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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Way of the Wicked - Call forth Darkness => Thema gestartet von: Klingenhagel am 23.06.2014, 08:52:01

Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 23.06.2014, 08:52:01
Für alle außer Arkil:

14. Rova[1] 4707, Talingrad, kurz vor der Dämmerung

Ein kühler Wind weht über das kleine Fischerdorf Marrenhain, welches im Norden Talingrads an der Küste einer der zahlreichen Fjorde des Landes liegt. Gerade einmal zweihundert Seelen nennen diesen Ort ihr Zuhause, und außer einem kleinen Gasthaus, einem Schrein der Iomedae und einer kleinen Werft für Fischerboote gibt es hier nichts erwähnenswertes. Die Bewohner des Ortes arbeiten hart, feiern, wenn sich ihnen die Gelegenheit bietet, und danken Iomedae für ihren Schutz und das ruhige und erfüllende Leben, welches ihnen beschieden ist. Das Aufregendste, was in diesem Jahr bisher passierte, war die Sichtung eines Bunyips von mehreren Fischerbooten.

Dies sollte nicht mehr lange so bleiben.

Der Wind, welcher vom Fjord her heranzieht, scheint einen Geruch von Rauch und Blut mit sich zu tragen. Gerüchte von Grottenschraten, welche die Grenzfestungen überwunden haben, nahen heran, und nicht wenige Bewohner, jene, die es sich leisten konnten und nicht nur vom Fischfang lebten, haben ihre Ersparnisse und Habseligkeiten aufgesammelt und sind in den Süden gezogen. Andere, junge Männer und Frauen, haben sich den Anwerbern der Armee angeschlossen, die vor einigen Tagen durch das Dorf zogen. Zurückgeblieben sind jene, die zu Alt oder zu Jung waren, diejenigen, die ihre Familien versorgen mussten, und die als Fischer und Schiffbauer an anderen Orten für kein Auskommen sorgen konnten.

Ihr alle seid, aus dem ein oder anderen Grund, in den Dienst des Kardinals getragen, und ohne wirklich zu wissen, weshalb ihr in dieses hinterwäldlerische Kaff reisen solltet, seid ihr seinem Befehl gefolgt und habt euch nach Marrenhain begeben. Eure Anweisung war ebenso simpel wie kryptisch: "Folgt der Frau mit der Peitsche". Euch wurde versichert, dass ihr wissen würdet, was gemeint ist, wenn die Zeit gekommen war. Einstweilen habt ihr alle, mehr oder weniger unauffällig, Unterschlupf in der Taverne gefunden, welche immerhin einen Schlafsaal für Reisende aufweist. Kein großer Komfort, aber die Alternative wäre der Waldboden vor dem Dorf oder eine Scheune. Der Besitzer des Gasthauses hat das Dorf bereits vor über einer Woche mit einem Großteil seines Besitzes verlassen, aber die anderen Dorfbewohner haben nichts, dass ihr das Haus benutzt 'solange ihr nichts kaputt macht', und so seid ihr als Fremde immerhin unter euch und ungestört von fremden Blicken. Da ihr außerdem wisst, dass andere, die dem Kardinal folgen, ebenfalls hierher gereist sind, wird es euch wohl nicht schwer finden, einander zu finden.

Das Gasthaus ist ein einstöckiges Gebäude, welches neben dem Schankraum und dem Schlafsaal mit insgesamt acht Betten noch eine Küche und die Zimmer des Wirtspaares aufweist. Die Küche und die Räume der Wirte sind größtenteils leer geräumt, ebenso die Speiseschränke, aber die Dörfler aus der Umgebung lassen euch für ein paar Münzen an ihrem Essen teilhaben. Ihr wollt ja eh nicht lange bleiben...
 1. Entspricht dem September
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 23.06.2014, 09:42:15
Für Arkil und Saraid:

Sanft schaukelt das kleine Flussboot hin und her, während es durch die große Bucht im Nordwesten Talingrads pflügt. 'Halstyn's Narretei', wie es auf die Seite des Schiffes gemalt wurde, hat derzeit nur wenige Reisende, welche sich den engen Platz auf dem Deck teilen müssen. Die drei Matrosen, welche das Schiff mit schlafwandlerischen Gesten und trägen Blicken voransteuern, sind nicht sonderlich gesprächig und offensichtlich dem Willen der neuen Schiffsmeisterin unterworfen.

Tiadora, die treue und vermutlich recht gefährliche Dienerin des Kardinals, hat schon seit Beginn der Reise die einzige Kajüte des Schiffes für sich beansprucht und ist nur am Abend zu sehen. Das Boot ankert jeden Abend ein Stück von einem Fischerdorf entfernt, und Tiadora verschwindet kurz darauf vom Boot.

Kurze Zeit später beginnen Entsetzensschreie über den See hinweg zu hallen, und nicht selten brennt das Dorf am nächsten Morgen, als ihr wieder ablegt. Auf die Frage, was genau sie da eigentlich macht, antwortet sie lapidar "Ich erinnere die Talingrader an die Hölle.".

Neben Arkil, und Saraid, dem neuen Mitglied des Knotens, hat es noch zwei andere alte Bekannte auf das Schiff verschlagen. Grollhannes, der mächtige Oger und alte Verbündete, verbringt die meiste Zeit als schlafender Hügel in der Mitte des Bootes, auch wenn er sich gelegentlich über die Langeweile beschwert. Er war während des Sturms auf Balentyne vorne mit dabei und hat wie ein Rammbock durch die Verteidiger der Burg gepflügt, aber dabei zahlreiche Pfeile und andere Treffer einstecken müssen, sodass er erst jetzt sich so langsam von der Anstrengung erholt. Auch Iomine ist noch dabei, verbringt die meiste Zeit am Bug des Schiffes, wo sie auf die Wellen hinausblickt und hin und wieder in ihrer verdreht kindlichen Art anderen Schiffen zuwinkt.

An diesem Abend jedoch, als das nächste Fischerdorf und Opfer Tiadoras heran naht, tritt die finstere Frau an Arkil und Saraid heran und spricht mit ruhiger, gedämpfter Stimme. "Heute werdet ihr mich begleiten, Arkil. In diesem Dorf warten eure neuen.. Verbündeten auf euch. Verkleidet euch als Soldat der Iomedae."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Arkil am 23.06.2014, 16:42:38
Arkil beklagt sich nicht über den mangelnden Komfort. Seine Tage auf dem Ulfenschiff und in der Umgebung von Balentyne sind noch nicht lange her. Und auch da mußte er schon auf Bequemlichkeit verzichten.
Er hält es so wie immer und richtet es sich mit den gegebenen Mittel einigermaßen ein.

Die abendlichen Spaziergänge der Lady Tiadora beachtet er nur in so weit, als das er nichts dagegen hätte auch mitzumachen. Gerade auch wegen Shadal, die immer nach ein bisschen Spaß lechzt. Aber da ihm bisher befohlen wurde, auf dem Boot zu bleiben, gehorcht er.

Als nun an diesem Abend die Lady auf ihn zukommt, macht er sich schon ein wenig Hoffnung, daß sie ihn diesmal mitnehmen wird, denn sonst ignoriert sie ihn ja geflissentlich. Allerdings ist ihre Aussage dann doch etwas enttäuschend.
Neue Verbündete anstatt neue Seelen für die Hölle. Nun da kann er nichts machen, außer ihrer Anweisung zu folgen.
Nach einem "Wie ihr befehlt, werte Lady Tiadora." murmelt er kurz ein "Deceptico Ocularis" und beginnt, sich einen der Soldaten vorzustellen, an die er sich aus seiner Zeit in den Gassen erinnert. Zwar ahmt Arkil hauptsächlich seine Kleidung und Ausrüstung nach, aber auch sein Gesicht, daß jetzt leichte Merkmale eines Oreaden zeigt, formt er im Groben nach dem Bild. Seine Augen bekommen Pupillen und erstrahlen in einem felsgrauen Ton und seine Haare werden sandfarben. Die Krone schließlich verwandelt sich in einen entsprechenden Helm.
Er schaut kurz zur Lady Tiadora, ob sie etwas an seiner neuen Erscheinung zu bemängeln hat.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 23.06.2014, 16:44:11
Antara kniete in "ihrer" Kammer in dem verlassenen Gasthaus und betete zu Asmodeus. Der schwammige Auftrag und dieses elende Nest in der Mitte von Nirgendwo verärgerten sie, aber Ärger würde ihr jetzt auch nicht weiter helfen. Der Grund für all die Aufbruchstimmung war freilich äußerst interessant, eine Festung war an Grottenschrate gefallen. Möglicherweise ließen die sich einspannen, doch sie wusste rein gar nichts über diese Wesen, außer dass es eben eine Art Monster waren. Sie vergwisserte sich, dass sowohl die Läden, als auch die Tür fest verriegelt waren begann sie zu auf infernalisch flüstern.

"Asmodeus, Gebieter über die Hölle, rechtmäßiger Erbe der Schöpfung und Bezwinger der Göttern und Teufeln, hilf dieser untertänigen Dienerin in Deinem infernalischen Glanze all jene zu vernichten, die den göttlichen Vertrag leugnen und Furcht in den Herzen jener zu sähen die Zweifeln!" Ein Gebet an Asmodeus fing man am besten immer mit ein wenig unterwürfiger Schleimerei an, das gehörte einfach zum guten Ton. Je inbrünstiger desto besser. Danach kam man aber schnell zur Sache. Und so fuhr sie fort, halb in meditativer Reflexion, halb im Gebet.

"Dieser Ort ist offenkundig ohne jeden Wert und Bedeutung, eine Feste in der Nähe fällt und schon wird er aufgegeben. Dennoch führen mich meine Befehle hier her. Ich kenne die Eroberer nicht, diese Grottenschrate, aber sie kennen auch mich nicht. Lass mich ihre Natur und ihre Schwächen erkennen und ich werde sie Euch Untertan machen und zum Sieg führen, so dass Eure Feinde erst dann bemerken, dass sie sich in Eurer gerechten Knechtschaft befinden, wenn Euer Stiefel sie bereits in den Schlamm drückt. Dieses Weib, die Frau mit der Peitsche, ist sie Freund oder Feind? Inwiefern soll ich ihr folgen - im Sinne von verfolgen oder im Sinne von ihr an einen Ort folgen? Ich werde sie finden und es herausfinden... Entweder ist auch sie Eure Dienerin - wissentlich oder nicht - oder dem Untergang geweiht."

Sie küsste ihr heiliges Symbol, ließ es verschwinden und erhob sich. Bis sie diese Frau gefunden hatte konnte sie aus diesem Ort nicht verschwinden, also sollte sie versuchen die Dorfbewohner für sich zu gewinnen und sei es nur um ein besseres Bett und ordentlich zubereitete Nahrung zu gewinnen. Das Gasthaus musste sie natürlich dennoch im Auge behalten. Sie legte sich eine Geschichte zurecht: Sie gehörte zu einer Handelskaravane und war dort eine Wache. In der letzten größeren Stadt hatte sie für einige Geschäfte noch verweilen müssen, während die Karavane schon weiter gezogen war. Sie hatte gehofft wie hier wieder einholen zu können, von der Bedrohung durch die Grottenschrate hatte sie nichts gewusst. Eine Ausbildung als Krieger hatte sie nie genossen, sie war in ihre Rolle im Laufe der Zeit hineingewachsen, als sie sich durch Banditen-Verseuchte Gegenden schlugen.

Sie hoffte, dass die Geschichte nicht allzu kompliziert war, doch sie brauchte eine Erklärung dafür wieso sie, im Gegensatz zu einem gut ausgebildeten, professionellen Krieger ein Kleid trug, andererseits aber durchaus Panzer und eine recht schwere Waffe trug. Sich als Priesterin eines anderen Gottes auszugeben konnte große Probleme machen. Am besten stellte sie sich noch ein wenig dumm und einfältig, damit sie sich nicht gleich verdächtig machte, wenn sie auf irgendwas keine Antwort hatte.

Sie zerzauste ihre Frisur ein wenig und brachte ihre Kleidung in Unordnung, malte sich aus ihrer Kiste mit Verkleidungsgegenständen ein paar falsche Sommersprossen auf und schob sich zwei kleine Holzstückchen in die Wangen um pausbäckiger zu erscheinen. Es ging nicht darum, ihre Erscheinung zu verbergen, sondern plumper und schlichter zu wirken. Ihre Stola ließ sie ebenfalls verschwinden. Vor dem Spiegel übte sie kurz ein paar Gesichtsausdrücke, dann machte sie sich auf.

Sie ging zu den Anlegestellen, suchte sich ein paar junge Männer, die noch nicht alt genug für die Armee waren und nicht allzu intelligent wirkten und sprach sie: "Äh... hallo Jungs... meine Herren meine ich. Äh.. seid ihr von hier?" Sie hatte sich ganz bewusst jemanden ausgesucht, bei dem das offensichtlich war - Fischer beim Reparieren von Netzen, verladen von Fischen und dergleichen. "Sagt, habt ihr von Turdolfs Karavane gehört? Ich muss die wiederfinden, aber jetzt bin ich hier und die nich' und jetzt hört man hier überall von Gortenscharten oder so und ich mach mir Sorgen und weiß ga'nich' wo ich hin soll..." Gut, das war vermutlich nicht die beste Vorstellung als Maid in Not, die sie jemals gegeben hatte, aber sie hoffte, dass es für die Kerle reichen sollte. Sie lächelte verlegen, und vermied immer wieder Augenkontakt, schielt dann aber doch "heimlich" und interessiert zu ihnen hinüber, faltete die Hände vor dem Bauchpanzer und zappelte ein wenig herum.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 23.06.2014, 22:46:27
Als Casus das kleine Örtchen betrat wurden eine ganze Reihe von Erinnerungen wach, wenn auch nur an die jüngere Vergangenheit. In Siedlungen wie dieser hatte er den Großteil des vergangenen Jahrzehnts verbracht. Nur wenn er das Bedürfnis hatte sich sehr genau zu erinnern hatte er sich in größere Städte gewagt, wo er nicht so sehr auffiel. Doch Casus fiel auf, dass dieser Ort ein wenig anders aussah, zu wenig Menschen, die für ihn interessant waren. Was sollte er schon mit so alten und so jungen Menschen anfangen. Nun zumindest brauchte er sich keine Sorgen darum machen, denn ein anderer Gedanke erfüllte seinen Kopf. Das Versprechen, dass der Kardinal ihm gegeben hatte falls er seine Aufgabe zu dessen Zufriedenheit erfüllte, war alles, woran er jetzt noch denken konnte. Derzeit hatte er nicht einmal das Bedürfnis sich zu erinnern.
Dementsprechend war Casus auch ganz zufrieden damit, dass er sich hier im Gasthaus nicht weiter mit den Einwohnern beschäftigen musste. Also zog er sich in den leer stehenden Schankraum zurück, suchte sich eine Ecke, von der aus er nach draußen blicken konnte und wartete. Die Frau mit der Peitsche würde sich schon zeigen. Die Bewohner hier kümmerten den Dhampir nicht und deshalb befasste er sich auch nicht weiter mit ihnen. Er sprach nicht mit ihnen und sie sprachen nicht mit ihm und das war vermutlich den Bewohnern genauso lieb wie Casus selbst. Er hatte schon lange genug gelebt, um Geduld gelernt zu haben. Wenn es etwas gab, das er wollte, dann konnte er darauf warten. Also wartete er.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 24.06.2014, 10:14:13
Für Narak war es nicht der erste Einsatz außerhalb Nidals, er hatte zuvor bereits Aufträge in Cheliax, Isger, Korvosa und Molthune ausgeführt. Zugegebenermaßen waren die meisten dieser Länder abgesehen von Mothune alliierte, doch das wurde ausgeglichen durch dessen geografische Nähe zu Nidal selbst, was einen schneller Rückzug ermöglichte. Hier war er jedoch in einem feindlichen Land weit weg der Heimat und ein Rückzug war keine Option, da er zurzeit keine Heimat hatte zu der er hätte zurückkehren können.

Dieser Umstand war der Grund für seine Anwesenheit in diesem Dorf, er machte sich nicht die Mühe den Namen des Dorfes zu erlernen, noch strebte er Kontakt mit den einheimischen an, er saß einfach im Schankraum und wartete auf seine Kontakt Person. Obwohl es nicht einmal sicher war ob er diesen Auftrag überhaupt annehmen würde, man hatte ihm zwar gesagt das der Auftraggeber eine besonders hohe Stellung in der Kirche des Asmodeus besaß doch mehr auch nicht. Naraka hatte keine weiteren Informationen über den Auftrag oder über den Auftraggeber, er wusste auch nicht was er als Bezahlung zu erwarten hatte.

Er wusste nur, dass ihm dieser Auftrag, von einem seiner früheren Unterstützer in Nidal, einem einflussreichen Mitglied der Umbral Court vermittelt wurde. Dennoch konnte Naraka sein Misstrauen nicht unterdrücken, er war kein Narr, es gab zu wenige Informationen um sich eine Meinung zu bilden, doch seine vorherigen Erfahrungen mit Asmodeus Priestern waren unangenehm für ihn und den beteiligten Asmodeus Priester.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 25.06.2014, 16:32:42
Arkil:

Tiadora begutachtete den Kayal kurz kritisch, ihrem Gesichtsausdruck nach war sie nicht sonderlich beeindruckt. Aber wann war sie das schon einmal gewesen? "Es wird genügen. Sagt nur nichts dummes, um zu viel Aufmerksamkeit auf euch ziehen. Beobachtet, lernt und achtet auf jene, die zu uns an Bord kommen werden. Ihre Loyalität liegt nicht bei allen bei unserem finsteren Fürsten, aber sie werden sich vor ihm beugen, wenn es an der Zeit ist."

Daraufhin, und noch Saraids Reaktion abwartend, verschwand Tiadora in ihrer Kabine. Es dauerte eine kleine Weile, bis sich die Kabinentür wieder öffnete, und die Gestalt, die aus jener trat, hatte mit der Dienerin des Kardinals wenig gemeinsam. In eine strahlende, stählerne Rüstung gehüllt, und mit einem heiligen Symbol der Iomedae um den Hals, sowie einem Langschwert und einer Geißel in ihrer Peitsche, trug Tiadora nun eine kurze, schwarze Haarpracht über einem mit einer Narbe entstellten, strengen Gesicht. Selbst ihre Stimme, mit der sie den Matrosen befahl, das Fischerdorf anzusteuern, war eine andere, streng und hart, wo Tiadoras eigene Stimme voll von süßem Gift war.

Doch dies sollte nicht die einzige Veränderung sein, welcher ihr Zeuge werden konntet. Sie wechselt mit der Tieflinghexe, die vom Fischerdorf aufschaute, einige Worte, woraufhin Iomine leise zu kichern begann und dann einen simplen Zauberspruch wirkte.[1] Sogleich veränderte sich das Aussehen des Segels, trug jenes doch nun das Emblem der Iomedaekirche, und auch am Mast flatterte eine entsprechende Flagge. Gerade rechtzeitig, denn unablässig näherte sich das Flussschiff dem Kai.

Antara:

Die drei Jugendlichen, welche zurück geblieben waren, blickten von ihrer Arbeit, dem Pflicken von Fischernetzen, auf und lächelten Antara freundlich, wenn auch nicht bewundernd, zu. Zwar wussten sie sicher, dass sie eine der Fremden im Gasthaus war, doch waren sie leicht durch die Verkleidung und Schauspielkünste der Klerikerin zu täuschen. "Iomedaes Segen, werte Frau!" antwortete der größte von ihnen, ein junger Mann von vielleicht fünfzehn Sommern, der sich schon vorher als Wortführer des Trios heraus stellte und wohl nur um wenige Monate dem Einzug in die Armee entging, während die anderen nur freundlich nickten. "Tudolf, sagt ihr? Tut mir leid, den Namen hab' ich noch nie gehört. Ihr?" Nachdem alle, natürlich, verneinten, lächelte der einfältige Fischerjunge entschuldigend voran. "Tut mir leid, werte Frau, unsere Händler kommen immer mit dem Schiff. Vielleicht solltet ihr es weiter im Süden versuchen? Dort mag euer Freund sein, und außerdem ist es dort wohl sicherer. Nicht, dass es hier nicht auch sicher wäre, immerhin schützt uns die Armee und Iomedae selbst!"

Als Antara an dem Jugendlichen vorbei blickt, kann sie, wie aufs Stichworte, das heilige Zeichen dieser verhassten Göttin erkennen. Es prangt golden und unverkennbar auf dem Segel eines noch ein gutes Stück entfernten, kleinen Schiffes, welches recht unverholen Kurs auf den kleinen Fischerhafen genommen hat. Behält es seinen jetzigen Kurs, und seine Geschwindigkeit bei, so wird es vermutlich in einigen Minuten anlanden können.
 1. Spellcraft SG 16: Silent Image
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 25.06.2014, 17:42:00
Dieser Ort war wirklich ebärmlich. Diese Rotzlöffel könnten ruhig mal ein wenig hilfreicher sein. "Äh, ja... wenn ich nun lieber hier warten möchte, so wie das gesagt gewesen hat... kann ich dann hier irgendwo..."

Da sah sie das Schiff. Die Flaggen wehten so stolz in der Abendsonne, dass Antara vor Zorn beinahe erstickte. Konnte es nicht einfach in Flammen aufgehen? "Ich, oh... naja, vielleicht versuche ich es doch im Süden." Die würden das Dorf doch jetzt nicht doch noch besetzen und verteidigen. Dann wäre es eindeutig besser sich erst einmal bedeckt zu halten. "Schönen Abend und so..." Sie ging zurück zur Gaststädte.

Sie war einigermaßen überrascht, wie viele Leute sich dort aufhielten, hütete sich zunächst sich an die zu wenden und zog sich sogleich zurück in ihre Kammer (die eigentlich kein Gastraum war, aber hier interessierte es sowieso niemanden und sie zog einen Raum für sich vor).  Erst als sie vollständig wiederhergestellt war kehrte sie zurück. Sie deutete den anderen ein gegenüber ein höfliches, doch unaufdringliches Lächeln an... vielleicht wusste ja einer von denen mehr über die Entwicklung der Situation in der Umgebung und waren an einem Gespräch interessiert.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Saraid Eara am 25.06.2014, 22:32:59
"Deceptio Ocularis." murmelte auch Saraid, deren Haare plötzlich braun wurden und zusätzlich eine Narbe über ihrem linken Augen zur Schau stellte. Ihr fehlten einige Zähne und ihre Haut wirkte von der Sonne gegerbt.[1] Ihre Kleidung wirkte ein wenig abgerissen und die Farben von der Sonne ausgeblichen. Es war merkwürdig die Krone zu tragen, die vorher einem Knotenmitglied gehört hatte. Selbst wenn sie den Halbork nicht kannte hatte sie sofort gespürt, dass einige Sympathie für ihn gehegt hatten. Aber er war Tod und Saraid lebte, so einfach war dies.
Ihre beiden Kukris versteckte sie unter ihrer Kleidung, sie passten einfach nicht zu ihrer aktuellen Verkleidung[2]. Nur ihr einfacher Dolch war weiterhin zu sehen. Sie hatte mit Tiadora kein bisschen warm werden können. Nicht das es einer von ihnen darauf angelegt hatte, es war von Anfang an klar gewesen, wer Befehle gab und wer sie zu befolgen hatte. Wenn sie ganz ehrlich war, war Saraid froh, dass sie sie auf ihren Ausflügen hatte nicht begleiten müssen. Sie hatte kein Problem damit im Notfall eine Gewalttat zu verüben doch tat sie dies nicht aus Spaß... was sie der rechten Hand des Kardinals unterstellte. Aber Saraid würde sie garantiert nicht laut kritisieren.

Anscheinend würden sie Besuch bekommen, Saraid nahm sich vor ihm sich im Hintergrund zu halten. Immerhin hatte die weiße Frau Arkil dazu aufgefordert bei ihr zu stehen und er sollte nicht sprechen, so würde Saraid sich hüten nur einen Mucks von sich geben.
 1. Disguise take 10: 29
 2. Sleight of Hand take 10:27
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 26.06.2014, 16:14:59
Die Zeit im Gasthaus schien nur langsam zu vergehen und Naraka ertappte sich zum wiederholten Male dabei, wie seine Hand unbewusst nach seiner mit Dornen besetzten Gebetskette tastete, welche er vorsorglich entfernt hat. Der Kuthite wusste nur zu gut, dass man ihn nicht mit dieser Kette entdecken durfte, doch sein Geist verlangte nach der Anrufung seines Gottes Zon-Kuthon und für diese war Schmerz eine Notwendigkeit.

Doch auf seinem Gesicht spiegelte sich nichts davon wieder, denn wie jeder Nidalese war auch er darauf bedacht nur ein Minimum an Emotionen zu zeigen, wenn überhaupt. Selbst im Zustand der Raserei, welcher für einen Nidalesen höchst ungewöhnlich war, konnte man kein Unterschied in seinem Verhalten erkennen, allerdings war dies nur möglich dank des Geschenks des Mitternachts Fürsten.

Und weitere Zeit verging in dem Gasthaus und nichts geschah, ab und zu betraten oder Verliesen Leute das Gebäude, aber niemand entsprach der Beschreibung, der Kontaktperson. Eine Frau betrat die Schenke, verschwand sogleich nach oben und kam nach einiger Zeit wieder hinunter. Sie lächelte, trug aber keine Peitsche mit sich, damit war sie für Naraka vollkommen uninteressant und er richtete seinen Blick wieder zum Eingang, wo er auf die Ankunft der Kontaktperson wartete.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 26.06.2014, 22:41:28
Casus langweilte sich, während er auf die Frau mit der Peitsche wartete und als dann die für die Verhältnisse dieses Dorfes außergewöhnlich ansehnliche Fremde in den Schankraum zurückkehrte, entschied der Dhampir sich, die Zeit ein wenig kürzer werden zu lassen und nicht einfach nur aus dem Fenster zu starren, sondern das Gespräch zu suchen. Also erhob er sich von seinem Platz und ging langsam zu der Frau hinüber. Sein Gang war für einen Mensch ein wenig zu federnd aber auch nicht mit dem eines Elfen zu vergleichen. Sein schlanker Körper wirkte einfach ein wenig merkwürdig.
Hier drinnen schlug Casus jetzt seine Kapuze zurück und offenbarte so sein pechschwarzes Haar und vor allem auch die roten Augen, die den Eindruck, dass an diesem Mann mehr dran sein musste verstärkten. Seine Stimme klang freundlich, als er das Wort an die junge Frau richtete: "Das nenne ich mal einen deutlichen Wandel, werte Dame. Ich muss sagen, dass ihr mir so sehr viel besser gefallt als in eurer Verkleidung, auch wenn ihr zuvor besser in dieses öde Kaff gepasst habt. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Casus." Noch immer sah der Dhampir keinen Grund sich hier zu verstellen, er war so oder so unbekannt und wenn jemand erkannte, was er war und ihn dafür verfolgen wollte, dann würde er reagieren und eine Lüge bezüglich seines Namens würde das auch nicht verhindern.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 26.06.2014, 23:48:52
'Mist, das hat man nun davon, wenn man zu wenig Geduld hat...' Sich in eine neue Umgebung einzunisten war ein langwieriger Prozess. Vorzugsweise tat sie zu Beginn erst einmal Monate lang überhaupt nichts, was selbst der loyalste Anhänger von Iomedea verwerflich finden würde, bis sie die Personen, die so umgab und die Netze, die zwischen ihnen gesponnen waren, verstand. Ein Verkleidung zu benutzen ohne einen sicheren Rückzugsraum zu haben war dumm gewesen - sie hatte nicht damit gerechnet, hier auf so viele Leute zu treffen. Aber das zeigte nur wie wenig sie ihre Umgebung verstand. Sie hatte gegen ihre persönliche Regel Nummer Eins verstoßen: Lass dich nicht erwischen.

'Reiß dich zusammen. Du wirst nicht immer endlos Zeit haben; du solltest besser schnell lernen dich anzupassen und gegebenfalls aus dem Bauch zu entscheiden. Weder Übermut noch Zögerlichkeit sind angebracht.'

Der Mann, der sich an sie gewandt hatte, hatte eine unglaublich Präsenz, es war beinahe so, als wolle der Raum sich um ihn formen. Irgendetwas an ihm war anders, doch sie konnte es nicht einordnen. Er war durchaus auf eine raubtierhafte Art sehr attraktiv, auf die Art die Mütter dazu veranlasste ihre Töchter kommentarlos wegzuschließen, wenn sie wussten was gut für sie war. Während ihr Geist noch zögerte hatte ihr Körper und lange geübte Verhaltensmuster bereits ihr Handeln in die richtigen Bahnen gelenkt. Sie lächelte keck und knickste leicht. "Ihr seid ein bemerkenswerter Beobachter, Herr Casus. Es freut mich, dass ihr Gefallen daran habt." Tat es wirklich, und dieses Erkenntnis durchlief sie wie ein Stich. Sie fuhr sich mit den Fingern über die gerade erst geflochtenen Haare.

"... und Eure Bekanntschaft zu machen. Mein Name ist Antara. Wollen wir uns setzen? Auch wenn ich fürchte, das wir mir Wasser vorlieb nehmen werden müssen."

Sie trat ein paar Schritte zu einem der Tische. Sorgen machte sie sich wegen des Schiffes im Hafen. Früher oder später würden die Soldaten hier auftauchen, aber sich aktiv zu verstecken wäre auch nicht hilfreich. Besser noch ein paar Informationen sammeln; nicht zu seiner Person, an die käme sie nur heran wenn sie auch über sich erzählte. Sie hatte immer noch eine Geschichte auf Lager, hoffte aber, dass sie sie nicht würde benutzen müssen. Ein Status Quo wäre ihrer lieber. Sie schenkte ihm einen freundlichen, aber herausfordernden Blick und wartete ab, ob er ihr wohl einen Stuhl herausrücken würde.

Die anderen Gestalten im Raume waren auch recht sonderbar. An Zufälle glaubte sie in solch einem Zusammenhang nicht. Ob das wohl eine Falle war? Oder steckte etwas anderes dahinter?
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 27.06.2014, 10:45:26
Casus konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, ob der Worte der jungen Frau und geleitete sie dann zu einem der Tische, der noch in einem verhältnismäßig guten Zustand war: "Nun, ich habe viel Zeit damit verbracht Dinge zu beobachten und dabei gelernt zu erkennen, was eines Blickes wert ist. Und das seid ihr ganz gewiss Lady Antara."
Am Tisch wartete Casus ab, bis Antara für sich selbst einen Stuhl gewählt hatte und ließ sich dann ihr gegenüber nieder: "Wasser sollte ein angemessenes Getränk sein, auch wenn dieser trostlose Ort wohl etwas anderes verdienen würde. Aber ich habe so meine Zweifel, ob mein Geschmack dem euren überhaupt entsprechen würde. Was Getränke angeht habe ich Dinge gekostet, die euch gewiss nicht gefallen würden." Es blieb unklar, wovon Casus sprach, aber sein Blick glitt für einen Augenblick in eine unsichtbare Ferne, er blickte in die Vergangenheit bis in einer Zeit, von der ihm nur Erinnerungsfetzen geblieben war. Dann kehrte er jedoch zurück in die Gegenwart und widmete seine Aufmerksamkeit wieder Antara: "Doch genug davon, leben wir mit dem, was wir haben. Aber was führt jemanden wie euch an diesen Ort? Ihr seht nicht aus, wie jemand, der hier wirklich hin gehört."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 27.06.2014, 15:58:36
Die Fragestellung gefiel Antara überhaupt nicht, ließ sich aber nichts anmerken. Auf die weiteren Schmeicheleien ging zunächst nur mit einem freundlichen Nicken ein. "Grenzkonflikte, wie jener, der diese Gegend heimzusuchen scheint, sind eine große Tragödie für die Menschen, die dadurch ihr Heim verlieren. Sie können aber auch Gelegenheiten bieten, wenn man weiß welche Waren wohl knapper werden, welche Handelsrouten blockiert werden und welche dagegen offen bleiben, welche Minen aufgegeben werden und wo sich Vertriebene ansiedeln. Meine Klienten sind nicht daran interessiert auf der Verliererseite dieses Konfliktes zu enden..."

Sie atmete einmal durch und strich über ihr Kleid und verlagerte ihre Haltung im Stuhl. Eine Geste die ohne den Brustpanzer vermutlich deutlich femininer ausgefallen wäre. "Da ist es von Vorteil, unabhängigen Zugang zu Informationen zu haben. Informationen wie zum Beispiel, dass just in diesem Augenblick eine Schiff unter der Flagge Iomedeas im Hafen einfährt - es näherte sich als würde ein wildes Weib sie mit der Peitsche über den Ozean treiben; ich fürchte die Ruhe vor dem Sturm, die dieser Ort erlebt ist ist dabei zu enden. Merkwürdig, erschien es mir doch als sei dieser Ort abgeschnitten und abseits jeglicher Versorgungsrouten. Es würde mich jedenfalls nicht überraschen wenn sich noch vor Ende der Dämmerung Soldaten hier einquartieren. Ihr habt nicht zufällig schon einmal gehört was Grottenschrate eigentlich sind und was sie treibt? Mehr als Folklore steht mir dazu nicht zur Verfügung."

Sie hatte ganz unbefangen und im Plauderton gesprochen und Casus dabei genau beobachtet und auch wenn ihre Augen an die seinen gefesselt schienen entgingen ihr keine periphären Bewegungen. Ob er wohl auf das Bild mit der Peitsche reagieren würde? Es mochte riskant sein, das ins Spiel zu bringen, doch von nichts kam nun einmal nichts. Sie nahm ebenfalls einen Schluck aus ihrem Wasserschlauch und wartete ab.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Arkil am 28.06.2014, 00:54:40
Arkil antwortete Lady Tiadora noch kurz, bevor sie in der Kabine untertauchte.
"Wie ihr befehtl, Mylady."
Gut erinnerte er sich noch daran, wie sie ihn und Shadal bei den Trainingseinheiten im Garten des Kardinals drangsaliert und runtergemacht hatte. Selbst die Schmerzen, die sie ihnen zugefügt hatten, kamen ihm immer wieder ins Gedächtnis, wenn er sie sah. Und auch sein Versprechen an Shadal, die Lady irgendwann dafür bezahlen zu lassen, ging ihm dann wieder durch den Kopf.
Denn in der Hölle konnte jeder aufsteigen und sich über ehemalige Peiniger erheben, wenn er nur emsig genug daran arbeitete.
Die Verwandlung der Lady Tiadora beachtete er nur kurz. Eine Frage gab es allerdings seiner Meinung nach, noch zu klären.
"Entschuldigt, Lady Tiadora. Wie soll ich euch in Gegenwart vonf Nichteingeweihten nennen?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 28.06.2014, 08:55:55
Inesaya verließ langsam die Dunkelheit, die sie bei ihrer Meditation, die sich nun dem Ende zuneigte, stets umgab und erfüllte. Nun bin ich so weit fokussiert, um zu meinem Meister zu beten.

Sie öffnete eine zunächst unscheinbare Kiste, die jedoch (neben den Teilen eines tragbaren schwarzen Altars, den sie sich kurz nach der Weihe der Teufelin von einem Handwerker hatte anfertigen lassen) ein heiliges Symbol enthielt. Doch dieses Symbol zeigte nicht die in Talingard verehrte Göttin Iomedae - dieses Symbol repräsentierte den Fürsten Asmodeus, ihren Herrn und Meister. Den einzigen Herrn und Meister.
Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die Fenster mit Vorhängen verdunkelt und die Tür verschlossen war, sodass niemand ihre Kammer betreten konnte, sprach sie einige Worte, formte dazu kleinere Gesten und ließ nach und nach ihre neun Kerzen, die jeweils zu dritt am linken, hinteren und rechten Rand aufgestellt waren, magisch entflammen. Der Spiegel, durch den sie das erste mal mit jener Erinye, die Inesaya damals zur Gläubigen Asmodeus' gemacht hatte, gesprochen hatte, lag auf dem Altar in der Mitte, neben ihm Asmodeus' heiliges Symbol, am Rande leuteten die magisch entzündeten Kerzenstummel. Doch seit dieser schicksalhaften Nacht ihrer Initiation leuteten ihre Kerzen nicht mehr mit orangen Flammen. In Zweisamkeit mit ihrem Herrn und Meister hatten sich die Flammen weinrot gefärbt, deren Licht der untergehenden Sonne, die Inesaya bei ihrer Weihe durch die Flammenpeitsche des Ascheflügels (durch welche sie seitdem -mit Stolz- eine Brandnarbe auf der Stirn trug) mit ihrem Licht durchdrungen hatte und auch ihrer nach der Weihe gekauften passenden Kleidung glich.

Dann kniete sie sich vor den Altar, beugte das Haupt und begann ihr Gebet in der infernalischen Zunge:
"Oh Erz-Unterweltler und Meister der Hexen, Prinz von Hölle, Teufeln und Dunkelheit, Oh erster, mein einziger Herr und Meister. Erneut kommt mit der Dämmerung der Vorbote deiner Dunkelheit, erneut werden deine Schatten dort wandeln, wo das Licht erlischt. Mögen auch in jener Nacht die Anhänger von Licht und Gerechtigkeit deinen Anhängern und Legionen zum Opfer fallen, mögest du gegen die Streitkräfte der Engel ebenso triumphieren wie gegen die Streitkräfte der Dämonen." Nur Asmodeus war als ihr einziger Herr und Meister, derjenige, dem sie solch Unterwürfigkeit entgegengebracht hatte, seit sie ihre Ausbildung an der Akademie erfolgreich abgeschlossen hatte. Zur Zeit bot sie sich häufig als wandernde Söldnerin an und manche Aufträge hatten ihr die eine oder andere hübsche Summe eingebracht. Doch auch wenn sie es genoss, ihren Krummsäbel gegen verschiedene Feinde zu führen und damit stets vergleichbar kurzfristige Ziele -jene ihrer Auftraggeber- zu erfüllen schien es, als würde ihr etwas fehlen. Diesen Punkt sprach sie nun im Gebet an, sie hatte Asmodeus erneut ihre Unterwürfigkeit ihm -und nur ihm gegenüber- bewiesen. "Herr, ich bitte dich, zeige mir den Pfad, welchen ich für dich beschreiten soll." Kurzzeitig schloss sie ihre Augen, visualisierte Asmodeus Gestalt in den Raum, in dem sie saß, wartete geduldig, ob sich Bilder, die ihr die Zukunft zeigen würden, vor ihren Augen abzeichnen würden.
Doch obwohl sie geduldig wartete, schien ihr Herr ihr erneut nicht einmal einen kleinen erhellenden Funken zu schicken.
Vielleicht hat er andere Pläne mit mir dachte Inesaya, während sie in der Verbundenheit mit ihrem Herrn badete und seine Macht ihr erneut Stärke verlieh.
"Gelobt sei Asmodeus, mein einziger Herr und Meister." sprach Inesaya und erhob sich. Dann löschte sie die Kerzen und packte diese zusammen mit dem Altar und dem Unheiligen Symbol in eine unscheinbare Kiste.

Dann zog sie ihr Kettenhemd an, welches ihre Kleidung zu einem guten Teil verdeckte und ihr neben weiteren verzauberten Gegenständen, darunter ein Amulett, ein Umhang, einem Ring oder Armschienen, Schutz in einer gefährlichen Umgebung bot. Dann befestigte sie noch ihre Waffen - einen Krummsäbel und eine Peitsche - an ihrem Waffengurt und schritt würdevoll aufgerichtet aus ihrem Zimmer in den Schankraum, stets darauf vertrauend, dass Asmodeus ihr den Weg weisen möge.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 28.06.2014, 10:05:02
Casus blickte Antara die ganze Zeit über in die Augen und fragte sich, was es mit dieser Frau wohl genau auf sich hatte. Das Gerede über die Grenzkonflikte interessiert ihn nicht wirklich, als die Frau jedoch auf das Schiff der Iomedae zu sprechen kommt, leuchten die roten Augen des Dhampir für einen Augenblick auf. Wäre es möglich, dass diese Frau aus demselben Grund hier ist wie er selbst? Das würde sich gewiss bald zeigen, vor allem wenn die verhassten Diener der Iomedae wirklich hier auftauchten. Aber die Erfahrung hatte Casus gezeigt, dass man vorsichtig mit anderen Menschen umgehen musste, solange man sie nicht kannte und nicht einschätzen konnte. Und diese junge Frau war wahrlich schwierig zu deuten. Also widmete er sich fürs erste weiter dem Gespräch: "Grenzkonflikte sagt ihr? Nun dem habe ich seit langer Zeit keine Aufmerksamkeit mehr gewidmet, meine Interessen sind da doch eher persönlicher Natur und ich arbeite für gewöhnlich allein. Ich wähle mir meine Gesellschaft für gewöhnlich selbst und Grottenschrate sind gewiss nicht nach meinem Geschmack, deshalb werde ich euch da wohl nicht weiterhelfen können." Ein kryptisches Grinsen huscht über das Gesicht des Mannes bevor er mit seiner Rede fortfährt und zu dem Teil kommt, von dem er vermutet, dass er Antara am meisten interessiert: "Es ist wirklich interessant, dass die Kirche jemanden hierher entsendet. Was mag sie an diesen Ort führen. Gewiss wird sie nicht einfach der Wind hierhertreiben. Solche Zufälle geschehen nur höchst selten und sicherlich steht eine wichtige Gestalt an ihrer Spitze, der es zu folgen gilt. Aber es wird kaum eine Dame von solch Anmut sein wie ihr. So etwas findet man unter den Anhängern der Iomedae nicht."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 28.06.2014, 11:19:17
In der Taverne hatten sich bereit Gruppierungen gebildet und es gab einig Gespräche, die Naraka geflissentlich ausblendet. Auch sonst versuchte er sich abseits zu halten, den so war es für ihn einfacher den Schankraum zu überblicken. Zurzeit gab es allerdings keine besonderen Vorkommnisse und keine Informationen drangen an sein Ohr die etwas anderes behaupteten.

Als Söldner hatte Naraka bereits öfters auf seine Kontaktpersonen und Auftraggeber warten müssen, das war eines der natürlichen Mittel, welches verwendet wurden um Dominanz zu demonstrieren. Daher machte es Naraka nicht aus, dass die Frau mit der Peitsche bis jetzt noch nicht erschienen war, den Geduld war eine Tugend für einen Professionellen Söldner ebenso wie für einen Kuthite, jedenfalls hatte Naraka bisher noch nicht erlebt das ein Folter Meister des Zon-Kuthon sich hetzen lies.

Deshalb beobachtete er auch weiter geduldig den Schankraum und seine Geduld wurde belohnt, den kaum hatte er seinen Gedanken beendet kam bereits eine dunkelhaarige Kriegerin in einer Kettenrüstung aus einem der Zimmer, sie trug einen Krummsäbel bei sich und was für Naraka am wichtigsten war auch eine Peitsche. Natürlich war dem Nidalesen bewusst, dass dies auch einfach nur reiner Zufall sein konnte, obwohl nicht viele Krieger eine Peitsche verwendeten, so war sie in Nidal nichts Ungewöhnliches.

Dennoch war es angebracht der Sache auf dem Grund zu gehen, aus diesem Grund erhob sich der Söldner und ging schnurstracks auf die fremde Kriegerin zu. Naraka deutete eine Verbeugung an und sprach:
"Entschuldigt, wir kennen uns nicht, dennoch glaube ich das wir uns kurz Unterhalten sollten, vieleicht haben wir etwas zu besprechen. Bitte folgt mir zu meinem Tisch."
Wieder deutete der Söldner eine Verbeugung an und zeigte dabei in Richtung des Tisches auf dem er Posten bezogen hat. Wie für einen Nidalesen Typisch, war seine Anrede formell und distanziert.
Während seiner beinahe Verbeugung, flüsterte der Kuthite jedoch die Worte:
"Ich bin geehrt zu dienen."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 28.06.2014, 13:07:10
Antara dachte einen kurzen Augenblick nach bevor sie Casus antwortete. Besonders ergiebig war das nicht gewesen, dennoch einige Anmerkungen zu seiner Person waren äußerst interessant. War er überhaupt ein Mensch? Sicher ungewöhnliche Erscheinungen kamen vor, trotzdem stimmte etwas nicht an dem Gesamtbild, das sie nicht zuordnen konnte.

Der Vergleich mit dem Klerus von Iomedea ließ sie kurz an Iomedea selbst denken. Eine kleine Menschenfrau, die sich in all ihrer lächerlichen Gutherzigkeit zur Gottheit aufgeschwungen hatte. Was für eine Verschwendung. Wollte man ihren Statuen glauben war sie im sterblichen Leben durchaus eine klassische Schönheit gewesen, die sich fast mit Antara messen konnte. Was ihre ausgesprochene Weiblichkeit anging war sich Antara sicher, dass die Gestalter der Figuren da nachgeholfen hatten und ihre Rüstungen entsprechend ausgebeult waren. Iomedea hatte keine Ahnung was es hieß eine Frau zu sein und mit den Waffen einer Frau zu kämpfen, da hatte die Propagandaabteilung, denen die süßen Sünden des Lebens eben nicht ganz fremd waren, sicherlich nachgeholfen. Sie träumte von dem Tag, an dem Iomedea in Ketten Asmodeus vorgeführt wurden, auf dass sie nicht nur ihren Platz begriff sondern es lernte zu lieben dem einzig wahren Herren zu dienen und Ihn um jede Aufmerksamkeit anbetteln. Und wenn sie dazu erst hundert Jahre Qualen durchlaufen musste für jeden Tag an dem sie sich Ihm wiedersetzt hatte, um so besser.

"Ich schätze Männer mit solch ausgesuchtem Geschmack und einem eigenem Willen. Ich bin sicher, ihr werdet erobern wonach auch immer euch in dieser kaum zivilisierten Gegen begehrt. Die kürzliche Entwicklung mag zufällig sein, doch scheint mir als gingen hier Dinge jenseits des Augenscheinlichen vor und dieser Ort ein Spielfeld auf dem geschickte Spieler so manchen Preis erringen können."

Sie blickte aus den Augenwinkeln kurz zu der merkwürdigen Gestalt am Tresen. Aus seiner Reaktion konnte sie ermessen, dass ein Konkurrentin den Raum betreten haben musste, allerdings war sie nicht in ihrem Sichtfeld.

"Vielleicht ist auch unsere Begnung kein Zufall, sondern eine besonders angenehme Fascette eines Spieles; ich jedefalls ziehe diese Betrachtungsweise vor. Ich hoffe doch sehr, dass ihr nicht einer anderen Frau wegen hier seid?" Er hatte ihr wenig gegeben womit sie arbeiten konnte und wenn jetzt auch noch eine andere Spielerin die Bühne betrat musste sie forscher auftreten. Allerdings schätzte sie ihn als Eroberer ein, und die mochten es nicht, wenn man sich ihnen anbiederte, sie wollten erobern. Sie wollte einfach wissen, was es mit ihm auf sich hatte, wieso er hier war und ob er ihr irgendwie nützlich sein könnte, vom Offensichtlichen einmal abgesehen.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 28.06.2014, 19:45:53
Inesaya zeigte ein sichtbares aber dennoch gleichzeitig zurückhaltendes Lächeln, als der Mann auf sie zukam, sich vor ihr verbeugte und ihr sogar anbot, zu dienen. "Suchen wir uns einen freien Tisch, danach legt mir dar, was Eure Beweggründe sind, mir dienen zu wollen, guter Herr.", antwortete Inesaya höflich, aber dennoch bestimmt.

Vielleicht werden endlich die alten Muster durchbrochen, die meinen tagesablauf so lange beherrschten.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 28.06.2014, 22:15:20
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren führte der Söldner sie zu seinem Tisch. Die Antwort der Frau war nicht das was Naraka erwartet hatte, aber vieleicht wollte sich die Kriegerin in aller Öffentlichkeit keine Blöße geben, andererseits wäre es auch möglich das er sich irrte und eine vollkommen unbeteiligte Person an seinen Tisch gebracht hatte. Wie dem auch sei, die Wahrheit würde noch früh genug ans Licht kommen.

Er bot der Fremden einen Stuhl an und wartete bis sie sich setzte, bevor auch er Platz nahm. In Situationen wie diesen war besonderes Fingerspitzengefühl von Nöten, leider war Lügen eine der Fähigkeiten die er nicht gut beherrschte, glücklicherweise besaß er andere Werkzeuge.
"Im jetzigen Stand unseres Gesprächs sind Namen nicht relevant, kommen wir lieber zu den Beweggründen meiner Aussage. Ich bin ein Söldner und befinde mich in einem Armseligen Fischerdorf am Ende Talingrads, allerdings bin ich nicht die Einzige wehrhafte Person in diesem Raum." Bei diesen Worten ließ Naraka sein Blick über den Schankraum schweifen, um zu verdeutlichen wie viel gut ausgerüstete Fremde in diesem Raum waren.
"Wie kommt es also, das so viele Personen eines bestimmten Schlages sich in einem unwichtigen Dorf voller Kinder und Alten versammelt haben und in welchen Belangen könnte ein Söldner wie ich dienen?
Was wäre eure Antwort auf solch eine Frage?"

Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 28.06.2014, 23:33:46
Natürlich bin ich wegen einer anderen Frau hier. Und wenn Shelyn selbst jetzt in dieses Gasthaus käme, dann würde sie genauso wenig ausrichten wie ihr, Lady Antara. Niemals werdet ihr oder jemand anders an sie heranreichen, egal wie sehr ihr euch auch müht. Casus sprach seine Gedanken nicht aus, sondern schwieg eine Weile bevor er Antara schließlich antwortete: "Nun, ich habe ein besonderes Ziel, doch keine Frau auf dieser Welt braucht sich deswegen Gedanken zu machen. Was allerdings das Spiel anbelangt: Nun, ich bin sicher, dass es euch ebenso gefallen wird wie mir, wenn ihr euch denn wirklich auf eine Partie einlassen wollt. Ich habe schon viele Spiele gespielt in meinem Leben und ich gewinne. Doch am Ende ist bis jetzt jeder Spieler mit seinem Ergebnis zufrieden gewesen und hat sich am Ende als Sieger gefühlt."
Nur nebenbei nahm Casus die Ankunft einer anderen Frau zur Kenntnis und sah den Mann, der bisher für sich gesessen hatte, sich in Bewegung setzen. Es kümmerte ihn nicht wirklich, was dieser Mann tat. Männer, selbst Menschen interessierten den Dhampir nicht. Also blieb sein Blick auf Antara gerichtet, die ihm vielleicht helfen konnte sich zu erinnern oder zumindest, um das Warten etwas kurzweiliger werden zu lassen.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 29.06.2014, 08:37:09
Ah, er ist genauso ein Söldner wie ich. Und vielleicht vernahm auch er den Ruf des Asmodeus. Dieses Aufeinandertreffen scheint kein Zufall zu sein. Er möchte seinen Namen nicht nennen. Dann sehe ich keinen Grund mir durch die Nennung meines eigenen Namens eine unnötige Blöße zu geben. Die Vorstellrunde wird ein anderes Mal erfolgen, sollte Asmodeus uns alle gemeinsam auf diesen Weg ins Ungewisse schicken.
"Ihr sagtet selbst, dass Ihr ein Söldner wäret und scheint von Euren Fertigkeiten -was natürlich verständlich ist- sehr überzeugt zu sein. Manche mögen es Schicksal nennen, andere Zufall, für manche scheint sich mit diesem Zusammentreffen sogar eine Bestimmung zu erfüllen. Ich möchte Euch hiermit natürlich nicht befehlen, was Ihr in dieser Zusammenkunft sehen wollt. Dieses Zusammentreffen wird nur ein einzelner Zug sein, der ein großes Spiel gerade erst einmal eröffnet, denn -und dieser Sache habt Ihr Recht- so viele Menschen eines solchen Schlages sieht man nicht täglich in diesem Gasthaus."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 29.06.2014, 09:19:10
(Am Tisch mit Casus)

Bis jetzt hatte Casus sie jedes mal, wenn er sie ansprach mit zu Teil recht schwülstigen Komplimenten überschüttet. Auch wenn der Vergleich mit Iomedeas Anhängern ihr nicht besonders gefallen hatte mochte sie das durchaus. Dieses mal jedoch nicht, sie musste also davon ausgehen, dass ihre Anspielung zu forsch gewesen war. Greifbare Informationen hatte sie wenig daraus lesen können. Wenn sie annahm, dass er sie nicht bewusst täuschte: Er mochte Iomedeas Klerus nicht besonders, empfand diesen Ort und die Abgeschiedenheit als armselig (Stadtmensch?) hatte kein Interesse an Handel und ökonomischen Finessen und den Veränderungen die ein Krieg mit sich bringt (jedenfalls ist er nicht darauf eingangen), hatte einen Grund hier zu sein über den sich keine Frau der Welt Gedanken machen müsse (klingt fast wie eine Drohung - einen Mann ermorden?). Insgesamt konnte sie aus seinen Andeutungen lesen, dass ihn durchaus irgendein Interesse jenseits des Gewöhnlichen trieb, er würde aber auf keinen Fall preisgeben was.

Sie verlagerte sich also erst einmal auf Konversation: "Ihr habt nicht zufällig ein Schachspiel?" fragte sie zurückhaltend und hoffte, dass er keines hatte. Sie war eine lausige Schachspielerin und könnte ihm vermutlich keine interessante Partie bieten, auch wenn sie das geduldige. überlegte Flair des Spieles mochte. "Von wo kommt ihr, wenn ich fragen darf? Die Tönung eurer Haut und eurer Augen ist jedenfalls recht faszinierend", fragte sie mit einem neugierigen Blick und einem Lächeln. Die offensichtlichste Frage, hatte er vermutlich schon oft gehört, andererseits wäre es Unsinn nicht nach dem interessantestes Aspekt zu fragen. Wenn er nicht antworten wollte wäre das auch recht.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 29.06.2014, 11:29:27
Casus lehnte sich jetzt zurück und musterte die junge attraktive Frau. Im Gegensatz zu ihr, war ihm ihre Herkunft und ihr lebend weitgehend gleichgültig. Aber die Ablenkung, die sie ihm brachte, amüsierte ihn: "Nun nein, ich besitze kein Schachspiel, die Spiele, die ich bevorzuge, sind simpler, weit weniger mit Strategie und Planung befasst.
Und was meine Herkunft anbelangt, ist sie nichts besonderes. Ich wurde in Talingard geboren und habe mein ganzes Leben in diesem Land verbracht. Es gibt nichts zu erzählen, was von Interesse für euch wäre, so ihr nicht völlig fremd in diesen Gefilden seid. In Städten wie Ghastenhall, Daveryn oder Matharyn werdet ihr alle Arten von Menschen finden und eben auch welche mit roten Augen. Sie sind ein Geschenk meines Vaters. Es mag ungewöhnlich erscheinen, aber es kommt in meiner Familie oft vor."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 29.06.2014, 14:32:48
Sie lächelte als er anmerkte, dass er geradlinige, direkte Handlungsweisen bevorzugte. Sie wusste nicht auf welcher Seite er in diesem Spiel stand - sie wusste nicht einmal auf welcher Seite sie selbst stand, da die schwammige Anweisung "Folge der Frau mit der Peitsche" ja nun nicht besonders ergiebig war - es würde ihr gefallen mit ihm Zusammenzuarbeiten und gegebenen Falles auf seine Dienste zurückzugreifen, wenn sich das denn ergäbe. Was seine Erscheinung anging - sie wollte es erst einmal belassen, er habe sie von seinem Vater geerbt.

"Familie... ein interessanter Gedanke, aber einer der mir fremd ist. Meine Eltern kenne ich nicht, ich bin zuerst in einem Waisenhaus in Havelyn und später bei einer Pflegefamilie aufgewachsen. Gute Leute... als Nachteil habe ich das nie empfunden. Auch wenn ich den Kontakt, nachdem ich angefangen habe in Dienste einer Adelsfamilie zu treten, allmählich verloren habe und nicht mehr viel über sie nachdenke. Das ganze war viel mehr eine Chance, so konnte ich meine Talente um Umgang mit Menschen und meine Zielstrebigkeit erst richtig einbringen."

Gut, ihre Libido, ihre Schamlosigkeit und Neugier hatten auch damit zu tun - besonders als ihre Sexualität gerade erwacht war hatte sie es ziemlich wild getrieben. Aber es reichte nicht willig zu sein, man musste die Wünsche der Männer auch verstehen und zu verkörpern lernen. So war eine willige Frau so ziemlich das letzte was ein Vergewaltiger wollte. Und wenn man merkte, dass man es mit einem verkappten Pädophilen oder Sadisten zu tun hatte half es zu delegieren - niemand konnte alles, manchmal war es wichtiger zu wissen, wer es statt dessen konnte. Das das Wort "Hure" eine Beleidigung war hatten sie untalentierten und inkonsequenten Frauen zu verdanken, die sich zum Opfer machen ließen. Sie dankte Asmodeus jeden Tag mit den nötigen Eigenschaften gesegnet zu sein, wie eine Königin unter den Huren zu sein. Sollten doch diejenigen vom eher abgebrühten, militärischen Arm der Kirche Asmodeus davon halten was sie wollten - sie war auf ihre Weise genauso effizient und zielstrebig. Ihr Mann, der ebenfalls ein eher militärischer und bis er sie kennenlernte asketischer Typ war, hatte das verstanden. Denk nicht ständig über ihn nach! Ja, Liebe kann etwas Schönes sein, aber es ist eine Schwäche. schalt sie sich. Die Schwammigkeit ihrer Befehle hatte sie vermutlich eher den Okkultisten zu verdanken, die nach verborgenen Wahrheit suchten und einfach nur furchtbar böse sein wollten. Viele von denen hatten nur deswegen zu Asmodeus gefunden, weil es verboten war. Für die hatte sie nicht viel übrig, auch wenn sie selbst schon einige von ihnen rekrutiert hatte; ein bisschen okkulter Fluff und schon hatte man sie am Wickel. Dummerweise hatten einige von ihnen, auf ihre verschrobene Art, sehr viel Macht.

"Ich ziehe Städte solchen abgelegenen, ländlichen Gegenden ebenfalls vor" Sie schmunzelte und dachte an das Feuer in Havelyn, das sie ausgelöst hatte. "Ein gelegentlicher Wechsel der Szene ist mir aber ganz recht, sonst verstrickt man sich zu sehr an einem Ort und wird dadurch nur gefesselt."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 29.06.2014, 16:45:42
Mit jedem Wort das sie wechselten wurde es unwahrscheinlicher, das es sich hierbei um seine Kontaktperson handelte, andrerseits machten die Aussagen der Kriegerin deutlich das sie Anscheinend etwas über seine Mission wusste oder zu wissen glaubte. War sie möglicherweise eine Konkurrentin, ist sie vieleicht auf denselben Auftrag angesetzt worden, oder hatte sich Naraka einfach in der Finsternis seiner Gedanken verlaufen.

Doch die Anspielungen der Fremden waren zu deutlich, um sie zu ignorieren. Sie sprach über Bestimmung und über einzelne Züge, in einem Schachspiel das von anderen bestimmt wurde. Der Kuthite würde deutlicher werden müssen, um seine Zweifel zu beseitigen und falls Naraka sich irrte, dann würde er wohl auch seine Fehler beseitigen müssen.

"Ich kann verstehen, wenn ihr dies als Schachzug in einem Größeren Spiel seht, doch könnt ihr mir auch Sagen wer diese Figuren lenkt. Wisst ihr welcher Bestimmung ihr folgt, könnt ihr mir sagen welche dunklen Wege ihr beschreiten müsst und zu wem sie führen?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 29.06.2014, 18:26:10
"Kennt Ihr den Meister der Hexen?", fragte Inesaya sanft. Sie vermied es zunächst, ihren Herrn Asmodeus direkt beim Namen zu nennen. Wer Asmodeus wirklich kannte, ihn aus tiefstem Herzen verehrte, wusste, dass diese Bezeichnung nur ein anderer Name für den Erzunterweltler war, wenn auch nicht die offensichtlichste. "Ich beschreite seine Wege, er ist es, der meine Schritte lenkt und meine Klinge führt. Und vermutlich lenkt er nicht nur die meinen, sondern die Schritte all jener Leute dieses sonderbaren Schlages, denen es vorherbestimmt schien, heute in diesem Gasthaus aufeinanderzutreffen.", fuhr sie wieder mit ernsterer Miene fort.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 30.06.2014, 15:10:00
Während manche von euch in der verlassenen Taverne finsteren Gesprächsthemen nachgehen, nähert sich das neuerdings der Iomedae-Kirche geweihte Schiff dem Hafen des Fischerdorfes. Am Bug stehend, blickt Tiadora kurz zu Arkil und schenkt ihm dann eines ihrer falsch-süßen Lächeln, auch wenn es sich auf einem ihm fremden Gesicht ausbreitet. "Am besten wäre es, wenn ihr schweigt, mein Geliebter, aber wenn es sein muss, nennt ihr mich Inquisitorin Schwarzhold. Seht bedrohlich aus und haltet Ausschau nach gestalten, die nicht in das Dorfbild passen. Ich bin mir sicher, unsere neuen Verbündeten werden auffallen wie bunte Hunde." Einige Momente später ist die Zeit für Fragen vergangen, denn das Schiff landet am Kai an, geschickt vertäut von der etwas schlafwandlerisch anmutenden Mannschaft. Grollhannes ist hinter der Rehling in Deckung gegangen, ebenso wie Iomine, welche sich immernoch auf ihre Illusion konzentriert.

Mit selbstbewussten Schritten steigt die frischgebackene Inquisitorin auf den Pier und marschiert forschen Schrittes auf die drei Jugendlichen zu, welche mit ehrfürchtiger Miene das Geschehen beobachten. Die Freude in ihren Gesichtern, eine Dienerin der Iomedae zu sehen, nimmt beträchtlich ab, als Tiadora den Vordersten von ihnen mit einem kräftigen Rückhandschlag ihrer gepanzerten Hand auf die Bohlen des Kais schickt. "Aus dem Weg, Fischertölpel! Und ihr beiden anderen, lauft und schafft alle Bewohner dieses Sündenpfuhls hierher, oder es ergeht euch so wie ihm." Mit befehlsgewohnter Stimme scheucht Tiadora die Jungen los, die sichtbar erschrocken wie selbst reagieren und loslaufen, die Bewohner zusammenrufen. Das Gesicht der verkleideten Kardinalsdienerin bleibt während der ganzen Zeit gleichgültig und streng, aber dem Funkeln in ihren Augen nach amüsiert sie sich prächtig. Sie steigt über den Jugendlichen hinweg, der ein paar Zähne ausspuckt und seine sich blau färbende Wange hält, und marschiert in den Hafenbereich des Dorfes mit derselben brutalen Zielstrebigkeit, mit der die Grottenschrate über die Burg Balentyne herfielen.

Kurze Zeit später hören auch jene von euch, die sich im Gasthaus aufhalten, dass Alle sich am Hafen einfinden sollen, und dass eine Iomedaedienerin angelandet ist. Die Rufe der Jugendlichen klingen eindringlich und panisch, und rasch bemerkt ihr auch, wie die Dorfbewohner, teilweise aus Neugierde, teilweise aus Treue zu ihrem Glauben, diesem nachgehen.

Der Himmel hinter den Hügeln im Westen färbt sich rot von der Abendsonne.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Arkil am 30.06.2014, 16:06:17
Unmerklich seufzt Arkil, als sich Lady Tiadora umgewandt hat.
Bedrohlich aussehen soll er?
Hat sie nicht bemerkt, daß Arkil genau für so etwas Shadal hat?
Wahrscheinlich nicht. Und wenn doch war es ihr egal oder nur eine weitere Möglichkeit ihn zu drangsalieren.
Wie dem auch ist, der Kayal weiß, wie man gehorcht. Und er weiß, daß man der Lady besser ihre Wünsche, oder besser ihre Befehle befolgt.
Deshalb sagt er auch nichts weiter.
Er paßt noch kurz die Verkleidung an, indem er dem Helm, den er jetzt zu tragen scheint, einen Nasenschutz gibt, von dem aus auch Verzweigungen ausgehen, die seine Augen beschatten. Außerdem zieht er eine ernste Miene mit einem leichten unzufriedenen Ausdruck um die Mundwinkel.

Als das Schiff angelegt hat, folgt Arkil der Lady in drei Schritt Abstand. Wie sie gefordert hat, beobachtet er ihr Verhalten. Auch er geht mit selbstbewußtem Schritt und stolz erhobenem Haupt.
Die niederen Einwohner, die Lady Tiadora zurechtweißt, beachtet er anscheinend nicht, sondern folgt ihr weiter ins Dorf hinein.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 30.06.2014, 17:49:58
Der Nidalese hörte sich die Ausführungen der Fremden an, als sie vom Herrn der Hexen sprach. Auch wenn Naraka nicht wusste wer das war, konnte er einen gewissen Grad an Inbrunst aus ihren Worten heraus hören, der sonst nur für Gläubige vorbehalten ist wenn sie über ihre Gottheit sprechen. Das und die Aussage, dass der Herr der Hexen jeden ihrer schritte lenkt und ebenso die der anderen Anwesenden, lässt Narakas Vermutung zur Gewissheit werden. Doch seine Glaube an den Fürst der Nacht und seine Loyalität zu Zon-Kuthon, erlauben es dem Kuthiten nicht die Worte der Fremden zu ignorieren. Meine Schritte lenkt einzig und allein der Fürst der Nacht.
"Ich diene dem Prinz der Finsternis..."

Weiter kam der Söldner nicht da er urplötzlich von irgendwelchen Bauerntölpeln unterbrochen wurde, diese berichteten, dass Iomedae Diener angelegt haben und dass sich alle am Hafen einfinden sollen.
Das waren keine guten Nachrichten, doch Naraka ließ sich davon nichts anmerken. Allerdings wurde es immer unwahrscheinlicher das er auf seine Kontaktperson treffen würde wenn das Dorf von Iomedae Dienern besetzt ist und es würde auch nicht allzu lange dauern bis sie ihn als das erkennen was er wirklich ist, ein Kuthit, durch und durch mit allem was dieser Titel beinhaltet.
"Entschuldigt bitte Kriegerin, doch ich denke es wird Zeit das ich mich auf den Weg mache, es wäre unvernünftig noch weiter hier zu verweilen, jetzt da die Diener Iomedaes eingetroffen sind. Ich bezweifle, das die Person auf die ich warte, sich jetzt noch in diesem Dorf blicken lassen wird. Ich würde euch ebenfalls raten zu gehen, denn die Knechte Iomedaes werden weder den Herrn der Hexen noch dessen Anhänger tolerieren. "
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 30.06.2014, 19:28:36
Sowie die Aufforderung, sich am Hafen zu versammeln im Gasthaus ankam erhob sich Antara. "Entschuldigt mich, Casus, ich mache mich kurz zurecht und komme der nicht eben höflich Aufforderung der Inquisition nach." Sie ging in das Zimmer des Gasthauses, das sie für sich beansprucht hatte - eigentlich ein Zimmer, das wohl zur Familie des Wirtes gehörte.

Weglaufen kam nicht in Frage, das würde alles nur noch schlimmer machen. Sie überlegte kurz ob sie ihre Waffe und Rüstung in den magischen Beutel stopfen sollte - wenn sie aber bei der Geschichte bleiben wollte, die sie Casus erzählt hatte, machte sie das womöglich noch auffälliger. Oder nicht? Letztlich entschied sie, dass das zu lange dauern würde. Auch ein Illusionszauber viel aus - wenn das jemand bemerkte würde sie brennen, es würde auffallen wenn plötzlich eine Fischerin, die niemand kannte auftauchte und Antara, die sich ausgiebig mit Casus unterhalten hatte und von einigen Dorfbewohnern gesehen worden war, fehlte.

Sie wisperte auf infernalisch die Formel: Keine Taten, kein Herz[1], ein Zauber der ihre Gesinnung verschleiern vermochte. Auch das konnte auffallen, die Gefahr, dass der Zauber unter all ihrem magischen Kram auffiel war aber geringer als das ihre Gesinnung durch einen entsprechenden Zauber von allein auffiel - Inquisitoren liebten Zauber um Böses zu erkennen.

Sie zog ihre Stola über den Kopf und machte sich auf den Weg zum Hafen. Das ganze Roch nach einer Falle, aber sie würde eher kämpfend untergehen als sich zu Tode hetzen lassen.
 1. Undetectable Alignment
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 30.06.2014, 20:24:20
Casus kam es ganz recht, dass Antara sich entschuldigte. Er hatte schon nach einer Ausrede gesucht sie loszuwerden. Er hatte nicht vor sich aus dem Staub zu machen aber er hatte auch nicht die Absicht sich offen diesen Iomedae Anhängern zu stellen. Also schlug er die Kapuze wieder über den Kopf und wartete, bis niemand mehr in seiner Nähe war, der bemerken konnte, was er als nächstes zu tun gedachte. Als dem so war konzentrierte er sich und hüllte seine eigenen Gedanken in dunkle Wolken aus Angst und Verzweiflung, die niemand würde durchdringen können, der seine Absichten zu lesen versuchte.[1] Anschließend machte er sich auf in Richtung des Hafens, allerdings nicht, um sich offen in die Menge zu stellen, sondern um sich ein Versteck zu suchen, von dem aus er die Ereignisse beobachten konnte.[2]
 1. Manifest Conceal Thoughts (http://www.d20pfsrd.com/psionics-unleashed/psionic-powers/c/conceal-thoughts) als Psionic Talent
 2. Stealth 32 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8138.msg920072#msg920072)
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 30.06.2014, 22:58:28
"Habt Dank für Eure Warnung. Möge Euer Prinz der Finsternis über Euch wachen." Dann schritt sie in ihren Raum, suchte alle ihre Habseligkeiten zusammen. Bevor sie den Raum verließ, führte sie noch einige Gesten aus, während sie 4 schwarze Rundschilde um sich herum und einen fünften über ihrem Kopf visualisierte. Dieser Schildzauber sollte sie neben der schützenden Hand Asmodeus' und ihren Schutzgegenständen sicher durch den ausgebrochenen Tumult führen.[1] Dann kehrte sie in den Schankraum zu den anderen, durchaus sonderbar wirkenden Personen zurück.
 1. Wirke Zauber: Shield. Dauer 6 Minuten (60 Runden)
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Saraid Eara am 01.07.2014, 20:01:49
Auf der Reise hatte Saraid häufig bei ruhigen Wellengang mit den Füßen über der Reling baumelnd gesessen. Sie hatte das Wasser schon immer geliebt, eigentlich war es, gerade seit dem Tod ihres Mannes, dass Einzige was ihr im inneren brennende Feuer löschen konnte.
Als sie den Hafen einliefen, war es vorbei mit den Füßen über der Reling. Da sie sich als "Seemann" getarnt hatte tat sie wenigstens so, als ob sie an ein paar Tauen zog oder etwas von links nach rechts trug. Da sie nicht zu dem eingespielten Team gehörte stand sie eigentlich nur im Weg rum. Jeden anderen hätten die Seeleute wohl angeflaumt, doch bei einem Schützling des Kardinals und in diesem Falle Tiadora trauten sie es sich nicht.

Saraid verließ das Schiff nicht, Amsodeus sei Dank musste sie sich nicht unter Deck, dort würde sie sich wahrscheinlich zu Tode langweilen. Als das Schiff fest vertaut war stand Saraid mit den Armen auf die Reling gestüzt und starrte in den Hafen. Immer wieder bewegten sich ihre Lippen und ein leises "Deceptio Occularis" war zu hören um ihre Verkleidung aufrecht zu erhalten. Neugierig schaute sie zu, wie sich immer mehr Leute im Hafen sammelten.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 02.07.2014, 19:27:48
Nachdem die Kriegerin den Raum verlassen hatte, erhob sich auch Naraka und begab sich in den Schlafsaal. Dort nahm er seinen Rucksack, sammelte seine Habseligkeiten ein und ging zur Tür, bevor er jedoch die Taverne endgültig verließ, hielt er nochmal inne, um all seine Optionen nochmals genau abzuwägen.

Wie der Nidalese nüchtern feststellen musste, waren das allerdings nicht allzu viele. Er konnte hierbleiben, sich ansehen was die Inquisitoren vorhatten und weiter auf seine Kontaktperson warten. Bei diesem Vorhaben wäre jedoch die Gefahr erwischt zu werden viel zu hoch, da die Fähigkeiten desSöldners im Bereich der Tarnung und der Täuschung praktisch nicht existent waren. Es wäre nur eine Frage der Zeit bevor sie den ihn erwischten und auf dem Scheiterhaufen der Iomedae, konnte Naraka seinem Herrn Zon-Kuthon nicht dienen.

Die Alternative, war einfach aus diesem Dorf zu verschwinden, der Kuthite würde wahrscheinlich seine Kontaktperson verpassen, falls diese überhaupt noch kommt und voraussichtlich würde er diesen Auftraggeber verlieren. Aber es war schließlich nur ein Asmodeus Anhänger, dass hatte keine größeren Auswirkungen auf ihn und stellte auch nicht seine Loyalität gegenüber dem Mitternacht Fürsten in Frage.
So gesehen war die Entscheidung für den Söldner denkbar einfach.

Narak stieß die Tür auf und verließ die Taverne, allerdings begab er sich nicht auf die Straße die aus dem Dorf hinaus führte. Nein, er folgt der Straße zum Hafen, benutzte dabei jede erdenkliche dunkle Gasse und finstere Ecke, um von so wenigen Leuten gesehen zu werden wie möglich.

Die Entscheidung die der Söldner getroffen hat stützte sich nicht auf Logik, welche von ihm verlangte auf der Stelle umzukehren und dieses Dorf zu verlassen. Diese Entscheidung die der Kuthite traf, stütze sich zum einen darauf, dass es ihm egal ist. Da der Nidalese nicht daran glaubt, dass einzelne Entscheidungen, das Leben oder den Pfad der das Schicksal für einen bestimmt hat, verändern können.
Wäre es sein Schicksal hier zu sterben, würde selbst, wenn Naraka das Dorf verlässt, der Tod seinen Weg zu ihm finden. Der Tod ist die Einzige Konstante, die einzige Wahrheit, die einzige Entscheidung die ein Leben wirklich verändert.

Der Andere Grund wieso er hierbleibt ist Macht, man hatte ihm Macht versprochen man hatte gesagt der Potentielle Auftraggeber sei ein besonders mächtiger Asmodeus Priester und Naraka hatte sich geschworen das er sich nie wieder nutzlos oder schwach fühlen wollte. Und wenn der Priester ihm Macht geben kann, ihm näher zu seinem Gott Zon-Kuthon bringen kann, dann wird Naraka hier auf die Kontaktperson warten selbst wenn es nur Asmodeus Anhänger sind.

Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 02.07.2014, 22:34:20
Da die Kontaktperson scheinbar noch nicht erschienen war, ließ Inesaya den Blick noch einmal durch den Raum des Gasthauses schweifen. Nicht nur ihr eigener Gesprächspartner hatte die Taverne verlassen, auch die andere Frau und deren Gesprächspartner, die beide ebenfalls von einem "bestimmten Schlag" waren, wie der Diener des Finsternis-Prinzen es genannt hatte, waren zumindest hier nicht mehr aufzufinden.
Auch die Kampfmagierin verließ die Taverne, doch lehnte sie sich an einen der Stützbalken und beobachtete die Straße, auf der auch ihr Gesprächspartner entlangging, mit wachsamen Augen, um vielleicht Anzeichen für die Ankunft der Kontaktperson zu erkennen.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 08.07.2014, 18:59:29
Ob ihr nun versteckt zwischen den Dorfbewohnern wandelt, euch in Hintergassen oder an erhöhten Orten herumdrückt oder als Seemänner oder Soldaten verkleidet offen zeigt, euch allen offenbart sich das gleiche Bild. Eine hochgewachsene, schwer gerüstete Frau, welche das Symbol Iomedaes trägt und deren strenge Miene abfällig und ohne Gnade oder Zuneigung über die Anwesenden blickt. Sichtliche Furcht geht von ihr aus, nicht nur wegen ihres scharfen Schwertes oder ihrer grausam anmutenden Peitsche, welche sie in ihrem Waffengurt trägt, eine recht unübliche Waffe für eine Dienerin der Iomedae. Sie blickte kurz aufmerksam über alle Anwesenden, erhob dann ihre Stimme, damit mühelos den Platz ausfüllend, und auch wenn der Schrecken auf den Gesichtern der Dorfbewohner sich weiterhin abzeichnete, wirkten sie wie gebannt, fast wie die Maus vor der lauernden Katze. Die magisch empfindlicheren unter euch können fühlen, dass in den Worten der Inquisitorin mächtige Magie liegt, auch wenn sie euch selbst nicht berührt.

"Manche von euch mögen glauben, dass euer Dorf nur ein unbedeutendes Dorf ist, voller Gläubiger an Iomedae, Unschuldiger und Sanftmütiger. Manche von euch mögen dies sogar sein! Doch ich sage euch, unter euch wandeln jene, welche Sanftmütigkeit nur als Maske tragen, um ihr böses Herz darunter zu verbergen! Sie verkehren mit Teufeln, opfern Blut und vollführen finstere Rituale. Doch ihre Missetaten sind der Kirche nicht verborgen geblieben, und ich, Inquisitorin Schwarzhold, bin dem Schwefelgestank gefolgt! Ich bin das Brandeisen, das diese schwärende Wunde aus dem Talingrader Reich ausbrennen wird!

Es mag auch manche unter euch geben, die nicht aus diesem Höllenpfuhl stammen! Auch wenn dies kein Beweis für eure Unschuld ist, so sollt ihr doch nicht mit jenen leiden, die Sünde auf sich geladen haben! Tretet vor und nennt meinem Diener eure Zugehörigkeit, und so ihr wahr sprecht, wird unser Schiff euch an einen Ort tragen, der für euch angemessener ist!"
Dabei deutete sie zu dem als Soldat der Iomedae verkleideten Arkil, jenem knapp nur zunickend.

Nach dieser kurzen, aber voller hasserfüllter Inbrunst vorgetragenen Rede trat die Inquisitorin an den Dorflern entlang, riss unvermittelt eine ängstlich schauende, ältere Frau hervor und verhörte sie bei vorgehaltener Klinge. Sie war nur ein altes Kräuterweib, offensichtlich harmlos und verängstigt, doch unter dem grausamen Blick der Inquisitorin verwickelte sie sich rasch in Widersprüche, als sie der Teufelsbuhlerei und Giftmischerei angeklagt wurde. Die Menge war immer noch voll und ganz den Worten der Inquisitorin verfallen, und so schrien sie bald nach dem Blut ihrer Mitdörflerin, bewarfen sie mit Pflastersteinen, bis die alte Frau zusammen brach.

Die falsche Inquisitorin schien dies nicht zu stören, es im Gegenteil zu genießen. Sie pickte sich weitere 'Verdächtige' aus der Menge heraus, obwohl es für unbeeinflusste Geister offensichtlich war, dass sie so wenig mit dem höllischen zu tun hatten wie alle anderen Dörfler. Ihre ehemaligen Nachbarn und Freunde beschuldigten und verlachten sie, teils beeinflusst von der Magie in der Stimme der Inquisitorin, teils in der Hoffnung, selbst verschont zu werden, wenn man nur andere für sich leiden ließ. Diejenigen, die weniger Glück hatten, wurden teils von den Dorfbewohnern, aber auch von der Inquisitorin zur Strecke gebracht, manchmal mit einem gnadenlosen, aber schnellen Schwerthieb, besonders die Jüngeren starben aber aus zahlreichen Peitschenwunden blutend, zum panisch hasserfüllten Rufen der Menge.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 08.07.2014, 20:44:15
"Verdammt, hier komme ich nicht mehr heraus - jedenfalls nicht ohne zu kämpfen. Wie konnte ich nur so leichtsinnig sein... egal. Denk nicht an vergangene Fehler sondern daran, wie du hier wieder rauskommst. Eine Panik auslösen?" Dachte Antara nach der Ansprache der Inquisitoren - die sehr wohl eine Peitsche trug aber wohl kaum gemeint war; nun ja, vielleicht war sie sehr wohl gemeint, aber mit folgen war "unauffällig folgen" gemeint.

Wahrscheinlicher aber was, das die Operation irgendwie aufgeflogen war. Dann wussten die Inquisitoren vermutlich mehr darüber als sie selbst.

Antara war ein wenig überrascht, dass sie nicht gleich als erstes vortreten musste: Sie war die mit Abstand auffälligste Person hier und auch wenn sie ihre Gesinnung verborgen hatte strotzte sie nur so von Magie. Bis jetzt hatte nichts ihren Geist berührt, soweit sie das beurteilen konnte. Als die Frau schließlich gesteinigt wurde war Antara überrascht. 'Was sind denn das für Inquisitoren?' Sie blickte noch mal auf die Flagge um sich zu vergewissern, dass sie zu Iomedea gehörten. Als das Spiel so weiter ging verfestigte sich ihr Verdacht: 'Wer immer die sind, Inquisitoren von Iomedea sind die nicht. Piraten?' Vielleicht könnte sie ein Chaos und eine Panik auslösen indem sie sie beschuldigte Hochstapler zu sein. Das konnte auch nach hinten losgehen, wenn die Menge nicht mitzog würde sie selbst als das gebrandmarkt werden, was sie tatsächlich war. Allerdings mussten die Leute hier langsam begreifen, das es keine Unschuldigen geben würde. Andererseits war die ganze Aktion recht nützlich - würde sie nicht selbst mitten drin stecken. Ihre Idee Geiseln zu nehmen konnte sie jedenfalls vergessen, das würde nicht funktionieren.

Sie drängte ein wenig nach vorne und als die Inquisitoren wieder einmal die Menge absuchte packte sie einen Jüngling neben sich am Kragen. "Was ist mit jenem hier, Euer Hochwüden? Er hat so einen finsteren Blick, ich denke er belauert mich. Und dieses Messer wirkt irgendwie rituell."[1] sagte sie. Eigentlich war es nur ein Fischmesser.

Ihren Geist versuchte Antara abzuschirmen indem sie sich sogleich in ziemlich wilde Fantasien bezüglich der Inquisitoren versenkte, sich selbst als getreue und unterwürfige Dienerin, die andere als nur mäßig interesierte gestrenge Herrin. Sie konzentrierte sich nur darauf um andere Gedanken erst gar nicht zustande kommen zu lassen und ein scheues, aber keineswegs ängstliches Lächeln kam von ganz allein. Und so unangemessen ihre Gedanken sein mochten - verboten war davon nichts.[2]
 1. Bluffen: 30
 2. Will Save: 13
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 09.07.2014, 12:20:49
Casus beobachtete stumm die Geschehnisse am Pier. Anfangs war er noch unsicher, was genau es mit dieser Inquisitorin auf sich hatte. Irgendetwas wirkte merkwürdig an ihr und ihr Verhalten bestätigte dies. Der Dhampir hatte aus erster Hand erfahren wie grausam, intolerant und fehlgeleitet die Anhänger der Iomedae sein konnten, aber das hier war etwas anderes. Es war sinnlos und als die Inquisitorin Schwarzbold dann ihn und die anderen, mit denen er das Gasthaus geteilt hatte, beinahe direkt ansprach, war Casus klar, dass dies die Frau mit der Peitsche sein musste, die er in diesem Nest treffen sollte.
Also verließ Casus jetzt sein Versteck, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Er mochte das Tageslicht nicht, es schmerzte ihm noch immer in den Augen, weshalb er den Blick möglichst zu Boden gerichtet hielt. Gewand huschte der Dhampir durch die Menge und erreichte schließlich den Soldaten, an den die Inquisitorin verwiesen hatte. Das Hervortreten von Antara nahm Casus nicht wirklich war und es kümmerte ihn auch nicht allzu sehr. Er war mit einem besonderen Ziel hier und dieses Ziel würde er nicht erreichen, wenn er sich ablenken ließ. Dementsprechend sprach er den Soldaten vor sich an, der vermutlich genausowenig Iomedae folgte, wie die Inquisitorin: "Ich bin nicht von hier, sondern habe nur darauf gewartet, dass ihr herkommt. Ich bin Casus und weder diesen Dörfler noch jemand anders fühle ich mich verbunden." Casus hob seinen Blick so weit, dass Arkil seine roten Augen sehen konnte, die im Schatten der Kapuze bedrohlich leuchteten, aber nicht verrieten, was hinter ihnen im Kopf des Dhampit vorging.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 09.07.2014, 17:01:41
Was sich im Hafen vor Narakas Augen abspielte trotzte jedweder Logik. Als der Söldner eintraf, um aus einer der unzähligen Gassen, das Geschehen unbeobachtet verfolgen zu können, schien anfangs alles wie erwartet. Eine furchteinflößende Inquisitorin begleitet von Soldaten, sprach von Verrat und Bestrafung im Namen ihrer Gottheit, was darauf folgte war allerdings, weit außerhalb eines für Iomedea Anhänger üblichem Verhaltens.

Scheinbar willkürlich wurden unbedarft Bürger aus der Menge gegriffen und öffentlich ausgepeitscht. Unter fadenscheinigen Begründungen und ohne den geringsten Beweis anzuführen, wurden Leute mitten auf der Straße zu Tode gefoltert. Wäre der Himmel dunkler und die Leute ohne Farbe würde der Nidalese, vermuten das er sich immer noch daheim in Nidal befände. Obgleich es viel zu laut für Nidal war, den jeglicher Lärm oder Schreie jeder Art würden die Foltermeister nur zu noch größeren Grausamkeiten Anspornen.

Während der Kuthite dieses Schauspiel beobachtete, konnte er nicht umhin die Fähigkeiten der Inquisitorin zu bewundern, sie führte die Peitsche mit geübter Hand und wusste wie man Einfaltspinsel in Widersprüche verwickelte und ihnen jegliche Hoffnung nahm, dies konnte unmöglich eine Inquisitorin der Iomedea sein.

Die Worte die Inquisitorin Schwarzhold sprach, ließen Naraka aufhorchen. Sie war die Frau mit der Peitsche, sie war die Kontaktperson auf die er schon seit Tagen wartete. Als der Nidales das erkannte, verließ er die Gasse, welche ihn zuvor vor unfreundlichen Augen Schutz geboten hatte und bahnte sich einen Weg durch die verängstigte Masse, bis er vor dem Soldaten zum stehen kam.
"Mein Name ist Ferran Naraka, ich bin Söldner und habe mit den Leuten hier nichts zu schaffen. Ich befinde mich in diesem Dorf, weil man mir einen Auftrag angeboten hat, mit einer Entlohnung die das gierigste Herz höher schlagen lässt, selbst das meine."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Arkil am 09.07.2014, 17:11:57
Arkil ist das Schauspiel, das Lady Tiadora hier aufführt, reichlich egal. Wenn diese dummen Bauern und Fischer tatsächlich auf den Trick reinfallen, dann haben sie es nicht besser verdient; magische Einflußnahme hin oder her.
Er bedauert nur, daß sie in dieser Verkleidung auftreten müssen, so daß Shadal nicht auch den einen oder anderen Sünder zerfetzen kann.
Aber das wird noch kommen, wenn sie erst einmal Talingrad der Hölle näher gebracht haben und diese elende Iomaeda-verehrung abgeschafft war.
Beinahe zieht ein Lächeln über sein Gesicht, aber er hat sich gut genug unter Kontrolle, um den mißbilligenden Zug um den Mund aufrecht zu halten.
Als ihn dann einer der Männer anspricht, schaut er sich diesen mit grimmiger Miene genau an.
Dann weißt er mit einer Knappen Geste neben sich, um ihm anzuzeigen, wo sein Platz ist.
Eine Erwiederung bekommt der Mann nicht; ganz wie Lady Tiadora ihn angewiesen hat, sagt der verkleidete Kayal nichts.
Als dann auch noch zwei weitere auffällige Gestalten vortreten, ist Arkil doch ein wenig gespannt, wie Lady Tiadora darauf reagiert.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 10.07.2014, 06:56:47
Inesaya trat neugierig zu dem Schauspiel, welches sich auf der Straße abspielte. Eine Inquisitorin der Iomedae nahm Bürger ins Kreuzverhör, bis sie sich durch Geständnisse selbst zum Tode verurteilten.
Inesaya bewunderte äußerlich ausdruckslos, dennoch innerlich erfreut diese Scheinprozesse. Doch gleichzeitig schien es nicht in Bild zu passen, dass diese Taten von einer Dienerin der Göttin, die für Tapferkeit, Ehre und Gerechtigkeit stand, verübt wurden. Im hinrichten von Bauern, Kräuterweibern und Fischern lagen weder Tapferkeit noch Ehre.
Bei dieser Erkenntnis wären die geweihten Priester Iomedaes in Ohnmacht gefallen. Doch Inesaya wurde zu einer Gläubigen des Asmodeus geweiht. Innerlich grinste sie weiter teuflisch.

Dann sah sie, wie der Mann, der dem dunklen Prinzen diente und sich als Ferran Naraka vorstellte, sich seinen weg durch die Masse gebahnt hatte. Vielleicht hatte er die Kontaktperson gefunden, die er zuerst in Inesaya zu finden gehofft hatte. Vielleicht ist diese Inquisitorin die Veränderung, die ich mir so lange herbeigesehnt habe.
Auch Inesaya bahnte sich ihren weg durch die Masse, verschaffte sich durch einschüchternde Blicke und zur Not dem einen oder anderen kurzen Peitschenknall ihren Weg zur Inquisitorin.

"Seid gegrüßt, Inquisitorin. Ich bin Inesaya Liatath. Außer der Tatsache, dass diese Leute und ich am selben Ort verweilen, verbindet mich nicht das geringste mit ihnen. Genau wie Herr Naraka vernahm ich Gerüchte, es gäbe ein lohnendes Unterfangen, welchem ich  mich allzu gerne anschließen würde."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 10.07.2014, 16:43:52
Die Inquisitorin lächelte schmal, als Antara den Jüngling voran schob und beschuldigte. Eben noch hatte er den gnadenlosen Strafen einer gleichaltrigen Dörlferin seinen Beifall gezollt, nun brach ihm noch mehr kalter Schweiß aus, als er sich der Aufmerksamkeit der Menge und der Inquisitorin sicher war. Rasch riss die Frau ihm das Messer aus dem Gürtel, drehte und wendete es einige Momente und sprach dann einige mystisch klingende, aber letztlich bedeutungslose Worte auf Celestiel. Als sie es in die Höhe hob, spiegelte sich in der Abendsonne am Heft das Zeichen des Asmodeus wieder, als wäre es dort eingebrannt. Es war auf die Worte der Inquisitorin hin enthüllt worden.. oder gerade erst dadurch entstanden?

"Frolocket! Das Zeichen der Ketzer ist endlich entblösst! Treibt all jene, die ein Fischermesser am Gurt tragen, zusammen, auf dass dieses Geschwür aus eurer Mitte gebrannt werden kann!" verkündete sie und trat dann von dem sich rasch ausbreitenden Chaos zurück. Viele in der Menge trugen derlei Messer, und es gab das ein oder andere Handgemenge, als diejenigen ohne Messer ihrer Habhaft wurden und sie auf die Anweisungen der Inquisitorin hin zu einem nahen Lagerschuppen drängten. Einige griffen an das Messer und stachen um sich, da ihnen schwante, welch übles Schicksal ihnen drohte.

Inquisitorin Schwarzhold schien dies nicht zu stören. Sie griff stattdessen Antara am Handgelenk mit eisernem, festen Blick und sah ihr in die Augen. "Ihr habt einen guten Blick für Ketzerei. Auch so jemanden wie euch könnten wir gut brauchen. Ihr werdet mit uns kommen." Es war kein Vorschlag, nicht einmal ein Befehl. Einfach eine schlichte Feststellung einer unumstößlichen Tatsache.

Auch Inesaya drehte sie sich zu und musterte sie kurz, nickte dann nur knapp mit unergründlicher Miene. "Ihr habt richtig gehört, es gibt ein außerordentlich lohnendes Unterfangen. Und ihr seid darin willkommen, wenn ich euch so ansehe.. wartet mit den anderen, bis ich mit diesem.. notwendigen Übel fertig bin." Dabei deutete sie zu den bereits bei dem Soldaten stehenden Männern, bevor sie sich den inzwischen in der Hütte eingesperrten und um Gnaden winselnden Dörlfern zuwandte. Einige der anderen Dörfler schienen so langsam Zweifel an ihrem Handel zu kommen, aber rasch wurden sie durch anpeitschende Worte der Priesterin, und die Drohung, auch in das Lagerhaus zu müssen, diszipliniert.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Saraid Eara am 10.07.2014, 19:52:44
Saraid lehnte an der Rehling und schaute ein wenig ungläubig auf das Geschehen. Irgendwie konnte sie kaum fassen, was dort geschah: "Ist es wirklich so leicht?", fragte sie ein wenig ungläubig als Nicholas neben ihr auftauchte. Aber wahrscheinlich war es wirklich genauso einfach. Wenn man die entsprechenden Fähigkeiten besaß. Von aussen allerdings machte es den Anschein als würden die Dorfbewohner maximal ein bisschen Ermütigung benötigen um ihresgleichen zu brandmarken.
Innerlich war Saraid einfach nur froh Tiadora nicht als Feindin zu haben. Diese Frau war Saraid unheimlich, auch wenn sie sonst ziemlich furchtlos war liefen ihr bei dieser Frau Schauer über den Rücken.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Nicolas Seek am 11.07.2014, 02:28:33
Langsam, mit hinter dem Rücken verschränkten Armen, schlenderte Nicolas über das Deck des kleinen Flussbootes. Genüsslich atmete er die kalte Luft ein, die noch immer Spuren des vergangenen Gemetzels in sich trug. An dieses Massaker würde er sich noch sehr lange erinnern. Der Plan des Nessusknotens hatte wunderbar funktioniert. Nachdem die Hauptmänner und der Magier der Festung ausgeschaltet worden, die Soldaten vergiftet und die Verteidigungsanlagen sabotiert worden waren, war die Festung wie ein Kartenhaus zusammengefallen. Endlich hatte Nicolas seine Rache bekommen, die er sich schon so lange gewünscht hatte. Und die Schlacht hatte noch etwas gutes gehabt: Grollhannes war wieder bei ihnen. Es mochte für Fremde seltsam erscheinen, dass ihn so viel mit dem Oger verband und Nicolas ihn als Freund bezeichnete - und diesen Ausdruck benutzte er nur in sehr seltenen Fällen - aber er war immer an Nicolas Seite gewesen. Von Anfang an. Während der Flucht aus Brandmark war es der Oger gewesen, der den halbtoten Alchemisten die letzten Meter aus der Gefahrenzone getragen und ihm so das Leben gerettet hatte. Das würde Nicolas niemals vergessen.
Der Alchemist hatte in den letzten Tagen so gute Laune, wie schon lange nicht mehr. Er fühlte sich ausgeglichen. Das seine Forschungen in dieser Zeit auch noch von Erfolg gekrönt waren und so schnell vorankamen wie noch nie, machte es nur noch besser. Er ließ die Arme hängen und breitete seine schwarzen Federflügel aus, die unterhalb seiner Schulterknochen entsprangen und sich hinunter, bis über die Hüfte erstreckten. Ja, seine Forschungen hatten wirklich Früchte getragen. Doch neben der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit nach der Schlacht, spürte der Alchemist immer noch ein bekanntes Feuer in sich. Es fing an, ihn von innen heraus zu verzehren. Seine Wut und Rachegelüste konnte er lernen zu kontrollieren aber nichts schien sie stillen zu können.

Er legte seine Flügel wieder dicht an seinen Rücken an, zog seine Robe darüber und trat neben Saraid Eara. An die Reling gelehnt, betrachtete er das Vorgehen in dem Fischerdorf. Bei der Frage Saraids, musste sich Nicolas ein Lachen verkneifen. "Natürlich ist es das. Sie sind uns schließlich in jeglicher Hinsicht unterlegen und nicht mehr als Lämmer, die auf dem Weg zur Schlachtbank sind." sagte er selbstsicher und voller Überzeugung. Dann fuhr er fort. "Ihre bloße Existenz ist frevelhaft und abstoßend." Nicolas war wirklich angewidert von diesen Menschen und das konnte Saraid auch hören. Für ihn waren sie nicht viel mehr als Vieh, das man für eigene Zwecke nutzen konnte. Eine kurze Pause entstand, in der Nicolas vergnügt dabei zusah, wie die Dorfbewohner sich gegenseitig verrieten und bekämpften. Er kicherte und wechselte schließlich das Thema. "Wir müssen ein Auge auf die Neuen werfen. Wir wissen nicht, ob wir ihnen trauen können."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 11.07.2014, 08:48:25
Und ihr seid darin willkommen, wenn ich euch so ansehe klangen die Worte der Inquisitorin in Inesayas Kopf nach. Ein neues Abenteuer, vielleicht das bisher größte ihres Lebens, schien gerade zu beginnen.
Und dieses Messer... diese Frau war tatsächlich keine Inquisitorin der Iomedae, sie war eine Dienerin des Asmodeus, genau wie Inesaya selbst! Endlich werde ich in guter Gesellschaft sein. dachte Inesaya, während sie zu den anderen wartenden Soldaten schritt.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 11.07.2014, 13:39:12
Casus beobachtete das Treiben mit wachsendem Unglauben. Es war ihm nicht fremd, dass man die Geister solch einfältiger Menschen wie dieser beeinflussen konnte. Immerhin war auch er dazu in der Lage ihre tiefsten Ängste heraufzubeschwören. Aber das, was diese Inquisitorin hier zustande brachte, war etwas völlig anderes. Dem Dhampir wäre es schwer gefallen so viele auf einmal in Schrecken zu versetzen, aber Inquisitorin Schwarzbold ließ es wie ein Kinderspiel aussehen.
Das bestätigte Casus, dass er sich nicht im Kardinal getäuscht hatte und sich die richtigen Verbündeten ausgesucht hatte. Wenn schon seine Diener solch gewaltige Werke vollbringen konnten, dann würde es für den Kardinal ein leichtes sein, sein Versprechen zu halten. Also sah Casus weiter dem blutigen Schauspiel zu. Das Schicksal dieser Leute kümmerte ihn nicht, für ihn war nur ein einziger Mensch wichtig und diese Männer und Frauen hier waren notwendige Opfer um zu ihr zu gelangen.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 11.07.2014, 14:01:22
Naraka, der neben den anderen Fremden stand, wandte sich desinteressiert vom Schauspiel ab, welches sich im Hafen ereignete. Er hatte keinerlei Interesse dieser Farce beizuwohnen, es hatte nichts mit ihm zu tun und die Leute die daran beteiligt waren und ihr Schicksal gingen ihn auch nichts an. Schlimmer noch der Söldner empfand dies alles als reine Zeitverschwendung, anstatt sich mit den Dorftrotteln zu vergnügen, könnte die Inquisitorin genauso gut damit anfangen über den Auftrag zu sprechen oder einfach ihm den Befehl geben sich der Dorfbewohner zu entledigen, das würde ihnen allen viel Zeit ersparen.

Der Kuthite konnte nur vermuten welches vergnügen die Frau aus ihrem Schauspiel zog und als echter Nidalese konnte er diese Art von vergnügen nur allzu gut verstehen. Doch Naraka stammte aus dem Arbeiter Viertel, er war pragmatischer eingestellt. Und wie für die meisten Personen aus diesem Hintergrund, kam erst die Arbeit und dann das Vergnügen, ganz besonders dann wenn der Söldner selbst, nicht am Vergnügen teilnahm. Allerdings gab ihm dies Zeit die Fremden zu betrachten und er war nicht überrascht, die anderen Frau mit der Peitsche unter ihnen zu finden auch die anderen beiden hatte der Söldner zuvor im Gasthaus gesehen. Und während er da so stand fragte der Nidalese sich welches man Angebot man ihnen wohl unterbreitet hatten.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 12.07.2014, 07:29:34
Antaras Gedankengebilde mit dem sie ihren Geist zu schützen suchte brach augenblicklich in als die "Inquisitoren" vollkommen auf ihr Spiel einging; statt dessen bestand ihre Gedankenwelt für zwei Herzschläge aus nicht als Meeresrauschen, bis sie sich wieder gefasst hatte.

Das Zeichen von Asmodeus. Sie war also doch ihre Kontaktperson. Sie begann zu lächeln als sei ihr soeben das größte Glück auf Erden zuteil geworden. "Sehr wohl Herrin, ich bin geehrt der Gerechtigkeit dienen zu können." Sie hatte eigentlich Iomedea sagen wollen, aber das brachte sie einfach nicht über die Lippen.

Sie trat aus der Menge heraus zu dem als Soldaten verkleideten Arkil, auf den Schwarzhold hingewiesen hatte. Mit gedämpfter Stimme, um die Vorstellung der Inquisitorin nicht zu stören, sprach sie ihn an: "Antara ist meine Name, guter Herr." Sie blickte noch einmal über die Schulter zu Schwarzhold. "Wir sind wahrlich gesegnet Zeuge daran zu sein, wie der Gerechtigkeit mit solcher Inbrunst gedient wird."

Tatsächlich aber dachte sie, insbesondere als Schwarzhold auf einmal alle mit Fischmessern zu "Sündern" machen wollte: 'Ist die Ziege bescheuert? Will sie denn hier alle umbringen? Ich hoffe der Tussi ist klar das die echte Inquisition früher oder später drauf kommen wird, was hier passiert ist." Akte des Bösen hinterließen ihre Spuren, manchmal bleiben rastlose Geister zurück und auch Tote konnte man zum Sprechen bringen. Der Klerus von Pharasma vermag oftmals sogar direkt mit den Toten im Jenseits Verbindung aufnehmen. Freileich würde ein Massaker denen von Iomedea mittelfristig Schaden, es konnte aber sehr wohl auf Asmodeus Diener zurückfallen. Freilich war "Subtilität" eine Gabe die viele Diener von Asmodeus nicht gerade mit Löffeln gefressen hatten.

Dennoch betrachtete sie das Treiben kühl und achtete darauf, Schwarzhold zur Hand zu sein, wenn sie denn eine weitere Hand braucht und rätselte darüber was wohl der Plan sein mochte.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Arkil am 13.07.2014, 03:50:25
Als sich langasam die merkwürdigen Gestalten um Arkil  herum versammelten, wurde sein Naturell sehr auf die Probe gestellt. Gern hätte er ihnen geantwortet, doch Lady Tiadora hatte ihm befohlen, möglichst nicht zu sprechen. Und er kannte die Strafe für Zuwiderhandlungen oder Nichtbefolgung ihrer Befehle.
Und so schwieg er.
Nur ein kurzes "Nicht jetzt!" kam unwirsch zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor, als Antara sich vorstellte.
Er betrachtete weiterhin teilnahmslos den Fortgang von Lady Tiadoras Ketzerjagd und konnte sich gut vorstellen, was in den abgebrannten Dörfern unterwegs passiert war. Wahrscheinlich würde es hier am Ende ähnlich sein; alle Bewohner wären tot und die Häuser in Falmmen.
Immernoch bedauerte er, daß Shadal nicht an dem Spektakel teilhaben konnte.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Saraid Eara am 13.07.2014, 11:59:43
Saraid mochte Nicholas irgendwie. Zwar war er ein unverbesserlicher Fanatiker, aber auf der anderen Seite war er auch durchdacht und durchaus vernünftig; eine merkwürdige Mischung. Vielleicht sagte man nicht umsonst, dass Wahnsinn und Genie nah beieinander liegen. Gerade die Flügel, die manchmal an seinem Rücken erschienen war ein Anblick an den sie hatte sich erst gewöhnen müssen. Insgesamt waren sie eine merkwürdige Truppe von Freaks gewesen.
Luis, der überstolze Kämpfer des Asmodeus, der jedem schnell mit dem Tode drohte sobald etwas seine achso edle Herkunft beleidigte. Die kleine Tieflingshexe, die aussah wie ein Kind und sich verhielt wie eine astreine Psychopatin. Ein Oger, der der Gruppe zu Diensten zu sein schien. Der ruhige Arkil mit seinem merkwürdigem Schattenwesen und eben Nicholas. Es war wahrscheinlich das erste Mal in ihrem Leben, dass sie sich ziemlich normal fühlte.

"Vielleicht ist es einfach, aber ist es auch vernünftig. Zwar ist jeder von dem Überfall im Norden abgelenkt, aber je mehr Dörfer an der Küste brennen, desto eher ziehen wir Aufmerksamkeit auf uns. Ich habe keine Ahnung was der Kardinal will, aber bisher war Aufmerksamkeit nicht das was er wollte.", Saraids Blick war starr gen Dorf gerichtet. "Er wird sich schon was dabei gedacht haben..."
Bisher schien der Kardinal alles sorgsam geplant zu haben, also lag es Saraid fern seinen Plan in Frage zu stellen, doch erschloss er sich ihr nicht.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 13.07.2014, 14:18:33
Antara nahm die schroffe Antwort zur Kenntnis und ließ ihn für's erste in Ruhe. Sie schlenderte ein paar Schritte weiter am Kai ließ sich den Rock ihres Kleides um die Beinahe wehen und schaute relativ gelassen bei der Vorstellung zu. Als sie die Leute so beobachtete fragte sie sich, wie lange es wohl dauern bis einer oder mehrere versuchen würden davonzulaufen. Es wäre besser dafür zu sorgen, dass es ihnen nicht gelänge.

Sie trat zurück zu dem wortkargen Krieger und raunte ihm im vorbeigehen zu: "Ich hole mein Pferd... wir wollen doch nicht, dass einer der Sünder entkommt."

Sie hoffte nur, Schwarzhold wusste was sie tat. Grundsätzlich hatte sie nichts dagegen, wenn ein Anführer ihr eine Entschuldigung gab, sie zu ermorden und ersetzen, und sie wollte sicherlich diese Operation lieber selbst führen. Dazu müsste sie sich aber sicher sein, dass sie es besser konnte als Schwarzhold. Asmodeus Kirche war schnell dazu bereit einem Untergebenen zu verzeihen, der einen Vorgesetzten ersetzte und dessen Aufgabe besser machte; aber wenn nicht hörte die Strafe mit einem qualvollen Tode noch lange nicht auf. Und da sie keine Ahnung hatte worum es ging oder, ob sie wider dem ersten Anschein vielleicht doch eine angenehme und vor allem fähige Anführerin war. Antara hatte zwar gerne Macht, zog es aber grundsätzlich vor aus dem Hintergrund ihre Fäden zu ziehen. Sie schien jedenfalls sadistisch veranlagt zu sein - das war gut, damit konnte Antara arbeiten.

Sie schlenderte zurück zu dem Stall, in dem sie ihr Pferd gelassen hatte.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 14.07.2014, 14:48:46
Am Hafen:

Ob nun gleichgültig, angewidert oder begeistert, ihr alle werdet Zeugen des nun folgenden Schauspiels, welches keiner von euch zu beenden gewillt ist. Unter lauten Racherufen der Dorfbewohner, die verschont wurden, entzündet die falsche Inquisitorin eine Fackel und hält eine flammende Rede über göttlichen Zorn, Reinheit und dass nur stete Wachsamkeit und stetes Misstrauen ein guter Schutz vor den Machenschaften des Herren der Hölle war. An sich kein schlechter Rat, aber hier traf es offensichtlich die Falschen. Schon bald züngeln Flammen im Dorf empor, als sie die hölzerne Hütte entzündet und die darin eingeschloßenen Männer, Frauen, Alten und Kinder elendig zu Grunde gehen. Bald schon weht der süßliche Geruch verkohlenden Menschenfleisches über den Hafen.
Einige der Dörfler müssen sich übergeben, und einer der Jugendlichen scheint seine Schockstarre und die Beeinflussung durch "Inquisitorin Schwarzhold" überwinden zu können, denn mit einem gepeinigten Aufschrei greift er sich ein nahes Beil, welches zum Schiffsbau dient, und geht auf die bösartige Frau los. Er kommt nicht einmal zu einem ersten Hieb, bevor ihn das Schwert seiner Feindin enthauptet. Daraufhin sind die anderen Bewohner eingeschüchtert genug, um nicht aufzubegehren, doch in ihren Augen blitzt neben Furcht auch Misstrauen und Zorn.
Schließlich endet das Schauspiel, und während die Dörfler wie gelähmt auseinander gehen, wendet sich die Inquisitorin zu euch und lächelt schmal, wohl wissend, dass kein Uneingeweihter dies beobachtet. Ihre Stimme ist nun wieder eine andere, die süße, sanfte und täuschende Stimme von Tiadora. "Zurück aufs Schiff, meine Liebsten, mein Werk hier ist vollbracht. Ein wenig fahriger und uneleganter, als ich es vorziehe, doch man kann nicht immer sich jeden Luxus herausnehmen, nicht wahr?" Dann winkt sie euch gen Schiff, folgt euch als Letzte und gibt den Matrosen den Befehl, abzulegen. Wie immer gehorchen sie ohne Zögern und wie im Halbschlaf.

Auf dem Schiff:

Während ihr so dem Schauspiel beiwohnt, könnt ihr auch die anderen Schiffsgäste sehen, welche das Geschehen mal mehr, mal weniger Interessiert beobachten. Grollhannes hält weiter den Kopf unten, schnüffelt aber ein wenig, als der Duft von gebratenen Menschen herüber zieht. Laut und hörbar grollt sein Magen und, seinem Namen getreu, murrt er etwas vor sich hin. "Ist 'ne rechte Verschwendung, davon könnt' ein ganzer Clan satt werd'n." Dann aber erinnert er sich wohl rasch wieder an die Worte von Luis, welcher ihm den Kannibalismus untersagte, und hielt sich stattdessen die Nase zu.
Iomine hatte die Nase auf die Rehling gelegt und hielt ihren Stoffhasen so, dass er auch hinüber schauen konnte. Sie wirkte nicht wirklich hungrig, oder glücklich über das Gemetzel, so wie sie drein schaute. Dafür allerdings ein wenig abgelenkt, immerhin musste sie ja noch die Illusion aufrecht erhalten, welche das Schiff wie das einer Inquisitorin aussehen ließ. "Nun, das sind ein paar Leute, die sicher nie Asmodeus anbeten werden." meint sie und kichert ein wenig unenthusiastisch, bevor sie wieder ihre Schmollmiene aufsetzt.

Dann ist das Schauspiel wohl zuende, denn während die Dörfler sich verstreuen, kommen Tiadora und Arkil in ihrer Verkleidung wieder zurück. Doch nicht alleine, denn eine kleine Gruppe von Männern und Frauen, von denen eine ein Pferd führt, kommen mit ihr. Kaum steigen sie zu, befiehlt Tiadora das Ablegen und verschwindet dann ohne weitere Worte für den Moment in ihrer Kabine, lässt euch erst einmal alleine.

Falls die neuen Knotenmitglieder noch Zweifel hatten, so werden diese bald verstreut, denn in dem Boot befinden sich einige Gestalten, welche in der Nähe einer Inquisitorin der Iomedae nichts zu suchen hätten. Zuvorderst wäre da natürlich der massive, muskelbepackte Oger Grollhannes zu nennen, welcher hinter der Rehling kauernd einen guten Teil des Decks einnahm und eher misstrauisch zu den Neuankömmlingen sah. Anders das kleine, schwarzhaarige Tieflingsmädchen (Man erkannte sie rasch an der blassen Haut, den spitzen Zähnen, leuchtenden Augen und den schwarzen Flügeln auf dem Rücken als solche) welche alle, die an Bord stiegen, mit einem fröhlichen Lächeln bedachte, als könnte sie kein Wasser trüben. Die spitzen Zähne ruinierten ein wenig den Eindruck. Sie lies ihren irre grinsenden Stoffhasen mit einer Hand ein wenig winken und stützte ihren Kopf dann wieder zwischen dessen leicht ausgefranste Ohren. "Hallo! Wie schön, viele neue Freunde."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 14.07.2014, 22:57:27
Antara schmunzelte als sie ihren neuen Mitverschwörern gewahr wurde und dieses Schmunzeln, das sie überkam, als der Oger sich offenbarte, der alle anderen Eindrücke in den Schatten stellte, war nicht gespielt. Sie hatte nun einmal eine Vorliebe für große, starke Männer, die sich vorzugsweise leicht manipulieren ließen. Dieser hier war offensichtlich ein wenig groß für sie, aber das machte es nur noch besser - keine unnötigen Spannungen; sie musste ihn gar nicht linken, sondern nur dafür sorgen, dass er bekam was immer er wollte und sie würde seine Kraft einsetzen können, und zwar mit größtem Vergnügen. Sie zweifelte nicht, dass es ihm Spaß machte seine Kraft einzusetzen ohne dabei von moralischen Bürden belastet zu sein. Sie freute sich darauf ihn Aktion zu sehen.

"Hallo" antwortete freundlich sie und vollführte einen Knicks. "Ich bin Antara. Die Freude ist ganz meinerseits, obwohl ich doch fürchte, dass ihr, werte Inquisitoren[1] jemanden übersehen hat... " Sie fischte ihr heiliges Symbol aus dem magischen Aufbewahrungsbeutel und hängte es sich um den Hals[2], auch wenn sie es sogleich unter ihrem Brustpanzer, der offensichtlich nicht für sie erstellt worden war, sondern für einen Mann der größer als sie war, verschwinden ließ. "Hat jemand vielleicht Hunger auf Pferd? Ich hätte da eins." An die "Frau mit der Peitsche" gewandt fragte sie in neutralem Ton: "Wie wünscht ihr angeredet zu werden und wie lauten eure Befehle, Herrin? Ich vermute die Operation im Dorf war ein Ablenkungsmanöver von unseren eigentlichen Zielen, oder ging es primär darum unsere Konkurenz in Verruf zu bringen?" Sie musterte die Frau aufmerksam. Im Gegensatz zu dem Oger war Antara von ihr durchaus ein wenig eingeschüchtert, aber nicht so sehr, das sie es nicht verbergen konnte. Sie hasste es wenn sie jemanden überhaupt nicht einschätzen konnte, doch ihre Zeit würde schon kommen. Es erforderte nur Geduld und Planung.
 1. Ich gehe davon aus, dass sie mit uns an Bord gekommen ist oder zumindest auch dabei steht, korrekt?
 2. ggf. natürlich so, das man es vom Ufer aus nicht sehen kann
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 15.07.2014, 10:32:55
Narraka folgte der Inquisitorin ohne wiederrede auf ihr Schiff, was er dort sah machte deutlich, dass hier niemand etwas mit Iomedea zu tun hatte. Der Söldner sah, einen riesigen Oger in einer Rüstung der sich hinter der Reling versteckte und ein kleines unheimliches Mädchen mit Flügeln, spitzen Zähnen und einem Stoffhasen, welches sie freundlich grüßte.

Der Nidalese erwartet, dass sie über den Auftrag, der ihnen bevorstand aufgeklärt wurden, allerdings schien das hier nicht der Fall zu sein, denn sobald sie das Schiff betraten verschwand die falsche Inquisitorin sofort unter Deck. Was bedeutete das Narraka sich nun allein auf einem Schiff voller Fremder befand, er zuckte bei dieser Wendung einfach mit den Schulter, es war ohnehin unwichtig ob er seine Begleiter kannte oder nicht, die Hälfte von ihnen würde die Mission wahrscheinlich sowieso nicht überleben.

Sollte er sich also die Mühe machen ihre Namen zu lernen? Wenn man bedachte, dass die Möglichkeit bestand, dass er eventuell einen von ihnen umbringen musste, falls sie ihm im Weg standen. Andererseits musste er sich nun nicht mehr verstellen und die Höflichkeit gebot, dass er sich vernünftig vorstellte. Daher wandte er sich dem kleinen Mädchen zu, von dem er vermutete, dass es eigentlich kein kleines Mädchen war und sagte:
"Danke für die Begrüßung. Mein Name ist Ferran Naraka und ich bin meines Zeichens Kuthite, mit wem habe ich das Vergnügen? Gehe ich recht in der Annahme, dass jeder außer mir Anhänger des Asmodeus ist?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 15.07.2014, 15:45:18
Während die Frau mit der Peitsche für den Moment unter Deck verschwunden war und sich auch Zeit lies, auf irgendwelche Fragen zu antworten, war das Tieflingsmädchen, oder was auch immer, gesprächsbereiter. Sie sprang auf die Reling, nun, da das kleine Flussschiff Abstand gewann und der Rauch des Holzhauses die Sicht verdunkelte. Die Illusion hielt sie für den Moment aufrecht, wirkte dadurch ein wenig abgelenkt, als sie auf Ferran antwortete. "Iomine heiße ich. Und das letzte Mal, als ich jemandem hier meinen Glauben sagte, mochte er mich garnicht mehr, nein nein." lachte sie ein wenig, fiel fast von der Reling, konnte sich aber durch ein kurzes Schlagen ihrer Flügel wieder in Balance bringen. "Aber ich bin mir sicher, euch wird es hier dennoch gefallen. Viele Schmerzen, ihr werdet sicher gut mit Tiadora auskommen."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 15.07.2014, 16:02:46
Inesayas Blick war sofort wie gebannt, als die Frau namens Antara ihr heiliges Symbol des Asmodeus hervorholte. "Ich grüße Euch, Antara, mein Name ist Inesaya. Und genau wie Ihr diene ich dem Herrn der Hexen. Dem einzigen Herrn und Meister." Als sie den Namen ihres Herrn nannte zog die Kampfmagierin ebenfalls ihr unheiliges Symbol von Asmodeus hervor und ließ es in ihrer Handfläche ruhen.

Das kleine Mädchen mit dem Stoffhasen hatte von vielen neuen Freunden gesprochen. Was war mit ihren alten Freunden geschehen? Waren sie verschwunden oder gar umgekommen? Noch dazu schien sie nicht Asmodeus zu verehren. Ähnlich wie Ferran Naraka, jener Mann, der in Inesaya die falsche Inquisitorin Schwarzhold gesehen hatte und der den Prinzen der Finsternis verehrte, glaubte das kleine Mädchen nicht an den Herrn der Hexen.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 15.07.2014, 19:40:40
Casus runzelte die Stirn ob des plötzlichen Bedürfnisses dieser Leute ihre Heiligen Symbole hervorzuholen und Gespräche über ihre Gottheiten zu beginnen. Sicherlich, man konnte nicht bezweifeln, dass die Götter ihren Anhängern Macht schenkten und dass sie in die Welt eingriffen, aber er hatte nie das Bedürfnis verspürt sich wirklich einem von ihnen zu verschreiben. Um ehrlich zu sein, interessierte ihn wenig, was dieser Gott verlangte und was jener Gott verlangte. Ihn kümmerte allein, was er wollte und wer ihm das geben konnte. Hätte man ihn gezwungen eine Antwort gegeben hätte er wohl Zura geantwortet, aber eher weil das unheilige Blut ihrer Kinder durch seine Adern floss. Aber sie bestimmte sein Leben nicht in Ansätzen.
Da er so wenig mit diesen Dingen anfangen konnte hielt der Dhampir sich auch fürs erste zurück und begnügte sich damit, sich an die Rehling zu lehnen und zu beobachten. Dort stand er also in seiner einfachen blau-grauen Kleidung und seinem weiten Umhang, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und doch auf merkwürdige Weise anziehend.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Arkil am 16.07.2014, 11:58:23
Arkil lies die Illusion des Iomedae-Soldaten fallen und erschien wieder in seiner natürlichen Gestalt, ein dunkel gekleideter, bleicher, schlanker Mann mit langen, weißen Haaren. Von ihm ging eine freundliche und angenehme Ausstrahlung aus.
Er verbeugte sich leicht in Richtung der Neuankömmlinge.
"Mein Name ist Arkil. Ich bin erfreut eure Bekanntschaft zu machen. Leider wurde mir befohlen, im Dorf möglichst nichts zu sagen, so daß ich mich veranlaßt sah, ein wenig ruppig zu sein. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Aber wenn ihr etwas länger mit der Dame, die sich als Inquisitorin ausgegeben hat, zusammenarbeitet, dann werdet ihr erkennen, daß es nicht gut ist, sich gegen ihren Willen zu stellen."
Grad die Entschuldigung ging hauptsächlich in Antaras Richtung, während er sich sonst an alle wand.
Noch hielt er es für angebracht, den Neuen nicht den Namen von Lady Tiadora zu verraten. Denn wenn sie gewünscht hätte, das diese ihn erfahren, hätte sie ihn wohl selbst genannt.
Er gesellte sich zu den anderen Mitgliedern des Nessusknotens. Leider war es jetzt auf dem Schiff noch voller als vorher, so daß er Shadal lieber nicht herbeirief, auch wenn er sie gerne wieder im Arm gehalten hätte.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Saraid Eara am 16.07.2014, 19:11:12
Sorgsam schaute sich Saraid die Neuankömmlinge an. Ihr Blick blieb an jedem einen Moment hängen, bevor sie leise "Deceptio Occularis.", murmelte. Hatte vor wenigen Augenblicken noch ein weibliches Crewmitglied vor der Gruppe gestanden, änderte sich dieser Anblick binnen einer Sekunde. Doe Frau, welche sich offenbarte, war mittelgroß und hatte strohiges blondes Haar, zwischendem sich ihre leichten Segelohren abzeichneten.
Mit einer fließenden Bewegung fährt sie sich über ihre Hüfte, dem genauen Beobachter mochte aufgefallen sein, dass der Dolch, der dort vor wenigen Augenblicken noch zu sehen war verschwunden war. Aus jedem ihrer Ärmel zog sie ein fast unterarmlanges Messer mit einer gebogenen Klinge und steckte sie sich an die Hüfte.

"Da wir ja alle höflich sind. Mein Name ist Saraid Eara, aber Saraid ist genug. Das dort ist Grollhannes", hierbei zeigte sie auf das Auffälligste auf diesem Schiff; den Oger. Bewusst ließ sie die Erwähnung ihres Glaubens aus. Asmodeus hatte sie nicht zufällig zusammengeführt, trotz aller Verluste, hatte er seine Hand über die Auwahl des Kardinals gehalten.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 17.07.2014, 07:30:45
"Sehr angenehm." antwortete Antara und schenkte allen, die sich vorstellen ein Lächeln und einen eindringlichen Blick aus ihren wachsamen Augen. Auch Casus, mit dem sie sich bereits vorher unterhalten hatte, warf sie einen kurzen auffordernden Blick zu, doch wenn er sich nicht vorstellen wollte war das seine Sache. An Akril gewandt fügte sie hinzu: "Macht euch keine Gedanken, ich wäre sehr überrascht, wenn sie nicht so wäre. Das ist schließlich das Privileg der Starken, Toleranz ist eine Schwäche." Wobei es allerdings weise war, mit seinen Stärken und Schwächen hausieren zu gehen, weswegen sie ja auch ihren Nachnamen, den Namen des einzigen Mannes an dem ihr wirklich etwas lag, nicht benutzte.

Zu Inesaya sagte sie: "Mit euch würde ich mich gerne noch einmal unter vier Augen unterhalten; und zwar nicht nur in meiner Eigenschaft als Priesterin." Als Angehörige des Klerus von Asmodeus musste sie auch als Priesterin gegenüber Gläubigen auftreten, das war Teil ihrer Verantwortung und ihre Aufgaben war nicht viel anders als die von Göttern, die öffentlich verehrt wurden, auch wenn sie entsprechend Asmodeus Gesetzen handelte. Mal abgesehen davon, dass es ihr gefiel die Priesterin rauszukehren.

Wieder in die runde fragte sie: "Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Reise? Kann jemand verraten wo es hingeht? So eine Nussschale ist ja kein Platz für dich, werter Grollhannes."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 17.07.2014, 10:41:01
Naraka versuchte Iomine Erwiderung zu deuten, sie verehrte eine Gottheit die unter Asmodeus Gläubigen nicht gern gesehen wurde. Das bedeutete, dass es sich entweder um eine Gute Gottheit oder eine Chaotische Gottheit handeln musste. Wenn man Iomine auftreten und Erscheinungsbild mit in Betracht zog, konnte die Gottheit keinesfalls Gut sein.
Der Söldner nickte bedächtig, immerhin hatte er jetzt eine ungefähre Vorstellung an wenn diese Mädchen seine Gebete richtet.
"Ich verstehe, ich werde nicht weiter danach fragen. Könntet ihr mir wenigstens sagen ob eure Begleiter, die sich auf dem Schiff befinden ebenfalls Asmodeus Anhänger sind oder auch andere Götter verehren."

Der Nidalesen stellte diese Fragen nicht ohne Grund, er wusste gerne vorher wer, wo stand und wem man vertrauen konnte, wenn man in solch einer Situation und in dieser Gesellschaft überhaupt von vertrauen sprechen konnte. Bündnisse wäre wohl hier der passende Begriff, vertrauen war nur eine Illusion wie der Kuthite nur zu gut wusste, man konnte selbst von seinen eigenen Leuten allzu leicht verraten werden.

Wenn der Söldner an Verrat dachte, war der letzte den er erlebt hatte von einem Asmodeus Priester durchgeführt worden. Auch wenn er diesem Priester weder den Verrat, noch einen Vertragsbruch vorwerfen konnte, die Priester des Prinzen der Lügen waren dafür zu geschickt. Deswegen musste Naraka hier besonders vorsichtig sein. Denn der Söldner hatte zwei Triftige Gründe diesen Auftrag anzunehmen, einerseits war er hier um mehr Macht zu erhalten und andererseits um seinen Meister Zon-Kuthon näher zu kommen und ihm zu dienen. Deshalb war es Notwendig, das er mehr über diesen Auftrag in Erfahrung brachte, er würde es keinesfalls erlauben, das man dem Prinz der Pein seine gerechten Lohn vorenthielt. Daher fragte er:
"Was ist die Hauptaufgabe dieser Gruppe, ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr einfach nur auf diesem Schiff umherfahrt und Dörfer anzündet. Wozu hat man uns auf diesem Schiff versammelt."
Die Schmerzen die ihm in seiner Zukunft vorhergesagt wurden überging er geflissentlich, er erinnerte sich daran das erst die Arbeit kam und dann das Vergnügen. Erst musste erst Zon-Kuthon dienen und dann sich selbst.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Nicolas Seek am 18.07.2014, 00:25:14
Das waren also die Menschen, die dem Nessusknoten in nächster Zeit zur Seite stehen würden und die gefallenen Mitglieder ersetzen sollten. Sie sahen nicht so aus, als würden sie eine große Hilfe sein aber wer war er, der die Entscheidung des Kardinals in Frage stellte? Nicolas hielt sich für das Erste im Hintergrund und beobachtete die Neulinge ganz genau und vor allem mit einem kritischen Blick. Es war schon erstaunlich, dass einige von ihnen plötzlich den Drang verspürten ihr heiliges Symbol umzuhängen. Der Alchemist wusste es besser: Ein wahrer Gläubiger hatte es nicht nötig, die Zeichen seines Herren so oft wie möglich offen zu tragen. Der Glaube war viel tiefgehender und es schien für ihn so, dass sich die Neuen von ihrem Glauben erst einmal selbst überzeugen mussten, indem sie das Symbol umhängten. Luis war da ganz anders gewesen aber der war leider nicht mehr an seiner Seite. Er wurde in Cheliax gebraucht und auch wenn es schwer gewesen war, sich von dem Mann zu trennen, so war es für ihr Ziel das richtige gewesen. Was natürlich auch bedeutete, dass der neue Nessusknoten einen anderen Anführer brauchte, der Luis ersetzen konnte. Doch darüber machte sich der Alchemist jetzt keine Gedanken und würde lieber abwarten, was sich ergab.

Stattdessen trat er - nachdem er wieder einmal die Wörter der Krone geflüstert hatte - aus dem Hintergrund einige Schritte nach vorne und stellte sich vor. Viel hatte er an seiner Erscheinung nicht geändert - lediglich das Brandmal an seinem Arm war verschwunden. Schließlich wollte er nicht jedem seine Vergangenheit als Gefangener aufs Auge drücken. Der dünne Mensch zog die Kapuze seiner gefütterten Robe aus seinem Gesicht - was die braunen Augen und schulterlangen, pechschwarzen Haare offenbarte - und lächelte die Neuen freundlich an. In seinen Augen blitzte - wie immer - eine Mischung aus Interesse, Offenheit und Wahnsinn auf.

"Diese Reise war zumindest angenehmer, als die Letzte. Für Unterhaltung war jeden Abend gesorgt." beantwortete er die Frage Antaras und verbeugte sich höflich vor ihr und den restlichen Mitgliedern der Runde. "Nicolas Seek mein Name. Es ist mir eine Ehre, Eure Bekanntschaft zu machen. Sobald die Inquisitorin wieder hier ist, wird sie Eure Frage beantworten. Seit allerdings versichert, dass wir nicht nur Dörfer anzünden. Unsere Aufgaben sind viel umfangreicher und... durchaus weitgreifender." antwortete er mit einem teuflischen Lächeln in Richtung Ferran Narakas.

Kurz sah er in die Richtung, in der die Grenzfeste liegen musste, widmete sich dann aber wieder den Anwesenden. Nicolas gesellte sich zu Arkil und wartete darauf, dass das Interesse an seiner Person abflaute. Dann beugte er sich zu dem Kayal herüber. "Was hältst du von ihnen? Man sagt, der erste Eindruck ist immer der wichtigste. Für mich müssten sie sich erst beweisen - die Prüfungen waren eine gute Möglichkeit, um die Spreu vom Weizen zu trennen."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 18.07.2014, 09:04:10
"Es freut mich, das es euch gefallen hat." antwortete Antara und nahm die Verbeugung mit einem Nicken zur Kenntnis. "Dieser Ort war also nicht der einzige, der erfahren musste wie fürchterlich Iomedeas Inquisition sein kann und anderen wurden auch noch Flammen zu teil? Das ist in der Tat eine Recht offensive Abweichung bisheriger Strategie..." Ihre Zweifel am Vorgehen ihrer Kommandantin wurden nicht geringer.[1]

Antara hätte gerne gewusst, was Nicolas Arkil zuzuflüstern hatte, doch das geflüsterten Worte gingen im Meeresrauschen unter.[2]
 1. siehe: Post #52 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8140.msg922229#msg922229)
 2. Perception 7 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8138.msg923043#msg923043)
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 18.07.2014, 13:15:43
Das schwarzhaarige Tieflingsmädchen deutete zu den drei Matrosen, welche weder die bisherigen noch die baldigen Knotenmitglieder beachteten und stattdessen sich ihrer Arbeit am Schiff widmeten. "Die, oh nun, die sind nicht der Rede wert. Tiadora hat sie verzaubert, so ähnlich wie die Dörfler eben. Und die anderen hier dienen schon Asmodeus, irgendwie. Bin mir sicher, sie werden selbst für sich sprechen. Und wenig gegen euren Glauben haben. Oh, wir wollten schon immer einmal einen von euch bei der Arbeit zusehen. Herr Mümmel ist ein großer Bewunderer von euch." Damit meine sie offenbar den Stoffhasen, den sie kurz hochhielt, als solle er besser Ferran sehen können.

Eure Gespräche werden dann jäh unterbrochen, als eine Frau aus der Kabine tritt. Sie ähnelt nicht im geringsten Inquisitorin Schwarzhold, ist sie doch blond, gutaussehend und hoch gewachsen, in einem schwarz-roten, edlen Kleid. Nur die euch vertraue Peitsche an ihrem Gürtel ist ein Zeichen, dass es sich hierbei um dieselbe Person handelt, die euch auf das Schiff geführt hat.

Zuerst nichts sagend, tritt sie zwischen euch hindurch und blickt mit überaus zufriedenener Miene über das Wasser zu Marrenhain hinüber. Das Feuer des Bootshauses hat sich auf einige weitere Häuser ausgebreitet, und die inzwischen von ihrem Zauber befreite Bevölkerung bemühte sich, dem Feuer Herr zu werden. Rufe voller Schrecken, Trauer und Zorn drangen ganz entfernt über das Wasser.

(http://cdn.obsidianportal.com/assets/240062/Tiadora2_preview.jpg)

Dann wandte sie euch zu, und ihr dünnes Lächeln verschwand, machte einer ernsten, entschlossenen Miene Platz. "Ich bin Tiadora, Dienerin des Kardinals Thorne, eures baldigen Herrn. Seine Befehle, und das Ziel dieser Reise, wird er euch selbst mitteilen, wenn er uns am morgigen Abend beehrt. Bis dahin wird keiner von euch seine Hand gegen einen anderen erheben. Noch seid ihr nicht durch einen Vertrag aneinander gebunden, aber ich werde keine Kämpfe und keinen Mord dulden, so wie es schon einmal geschah.

Versucht, euch aneinander zu gewöhnen, denn ihr werdet, wenn ihr Glück habt, eine lange Zeit zusammen arbeiten müssen, und eure Leben, und wichtiger, der Erfolg eurer Mission, wird davon abhängen."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Arkil am 18.07.2014, 15:03:40
Arkil setzte grad zu einer Antwort an, als Lady Tiadora wieder auftauchte. Also ließ er sie erst einmal ihre Rede beenden, bevor sie ungehalten werden konnte, weil er nicht auf sie acht gab.
Als es schien, daß sie geendet hatte, wendete er sich dann Nicolas zu, um ihm zu antworten.
Auch er flüsterte zurück, wobei er Nicolas auch an der Schulter faßte, um ihn zum Umdrehen zu bewegen. So konnte niemand ihre Lippen lesen, während sie sich unterhielten. Und sie würden auch den Eindruck vermitteln, einfach übers Meer zu schauen.
"Lady Tiadora bat mich, sie mir an Land alle genau anzuschauen, damit mir die ungwöhnlichen Gestalten auffallen würden.
Und ich muß gestehen, daß es nicht schwer war, sie zu entdecken. Sie stechen tatsächlich wie bunte Hunde aus der Masse der Landbevölkerung heraus. Und auch in einer Stadt würden sie, meiner Meinung nach, nicht gerade übersehen werden. Und das scheinen sie leider auch gar nicht zu wollen. Für eine verdeckte Aufgabe, wie wir sie hinter uns haben, sind sie reichlich ungeeignet, will mir scheinen.
"

Nun nahm er einzelne Betrachtungen der neuen Passagiere vor.
"Nehmen wir als erstes diese Kapuzengestalt, die hier nicht ihren Namen nennen möchte. Er hat sich an Land als Casus vorgestellt. Und er scheint mir bisher der aussichtsreichste Kandidat. Er hat nicht viel von sich preisgegeben, sondern beobachtet erst einmal und schätzt die Lage ein. Ein durchaus vernünftiges Verhalten in dieser Situation, wie ich finde.
Dann ist da diese Lady Antara. Sie hat sich im Dorf ganz souverän geschlagen; hat einen der Fischerjungen angeschwärzt. Allerdings hat sie dann hier auf dem Schiff für meinen Geschmack zu schnell ihre Vorsicht abgelegt. Sich offen zu seinem Glauben zu bekennen, ohne genau zu wissen, wem gegenüber...."

Akril schüttelte unmerklich den Kopf, um seine Enttäuschung auszudrücken.
"Nächstens Lady Inesaya. Laut ihrer eigenen Aussage eine Söldnerin, die wegen einer großen Belohnung hier ist. Das auch sie so offen ihren Glauben preisgibt, ist mehr als unvorsichtig. Aber da sie angeblich Asmodeus anbetet, wird sie vielleicht ein gutes Werkzeug abgeben.
Als letztes bleibt noch dieser Kuthite, Herr Naraka. Auch er hat sich als Söldner offenbart, der sich eine Belohnung erhofft, die sogar das gierigste Herz höher schlagen läßt. Jedenfalls nach seiner Aussage. Er könnte auch ein gutes Werkzeug sein, solange niemand den Kardinal überbietet. Und vielleicht kommt ihr, werter Herr Seek, auf Grund seines Glaubens ganz gut mit ihm aus.
Ich denke, es bleibt abzuwarten, wie sie sich bei unserem Auftrag betragen, bevor ich mir ein genaueres Bild über sie machen kann."

Damit endete Arkil erst einmal.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 18.07.2014, 15:40:48
Antara knickste - nicht verspielt sondern recht würdevoll als Tiodara an Deck trat. Sie war überrascht, dass Tiodara ihr durchaus ähnlich, wenn auch deutlich größer war. Ihr direkte aber würdevolle Art beeindruckte Antara; vielleicht waren ihre Zweifel doch nicht gerechtfertigt.

Sie versuchte nicht erneut zu hören was da geflüstert wurde nachdem es beim ersten mal schon nicht funktioniert hatte und trat einen Schritt zurück und beobachtete die anderen. Dieses Tiefling-Mädchen war interessanter als zunächst gedacht und dieser Spleen mit dem Stofftier hatte etwas charmantes. Und jemand, der bei so einer Mission dabei war und überhaupt keinen Spleen hatte wäre ihr zutiefst suspekt. Sie lächelte ihr zu und betrachtete den Hasen genauer.

Schließlich wandte sie sich an ihre Gruppe. "Na schön... gewöhnen wir uns aneinander." Es gefiel ihr überhaupt nicht so schnell viel preisgeben zu müssen, aber der Befehl war klar und seine Zweckmäßigkeit, auch wenn sie den eigentlichen Auftrag nicht kannte, nachvollziehbar. Ein Versagen im Kampf, weil sie die Stärken und Schwächen der anderen nicht gut genug kannten wäre nicht tolerierbar. "Würdet ihr mir verraten, wie ihr euch kennen gelernt habt und wie lange ihr schon zusammen arbeitet? Was wollt ihr von mir wissen?" Sie sprach mit sanfter, ruhiger Stimme, war aber sie deutlich über das Geräusch des Meeres zu verstehen war und ihre grünen Augen schlossen alle der Reihe nach mit ein.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 18.07.2014, 18:47:24
Casus lauschte stumm den Worten von Tiadora und wartete weiterhin ab. Er wollte erst einmal sehen, wie diese Leute, mit denen er zumindest die nähere Zukunft verbringen würden genau tickten. Er forderte sie gewiss ein wenig voraus, indem er einfach an der Rehling gelehnt stehen blieb und keine Anstalten machte, sich vorzustellen oder sich in die Gespräche einzumischen.
Letztlich kümmerten ihn diese Leute auch nicht wirklich und auch wenn Tiadora recht damit hatte, dass sie wissen mussten, was die anderen tun konnten, wenn sie erfolgreich zusammen arbeiten wollten. Aber er musste sich nicht unnötig mit diesen Menschen verbrüdern. Im Gasthaus hatte ihm der Sinn danach gestanden, sich durch das Gespräch mit Antara die Zeit zu vertreiben, aber jetzt hatte er etwas zu tun. Er konnte beobachten und dabei abwarten, wann irgendjemand einen Schritt auf ihn zu machte.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 19.07.2014, 14:46:25
Sein Gespräch mit dem schwarzhaarigen Tieflingsmädchen wurde jäh unterbrochen, als eine blonde, hoch gewachsene Frau, in einem schwarz-roten Kleid die Kabine verlässt. Diese hatte nichts mit der Inquisitorin Schwarzhold gemein, die zuvor die Kabine betreten hatte. Das einzige was noch an die Inquisitorin erinnerte war die Peitsche welche sie am Gürtel trug. Eine Veränderung die Naraka bedauerte, den in der Form der Inquisitorin strahlte die Frau ein Grausamkeit aus, die der Nidalese äußerst ansprechend fand.

Sie stellte sich als Tiadora vor, Dienerin des Kardinals Thorne welcher wohl der eigentliche Auftraggeber war. In diesem Zusammenhang, machte Tiadora deutlich das sie keine Informationen über den Auftrag oder die Entlohnung preisgeben würde und das sie alles am morgigen Abend vom Kardinal selbst erfahren würden.

Es war zwar nicht das was der Söldner hören wollte, aber jedenfalls war die Aussage klar und deutlich, genauso wie der Befehl sich mit den anderen Anwesenden vertraut zu machen, was der Kuthite ohnehin vorhatte. Daher wandte er sich wieder an Iomine, als Tiadora ihre Ansprache beendet hatte.
"Ich danke euch für das Kompliment." erwiderte der Söldner trocken, da er nicht genau wusste wie er sich mit einem Stofftier als Gesprächspartner zu verhalten hatte, entschied allerdings aus Höflichkeit auf das Gesagte einzugehen und wandte sich dem Stoffhasen zu als er leise weiter sprach.
"Die Arbeit geht immer leichter von der Hand, wenn man Spaß daran hat. Doch ist hierbei Schmerz nicht immer gleich Schmerz. Der Schmerz den ich mir selbst zufüge ist nicht der gleich, dem ich einem Opfer zufüge. Bei einem Opfer ist jeder Schmerzensschrei, dem ich ihn als Kuthite entlocken kann ein Lobpreisung an unseren Herrn Zon-Kuthon und es kommt nicht nur auf die Quantität sondern auch auf die Qualität der Schmerzensschreie an.
Natürlich ist es etwas ganz anderes wenn ich mir selbst Schmerzen zufüge, hierbei muss ich darauf achten keinerlei Schrei von mir zu geben, seien es nun Schmerzensschreie oder Schreie der Ekstase. Ich ehre damit den Fürst des Leids und stelle meine Loyalität und Disziplin zu schau, je schmerzhafter, je kreativer die Folter, umso größer ist der Beweis.
Wenn ich mich allerdings im Kampf befinde ist der Schmerz ein Werkzeug meines Fürsten, welches ich nur zu gern benutze, hierbei dienen die Schmerzen die ich empfange zur Aufrechterhaltung der Disziplin und der Schmerzen die ich verteile zur Verbreitung von Furcht."


Naraka hatte mehr gesagt als er eigentlich vorgehabt hat, aber welcher Kuthite redete nicht gerne von Schmerz und Folter? Er lenkte jedoch seine Aufmerksamkeit wieder auf das eigentliche Thema und richtete nun seine Worte abermals an das Tieflingsmädchen.
"Was ist mit euch, wie steht ihr zum Schmerz? Und was könnt ihr und euer Vertrauter auf dem Schlachtfeld erreichen? Worin liegen eure Fähigkeiten?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Saraid Eara am 22.07.2014, 21:06:27
Entspannt lehnte Saraid an der Reling, ihre Händer vor der Brust verschränkt. "Ehrlich gesagt sind die Schnuckelchen über mich gestolpert. Iomine war natürlich auch mit dabei.", fügte sie lächelnd hinzu. "Wobei ihr die große Freude Luis kennen zu lernen nicht mehr haben werdet."

Sie netblößte ihren Unterarm auf dem das Brandmal des Brandmarksgefängnisses prangte. Nur die schwersten Verbrecher Talingards wurden dorthin gebracht und es hieß niemand würde die Mauern jemals wieder lebend verlassen. "Naja jedenfalls machte sie diese Narbe auf mich aufmerksam und ich konnte mich nützlich machen."
Interessiert blieb ihr Blick an der Priesterin haften: "Aber wenn ihr es schon so höflich anbietet: Was bringt euch hier an Bord? Immerhin müsst auch ihr eine Begabnung haben."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 23.07.2014, 09:37:10
Iomine beobachtete Ferran mit leichtem Schmunzeln, als jener tatsächlich mit ihrem Stofftier sprach, auch wenn sie natürlich seine Worte mithören konnte. Vielleicht bildete es sich Ferran nur ein, aber als er geendet hatte und die Tiefling den Hasen wieder an ihre Brust zog, schien dessen aufgesticktes, reißzahnartiges Grinsen noch ein wenig breiter geworden zu sein. Iomine jedoch kicherte leise und schüttelte den Kopf. "Oh, Herr Mümmel ist mein Freund, kein Vertrauter. Und ich glaube, euch mag er auch. Ich selbst nunja... ich ziehe mehr die Magie vor, um auf dem Schlachtfeld und anderswo meine Ziele zu erreichen. Und Schmerzen sind auf jeden Fall sehr interessant, auch wenn Tiadora hier die Meisterin in ihnen ist. Ich selbst hatte noch nicht so viele Gelegenheiten, mich mit ihnen zu beschäftigen. Es zaubert sich trotz allem viel leichter, wenn man keine Schwerter und Pfeile in sich stecken hat. Aber vielleicht ändert sich das ja noch, hmm?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 23.07.2014, 18:57:14
Antara schmunzelte kurz ob Saraids Direktheit und wog ihre Worte ab. "Ich setze Asmodeus Willen durch und agiere als Sein Werkzeug. Natürlich nicht vollkommen uneinigennützig und Er gewährt mir nicht unerhebliche Zaubermacht und Fähigkeiten. Hier her gekommen bin ich, weil es mir befohlen wurde. Das hat verschiedene Gründe; ich brauchte eine Luftveränderung und ich gehe sehr davon aus, dass einige meiner Vorgesetzten mich lieber aus dem Wege haben - nicht, dass es mich stören würde. Ich spiele die Hand die mir gegeben wird. Und ich halte mich für eine gute Spielerin. Gewalt ist nicht mein Metier, doch ich kann euch versichern, dass ich genau so hart ausgebildet worden bin, wie jeder andere Priester von Asmodeus und in meinen Übungen niemals nachlasse. Persönlich Gewalt einzusetzen ist oftmals ein Eingeständnis einer Niederlage, aber es gibt Fälle, wo es der einzige Weg ist und andere, wo man einfach sein Blatt überreizt hat und zu direkteren Methoden greifen muss."

Sie blickte über das Deck und dachte darüber nach, wieviel sie wohl wirklich preisgeben sollte. Freilich liebte sie die Selbstdarstellung, aber man konnte es auch übertreiben. Das Bild von der Frau mit der Peitsche, Tiadora, kam ihr wieder in den Geist. "Zuckerbrot und Peitsche sind mächtige Wege um Einfluss über andere zu gewinnen. Peitsche habt ihr offensichtlich schon. Meine Begabung ist es, das richtige Zuckerbrot zu finden, dafür zu sorgen, dass es süßer schmeckt, als gedacht und gleichzeitig durchblicken zu lassen, dass es immer noch ein süßeres gibt."

Antara warf nur einen kurzen Blick auf Saraids Dolche, sagte aber dazu nicht, hob lediglich eine Augenbraue. "Wie habt ihr euch diese spezielle Tätowierung verdient und was hat es mit eurer Anwesenheit hier zu tun? Und warum bleibt ihr dabei?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 24.07.2014, 16:39:02
Der Nidalese neigte das Haupt:
"In der Tat, Zon-Kuthon zeigt uns wie wir Schmerz in Stärke umwandeln können und ich zweifle nicht daran, dass auch ihr dies lernen könnt. Ich finde es zwar schade das ihr mir nicht verraten wollt welcher Gottheit ihr euch verpflichtet fühlt, allerdings will ich euch nicht weiter bedrängen. Wie dem auch sein ich sollte die Befehle der Dame Tiadora nicht ignorieren und mich auch den anderen Passagieren vorstellen."
Der Söldner verabschiedete sich vom Tiefling und dem Hasen, mit einem für einen Söldner typischen Gruß und hielt nach einer neuen Person ausschau, der er sich vorstellen konnte. Sein Blick viel von der kleinsten Person Iomine, auf die größte Person den Oger. Damit hatte Naraka seine Entscheidung getroffen, der Kuthite marschierte schnurstracks zum Ungetüm und sagte:
"Ich grüße euch Oger, mein Name ist Naraka wie ist der eure?"
Der Kuthite wusste nicht wie man eine Unterhaltung mit einem Orger hielt, vermutete allerdings das der Direkte Weg hier die richtige Wahl war.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Saraid Eara am 25.07.2014, 12:16:00
"Oh, eine geweihte des Prinzen der Teufel." entfuhr es Saraid: "Ein seltener Anblick in Talingard, aber durchaus willkommen."
Kurz fuhr sie sich mit der Hand über ihr Brandmahl: "Nun erstens ist es keine Tätowierung sondern ein Brandmahl. Ein Brandmahl wirft viel schönere Blasen auf der Haut, wenn es vom glühenden Eisen berührt wird.", einen Moment war ihr so als würde sie noch den Geruch von verbranntem Fleisch in der Nase haben. Kurz schüttelte sie den Gedanken ab.

"Nun persönliche Gewalt mag nicht eure Wahl sein, aber sie ist durchaus effektiv. Leider stand in diesem Falle jemand zwischen meinem Dolch und seinem Ziel. Nun ja das Ganze nahm kein allzu gutes Ende. Doch bevor ich im Brandmarkgefängnis verschwinden sollte konnte ich fliehen. Vielleicht seht ihr das Zeichen einfach als eine Art Bestätigung, dass der Träger das jetzige Talingard nicht gefällt, oder er es wenigstens nicht scheut sich die Hände schmutzig zu machen." Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Egal was die Priesterin sagte Gewalt war immer ein gangbare Lösung, wenn sie nicht aus dem Ruder lief. Häufig war sie sogar notwendig. Den Lügen und besonders Drohungen brachten einen öfter an den Punkt wo sie wertlos wurden, wenn man nicht bereit war die Drohungen wahr zu machen.

"Wie meint ihr dabei bleiben? Warum ich nicht dafür sorge, dass die Narbe verschwindet?", fragte sie nach, denn die letzte Frage war durchaus zweideutig. "Deceptio Occularis.", sagte sie und ihre Narbe war verschwunden, ansonsten war Saraid unverändert, mit der Ausnahme, dass eine Narbe über ihrem linken Auge erschien.
"Für alles gibt es Mittel und Wege und ich sehe die Narbe mehr als Auszeichnung, denn als Hindernis."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 25.07.2014, 18:50:43
"Eine überaus erstaunliche Fähigkeit, die ihr da habt. Eine Zauberin seid ihr aber nicht, oder? Nein, ich meine Frage bezog sich darauf, warum ihr Euch einer Operation, die unserem dem Prinzen der Hölle dient, angeschlossen habt und dabei bleibt; keine Details natürlich - die könnt ihr mir auch verraten, wenn euch danach ist, aber euch muss ja klar sein, dass ich sie benutzen würde." Sie zwinkerte, fuhr dann aber ernsthaft fort: "Würdet ihr also sagen, dass es der Wunsch nach Rache ist, der euch treibt? Oder geht es euch darum, Talingrad nachhaltig eine andere Ordnung zu geben?" Sie sah Saraid aus ihren funkelden, grünen Augen sehr direkt an, als könne Antara erkennen, was hinter Saraids Augen vorging.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Nicolas Seek am 27.07.2014, 05:51:22
Nicolas nickte Arkil zu. Auch er teilte seine Ansichten, dass Casus momentan der vielversprechendste Kandidat von allen Neuen war. Einige von ihnen würden vielleicht wirklich gute Werkzeuge abgeben, wenn sie sich manipulieren ließen. Dafür musste er sie aber erst besser kennen lernen und nachforschen. Da aber alle in ein Gespräch verwickelt zu sein schienen, entschied sich der Alchemist dem schweigsamen Mann auf den Zahn zu fühlen. "Danke für Eure Einschätzung. Ich werde sehen, ob man mit diesem Casus wirklich so gut zusammenarbeiten kann, wie ich mir denke." Nach diesen geflüsterten Worten, machte sich Nicolas auf den Weg zu dem Mann, der sich noch immer zurückhielt. Er schlenderte zu Casus und lehnte sich schließlich ebenfalls an die Rehling. Einige Sekunden des Schweigens folgten, bis Nicolas ihn schließlich ansprach und sich vorstellte.

"Ihr müsst Casus sein, richtig?" Natürlich wusste Nicolas, dass der Mann Casus war und ließ ihm deshalb auch keine Zeit zu antworten. "Mein Name ist Nicolas Seek. Bitte erzählt mir, was Euch hierher treibt. Es muss doch einen Grund dafür geben, dass Ihr dem Kardinal dienen wollt. Ist es Geld, Rache oder Macht? Oder etwas ganz anderes?"

Neugierig beugte er sich zu dem Mann herüber und sah ihn direkt an.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 27.07.2014, 10:20:00
Inesaya nickte Antara zu, die ihr anbot, sich mit ihr unter vier Augen zu unterhalten. "Ich werde mich sehr gerne für einen Dialog mit Euch bereithalten, habt Dank." Kurzzeitig überlegte sie, sich vor ihr zu verbeugen, doch die Stimme der Erinye erklang wieder in ihrem Kopf: "WER ist dein einziger Herr und Meister?", daher beließ sie es bei einem freundlichen Nicken. Dann wartete sie, ob die andere Frau, noch etwas hinzufügen wollte, während sie ihren Blick über die weite des Meeres schweifen ließ.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 27.07.2014, 13:25:53
Als sich einer der beiden Männer, die bisher Abseits gestanden und sich auch nicht an der religiösen Zuschaustellung beteiligt hatten, zu Casus trat und ihn ansprach, hob der Dhampir seinen Blick. Dadurch konnte man jetzt deutlich seine roten Augen erkennen, die ihn so sehr von normalen Menschen abhoben und sein besonderes Erbe verrieten. Für einen Augenblick huscht ein freundliches, begrüßendes Lächeln über sein Gesicht: "Ja, ich bin Casus. Es ist mir eine Freude eure Bekanntschaft zu machen Nicolas." Einen Augenblick pausierte er ob der so direkt gestellten Frage nach seiner Motivation, auch wenn von Beginn an für ihn klar ist, dass er diesem Mann nicht den wahren Kern seiner Motivation offenbahren würde. Sie gehörte ihm ganz allein und er würde sie nicht mit fremden teilen.
Dann antwortete er mit weitgehend ausdruckslosem Gesicht: "Nun, der Kardinal ist ein mächtiger Mann und er kann mir genau das geben, wonach es mich verlangt, auch wenn ich das schon vor langer Zeit verloren geglaubt habe. Nichts so gewöhnliches wie Gold oder Macht, mein Bedürfnis nach solch vergänglichen Dingen habe ich schon vor langer Zeit überwunden. Doch was ist mit euch Nicolas? Seid ihr wegen eines dieser drei Dinge hier? Oder sucht auch ihr ein höheres Gut?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 28.07.2014, 15:15:17
Grollhannes, der Oger, richtet sich dem Deck auf und schaut zu Ferran hinab, lächelt dann ein breites Grinsen aus grobschlächtigen Zügen zu Ferran hinab. Fast überlegt der Kuthite schon, ob der Riesenartige überhaupt die Menschensprache versteht, als ihm der Blick der Ogeraugen auffällt. Während die meisten Oger tumbe Bestien waren, schimmerte im Blick von Grollhannes, trotz allen langsamen und tumben Getues eine sichtbare Intelligenz und merkliches Misstrauen. "Hallo, kleiner Stachelkerl Naraka." grollt es von dem Oger her, der einen Moment zögert, bevor er weiterspricht. "Ich bin Grollhannes. Is' ja ein ganz schönes Komm'n und Geh'n bei euch kleinen. Versuch, nich' auch abgemurkst zu werden, ich darf dich nich' essen, und es wär schade drum."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 29.07.2014, 12:32:51
Naraka musterte den Oger eingehend, denn sowohl seine Aussage als auch die Tatsache, dass der Oger sich so kohärent Ausdrücken konnte, war bemerkenswert. Der Nidalese hatte angenommen, dass Oger nur über ein begrenztes Vokabular verfügen, auf dieses Exemplar, welches sich Grollhannes nannte, schien das allerdings nicht zu zutreffen.

Die Aussage des Wesens war ebenso interessant, ein ganz schönes kommen und gehen  konnte ein Hinweis darauf sein, das nicht viele Beteiligte die Arbeit für Tiadoras Meister überleben, doch das war zu erwarten bei Hoch lukrativen Aufträgen.
"Ich danke euch für den Rat Grollhannes, ich werde darauf achten mich nicht sofort abmurksen zu lassen. Auch wenn ich nicht danach aussehe bin ich zuversichtlich was meine Stärke und Konstitution betrifft." Erwiderte der Söldner.

"Eine Sache finde ich jedoch merkwürdig, ihr habt erwähnt, dass ihr keine Menschen verspeisen dürft. Ist Menschenfleisch nicht ein Grundnahrungsmittel bei Ogern? Wie kommt ihr dazu?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Nicolas Seek am 30.07.2014, 02:47:37
Rote Augen... das wurde ja immer interessanter. Nicolas lächelte den Mann zu und nickte mit dem Kopf. "Bevor ich Euch diese Frage beantworte müsst ihr wissen, dass ich nicht aus eigenem Antrieb in den Dienst des Kardinals getreten bin." Eigentlich war der Alchemist sehr sparsam mit Informationen aber da es ein Befehl gewesen war, gab er sich einen Ruck und offenbarte zumindest einen Teil seiner Vergangenheit, die mit dem Kardinal zu tun hatte. Er flüsterte die Worte der Dornenkrone "Deceptico Ocularis" und hob den Ärmel seiner Robe hoch, sodass das in seine Haut gebrannte V zu erkennen war. Jeder wusste was es bedeutete und woher es kam. Nicolas war als Gefangener in das sicherste Gefängnis der Insel gebracht und als Verräter und Verdammter gebrandmarkt worden. Er lächelte. "Mit ein wenig Hilfe Tiadoras und dem Oger Grollhannes - der übrigens auch in Brandmark eingesperrt gewesen war und den wir befreit haben - habe ich es mit einer Gruppe Gefangener geschafft, aus dem Gefängnis zu entkommen. Der Kardinal hat uns aufgenommen und nach einer harten Prüfung ausgebildet. Schließlich haben wir den Auftrag bekommen, dafür zu sorgen, dass die Grenzfeste fällt. Das Chaos und der Tod, der in diesem Land seit dem Fall der Festung herrscht, ist der Verdienst des neunten Knotens. Leider gab es immer wieder Mitglieder die zu schwach waren und so sind nur noch Arkil, Luis, Iomine, Grollhannes und Ich übrig geblieben. Saraid haben wir später angeheuert und Luis ist im Auftrag des Kardinals auf einer Mission. Ihr alle seit sozusagen der Ersatz für diejenigen, die seit der Flucht aus Brandmark gestorben sind. Ich hoffe doch sehr, dass ich auf Euch zählen kann und das ihr nicht so schwach wie der Rest seit, Casus? Worin liegt Eure Stärke? Wie könnt ihr dem Knoten behilflich sein?" Es war reines Interesse, dass ihn zu diesen Fragen trieb. Außerdem musste er wissen, mit wem er es auf der nächsten Mission zu tun hatte. Während Nicolas über seine alten Gefährten sprach, lag kein Bedauern in seiner Stimme. Eher Enttäuschung. "Aber um darauf zurückzukommen, weswegen ich noch immer im Dienste des Kardinals bin... Ich will Rache für das, was mir angetan wurde." Seine Augen nahmen einen irren Ausdruck an. "Der Kardinal gibt mir die Macht und Möglichkeit, diese Rache zu bekommen und gleichzeitig kann ich diesem Land zeigen, wie schwach es ist."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 30.07.2014, 10:12:13
Rache? Ein solches Motiv war Casus nicht fremd. Lange Zeit war auch er von dem dunklen Verlangen getrieben worden, die Diener der Iomedae für das zu bestrafen, was einer der ihren ihm angetan hatte. Aber mittlerweile hatte er das überwunden. Er bereute es nicht, er bedauerte nichts, von dem, was er seit jenem Schicksalstag getan hatte, aber er wusste sehr wohl, was ihn sein Verhalten gekostet hatte. Hätte er sich selbst nicht so sehr in die finsteren Rachegelüste versenkt, hätte er vielleicht nicht so viel von dem Guten, was ihm wiederfahren war vergessen. Aber all das zählte nicht, denn der Kardinal hatte ihm versprochen, genau das wiederherzustellen. Das trieb ihn jetzt an, keine Rache, sondern nur das Verlangen zurückzugewinnen, was er verloren glaubte.
Seine Augen blieben die ganze Zeit auf Nicolas gerichtet, während dieser sprach und auch als er zu einer Antwort auf dessen Frage ansetzte: "Nun, ich kann es vermeiden gesehen zu werden, wenn ich es nicht wünsche und in der Finsternis kann ich ein dunkler Schatten sein, der durch die Nacht streift - der Albtraum eines jeden Menschen. Ich habe gelernt nicht nur im Dunkeln zu verschwinden, sondern die Angst und Furcht vor dem Dunkeln in den Köpfen der Menschen zu finden. Ich dringe in ihre Gedanken ein, suche nach dem, was sie vor Schrecken zu lähmen vermag und dann zeige ich es ihnen, werde es in ihren Augen. Wenig ist so erfüllend wie der Schrei einer jungen Frau, die ihrem schlimmsten Alptraum begegnet." Und wenig hilft mir so gut mich zu erinnern. Im Anschluss blickt er einmal in die Runde und lässt seine Augen über die anderen Gestalten auf dem Boot schweifen: "Ich denke, dass ich mich hier gut einfügen werde. Meine Begabung ist äußerst selten und in die Köpfe der Menschen blicken zu können hat auch noch andere Verwendungszwecke als sie in Angst und Schrecken zu versetzen, auch wenn dies sicherlich meine Spezialität ist."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Arkil am 30.07.2014, 14:24:42
Als Nicolas sich zu Casus gesellte und Arkil allein ließ, schaute dieser sich noch einmal die anderen an.
Auch er folgte dem Befehl Tiadoras und gesellte sich zu Inesaya, die gerade über das Meer schaute.
Lieber hätte er sich mit der ausstrahlungsstarken Antara unterhalten, oder noch lieber mit Shadal, doch die Erstere war noch in ein Gespräch mit Saraid vertieft und für die andere war kein Platz auf dem kleinen Kahn.
Werte Lady Inesaya, darf ich mich noch einmal direkt vorstellen? Mein Name ist Arkil und ich bin ein Mitglied der Kayal. Oder auch der Gestrandeten, wie ihr sie nennt. Es wird euch auffallen sein, daß mein Metier in der Heimlichkeit liegt." Tatsächlich konnte Inesaya sehen, daß die Konturen des dunkel gekleideten Mannes in dem schwachen Licht kaum auszumachen waren. Nur seine pupillenlosen, leicht leuchtenden Augen waren gut auszumachen, wenn er sie nicht gerade verengte.
"Ihr spracht von einer Belohnung, die ihr euch versprecht. Seid ihr Söldnerin? Oder anders gefragt, wäret ihr bitte so freundlich, mir eure Zunft zu nennen?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 31.07.2014, 21:25:37
Freundlich lächelnd wandte sich Inesaya dem Mann namens Arkil zu. "Ich grüße Euch, werter Herr Arkil. Ihr scheint tatsächlich hervorragend in der Heimlichkeit zu sein.", begann die Kampfmagierin, Arkil zu antworten, während sie -größtenteils erfolglos- versuchte, andere Konturen ihres Gesprächspartners, abgesehen von seinen leuchtenden Augen, in der Dunkelheit auszumachen. "Bevor mich der Meister der Hexen auf dieses Schiff führte, verdingte ich mich tatsächlich als Söldnerin. Doch gleichzeitig wurde ich von einem Magier in den arkanen Künsten ausgebildet. Viele meiner Gegner, manche meiner Verbündeten in der Söldnerkompanie nennen mich "Kampfmagierin".
Ich sehe diese Zusammenkunft als ein Zeichen des Herrn der Hexen. Er ist es, der meine Schritte lenkt. Es ist gut zu wissen, dass Kardinal Dorn ihm ebenfalls folgt. Und dem Gold bin ich ebenfalls nicht abgeneigt, doch ist es meine oberste Motivation, dem einzigen Herrn und Meister zu dienen.
Ich habe nur ein paar mal von dem Volk, dem Ihr angehört, den Kayal, gelesen. Allerdings nicht gerade viel. Sagt, lebt Ihr in dieser Ebene oder einer anderen Ebene, ...
" Erneut betrachtete sie Arkils fast komplett mit der sie umgebenden Finsternis verschmolzenen Gestalt "...zum Beispiel der Ebene der Schatten?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Nicolas Seek am 01.08.2014, 03:49:55
Nicolas nickte zustimmend, drehte sich in Richtung des Flusses und blickte in die Dunkelheit. Auch wenn er keine Angst vor dieser tiefen Schwärze hatte, glaubte er Casus, dass er selbst in ihm diese Furcht davor erwecken konnte. Eine durchaus nützliches Kraft. "Ja... ich denke dafür werden wir Verwendung haben. Angst ist eine mächtige Waffe, genauso wie die Dunkelheit. Es ist wichtig zu wissen, dass wir im Verborgenen agieren und vorsichtig sein müssen." Er drehte sich in Richtung der anderen Anwesenden auf Deck. "Einige hier scheinen das noch nicht begriffen zu haben. Doch auch wenn wir ungesehen handeln, werden unsere Taten Wellen schlagen. Irgendwann werden wir immer die Möglichkeit bekommen, dem Feind ins Angesicht zu blicken und mitanzusehen, wie seine Augen den Ausdruck der Angst annehmen, wenn er erkennt, wer oder was vor ihm steht und was das für ihn und seine Welt bedeutet." Es gab wahrlich nichts schöneres auf der Welt als der Anblick schwindender Hoffnung oder das Schreien eines Menschen, der dabei war alles zu verlieren. Nicolas drehte sich plötzlich zu Casus um und sah ihm mit einem irren, herausfordernden Blick in die Augen. "Was glaubt Ihr, worin meine Stärke liegt? Wieso ich einer der wenigen bin, der überlebt hat?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Casus am 01.08.2014, 08:36:55
Der Dhampir musterte den Mann vor sich einmal von oben bis unten und versuchte ihn einzuschätzen. Es war offensichtlich, dass er kein Krieger war, obwohl er Casus, der schon nicht zu den kleineren gehörte um mehr als eine Handbreite überragte: "Nun, zuallererst seid ihr kein närrischer Fanatiker, wie es einige der Neuankömmlinge zu sein scheinen, die mich begleitet haben. Ihr posaunt nicht sofort eure Zugehörigkeit zu einem verfolgten Kult heraus, was von Weisheit zeugt. Doch mehr vermag ich kaum über euch zu sagen, ich kann ja nicht einmal sicher sein, dass das, was ich jetzt vor mir sehe eure wahre Gestalt ist. Doch dem, was ich erkennen kann nach zu urteilen liegen eure Stärken nicht im Führen eines Schwertes, sondern auf anderen Gefilden." In der Tat wusste Casus nicht genau, was Nicolas zu tun in der Lage war, irgendeine Art von Magier vielleicht? Aber er würde nicht spekulieren, darin lag wenig Sinn, wenn es am Ende in der Hand seines Gegenübers lag es ihm zu verraten oder zu verschweigen.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Arkil am 01.08.2014, 12:23:50
Arkil lächelte auf Inesayas frage hin und zeigte dabei seine leicht spitzen Zähne.
"Wie ihr seht, lebe ich hier; auf dieser Ebene. Und meine Familie, mein .... Clan könnte man sagen, ebenfalls. Aber mit steigender Erfahrung vermag es mein Volk zwischen den Ebenen zu reisen. Und da wir ursprünglich von der Schattenebene kommen, zieht es uns gerne dahin zurück zu unseren Verwandten. Durch unsere Fähigkeit bestreitet mein Volk seinen Lebensunterhalt, indem es immer wieder mal jemanden losschickt, um gewisse Dinge, die jemand braucht, aus den anderen Dimensionen und Ebenen zu holen."
Arkil atmete durch und schaute über das Meer, auf dem sich der Mondschein auf den Wellen brach.
"Ich freue mich schon auf den Tag, an dem auch ich endlich diese Fähigkeit erhalte. Dann kann ich mir die Herrlichkeit der Hölle mit eigenen Augen ansehen.
Freut ihr euch schon darauf, wenn eure Seele eingeht in das große Ganze der Hölle? Ich meine ihr seid nur ein Mensch und diese haben, so sie sich nicht entsprechend Fortbilden meines Wissens nach keine Möglichkeit des Ebenenwechsels, um vor ihrem Tod schon den Glanz und die Glorie zu schauen."

Dem letzten Satz merkte Inesaya eine gewisse Geringschätzung an, die wohl ihrer Rasse geschuldet war.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 01.08.2014, 15:42:59
Auch Inesaya war bewusst, dass sich die letzten, geringschätzigen Worte Arkils auf die Menschen im Allgemeinen bezogen und nicht gegen die Kampfmagierin selbst gerichtet waren.
"Ob ich mich darauf freue, wenn meine Seele in die Hölle eingeht?" Inesayas Mund verzog sich ebenfalls zu einem Lächeln. "Es gäbe keinen Ort, an dem ich lieber wäre, wenn ich mein Leben aushauchen sollte."

Kurzzeitig sah sich Inesaya ein Stück in die Vergangenheit, als eine Erinnerung sie einholte. Erneut war die Erinnye durch den Spiegel in ihr Zimmer gekommen. Die Henkerin der zweiten Hölle hatte Bilder von schwarzem Gestein und Blutroter Lava heraufbeschworen, dunkle Schemen von Teufeln und manchen humanoiden Kreaturen huschten über die blutrote Flüssigkeit, glitten unter dem weinroten Himmel entlang. Und Asmodeus, der einzige Herr und Meister, der Meister der Hexen, der Erzunterweltler, war der Herrscher über diese Domäne, seine Gestalt, als Relief eingemeißelt oder als ganze Statue geformt, schmückte die Tempel.
Es gäbe keinen Ort, an dem sie lieber wäre, wenn sie ihr Leben aushauchen sollte.

"Ihr scheint Euch ebenfalls nach der Ebene der Hölle zu sehnen. Ist Eure Sehnsucht nach der Höllenebene gar stärker als Eure Sehnsucht nach der Ebene der Schatten?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 01.08.2014, 18:10:15
Inesaya nickte Antara zu, die ihr anbot, sich mit ihr unter vier Augen zu unterhalten. "Ich werde mich sehr gerne für einen Dialog mit Euch bereithalten, habt Dank." Kurzzeitig überlegte sie, sich vor ihr zu verbeugen, doch die Stimme der Erinye erklang wieder in ihrem Kopf: "WER ist dein einziger Herr und Meister?", daher beließ sie es bei einem freundlichen Nicken. Dann wartete sie, ob die andere Frau, noch etwas hinzufügen wollte, während sie ihren Blick über die weite des Meeres schweifen ließ.

Antara nickte ihre zu und bat sie, sich mit ihr an der Reling entlang ein paar Schritte von den anderen zu entfernen. Sie sprach mit leiser, milder Stimme, in der Trotz der Wortwahl eine merkwürdige Vertraulichkeit mitschwang, als seien die beiden Frauen Freundinnen, und zwar schon seit langem. "Ihr scheint mir eine charmante Person zu sein, die sich nicht mit übermäßig vielen moralischen Erwägungen aufhält, um ihre Ziele zu erreichen... ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit. Was mich jedoch ein wenig wundert ist die Art, wie ihr betont, dass Asmodeus selbst euer einziger Herr sei. Was meint ihr damit? In Asmodeus Gefolgschaft gibt es nämlich eine sehr strikte und rigide Rangordnung und eine grundsätzliche Abneigung gegen Autorität wäre... nun... sagen wir mal, ungewöhnlich." Das letzte Wort betonte sie so, als sei es ihr beinahe peinlich das zu erwähnen, doch bei aller Freundlichkeit hatte Antara auch etwas sehr wachsames.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Arkil am 01.08.2014, 18:20:08
Arkil überlegte kurz und erforschte seine Gefühle, denn so genau hatte er darüber noch nie nachgedacht.
Dann antwortete er. "Sehnsucht ist nicht die richtige Bezeichnung. Irgendwann wird es mir vergönnt sein, so hoffe ich, jede Ebene zu bereisen. Und vielleicht sogar meine eigene zu erschaffen. Deshalb gibt es da eingenlich keine Präferenzen meinerseits.
Es ist mehr so, daß die Hölle als Vobild dienen sollte, wie die Ebenen und Dimensionen gestaltet sein sollten.
Deshalb bin ich auch hier mit dabei. Um Talingrad zur Hölle auf Golarion zu machen. Von hier aus, ebenso wie von Cheliax, kann sich dann die teufelgegebene Ordnung über den Rest der Welt ausbreiten und Ordnung schaffen."

Nur kurz erkannte man eine leichte Verzückung bei diesem Gedanken auf Arkils Gesicht. Seine Gedanken schweiften zu seiner Familie und den anderen in Talingrad lebenden Kayal.
Nicht mehr lange! Nicht mehr lange!, dachte er mit einer leichten Vorfreude.
"Sagt, werte Lady Inesaya, was haltet ihr von den anderen Leuten hier auf dem Schiff?"
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 01.08.2014, 18:59:27
Inesaya rief sich ihre anderen Begleiter in Erinnerung: "Die Priesterin Antara ist mir sympathisch, was vermutlich daran liegt, dass sie ebenfalls den Meister der Hexen verehrt.
Bevor Inquisitorin Schwarzhold... Lady Tiadora aufgetaucht ist, hatte ich ein wenig Gelegenheit, mit Ferran zu sprechen. Er scheint freundlich zu sein, doch scheint er dem Prinzen der Finsternis zu folgen. Welche Fertigkeiten er besitzt, wird die Zeit zeigen.
Kennt Ihr diese kleine Frau auf eurem Schiff genauer? Sie scheint den Meister der Hexen nicht zu verehren, wollte den Namen ihres Gottes jedoch nicht nennen. Sie sagte, sie sähe in uns neue Freunde. Was geschah mit ihren alten Freunden, wisst Ihr etwas darüber?
Diesen anderen Krieger
", sie nickte zu Casus hinüber "Sah ich ebenfalls in der Taverne, in der ich übernachtete, doch ich hatte keinerlei Kontakt zu ihm."

Dann hörte sie Antaras Stimme. "Lord Arkil, ich möchte Euch bitten, mich für einen kurzen Moment zu entschuldigen. Lady Antara hatte zuvor gebeten, mich zu sprechen, war dann allerdings scheinbar selbst durch eigene Konversationen gebunden. Ich versuche, Euch nicht zu lange warten zu lassen."

Dann folgte sie Antara an die Reling und sah sie an. "Lady Antara, auch ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Euch. Autoritäten gegenüber bin ich nicht abgeneigt. Ich habe ebenso wie Ihr Kardinal Dorns Vertrag mit meinem Blute Unterzeichnet. Dieser Vertrag erwähnt, dass es das oberste Ziel ist, Asmodeus zu dienen, genauso wie Kardinal Dorn. Seid unbesorgt, ich werde nicht gegen den Kardinal, den restlichen Knoten oder Tiadora aufbegehren."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Antara am 02.08.2014, 09:23:52
Antara lächelte ein aufrichtiges Lächeln und beobachtete die Silhouette vor dem blassen Schein des brennenden Dorfes im Hintergrund. Sie berührte Inesaya leicht an der Schulter. "Wenn du wünschst..." sie hob eine Augenbraue und beobachtete, wie sie wohl auf das "Du" reagieren würde. "Können wir gerne unsere Messen für Asmodeus gemeinsam begehen. Normalerweise ist das recht persönlich. Bisweilen sehr persönlich. Andererseits kann es hilfreich sein, sich in Gesellschaft Prinzen hinzugeben. Lass mich nur wissen, was die beliebt - Opfer, Verbrennungen, blutige Rituale - am Ende kommt es nicht auf solche Dinge an, aber sie können zur Stimmung beitragen."

Sie trat ein wenig zurück und überließ Inesaya ihren anderen Gesprächen.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Inesaya Liatath am 02.08.2014, 10:36:17
"Jene Erinye, die mich zur Glaubensschwester des Asmodeus geweiht hatte, hatte mich ebenfalls mit "du" angesprochen. Somit würde ich Euch als Priesterin ebenfalls diese Ehre gestatten. In der Vergangenheit beging ich die meisten meiner Messen alleine, auch wenn mich jene Erinye am Anfang oft besucht und in den Ritualen angeleitet hatte.
Ich bevorzuge Verbrennungen und habe stets im aufsteigenden Rauch oft nach einem Zeichen Asmodeus' gesucht, welches mir den Weg weisen könnte.
Doch scheinbar müssen dafür bestimmte Zauber gewebt werden... vermutlich Zauber der Erkenntnismagie. Doch jene Bücher, aus denen ich meine Zauber lernte, wurden speziell von Kampfmagiern verfasst. Die Erkenntnismagie müsst Ihr dort mit der Lupe suchen...und selbst dann werdet Ihr nicht oft fündig.

Meine Rituale begannen mit dem entzünden der Kerzen, danach folgten ein Gebet und die Anrufung des Meisters der Hexen. Nach jener Anrufung entzünde ich mein Räucherwerk, um vielleicht dieses Mal eine Vision meines Meisters zu erhalten und visualisiere seine Gestalt in meinen Raum, während ich mich langsam in Trance versetze und seine Energien in mir aufnehme. Wie lange ich genau in jenem Zustand verharre, ist stets unterschiedlich. Danach endet mein Ritual.

Ich freue mich darauf, mit Euch als Priesterin die zukünftigen Rituale gemeinsam auszuführen.
"

Sie wartete noch auf eine Erwiderung Antaras, bevor sie wieder zu Arkil zurückkehrte, der sich ebenfalls als angenehmer Gesprächspartner herausstellte, da er in Talingard die Hölle in diese Welt bringen wollte. Diese Stadt sollte ein Vorposten der Hölle werden.

Damit hatte er sich Inesayas Hilfe auf jeden Fall gesichert.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Arkil am 05.08.2014, 05:38:08
Arkil war nur leicht wegen des plötzlichen Weggangs von Inesaya beleidigt, nachdem sie ihn doch etwas gefragt hatte. Wenigstens hatte sie sich höflich entschuldigt und versprach eine schnelle Rückkehr. Da hatte er schon ganz andere Sachen erlebt.
Seine Gedanken schweiften wieder zu Shadal während er wartete.
Als Inesaya dann zurückkam, setzte er zu einer Antwort an.
"Lady Iomine, die kleine Dame, ist ein wenig speziell. Sie hat einen .... manche würden sagen merkwürdigen Humor. Aber alles in allem ist sie eine gute Gefährtin. Über ihren Glauben solltet ihr selbst mit ihr reden; bei solchen Themen halte ich mich eher zurück. Denn sie sind doch etwas sehr persönliches.
Unsere restlichen Freunde, ... nun, einige sind in die Hölle gefahren. Andere sind zu anderen Aufgaben abberufen worden. Befehle, die wir ausführen, sind nun mal nicht immer ganz ungefährlich und ein zu unbedachtes Handeln kann da schnell gefährlich werden."

Wieder sah der Kayal auf das Meer hinaus.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Ferran Naraka am 05.08.2014, 11:34:55
Der Kuthiete erwartete gespannt die Antwort des Ogers. Zu seinem bedauern, war das einzige was er wahrnahm, Grollhannes wie er da stand und dabei einen Gesichtsausdruck zeigte der von höchster Konzentration sprach, leider hatte sich der Ausdruck und die Position des Ogers in den letzten fünf Minuten nicht verändert, also als Naraka seine Fragen gestellt hatte.
Vieleicht sollte er sich einen anderen Gesprächspartner suchen, doch das wäre einerseits unhöflich und andererseits wäre es dumm einen Oger zu beleidigen, also beließ er es dabei und wartete geduldig auf Grollhannes Antwort.
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Klingenhagel am 05.08.2014, 15:15:35
Grollhannes musste tatsächlich einige Momente grübeln, zuckte dann nur mit den Schultern und grinst schal. "Luis meinte, das wär nicht richtig, und der hatte meistens recht. Hat mich ja auch aus Brandnarbe befreit. Irgendetwas mit nicht Rechtschaffen oder so... Und.." Der Oger neigte sich vor und sprach etwas leiser, als würde er dem Kuthiten ein Geheimnis verraten. "sags nicht weiter, aber Menschen schmecken eh wie Schwein. Richtig gut schmecken eher Elfen... Zwerge auch, aber da muss man lange drauf 'rumkaun."
Titel: Prolog: Ein Abend in Marrenhain
Beitrag von: Nicolas Seek am 05.08.2014, 23:07:39
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, nahm Nicolas die Dornenkrone von seinem Kopf und hielt sie in seiner Hand. Keine Veränderung war eingetreten also war dies seine wahre Gestalt. Er hatte genau das gehört, was er wollte und aus diesem Grund war er durchaus zufrieden. "Das ist genau die Antwort, die ich erwartet habe. Ihr seid Euch sicherlich bewusst, dass es ein großer Vorteil ist, wenn man unterschätzt wird. Auch hier gilt es, nicht aufzufallen. Ein großes brennendes Schwert und eine glänzende Vollrüstung zu tragen erzählt schon zu viel über die Stärken und Schwächen eines Kämpfers." Er machte eine Pause, in der er über seine nächsten Worte nachdachte. "Da wir zusammenarbeiten werden, werde ich Euch allerdings erzählen, womit ich der Gruppe helfen kann. Ich bin ein Alchemist... allerdings keiner dieser Stümper, die mit Rauchstäbchen und Feuerwerk ihr Geld verdienen. Meine Forschungen sind einzigartig, würde ich behaupten." Damit sprach Nicolas ein kurzes Wort, wodurch seine Robe verschwand und mit einer Stoffhose ersetzt wurde. Dadurch war sein knochiger Oberkörper zu erkennen aber auch die schwarzen Federflügel auf seinem Rücken. Nicolas entfaltete die Flügel und stieg einige Meter in die Luft, bevor er wieder vor Casus landete und seine Robe mit einem kurzen Wort wieder erschien. "Das ist meine neuste Errungenschaft. Wisst Ihr, nicht nur Töpfe, Reagenzgläser und Tiegel können als Labor dienen. Ansonsten bin ich durchaus belesen und intelligent. Wenn ein Kampf nicht zu verhindern ist, habe ich noch einige Ässe im Ärmel. Hochexplosive Bomben oder Gift, ich kann alles zusammenbrauen. Wenn ihr also jemals alchemistische Substanzen benötigt - egal welche - ich bin Euer Mann." Damit lehnte er sich wieder an die Reling und wartete auf etwaige Fragen von Casus.