Autor Thema: Geschichten der Alten  (Gelesen 2831 mal)

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Der Tod

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Geschichten der Alten
« am: 03.10.2007, 21:22:16 »
1461 - Beginn des Abenteuers

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Das Schicksal des christliche Abendland steht auf Messers Schneide: Das Osmanische Großreich unter Mehmed dem Eroberer hat mit seiner gewaltigen, über den Bosporus heranbrandenden Militärmaschinerie nun schließlich auch die letzten Teile des einst stolzen Oströmischen Reiches unterworfen, nachdem nur acht Jahre zuvor in einer der gewaltigsten Schlachten der Geschichte das legendäre Konstantinopel fiel und ganze Landstriche verwüstet wurden.
Papst Pius II. ruft verzweifelt zum Heiligen Kreuzzug gegen die türkischen Eroberer auf, doch kein europäisches Reich reagiert: Nach dem verlorenen Hundertjährigen Krieg, der weite Teile Frankreichs verheert hat, versinkt England in blutigen Thronfolgerkriege der einzelnen Häuser; die Fürsten der deutschen Kleinstaaten sind untereinander zerstritten und Spanien kehrt der Alten Welt den Rücken.
Im kriegsverwüsteten Südosten Europas steht es noch schlimmer: Nach mehreren vernichtenden Niederlagen und dem Tod des großen Ritters Johann Hunyadi sind die Ungarn kriegsmüde geworden und das reiche Venedig heuchelt nur Lippenbekentnisse, während es lukrative Handelsbeziehungen mit den Invasoren aus dem Morgenland aufnimmt.

Nur ein Heerführer steht noch wie ein Bollwerk gegen die moslemischen Streitkräfte:
Vlad Tepes Draculea, genannt Der Pfähler, Blutprinz der Walachei.
Wie bereits sein Vater vor ihm stellt sich dieser furchtlose und grausame Woiwode, Beherrscher eines harten Landes mit harten Menschen, den herandrängenden Osmanen entgegen, von Moldawischen Söldnern unterstützt und mit dem Gold aus transsylvanischen Minen gestärkt. Die Felder der Donau tragen die Zeichen seines gnadenlosen Kampfes: auf schreckliche Weise gepfählte Gefange und Deserteure, Vlads äußerst effektive Art der psychologischen Kriegsführung.
Doch die Berichte über die Gräultaten des "Sohn des Drachens" sind es nicht, die die hohen Herren im Vatikan unruhig werden lässt. Vielmehr scheint Vlad Tepes eine eigene, geheime Agenda zu verfolgen, noch dazu hält er auch nach dem Fall von Byzanz fest an seinem orthodoxen Glauben und weigert sich, zu Katholizismus zu konvertieren! Der unberechenbare und geheimnisvolle Heerführer bereitet dem Oberhaupt der Christlichen Welt Kopfzerbrechen - noch dazu, da in letzter Zeit noch weitere, äußerst Verstörende Gerüchte über Vlad Tepes' wahre Natur auf dem Balkan kursieren!  In diesen kritschen Tagen müssen eilig Boten in das wilde Land der Walachen ausgesendet werden, die den Mythen auf den Grund gehen sollen.

Und währenddessen bleibt dem ganzen Abendland nur, zu hoffen, dass sich der blutrünstige Verteidiger gegen die höllischen Heerscharen der Heiden nicht gar als der leibhaftige Teufel in Person entpuppt...
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