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« am: 19.06.2009, 00:19:54 »
Nach der kurzen Diskussion entscheidet ihr euch erstmal dem sich windenden Pfad zu folgen. Anfangs sind es nur vereinzelte Risse in den hochaufragenden Felswänden, die den vielleicht zwanzig Meter breiten Pfad einschließen, doch je weiter ihr euch bewegt, desto tiefer werden sie und während ihr euch vorsichtig vor tastet, desto sicherer werdet ihr, dass von den rauschenden Winden tatsächlich Geräusche zu euch getragen werden.
Zwischen den steil aufragenden Felswänden bringt Selûne euch nur sehr wenig Licht und das flackernde Leuchten der Fackeln, die die Paladine tragen, lässt euch gespenstische Schattenspiele auf den Steinen beobachten und es mag sich um eine Sinnestäuschung handeln, doch sobald ihr diese Schatten längere Zeit betrachtet habt ihr das Gefühl, dass sie sich nicht allein durch den Schein der Fackeln und eure Körper geschaffen werden. Immer wieder scheint es als würde eine zierliche Gestalt sich langsam an eine kräftigere heranschleichen.
Als wäre das noch nicht gespenstisch genug pfeift der Wind leise um eure Ohren und trägt immer deutlicher die Geräusche zu euch, die ihr schon im Tal zu hören glaubtet: Das höhnische Lachen einer Frauenstimme und das gequälte Stöhnen eines Mannes.
Doch egal wie sehr ihr euch anstrengt, ihr könnt nicht die Richtung aus der die Geräusche stammen ausmachen, geschweige denn ihre Urheber.
Stattdessen verändert sich eure Umgebung, als langsam aber sicher der Pfad enger wird und schließlich kaum mehr als zehn Meter breit ist. Ihr biegt um ein weitere Kurve und es zeigt sich euch ein Bild, das so keiner von euch je gesehen hat.
Auf den ersten Blick könnt ihr das, was ihr vor euch seht nicht einordnen, doch mit längerer Betrachtung wird euch klar, dass in der Felswand vor euch wohl einst ein Höhleneingang mit etwa sechs Metern Durchmesser gewesen sein muss. Doch statt einer Höhle seht ihr jetzt eine langgezogenen Schneise, die sich durch massiven Fels zieht und so den Pfad fortsetzt.
Während die Felswände neben euch inzwischen sicherlich hundert Meter aufragen sind es vor euch gerade mal zehn Meter. Aber in dem Zwischenraum gibt es keinen langsamen Übergang, wie es natürliche wäre, sondern eine schroffe Kante, ganz so als hätte irgendetwas den Berg, der sich dort einst befunden haben musste, gepackt, ihn einfach abgerissen und fortgeschleudert. Auch wenn ihr euch keinen Reim auf dieses Bild machen könnt, so seid ihr euch doch einer Tatsache bewusst:
Ihr habt die Wunde erreicht!