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Autor Thema: Seltsame Vorkommnisse  (Gelesen 54896 mal)

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Nodwick

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Seltsame Vorkommnisse
« am: 12.12.2006, 18:41:27 »
Essembra, die sogenannte Hauptstadt von Battledale, ist eigentlich nicht viel mehr als ein mittleres Dorf mit vielen Hütten in der Umgebung. Viele dieser Hütten befinden sich entlang von Rauthauvyr's Road, wo sich auch einige Türme für Bogenschützen befinden. Diese Türme sind, ausser in Kriegszeiten, nur selten besetzt.
Der stolz aussehende Ritter, der Rauthauvyr's Road entlang geritten kommt, ist sich dessen wohl bewusst, und ist gerade deshalb verwundert, weil er auf beinahe jedem dieser Türme einen Wachposten sehen kann. Obwohl die Wachen keine Feinde zu erwarten scheinen, ist ihre alleinige Anwesenheit schon beunruhigend. Irgendetwas liegt in der Luft...

Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #1 am: 12.12.2006, 19:21:28 »
‚Es war fürwahr kein leichtes gewesen, doch schließlich hatte Draconidas von Bernhold, Ritter von Cormyr, die entführten Kinder wohlbehalten in ihre Heimat zurückgebracht. Alle Chancen hatten gegen ihn gestanden, doch er hatte, mit nichts als seinem edlen Ross und seinem treuen Schwert als Verbündeten, seine zahlreichen Widersacher niedergestreckt und selbst den titanischen roten Drachen…’

„Titanisch…hm. Titanisch. Findest Du das übertrieben?“
Draconidas kaut nachdenklich auf dem Federkiel herum, mit dem er noch eben dabei war, eine neue Heldengeschichte in sein Tagebuch zu schreiben – natürlich über sich selbst und natürlich mit einigen dichterischen Freiheiten.
„He, Alusair. Ich rede mit dir.“
Draconidas beugt sich vor und tätschelt seiner weißen Stute den Hals, die erwartungsgemäß trotzdem keine Antwort gibt.
„Du könntest ruhig etwas Interesse zeigen, immerhin habe ich dich als ‚edles Ross’ tituliert. Nun ja. Vielleicht fällt mir später ein besseres Wort ein.“

Der junge Ritter vertaut Tagebuch und Federkiel wieder in der Satteltasche und wirft einen kurzen Blick nach hinten, wo sein zweiter Gefährte treuherzig einhertrottet – Azoun, das Maultier mit dem zweifelhaften Vergnügen, den Großteil der Habe des Ritters schleppen zu dürfen. Das an dessen Zaumzeug befestigte Seil ist am Sattelknauf des Ritters verknotet, so dass Draconidas beide Tiere kontrollieren kann.

„Es bleibt ohnehin keine Zeit mehr für die Prosa, wir scheinen da zu sein. Oho!“
Natürlich sind Draconidas die Wachen auf den Türmen nicht entgangen.
„Ich hatte mich ja auf eine ruhige Nacht hier gefreut, aber die Stadt sieht ja aus, als würde sie einen neuen Kronkrieg erwarten. Heda, Wache!“
Draconidas legt die Hand an die Schläfe, um seine Augen vor der langsam sinkenden Nachmittagssonne zu schützen, als er zu einem der Männer auf dem Turm emporruft.
„Für welchen Krieg rüstet man sich hier? Ist ein Angriff zu erwarten?“
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Nodwick

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Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #2 am: 12.12.2006, 19:30:57 »
"Es geht das Gerücht um, daß im Wald von Cormanthor etwas seltsames vorgeht," antwortet der Wachposten. "Deswegen hat der Stadtrat beschlossen, wir sollten hier aufpassen. Zum Glück hatte ich sowieso nichts Besseres zu tun." Oben sieht man den Wachposten mit den Schultern zucken.

Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #3 am: 12.12.2006, 19:47:49 »
"Etwas seltsames, soso."
Draconidas zog demonstrativ seinen Wappenrock zurecht - die Wache hatte bei ihrer Antwort nicht ein einziges 'Herr' oder 'Sir' hören lassen. Wofür war man denn Ritter, wenn man sich nicht ein paar schöner Titel erfreuen konnte?
Was die seltsamen Vorkommnisse angeht, macht sich der Junker noch wenige Gedanken darum - wahrscheinlich hat irgendein Jäger vor einem Bären reißaus nehmen müssen und sich eine Monstergeschichte ausgedacht, um nicht als Feigling dazustehen.
"Sag mir, guter Mann, wo finde ich in dieser Stadt eine standesgemäße Bleibe für die Nacht? Meine Tiere und ich sind schon seit dem Morgengrauhen unterwegs und erschöpft."
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Nodwick

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Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #4 am: 12.12.2006, 21:29:38 »
"Ihr könntet sehen, ob im Grünen Baum noch ein Zimmer frei ist. Da kümmert sich sicher auch jemand um die Tiere." Der Wappenrock scheint ihm völlig egal zu sein. Bei genauerer Betrachtung sieht der Kerl aber auch nicht wie eine Wache aus, sondern eher wie ein bewaffneter Zivilist. Wahrscheinlich weiß er es nicht besser.

Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #5 am: 12.12.2006, 23:38:22 »
"Danke."
Nun, dann eben nicht. Zugegeben ist es wohl auch recht unwahrscheinlich, dass sich Adelige, zumal ohne Gefolge, hierher verirren.

Wie auch immer. Allzu groß ist dieses Städtchen ja nicht, der 'Grüne Baum' sollte also schnell gefunden sein.


Insbesondere das Maultier Azoun scheint zu fühlen, dass Futter und ein Ruheplatz nicht mehr weit entfernt sind, denn es streckt die Nüstern vor und legt einen Schritt zu.
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Nodwick

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Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #6 am: 13.12.2006, 08:46:32 »
Mit etwas Glück erwischt der Ritter eine Abzweigung, die ins Zentrum führt. Dort befinden sich insgesamt etwa 80 Gebäude, die von einer Mauer umgeben sind. Das Tor, das sich vor Draconidas befindet, ist geöffnet, aber bewacht. Die beiden Wachen sehen allerdings so aus, als wären sie nicht sonderlich motiviert und winken Draconidas durch. Hinter dem Tor kann er schon den Grünen Baum, eine Herberge mit einem kleinen Tavernenteil, an einem Schild über der Tür erkennen.

Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #7 am: 13.12.2006, 21:00:02 »
"Ah. Na, immerhin."
Draconidas begutachtet die Herberge und ein vorfreudiges Lächeln zaubert sich auf sein Gesicht. Er hört seinen Magen schon lautstark auf sein Recht bestehen und auch sein Rücken war langsam müde von dem langen Ritt - zumal er in der unbekannten Gegend seine Rüstung lieber nicht hat ablegen wollen. Allein der Helm hängt am Sattel.
Der junge Ritter springt von seinem Pferd und streckt sich ausgiebig, bevor er der Stute die Flanke tätschelt und sie anweist, auf ihn zu warten.
Schließlich überprüft er noch einmal, ob sein Wappenrock auch richtig sitzt, um dann die Taverne zu betreten.
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Nodwick

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Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #8 am: 13.12.2006, 23:13:59 »
Als Draconidas die Taverne betritt, dauert es einen Moment, bis plötzlich ein Kellner neben ihm steht. "Oh, ein edler Gast! Tretet doch ein und nehmt Platz!" Mit einer Hand rückt er einen Stuhl zurecht, während er mit der anderen eine einladende Geste macht. "Bitte, was darf ich Euch bringen?" Sobald der Stuhl ruhig steht, wedelt er mit einem Tuch, das gerade noch an seiner Seite gehangen hat, über die Fläche, was wohl eher eine Geste ist, als daß es den Tisch reinigen würde.

Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #9 am: 17.12.2006, 12:27:11 »
"Etwas, was gut darin ist, Hunger und Durst zu vertreiben. Ein heißes Bier und eine Schale Eintopf vielleicht - außerdem einen Schlafplatz für die Nacht und jemanden, der sich um meine Tiere kümmert."
Draconidas lässt sich auf den Stuhl sinken und lockert seinen Gürtel - Erschöpfung macht sich stets am stärksten bemerkbar, wenn man beginnt, sich davon zu erholen.
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Nodwick

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Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #10 am: 17.12.2006, 13:15:47 »
"Natürlich, werter Herr!" antwortet der Kellner sofort. Bald darauf hat er einen großen Krug Bier vor sich stehen, und nach etwa drei Minuten bekommt er eine gut gegrillte Schweinshaxe und mehrere Stücke Brot.
"Eure Tiere werde ich sofort versorgen, und wenn Ihr fertig seid, zeige ich Euch gern Euer Zimmer. Lasst es Euch schmecken!"

Als der Kellner gerade bei dem Ritter steht, kommt eine Elfe von ihrem Zimmer in die Stube, scheinbar um ihr Mittagessen zu geniessen. Nur wenige Minuten darauf kommt ein Mensch, scheinbar mit dem selben Anliegen.

Sayara

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Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #11 am: 17.12.2006, 14:20:24 »
Sayara betritt mit der ihrem Volk eigenen Grazie den Raum und Mustert alle Anwesenden mit gleichgültigem Gesicht. "Hoffentlich begebe ich mich nicht um sonst unter diese stinkenden Barbaren. Aber selbst diese blinden ungebildeten Holzköpfe müssen die Ruinen des Wachturms des Ewigen Sternenlichts gesehen haben, der wohl nur 4-5 Tagesreisen von hier entfernt liegen muss."
Ihr Blick schweift weiter durch den Raum. "Widerlich. Unzivilisiert. Solltest du nicht schon tot sein?
Dieser dort scheint wohl besser zu sein als der Rest, zumindest trägt er ordentliche Kleidung..."

Damit fällt ihr Blick auf Draconidas, den sie noch einmal mustert und sich dann zu seinem Tisch begibt. Dabei zeigt sich ein Lächeln auf ihren Zügen: "Helles Lachen und süsses Wasser Freund. Sagt, habt ihr an eurem Tisch noch einen Stuhl frei für eine erschöpfte, reisende Dame?"

Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #12 am: 17.12.2006, 15:07:49 »
Draconidas kann ein wenig Verblüffung nicht verbergen. Zwar sind Elfen an vielen Orten Teil der menschlichen Gesellschaft oder leben zumindest mit den anderen Völkern zusammen, doch dieses edle Geschöpf wirkt in dieser einfachen Umgebung so fehl am Platze wie man es sich nur vorstellen kann.
Rasch erhebt sich der junge Ritter und verneigt sich, um dann nicht ganz dialektfrei, aber flüssig und verständlich in der Sprache der Elfen zu antworten.
„Süßes Wasser und helles Lachen, Freundin. Es ist mir eine Ehre, meinen Tisch mit Euch teilen zu dürfen – wenngleich ich nur ein einfacher Ritter bin, während eine Dame eurer Schönheit eines Fürsten würdig wäre. Mein Name ist Draconidas von Bernhold.“
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Sayara

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Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #13 am: 17.12.2006, 15:24:37 »
"Nur eines Fürsten, nicht eines Königs? Aber wie könnte ich von einem solchem Narren erwarten das er wahre Schönheit erkennt..."
Sayara kichert erst, lächelt dann und erwidert auf Elfisch: "Ihr ehr mich, Herr Draconidas. Ich bin Sayara aus der Familie Ashar."
Sayara warted dann, bis Draconidas ihr einen Stuhl vorgezogen hat, und setzt sich dann.
"Eine schöne Gegend ist das hier, nicht wahr? Sagt, ist dies euer Dorf?"

Seltsame Vorkommnisse
« Antwort #14 am: 17.12.2006, 15:54:01 »
Draconidas setzt sich seinerseits wieder und schüttelt den Kopf. "Nein, mein Dorf ist dies nicht - tatsächlich bin ich der dritte Sohn meines Vaters und habe daher keinen Anspruch auf ein eigenes Lehen. Noch nicht, zumindest", fügt er mit einem Schmunzeln hinzu, "Ich bin fahrender Ritter Cormyrs und eher zufällig hier. Aber auch Ihr scheint nicht hierherzugehören - nicht, wenn nicht auch Diamanten auf den steinigen Gründen der Flüsse zu finden wären. Ihr erwähntet bereits, auf der Reise zu sein. Darf ich mich erdreisten, nach dem Anliegen Eurer Reise zu fragen?"
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