Taeren krümmt sich vor Schmerz, als er erneut durch einen Tritt vom ersten Maat geweckt ist. Hasserfüllt blickt er zu dem glatzköpfigen Bastard auf, jedoch braucht der Taldan einen Moment, um wieder zu sich zu kommen - obwohl ihm das in dem vollkommen ausgezehrten Zustand, in dem er sich gerade befindet, äußerst schwer fällt.
Der Regen läuft an ihm herunter und durchdringt ihn mit eisiger Kälte. Lange, so ahnt er, wird er diese Schinderei nicht mehr aushalten. Und das alles ohne Rum!
Jedoch scheint Plugg noch nicht fertig mit ihm zu sein. Plötzlich steht dieser mit gezogenem Entermesser über ihm und Taeren sieht sich außer Stande, zu reagieren. Mit Schrecken und Hass erwartet er ein blutiges Ende. Doch Plugg schlägt nicht auf ihn ein, sondern bleibt plötzlich mitten in der Bewegung erstarrt stehen.
Taeren folgt Pluggs Blick und glaubt kaum, dass er dieses Monstrum von Welle wirklich sieht, das auf die Wurmholz zurollt. Nun geht alles ganz schnell, während die mächtige Woge ihm eher wie in Zeitlupe mit ihrer todbringenden Ladung Wasser entgegenrückt. Vorher noch auf den Planken liegend, krabbelt Taeren nun hastig auf den Mast zu, der ihm so nahe ist und klammert sich mit aller Kraft daran.
Während er noch ein Stoßgebet an Besmara sendet, seine Schutzherrin, auch wenn er sonst kaum das Gebet zu ihr suchen würde, geht die Welt für ihn für einen kurzen, aber verheerenden Moment unter.
Die Wucht der Welle trifft Taeren so gewaltig, dass er im ersten Moment sogar vergisst, zu atmen, nachdem er sie überstanden hat. Doch so viel Glück wie er haben nicht alle gehabt. Wankend kommt Taeren wieder auf die Beine, als Fischfinger schon an ihm vorbeiprescht und sich in die tobende See stürzt. Fassungslos - aber nicht wirklich von Sorge berührt -, denn im ersten Augenblick glaubt er, dass sich der blaue Hexer umbringen will, stolpert Taeren an die Reling. Dort erkennt er, dass der Undine lebensmüde von Bord gesprungen ist, um die Halblingsfrau zu retten, auf die Conchobhar es abgesehen hat.
Taeren ist nicht der Schlag Mensch, der sich für andere aufopfert oder anderen zur Hilfe eilt, jedenfalls würde er darauf im Normalfall nie von alleine kommen. Jedoch sieht sich an den Piratenkodex gebunden, solange das seinen Interessen dient, und er ist sich bewusst, dass jedes Crewmitglied, das über Bord geht, zwei Hände weniger bedeutet, die gegen Plugg arbeiten können.
"Arrr, Sandara hat Recht! Diesem Bastard ist wirklich nichts heilig!", denkt Taeren abfällig und mit einer aufschäumenden Woge von Zorn in sich, als er Plugg lachen sieht, doch Taeren hat bereits zu einem Seil gegriffen, zielt und wirft es Fischfinger, der Rosie bereits erreicht hat, zu.
[1]Er ist sich jedoch bewusst, dass er beinahe am Ende seiner Kräfte ist, als er beginnt, die beiden Richtung Wurmholz zu ziehen. Taeren weiß nicht genau, ob er es schafft, die beiden auch alleine zurück an Deck zu befördern.
[2] Während er energisch immer wieder umgreift, während er die Halblingsfrau und ihren selbstlosen Retter näher zieht, sucht er mit gehetzten Blicken nach Unterstützung. Seine Augen erfassen Errérith.
"Steh nicht 'rum, hilf mir!", brüllt Taeren dem Treibholz entgegen. Er ist sich zwar nicht sicher, ob der Druide hört, was er ruft, hofft aber, dass dieser trotzdem versteht.