man ins Gespräch. Kiku der sowieso nur ungern seine Maske trägt, legt diese bei Seite und spricht offen über die Erlebnisse auf der Reise und seinen verstorbenen Großvater während der Ashigaru unter dem wachsamen Blick der Händlerin das Fass öffnet und einen kleinen Kessel mit Sake füllt um ihn über dem Feuer zu erhitzen. Die doch schon ansehliche Runde, hockt dicht gedrängt am Feuer um die Nässe aus der Kleidung zu bekommen und  die kalten, geschundenen Knochen zu wärmen. Als dann endlich der Sake gereicht wird reibt sich nicht nur Kikuchiyo erwartungsvoll die Hände und als dies den Händereibenden auffällt, schenkt man sich ein Lächeln. Auch wenn die Händlerin selbst den ganzen Tag keine einzige Last getragen hat, so ist sie doch gegenüber ihren Trägern, äusserst großzügig denn sie dürfen am selben Feuer sitzen und ebenfalls vom heißen Sake trinken. Kikuchiyo schätzt dies an der ihm unbekannten Frau. Nicht so begeistert ist er von ihrer Verschwiegenheit doch er respektiert ihren Wunsch und genießt den heißen Sake und den immer gesprächiger werdenden alten Ashigaru. Man trinkt und lacht und vergisst das scheussliche Wetter und die Strapazen des Weges. Zu später Stunde als die Handelsfrau und die Träger bereits schlafen und der Ashigaru bereits den zweiten Kessel aufsetzt, erzählt Kiku ihm vom Zweck und Ziel seiner Reise. Der alte Mann hört aufmerksam zu -  der Hotei Seido war nicht ganz das Ziel ihrer Handelsroute aber wenn Kikuchiyo einen Umweg nehmen würde, könnte er sie noch weiter begleiten. Nachdem ein Sake Becher zum anderen kommt und der alte Ashigaru von den großen Gefahren und Überfällen in den Bergen berichtet, trifft Kiku einen voreiligen Entschluss. „Ich werde mitkommen, alter Freund! Euer Sake ist gut und die Möglichkeit in so vortrefflicher Gesellschaft zu reisen bietet sich nicht zweimal im Leben!“ Die Vereinbarung wird mit einem weiteren Becher Sake gefestigt und mit schweren Schädeln begeben sich die beiden zur Nachtruhe. Eine Wache brauchen sie nicht, denn der alte Ashigaru schnarcht innerhalb kürzester Zeit, lauter als der Donnerdrache.
Nach fünf weiteren Tagen erreicht die Gruppe das kleine Bergdorf. Vor ihnen macht der Weg[2] nun eine Biegung nach rechts und die Reisenden stehen vor einer Treppe über der ein großes rot hölzernes Tor steht auf dessem Gibel man eine Skorpion Abbildung erkennen kann, die in beiden Zangen jeweils ein Bündel Reis trägt. Darunter steht in großen geschwungenen Lettern der Name des Dorfs: Shimomura. Der Ashigaru und Kiku gehen voraus, dahinter folgt die Händlerin mit ihren Trägern. Oben angekommen treten die sie durchs Tor. Vor ihnen erstreckt sich Shimomura, dicht an dicht sind die Bauernhäuser aufgereiht wie an einer Perlen Kette. Die Dächer sind steil und mit Reisstroh bedeckt, welches über die Jahre grau geworden ist. Aus den meisten Kaminen tritt grauer Rauch hinaus in die Dämmerung. Es ist schon Abend und aus den Häusern kann man nur noch vereinzelt Stimmen hören, da die meisten Bewohner wohl schon schlafen.

Am Ende der Straße kann man schon das Haus des Bayushis erkennen. Es ist bedeutend größer als die Häuser der Bauern und schon am rot hölzernen Tor kann man erkennen dass hier der Verwalter des Dorfes wohnen muss. Auf beiden Seiten des Eingangs befinden sich kleine Kies Inseln in deren Kies mit perfekter Linienführung konzentrische Kreise gezeichnet wurden. Die Inseln wiederum sind umrandet von Moosausläufern,[3]  in deren Zentren einige Bonsai Bäume stehen. Als die Gruppe das Tor erreicht werden sie von Bayushi Ryo persönlich in Empfang genommen.
Offensichtlich hatten scharfe Augen und flinke Zungen bereits von ihrer Ankunft gekündet. Bayushi Kiku greift schnell zu seiner Maske um sein Gesicht zu verdecken und dem Verwalter über Shimomura, eines Skorpions würdig, gegen über treten zu können. Bayushi Ryo ist ein Mann mittleren Alters, er trägt einen grauen Umhang mit einem roten Saum und auf seiner Brust prangt das Bayushi Mon. Sein Körperbau wirkt äusserst kräftig doch seine Haltung ist die eines gebrochenen Mannes, auch wenn er dies zu verbergen versucht. Bayushi Ryo trägt sein Haar zu einer Art Dud nach hinten hoch gesteckt, es ist bis auf einige graue Ausnahmen pechschwarz. Die Untere Hälfte seines Gesichts ist verdeckt von einer schwarzen Porzellan Maske eines nach unten verzogenen Mundes, welche auf Höhe der linken Backe gesplittert ist. An dieser Stelle kann man noch immer eine Narbe von der Größe eines kleinen Fingers erkennen. Über der Maske blicken ein paar kühle, graue Augen auf die Gäste herab.

Der Empfang bleibt sehr formal, fast gar so als ob Bayushi es müde wäre, sich mit den Gästen ab zu geben. Um das klassische Bad kommt Kiku aber nicht herum und auch die Händlerin wird entsprechend versorgt. Offensichtlich scheint Sie ein bekannter, wiederkehrender Gast zu sein denn man begegnet einander mit wohlwollender Vertrautheit. Nach dem Bad tritt Kikuchiyo heraus in den schön angelegten Garten und lässt seine Gedanken schweifen während er scheinbar ziellos dem kleinen mit Kies gestreuten Pfad folgt. Bei jedem Schritt knirscht der feine Kies im Rhythmus der Bewegung. Er setzt sich auf die Bank und Blickt auf den kleinen angelegten Teich. Kein einziger Fisch schwimmt mehr darin[4], nur die erbraunten Blätter des Quittenbaums. Ein Rascheln über ihm weckt seine Aufmerksamkeit und als er nach Oben blickt, schaut er in zwei glühend gelbgrüne Augen die ihn eindringlich mustern. Eine Katze mit schwarzbraunem Fell hat direkt über ihm auf einem Ast Platz genommen und blickt ihn kühl und herausfordern an, so als ob sie ihm mitteilen will, dass dies ihr Garten ist und er besser wieder verschwinden soll. Einen Moment lang harren die beiden der Situation dann ertönt ein kleiner, erlösender Gong, das Zeichen sich für die Mahlzeit zu versammeln. Bayushi Kikuchiyo steht von der Bank auf, die Katze über ihm macht einen Buckel und bleckt ansatzweise ihre Zähne. Kiku kann einen Angriff des Haustigers elegant umgehen, indem er sich langsam zurück zieht und dann den Vorraum zum Speiseraum betritt.

Der Abend nimmt einen unspektakulären Gang, nachdem die Geschenke abgelehnt und ausgetauscht wurden, man getrunken und gegessen hat und abermals ausführlichst die Verwandtschaftsverhältnisse geklärt hat, kommt man auf andere, vermeintliche Nebensächlichkeiten zu sprechen. So berichtet Bayushi Ryo in trunkener Melancholie vom Leid und Freud des Verwalterdaseins und dem Wehmut der ihn überkommt wenn er an die alten Zeiten denkt. Zeiten in denen er mit spitzer Zunge und scharfer Klinge den feinen Unterschied machte! Die Gäste hören aufmerksam zu und nach dem Bayushi Ryo seine Erzählungen beendet hat und eine Weile der angemessenen, stillen Betroffenheit vorrüber ist, erhebt zum ersten Mal die Frau das Wort. Natürlich vergisst sie es nicht abermals zu erwähnen wie dankbar man für die Gastfreundschaft ist und wie tief man in der Schuld des Gastgebers steht. Kikuchiyo ist beeindruckt von ihrer geschliffenen Sprache, ihrer Exaktheit und Beachtung der Etiquette und irgendwie wird er das dumpfe Gefühl nicht los, dass er hier nicht an eine ganz normale Händlerin geraten ist. Wenn er ein wenig mehr Fingerspitzen Gefühl hätte wäre ihm auch nicht entgangen, dass der Gastgeber gegenüber der Händlerin doch zuvorkommender war als es eigentlich üblich ist. Aber dafür hat der junge Samurai kein Gespür.

Eine der Bediensteten, welche zuvor das Essen gebracht hat, begibt sich auf die rechte Seite des Raumes um dort auf einem kleinen Kissen Platz zu nehmen. Neben ihr liegt eine Shamisen welche sie ergreift und mit gekonnten feinen Fingern zum erklingen bringt.[5] Die Lüft füllt sich mit dem sanften, vibrierenden Summen der Saiten und die drei Anwesenden schweigen bedächtig. Sie schweigen auch noch als die junge Frau ihr Stück schon lange beendet hat. Müdigkeit steht in die Gesichter der Gäste geschrieben und Bayushi Ryo erhebt nun das Wort: "Mei, führe die Gäste zu ihren Schlafplätzen und kümmere dich um ihr Wohlergehen!" Dann wartet der Bayushi bis sich die beiden vor ihm verbeugt haben und verabschiedet dann seine Gäste.

Am nächsten Morgen wird Kikuchiyo von der selben Katze geweckt die ihn auch schon im Garten beobachtet hat.
 1. Umschreibung für heißen Sake
 2. 
 3. 
 4. Yuki hat alle Fische bei ihrem Besuch erledigt!
 5. 
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Kikuchiyo

  • Beiträge: 484
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #1 am: 16.12.2011, 10:28:17 »
In dem kleinen Zimmer das dem Landadligen zur Verfügung gestellt wurde und auf dessen Tatami-Matten er sich zur Ruhe gelegt hatte, sitzt die Katze und schaut ihn eindringlich an. Die Schiebetüren sind geschlossen und Kiku ist verwundert wie die Katze überhaupt in den Raum gekommen ist. Sie wird wohl kaum die Höflichkeit besessen haben hinter ihr die Türen wieder zugeschoben zu haben.
Noch immer schlaftrunken richtet sich der Bayushi auf. Wie wurde er überhaupt geweckt? Hat er nicht ein lauteres Tapsen vernommen? Ja, als er zur Decke schaut erkennt er das in der Zimmerdecke ein Spalt zu Dachboden offen steht durch den die Katze eventuell ins Zimmer gesprungen ist.

"Guten Morgen." läßt Kikuchiyo vernehmen und gähnt laut mit weit geöffnetem und unrasierten Kiefer. "Reicht dir der Garten schon nicht mehr, dass du nun auch dieses Zimmer für dich beanspruchen willst?"
« Letzte Änderung: 16.12.2011, 22:24:13 von Ginsengsei »
「疾きこと風の如く、徐かなること林の如く、侵掠すること火の如く、動かざること山の如し」
Kikus Status und C-Bogen

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #2 am: 20.12.2011, 14:47:11 »
Neugierig blickt ihn die Katze an und als ob sie verstanden hat was Kiku sie gerade gefragt hat, antwortet sie mit einem zarten Miau. Dann tingelt sie auf sanften Pfoten zur Schiebetür, reibt ihren Kopf an einer der Streben und wartet bis der Mann ihr endlich die Türe öffnet. Noch nicht ganz wach und auch noch lange nicht gerichtet, lehnt sich Kiku nur vor und schiebt die Türe mit einer Hand einen Spalt weit auf, um die Katzen entwischen zu lassen. Nur wenige Augenblicke nach dem die Katze verschwunden ist, vernimmt Kikuchiyo das Geräusch von Schritten die sich seiner Tür nähern. Dann begibt sich die Person auf die Knie und spricht: "Bayushi-sama, ich bin die Bedienstete von Bayushi Ryo und möchte Euch in seinem Namen Einladen den ersten Tee des Tages mit ihm zu trinken." Kikuchiyo kann die Einladung natürlich unmöglich ablehnen und so folgt er der Dame.

Es ist bereits alles angerichtet. Bayushi Ryo sitzt vor einem kleinen Tisch auf dem verschiedenen Schalen ruhen. Über dem kleinen Feuer zu seiner Rechten, hängt ein gusseiserner Teetopf und auf dem Brett daneben liegen alle weiteren benötigten Utensilien sowie die Teemischung bereit. Bayushi Ryo begrüßt seinen Gast freundlich und bittet ihn Platz zu nehmen. Die Dame die Kiku in den Raum geführt hat, nimmt ebenfalls Platz und Bayushi Ryo bittet sie, doch den Tee vor zu bereiten auf dass er dem Gast die Vorzüge ihrer Teekunst zeigen könne. Schweigend beobachten die beiden Männer die geschickten Hände der Frau mit welcher Anmut und Sanftheit sie die Teebläter vorbereitet und schliesslich mit einer absolut fließenden Bewegung die Teeschalen füllt.

"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Kikuchiyo

  • Beiträge: 484
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #3 am: 21.12.2011, 03:23:30 »
"Geehrter Bayushi Ryo." Kikuchiyo sitzt auf seinem dünnes Sitzkisten im bester Krebsmanier im Schneidersitz anstelle des bei allgemein formellen Anlässen übliche Seiza[1].
"Ich möchte mich sehr für Eure Gastfreundlichkeit bedanken. Leider ist die Angelegenheit in der ich hier hergekommen bin eine traurige. Mein Großvater, der ehrwürdige Bayushi Hirokazu, ist vergangene Woche auf seinem Hof bei Shutai seinem fortgeschrittenen Alter erlegen."
Kikuchiyo legt eine kurze Pause ein bevor er fortfährt: "Ich plane zum Hotei Seido zu gehen. Der jüngere Bruder meines Großvaters ist dort Mönch. Sein Name ist Kyozan, vor seiner Weihung zum Priester auch bekannt als Bayushi Heihachi."
 1. http://de.wikipedia.org/wiki/Seiza
« Letzte Änderung: 21.12.2011, 03:38:02 von Kikuchiyo »
「疾きこと風の如く、徐かなること林の如く、侵掠すること火の如く、動かざること山の如し」
Kikus Status und C-Bogen

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #4 am: 22.12.2011, 19:03:16 »
Das besondere Sitzen scheint dem Verwalter von Shimomura nicht entgangen zu sein.[1] Denn dank der nicht verdeckten Gesichtshälfte kann Kikuchiyo deutlich die gehobene Augenbraue sehen und einen kühlen Blick der Irritation wahrnehmen. Doch dieser Blick wandelt sich augenblicklich in angemessenes Interesse und Bayushi Ryo verkündet sein ausserordentliches Beileid über den Verlust des Großvaters und wünscht ihm einen sicheren Aufstieg gen Yomi.[2] "Bayushi Heihachi" Bayushi Ryo wiederholt den Namen langsam so als ob er sich die nötige Zeit zum erinnern geben möchte. "Bruder Kyozan vom Hotei Seido,[3] welch erfreuliche Neuigkeit, dass er die Priester Weihe erhalten wird. Ich selbst habe den Schrein bereits drei mal bereist, ein aussergewöhnlich unterhaltsamer Ort." Ryo legt seine Handflächen in einander und nimmt Kikuchiyo nun in festen Blick. "Ich habe gehört ihr, werdet einen ehrbaren Umweg in Kauf nehmen, Bayushi-san? Die einfachen Leute werden es Euch sicher danken! Insbesondere da es erst vor wenigen erst Wochen zu einem gefährlichen Übergriff auf einen reisenden Samurai kam!"
 1. 
Info (Anzeigen)
 2. 
 3. 
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Kikuchiyo

  • Beiträge: 484
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #5 am: 23.12.2011, 03:07:51 »
Eine Schale Tee wird Bayushi Ryo und Kikuchiyo gereicht. Kikuchiyo ist offensichtlich nicht ganz sicher wie er mit seiner Maske den Tee trinken soll. Er setzt die Schale vor sich ab und beschließt zu beobachten wie sein Gegenüber es in Angriff nehmen wird. Mit einem Strohhalm wird es ja wohl nicht sein.
"Es hat Vorteile nicht alleine Reisen zu müssen. Von der Gesellschaft abgesehen ist es oft sehr interessant was die einfachen Leute für Geschichten zu erzählen haben. Dazu kommt, daß ich keinerlei Eile habe, die Nachricht zu überbringen. Ganz ehrlich ist es keine besonders angenehme Pflicht, so ist es mir nicht vollkommen unrecht, sollte es ein paar Tage länger dauern, bis ich mein Ziel erreiche."
« Letzte Änderung: 23.12.2011, 22:29:30 von Ginsengsei »
「疾きこと風の如く、徐かなること林の如く、侵掠すること火の如く、動かざること山の如し」
Kikus Status und C-Bogen

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #6 am: 24.12.2011, 14:37:19 »
"Ich verstehe." antwortet ihm Ryo um dann seine Aufmerksamkeit dem Tee zu wittmen. Bayushi Ryo greift hinter sein Haupt öffnet die Verschnürung mit einer Hand, mit der anderen nimmt er die herabfallenden Maske entgegen und legt sie vorsichtig, zur rechten Seite vor sich ab. Dann nimmt er die Teeschale und in beide Hände und hält sie vor sich. Er umschmeichelt das heiße Tongefäß und schenkt Mei, seiner Bediensteten, einen wertschätzenden Blick. Diese schliesst sofort die Augen und senkt ihr Haupt. Bayushi Ryo setzt darauf die Teeschale an die Lippen und schlürft in kleinen Schlücken den Tee.
« Letzte Änderung: 08.07.2012, 03:09:31 von Ginsengsei »
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Kikuchiyo

  • Beiträge: 484
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #7 am: 26.12.2011, 07:23:39 »
Erleichtert tut Kiku es Ryo gleich und nimmt die Maske ab. Der Frau schenkt er nicht weiter Beachtung. Er betrachtet die Schale kurz und setzt den Tee an seine Lippen, während er den Ausführungen seines Gastgebers lauscht.

Nachdem auch der Gast seinen Tee getrunken hat, kommt Bayushi Ryo erneut auf den, für ihn so unangenehmen Überfall zu sprechen und zum ersten mal fällt der Name Bayushi Isamu, der junge Samurai, der vor wenigen Wochen zu Gast in Shimomura war und dessen sonderbare Begleiter den Vanara Schamanen und einem Tsuruchi. "Sie sind auf den Weg zum Namida no Mizuumi, um einen Todesfall auf zu klären. In der Zwischenzeit hat mich eine Nachricht von äußerster Dringlichkeit erreicht! Da ich von den Händlern weiss, dass ihr ebenfalls diesen Weg einschlagen werdet, wird euch persönlich die Ehre zu teil, die für unsere Familie so wichtige Nachricht an Bayushi Isamu zu übergeben." Mit dem Zeichen der rechten Hand entlässt er Mei, die wenig später mit einer Schriftrolle wiederkommt welche sie mit einer Verbeugung vor Ryo niederlegt.

"Was genau ist gemeint mit 'Nachricht von äußerster Dringlichkeit'? Da ich momentan die Händler begleite komme ich nicht so schnell voran und bin wahrscheinlich nicht der geeignete Bote für diesen Fall." Auch wenn Kiku normaler Weise hilfsbereit ist so möchte er jedoch nicht leichtfertig in Hauspolitik oder eine der üblichen Intrigen verstrikt werden. Würde es sich bei der Nachricht um einen persönlichen Gefallen handeln hätte er weniger Bedenken so eine Aufgabe anzunehmen, doch der Verwalter betonte 'für unsere Familie so wichtige Nachricht' und das kann selten etwas Gutes bedeuten. So eine Aufgabe abzulehnen wird aber kaum möglich sein, zumindest wird es nicht so einfach.
« Letzte Änderung: 26.12.2011, 10:12:20 von Ginsengsei »
「疾きこと風の如く、徐かなること林の如く、侵掠すること火の如く、動かざること山の如し」
Kikus Status und C-Bogen

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #8 am: 26.12.2011, 22:58:14 »
"Eure Bedenken zeigen eure Ernsthaftigkeit und eure Eignung für diese Aufgabe - seid gewiss, wenn ich einen schnelleren und sichereren Weg kennen würde die Nachricht an Bayushi Isamu zu überbringen dann würde ich diesen wählen." Mit klaren, freundlichen Worten, lässt der Bayushi keinen Zweifel an seinem Status und seiner Entscheidung zu.[1]Bayushi Ryo nimmt die versiegelte Rollte in die Hand und reicht sie dem zu seiner Rechten sitzenden, Bayushi Kikuchiyo.[2]
 1. 
Info (Anzeigen)
 2. 
Info (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 26.12.2011, 22:59:34 von Ginsengsei »
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Kikuchiyo

  • Beiträge: 484
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #9 am: 27.12.2011, 03:01:51 »
Nun ist es geschehen. Kiku kann nun eigentlich nicht mehr ablehnen ohne selbst Gesicht zu verliehren. Vielleicht ist diese kleine Aufgabe allerdings auch weniger fatal als erwartet.
Kikuchiyo welchselt die Sitzhaltung nun doch in Seiza. Mit beiden Händen und einer knappen Verbeugung nimmt er die Schriftrolle entgegen und schaut ob ein Absender oder Adressat zu erkennbar ist: "Es ist mir eine Ehre diese für unsere Familie so entscheidene Aufgabe zu übernehmen. Ich bitte Euch jedoch mir noch ein wenig mehr Informationen zu diesem Brief und dem Empfänger zu geben. Um was für eine Art von Überfall hat es sich gehandelt? Ist der Inhalt dieses Briefes und der Absender vertraulich? Was soll mit dem Brief geschehen sollte es nicht möglich sein ihn zuzustellen?"
「疾きこと風の如く、徐かなること林の如く、侵掠すること火の如く、動かざること山の如し」
Kikus Status und C-Bogen

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #10 am: 27.12.2011, 17:25:07 »
Kikuchiyo kann einen den Namen Bayushi Isamus als Adressat klar erkennen, aber anstelle des Namens des Absenders befindet sich dort nur ein Bayushi Mon.[1][2] "Gut Bayushi-san, Ihr sollt noch ein wenig mehr über die Nachricht erfahren." willigt Bayushi Ryo ein.[3]
 1. 
 2. 
Entdecken (Anzeigen)
 3. 
Hinweis (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 27.12.2011, 20:36:35 von Ginsengsei »
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #11 am: 28.12.2011, 00:26:41 »
"Der Inhalt ist, wie ihr richtig vermutet habt, vertraulich. Der Empfänger Bayushi Isamu ist ein vielversprechender, aufstrebender Samurai, Schüler des Dojos Lektion der Ehre und verwandt in den höchsten Kreisen unserer Familie. Falls ihr die Nachricht selbst nicht mehr übermitteln könnt, so müsst ihr jemanden finden dem ihr die Aufgabe anvertrauen könnt. Wenn nicht gilt es die Nachricht zu vernichten." auch wenn Ryo es nicht explizit gesagt hat, so schwingt eindeutig in seinen Worten mit, dass es nur einen einzigen Grund geben kann warum Kikuchiyo seinen Auftrag nicht selbst erfüllen könnte - ein vorzeitiger Tod. "Der Überfall auf Bayushi Isamu hat sich unweit von hier ereignet, es schien als habe es jemand auf sein Leben abgesehen gehabt. Ihr versteht welche Schande dies für mich bedeutet wenn in meinem Verwaltungsgebiet ein Clanmitglied des gleichen Hauses hinterhältig angegriffen wird?!" Mit niederschmetternder Geste sinkt Ryos Kopf auf die Brust und eine Hand schnellt hervor um sich am Boden ab zu stützen. "Es ist meine Pflicht diesen Mann zu unterstützen und ihr als mein Gast würdet mir durch eure Hilfe eine wirklich große Ehre erweisen!"
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Kikuchiyo

  • Beiträge: 484
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #12 am: 28.12.2011, 07:46:17 »
"Ich bin sicher Ihr seid Euch über meine besondere Familiengeschichte im Klaren, aber Ihr könnt Euch auf mich verlassen." Kikuchiyo läßt die Schriftrolle in seinem Ärmel verscnwinden, ohne dem Mon irgendetwas abzuerkennen. "Ist bekannt wer hinter dem Überfall gesteckt haben könnte? Wie dem auch sei, ich werde Bayushi Isamu-sama finden und ihm Eure Nachricht überbringen. Wenn ich vielleicht auch mit den Händlern reise, so würde mir doch ein anständiges Pferd diese Aufgabe eventuell erleichtern."
Kikuchiyo ist gewiss, daß der Verwalter diese indirekte Bitte entsprechend interpretieren kann, auch wenn er sie eventuell nicht erfüllen wird und trinkt den Rest seines Tees aus der Schale.
Unter den gegebenen Umstände wäre Kiku es fast lieber ohne die Händer zu reisen könnte er so zumindest schneller die Nachricht und die damit verbundene Verantwortung loswerden,
「疾きこと風の如く、徐かなること林の如く、侵掠すること火の如く、動かざること山の如し」
Kikus Status und C-Bogen

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #13 am: 31.12.2011, 02:05:20 »
"Ich habe keinerlei Zweifel an eurem Pflichtbewusstsein - im Gegenteil, Bayushi-san" Bayushi Ryo unterstützt seine Aussage durch eine Bewegung mit der rechten Hand, so als ob alle Zweifel bei Seite geschoben würden. "Über die Hintergründe des Überfalls kann ich selbst wenig sagen, ich hoffe aber dass der ehrenwerte Bayushi Isamu bereits mehr weiss. Allerdings empfehle ich euch nicht allein zu Reisen. Eine Handelsgruppe wie diese ist eine ausgezeichnete Möglichkeit um keine Aufmerksamkeit zu erregen." Ryo  macht eine Pause und fährt dann fort: "Das einzige Pferd in meinem Stall ist eures - wenn ihr Glück habt, trägt es euer Gepäck bis hinauf zum See. Wenn ihr Pech haben solltet müsst ihr es irgendwo auf der Strecke zurücklassen, denn die Wege auf den Berg sind um diese Jahreszeit besonders gefährlich und unwegsam. Dennoch wünsche ich euch das beste von allen möglichen Gelingen und möge eures Großonkels Weisheit auf  eurem Pfad zu ihm scheinen." Mit diesen Worten entlässt er den Samurai und Mei begleitet Kikuchiyo um ihn bei den Vorbereitungen für die Abreise zu unterstützen.
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Kikuchiyo

  • Beiträge: 484
    • Profil anzeigen
Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #14 am: 02.01.2012, 13:26:05 »
"Wenn die Wege zu dieser Jahreszeit tatsächlich so unwegig sein sollten, dann lasse ich das Pferd wohl lieber bei Euch. Es hat mich sehr gefreut Eure Bekanntschaft machen zu dürfen und entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, die meine Anwesenheit verursachte. Den Brief werde ich an Bayushi Isamu überbringen." Kikuchiyo verbeugt sich im Sitzen von dem Gastgeber in einem Winkel von 60° und verläßt kurz darauf den Raum und die Abreise vorbereitungen zu treffen.
Das alles macht er aber erst nachdem er sich ein schweres Längliches Holz gesucht hat um im Garten seine allmorgendlichen Suburi-Übungen gemacht hat. Heute ist Tag 445 von 1000 an denen er sich vorgenommen hat jeweils 1000 Schlagübungen zu machen[1].
 1. Sen Nichi Sen Kai
「疾きこと風の如く、徐かなること林の如く、侵掠すること火の如く、動かざること山の如し」
Kikus Status und C-Bogen

  • Drucken