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Autor Thema: Begierde und die Toten  (Gelesen 137822 mal)

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Aoskar

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Begierde und die Toten
« am: 27.03.2007, 20:18:48 »


Akt I - Das geflüsterte Wort

Die Taverne namens "Das Geflüsterte Wort" ist erfüllt mit dem Geflüster von vielen leisen Stimmen. Auch wenn ihr keine Details dieser Konversationen hört, ist das Thema doch klar - du und deine Mitabenteurer. Es ist eine arme und abgearbeitete Gruppe von Leuten, die euch da betrachtet, immer noch verdreckt mit dem Schmutz der Mühe eines langen Tages: eine Mischung aus Leichen- und Lumpensammlern, Sargmachern und Trägern, Klagenden und Totengräbern. Viele von ihnen tragen die formlosen grauen Roben der Staubmenschen. Das Décor des Platzes passt zu den Leuten und ihrem Distrikt: schädelförmige Laternen, Tische aus Sargdeckeln oder Steinsarkophagen, hauchdünne graue und schwere schwarze und purpurne Schleier umgeben euch. Ein runzliger Geselle mit nur einem Auge winkt euch an einen langen Tisch, der vor der Bar aufgestellt wurde und zu den drei Gestalten, die hier warten:
"Man kennt mich als den kahlen Gram.", sagt der grauhäutige, kräftige Wirt. "Dies sind Stiller Brom und Mutter Xero."
Er deutet auf einen kräftig gebauten und grossen, aber krank wirkenden alten mann und eine ältere Frau mit einer Haut, die wirkt wie rotes, rissiges Leder und zwei kleinen, elfenbeinfarbenen Hörnern.
"Wir sind die Stimmen des Distrikts, keine Faktols, keine Schakale, keine Goldenen Fürsten, aber wir sprechen für die Leute hier, und wir brauchen euch.
Dies war einmal ein ruhiger Distrikt,  grabesstill sogar. Aber in letzter Zeit hat Ärger es sich angewöhnt, durch unsere Strassen zu ziehen: Xaositekten, Schläger und Schlimmeres. Wir wollen, dass es wieder ruhig wird - und das ist eure Arbeit.
Natürlich wollen wir keine Gnadentöter oder das Harmonium hier, wir wollen unsere Geschäfte selbst erledigen und sind bereit, euch für dieses Privileg zu bezahlen. Wart den Frieden, haltet alles sicher und freundlich, haltet es am Laufen. Wir wollen nicht, dass irgendwelche armen Wichte von euch ins Totenbuch geshcrieben werden, nur etwas getreten, so dass sie sich benehmen-"
"Würd' ihnen recht geschehen, wenn sie geschrieben würden...", murmelt Mutter Xero.
Gram runzelt kurz die Stirn, dann fährt er fort:"Für diesen Dienst bieten wir Kost und Logis und ein bisschen Klimper extra, abhängig davon, was für Ärger ihr beseitigt. Falls es zum schlimmsten kommt, versprechen wir euch ein gutes und würdiges Begräbnis. Nun? Sind wir im Geschäft?"
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Drei

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Begierde und die Toten
« Antwort #1 am: 10.04.2007, 15:18:15 »
Drei betrachtet immer wieder mit neutralem Gesichtsausdruck die Frau mit der rissig-roten Lederhaut und den Hörnern. Zuerst Knorrknochen, dann der Echsenmann und nun diese Teufelsfrau. Was ist das nur für eine Welt? Aber die anderen Tavernengäste scheinen sich nicht an ihnen zu stören, also bleibt Drei auch ruhig und stört sich nicht an ihrer Erscheinung.
Wieder wird sie mit so vielen Namen konfrontiert, die sie noch nie gehört hat. Die meisten scheinen nebensächlich zu sein, nur einer interessiert sie näher. "Was sind Xaositekten? Und was genau sollen wir machen?" Der Part mit dem Begräbnis hat ihr am wenigsten gefallen.

Hathoran

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Begierde und die Toten
« Antwort #2 am: 10.04.2007, 15:36:17 »
"Ich bin ein Krieger, kein Straßenschläger." knurrt Hathoran grimmig. "Aber gut, ich werde niemanden töten, wenn Ihr das so haben wollt."
Dann schaut er Gram fest an.
"Und falls meine Seele auf die Reise geht, werdet Ihr meinen Körper auf den Schwingen des Feuers hinterherschicken. Kein Sarg."
Beim letzten Wort richtet sich sein Schopfkamm vor offensichtlicher Abscheu nahezu senrecht auf.

Uthred Ragnarson

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Begierde und die Toten
« Antwort #3 am: 10.04.2007, 17:26:38 »
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Uthred lehnt lässig an der Bar, während Paid neben ihm sein Bier leertrinkt.
"Ich kann euch nicht versprechen wie lange ich euch helfe, aber vorläufig habt ihr unsere Unterstützung.
Mit wie vielen haben wirs hier denn in etwas zu tun?
Die Kleine hat recht, was genau sollen wir mit den Raufbolden hier anfangen, oder was sollen wir ihnen Nicht antun?"
Beim letzten Satz umspielt ein fieses Lächeln seinen Mund.

Aoskar

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Begierde und die Toten
« Antwort #4 am: 10.04.2007, 20:12:24 »
"Es ist vieles passiert, das meiste gefällt uns nichts. Verbringt einen Tag auf den Strassen und ihr werdet sehen, was wir meinen.
Früher war, wie schon gesagt, alles ruhig hier. Doch dann begann alles gleichzeitig. Monster, Dämonen, Schlägereien, Rekrutierungsreden, betrunkene Randalierer und Xaositekten.
Die Xaositekten sind das, was wir Chaosmänner nennen. Sie sind eine der fünfzehn mächtigen Fraktionen, die Sigil regieren. Jede von ihnen hat eine andere Philosophie. Die der Xaositekten ist das Chaos. Für sie ist Chaos der Ur- und Grundzustand des Multiversums. Nur wer eins mit dem Chaos ist, ist glücklich, sagen sie. Deshalb bringen sie Chaos und Wahnsinn, wohin immer sie gehen. WIr wollen aber unser ruhiges, geordnetes Leben hier. Sie müssen verschwinden.
Was wir aber eigentlich von euch wollen, ist, dass ihr rausfindet, warum das alles gleichzeitig passiert. Noch vor zwei Wochen war alles ruhig, nun ist der Abgrund los. Sorgt für Ordnung, so gut ihr könnt und findet die Quelle all dieser Ärgernisse. Ich denke, jeder hier kann euch so einiges beschreiben von dem, was hier passiert ist."
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Hathoran

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Begierde und die Toten
« Antwort #5 am: 10.04.2007, 21:02:58 »
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"Puh, Sim, ich glaube, das Fragen übernehmt besser Ihr. Nach meinen bisherigen Erfahrungen " - ein Seitenblick zu Uthred - "glaube ich, dass selbst die größte Freundlichkeit meinerseits reine  Zeitverschwendung wäre. Angst mag die Zunge lösen, der Wahrheit ist sie nur selten dienlich."

Uthred Ragnarson

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Begierde und die Toten
« Antwort #6 am: 10.04.2007, 23:09:27 »
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"Dämonen? Multiwas? Naja, auch egal. Wir finden raus was die Xaodingsen hier wollen und sorgen dafür, das sie euch nicht länger belästigen, richtig?"

Hathoran

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Begierde und die Toten
« Antwort #7 am: 10.04.2007, 23:30:59 »
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Uthred Ragnarson

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Begierde und die Toten
« Antwort #8 am: 10.04.2007, 23:47:16 »
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Sim

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Begierde und die Toten
« Antwort #9 am: 11.04.2007, 02:00:59 »
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Sim wendet sich den drei Auftraggebern zu:
"Nun Ihr spracht vorhin von "Gnadentötern" und dem "Harmonium" was sind das genau für Fraktionen? Wofür stehen sie? Es klang ja eher so als ob sie fast das genaue Gegenteil von den Xaositekten wären, bin ich hierbei richtig in meiner Annahme? Sind diese drei Fraktionen sozusagen "verfeindet" mit den Xaositekten? Wenn die Xaositekten das Chaos und den Wahnsinn vertreten, wie Ihr sagtet, so wird man wahrscheinlich nur  schwerlich vernünftig mit ihnen verhandeln können, oder? "

Aoskar

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Begierde und die Toten
« Antwort #10 am: 11.04.2007, 12:52:18 »
"Die Gnadentöter, das Harmonium und die Bruderschaft der Ordnung sind bekannt als Dreiheit der Ordnung. Die Bruderschaft, welche Ordnung und Gesetze als Grundlage des Multiversums über alles stellt, bewahrt Sigils Gesetze und spricht recht. Das Harmonium, dass an Einheit und Frieden glaubt, ist die Stadtwache. Und die Gnadentöter glauben an Bestrafung als Weg zur Besserung. Sie sind die Henker Sigils.
Und ob man mit den Xaositekten verhandeln kann, hängt ganz davon ab, wen ihr erwischt. Es gibt soviele Auslegungen ihrer Philosophie wie Mitglieder und an manchen Tagen können sie ganz vernünftig wirken. Man weiss nur nie wie lange."
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Norca

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Begierde und die Toten
« Antwort #11 am: 11.04.2007, 15:43:18 »
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Es sind soviele Informationen die aufeinmal an sein Ohr dringen. Statt aufmerksam Grams Gespräch zu lauschen, nihmt Norca noch einen kräftigen Schluck von dem Bier was er bekommen hat und beobachtet seine Gefährten. Was auch immer kommen mag. Mit diesen Leuten wird er seine näste Zeit verbringen.

Drei

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Begierde und die Toten
« Antwort #12 am: 11.04.2007, 17:10:26 »
Multiversum. Ist das etwas ähnliches, wie das Universum, von dem Drei mal einen Lehrmeister hat sprechen hören? Wissbegierig lauscht sie den Ausführungen der Stimmen.
"Diese Fraktionen, von denen du da sprichst, sie klingen alle sehr ...", sie sucht nach einem passenden Wort, "... radikal. Welche sind die anderen elf? Sind sie so etwas wie Religionen?"

Aoskar

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Begierde und die Toten
« Antwort #13 am: 11.04.2007, 20:53:59 »
"Soll ich euch jetzt wirklich alle fünfzehn erklären?"
Der kahle Gram sieht wenig begeistert aus, fängt aber an.
"Sigil liegt im Zentrum der Ebenen, mit Portalen an jeden Ort. Darum will auch jeder die Stadt haben. Die Dame, unsere "Herrscherin, wenn ihr so wollt, hält aber jeden davon ab, das zu tun. Also sind irgendwann ein Haufen Schlauberger auf die geniale Idee gekommen, es anders zu versuchen, nämlich über den Glauben. Die Äusseren Ebenen bestehen aus Glauben und genug Glauben kann sie ändern. Die Fraktionen versuchen also, mit einer Idee und einer Philosophie möglichst viele Gläubige zu sammeln. Per Dekret der Dame darf es nur fünfzehn von ihnen geben und keine darf zu mächtig werden.
Die Xaositekten und die Triade der Ordnung kennt ihr. Dieser Distrikt gehört zu den Staubmenschen, oder, wie sie häufiger genannt werden, Staubies. Sie glauben daran, dass dieses Leben mies, traurig und schlecht ist, nur ein Abglanz eines wahren Lebens. Sie wollen also den "Wahren Tod" erreichen. Das denken sie, können sie durch Entsagung aller Gefühle und Begierden tun. Eigentlich ein Haufen depressiver Langweiler, aber schön ruhig und gut für mein Geschäft.
Die Athar, auch "Die Verlorenen" genannt, stehen gegen die Götter. Die Götter sind für sie nicht allmächtige Schöpfer, sondern starke Sterbliche, die sich aufspielen und dringend in ihre Schranken verwiesen werden müssen. Viele enttäuschte Priester da, die sich kaum aus Sigil raustrauen, weil sie überall sonst sofort von den Mächten gegrillt werden.
Die Gläubigen der Quelle glauben dagegen, dass das Leben ein Test ist und dass sie, wenn sie es richtig anfangen, selbst Götter werden. Ein Haufen von Grössenwahnsinnigen.
Dann die Trostlosen Ränke: Sie glauben, dass nichts einen Sinn hat. Es gibt keine Religion, keine Philosophie und kein Ziel. Die Hälfte wird verrückt, die andere Hälfte tut alles, um sich selbst einen Sinn zu geben.
Die Verdammniswache ist ein verrückter Untergangskult. Sie glauben an die unausweichliche  und heilige Entropie, die das Multiversum zerstören und besser neu entstehen lassen wird. Die meisten sprengen auch gern Sachen in die Luft.
Das Zeichen des Einen glaubt, sie seien bereits Götter. Das ganze Multiversum existiert nur in ihrer Vorstellung. Egozentriker höchsten Grades.
Der Transzendente Orden sucht die Einheit mit der "Kadenz der Ebenen". Sie meditieren viel und glauben, dass man nicht denken, sondern nach seinen Instinkten und  Intuitionen handeln soll.
Die Gesellschaft der Empfindung glaubt daran, dass man alle Erfahrungen des Multiversums machen muss, um es zu verstehen. Sie essen also gern alles mögliche und springen in unbekannte Flüssigkeiten.
Dann gibt es noch die Revolutionäre Liga, die glauben, dass System der Fraktionen sei korrupt und dass man sie abschaffen müsste, um ein wahrhaft freies, anarchistisches System einzurichten. Sie sind verboten und kämpfen im verborgenen.
Die Freie Liga behauptet, gar nicht dazuzugehören, obwohl sie die Zahlreichsten sind. Sie glauben an den Willen und die Freiheit jedes Einzelnen.
Und schliesslich meine Fraktion, das Prädestinat. Wir glauben an das Recht jedes einzelnen, sich zu verwirklichen, auf jedes seiner Ziele ohne Hinderung hinzuarbeiten und sich zu nehmen, was ihm zusteht."
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Sim

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Begierde und die Toten
« Antwort #14 am: 11.04.2007, 21:26:52 »
*Sim lächelt den kahlen Gram etwas an* "Nun im nachhinein gesehen, hätte die Kleine wohl die Frage anders stellen sollen: Wie würde ein Prädestinat aus seiner Position heraus die anderen Fraktionen umschreiben."

Sim hält für einen Moment inne und sprich dann weiter: "Wie bestimmt eure Fraktion eigentlich, was einem Wesen zusteht und was nicht. Das stelle ich mir an dieser Philosophie am schwierigsten vor, dies konkret zu bestimmen. Ist sie ein Glaube an das "Recht des Stärkeren" im Endeffekt?"

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