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Autor Thema: Schimmernde Ebenen  (Gelesen 14554 mal)

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geraldim

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Schimmernde Ebenen
« am: 13.07.2008, 01:37:50 »
Schimmernde Ebenen (Karrnath)
14. Barrakas 998 NBK


Stürmische Nacht:
Rauh und unerbitterlich treiben die nassen Winde vom Meer herab über die weiten Öden im nördlichen Karrnath. Flache, endlose Ebenen erstrecken sich, soweit das Auge reicht.

Eine kleine Karawane bahnt sich ihren Weg durch die Öden. Schon lange hat sie die Straßen und somit das gesicherte Gebiet der  patroullierenden Königsklingen verlassen. Die Ländereien Karrnaths haben den Ruf, die sichersten auf ganz Khorvaire zu sein.
Dennoch ist dies kein Grund für die Karrnithen, nicht auf der Hut zu sein.

Weder das Eisenwurzelgebirge im Osten, noch die Eiswälder im Norden oder gar der Syberisschweif himmelwärts, sind durch den dunstigen Schleier der Nacht und des schlechten Wetters zu erkennen. Dennoch überzieht ein Schimmern die weiten Ebenen des rauhen Nordens. Die vollen, ewigen Graswiesen werden von einer nassen, frostigweißen Schicht überzogen, welcher die Landschaft, im Kontrast zum düsterem Himmel schwach aufglimmen lässt.

Die Karawane, bestehend aus zwei Kutschen, wird flankiert von vier Reitern. Wie ein Leuchtfeuer wirkt sie durch ihre immerhellen Laternen in der Wetterverzerrten Dunkelheit. Bald wird die Karawane die Eissee passieren.

Ein weiterer Reiter in robuster Fellbekleidung, reitet geschwind auf die Karawane aus der Gegenrichtung zu.

"Erstatte Bericht Lady Vanamir: Keine Gefahren im Radius von einer Meile."

Der Soldat, dessen kälteresistente Bekleidung die Zeichen der karrnischen Armee aufweist salutiert respektvoll.
Er wendet sich schließlich ab und tauscht mit einem anderen Reiter Position, worauf Letzterer sich daran macht, der Karawane vorauszureiten, um das dunkle Land zu erkunden.
Der jetzige Kundschafter wird die Brücke, welche es erlaubt die Eissee zu passieren, überprüfen. Bald ist die Karawane sechzehn Stunden unterwegs und müsste trotz des Unwetters rasten. Doch dies sind Karrn, robuste Leute des Nordens, welche sich den frostigen Winden trotzend entgegenstellen.

Ritter Camille Vanamir lässt ihren Blick in die regnerisch, verzerrte Ferne schweifen.
Spoiler (Anzeigen)

Die Karrn wurde von ihrem Orden nach Narrath, der Stadt der Geister entsendet. In jene kleine Stadt, welche wirtschaftlich gedeiht und an Bedeutung für das kalte Land gewinnt. Es heißt, dort würde in Kürze die gesamte Stadt das Fest der Längsten Nacht feiern. Das örtlich stationierte Militär sei für die großen Festlichkeiten knapp unterbesetzt. Dennoch weiß Camille bisher nicht, was sie dort erwartet. Kaptain Julian Helstrom würde sie bereits in der Kaserne erwarten und ihr weitere Befehle erteilen.

Zunächst trägt die Karrn jedoch Verantwortung für die kleine Karawane. Zwei Wagons, welche jeweils einem Händler gehören, gilt es, sicher nach Narrath zu eskortieren. Der eine ein zwergischer Kunsthandwerker, der andere ein aundairischer Alchemist. Zum Schutze wurden ihr vier Soldaten von Rekkenmark´s Militär zur Verfügung gestellt - keine Mitglieder ihres Ordens, jedoch immer noch karrnische Soldaten, welche als die besten der fünf Nationen gelten.

"Euer erster Besuch in der Stadt der Geister, Lady Vanamir? Ich sags euch, die Lhazaaner und die bleichen Voodooelfen kaufen jeden Quatsch. Im letzten Barrakas war ich bereits dort. Bei Kol Korran´s dicker Wampe, dass wird ein Geschäft."

Trotz der Dunkelheit kann die Ritterin die in Vorfreude funkelnden Augen des in einen edlen Fellmantel gekleideten, Zwergischen Kaufmannes wahrnehmen. Der wohlbeleibte Zwerg sitzt auf dem Kutschbock des vorderen Wagons, während die Karrn auf ihrem prächtig, schwarzem Reittier auf gleicher Ebene mit ihm ist.

Camille

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #1 am: 13.07.2008, 11:54:51 »
Camille Vanamir hat schon ein wenig ihrer Begeisterung über ihr Kommando verloren. Zwar hat sie innerlich frohlockt, als ihr der Auftrag erteilt wurde, diese Händlerkarawane zu schützen und sicher in die Stadt der Geister nach Narrath zu bringen, doch das unliebsame Wetter hat schon einiges ihrer Begeisterung verschwinden lassen.
Auch ist ihr bewusst geworden, dass ihre Pflicht nun ist, für einen sicheren Weg der Händler in die Stadt zu sorgen. Mit einem Nicken nimmt sie die Meldung ihrer Reiter entgegen und sie ist zufrieden mit der Disziplin der Truppe, welche ohne weiteres die Aufgaben übernimmt, die sie erfüllen muss, um den Weg zu sichern. Als der Zwerg sie anspricht, wird Camille einmal mehr bewusst, dass nicht nur der Schutz der Händler zu ihren Aufgaben zählt, sondern auch die Unterhaltung der Reisenden.
Mit einem eher scheuen Lächeln antwortet sie dem Zwerg auf seine Frage: "Ja, dies ist mein erster Besuch in Narrath. Ihr scheint euch sehr gut auszukennen. Was könnt ihr mir sagen über diese Stadt? Ich weiß bisher nur, dass die Stadt es dem Orden von Rekkenmark und einigen verdienten Kriegsveteranen zu verdanken hat, nicht im Chaos zu versinken."
Als die Frau den Orden erwähnt, schwingt Stolz in der Stimme mit. Camille Vanamir ist offensichtlich stolz diesem Orden anzugehören. Während sie auf die Antwort des Zwerges wartet, schaut sie sich aufmerksam um. So nahe wie sie jetzt bereits an der Stadt waren, wollte sie nicht riskieren, dass den Händlern noch etwas zustößt.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

geraldim

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #2 am: 15.07.2008, 00:12:04 »
Der Zwerg nimmt einen edlen Trinkschlauch, verziert mit dem Münzsymbol Kol Korran´s, aus einer seiner Manteltaschen hervor. Die Zügel seiner Pferde befestigt er währenddessen an einer Halterung.

"Ihr seid noch nicht im wunderschönen Narrath gewesen?"
Fragt der Zwerg mit ungläubigem Unterton.
"Pah. Im letzten Barrakas war ein Großteil der Stadt auch nichts weiter als eine majestätische Baustelle. Es wurden Kriegsschäden repariert und die Stadt expandiert, seitdem der Handel so gut läuft. Außerdem trifft man auf Scharen von Kriegsknechten, welche in der Stadt herumwerkeln. Ich sags euch: Die armen Blechkrieger werden seit Kriegsende nur noch mehr ausgebeutet als ohnehin schon..."
Der Zwerg zwinkert vergnüglich mit beiden Brauen, während er einen tiefen Schluck aus seinem schön verarbeitetem Trinkschlauch nimmt.
"...aber das Beste ist. Sie scheinen sich an ihrem Sklavendasein nichtmal zu stören. Diesmal werde ich mir ein bis zwei dieser Dinger für meinen eigenen Haushalt schnappen. Sieht so aus als wären sie gute Handwerker, oder was denkt ihr?"
Der Zwergische Kunsthandwerker rutscht auf seinem Kutschbock etwas in Richtung der Karrn um ihr mit ausgestrecktem Arm einen Schluck aus seinem Trinkschlauch anzubieten. Gleichzeitig entblößt er hinter seinem buschigem, aber gut gepflegtem Bart ein vielsagendes Lächeln, wobei weißpolierte Zähne hervortreten.
"Ein Hoch auf Kol Korran!"

Camille

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #3 am: 15.07.2008, 09:59:01 »
Camille schaut den Zwerg an, als dieser ihr den Trinkschlauch anbietet. Sie schaut ernst darauf, als hielte sie den Schlauch für ein gefährliches Tier, welches es zu besiegen gelte.
"Danke, für das Angebot." Die Frau schüttelt den Kopf. "Wenn wir in Narrath sind, werde ich gerne mit euch trinken. Jetzt werde ich aufpassen und so euch und eure Waren schützen."
Die Frau schaut weiter, ob sich irgendetwas in Umfeld der Karawane bewegt. Sie scheint sehr misstrauisch zu sein und offensichtlich ist sie angespannt, weil sie ihren Auftrag ohne Fehler durchführen will. Dann wendet sie sich wieder an den Zwergen:
"Es sind also viele Geschmiedete in der Stadt?!" Die Aussage ist eine seltsame Mischung aus Frage und Feststellung. "Sie werden gute Handwerker sein, sonst wären sie nicht dort," setzt die Frau dann hinterher, weil sie irgendwie glaubt, der Zwerg erwarte noch mehr von ihr, als diese Feststellung. Camille macht irgendwie zu schaffen, dass der Händler so schnell durch die Themen rast, welche ihn beschäftigen. Ihr wäre es lieber, wenn sie erst ausgiebig darüber nachdenken könnte, was sie dem Mann sagen könnte. Zum einen scheint der Zwerg irgendwie die Geschmiedeten zu bedauern, weil sie Dienste leisten müssen, zum anderen will er selber Geschmiedete anstellen. Oder will er sie kaufen? Camille ist sich nicht sicher, ob sie den Mann richtig verstanden hat. "Ich werde euch mit meinen Leuten beschützen, bis wir in Narrath sind. Dann könnt ihr eure Geschäfte machen."
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

geraldim

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #4 am: 15.07.2008, 13:20:31 »
Mit gespielt traurigem Gesicht zieht der Zwerg den Schlauch wieder zurück und nimmt abermals einen tiefen Schluck daraus. Die nasskalten Winde und die verzerrte Dunkelheit scheinen den Zwergen nicht im Geringsten zu beeindrucken. Auf die Geschmiedeten geht er nicht näher ein.
"Wenn ihr wissen wollt, was ein anständiges Mahl ist, Lady Vanamir, dann empfehle ich euch das Gasthaus zu den Fallenden Sternen. Ich sags euch: Die kleinen Ghallanda´s wissen schon bevor ihr eintretet, welches Mahl eurem hungrigem Magen gütlich tut. Und damit noch nicht genug:
Ihr bekommt das beste Nachtholzbier in ganz Karrnath serviert. Voll und herb im Geschmack. Man munkelt, die Brauereien würden echtes Gold hereinmischen."

Der Zwerg beginnt einen Monolog über die Nuancen verschiedener Nachtholzbiersorten zu halten und philosophiert darüber, wie der Geschmack zustande kommt. Es scheint als würde er mehr mit sich selbst sprechen, als zu Camille.

Camille

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #5 am: 15.07.2008, 14:34:51 »
Camille nutzt die Gelegenheit, die sich ihr bietet, als der Zwerg in seine Betrachtungen über Bier im allgemeinen und gutes karrnithisches Nachtholzbier im besonderen versinkt, um ein wenig Abstand zwischen sich und den Wagen zu bringen. Sie hat die Befürchtung, dass sie zu sehr von dem Gespräch mit dem Zwergen abgelenkt wird und sie möglicherweise zu dieser späten Stunde durch Unaufmerksamkeit etwas verpasst, was sich dann rächen könnte.
So läßt sie Onyx ein wenig langsamer gehen, so dass der Wagen langsam an ihr vorbei rollt. Sie konzentriert sich hierbei wieder auf die unmittelbare Umgegend und versucht etwas zu erkennen. Ein wenig bedauert sie, dass sie nicht so gute Augen hat wie der Zwerg, der auch in diesen eher schlechten Lichtverhältnissen schauen kann wie bei hellem Tageslicht.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

geraldim

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #6 am: 15.07.2008, 23:41:11 »
Der Kaufmann scheint gar nicht zu bemerken, dass die Karrn sich zurückfallen lässt und führt seinen Monolog munter weiter. Obwohl er sich nur wenige Meter von Camille befindet, erklingt seine Stimme nur noch wie in weiter Ferne und scheint vom Unwetter verschluckt werden zu wollen.
Das Rauschen des nassen Windes steht nun wieder im Vordergrund der Karrn. Abermals lässt sie ihren Blick über die schimmernden Ebenen schweifen, und versucht den Schleier des unbarmherzigen Wetters zu durchdringen. Hier und da stehen vereinzelt abgestorben wirkende Bäume. Ein paar der kleineren Bäume wirken wie die dunklen Silhouetten von schattigen Kreaturen, welche sich jederzeit nähern könnten.
Wie schwarze, stachelige Schemen wirken sie in der verzerrten Weite der schimmernden Ebenen. Um so verwunderlicher ist es, als sich ungefähr dreihundert Meter im Nordosten einer dieser Schemen zu bewegen scheint und zu einem anderen dunklem Fleck wandert.
Eine heftige Windbö und die Sicht von Camille verschwimmt. Wenn sich dort in der Ferne etwas bewegt hat, bewegt es sich nun nicht mehr. Der ursprüngliche Standort des entfernten Schemens glitzert jedoch nur noch im kalten Weiß, der frostigen Wiesen.

Camille

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #7 am: 16.07.2008, 09:53:01 »
Camille ist sich nicht sicher, ob sie tatsächlich etwas gesehen hat oder ihr die difusen Lichtverhältnisse nicht einen Streich gespielt haben. Doch sie möchte es nicht darauf ankommen lassen und reitet um die Karawane herum, um ihre Männer auf die Stelle vor ihnen hinzuweisen und zur Vorsicht und Achtsamkeit zu ermahnen.
"Männer aufpassen, schaut dorthin. Ich habe eine Bewegung wahrgenommen." Die Frau zeigt den Soldaten die Stelle. Gleichzeitig lockert sie den Griff ihres Schwertes in der Scheide. Sollte es zu einem Zwischenfall kommen, möchte sie für alle Fälle bereit sein.
Schließlich ist die Frau wieder an der Spitze der Karawane angekommen. Sie stellt sich in die Steigbügel von Onyx und versucht genauer zu erkennen, was sich vor ihnen befindet.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

geraldim

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #8 am: 17.07.2008, 00:12:40 »
"Soll ich den Ort überprüfen, Lady Vanamir?"
Fragt ein Reiter auf die Warnung hin Camille.
Ungefähr zeitgleich lugt der erstaunt wirkende Kopf eines edel gekleideten Zwergen hinter dem vorderem Kutschbock hervor:
"Pah, gerade als unsere philosophische Debatte interessant wurde, müsst ihr Gefahren entdecken!"
Der Zwergenkopf verschwindet wieder.

Einige hundert Meter entfernt ist noch jemand anderes auf die Kaltfeuerlaternen der kleinen Karawane aufmerksam geworden.
Spoiler (Anzeigen)
Seit Tagen wurde er durch die Karrnwälder von den Agenten der Silbernen Flamme verfolgt. Immer wieder wurde seine Pfärte entdeckt. Es gibt nur wenig Gründe für die Kirche, ein Ziel über die karrnische Grenze zu verfolgen. Dieser Mann scheint einer dieser Gründe zu sein.
Zu seinem Glück hat er seit Tagen nichts mehr von seinen Verfolgern mitbekommen. Dafür hat er sich an das rauhe Wetter und die Eiseskälte in Karrnath zu gewöhnen - kein Vergleich zum feuchtwarmen Klima der Marschen.
Durch Zufall hat er über die wieder auferstehende Stadt Narrath gehört, welche gute Schiffsanbindungen bietet. Vielleicht würde er dort eine Passage bis in die Marschen bekommen.
Dennoch steht der Marschenländer kurz vor der Erschöpfung, nachdem er fast einen Tag lang ununterbrochen gereist ist.

Vulgad

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #9 am: 17.07.2008, 00:40:07 »
Grausames Wetter. Wenigstens schwächt es Müdigkeit und Schwäche. Schwäche bringt Kälte. Kälte ist Tod.
Währendessen betrachtet er aufmerksam die Karawane, nähert sich ihr auf sicheren Abstand und schätzt die Wächter ein, die sie begleiten.
Keine Anhänger der Flamme offensichtlich. Und wieviel? Nur vier oder fünf Mann. Aber wenn er sich ihnen kampflos nähert und sie ihn dann angreifen, hätte er schlechtere Karten als wenn er den ersten Schlag macht. So würde bereits vielleicht einer der Männer bereits am Boden liegen, bevor die anderen mitbekommen, was überhaupt los ist.
Die Erinnerungen an die Zeit der Wegelagerei kommen wieder und Hizzeel den Einäugigen. Das ist nicht das erstemal, dass er so auf eine Karawane heruntersieht.
Aber schnell vertreibt er die Gedanken aus seinem Kopf. Er konnte die Karawanenwächter in dieser Gegend nur schlecht einschätzen. Er wusste weder etwas über ihre Art noch ihre Stärke des Kampfes. Außerdem wären sie eine Herausforderung, wenn er frisch ausgeruht ist. Aber nach diesem Tag... kaum möglich. Vor allem in diesen verdammten Ebenen, die so gut wie keine Deckung bieten.

Er schlingt das Fell, welches genauso vom Frost betroffen ist, wie die Wiesen vor den Bäumen, enger um den kräftigen Körper. Wenigstens verschaffte es ihm etwas Tarnung, wenn auch nicht viel. Vielleicht kamen mit der Karawane dort Händler, die ihm bessere Kleidung oder wenigstens ein paar Stofffetzen verkaufen würden.
Doch noch ist er sich unsicher, wie er das ganze einzuschätzen hat. Deshalb bewegt er sich im schnellen Tempo mit der Karwane weiter. Auch wenn die Muskeln überanstrengt und erschöpft sind, schaffen sie vor allem nur durch Bewegung Wärme.
Erst nach einigen Minuten, in denen er abwartet, ob er angegriffen oder bedroht wird, nähert er sich im langsamerem Tempo der Gruppe der Reisenden.
Dabei streckt er die Hände mit den Innenflächen nach außen, zum Zeichen, dass er keine Bedrohung darstellen will. Trotzdem weiß er, welche Wirkung seine Erscheinung auf manche Personen hat, weshalb er nichtsdestotrotz auf der Hut bleibt.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

Camille

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #10 am: 17.07.2008, 08:51:32 »
Lady Vanamir will gerade dem Wächter schon den Auftrag bestätigen, den er anbietet, als der Riese von einem Mann auf die Karawane zukommt. Sie versucht den Mann einzuschätzen. "Ein Krieger, stark und groß, ich würde sagen gefährlich, wenn er um diese Zeit alleine über die Ebene läuft." Die Frau gibt zwei ihrer Soldaten ein Zeichen, sie zu begleiten. Bevor diese drei dem Mann entgegen reiten, wendet sich die Frau an den Zwergen. "Es tut mir leid, dass wir das Gespräch über karrnathisches Bier nicht fortsetzen können. Doch nun werde ich meine Aufgabe erfüllen. Ich bin euer Stahl gegen den Stahl!" Die Frau deutet auf den ihnen entgegenkommenden Mann und reitet dann mit zwei ihrer Begleiter auf den Mann zu.
Als sie ungefähr zehn Meter von dem Mann entfernt ist, hält sie ihr Pferd an. Das gewaltige Schlachtross hört auf einen einfachen Schenkeldruck der Frau. Die Frau hebt die Hand als Zeichen des Friedens. Sie möchte nicht unbedingt diesen Mann töten müssen, weil er nicht versteht, dass er sich vor einer der am besten ausgebildeten Ritter des Landes befindet.
"Ich bin Lady Camille Vanamir, Ritter des Ordens der Rekkenmark. Ich grüße euch. Was macht jemand alleine auf dieser ungastlichen Ebene?"
Die Frau läßt ihre Hand sinken und der Mann kann erkennen, dass die Frau ihre Hand fast lässig auf den Hals ihres Pferdes legt. Trotzdem kann er erkennen, dass die Frau auf der Hut ist. Trotz des scheinbar ruhigen Verhaltens erkennt er, dass sie die Hand nicht weit von ihrem Schwert hat und offensichtlich schnell die Waffe ziehen könnte.
Auch die beiden Soldaten, offensichtlich ihre Untergebenen mustern den Mann aufmerksam.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

Vulgad

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #11 am: 17.07.2008, 09:31:04 »
Der Kahlkopf bleibt ruhig, während er beobachtet, wie die drei sich nähern. Immerhin kämpfen sie nicht gleich los. Und getrennt haben sie sich auch noch. Wenn der Anführer erst am Boden liegt und ein oder zwei andere der Krieger, dann würde es sich der Rest womöglich gut überlegen, weiterzukämpfen.
Dann hört er ihren Worten zu. Er selber spricht die Handelssprache mit eher starkem Dialekt.

"Alleine ist man stark. Ich bin an keinem Streit interessiert. Ich bin nur auf dem Weg nach Hause. Man ruft mich Vulgad."
Eine Frau. Welch Überraschung. Und sie sieht gar nicht mal so schlecht aus... stark
Dann hebt er eine Augenbraue.
"Ich habe Eure Karawane entdeckt. Ihr lockt alles in einer Meile Umgebung an. Ich bin auf dem Weg nach...mh Narrath. Aber dafür brauch ich Decken oder Kleidung. Habt Ihr welche?"
Dabei sieht er kurz an der Ritterin vorbei und deutet mit dem Blick auf die Karawanenwagen.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

Camille

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #12 am: 17.07.2008, 10:57:32 »
Camille versucht den Ausführungen des schwer zu verstehenden Mannes zu folgen. "Wo kommt der denn her? Den kann ja kein Mensch verstehen." Ihr ist nicht ganz klar, warum der mann Decken und Kleidung braucht, um nach Narrath zu kommen. Er hat zwei Beine auf denen er laufen kann, dass müsste eigentlich reichen. Warum er für den Weg, der nicht mehr so weit ist, eine Decke braucht, versteht die Ordensritterin nicht.
Die Ansichten über Stärke sind für die Frau noch weniger verständlich. "Was für eine wirre Aussage."
Schließlich kommt die Frau zu einem Entschluss. Wenn sie schon das gleiche Ziel haben, können sie auch zusammen reisen. "Wir sind ebenfalls auf dem Weg nach Narrath. Ihr dürft uns begleiten." Dann schaut sie den Mann ernst an. "Ihr könnt neben mir vor den Wagen gehen." Wenn der mann zustimmt, würde sie mit ihm zusammen zu der Karawane zurückkehren und mit ihm an der Spitze der Karawane bleiben. Zum einen, weil sie ihn im Auge behalten will, zum anderen, möchte sie etwas mehr über den Mann erfahren.
"Warum braucht ihr eine Decke, um nach Narrath zu kommen? Tragt ihr statt dieser Kleidung sonst eine Decke?" Die Frau scheint offensichtlich den Wunsch nach einer Decke nicht zu verstehen. Sie redet ernst und es wird deutlich, dass sie sich ernsthaft für diesen seltsamen Wunsch interessiert, den sie unverständlich findet.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

Vulgad

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #13 am: 17.07.2008, 11:10:18 »
"Nein. Mir ist einfach nur kalt. Deshalb die Decken." Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen, denn er zweifelt jetzt etwas an dem wachen Geist der Ritterin vor ihm. Womöglich ist ihr Hirn in dieser Gegend bei diesem Wetter bereits eingefroren. Verdenken könnte er es ihr nicht.
"Wie weit liegt dieses Narrath von hier entfernt? Wenn ich meine Waffen behalten kann, werd ich Euch begleiten."
Er erinnert sich an die erste Begegnung mit den Breländern, sie ließen ihn mitkommen, aber ohne Waffen. Anschließend fand er sich kurz danach als Ausstellungsstück in einem seltsamen Zelt wieder.
Aber Verfolger würden zunächst nach einem einzelnen Mann suchen, weil sie das bereits die letzten Wochen schon tun mussten. Da kam ihm die Karawane auch recht.

Wenn die Ritterin zustimmen sollte, begleitet er sie zu den Wagen, besteht aber weiterhin auf etwas zum anziehen. Trotzdem wird er das Gefühl nicht los, dass die Frau ihn für geistig zurückgeblieben hält, was sein Misstrauen nicht ganz verstummen lässt.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

Camille

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #14 am: 17.07.2008, 14:32:45 »
Die Ritterin nickt, aber irgendwie scheint sie die Sache noch zu beschäftigen. "Also ihr lauft herum ohne die rechte Ausrüstung und wollt nun welche von uns kaufen? Habe ich es richtig verstanden?" Camille scheint ernstlich verwirrt. "Für den Weg nach Narrath können wir euch sicherlich etwas geben, um euch etwas zu wärmen. Vielleicht  verkauft unser Händler euch etwas."
Dann beschäftigt sie sich mit etwas, was sie kennt. "Nach Narrath sind es vielleicht 50 Meilen. Vielleicht noch zwei Tage, hängt davon ab wie schnell ihr laufen könnt." Wieder ist die Antwort ohne Spott. Die Frau macht einfach eine Feststellung, dass sie den Mann dabei betrachtet, wie man vielleicht ein Rennpferd taxiert um sein Durchhaltevermögen einschätzen zu können, bevor man eine Wette darauf plaziert, macht die Sache nicht angenehmer.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

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