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Autor Thema: [IC] Für Stadt und Freiheit  (Gelesen 42028 mal)

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Der Tod

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« am: 29.08.2006, 22:13:03 »
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Mit dem leisen Geräusch von Metall auf Stein im ansonsten totenstillen Raum wird der schwere, reich verzierte Kelch auf dem Tisch abgesetzt. Ein einzelner Tropfen des kostbaren roten Getränks wandert langsam an seiner Seite hinunter, gewinnt an Geschwindigkeit je näher er seinem Ende kommt welches er bald auf der marmornen Tischplatte finden wird.
Er gleitet die sanfte Rundung des Gefäßes hinunter und wird dann vom schlanken kleinen Finger einer sehnigen, schneeweißen Hand aufgefangen und fortgetragen, hinauf ins Dunkel.
Kurz darauf erscheint die Hand wieder, wie körperlos im schwachen Lichkreis der einzelnen, stark heruntergebrannten Kerze schwebend und nähert sich bedächtig, abwägend dem quadratischen Feld des Krieges.
Stumm und starr, mit scharfkantig gegen das flackernde Zwielicht herausstechend, stehen die kunstvoll und grotesk gestalteten Figuren da und harren ohne Gefühlsregung ihrem Befehl, warten auf ihren Zug welchen sie ausführen werden, gleich ob er Triumph oder Untergang für sie bedeuten möge.
Die Partie ist erst vor kurzem eröffnet worden, noch sind kaum Vorstöße gewagt oder Verluste erlitten worden. Eine schwarze Festung hatte sich lauernd vorgewagt, auf der weißen Gegenseite schritten die ersten Soldaten ihrem düsteren Schicksal entgegen.
Die schlanken Finger streichen flüchtig über die unbewegte, nachtschwarze Schlachtreihe. Plötzlich zuckt die blasse Hand zurück und verschwindet. Ein einsames Zischen als die Flamme der Kerze verlischt.
Die starren Fronten versinkt in undurchdringlichem Schatten.
Mit leisem Kratzen zieht eine im Dunkeln verhüllte Figur über das Feld.
Der nächste Zug ist getan.
Ein weiterer Zug ist getan und ein nächster muss folgen. Aktion und Reaktion, Ursache und Wirkung. Eherne Gesetze.
Ein Stuhl wird abgerückt, mit langsamen, einsamen Schritten verlässt jemand den Raum. Quietschend wird die Tür zugezogen und schließt dann mit einem dumpfen Krachen.
Dann herrscht Stille.
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Der Tod

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #1 am: 31.08.2006, 15:59:05 »
Der Regen, welcher vor wenigen Minuten noch dicht prasselnd auf die Stadt niedergegangen war ist einen tröpfelndem Nieselregen gewichen und der einheitlich graue Himmel lässt die erst niedrig am Himmel stehende Sonne nur erahnen.
Die erste Schlacht war geschlagen und die Stadt Gerleth, welche im wahrsten Sinne des Wortes im Schlaf überrascht worden war rüstet sich nun.
Auf den Straßen, welche hier und da von abgebrannten, schmutzig-rußigen Gebäuden und durchbrochenen Barrikaden gesäumt sind, herrscht verbissene Hektik. Kaum jemand hat an diesem Morgen ein plauderndes Wort übrig, Reservisten werden eingezogen, Bewaffnete eilen von hier nach dort, die Mauern sind besetzt und die Tore sind verriegelt und schwer bewacht.
Gerleth hat in der vergangenen Nacht dank der Tapferkeit von Söldnern und Soldaten keine tödliche Wunde empfangen und die dreskener Truppen, welche immernoch in recht großer Entfernung von den Stadtmauern lagern scheinen dies zu wissen.

Vor der trutzigen Kommandatur mit angeschlossener, breiter Kaserne, um welche herum immernoch die Spuren von heftigen Kämpfen zu sehen sind, haben sich mehrere Kommandos von Stadtwachen versammelt und werden von ihren Hauptleuten instruiert, Befehle hallen durch die Luft und Meldegänger eilen wort- und grußlos zwischen den frisch aus den Lagern geholten Karren mit Waffen und Harnischen hin und her.
Der gepflasterte, im Vergleich zur Kaserne relativ kleine Innenhof, ist dagegen recht leer.
Oberst Thormun geht mit einem ihm unterstellten Offizier auf und ab, redet leise aber entschieden auf ihn ein und entlässt ihn schließlich mit einem Nicken ohne dass der andere etwas gesagt hätte. Er salutiert nur und schreitet dann mit raschen Schritten davon. Draußen, als er an der vorgeschobenen Wachstation vorbei ist, mustert der Offizier abschätzend ein paar Söldner welche offensichtlich auf dem Weg zur Kommandatur sind.
Diese haben offensichtlich ebenfalls ihren Teil der nächtlichen Kämpfe getragen und nähern sich dem grimmigen, schwer gerüsteten Wachposten welcher aufmerksam den Eingang in den Hof bewacht. Unter der Kaputze seines öligen Überwurfs aus Leder an welchem der sporadische Regen herabrinnt mustern seine braunen Augen die nahende Gruppe genau - seine Anweisungen sind unmissverständlich...
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Brandon

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #2 am: 02.09.2006, 00:51:38 »
Brandon nähert sich der Kaserne missmutig. Der Tag ist genauso trübe wie sein Magen leer, und so soll ein Mann kämpfen! Immerhin, so denkt er grimmig, der Auftakt verspricht jedem, der zugriefen will, so viel Ruhm, wie er mit beiden Händen wegtragen kann. Mal schauen, wie es weitergeht, was wir heute erledigen sollen.

Er will sich in Richtung Hof begeben, doch der Wachmann stoppt ihn und seine Mitreisenden  vor der Kommandatur.
"Die Plaketten." brummelt er und kontrolliert diese bei Brandon und Borthar bevor er beiden knapp zunickt. Auffordernd blickt er dann Ank und Pekhari an.
"Plaketten vorzeigen, Söldner!"
Die Götter helfen dem, der sich selbst zu helfen weiß.

Pekhari Sebekhotep

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #3 am: 02.09.2006, 22:41:25 »
In einem freundlichen Tonfall meint Pekhari zum Wächter.:
"Du solltest auf deinen Ton achten, Soldat, wenn du nicht weisst, mit wem du sprichst."
Regnum Defende

Der Tod

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #4 am: 02.09.2006, 22:48:45 »
Etwas überrascht blickt der Wächter, dessen abgespannte Gesichtszüge auf Übernächtigung schließen lassen, auf und nickt Pekhari dann müde zu.
"Schon recht, mag sein. Die Plaketten dann, bitte, sonst darf ich Euch nicht einlassen. Kriegsrecht."
Entschuldigend zuckt der Soldat die Schultern, versperrt aber nichtsdestotrotz weiter den Weg.
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Borthar

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #5 am: 03.09.2006, 14:38:38 »
Borthar fasst sich an den Hals und holt unter seiner Rüstung die Plakette hervor, die er an einem Lederband um seinen Hals trägt. Dann zeigt er sie ohne Worte der Wache am Tor um endlich eintreten zu können.

Gallasal der Vorlaute

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #6 am: 03.09.2006, 22:25:24 »
Nachdem Gallasal seine Ausrüstung und sich vom Unrat der Kanalisation gereinigt hat, gönnt er sich noch ein paar Stunden der Ruhe. An Schlaf ist nicht wirklich zu denken in der restlichen Nacht, sind doch die Bilder des Erlebten nur schwer zu verdauen.
Als der Morgen schließlich anbricht, gönnt sich der Gottes-Krieger ein karges Frühstück, packt seine Habseligkeiten zusammen und macht sich auf zur Kommandantur. Man sollte den Oberst nicht warten lassen, der schreit dann immer gleich so

Als Gallasal auf den Weg einbiegt der ihn zur Kaserne bringt sieht er vor sich eine Gruppe, die gerade mit dem Wächter am Tor zu diskutieren scheint. Doch kurz darauf gewährt man ihnen Einlass, so dass es nun an ihm ist, den Kasernenhof zu betreten. Er kramt die Söldner-Plakette hervor und hält sie mit ausgestrecktem Arm hoch über seinen Kopf, so dass man sie schon von weitem sehen kann.
"DIESMAL MÜSST IHR NICHT MIT GALLASAL SCHIMPFEN; DIESMAL ZEIGE ICH EUCH GLEICH DIE PLAKETTE"
Offensichtlich ist er schon einmal durch das Tor gegangen und wer weiß, was ihn heute erwartet...
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen...

Der Tod

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #7 am: 04.09.2006, 15:54:53 »
Der Wächter schüttelt nur den Kopf als Gallasal seine Plakette präsentiert, gibt aber den Weg für ihn, Borthar und Brandon frei.
Mit einer Mischung aus Ungeduld und Misstrauen blickt der Wachmann nun Ank und Pekhari an. "Nun?"
Fragend wendet sich der Totenpriester an seine Herrin.
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Borthar

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #8 am: 04.09.2006, 23:23:44 »
Borthar dreht sich um als er bemerkt, dass Ank und ihr Begleiter aufgehalten werden. Von hinten klopft er dem Wächter auf die Schulter. Das sind Zivilisten, aber sie haben sich am Tor recht gut geschlagen. Ich denke mal das sie auch als Söldner anfangen wollen, nicht wahr?! so wie er den Satz sagt blickt er zu Ank herüber.

Ank Neb Wajit

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #9 am: 05.09.2006, 00:10:30 »
Die Mumie fühlt sich ob der Komplikationen belästigt, doch andererseits ist ihr eine Belobigung für ihre unfreiwilligen Heldentaten für ein ihr kaum bekanntes Land und von einem noch weniger bekannten Kommandanten aus ebendiesem Land recht egal. In ruhigem, leicht herablassendem Ton, ohne den hilfsbereiten Borthar anzusehen, erwidert Ank dem Soldaten aus der Tiefer ihrer Kapuze: "Wir sind weder Gerlether Soldaten noch sind wir Söldner, daher werdet bei uns vergeblich nach Plaketten suchen. Genauer gesagt, sind wir... Handelsreisende aus Kemet, die leider einen sehr schlechten Zeitpunkt für ihre Reise gewählt haben. Nichtsdestotrotz haben wir für Eure Stadt gekämpft, und wenn hierzulande das Wort eines ehrenhaften Bürgers Gewicht hat, hier sind unsere Zeugen," dabei deutet die Königstochter mit einer knappen Handbewegung auf Brandon und Borthar.

Den seltsam lauten Neuankömmling versucht die Untote ohne den Kopf zu bewegen aus dem Schatten der Kopfbedeckung zu mustern. "Und was ist das für ein Possenreisser? Ist er denn taub?"

Der Tod

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #10 am: 05.09.2006, 16:49:49 »
"Verstehe."
Der Wachmann nickt und versucht mit zusammengezogenen Brauen Anks Gesicht zu erkennen.
"Dann bin ich befugt Euch fragen ob ihr ein Landsknecht Gerleths werden wollt. Die Bezahlung ist angemessen und ihr genießt die damit verbundenen Privilegien. Ich würde Euch stark dazu raten!
Ihr erhaltet Waren zum normalen Preis und unterliegt nicht den vom Rat im Zuge des Kriegsrechts erlassenen Sonderverordnungen."

Der Mann holt eine Schriftrolle sowie etwas zu schreiben hervor und blickt die beiden Kemeter fragend an.
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Ank Neb Wajit

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #11 am: 06.09.2006, 00:33:58 »
Die Mumie unternimmt nichts, was dem Wachmann einfacher machen würde ihr Gesicht zu erschauen. Stattdessen schaut sie nachdenklich unter der Kapuze hin und her. "Gerlether Landsknechte? Unverschämtheit! Aber andererseits würden sie uns als Zivilisten womöglich noch wo wegsperren, das... hülfe auch nicht weiter." Nach fast einer Minute hebt Ank leicht den Kopf an. "Also gut, ich sehe, die einzige weise Entscheidung wäre in diesem Fall, Eurem Rat zu folgen, es sei denn man hat ein großes Verlangen bis zur nächsten Flut ohne Ras Licht irgendwo zu verkommen... So sei es, Taju und Pekhari aus Bubastis streiten ab nun in Gerleths Namen, bis dieser Kampf geschlagen ist."

Pekhari Sebekhotep

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« Antwort #12 am: 06.09.2006, 13:34:30 »
Pekhari scheint überrascht zu sein, dass seine Herrin einwilligt, gemeine Söldnerin in einer fremden Stadt zu werden. Doch natürlich steht es ihm nicht zu, ihre Entscheidung anzuzweifeln.
"So sei es denn. Möge Sekhmet uns segnen. Wir sind nun Söldner."
Regnum Defende

Der Tod

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #13 am: 06.09.2006, 17:55:47 »
Der wohl von den Worten der beiden Kemetern etwas irritierte Wachmann holt, etwas unverständliches murmelnd, auch ein zweites Schriftstück hervor auf welchem er hastig die Anrede in die weibliche Form abändert und dann erst Ank vorlegt.
Als die Formalitäten geklärt sind erhalten Pakhari und die Mumie ihre kupfernen Söldnerplaketten und bekommen den Weg in Richtung Innenhof gewiesen.

Dort angekommen ist der Oberst nicht mehr zu sehen, stattdessen werden die sechs Söldner von einem geschäftigen Unteroffizier angewiesen sich in einer Reihe aufzustellen und, wie er es nennt, "Die Knochen zusammenzureißen", also Haltung anzunehmen. Oberst Thormun würde sich in wenigen Augenblicken um sie kümmern...
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Gallasal der Vorlaute

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #14 am: 06.09.2006, 22:24:04 »
"Heute hat Gallasal alles richtig gemacht, Pelor kann stolz auf einen seiner Söhne sein."
Wie ihm geheißen, stellt sich der Gotteskrieger in eine Reihe mit den anderen Söldnern. Dabei nutzt er die Gelegenheit und mustert die Gruppe, die zeitgleich mit ihm angekommen war ziemlich ungeniert. Offensichtlich ist ihm nicht bewußt, dass dies äußerst unhöflich ist oder aber es interessiert ihn einfach nicht.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen...

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