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Autor Thema: [IC] Rattenfänger  (Gelesen 81811 mal)

Beschreibung: ...sie müssen alle mit mir fort...

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Æringa

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[IC] Rattenfänger
« am: 02.06.2008, 21:00:13 »
"Und wären Knaben noch so trutzig,
Und wären Mädchen noch so stutzig,
In meine Saiten greif ich ein,
Sie müssen alle hinterdrein."
J.W. Goethe



Hiberné, 999 Jahr nach Gründung des Königreiches, Rhaan, 4ter Mol des Monats, kurz vor Sonnenuntergang. Taverne "Rebe und Hopfen".




Ein weiterer schweißgetränkter Arbeitstag in der vom Krieg gezeichneten Kleinstadt neigt sich seinem Ende zu, das die untergehende Sonne, die bereits den Rand des Horizonts berührt, bald besiegeln wird. Es ist bereits Herbst, die Tage werden kürzer, und die Handwerker legen ihre Arbeit früher nieder, um sich bei einer deftiger Mahlzeit und schäumenden Getränken in den Tavernen zu treffen.
"Rebe und Hopfen" ist eine solche, eine Taverne für die halbvolle, halbleere Börse der Mittelschicht. Das gemütliche Kaminfeuer, die warme, angenehme Beleuchtung durch immerbrennende Fackeln und die gewohnt freundliche Bedienung haben bereits eine Fülle von arbeitsamen Gästen in den Schankraum gelockt. Krüge werden gehoben, das Besteck klirrt, geselliges Geplaunder wogt durch die Luft.
Der Wirt, seine Frau und auch ihre Tochter und Nichte, haben alle Hände voll zu tun, das Essen zu kochen, Bier und Wein nachzuschenken und voller sowie leere Teller und Gefäße zwischen Küche und Gastraum hin und her zu tragen.

Unter den Gästen befinden sich heute nicht nur Stammkunden. Hrothgar Hagrendt, ein stämmiger Mann mittleren Alters mit buschigem Bart und sonnengegerbter Haut, besucht "Rebe und Hopfen" selten, seine Mittel sind meist knapp bemessen und der Söldner muss sich hauptsächlich mit der schäbigen Kneipe "zum Singenden Lurch" begnügen. An diesem Tag aber hat der berüchtigte, manche würden sagen, verrückte Kerl, ein gnomischer Magieschmied und Forscher namens Hugo, um Hilfe gebeten: er hatte einen Mann fürs Grobe gebraucht, der ihm bei Festigkeitsproben seiner neuersonnenen Materialien behilflich sein könnte. Dafür hat der bullige Mann einige Regenten und eine warme Mahlzeit in "Rebe und Hopfen" spendiert bekommen - die er nun alleine vertilgen muss, denn der hektische und ungedulige Hugo ist nicht lange geblieben.

Aber auch Ortsfremde finden sich im Schankraum, und sorgen für neuen Gesprächsstoff für die Gerüchteküche. Zum einen ist es der schwarzgewandete, düster wirkende Karrn, der schon allein seiner edlen, wenn auch einfach geschnittenen Bekleidung und des ordentlich gestutzen Bartes, der die Wangen ausspart wegen ziemlich fehl am Platz in der Handwerkertaverne wirkt.  Da er aber durch das Westtor - aus Breland anfahrend - in die Stadt gelangt ist und sich, müde und nicht für lange Irrgänge auferlegt, nach der nächsten annehmlichen Gastlichkeit erkundigt hat, wurde er prompt auf "Rebe und Hopfen" verwiesen, wo er nun zwar keine Ruhe, aber zumindest schmackhafte Kost genießen kann.
Zum anderen befindet sich im Raum ein Zwerg mit feuerrotem Bart, glänzender Rüstung und dem unverkennbaren Durst auf Bier. Dem Symbol nach zu urteilen, das er um seine  Hals trägt, ist er ein Priester der Göttlichen Heerschar; seinem Bauch nach - ein Schrecken für die Biervorräte.
Auch ein gerüsteter Halbelf sitzt vor seinem Essen und mustert die Anwesenden aus hellen, eisblauen Augen, während er die Mahlzeit ohne Hast zu sich nimmt.
Doch für viel mehr Getuschel, als über die anderen drei Fremden, sorgt der vermummte Elf, ein valenarischer Sölnder, der in der Stadt zwar nicht unbekannt ist, seit der Friedenspakt von Thronfeste geschlossen wurde, doch selbst nach den unzähligen Monaten in Hiberné muss er mißtrauischen Blicken, kurz angebundenen Antworten und hinter dem Rücken geraunten, wahrscheinlich wenig schmeichelhaften Worten begegnen. Dennoch, steht der Tairnadal über all dem - und auch diesen Abend kümmert es ihn wenig.

Ganz gleich jedoch, wie lang oder kurz der eine oder der andere in Hiberné verweilt hat - die Gerüchte um verschwindende Menschen im Rattenloch, dem Armenviertel, und auch die über selbsternannte 'Ermittler' mit einer schwarzhäutigen, weißhaarigen Elfe im Schlepptau, haben alle Anwesende ohne Ausnahme bereits gehört, und sei es nur aus dem unfreiwillig mitgehörten Gerede anderer Gäste. Das arbeitsame Volk scheint zwar nur wenig beunruhigt, aber das Gelächter über diese Geschichten will womöglich doch Änsgte vertuschen?
« Letzte Änderung: 23.05.2009, 19:51:25 von Æringa »
Charge!

Eberk

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #1 am: 14.06.2008, 23:32:03 »
Eberk sitzt vor einer kargen Mahlzeit. Sein Vermögen ist klein und so spart er am Essen. Allerdings hat er Durst. Doch weiß er, dass er sich zügeln muss. Und so hebt er seinen zweiten Krug für diesen Abend an die Lippen und leert diesen. Kein Tropfen verschüttet der ordentliche Zwerg. Anschließend hebt er den Humpen hoch in die Luft und ruft um den Lärm der Taverne zu übertönen "Ein Bier bitte!"

Er blickt sich um und betrachte sich die anderen Außenseiter im Raum. Elf... Valenar... verdammte Spitzohren... Langsam Eberk, mit dem Friedenspackt haben sie sich auch deinen Respekt verdient... Urteile nie voreilig über andere, auch wenn sie anders sind als du selbst... geistert es durch seine Gedanken.
Er lässt den Blick zu dem Stämmigen Mann schweifen. Ein Armdrückduell mit dem da hätte bestimmt seinen Reiz. Doch will ich nicht zu viel Aufsehen erregen. Nicht noch mehr als ich so schon errege denkt er sich grinsend. Welch ein Glück, dass sein Bart dies so gut verbirgt.
Sein Blick erfasst kurz darauf den gerüsteten Halbelfen. Eine kurze Bestandsaufnahme dessen Bewaffnung und ein abschätzen der Qualität der Rüstung später, lässt ihn weiter zu dem Karrn schauen.
Was das wohl für einer ist? blitzt es durch seine Gedanken doch dann schaut er sich um, ob nicht sein Bier schon auf dem Weg zu ihm ist.
There is no such thing as a Dwarf Assisted Suicide.

Jethro ir´Reklan

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #2 am: 15.06.2008, 13:46:18 »
Jethro sitzt über sein Mahl gebeugt und lässt sich seine einfache, aber dennoch sehr schmackhaften Mahlzeit munden. Sein Blick bleibt starr auf das Essen gerichtet, während das Glas Rotwein daneben unangetastet vor sich hinruht. Der Mann scheint an seiner Mahlzeit und seinen Getränken nicht zu sparen, denn er hat es auch nicht nötig. Doch dann legt er unvermittelt das Besteck beiseite ohne anzudeuten, dass er mit seinem Essen geendet hat. Anscheinend trotzdem befriedigt, lehnt der Mann sich zurück und greift nachdem vorzüglichen Glas Wein, um einen kurzen Nipp zu nehmen. Seine Gedanken genauso wie sein Blick schweifen dabei einen Moment ab.
“Schade, dass es schon so spät ist oder in meinem Fall eher so früh.“ denkt er einen Moment belustigt, da er sich immer noch nicht den Lebensrhythmus der Rest der Leute angewöhnt hat.
“Ich hätte Julia gern noch heute besucht und ihr das Geschenk gegeben. Hoffentlich freut sie sich, aber noch mehr hoffe ich, dass unsere guten Freunde nichts gegen meinen Besuch haben. Die Familie Satrian sind war zwar eng mit meiner Familie befreundet, aber sie haben mich schon immer etwas mehr Skepsis als dem Rest wegen meines Studiums der dunklen Künste entgegen gebracht. Ich fürchte sie werden damit auch nicht aufhören, vor allem nicht da Julia ihren großen Bruder so sehr mag und seine Arbeit. Ach...ich sollte mir keine Sorgen machen, immerhin sind sie trotzdem nette Leute und etwas Gesellschaft wird ihnen nicht schaden. Außerdem muss ja jemand nach Julia schauen, ob alles in Ordnung ist. Aber erst morgen.“
Sein Blick schweift weiter und bleibt zu erst beidem Zwerg hängen, welcher Aufgrund des Symbols seine Aufmerksamkeit erregt.
“Hm ein Priester? Der göttlichen Heerscharen? Wie kann man nur an unsichtbare Götter glauben, wenn man sich doch nur auf sich selbst, seine Familie und seine Freunde verlassen kann. Auf sein Blut. Pah es gibt sowieso keine Erlösung nach dem Tod oder Belohnungen im Diesseits, außer die hart erarbeiteten, also streben wir lieber ein ewiges Leben unter den Lebenden an. Aber ich sollte mehr Toleranz üben, es sind andere Zeit. Friedlichere Zeiten und die Satrians sind immerhin auch Anhänger der göttlichen Heerscharen, immer noch besser als diese Kriecher der silbernen Flamme.“
Über den Halb-Elfen und den stämmigen Menschen geht er eher drüber ohne sie weiter zu beachten, wenn er auch kurz ihre Ausrüstung und ihr Äußeres beachtet, um dann bei dem Valenar hängen zu bleiben.
“Verdammte Elfen. Die haben uns das Leben und Unleben im letzten Krieg schwer gemacht. Aber wenigstens haben ihre Knochen wunderbares Baumaterial für Fort Knochen geliefert. Aber man sollte ihre Kampfkraft nicht unterschätzen, sie sind ausgezeichnet, furchteinflößende Krieger. Ich frage mich nur, was er hier macht? Sehr merkwürdig.“ grübelt er einen Moment über seine Entdeckung und nimmt dann noch einen Schluck aus dem Glas. Dann schaut er allerdings nach der Bedingung, da ihn die Gerüchte sehr Interessen und er ein Zimmer benötigt. Er legt ein freundliches Lächeln auf und fragt diese freundlich, wenn sie in Reichweite ist.
„Entschuldigt Fräulein. Wie viel kostet mich ein Zimmer und wisst ihr genaueres über diese Gerüchte, welcher man zwangsläufig habhaft wird, wenn man in ihrer Schenke einkehrt.“
“Es ist wirklich erstaunlich wie viel in dieser kleinen Stadt los ist. Vielleicht ganz interessant. Ich habe seit Monaten nicht mehr echte Felderfahrung sammeln können. Aber schauen wir lieber erst.“ denkt er dabei und wartet auf eine Antwort.
Während der Wolf trinkt, schaut der Hund zu.

Caelaral

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #3 am: 15.06.2008, 17:46:39 »
Missmutig sitzt der Valenar in einer Ecke des Raumes, den Rücken dabei er wand zugekehrt. Er ist einfach zu sehr Krieger, um sich anders hinzusetzten. So hat er wenigstens alles im Blick und verhindert, dass ihm jemand in den Rücken fallen kann. Lustlos hält er sein Weinglas in der Hand, wie jeden Abend dieses Monats wird das erste auch das letzte sein. Noch ist er geduldig, wartet auf einen Boten, der ihm sein hart verdientes Geld bringt. Den er will unbedingt nach Hause, Nichts außer seiner mangelnde Barschaft hält ihn hier. Seit über drei Jahren hat er nichts von seiner Familie gehört, während des Krieges, weil kein Nachrichten angekommen wären, in der Friedenszeit, weil ihm die Mittel fehlten. Sein Sohn, hatte mittlerweile sicher das Reiten gelernt und würde bald anfangen den kampf mit Waffen zu erlernen. Und bei seiner Tochter hatte er verpasst, wie sie laufen und sprechen lernte.

Das Geräusch der Eingangstür, lässt ihn aufschrecken. Ein Karrn, zumindest wenn er die Kleidung und das auftreten richtig deutet. Menschen sahen für ihn fast alle gleich aus. Seine Augen folgen den Bewegungen des Mannes, schließlich soll zwischen Karrnath und Valenar immer noch Krieg herrschen. Eine seltsame Mischung hier heute. Die wenigsten hier sind Stammgäste. Den Zwerg und den Karrn sehe ich zum Ersten Mal. Und der Mensch sieht eigentlich nicht so aus, als könnte er sich den Aufenthalt hier leisten. Doch wenn man es genau nimmt, kann ich es auch nicht. Sein Gesicht verzieht sich zu einem bitteren Lächeln, rasch trinkt er einen Schluck, um den Gedanken weg zu spülen. Vielleicht sollte ich mich auch der Sache mit den verschwundenen Personen annehmen. Das könnte in bisschen Geld in meine Kasse bringen. Ich müsste nur schneller sein, als diese Möchtegernhelden mit der Blutsverräterin. Doch alleine...
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Æringa

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #4 am: 15.06.2008, 18:59:04 »
Eine der beiden Schankmaiden - die zweite ist in der Küche verschwunden - will eben den leeren Krug des durstigen Zwerges abholen, als sie vom feinen Gast aus Karrnath angehalten wird. Einen Augenblick lang mustert sie den ernsten, etwas distanziert wirkenden Mann, dann schüttelt sie den Kopf.
"Tut mir leid, Herr, ich weiß auch nicht mehr, als hier abends geredet wird. Ich selbst darf nicht ins Rattenloch," weist sie mit den haselnussbraunen, lebhaften Augen kurz auf den Wirt, von dem das Verbot wohl stammen muss. "Aureon allein weiß, was da beim armen Volk vor sich geht. Ein Zimmer oben kostet fünf Regenten pro Nacht. Verzeiht, andere Gäste werden ungeduldig," wendet sie Jethro den Rücken zu und eilt los, um Eberks Krug mit den Worten "Kommt sofort, Herr Zwerg" einzusammeln; auf dem Weg zur Theke holt sie weitere geleerte Trinkgefäße ab, die der Schankwirt schließlich methodisch und unermüdlich nachfüllt. Währenddessen hat das arme Mädchen nicht einmal Zeit, die in einen Knoten am Hinterkopf gebundenen braunen und inzwischen etwas zerzausten Haare zu richten, sondern muss sich auch noch um die leeren Teller kümmern, um gleich darauf bereits die gefüllten Becher und Krüge unter den Gästen zu verteilen, sodass der zwergische Priester schon bald ein weiteres schäumendes Bier genießen kann.
Charge!

Hrothgar

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #5 am: 15.06.2008, 23:20:49 »
Mit gesundem Appetit ist Hrothgar in sein Mahl vertieft, nur hin und wieder innehaltend um prüfend seine frischen Brandblasen auf dem linken Unterarm zu betasten. "Komischer Kauz dieser Gnom...aber scheint sich zu lohnen...!" Nicht zum ersten Mal lässt der ehemalige Söldner den Blick durch die Gaststätte schweifen, welche im Vergleich zur Arbeitstelle von seiner Frau und ihm im 'Rattenloch' doch sehr gutbürgerlich wirkt. "Ich beklag mich ja nicht. Würd mir nur auch gefallen hier nach Feierabend hingehen zu können..." denkt der bärtige Hühne bei sich und stopft noch einen Löffel des schmackhaften - weil ausgegebenen - Mahls in den Mund.
Dann jedoch, der Teller ist nichteinmal zu Hälfte geleert, zügelt der Hungrige sich und wischt den Mund mit dem Ärmel des groben Hemds ab. Hrothgar greift stattdessen an den Gürtel und löst das dort befindliche Essgeschirr, im Grunde nur ein großer, abgewetzter aber stabiler Becher aus lederumwickeltem Holz mit einem einfachen Verschluss. Diesen klappt er auf und füllt, sorfgältig darauf achtend nichts zu verlieren, das übrge Essen hinein, wobei er den Löffel erneut benutzt um keinen noch so kleinen Rest auszulassen.

In diesem Moment dringen jedoch erneut Worte über die Vorkommnisse im 'Rattenloch' an die Ohren des Einheimischen und sorgenvoll vertiefen sich die Furchen auf seiner wettergegerbten Stirn. Er blickt jedoch nicht auf, ehe nicht die gesamte verbliebene Mahlzeit verstaut und das Geschirr wieder am Gürtel gesichert ist. Dann schaut er sich jedoch nach dem Fragenden um, ein gediegen aussehender Mann wie Hrothgar feststellt. Sensationslüsterne Oberschicht, aber ihn selbst betrifft das ganze wohlmöglich wirklich!
Bei dem Gedanken verstärkt sich die seit einigen Tagen stetig nagende Sorge um seine Familie noch ein wenig und der breitschultrige Söldner erhebt sich, wenn auch ohne rechten Entschluss. Dabei fällt sein Blick auf den biertrinkenden Zwerg und Hrothgar erkennt ihn als einen Priester der Heerschar. Mit einer demütigen und ehrerbietigen Geste, die für den so rauhbeinig aussehnden Veteran eigentümlich schüchtern wirkt, neigt er sein Haupt vor dem Kleriker, sucht aber tatsächlich nicht dessen Nähe, obgleich er dies wohl schon gern täte. Stattdessen blickt er sich etwas verloren nach jemandem um, der wohlmöglich ebenfalls Informationen über die beunruhigenden Vorkommnisse haben könnte.
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Jethro ir´Reklan

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #6 am: 17.06.2008, 00:19:56 »
Jethro lässt die Bardame ohne ein weiteres Wort ziehen, da er sie nicht weiter von der Arbeit abhalten will. Allerdings verzichtet er auch auf ein Wort des Dankes, da die Dame bis dahin schon drei Tische weiter ist und sie im vollen Schankraum untergehen würde. Deshalb widmet er sich kurze Zeit später wieder seinem Essen und dem kümmerlichen Rest seines Glases.
“Leute verschwinden also im Rattenloch. Aber wo liegt das überhaupt? Ich kenne mich in dieser kleinen Stadt leider überhaupt nicht aus. Hoffentlich sind die Satrians und Julia davon nicht betroffen. Wenn doch muss ich wohl etwas unternehmen. Wenn nicht ist die Sache vielleicht trotzdem wert angeschaut zu werden. Außerdem bin ich nicht müde. Kein Stück.“
Jethro beendet sein Mahl, um sich dann schwungvoll aus dem Stuhl zu befördern. Kein Wort kommt über seine Lippen und der Blick ist starr auf dem Wirt gerichtet. Er steuert auf ihn zu, wobei seine Gestalt immer wieder von den Schatten umschmeichelt wird und fast verschwommen wirkt, bis zu dem Moment als er beim Wirt angekommen ist.
„Einen schönen Abend. Das Essen war vorzüglich genauso wie der Wein. Aber worauf ich eigentlich hinaus will ist, ich möchte gern ein Zimmer mieten und während ich die entsprechende Summe aus meinem Geldbeutel suche, könntet ihr mir noch ein Glas Wein einschenken und mir vielleicht etwas mehr über das Rattenloch verraten.“
Er schaut fragend zu dem Wirt und ignoriert die mögliche Aufmerksamkeit, welche er erregen könnte.
Während der Wolf trinkt, schaut der Hund zu.

Æringa

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #7 am: 17.06.2008, 00:45:08 »
Die gesellige Stimmung im Schankraum wird allerdings gestört, bevor der Wirt seinen Mund aufmachen kann.
Krachend wird die Tür aufgerissen, aller Blicke - außer jener, denen es zuviel der Anstrengung ist, sich umzudrehen - richten sich auf die Schwelle.
Dort steht, wankend und sich am Türrahmen festhaltend, ein strenhagelvoll betrunkener Mann. Sein kurzes Haar ist ergraut, seine Statur mager und sehnig; die leicht eingefallenen Wangen sind vor Trunkenheit gerötet, ebenso wie die kantige Nase. Die schlichte, ungefärbte, vielfach geflickte Leinenkleidung, die bereits bessere Tage gesehen hat, lässt keinen Zweifel an der Armut des ungebetenen Gastes.
"Schweine, all's Schweine!," brüllt der Mann lallend los. Ein stolpernder Schritt bringt ihn ins Innere des Schankraumes, wo er im ersten Augenblick um sein Gleichgewicht ringen muss, indem er mit der Tonflasche in seiner rechten Hand balanciert. Ihren Korken wird die Flasche vermutlich nie wieder antreffen.
"Ma'ne kleine, arme Ylee is' wech! Wech! Fort! Un' nieman' juckt's!," klagt derTrunkenbold lauthals und verweint, "Soll se der Raffer hol'n, die miese Ratte in'ne Burch! Un'nen Drecks-Ramil au' mid'dazu! Nieman' hilft den arm'n Leut'n!" In einem verzweifelten Wutausbruch schmettert er die Flasche auf den Boden, wo sie in Dutzende von Scherben zerbirst und ihren Inhalt, dem Geruch nach wohl billigen Branntwein, über die Bretter verteilt.

Die Reaktionen der Gäste fallen gänzlich unterschiedlich aus - von stummem, durch Gruppenzwang unterdrücktem Mitgefühl, über taktloses Gelächter bis zu zornigen Ausrufen wie "Verzieh' dich zurück ins Rattenloch und hüte deine Zunge, es sind schon Söldner unterwegs!".
Der Wirt läuft selbst vor Wut rot an und knetet das Handtuch, mit dem er die Theke hin und wieder sauberwischt, erbost in den Händen. Da vor ihm aber ein äußerst vornehmer Gast steht, mag der Tavernenbesitzer ihm nicht mit Unhöflichkeit begegen und ihn warten lassen. "Entschuldigt, mein Herr, ich muss eben eine ärgerliche Unannehmlichkeit beseitigen. Meine Nichte wird Euch indessen behilflich sein," katzbuckelt er vor Jethro, sich sichtlich unwohl ob einer derartigen Unterbrechung fühlend. "Marita! Komm' mal her und bedien' den Herrn!," schreit der Schankwirt in Richtung Küche und entfernt sich von seiner Theke, um sich vor dem unerwünschten Besucher aufzubauen.
Im Vergleich zum dürren Betrunkenen wirkt der wohlgenährte Hausherr mächtig und hünenhaft. "Du verlässt sofort meine Stube, und kommst nie wieder her, um seine Gnaden und Herrn Weißholz zu beschimpfen und meine guten Gäste zu stören!," befiehlt er dem armen Mann und schiebt ihn mit einer ausgestreckten Hand langsam aber sicher zu Tür hinaus. "Sei froh, Bettelmann, dass ich dich nicht den Wachen in die Hände drücke. Und jetzt weg hier, bei mir sind keine mitgebrachten Getränke erlaubt!"
"Ihr g'fü'los'n Schweine!," flucht der Rattenloch-Bewohner schon von der Straße aus.

Indessen eilt, etwas gehetzt, die zweite Bedienung an die Theke - ein junges Mädchen von vielleicht sechszehn-siebzehn Wintern, mit ebenso hellbraunen Augen und braunen, gelockten Haaren wie ihre Cousine, aber auch mit Sommersprossen im niedlichen Gesicht. "Womit kann ich dienen, Herr?," fragt sie ein wenig nervös den Karrn, nachdem sie sich kurz verneigt hat - diese Geste hat der Atur-Absolvent weder sie, noch die andere Schankmaid irgendeinem anderen Gast während seiner Anwesenheit erweisen gesehen.
Charge!

Caelaral

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #8 am: 17.06.2008, 01:42:47 »
Angewiedert, auch wenn dies gut durch den Schleier verborgen wird, betrachtet Caelaral den Menschen, der bereits sturzbetrunken die Kneipe verlässt. Wenn sie sich betrinken, scheinen sie ihren Verstand komplett auszuschalten. Widerwertig sowas. Sie verlieren selbst die Kontrolle über ihren Körper, beherrschen ihre eigene Sprache nicht mehr. Sie werden wie Tiere. Kurz darauf, ändern die Worte des Mannes seine Einstellung ihm gegenüber ein wenig. es scheint, als wäre sein Kind auch spurlos verschwunden. Zumindest wenn ich das, was er versucht hat hinaus zu schreien richtig verstanden habe. Ich würde in so einer Situation wohl jeden aufspüren und töten, der etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat. Sich an Kindern zu vergreifen, solche Leute gehören schnellstens getötet. Trotz seines scheinbar gleichgültigen Blickes versucht sich der Valnear das Gesicht des Mannes einzuprägen. Wenn er noch ein, zwei tüchtige Helfer fand, fand er sicherlich schneller raus, was mit den Verschwunden geschar, als die selbst ernannten retter. Die Belohnung würde zwar noch nicht für die ganze reise reichen, aber vielleicht würde es für ein Pferd reichen. sich unterwegs zu ernähren traute er sich durchaus zu. So konnte er bis Sharn kommen und von dort per Schiff fahren oder gleich den mühsamen und gefahrvollen Landweg über Draguun einschlagen. Auch die Worte des Wirtes versucht er zu verstehen, da sie ihm möglicherweise helfen können den Mann wieder zu finden.

Mit kutrzem Blickmustert er die Gäste, bis sein Blick schließlich an Hrothgar hängen bleibt. Er kann mir vielleicht weiter helfen. Auf weichen Leder sohlen, nähert sich mit seinem Weinglas dem menschen und setzt sich schließlich ihm gegenüber, ohne vorher zu Fragen. "Ich hab euch hier noch nie gesehen, Mensch", beginnt er auf die direkte Art, wie sie den Valenar eigen ist. "Daher nehme ich an, dass ihr im Südosten dieser Stadt wohnt. Kanntet ihr diesen Mann? Ich will ihn morgen aufsuchen." Dabei blicken die im Schatten liegenden Augen des Elfs an und schweifen nicht mehr wie zuvor im ganzen Raum umher, war seiner Meinung nach eh keiner der Leute in der Kneipe eine Herausforderung für ihn.
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Korhil

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #9 am: 17.06.2008, 23:55:07 »
Heute erst war Korhil in Hiberné angekommen und schon hatte er gefunden was er gesucht hatte. Der Halbelf hatte die Gerüchte um das Rattenloch aufgesogen wie ein durstiger Vampir das Blut seines Opfers. Seitdem seine Dienstzeit beendet war, fehlte etwas in seinem Leben. Es kam ihm vor als hätte seine Existenz keinen Sinn mehr. Nun streifte er nurmehr durchs Land, immer auf der Suche nach einem Auftrag, einem Sinn. Die Gerüchte um das Rattenloch waren genau das wonach es Korhil dürstete und wie es schien hatte er auch schon Männer gefunden die er in die Schlacht führen konnte.
Schnell stand er auf, sein Essen kaum angerührt, ging am Tresen vorbei, beglich seine Zeche und schritt dann auf den adelig aussehende Mann, der die Schankmaid nach dem Rattenloch befragt hatte zu.

"Ich grüße euch, mein Name ist Korhil und ich konnte nicht anders als mitanzuhören, dass ihr Interesse an den Geschehnissen im Rattenloch hegt."

Hrothgar

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« Antwort #10 am: 18.06.2008, 03:03:51 »
Wie von den Einschläge karrnathischer Todwerfer aufgeschreckt fährt Hrothgar herum, als er vernimmt was der Betrunkene von sich gibt. Dem ehemaligen Söldner wird heiß und kalt zugleich und sein Gesicht wird ein ganzes Stück blasser, was seinen Vollbart dunkel und struppig hervorstechen lässt. Kaum hat der Wirt den armen Schlucker nach draußen befördert stürmt Hrothgar auch bereits hinterher. In seinem Eifer kann er die Worte des Valenar nicht wirklich würdigen und bellt nur ein knappes "Warum bis morgen warten?!" als Antwort, da stößt er die Tür nach draußen erneut auf und verlässt das Gasthaus im Laufschritt.
In der Gasse eilt der Aundairer ohne Umschweife zu dem torkelnden Trunkenbold und packt ihn an den Schultern, nicht um ihn zu ängstigen sondern eher um ihn daran zu hindern, umzufallen; auch wenn der stämmige Söldner in der Aufregung vielleicht etwas zu ruppig vorgeht. Aber es ist zweifellos die Angst um seine Familie die ihn treibt, und vor ihm steht ein direkter Zeuge dessen, was dort unten vor sich geht! "Was hast du gesehen? Kein Problem, ich will dir helfen!" redet Hrothgars Bass auf seinen Gegenüber ein. "Was ist passiert? Red schon, Mann!"
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Jethro ir´Reklan

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #11 am: 18.06.2008, 20:20:47 »
Jethro wendet den Kopf als sein Gespräch plötzlich durch den Trunkenbold unterbrochen wird. Im ersten Moment denkt der Karrn nur an einen weiteren betrunkenen Pöbel, welcher seinen Platz nicht kennt. Doch bei seinen Worten regt sich ein klein wenig Mitgefühl in dem Menschen, welchem seine Familie ebenfalls alles bedeutet und wahrscheinlich alles für seine Schwester oder seine Familie tun würde.
Trotzdem schreckt ihn der Anblick des Mannes etwas ab und das unterbrochene Gespräch stimmt ihm im ersten Moment nicht gerade milder. Doch im nächsten Moment steht schon das junge und niedliche Mädchen vor ihm und er lächelt, um etwas die Spannung aus der jungen Dame zu nehmen, wenn ihr Verhalten ihn auch etwas verwirrt.
“Macht mein Aussehen so einen Eindruck? Oder ist es etwas Anderes, was sie zu einer Verbeugung veranlasst. Sehr merkwürdig, wo doch niemand Anderes diese Ehre erhält. Vielleicht mache ich mir auch nur zu viele Gedanken.“
„Ich wäre erfreut, wenn ich ein Zimmer für die Nacht bekommen dürfte, außerdem muss ich noch meine verbliebenen Schuld für das Essen und den vorzüglichen Wein begleichen.“ Jethro versucht höflicher als sonst zu sein, da er das Mädchen nicht verunsichern möchte, doch ehe er weiterreden kann, kommt der Halb-Elf auf ihn zu. Jethro schaut zu der Bedingung.
„Eigentlich wollte ich einen Wein, aber verschiebt diese Bestellung lieber.“
Er wendet sich zu dem Mann um, welcher ihn angesprochen hat.
“Ganz schön wildes und martialisches Aussehen. Bestimmt ein arbeitsloser Söldner, aber sein Blick. Er hat etwas stechendes, vielleicht ist er doch mehr als ein einfacher Kämpfer. Wer weiß. Seine Bewaffnung reicht aus, um ihn als Kämpfer zu erkenne.“
Jethro nickt bei seinen Worten und antwort ihm.
„Jethro ir´Reklan und ja ich habe Interesse an den Geschehnissen gezeigt und ihr ebenfalls Kohil, sonst hätte ihr mich nicht angesprochen. Wisst ihr mehr darüber oder hofft ihr nur Arbeit zu finden, da ihr nach Ende des Krieges keine mehr habt? Oder seid ihr darin involviert?“
Er mustert seinen Gegenüber genau und sein Gesicht bleibt hart ohne eine Spur von Freundlichkeit.
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Æringa

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #12 am: 18.06.2008, 23:15:49 »
Gerade will der Wirt ob des vollbrachten Werks die Tür schließen, als der stämmige Hrothgar an ihm vorbeirauscht und ihn zwingt, zur Seite zu treten. "Was ist das nur für ein Kerl, den Hugo da angeschleppt hat?," wundert sich der Tavernenbesitzer und führt endlich sein Vorhaben aus.
Als er sich umgedreht hat, bebt die Luft im Schankraum bereits vor angeregten Gesprächen, die der arme Betrunkene aufgewirbelt hat. Es wird geflucht, abgewunken, schwadroniert, gelacht, gemunkelt, beruhigt - und je weiter es geht, desto lauter wird es und desto mehr Bier und Wein fließen in die redseligen Kehlen.

Das Mädchen an der Theke nickt artig und senkt den Blick, um konzentriert nach etwas unter dem Tresen zu suchen. "Das macht insgesamt einen Galifar, edler Herr," teilt sie Jethro mit und hebt den Blick gerade in dem Moment, in dem sie einen einfachen Schlüssel aus Gusseisen zu Tage gefördert hat. Am Schlüssel hängt eine fingekuppengroße Holzscheibe, in die nicht sehr kunstvoll, aber gut erkennbar die zahl "4" eingebrannt ist. "Die Zimmer sind oben, dort im Flur die Treppe hoch," erklärt die junge Schankmaid freundlich und zeigt dem Karrn die Richtung. "Darf es noch etwas sein?"
Kaum hat sie das erledigt, wird das Mädchen schon weitergescheucht. Ihr Onkel ist zurück an der Theke und deutet mit dem Kopf zum Eingang. "Danke, Marita, geh' jetzt diese Sauerei aufwischen, ich mach' hier weiter," kommandiert er seine Nichte ab, die sich seuzend, aber gehorsam entfernt, und nimmt seinen Platz hinter dem Tresen ein, immer darauf bedacht, dem Edelmann mit höflicher und freundlicher Miene gegenüber aufzutreten.

Hrothgar hat indessen keine Schwierigkeiten, den Trunkebold einzuholen, denn dieser scheint nicht viel schneller zu sein, als eine Schnecke, die man so oft auf aundairischen Weinplantagen antrifft. Den Hünen, der ihn gepackt hat, starrt der arme Mann eine ganze Weile lang zitternd und schockiert an, bevor in seinen glasigen, unterlaufenen Augen so etwas wie wiedererkennen aufleuchtet.
"Hee, hab'sch dich nich' scho'mma' geseh'n?," hickst er überrascht, und allmählich beginnen die Worte des Söldners in sein benebeltes Hirn vorzudringen. "Du - mir helf'n? Ja, du musst mir helf'n! M'ane arme Ylee wie'a'z'hol'n! I' hab' nur se, ma'n kla'n's lieb's Tochterlein!," antowrtet der Betrunkene weinend und trotz des Griffes, in dem er sich befindet, ausgiebig gestikulierend. "Sie wollt' zum Krämer geh'n, Garn un' Reisich un' 'ne neue Nadel kauf'n. Sje näht so fleiß'sch, ma'ne liebe Ylee," versucht er, auf die erstaunlich sauber und ordentlich genähten und geflickten Stellen auf seiner Kleidung zu zeigen, "aber sie is' nich' ha'mgekomm'! Un' der Krämer sacht, hat sie nich' gesehn, ba' sich im Laden! Aaach was is' nur mit ma'ner kla'nen passiert!"
Der Mann heult auf und wirft den Kopf verzweifelt mal zur einen, mal zur anderen Seite. "Hilf' mir doch! Jeman' muss mir helfen! Jeman' muss den arm'n Leut'n helf'n! Die Fettsäcke juckt's gar nich'!"
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Korhil

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #13 am: 19.06.2008, 19:30:58 »
Die äußerst scharfsinnige Schlussfolgerung seines Gegenübers erschreckt Korhil, doch er versucht sich nichts anmerken zu lassen. Gute Beobachter hätten eine kurze Entgleisung seiner Miene wahrnehmen können und er ist so verblüfft das er den betrunkenen Schreihals gar nicht weiter beachtet. War er ein so offenes Buch oder war dieser Fremde einfach ein sehr guter Menschenkenner?
"Nein, involviert bin ich in diese Sache nicht und viel mehr als die Gerüchte weiß ich auch nicht. Es ist eine gewisse Neugier, die mich antreibt solchen Gerüchten auf den Grund zu gehen. Doch sagt, Jethro ir´Reklan, warum interessiert ihr euch dafür, ein Mann von eurer Herkunft. Was kümmern euch die armen Schlucker im Rattenloch?" Du bist nicht der einzige der scharfsinnige Fragen stellen kann.

Jethro ir´Reklan

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #14 am: 20.06.2008, 18:42:10 »
Jethro nimmt den Schlüssel mit einem Lächeln entgegen und gibt dem Fräulein den geforderten Galifar sowie einen Regenten, welchen das Mädchen für sich behalten darf. Dann wird sie allerdings auch schon wieder von dem Wirt unsanft weggescheucht, weshalb Jethro seinen Blick wieder Korhil zu wendet und den unsanften Wirt nicht weiter beachtet.
Bei seiner Frage hingegen scheint der Adlige einen Moment zu überlegen, als hätte er einen Punkt getroffen.
“Warum? Vielleicht mache ich mir nur Sorgen oder ich werde sentimental wegen meiner Familienbande oder ich mache mir einfach Sorgen, falls es übergreift? Falls es Julia erwischen sollte? Vielleicht möchte ich auch nur einen sicheren Ort für sie haben und dieser scheint es nicht mehr zu sein. Wahrscheinlich ist es aber auch nur Langeweile“
Denkt er am Ende für sich und schaut zu dem Halb-Elfen mit einem starren Blick.
„Langeweile, Mitleid oder Neugier spielt es eine Rolle für euch? Wenn wir Beide ein Interesse in der Sache haben, sollte es doch ausreichen, um eine Zusammenarbeit anzustreben oder denkt ihr etwa Anderes? Natürlich könnten wir uns auch Gegenseitig misstrauen, aber weder ihr noch ich hätte einen Vorteil daraus oder? Außerdem wüsste ich nicht, was ich damit gewinnen sollte euch zu hintergehen. Ich stamme nicht mal aus der Gegend.“
Während der Wolf trinkt, schaut der Hund zu.

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