12. Eleint 1373 DR, im Jahr der Schurkendrachen Wir sind nach Aulbesmühle aufgebrochen und folgen dem Einhornlauf nach Norden. Der Gesundheitszustand des Barons ist schlecht. Wir sind daher gezwungen realtiv langsam zu reisen....
13. Eleint im Jahr der SchurkendrachenSpoiler (Anzeigen)Wir kommen nur langsam voran. Yuki nörgelt, da es Ihr gar nicht schnell genug gehen kann. Aber auch die übrigen drängen zur Eile. Sie wollen zum einen den Baron so schnell wie möglich zum Sunetempel bringen, zum anderen aber auch Lysander, seinen Neffen, in Aulbesmühle suchen. Er könnte das nächste Opfer des "Haus des Kreises" werden, oder aber ein Agent dieser Organisation sein. Schließlich gibt es da ja noch diesen ominösen, mit "L" unterschriebenen Mordauftrag. Auch für den Giftanschlag auf den Baron hat er ein Motiv, da er dessen einziger Erbe ist.
Naoko, unser neuer Gefährte, hat einen Brief für Lysander, in dem der alte Baron ihn auffordert, uns zu unterstützen. Hoffentlich schließt das meine Bezahlung mit ein. Da fällt mir ein, Lysander ist damals so überhastet nach Aulbesmühle aufgebrochen, dass ich gar keine Gelegenheit hatte ihn kennen zu lernen.
Ich für meinen Teil hoffe, dass es Kieron gelingt den Baron zu retten. Vielleicht kann uns Aulbes sagen, was in dem Buch steht, das wir unter so großen Mühen und Gefahren aus dem Depot geborgen haben. Außerdem kann er uns dann sicher erklären, warum der Kreis von ihm ein aufwändiges Porträt angefertigt und aufbewahrt hat und wer die anderen beiden Herren auf den Bildern sind.
14. Eleint im Jahr der SchurkendrachenSpoiler (Anzeigen)
Ich mache mir so meine Gedanken über Naoko. Sein voller Name ist Naoko Ajani. Er ist ein Halbling. Selbst bezeichnet er sich als Hin. Sein Volk lebt sehr weit von hier entfernt im Süden. Er scheint mit irgendwelchen "Geistern" im Bunde zu sein und ist -wie auch unsere mürrische Audhild zugeben muss- ein kompetenter Heiler.
Seine Heimat verließ er wegen einer Vision, von deren Inhalt er uns aber nichts erzählte. Seine Meisterin deutete sie dahingehend, dass sein Stamm in großer Gefahr sei und diese nur abgewendet werden könnte, wenn sich der kleine Kerl auf eine gefahrvolle Reise begebe. Später erfuhr er, dass das "Haus des Kreises" hinter dem Unheil steckt, das seinem Stamm droht und das diese Organisation auch die Aulbesfamilie auslöschen will.
Sein Weg führte, und hier wird es interessant, in das von den Yuan Ti beherrschte Hlondeth. Er begegntete sogar der Matriachin Dediana Extaminos, einer mächtigen Yuan Ti! Was gäbe ich darum, dabei gewesen zu sein!
Sie berichtete ihm, dass auch ihr Volk und ihr Haus durch die Machenschaften des Kreises in Gefahr seien. Angeblich versuche jemand, die Macht des Schlangengottes Sseth an sich zu reißen und seinen Platz einzunehmen.
Dediana nannte ihm dann noch den Namen eines Schiffmeisters in Tiefwasser, an den er sich im Notfall wenden könne.
15. Eleint im Jahr der SchurkendrachenSpoiler (Anzeigen)
Dem Baron geht es unverändert schlecht. Audhild und Naoko gelingt es kaum ihn am Leben zu erhalten. Da heute sonst nichts aufregendes passiert ist, habe ich mich entschlossen meine Vision aufzuzeichnen. Dieses einschneidende Ereignis hat mich ja immerhin in meinem Entschluss bestärkt, Mystar zu dienen.
An unseren vorletzten Abend in Aulbesmühle war ich noch allein des Nachts drausen. Plötzlich lösten sich die Sterne vom Himmel, kamen auf mich zu und umgaben mich in einem funkelnden, das Auge fast blendenden Wirbel. Sieben dieser Sterne lösten sich aus dem Wirbel und formten einen Kreis, in dem ein Gesicht erschien; ein Gesicht, dass ich noch nie zuvor gesehen hatte, von dem ich aber sofort wusste, wem es gehörte. Ehrfurcht und das Wissen um die Kraft der Magie ließen mich erzittern... Schwarze Augen blickten aus einem grimmigen Gesicht forschend auf mich hinab, als ob sie in mein inneres Selbst zu blicken vermochten. Dann öffnete Khelben Schwarzstab seinen Mund:
Ich kenne Euch nicht, und doch erging an mich der Ruf, Euch eine Mitteilung zu überbringen. Wo Ihr auch gerade seid, Ihr solltet mich in Tiefwasser aufsuchen, soblad Ihr die Zeit dazu findet. Wie es scheint, seid Ihr in einen Strom von Ereignissen gezogen worden, der das Antlitz Faerûns für immer verändern könnte. Ihr werdet Rat und Führung brauchen, wie sie Euch nur die Herrin der Magie selbst geben kann... durch meine Hände wie es scheint.
Denkt nicht, dass es Zufall ist, der Euch dahin gebracht hat, wo Ihr nun steht. Mystras Wege sind unergründlich, doch überraschend oft stehen ihre Diener im Brennpunkt der Ereignisse. Wie es scheint, seid Ihr einer dieser Erwählten und, Khelben grinste humorlos, wer weiß, wenn Ihr Eure Sache gut macht, werdet Ihr tatsächlich eines Tages diesem Begriff eine ganz andere Bedeutung zuweisen können.
Kommt zu mir, und lasst uns herausfinden, wie ich Euch helfen kann.
Khelben nickte knapp, dann verblasste sein Gesicht, und die es umrahmenden Sterne vereinten sich zu einem einzigen, der im Sternenwirbel um mich herum aufging. Und dann...war es wieder dunkel, und die Sterne standen wieder an dem Ort, an dem sie auch sonst zu sehen waren.
Ich bin von Mystra für etwas ausersehen worden! Wenn das mein Oheim wüßte...
Sobald wir den Baron heil und sicher in Aulbesmühle abgeliefert und Lysander gefunden haben sollten wir uns nach Tiefwasser begeben!
16. Eleint 1373 DR, im Jahre der Schurkendrachen. Spoiler (Anzeigen)
Dem Baron geht es wirklich schlecht. Mystra und ihren sieben wirbelnden Sternen sei Dank werden wir Aulbesmühle nun bald erreichen. Kurz vor dem Ort hatten wir eine seltsame Begegnung mit einem Holzfäller. Er hatte sich bei unserem Nahen im Gebüsch versteckt, doch vor meinen überaus scharfen Augen konnte er sich nicht verbergen. Der alte Mann war überaus höflich und sprach mich mit "Euer Gnaden" an. Überhaupt war er die ganze Zeit über sowohl sehr nervös als auch servil und schien begierig zu sein, aus meiner Nähe zu kommen. Mit seinem zahnlosen , häßlichen Mund versicherte er uns, dass er keine "unerlaubten" Bäume gefällt habe, dass Aulbesmühle nicht weit sei und das wir uns sputen sollten, ein Monster lauere in den Wäldern. Komischer Kauz.
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Dann haben wir in der Abenddämmerung endlich Aulbesmühle erreicht. Diese kleine Siedlung ist in eine weite Schleife des Einhornlaufs eingebettet. Wir überquerten eine kleine Steinbrücke, die den Einhornlauf am östlichen Rand Aulbesmühles überquert. Die Siedlung war nun besser zu erkennen; die teils gepflasterten und bis auf ein paar etwas misstrauisch herüberblickende Passanten leeren Straßen und Gehwege werden offenbar regelmässig von Müll und Unrat gesäubert. Die Häuser sind klein und offenbar schon etwas älter, wie die Risse im Mauerwerk verrieten. Nirgendwo war Unkraut zu sehen und in die Fensteröffnungen war teilweise sogar buntes Glas eingesetzt, was für einen gewissen Wohlstand hier im Städtchen spricht. Alles wirkt anheimelnd, da man hier offenbar sehr viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit legt. Ugnor wird sich freuen!
Drei Gebäude sind besonders erwähnenswert. Das erste ist die große Getreidemühle am Ostrand der Stadt, die an einem künstlich angelegten Wassergraben steht, der die beiden Enden der Flußschleife miteinander verbindet und der knapp neben der Brücke endet. Das zweite ist ein zweistöckiges Gebäude mit einem angrenzenden kleinen Stall, dessen Vorderfront mit Weinreben bemalt ist, die so lebensecht dargestellt sind, dass man fast glauben kann, das Haus sei damit bewachsen. Es handelt sich um die mir schon bekannte Herberge "Zur Waldlichtung". Bei meinem letzten besuch war der Wirt -wie hieß er noch gleich- sehr effizient aber etwas maulfaul. Naja Stedd und er können um die Wette schweigen.
Zuletz ist der Selunetempel mit seinem schönen, schlanken Turm zu nennen. Naoko und Audhild bringen den Baron zum ihm. Hoffentlich ist Kieron, der Hohepriester der Sune auch wirklich da! Bei meinem letzten Besuch war er auf Reisen, was ich meinen Gefährten aber nicht erzählt habe. Schließlich wollte ich sie nicht beunruhigen
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Die anderen und ich gingen derweil in die "Waldlichtung". Die Besucher der Wirtschaft reagierten auf mich äußerst mißtraurisch und zurückhaltend, was nicht weiter verwunderlich war. Die Bewohner Aulbesmühles sind einfache Leute, die mit Vertretern meiner Rasse kaum Erfahrung haben, und wenn dann kaum gute. Die Elfen hier im Hochwald achten recht streng darauf, dass niemand gegen die Natur frevelt. Dazu gehören in ihren Augen auch Dinge wie Berg- und Ackerbau oder das Fällen von Bäumen. Es existiert zwar ein Vertrag mit Baron Aulbes, der dieser Siedlung hier ein begrenztes Abbaurecht zugesteht, aber sobald etwas schlimmes geschieht, geht sofort das Gerücht um, die Elfen hätten den Vertrag für nichtig erklärt und wollten Aulbesmühle zerstören. Das erklärt das Verhalten dieses verschroben Holzfällers.
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Das Misstrauen der Dörfler hängt auch mit dem Monster zusammen, vor dem uns der verschrobene Alte gewarnt hat. Dieses Wesen hat vor einiger Zeit einen Mann namens Bogenmacher, seines Zeichens Kapitän der Wache im Wald getötet.Über diesen Vorfall konnte uns Durmain, der Wirt der "Waldlichtung, nur soviel sagen, dass es Ghini Adlerauge war, die die Leiche im Wald gefunden hatte. Aus irgendeinem Grund spricht sie mit niemandem darüber. Aber er selbst hat als Mitglied der Stadtmiliz den Leichnam gesehen. Er war schrecklich zugerichtet, irgendeine Bestie muss grosse Stücke aus ihm gebissen haben. Kapitän Bogenmacher war nicht das einzige Opfer! Im letzten halben Jahr sind immer wieder Einwohner des Dorfs oder der umliegenden Höfe verschwunden. Einfach so, ohne dass man ihre Leichen gefunden hätte. Die Leute bringen auch diese Ereignisse augenscheinlich mit den Elfen in Verbindung.
Durmaine hat Lysander nicht in der Herberge gesehen. Wenn er nach Aulbesmühle gekommen ist, dann heimlich, da auch sonst niemand etwas über ihn zu wissen scheint. Ghini Adlerauge und der Bürgermeister könnten uns, nach Durmaines Meinung, in dieser Sache am ehesten weiterhelfen; vor allem Kaptänin Adlerauge, da sie mit Lysander gut befreundet ist.
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Der Wirt gab uns dann zu verstehen, dass er in letzter Zeit unter übler Nachrede zu Leiden hat. Ein Mann mit Fretchengesicht nannte ihn tatsächlich einen Dieb! Bei diesem Kerl handelt es sich um Clothen, den Müller, der seinerseits ein Unruhestifter sein soll. Gegen ihn wird nichts unternommen, da der Baron persönlich ihn angestellt hat.
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Wir begaben uns zum Rathaus, wo wir Ghini Adlerauge und den Bürgermeister trafen. Ghini Adlerauge ist eine abweisende Frau, die von einem Wolf begleiet wird, was den Schluss zuläßt, dass sie eine Waldläuferin ist und die Natur jeder menschlichen Siedlung vorzieht. Der Bürgermeister Linnus Whalcotte hat uns hingegen freundlich empfangen und unsere Fragen geduldig beantwortet.
Wo Lysander zu finden ist, konnte auch er uns nicht sagen, da dieser zum einen gerne geheime Kontrollbesuche mache und zum anderen die freie Natur liebe und sich daher in der Regel nicht bei ihm melde. Letzteres könnte seiner Ansicht nach erklären, warum Lysander und Ghini sich gut verstehen. Audhild bestätigte später das der Baron Lysander häufiger auf Kontrollreisen schickte.
Über den Mord an Bogenmacher und die verschwundenen Dorfbewohnern, konnte Linnus uns im Grunde nichts sagen. Er schilderte aber eindringlich, dass diese Vorfälle zu großer Verunsicherung im Ort gefürt haben. Einmal sei Durmain als Urheber verdächtigt und beinahe gelyncht worden. Nur das Eingreifen Ghini Adlerauges habe Schlimmeres verhindert.