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Autor Thema: Verschwunden in der Nacht  (Gelesen 75899 mal)

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Mirar

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #15 am: 13.04.2008, 19:19:43 »
Mit einem unschuldigen Lächeln, welches nicht zu seinem schnellen und bedenkenlosen handeln passen will hilft Mirar dem Mann auf die Beine und schüttelt ihm dann wie jeder der Anderen der Hand.
"Mirar Traumweber werde ich genannt und bedanken müsst ihr euch nicht, Worte sind ohnehin zu oft wie Träume und verfliegen schnell aber wenn ihr uns ein Dach über dem Kopf bieten könnt wie ihr es sagt ist mir das reichlich Dank."

Trotz der Unbefangenheit und fröhlichen Art des Halblings hält er weiterhin Augen und Ohren offen während die Gruppe ihren Weg durch die schmalen Gassen findet. Mehr als einmal gleitet seine Hand unauffällig zu dem Rapier, welches hinter seinem Rücken hängt, da er glaubt etwas in dem prasselnden Regen gehört zu haben.
Eure Wahrheiten sind nicht mehr als in Träume gewobene Lügen!
Ich bin Mirar, Weber der Träume.

Celeste

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #16 am: 19.04.2008, 19:55:56 »
Die kleine Gruppe will gerade die Gasse in der anderen Richtung verlassen, als sie hinter sich ein spöttisches Lachen hören. Ruphus Laro wendet sich erschrocken um und seine Begleiter tun es ihm gleich.

Dort, wo der Schauplatz des Verbrechens war, steht auf der linken Seite der Gasse eine Gestalt auf den Dächern, ganz in Schwarz gekleidet, das Gesicht mit schwarzer und weißer Farbe bis zur Unkenntlichkeit übermalt und am ehesten mit dem eines verrückt grinsenden Clowns vergleichbar.

"Gut gemacht." klatscht die Gestalt höhnisch in die Hände. Die Stimme ist eindeutig weiblich."Doch solltet Ihr euch darüber im Klaren sein, dass der Priester nur lebt, weil wir das so entschieden haben, nicht wegen eurer Tapferkeit."

Dann weist sie auf Ruphus. "Berichtet dies in Euerm Tempel, Pfaffe. Die Kinder sind verloren und brauchen St. Cuthbert nicht mehr zu kümmern."

Die Gestalt wendet sich  ab, um über die Dächer zu verschwinden. "Das letzte Lachen", stöhnt Ruphus leise, "wo bin ich da nur hineingeraten."
Erzählen zu können  heisst, überlebt zu haben.

Arvain

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #17 am: 20.04.2008, 09:39:00 »
Der junge Kleriker fährt herum und wirft der Gestalt einen wütenden Blick zu. Dann wendet er sich an Ruphus.

"Spricht sie die Wahrheit? Von welchen Kindern redet sie? Wir geben niemanden auf und Der Herr selbst schon gar nicht."

Arvains Stimme wird dabei immer lauter und energischer, schließlich fasst er den jungen Mann an der Schulter und sieht ihm direkt in die Augen.

"Antworte schon!"
Die Liebe zur Ordnung, welche die Ordnung hervorbringt, heißt Güte.
Die Liebe zur Ordnung, welche sie erhält, heißt Gerechtigkeit.

Taysal

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #18 am: 20.04.2008, 11:29:45 »


Verwundert lauscht Odis den Worten der maskierten Frau, ignoriert ihre Schmähung dann aber und konzentriert sich lieber auf das Gespräch zwischen den beiden Glaubensbrüdern. Odis ist kein Zwerg vieler Worte und hört lieber gut zu, als in die Plauderei einzustimmen.

Celeste

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #19 am: 20.04.2008, 20:38:56 »
"Ihr könnt noch nicht lange in der Stadt sein, Bruder, sonst hättet Ihr das bestimmt schon gehört. Gestern nacht wurden vier Kinder aus dem Waisenheim entführt. Keine Spur der Täter, kein Zeichen eines Einbruchs, man weiss also weder, wer es war, noch wie er hineingekommen sein könnte."

Laro schüttelt betrübt den Kopf.

"Das schlimme daran ist, dass das nicht die erste Entführung dieser Art ist. In letzter Zeit geschieht ähnliches ständig und die Offiziellen wie auch die Bürger der Stadt werden immer nervöser. Naja, jedenfalls hat man mich ins Waisenhaus kommandiert, um den armen Kindern und dem verstörten Personal den Segen unseres Herrn und vielleicht auch ein wenig Trost zu spenden. Nichts anderes, als wir sonst auch getan haben, aber anscheinend gehen wir damit irgendjemandem zusehends auf die Nerven. Doch seht, wir sind angekommen."

Das Gebäude, auf das er weist, steht in starkem Kontrast zu den es flankierenden aus schwarzem Obsidian gebauten Häusern. Zwei Stockwerke hoch und komplett aus blaugeädertem weißem Marmor errichtet, bildet der Tempel des St. Cuthbert einen imposanten Anblick, der noch durch die Statuenpaare zu jeder Seite des Haupttors, jeweils zwei Krieger, die ihren Morgenstern gen Himmel recken, weiter verstärkt wird. Über der Tür steht in großen Lettern die Aufschrift: IM GESETZ LEBT DIE HOFFNUNG.

Drinnen winkt Ruphus zwei Akolyten zu sich. "Ich muss sofort zu Priesterin Urikas, um ihr Bericht zu erstatten. Die beiden hier werden euch einen warmen Platz, warme Decken und heißen Tee besorgen, damit Ihr den Regen aus euren Kleidern und die Kälte aus euerm Innern bekommt. Sie werden euch auch sicher einen Platz zum Schlafen zuweisen, falls Ihr schon müde seid. Doch hoffe ich, euch vorher noch etwas Gesellschaft leisten zu können.
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Mirar

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #20 am: 21.04.2008, 11:40:50 »
Schweigen legt der kleine Halbling den Weg neben seinen gefährten her laufend zurück, dabei größtenteils in Gedanken versunken.

Kinder werden entführt und eine vermummte Gestalt warnt uns, das passt doch nicht zusammen. Wer ist zugleich skrupellos genug um Kinder zu entführen und gewissenhaft genug um Andere zu warnen statt sie einfach zu töten wenn es nötig ist. Menschen sind immer wieder rätselhaft.

Erst als die Gruppe vor dem Tempel des St. Cuthbert steht erwacht Mirar wieder aus seinen Gedankengängen. Die Worte des Priesters nimmt er mit einem Nicken zur Kenntnis und lässt sich anschließend durch die Wärme im Tempel und die Decken trocknen, auf das die Kälte aus seinen Gliedern weicht.

Als die Gruppe schließlich wieder unter sich ist macht er seinen Gedanken Luft. "Das ganze passt doch nicht zusammen, oder? Ich meine wer entführt gewissenlos Kinder und warnt dann aber Andere vor?"
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Taysal

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #21 am: 21.04.2008, 12:49:23 »


Odis schaut sich neugierig im Tempel um. Die Architektur ist spannend und menschlich gestaltet - sicherlich könnte man einiges verbessern. Doch der Zwerg will seine Gastgeber keineswegs beschämen und behält seine Beobachtungen für sich.

Stattdessen nimmt er dankend Platz und legt sich eine der warmen Decken über die Schulter. Als er den Tee gereicht bekommt, schnuppert Odis kurz am heißen Becher.

"Verzeiht, aber habt ihr vielleicht auch etwas Richtiges zu trinken? Ein Dünnbier ginge notfalls ... oder ein Krug eiskaltes Quellwasser."

Kaum haben die Akolythen den Raum verlassen, stellt Mirar seine Frage in den Raum, über die Odis kurz nachdenkt bevor er antwortet: "Sicherlich ist der Gegner weniger mächtig als er sich darstellt und versucht mit lautem Gekläffe einen Drachen in seinen Hort zu bannen. Doch egal, denn so wie es aussieht haben wir dem Kleriker das Leben gerettet und stehen nun in der Verantwortung."

Arvain

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #22 am: 21.04.2008, 19:28:46 »
Auch der Kleriker hing seinen Gedanken nach. Vor dem Tor des Tempels und dem Leitspruch seines Gottes kniete er jedoch ehrfürchtig nieder und sprach ein rasches, stummes Gebet.

Von Ruphus verabschiedet er sich mit einer Verbeugung und einem Nicken und widmet sich dann dem warmen Tee, der  die nasse Kälte lindert, die ihm den Tag über in die Knochen gekrochen ist.

Den Kommentar des Zwerges quittiert Arvain mit einem missbilligenden Blick Muss das sein. Verzeih ihm, Herr, er weiß es nicht besser.

"In jedem Fall werde ich mich darum kümmern. Einen Glaubensbruder anzugreifen und unschuldige Kinder zu entführen. Das darf nicht sein. Lasst uns diesen Sumpf trockenlegen und wieder Gerechtigkeit in die Stadt tragen."

Arvains Stimme ist fest und er blickt seine Reisegefährten an, die er noch nicht so lange kennt. In seinem Blick liegt Überzeugung aber auch die Frage, was sie nun vorhaben.
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Mirar

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #23 am: 23.04.2008, 09:28:29 »
Schweigend lauscht Mirar den Worten seiner neuen Gefährten, wobei er die Augen geschlossen hat, die Arme vor dem Körper verschränkt und langsam nickt.

Zwar hatte der kleine Halbling keine Probleme mit der Nässe in welcher sie vorhin noch unterwegs waren doch kann man ihm nahezu ansehen, dass er sich in den langsam trocknenden Kleidern wohler fühlt.

Nachdem das Schweigen eine Weile über der Gruppe aus Abenteurern hing ergreift er erneut das Wort. "Ich verstehe nicht warum wir jetzt in der Verantwortung sind. Nur weil wir einen Mann gerettet haben macht uns das noch lange für nichts verantwortlich."

Wieder lässt er einen Moment verstreichen bevor er die Augen öffnet und seine Gefährten anblickt "Versteht mich nicht falsch, ich bin ebenfalls dafür diesen Kindern zu helfen, aber ich lehne es ab die Verantwortung für etwas zu tragen ohne den Willen dazu zu haben und voreilige Schlüsse in der Richtung lehne ich ebenfalls ab."

Während er spricht kuschelt Mirar sich enger in die warme Decke und trinkt immer wieder einen kleinen Schluck aus dem einfachen Krug voll mit dampfenden Tee. "In jedem Fall müssen wir warten bis dein Glaubensbruder zurückgekehrt ist Arvain. Denn ohne weitere Informationen wissen wir nicht einmal wo das besagte Waisenhaus ist."
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Celeste

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #24 am: 23.04.2008, 10:06:27 »
Die vier müssen nicht lange warten; doch ist es nicht Ruphus Laro, der zurückkommt, sondern eine etwa dreißig Jahre alte Frau, die ihre langen braunen Haare hochgesteckt trägt und passend dazu eine einfache braune, mit goldener Borte verzierten Robe trägt. Freundlich lächelnd tritt sie an den Tisch heran, um den herum die vier Platz genommen haben.

"Einen guten Abend wünsche ich Euch. Ich habe mit Ruphus gesprochen, und von ihm sowohl von dem Überfall erfahren als auch von eurem heldenhaften Eingreifen, ohne dass die Sache wohl nicht so gut für ihn ausgegangen wäre. Ich bin Jenya Urikas, die stellvertretende Hohepriesterin. Die Kirche St. Cuthberts steht in Eurer Schuld. Ich würde gerne einen Moment mit Euch sprechen, wenn Ihr die Zeit dazu habt."
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Arvain

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #25 am: 24.04.2008, 09:20:59 »
"Ich kann Dich verstehen, Mirar. Mich bindet hier noch etwas anderes" entgegnet der Kleriker dem Halbling freundlich.

Als die Frau den Raum betritt, verbeugt sich Arvain tief, da er erkennt, dass sie einen höheren Rang bekleidet.

Erst als sie zu Ende gesprochen hat, hebt er den Blick wieder und spricht. "St. Cuthbert zum Gruße. Arvain ist mein Name, ich diene dem Gerechten." Es ist überflüssig dies zu erwähnen, denn sein Symbol zeigt seinen Glauben mehr als deutlich an, dennoch hält sich Arvain an die Etikette und verbeugt sich erneut.
"Habt Dank für Obdach und Speisen. Gerne hören wir, was Ihr uns zu sagen habt." Dann lässt sich der Priester wieder nieder, wickelt sich sorgfältig in die Decke ein und genießt die Wärme, die ihn umfängt.
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Taysal

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #26 am: 24.04.2008, 10:44:50 »


"Wir haben in das Schicksal eingegriffen und den natürlichen Lauf der Dinge verändert. Somit haben wir die Verantwortung zu übernehmen.", erklärt Odis Mirar geduldig. "Jedenfalls halte ich es so."

Als Jenya Urikas eintritt stellt sich Odis kurz vor und lauscht dann den Worten der stellvertretenden Hohepriesterin aufmerksam.

Mirar

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #27 am: 24.04.2008, 11:30:35 »
Zuerst liegt dem Halbling ein bissiger Kommentar bezüglich des Schicksals auf den Lippen doch als die kirchliche Würdenträgerin den Raum betritt beschließt er die Worte lieber herunter zu schlucken und das Thema später auszudiskutieren.

Gespannt darauf was sie zu sagen hat hört er der Frau zu und nickt bei ihrer Frage nach der Zeit der Abenteurer, darauf wartend, dass sie fort fährt.
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Celeste

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #28 am: 25.04.2008, 21:22:42 »
"Ich danke Euch", lautet die einfache Erwiderung der Priesterin.

"Ihr müsst wissen, dass wir schon seit längerem mit Besorgnis beobachten, dass immer wieder Leute aus Kessel verschwinden oder, wie wir vermuten, entführt werden. Jedes Mal, ohne das die Täter irgendeine Spur hinterlassen. Wir wissen weder, wie sie ins Haus hineinkommen, noch wo sie mit ihren Opfern danach hin verschwinden.

Die Ereignisse des heutigen Abends bestätigen aber immerhin, dass wir es  mit Entführungen zu tun haben. Das Verschwinden von vier Waisenkindern vor drei Tagen hat uns veranlasst, öffentlich einen Schwur abzulegen, das Rätsel aufzulösen und wie der Angriff auf Ruphus beweist, passt das irgendjemandem gar nicht in den Kram.

Euer Erscheinen kommt mir daher wie gerufen. Ihr scheint mir mutige und ehrenwerte Leute zu sein, und ich würde Euch bitten, mir bei den Ermittlungen zu helfen. Wenn Ihr dazu bereit seid, heisst das natürlich."
Erzählen zu können  heisst, überlebt zu haben.

Arvain

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Verschwunden in der Nacht
« Antwort #29 am: 27.04.2008, 11:24:29 »
"Der Schwur des Tempels ist auch mein Schwur" platzt es aus dem Kleriker heraus, der ob seiner Unbeherrschtheit betreten zu Boden blickt.
Mit etwas leiserer Stimme fährt er fort.  "Wo immer der Sache der Gerechtigkeit gedient wird, ist mein Platz. Ich helfe Euch gerne, Jenya Urikas."

Schweigend blickt Arvain in die Runde. Die drei sind ihm in der kurzen Zeit schon sympathisch geworden, so dass er hofft, dass sie ebenfalls bereit sind, die Entführungen aufzuklären. Sein Blick bleibt jedoch neutral, da er sie nicht drängen will.
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