AppearanceAlter: 25
Größe: 1,85m
Gewicht: 78kg
Vor euch steht ein ernster junger Mensch mit mittelkurzen blonden Haaren, welche sich bisher jeglichen Zähmungsversuchen widersetzt haben und deshalb immer etwas struppig ausschauen. Kralitz ist kräftig gebaut und man sieht ihm an, daß er wohl regelmäßig trainiert um seinen Körper in Schuß zu halten. Seine vom Wetter gegerbte Haut zeugt davon, daß er in den letzten Monaten viel Zeit unter dem freien Himmel verbracht hat. Sollte er einmal weder Hemd noch Rüste tragen, so kann man quer über die Brust ein
aufwendiges Muster auf seiner Haut erkennen. Er trägt keine Art von Schmuck, bis auf einen kostbar anmutenden Siegelring an seiner linken Hand. Normalerweise legt er bei seiner Kleidung mehr Wert auf den praktischen Nutzen als auf die Optik, deshalb trägt er wetterfeste Stiefel, eine lederne Hose sowie dazu passend Hemd und Lederjacke. Ansonsten gibt er eigentlich eine eher unscheinbare Gestalt ab, was durch seine schweigsame Natur und manchmal ruppige Art noch forciert wird.
Ein anderes Bild von ihm ergibt sich meist nur im Kampf, denn die Kombination aus der eigens für ihn angefertigten Vollplattenrüstung, seiner kräftigen körperlichen Statur und dem geschickt geführten Ranseur geben ein beeindruckendes Bild ab.
StoryPart 1: Seinen Weg finden
Kralitz d'Deneith stammt aus Karrnath, es wurde in einer Enklave des Hauses Deneith in Karrlakton geboren. Sein Vater entstammte einem nur wenig einflussreichen Zweig der Familie, doch schon früh zeigte er das Potential und den Willen dies zu ändern. Wie es von den einem d'Deneith erwartet wird, leistete sein Vater Dienst in einer der Gilden des Hauses, und zwar in der Blademarks Guild. Dort arbeitete er sich von einem einfachen Kommandaten der Söldnertruppen hoch, bis zur einflussreichen Position eines Generals. Er hatte somit die Grundlage für eine eigene Machtposition im Haus geschaffen, und wurde auch nach kurzer Zeit schon in eine führende Position berufen.
Als zweiter Sohn seiner Eltern genoß Kralitz einige Freiheiten, die seinem älteren Bruder Krosis d'Deneith nicht vergönnt waren. Von diesem wurde erwartet, daß er den Status der Familie innerhalb des Hauses weiter anhob. Krosis, seinem Vater charakterlich sehr ähnlich, leistet seinen Dienst also ebenfalls in der Blademarks Guild ab, um von dort aus eine wichtige Position im Haus einnehmen zu können. Seinen Vater erfüllt der Weg, den Krosis eingeschlagen hat, natürlich mit Stolz.
Kralitz hingegen hat nicht nur sein blondes Haar von seiner Mutter geerbt, sondern wohl auch den Groß seiner Charaktereigenschaften. Der Politik des Hauses schenkte er immer gerade soviel Aufmerksamkeit, wie von einem d'Deneith erwartet wurde, niemals mehr. Der Letzte Krieg hatte für ihn ebenfalls wenig Bedeutung, zwar war Haus Deneith in der Vermittlung von Söldnern tätig, doch wie alle Drachenmal Häuser stand es im Letzten Krieg neutral zu den verschiedenen Nationen.
Als er in das wehrfähige Alter kam, nahte auch für ihn die Entscheidung wie er dem Haus dienen sollte: Er entschied für das Leben eines Leibwächters in der Defenders Guild. Sein Vater gewährte ihm diesen Wunsch, denn seinen Erben hatte er ja schon in Krosis gefunden. Und so wurde Kralitz zu einem Leibwächter ausgebildet, eine Tätigkeit in der er seinen Lebensinn fand.
Part 2: Mein Leben für das Eure
Schon im ersten Jahr seiner Ausbildung manifestierte sich das Drachenmal seines Hauses auf Kralitzs Haut, eine Tatsache die ihn für seine Vorgesetzten noch nützlicher machte. Denn gute Leibwächter konnte mit genügend Disziplin und Erfahrung jeder ausbilden, doch waren es die magischen Eigenschaften ihres Drachenmals, die den Anhängern von Haus Deneith den entscheidenen Vorteil gegenüber der Konkurrenz gaben.
Seine Ausbildung nahm Kralitz mehr als ernst, und so war es schließlich kein Wunder, daß er schnell in den Reihen der Defenders Guild aufstieg. Zunächst wurde er immer wieder neuen Trupps zugewiesen, um eine möglichst große Vielfalt an Situationen im Leben eines professionellen Leibwächters kennen zu lernen. Schnell arbeitete er sich in die jeweilige Situation ein, denn jede Person und jede Umgebung verlangt nach einer anderen Taktik. So verbrachte er seine Zeit damit, von den Veteranen zu lernen und seine Fertigkeiten zu schärfen.
Nach einiger Zeit des Dienstes stand dann endlich eine Beförderung an: Er erhielt das Kommando über einen eigenen kleinen Trupp von Leibwächtern des Hauses, bestehend aus ihm selbst, einem Schwertkämpfer sowie einem jungen Magier. Anfangs bekamen sie verschiedene kürzere Aufträge in Karrnath, die sie alle mit Bravour meisterten, selbst kritische Situationen konnten sein Trupp überwinden.
Eines Tages, der Letzte Krieg war seid einigen Monaten offiziell beendet, erhielt sein Trupp den Langzeitschutz einer Person als Auftrag. Diese Form des Personenschutzes ließ sich Haus Deneith gut bezahlen, meist wurde er nur vom Adel oder sehr reichen Kaufleuten in Anspruch genommen. In diesem Fall war es der Sohn eines Adeligen aus Karrnath, Hendrik ir'Sarir. Hendrik war nur wenige Jahre jünger als Kralitz, und anfangs war der Jüngling nur wenig begeistert von der Vorstellung, ständig ein Mitglied des Trupps in seiner Nähe zu haben.
Doch über die Wochen hinweg lernten sie sich besser kennen, und zwischen Kralitz und Hendrik entwickelte sich etwas, daß es für einen Leibwächter nicht geben sollte: Freundschaft. Kralitz wusste, daß es gegen die Regeln verstieß, denn persönliche Gefühle zwischen der Schutzperson und seinem Leibwächter waren ein ablenkender Faktor. Hendrik, der meist nur den Umgang mit Dienern gewohnt war, schien das erste mal außerhalb seiner Familie auf einen Menschen zu stoßen, mit dem er offen reden konnte. Er zeigte sich fasziniert von Kralitz militärischer Art, schon bald lehrte Kralitz seinem jungen Schützling sogar den Umgang mit dem Schwert.
Umgekehrt bewunderte Kralitz die offene Art des jungen Edelmanns, der niemals gelernt hatte in den Kategorien des Militärs zu denken. Lange Nächte brachten sie damit zu, über Themen wie Philosophie oder die Liebe zu reden, eine neue Erfahrung für Kralitz. Schon bald entwickelte sich ein enges Band der Freundschaft zwischen den beiden.
Kralitz Leben nahm an einem Tag wie jedem Anderen ein schlagartiges Ende. Ein Ausflug Hendriks vom Anwesen der ir'Sarirs in die nahegelegene Stadt stand auf dem Programm, natürlich nur in Begleitung seiner Leibwächter. Es war ein Standarteinsatz wie sie ihn viele male in der Ausbildung geprobt hatten, die Schutzperson wurde sicher vor Fernkämpfern in einer Kutsche transportiert, Kralitz bildete zu Pferd die Vorhut und die anderen beiden die Nachhut.
Der Überfall ereignete sich auf der Straße nahe einem kleinen Waldstück, und war stümperhaft durchgeführt. Zwar waren die Straßenräuber zahlenmäßig überlegen, doch hatten die wenig Sinn für Strategie und weder die Ausbildung noch die Ausrüstung eines Angehörigen der Defenders Guild.
"Diese Kutsche steht unter dem Schutz von Haus Deneith !" donnerte Kralitz dem Anführer der Räuber entgegen.
"Ihr werdet keine Hand an sie anlegen, solltet ihr es versuchen, werden wir keine Gnade zeigen. Gebt auf und zieht euch zurück, um eure Leben zu retten." Die Straßenräuber ließen sich nicht beeindrucken und gingen zum Angriff über, doch Kralitzs Trupp behielt im darauf folgenden Kampf die nötige Disziplin und schien die Oberhand zu gewinnen.
Doch den Kampfeslärm im Inneren der Kutsche vernehmend, beschloß Hendrik seine Leibwächtern zu unterstützen, schließlich konnte auch er mit einem Schwert umgehen. So verließ der junge Adelige die gesicherte Kutsche, um sich ebenfalls den Angreifern zu stellen. Als Kralitz diese Torheit bemerkte, wandte er sein Pferd und brüllte: "
Verdammt, zurück in die Kutsche !" Doch er konnte die Katastrophe nicht mehr verhindern, ein Armbrustbolzen zischte nur knapp an ihm vorbei und durchbohrte Hendriks ungeschütztes Herz, dieser brach gurgelnd auf dem Boden zusammen.
Tränen füllten Kralitz Augen, und die pure Wut erfasste sein Inneres. Ungeachtet eigener Verletzungen verfiel er in einen Rausch, sein Ranseur wirbelte herum und nahm an diesem Tag den meisten Angreifern ihr Leben. Doch am Ende des Schlachtens brach er zusammen, sein Körper von unzähligen Wunden übersäht, sein Inneres ausgebrannt und leer.
Versagt, er hatte so abgrundtief versagt. Seine Freundschaft zu Hendrik hatte letztendlich dessen Tod gebracht.Part 3: Danach...
Der Vorfall wurde in der Defenders Guild zwar bedauert, doch schien allgemeiner Konsens darüber zu herrschen, daß Hendrik ir'Sarir durch eigene Torheit ums Leben kam. Kralitz hätte seine Position weiterhin behalten können, doch er wusste nicht wie er jemals wieder als Leibwächter arbeiten sollte.
Mein Leben für das Eure. hatte er einst einen Eid abgelegt, und doch war er noch am Leben und Hendrik tot.
So nutzte er den Einfluss seiner Familie, um sich von der Defenders Guild auf selbstbestimmte Zeit beurlauben zu lassen, offiziell hieß es er würde sich fortbilden lassen. Zu einem gewissen Grad entsprach dies sogar der Wahrheit, denn Kralitz fühlte sich innerlich leer und suchte nach einem neuen Sinn im Leben. So zog er aus, um Khorvaire zu bereisen und vielleicht ein neues Ich zu finden. Viele Monate war er unterwegs, zu Pferd, mit der Lightning Rail oder zu Fuß. Oftmals erkundete er fremde Städte von einer der vielen Enklaven des Hauses Deneith aus, doch manchmal zog es ihn auch fernab der großen Metropolen in die Natur. Und so begab es sich, daß er eines Tages, viele Monate nachdem er ursprünglich aus Karrnath aufgebrochen war, ein kleines Dorf erreichte...