Marcellus war schon etwas später aufgebrochen, als er vorgehabt hatte. Die Sonne ist schon zur Hälfte hinter dem Horizont verschwunden, als er in der Lanzenstrße Nummer drei ankommt, aber immerhin hat er sich bis eben noch hervorragend amüsiert und sogar etwas dazugelernt. Bisher hatte er garnicht gewusst, was man alles mit ein paar Trauben anstellen konnte, wenn man ausreichendes Geschick besaß.
Bei dem Haus angekommen erkennt er zuerst zwei Personen, die schon in der Tür stehen.
In der Nachricht stand ja, dass auch andere dort sein werden.
Gelassen nähert er sich den Fremden, während er sie gleichzeitig mustert. Sein erster Blick fällt auf die Halbelfe. Ein Bastard, aha, aber nicht ganz das, was ich suche. Aber was ist denn mit dem anderen? Der Mann, der dort steht scheint seiner Kleidung nach nicht in diese Stadt zu gehören. Oder in irgendeine andere Stadt, was das angeht. Dass er einen gezähmten Wolf bei sich hat, verbessert diesen Eindruck nicht unbedingt. Der eine hat einen Wolf dabei und die andere hat eine Kröte dabei, na super. Was ist das nur für eine Versammlung hier?
"Sie seien gegrüßt." Der außergewöhnlich hochgewachsene Mann mit den tiefen Augenhöhlen und der feinen Kleidung trägt ein Lächeln auf einem Gesicht, dass diese Gefühlsäußerung offenbar nicht gewohnt ist. "Verzeihen sie die Frage, aber bin ich hier richtig bei der Versammlung der 'anonymen Tierhalter?'" Einen Augenblick wartet er, in dem er die verständnislosen Gesichter der Fremden genießt und feststellt, dass sich eine weitere Person bereits im Flur des Hauses befindet, bevor er fortfährt: "Nein? Schade, aber dann ist es ja nicht schlimm, dass ich meinen Eulenbär zu Hause gelassen habe." er greift in eine Innentasche und zieht die Karte der Kurtisane heraus. "Mein Name ist Marcellus von Liktenborn. Ich nehme nicht an, dass einer von Ihnen mir diese sinnige Nachricht geschickt hat?"