Autor Thema: Überall und nirgends  (Gelesen 8414 mal)

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Aoskar

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Überall und nirgends
« am: 17.05.2007, 21:25:48 »
Durch das purpurne Licht für einen Moment geblendet blinzelt Dawarwas einige Momente und sieht sich dann um. Ein kleiner Raum und beinahe völlig dunkel, nur durch eine schmale Ritze, vielleicht ein Türspalt, fällt etwas Licht ein. Vor ihm scheint sich ein grosses, längliches Objekt zu befinden, vielleicht ein Tisch, sonst ist kaum etwas zu erkennen, als das letzte dunkelrote Glühen des Portals erlischt. Es ist kühl und trocken, die Wand hinter Dawarwas, an der er sich abstützt scheint aus Stein zu bestehen und ein schwacher Geruch nach Moder und Kräutern liegt in der Luft.
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Dawarwas

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Überall und nirgends
« Antwort #1 am: 17.05.2007, 22:27:12 »
Erschöpft ein- und ausatmend blickt sich Dawarwas erst hektisch um, beruhigt sich dann aber wieder, als sich das Portal hinter ihm schließt. Einige Sekunden die Augen schließend lehnt sich der Magier an die Wand. Die schweißnassen haare hängen ihm ins Gesicht. Um Fassung bemüht orientiert er sich und geht langsam und vorsichtig um den Tisch herum, während er versucht, kein Geräusch zu verursachen.
In der Hoffnung, dass er weit weg von dem Wald ist, aus dem er kam, wirft er einen nervösen Blick durch die Tür(?)-Ritze und öffnet sie wenn notwendig ein kleines Stück...

Aoskar

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Überall und nirgends
« Antwort #2 am: 17.05.2007, 22:34:29 »
Hinter der Tür liegt ein niedriger, gewölbter Gang mit massiven Steinbögen, der einige Schritte weiterführt und dann an einer Treppe endet. Das Licht stammt von einer einzigen Fackel an der Treppe. Es ist niemand zu sehen und es herrscht fast vollständige Stille.
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Dawarwas

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Überall und nirgends
« Antwort #3 am: 17.05.2007, 22:42:59 »
Stille... diese Abwesenheit von Geräuschen beruhigt Dawarwas in gewisser Weise. Sich nochmal umblickend nimmt er die Fackel aus dem Halter - sofern dies möglich ist -  und schleicht langsam und vorsichtig die Treppe hinauf, jederzeit bereit bei dem geringsten Geräusch stehen zu bleiben.

Aoskar

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Überall und nirgends
« Antwort #4 am: 17.05.2007, 22:53:25 »
Zwar muss sich Dawarwas etwas anstrengen, um die Fackel aus dem massiven Gusseisenhalter zu kriegen, doch schliesslich hält er sie in der Hand. Die Treppe ist nur etwa zwanzig Stufen hoch, dann endet sie vor einer weiteren Tür aus Metall.
Hinter dieser Tür liegt ein kleiner, quadratischer Raum von etwa fünf Schritten seitenlänge.
In der Mitte führt eine enge steinerne Wendeltreppe weiter nach oben. In jeder Wand ist eine Metalltür eingelassen, wie die aus der Dawarwas getreten ist, alle sind geschlossen. Der Boden ist mit einer dicken, unberührten Schicht Staub bedeckt, ansonsten ist er völlig leer.
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Dawarwas

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Überall und nirgends
« Antwort #5 am: 18.05.2007, 00:26:53 »
Froh, die Fackel aus dem Halter nehmen zu können, stiehlt sich Dawarwas die Treppe nach oben. Nachdem er den Raum wieder ausgespäht hatte, betritt er ihn vorsichtig und schließt sicherheitssalber die Tür hinter sich - man kann nie wissen.

Mit der Hand kurz am Boden fühlend versichert er sich, dass hier wirklich seit einiger Zeit niemand mehr gewesen sein konnte. Mit trockenem Humor flüstert der Magier seine derzeitige Lage in sich hinein.
"Schön. Vom Regen in die Traufe wie es scheint. Hauptsache, ich bin weg."

Mit einem resignierenden Seufzer streift er sich die Hand an der Robe ab und geht die Wendeltreppe nach oben. Anscheinend handelt es sich hier um eine Art Keller... doch irgendwie erinnert ihn diese Art des Aufbaus so gar nicht an einen normalen Keller...

Aoskar

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Überall und nirgends
« Antwort #6 am: 18.05.2007, 01:53:47 »
Als Dawarwas schon einige Treppenstufen nach oben gestiegen ist, fühlt er plötzlich einen kalten Schauer durch seinen ganzen Körper gehen und seine Glieder fühlen sich für einen kurzen Augenblick seltsam schwer an, doch das Gefühl verfliegt schon nach einem Sekundenbruchteil wieder.
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Dawarwas

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Überall und nirgends
« Antwort #7 am: 19.05.2007, 00:27:16 »
Erstarrt bleibt Dawarwas stehen, als ihm der kalte Schauer durch alle Glieder läuft. Sich erst panisch umdrehend und sich am Geländer festhaltend, atmet der Magier hektisch und unkontrolliert. Puh... niemand hinter mir. Es muss eine Falle gewesen sein. Doch wer spickt seinen Keller mit Fallen, wenn seit geschätzten 200 Jahren niemand mehr hier war...

Nach diesen Gedankengängen nimmt Dawarwas einen Schluck aus seinem Wasserschlauch und beruhigt sich erstmal. Nach einem angestrengten Seufzer geht der Magier weiter die Treppe nach oben. Diesmal versucht, etwaige Fallen zu entdecken, auch wenn er weiß wie ineffektiv das bei ihm ist...

Aoskar

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Überall und nirgends
« Antwort #8 am: 19.05.2007, 01:30:40 »
Die Treppe windet sich noch ein ganzes Stück weit fallenfrei nach oben, bis er durch einen Steinbogen in einen kleinen Raum kommt.
Der Boden hier ist gepflastert mit dunklen Steinfliesen und mit schweren Steinbögen überdacht. An den Wänden entlang sind drei weitere Steinbögen angebracht, die aber nur etwa einen Fuss tief sind und dann an einer Wand enden. Leere Fackelhalter und schwarze Wandbehänge scheinen anzuzeigen, dass dieser Raum wenigstens von zeit zu zeit für irgendetwas benutzt wird. Tatsächlich liegt hier kaum Staub. Die Decke ist niedrig und bedindet sich nur knapp über Dawarwas Kopf. In der Mitte der Kammer befindet sich eine grosse Steinplatte, die mit vier schweren Eisenketten an einer Art Schiene an der Decke befestigt ist.
Drei Türen führen aus dem Raum, eine niedere schwere Steintür direkt gegenüber und zwei Metalltüren je zur rechten und zur Linken von Dawarwas.
Plötzlich hört Dawarwas von der rechten Seite her hastige Schritte von mehreren Personen auf die Tür zu kommen.
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Dawarwas

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Überall und nirgends
« Antwort #9 am: 19.05.2007, 01:35:31 »
Froh, endlich das Ende der Treppe erreicht zu haben, weiten sich die Augen des Magiers, als er die Schritte hört. Wer könnte das sein? Was will er hier und wie wird er auf den 'Besuch' zu sprechen sein.
Die Hand vor den offenen Mund haltend sucht er blitzschnell und hektisch nach einem Versteck. Das, was ihm am besten erscheint, wird genutzt (z.B. Wandbehänge oder einer der Steinbögen an der Wand). Dann wartet er ab, was passiert...

Aoskar

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Überall und nirgends
« Antwort #10 am: 19.05.2007, 01:45:01 »
Dawarwas verzieht sich schnell hinter einen der schweren Wandbehänge, als sich auch schon mit einem Quietschen die Metalltür öffnet und dem Geräusch nach zwei Personen eintreten, von denen eine äusserst schwer ist.
Einen Moment lang ist es still, dann hört Dawarwas weitere Schritte, scheinbar sieht jemand auf der Treppe nach, dreht aber nach einigen Stufen wieder um, woraufhin jemand im Kreis durch den Raum zu gehen scheint. Schliesslich wird der Wandbehang mit einem Ruck zur Seite gezogen.
Vor Dawarwas steht ein alter, zerbrechlich wirkender Mann mit fleckiger Haut, einer vollständigen Glatze und milchig trüben Augen in einer langen, Grauen Robe. Um den Hals trägt er ein schweres Metallsymbol, dass einen Schädel mit Stacheln darstellt.
Hinter ihm steht eine weitaus beeindruckendere Gestalt: Sie ist gute zwölf Fuss hoch, und schwer gepanzert, doch dort wo die Panzerung Lücken lässt, sind nur blanke Knochen zusehen, umwickelt mit dicken Lederbändern an den Gelenken.
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Dawarwas

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« Antwort #11 am: 19.05.2007, 17:10:09 »
Angsterfüllt hält Dawarwas den Atem an und spürt genau, wie die Schritte näher kommen und schließlich vor seinem Vorhang stehenbleiben. Er war nie wirklich gut im Verstecken...

Vor ihm steht die Gestalt des alten Mannes und hinter ihm die weitaus beeindruckendere Gestalt des gepanzerten Golems. Seinen Finger den Kragen der Robe entlangstreichend schaut der Magier den Greis unwohl an.
"Ähm... ja. Es ist... also... ich bin da unten rausgekommen."
Sein linker Zeigefinger deutet etwa in die Richtung der nach unten führenden Treppe.
"Und... einen anderen Ausgang gab es nicht. Tut mir Leid, ich wollte nicht stören. Wenn ich jetzt gehen dürfte... aber ich will natürlich keineswegs ihre Gastfreundlichkeit verneinen!"

Mit einem hysterischen Auflachen zuckt Dawarwas entschuldigend die Schultern.

Aoskar

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Überall und nirgends
« Antwort #12 am: 19.05.2007, 17:22:31 »
Die  Stimme des Greises ist trocken und emotionslos, als er anfängt zu sprechen.
"So. Ein Portal in den alten Katakomben..."
Er mustert Dawarwas eine Weile lang still, die diesem wie eine Ewigkeit vorkommt.
"Warum kriegen wir das nur immer zu hören? Gestern schon..."
Er seufzt tief, nickt dann aber.
"Nun ja. Wie ein Planloser siehst du ja aus, auch wenn das nichts heissen will. Allerdings könntest du da unten nicht viel ausspionieren. Ich bringe dich nach draussen."
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Dawarwas

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« Antwort #13 am: 19.05.2007, 23:40:11 »
Leicht verwirrt blickt Dawarwas den Greis an.
"Wie meint ihr das... ihr kriegt das immer öfter zu hören? Bin ich einer von vielen die durch diesen Keller hier wandern? Und wo genau bin ich hier eigentlich rausgekommen? Ich bin... ehm... in höchster Not geflohen. Ein Zögern hätte mein Ende bedeutet. Und diese Falle auf der Treppe..." Der ganze Körper des Magiers erschaudert.
"... bitte dalassen. Dann kann mir wenigstens keiner folgen. Es ist wichtig. Niemand darf mir folgen. Es könnte jeder sein."
Ein verstohlener Blick zur Treppe um zu sehen, ob dem auch wirklich so ist.
"Aber... ich wäre einem Verlassen dieses Gewölbes nicht abgeneigt."

Ein nervöses Lächeln auf den Lippen blickt der Magier immer wieder unsicher zu dem Golem.

Aoskar

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Überall und nirgends
« Antwort #14 am: 19.05.2007, 23:54:16 »
Wortlos hört der Greis Dawarwas' Geschiche zu,
"Natürlich bleibt die Falle da."
Er seufzt wieder laut.
"Immer die gleiche Erklärung. Das Leben ist wirklich voller Schmerzen. Du bist in der Leichenhalle der Stadt Sigil, dem Hauptquartier der Staubmenschen."
Er öffnet eine der beiden Türen, dahinter scheint eine Art Halle zu liegen, in deren Wand ein grosses Tor eingelassen ist. Mehrere Personen in der gleichen grauen Robe wie der Greis stehen in der Halle, einige bewaffnet mit kurzen Speeren.
"Komm, der Ausgang ist gleich hier."
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