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Nachrichten - Ultan

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1
Otham lässt seinen Blick durch die Kammer schweifen. Der Raum ist wie eine Schmiede eingerichtet und an den Wänden befinden sich zahlreiche Waffen und Rüstungen, teils noch im Fertigungszustand.

Auf Ragnis Frage streicht sich Vhanes Schemen durch den transparenten Bart.

"Ein echtes Meisterstück, meint Ihr? Nein. Alles was Ihr hier seht ist von guter Qualität, doch ich würde keins den anderen vorziehen. Wenn es darum geht eine Waffe oder einen Schild zu wählen: Nur zu, sucht Euch etwas aus. Nur weil mein Lebenswerk nicht unter diesen Stücken ist, bedeutet dies nicht, dass es sich nicht um ausgezeichnete zwergische Schmiedekunst handelt."

Vhanes Abbild lacht dröhnend und wendet sich dann an Razrim.

"Ihr wollt selbst eine Weile das Eisen schlagen? Nur zu, Bruder. Nichts ist beruhigender für den Geist als ehrliches Handwerk."

Der geisterhafte Zwerg tritt beiseite, wobei der transluzente Schmiedehammer in seiner Hand verschwindet. Der Amboss jedoch ist real. Unzählige Kerben und Dellen bedecken den massiven Stahlblock, doch wirkt er als könnte er selbst dem Hammerschlag eines Riesen standhalten.

2
Der goldene Schemen fährt sich durch den dichten Bart

"Mehr als eine Seele? Das erscheint mir schwierig. Selbst wenn es möglich wäre, warum würdet Ihr so etwas tun wollen? Ein Seelenwerk ist die Verschmelzung eines Schmiedewerks mit der Seele seines Schöpfers. Das Meisterstück eines Schmiedes sozusagen, es enthält nicht nur all das Können des Schöpfers, sondern einen Teil des Schöpfers selbst. Wer würde einen solchen Gegenstand mit einer weiteren Seele vollstopfen wollen? Wäre das nicht äußerst respektlos?"

Dann wendet sich Vhanes Abbild Baldark zu und brummt in seinen Bart.

"Ihr habt viele Fragen, Bruder. Ich bin in der Tat mit den Prinzipien des Seelenschmiedens vertraut, doch habe ich nie ein Seelenwerk selbst gefertigt. Ihr schafft nur ein einziges Werk in einem ganzen Leben, müsst Ihr wissen. Das ist keine reine Handwerksaufgabe, Ihr müsst Euren Willen und Eure Entschlossenheit stählen und zum Äußersten bereit sein. Wer einen Teil seiner Lebenskraft opfert, sollte besser einen sehr guten Grund dafür haben."

Baldarks Einwurf über Nulkineth und die Ghule ignoriert die Erscheinung, ganz so als würde er überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen, wo er sich befindet. Als Baldark die Himmelszitadelle erwähnt runzelt der Schemen jedoch die Stirn.

"Die Zitadelle Jormurdun... merkwürdig, dass Ihr ausgerechnet die Himmelszitadelle erwähnt. Ich kenne die alten Geschichten über Jormurdun, doch ich habe das Gefühl, dass mir irgendetwas Wichtiges dazu abhandengekommen ist. Es ist wie... kennt Ihr das, wenn man etwas sagen möchte, aber plötzlich fällt einem nicht mehr ein was? Es liegt mir förmlich auf der Zunge...
Jormurdun... ich suche in meiner Erinnerung, doch dort wo die Feste ist klafft ein Loch, so Leid es mir tut. Es ist, als ob mir dieser Teil meines Gedächtnisses fehlt. Es tut mir leid, ich neige sonst nicht zu Vergesslichkeit."

3
Das Abbild Vhanes kneift die Augen zusammen als Otham mit seiner Klinge näher kommt.

"Oh, ihr habt da ein wahres Unikat in der Hand, Freund. Eine Seelenklinge, nicht wahr? Das ist alte Magie, nur noch eine Handvoll Schmiede sind zu so etwas in der Lage.
In Eurem Fall ist dies allerdings keine Arbeit meines Volks. Das sieht mir mehr nach... hm... elfischer Handwerkskunst aus? Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht auch etwas ganz anderes.

Ihr folgt Desna, schätze ich? Der Schwung in Eurem Schritt, das funkeln in Eurem Blick - unverkennbar.
Die Seelenklinge eines Desniten, ha! Das Schwert kann praktisch von überall herkommen, vielleicht von den Sternen selbst!

Seelenwerke der Zwerge sind anders. Zuerst einmal sind es selten Schwerter, wir Zwerge bevorzugen praktischere Waffen wie Äxte oder Hämmer. Oft sind es auch Rüstungen, Helme oder Schilde, ein Ausdruck der Widerstandsfähigkeit und ... nun wohl auch Dickköpfigkeit unseres Volks.
Der Dhurgrim - der Seelenschmied - bindet einen Teil seiner Selbst in das von ihm gefertigte Werkstück. Da er dabei einen Teil seiner Lebenskraft einbüßt, werden solche Arkana äußerst selten und nur unter besonderen Umständen, meist großer Not gefertigt. Behandelt Euer Schwert gut, Freund. Es ist mehr als ein Erbstück, es ist beinahe ein lebendes Wesen."

4
Das Abbild Staunton Vhanes runzelt die Stirn als Ragni es anspricht. Dann lacht es laut, als hätte Ragni einen guten Witz gemacht.

"Ihr seid ein vergnüglicher kleiner Kerl. Ich, Staunton Vhane soll dem Bösen verfallen sein? Eine Seele ist ein Ganzes und kann nicht geteilt werden, junger Freund. Es wäre nicht nur ein großes Unrecht in den Augen der Götter, der Akt selbst erscheint mir unmöglich. Ein Pakt mit finstersten Mächten mag es vermögen eine Seele zu zerstören, doch seid unbesorgt, ich bin ein treuer Diener des Allvaters nichts und niemand wird mich von seinen Lehren abbringen."


Dann wendet sich Vhanes Abbild Razgrim zu. Die Frage des Zwergs scheint den Schemen stutzig zu machen:

"Warum ich hier verweile, Bruder? Eine seltsame Frage. Dies ist ein geheiligter Ort Torags. Wo sonst sollte ich sein, als hier, bei meinem Herrn? Die Wärme des Schmiedefeuers und der väterliche Blick Torags sind mehr als genug für einen frommen Diener. Kein anderer Ort wäre mir vertrauter, mein Platz ist an Torags Seite."

Während nach wie vor im Dunkeln liegt, was für eine Art von Kreatur vor den Helden steht und inwieweit das Wesen mit Vhane verknüpft ist, drängt sich den Helden der Eindruck auf, dass es sich nicht um eine wirklich lebendige Kreatur handelt.
Vielmehr bekommen die Kreuzfahrer den Eindruck, dass es sich um eine Art sprechende Erinnerung handelt, wie eine Momentaufnahme, aus vergangener Zeitt, die nur noch schemenhaft im Gedächtnis verblieben ist.
Die Kreatur scheint die Realität um sie herum kaum wahrzunehmen und hat offenbar keinerlei Auffassung davon wo und in welchem Zustand sie sich befindet.
Eine direkte Konversation erscheint somit schwierig bis unmöglich. Vielleicht wäre jedoch eine Kommunikation auf abstrakterer Ebene möglich. Sollte es sich wirklich um einen Teil von Staunton Vhanes Seele handeln, könnte sie bedeutenden Aufschluss über seinen Charakter, seine Ängste und Ambitionen liefern.

Da Ragni die Absicht geäußert hat Vhanes Seelenfragmente zu vereinen stellt sich auch die Frage wie man die Fragmente zusammenbringen kann. Vielleicht gibt es einen Weg den Schemen von diesem Ort zu lösen und an die Kreuzfahrer zu binden?

5
Die Umrisse des transparenten Zwergs flackern und er runzelt die Stirn.

"Es ist mir eine Freude einen Glaubensbruder wilkommen zu heißen.
Doch was meint ihr damit, was ich bin? Ich wurde als stolzer Zwerg gebohren und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Seid ihr misstrauisch, dass ich nicht der bin, der ich vorgebe zu sein? Und dennoch habt ihr mich gesucht?
Warum sagt ihr nicht frei heraus, weswegen ihr mich aufgesucht habt, Bruder.

Solltet Euer Anliegen großer Geheimhaltung unterliegen, können wir einen Kleriker hinzuziehen, der die Wahrheit meiner Worte bestätigt. Doch dies sollte nicht nötig sein. Jeder hier kennt meinen Namen und wird Euch versichern, dass Staunton Vhane frommer Diener des Allvater ist. Torags Wille ist mein Wille, Torags Worte sind meine Worte."


Der Blick des Schemen wandert durch den Raum und nickt ein paar Mal ins Nichts, ganz so, als würde dort eine Person stehen, die seinen Worten beipflichtet.

6
Ragni sagt erst das erste Wort und mit einiger Verzögerung auch das zweite. Erst passiert eine ganze Weile gar nichts, dann setzt sich der Golem knirschend in Bewegung und tritt ohne ein weiteres Wort zur Seite. Die Runen in der Steintür leuchten kurz auf, dann fährt das Portal wie von unsichtbarer Hand gezogen zur Seite und gibt den Blick in die dahinter liegende Gewölbekammer frei.

Der Raum gleicht einer kleinen Schmiede, ein in der Kultur der Zwerge Kundiger erkennt jedoch sofort, dass es sich um einen Schrein Torags handelt. Die Kammer ist nicht sehr prachtvoll, die einzige Zierde ist der in den Stein gravierte Hammer Torags, der an allen Wänden zu sehen ist.
Im Zentrum steht ein wuchtiger Amboss hinter dem der golden leuchtende, transluzente Schemen eines stattlichen Zwergs in voller Rüstung steht. Die spektrale Gestalt schwingt einen Schmiedehammer, der mit rhytmischen Schlägen ein ebenso transluzentes Axtblatt bearbeitet. Seltsamerweise ist trotz der Wucht der Schläge des Hammers kein Laut zu hören.

Das Abbild des Zwergs flackert kurz, als dieser von seiner Arbeit aufblickt uns seine Aufmerksamkeit den Neuankömmlingen schenkt. Als er spricht klingt seine Stimme volltönend und gebieterisch, doch hallen seine Worte nach, als würden sie von weit her herüber getragen.

"Willkommen in Heim des Schmiedevaters, Fremde. Wie lautet Euer Anliegen? Sucht Ihr den Rat Torags oder sucht Ihr einen starken Arm der für Euch das Schild hält oder den Hammer schwingt?
Verzagt nicht, wenn Euer Anliegen nur rechtens ist, wird Torag Euch nicht im Stich lassen.
Tretet vor und sprecht frei, damit Staunton Vhane, Hammer Torags und Kommandant der Hämmer des Himmels Euch anhören kann."

7
Der Golem wird abermals aktiv und dreht knirschend seinen massiven Kopf. Die Stimme hat auf einmal einen mechanischen Ton angenommen und das Konstrukt ballt die Hände zu gewaltigen Fäusten.

"Warnung: Wiederholt fehlerhafte Eingabe. Losungswort korrekt nennen oder Vergeltungsmaßnahmen werden eingeleitet. Verbleibende Versuche: Drei."

8
In dem Moment in dem Damian den Satz vollendet, glühen die Reliefs auf den Steinwänden in sanftem Licht und die Kreuzfahrer fühlen ihr Haut kirbbeln als sich ein Zauber über sie legt.[1]

Die Tür bleibt allerdings weiterhin verschlossen.
 1. 

9
Der Golem rührt sich nicht, auch als Razgrim sich direkt vor das Konstrukt stellt und das Wort wiederholt.

10
Die Helden sehen sich um, ob die unmittelbare Umgebung einen Hinweis auf das Losungswort versteckt.
Der Boden des Korridors ist mit großformatigen Steinfliesen ausgelegt.[1]
Die Wände sind aus behauenem Stein und mit Reliefs versehen, die im Laufe der Zeit jedoch bereits deutlich verblasst sind. Bei näherer Untersuchung sind Szenen einer zwergischen Armee oder Nation abgebildet.[2][3]
Der Golem selbst bewegt sich überhaupt nicht mehr, selbst wenn man sich ihm bis auf wenige Schritt nähert.[4]
Die Tür im Rücken des Golems besteht aus massivem Stein und auf der rauen Oberfläche ist das Hammersymbol Torags eingelassen. Um das heilige Symbol des Gottvaters der Zwerge ist jedoch ein Kranz aus Runen gemeißelt, die nachträglich und weniger kunstvoll hinzugefügt worden zu sein scheinen.[5]
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11
Die Augen des Golems blitzen in blauem Licht auf und das Konstrukt dreht den Kopf um Razgrim anzusehen.
Eine Stimme wie eine Lawine dröhnt durch den Korridor als der Golem in der Gemeinsprache antwortet.

"Der Tempel ist versiegelt, der Zugang bleibt Euch verwehrt. Sprecht das Schlüsselwort, falls Ihr dennoch Einlass begehrt.“

Der Kopf des Golems dreht sich zurück in seine Ausgangsposition und das Glimmen in seinen Augen erlischt, so dass er wieder wie eine Statue erscheint.

12
Wachsamen Blickes lassen die Helden die auf dem Boden kauernden Ghule und Nulkineth hinter sich und folgen dem von ihrem unheimlichen Gastgeber ausgewiesenen Pfad.
Die Gruppe durchquert einen verlassenen Speisesaal in dem nur noch ein zerbrochener Tisch vorhanden ist und betretenanschließend die ehemalige Küche.
Der Herd ist lange erloschen und dicker Staub bedeckt den Boden. Eine Falltür führt hinunter in den Keller.
In Ermangelung weiterer Optionen klettert die Gruppe eine Leiter hinab und findet sich in einem kleinen Raum wieder. Einige Kisten und Fässer stehen aufgeschichtet in einer Ecke, doch interessanter ist das warme Kribbeln, das die Kreuzfahrer auf einmal auf ihrer Haut spüren, sowie das goldene Licht, dass den Raum erhellt, aber keine sichtbare Quelle hat.[1]

Ein breiter Korridor zweigt von der Kammer ab und an seinem Ende, in etwa 15m Entfernung befindet sich die 3m hohe Statue eines Zwergs in zeremoniellen Gewändern. Auf der Stirn der Statue glüht das heilige Symbol Torags. Hinter der Skulptur befindet sich eine Steintür auf der ebenfalls der Hammer Torags abgebildet ist.[2]
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13
Nulineth seufzt und zuckt mit den Schultern. Dann dreht er sich um und schlurft den Weg zurück, der zwischen den beiden Gebäuden entlang führt. Dem Alten vorsichtig folgend wirft Otham einen Blick durch die weit offende stehende Tür des kleineren Gebäudes zu seiner Linken.

Wie schon vermutet handelt es sich hierbei um eine alte Stallung. Der stechende Geruch alten, vermodernden Strohs steigt dem Halbling in die Nase. Ein normaler Mensch würde keine Fuß in diesen stinkenden Stall setzen, doch Nulkineth scheint der Geruch nichts auszumachen.[1]

"Ein gütiger Vorschlag, Fremder. Doch gibt es für mich keine Hoffnung mehr. Ich kenne Augen wie die Euren. Mut und Stolz liegen darin. Augen wie sie auch mir einst gehörten.
Jetzt, da ich weiß, dass Ihr Euch dem Meister stellen wollt, werde ich Euch zeigen was dies für ein Ort ist. Folgt mir."


Nulkineth geht zu der doppelflügeligen Tür des Hauptgebäudes und stößt dieses mit beiden Armen auf. Ein knarrendes Geräusch ertönt, als die schweren Türen nach Innen schwingen und Licht in eine schummrige Tempelhalle fallen lassen.

Auf niedrigen Steinbänken kauern ein halbes Dutzend in Kutten gehüllter Gestalten vor einem zerbrochenen Altar. In den Ecken der sicherlich 30ft. hohen Gewölbekammer befindet sich je eine Engelsstatue, deren Antlitz und Flügel jedoch fast völlig zerstört sind. Die Steinwände sind über und über mit verstörend anmutenden Runen und Zeichnungen bedeckt.[2]
Ein kühler Wind pfeift durch die zerbrochenen Buntglasfenster als die Betenden neugierig den Kopf wenden.
Alle knienden Männer und Frauen sind ausgemergelte Gestalten mit bleicher, blutleerer Haut und eingefallenen Augenhöhlen.[3]
Ein Geruch nach Verwesung und Tod liegt in der Luft.

"Meine Schützlinge und treue Diener des Meisters. Ihr seht, dieser Ort ist durch und durch verdorben, genau wie die Weltenwunde selbst. Der Meister wird Euch seinen Dienern hinzufügen sobald er zurück ist.
Die Tür in der Wand zu Eurer Linken führt Euch durch den Speisesaal in die Küche und von dort über eine Treppe in den Keller. Ich werde Euch nicht aufhalten wenn Ihr Euch umsehen wollt."
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14
"Staunton Vhane..."

Nulkineths Blick wandert in die Ferne, so als würde er sich an etwas erinnern, dass sich vor langer Zeit zugetragen hat.

"Staunton Vhane ist nicht hier. Und doch... kann die Präsenz des Kommandanten immer noch spüren. Meines Kommandanten... War er mein Kommandant? Ich... ich kann mich nicht erinnern.

Es gibt... einen Schrein, einen heiligen Ort, tief unten im Tempel. Vhane ist dort. War da? War Staunton Vhane hier?"


Die Stimme Nulkineths zittert vor Unsicherheit. Sein Blick wandert über das Dach des Hauptgebäudes und streift die dort sitzenden gehörnten Statuen.

"Ihr könnt dort nicht hin. Niemand kann in den Keller! Es brennt, es sticht wie tausend Nadeln unter Eurer Haut, wenn Ihr Euch auch nur nähert. Der Keller ist verhext!
Der Meister hat überdies verboten den Keller zu betreten. Der Meister sieht alles. Fordert ihn nicht heraus oder ihr müsst für immer hier bleiben. Ich bitte Euch, geht! Verlasst diesen unheiligen Ort!"

15
Razgrim wirft einen Blick nach oben zu den Statuen auf dem Dach. Die abgebildeten Kreaturen sehen mit ihren gekrümmten Fledermausflügeln und Hörner wie Dämonen oder zumindest nicht wie rechtschaffene Kreaturen aus. Insgesamt sind es vier an der Zahl, eine für jede Himmelsrichtung.

Vorsichtig wagt sich die Gruppe etwas weiter in die Ruinen, doch bevor sie auch nur die Hälfte des Hofs durchquert haben, kommt eine bucklige, in zerschlissene Roben gehüllt Gestalt den schmalen Durchgang zwischen den beiden Gebäuden entlang geschlurft.

Die ärmlich aussehende Figur gewegt sich ohne Hast und scheint erst von den Kreuzfahrern Notiz zu nehmen, als sie nur noch wenige Schritt entfernt ist.

Unter einer schwarzen Kapuze lugt das unförmige, aschfahle Gesicht eines alten Mannes hervor. Ein breites Kinn wie Orc vermittelt den Eindruck von Grobschlächtigkeit. Unter schwarzen, öligen Haarsträhnen glimmen zwei trübe Augen in beunruhigendem roten Licht.

Der gebeugt gehende Alte kneift die Augen zusammen schürzt die Lippen, wobei er eine Reihe scharfer Zähne enthüllt.[1] Seine Stimme klingt als wäre er gerade einem Grab entstiegen.

"Besuch? Lange ist es her, dass sich jemand hierher verirrte. Willkommen in unserem kleinen Tempel. Was führt Euch hierher? Seid Ihr vom Weg abgekommen?
Ihr könnt Euch hier ausruhen, wenn Ihr mögt, wir haben noch nie einen Fremden abgewiesen. Im Gegenteil..."


Der Alte kichert in sich hinein, bevor er zusammenzuckt und die Gruppe mit großen Augen anstarrt.

"Es ist äußerst gefährlich für Euch hier zu verweilen, überaus gefährlich! Ich Euch nur raten dringend weiter zu ziehen! Der Meister sieht Alles! Seine Augen sind überall!"

Ein drohender Finger erhebt sich aus der zerschlissenen Kutte vor den Helden in die Luft und deutet hinauf auf die Statuen auf dem Dach. Die Fingernägel an der dürren Hand des Mannes sind lang und brüchig.

Einen Moment bleibt der unheilverkündende Finger erhoben, dann senkt der Alte seine Hand und lächelt freundlich.

"Mein Name ist Nulkineth, ich kümmere mich um die Akolyten wenn der Meister nicht da ist. Wir haben nicht viel, doch kann ich Euch zumindest etwas Tee anbieten? Ihr habt es nicht eilig oder?"
 1. 
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