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Autor Thema: (Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister  (Gelesen 32435 mal)

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geraldim

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« am: 08.08.2008, 00:57:54 »
Narrath – Stadt der Geister (Karrnath)
15. Barrakas 998 NBK

Der Regen ergießt sich endlos aus dem wolkendichten und grauem Himmel. Trist und fahl wirkt der verschwommene Dunst, welcher sich am Morgen des 15. Barrakas über den Norden Karrnath´s senkt.

Die Krone der Wellen erreicht nach nur knapp überwundenen Strapazen endlich ihr Ziel und kommt zum Halt, denn der Seeweg welcher in die Stadt der Geister führt, wird von einer gewaltigen grauen Mauer versperrt. In deren Mitte befindet sich eine Einmündung für kleinere Kutter, welche jedoch für größere Schiffe zu klein ist. Von der See aus lässt sich nur erahnen, dass hinter dem gewaltigem und kahlgrauem Bollwerk eine Stadt existiert.

Lassal schüttelt den Kopf.
"Selbst in Zeiten in denen sich die Völker dem Frieden widmen sollten, lassen die Leute Karrnaths nicht von ihren Sicherheitsmaßnahmen ab. Zumindest ist es immer ein beeindruckendes Schauspiel. Seht selbst."

Kapitän Deniel d'Lyrandar bewegt sich auf den Bug des Schiffes zu. Die verregnete Luft dort beginnt sich zu verschieben und zu verzerren.
Drei männliche Gestalten beginnen sich aus der Verschiebung herauszuschälen - ein Portal. Zwei der Menschen sind schwer gepanzert und ein Chimärenkopf ist auf ihrem schwarzrotem Wams eingezeichnet. Der dritte Mann trägt einen Stab und die Armeeuniform Karrnaths. Alle drei verfügen über harte und rauhe Gesichtskonturen.
Während der halbelfische Kapitän die Besucher mit weit ausgestreckten Armen überschwenglich begrüßt, salutieren die drei Männer nur knapp.

Der Mann mit dem Stab weist auf die frei schwebenden Elementargeister, welche hinter den Segeln schweben. Deniel d'Lyrandar beginnt daraufhin zu erklären und zeigt mit seinen Gesten auch zwischendurch auf die Helden.
Ein einvernehmendes Nicken signalisiert, dass die Männer Karrnaths sich zufrieden geben. Der Träger des Stabs - scheinbar ein Magier - führt mit der freien Hand eine Geste aus und die Luft verzerrt und verschiebt sich wieder, woraufhin die Gestalten verschwinden.

Erst jetzt werden die gewaltigen Kräne deutlich, welche am Rand der Eissee auf den Mauern thronen, als ein flimmerndes, vielfarbiges Glimmen in deren Spitzen zu pulsieren beginnt und immer stärker anschwelt. Die Helden werden an ähnliche Kräne in Sharn erinnert, welche die Fracht von Schiffen im Dolch löschen und in höhere Ebenen transportieren - eine der vielen Schöpfungen des Hauses Cannith.
Auf beiden Seiten des Flusses schießen Strahlen aus den Krahnspitzen auf die Mitte jener Mauer, welche die See versperrt. Mit gewaltiger und bebender Kraft wird die Seemauer geteilt und zu beiden Seiten diagonal empor gezogen. Die Lyrian passiert die nun frei gewordene Seepforte.



Steinerne Gebäude und Türme schälen sich hinter der Mauer aus dem Dunst heraus. Geräusche von klirrenden Hämmern und entfernte Rufe dringen durch den Regen.
Die Stadtmitte besteht nur aus Wasser. Von drei Seiten fließt die Eissee nach Narrath hinein, wo sich die drei Seearme schließlich in einem gewaltigem Becken treffen.

Einige Schiffe liegen an verschiedenen Anliegestellen und löschen ihre Fracht oder nehmen Neue auf. Viele der Gebäude und Türme wirken unfertig und überall wird an ihnen gearbeitet. Von hier aus wirkt die Stadt wie eine gewaltige Baustelle. Bei näherem Hinsehen wird schnell erkennbar, dass es sich bei den Arbeitern fast ausschließlich um Kriegsgeschmiedete handelt.



Als die Lyrian weiter ins Zentrum der Stadt und der sich kreuzenden Eissee fährt, ändert sich dieser Eindruck. So ist auf der Nordseite ein Marktplatz sichtbar, welcher trotz des Unwetters reges Treiben erkennen lässt. Viele der Gebäude sind schlichte, massive Steinblöcke mit Fenstern und Türen, wie Bunkeranlagen wirkend. Einige davon werden geziert durch großflächige Wandbehänge.
"Propagandawerkzeuge der Kriegsherren Karrnaths", erklärt Lassal, während er auf einen Behang verweist, welcher einen überdimensionalen, geballten, blutroten Panzerhandschuh auf schwarzem Untergrund zeigt.
Der Süden der Stadt scheint dagegen aus Gebäuden und Türmen kunstvollerer Architektur zu bestehen und zeigt nicht nur, dass sich Karrnath kulturell geöffnet hat, sondern hier auch die gehobeneren Schichten verkehren.



Auffällig ist, dass die grauen Steingemäuer und Bunker vielfach mit glimmenden Laternen, geheimnisvollen Masken, Geschmeide und Girlanden behangen sind. Das Klingen einfacher Glockenspiele tönt durch den Regen. Man bereitet sich auf ein großes Fest vor.

Die Lyrian legt schließlich an der Nordseite an und Seile werden befestigt. Eine ganze Einheit von Kriegsgeschmiedeten steht bereit, um beim Löschen der Fracht zu helfen. Im Bauch des Schiffes wird eine Klappe geöffnet und die überlebenden Händler der Lyrian weisen die Geschmiedeten an, dass Schiff zu entladen. Der Kapitän verkündigt, dass die Lyrian im Reparaturdock von Haus Cannith anlegen wird und für die nächsten zehn Tage die Stadt nicht verlassen kann.

Lassal wendet sich wieder den Helden zu:
“Nun, dann wollen wir mal. Wie erwähnt, habe ich noch einige Spenden zum Tempel der Herrschar zu transportieren. Es ist nicht weit von hier, der Tempel liegt im Zentrum der Nordstadt, auch als das Sternviertel bekannt.”


Nur weniger Meter entfernt:

Der mächtige Marschenländer tritt aus dem imposanten, steinernem Bau. Einen weiteren langwierigen Prozeß, städtischer Bürokratie hat er nun hinter sich. Das Hafenbüro ist ein gut besuchter Ort und die Warteschlangen sind lang. Sein Ziel: Die Rückkehr in die Schattenmarschen.

In Erfahrung bringen konnte er, dass viele Passagen in Richtung Sharn und letztendlich der Marschen aufgrund der vernichtenden Stürme ausfallen. Lediglich die beiden Elementargalleonen, die Lyrian und die Sevalen, werden in den nächsten Tagen die Karrnbucht überqueren und nach Sharn reisen. Während die Sevalen noch die Fürstentümer durchkreuzt und erst in fünf Tagen in Narrath eintreffen soll, legt die Lyrian gerade im Norden der Stadt, direkt vor dem Hafenbüro, an. Laut dem Hafenarbeiter ist sie eines der schnellsten Schiffe der zehn Weltmeere.
Während Vulgad dort auf der Treppe thront, erkennt er, dass mit der Lyrian etwas nicht stimmen kann. Das Schiff ist von Kerben und Narben übersät. Die Reling ist an mehreren Stellen gebrochen. Der Rumpf wird geziert von kristallenen, glimmenden Glyphen, welche jedoch teilweise zersprungen sind. Letztendlich wird diese Galleone nicht von einem magischem Ring umspannt, wie man es von vielen Lyrandarschiffen kennt, sondern es thronen zwei geisterhafte Schemen aus pulsierenden Wolken hinter den Segeln.

“So habe ich mir das nicht vorgestellt”, seufzt Lassal.
Zwei große Metallwagen mit schweren Holzkisten türmen sich vor dem Verwalter, Joanne, Talen und Sarelo auf.
Die letzten Geschmiedeten welche beim Transport der Spenden hätten helfen können wendeten sich mit den Worten “dafür wurde ich nicht delegiert” und “wartet auf die nächste Transporteinheit” ab.
“Dann müssen wir wohl zweimal gehen, auch wenn ich sehr knapp bei Zeit bin. Vielleicht weiß der Kapitän oder jemand von der Mannschaft Rat.”
Lassal wendet sich wieder ab.
An der Lyrian hält sich schließlich nur noch die völlig entkräftete Besatzung auf, die dabei ist, dass Schiff mühselig wieder zu sichern. In diesem Moment tritt der Marschenländer die Stufen zum Dock hinunter.
Der grobschlächtige Mann ähnelt am meisten einem Jahre alten Baum. Er ist überdurchschnittlich groß, geradezu riesig. Sein kahler von der Sonne verbrannter Kopf betont die gebräunte Maskulinität seines Körpers. Kontrollierte Kraft spricht aus seinen Bewegungen und dennoch schimmert etwas wie Intelligenz in den kalten blauen Augen.
Ihm entgegen stehen ein grüngewandeter, gepflegt erscheinender Elf, der jedoch dunkle Falten unter seinen Augen trägt - ein athletischer, junger und vom Wetter gegerbter Mann - sowie eine junge, dunkelhaarige Frau, welche ob ihrer Sutane sowohl dem Klerus als auch dem Adel angehören könnte.

Vulgad

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #1 am: 08.08.2008, 18:26:02 »
Als er des Schiffes ansichtig wird, zweifelt Vulgad irgendwie an seinem Vorhaben. Er versteht zwar nicht allzu viel von Schiffen (und Bürokratie ist für einen Analphabeten ein härterer Gegner als jedes ausgehungertes Krokodil), dennoch sagt ihm sein Menschenverstand, dass dieses Schiff eventuell doch die letzte Wahl sein sollte. Und offenbar ist es das auch.
Neugierig betrachtet er die Metallkisten, während er an die Gestalten herantritt, die offenbar mit dem Schiff kamen. Er nimmt kurz die Frau in näheren Augenschein, wobei sein Blick über die unter der Sutane versteckten Rundungen wandert, und widmet sich anschließend dem Grünling.
"Baaldra möge seine schützende Hand über euch halten. An wen muss ich mich hier wenden, wenn ich mit dem Schiff da fahren will?" Dabei zeigt er mit einem Finger auf das Gefährt. Dabei polkt er nebenbei etwas blutigen Schorf von den frisch verheilten Wunden und schnippst ihn ins Wasser.
Während er auf die Antwort wartet, nutzt er diesen Moment um sich die Situation von nahem genauer anzusehen.
Kein Wunder, dass hier so viele so schwächlich aussehen, wenn sie die Maschinen für sich arbeiten lassen. Aber deshalb verstecken sie sich ja auch ständig immer hinter ihren grauen Mauern.
Vulgad packt plötzlich ein seltsames Hochgefühl, als er optimistisch an die Heimfahrt denkt. Selbst der Zustand des Schiffes kann ihm das nicht eintrüben. Die Vorstellung nach Jahren endlich den richtigen Weg zu besteigen, der ihn fast ungehindert nach Hause bringt, lässt seine Augen glänzen. Und dieser Weg liegt nur wenige Meter vor seinem Füßen und treibt auf der Wasseroberfläche.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

Joanne Montreveaux

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #2 am: 09.08.2008, 03:20:08 »
Den Einzug des lädierten Schiffes in die befestigte Stadt verfolgt Joanne mit interessiertem, wissbegierigem Blick. Genauso wie Talen dürstet es sie nach Neuem, nach dem Erkunden und Erfahren der großen weiten Welt. Obwohl sie arkan betriebene Kräne in Sharn bereits zur Genüge gesehen hat, wirkt das langsame Öffnen des Wassertores durchaus majestätisch auf die junge Adlige.
Die im Neuaufbau begriffene Stadt hinter dem Tor befindet die Aundairerin nicht unbedingt als schön, aber doch auf gewisse Art und Weise imposant und beeindruckend. "Karrnath. Zum ersten Mal reise ich in dieses Land. Ich muss gestehen, es ist sogar ein wenig düsterer, als ich mir vorgestellt hatte," teilt sie ihre Gedanken Talen, Sarelo und Lassal mit.

Es erpicht auch die Theologin nicht, im strömenden Regen auf die nächste Transportabordnung zu warten. "Dann sollten wir das wohl auch gleich tun," erwidert sie auf Lassals Vorschlag, "auch auf uns warten noch Geschäfte in Narrath. Aprpos, Herr Eridas, da Ihr ja bereits hier gewesen seid: sagt Euch der Name ir'Coldwyn irgendetwas oder wisst Ihr sogar, wo das Anwesen dieser Familie zu finden ist?," erkundigt sich die Studentin, die als erstes ihre Pflicht erfüllen möchte, den eigentlichen ursprünglichen Zweck ihres Aufbruchs.
In diesem Moment nähert sich ein muskelbepackter Fremdling den vieren und spricht sie an. Joanne bemerkt durchaus, welche Irrwege die Pupillen des Mannes einschlagen, doch sie hält sich würdevoll und lässt sich keine Regung anmerken.
"Dieses Schiff, so fürchte ich, wird voraussichtlich länger als eine Woche Zeit für Reparaturen brauchen," antwortet die Edelfrau, "aber wenn der Kapitän bereits über die nächste Fahrt Auskunft geben mag, findet Ihr ihn dort oben," deutet sie auf die Brücke, wo sie noch vor kurzem den maltragenden Halbelfen gesehen hat. "Sein Name lautet Sir Deniel d'lyrandar." Auf die wenig rühmlichen Eigenschaften des Erwähnten geht die Götterdienerin vor dem unbeteiligten Fremden nicht ein.
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

Talen

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #3 am: 10.08.2008, 13:13:38 »
Talen nickt bei den Worten von Lassal und ist selbst gespannt was Pandor für ein Mann ist. Allerdings erinnert es ihn auch daran vielleicht einige seiner Symbole in seinem Rucksack zu verstauen. Ehe er jedoch noch etwas sagen kann, verkündet Lassal schon die Ankunft des Schiffes. Talens Kopf ruckt sofort herum und sein Blick gleitet über die gewaltige, graue Steinmauer. Unsicher was er davon halten soll, besieht er sie trotzdem mit einer guten Portion Neugier und Interesse.
„Für viele Menschen ist der Krieg leider noch nicht vorbei. Auf dem Papier mag er beendet sein, aber ich vermute dass es genug Leute gibt für die der Krieg im Kopf noch lange anhalten wird. Ich hoffe ihr Traum wird nie wahr, denn der Krieg ist kein Zustand den ich für anstrebsam halte.“
Kommentiert er Lassals Worte über das Bollwerk der Karrn und setzt fort.
„Aber ich bin gespannt, was sich hinter der grauen Schalen befindet und auf ihre Öffnung.“
Sein Blick wird jedoch schnell abgelenkt, als er bemerkt wie die drei Personen unvermittelt auftauchen. Er schaut etwas verwundert und wendet sich an die Anderen.
„Unglaublich. Sie haben sie gerade teleportiert. Ich dachte dieses Magie wäre selten oder haben sie eine besondere magische Apparatur dafür oder ist es nur eine Kurzstrecken Verschiebung?“
Fragt er sich sofort und merkt wie wenig er sich noch mit dem Thema Magie beschäftigt hat, aber wie interessant dieses Thema auch ist. Als die Worte zwischen den Kapitän und den drei Männern gewechselt werden, lächelt er schwach.
„Ich frage mich was er sagt. Vor allem über uns.“
Spricht er frei heraus, als gerade auf sie gedeutet wird.
„Aber schauen wir uns lieber das beeindruckende Schauspiel an.“
Er wendet seinen Kopf wieder ab und starrt auf die graue Mauer, welche kurz darauf ihr Inneres frei gibt. Völlig gebannt von dem Schauspiel vergisst er einen Moment die Umgebung.
“Kaum zu glauben, was die Magie alles ermöglicht. Ich bin immer wieder erstaunt. Allein Sharn bot Tausende dieser Wunder, aber selbst hier gibt es viel zu entdecken. Es war kein Fehler herzukommen. Allein schon wegen ihr.“
Denkt er ein wenig lüstern und schaut mit einem verliebten Ausdruck zu Joanne.
Einen Augenblick später fahren sie jedoch in Narrath ein und der Anblick erzeugt ein gemischtes Gefühl in ihm. Die Bunkerähnlichen, massiven Gebäude erinnern ihn nur zu sehr an den Krieg und das Fehlen jeder Schönheit, dem gegenüber stehen jedoch die sehr viel kunstvolleren Gebäude im Süden. Es scheint als wäre diese Stadt geteilt und ebensolch ein Gefühl erzeugt sie bei ihm. Die Propagandawerkzeuge hingegen erfüllen ihn einfach nur mit Abscheu, aber eigentlich sollte es ihn in Karrnarth nicht verwundern. Deshalb nickt er nur traurig bei Lassals Worten.
„Jedes Land ist wie es ist. Selbst Karrnarth zeigt sich manchmal von der schönen Seite. Aber es gibt düsterere Ort auf dieser Welt. Sehr viel düsterere Orte. Aber du hast recht, es gibt auch schönere Ort. Ich erinnere mich an eine kleine Stadt mit einer Kirche voller Blumen.“
Sagt er mit einem schelmischen Lächeln bei der Anspielung und macht sich an die Vorbereitungen zum vom Bord gehen. Er schaut entschuldigend zu den Anderen.
„Ich muss noch schnell meine restlichen Sachen holen.“

Kurz darauf verschwindet er in seiner Kabine, welche er seit zwei Tagen nicht betreten hat. Das Chaos, welches inzwischen darin herrscht, schreckt ihn allerdings nicht ab und er fängt an einfach alle Sachen zusammen zu sammeln. Er stopft sie völlig wirr und chaotisch zusammen ohne dabei allerdings irgendetwas zu vergessen. Vor allem nicht die Blume von Joanne. Nachdem er damit fertig ist, versteckt er noch alle Symbole, welche Ärger verursachen könnte. Vor allem das Blut des Vol. Letztendlich belässt er es bei den göttlichen Heerscharen und dem Pfad des Lichtes. So fertig bepackt, gesellt er sich wieder an des Deck mit den Anderen.
Zusammen mit Joanne verlässt er das Schiff und hilft Lassal gerne, auch wenn es eine ernüchternde Erkenntnis gibt. Er lässt sich allerdings nicht den Mut nehmen und schaut hoffnungsvoll.
„Wir finden schon einen Weg.“
Dann aber fällt ihm die vielen Verzierungen an den Häusern auf und das Fest springt ihn wieder in das Gedächtnis. Er schaut interessiert zu Lassal.
„Was wisst ihr eigentlich über das Fest?“
Fragt er ehrlich interessiert klingend und einen Moment tritt plötzlich der Hüne zu ihnen. Etwas unsicher, aber nicht unhöflich, schwenkt sein Blick zu ihm herum. Allerdings gefällt ihm der Blick des Mannes überhaupt nicht. Joanne kümmert sich aber schon um seine Frage, weswegen er kurz wieder zu Lassal schaut.
„Wollen wir ihn nicht fragen? Sieht kräftig genug aus oder?“
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

Vulgad

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #4 am: 10.08.2008, 14:10:30 »
Bei der Ankündigung der Frau in der Robe versteift sich der Marschländer in seiner Haltung. Eine Woche wäre erneut wieder eine grausam lange Zeit, zumal ihn die Vorfreude auf die Heimreise  die Zeit sicherlich noch beträchtlich in die Länge ziehen würde. Zumindest die gefühlte Zeit.
Plötzlich bekommt er Angst. Angst, dass er plötzlich, nachdem er Jahre gebraucht hat, um den Heimweg wiede einzuschlagen, nur wenige Tage zu spät kommt, sein altes Leben wieder aufzunehmen.
Dann irrt sein Blick hinauf zum Schiff, wo die Frau angedeutet hat, dass der Kapitän sich dort herumtreibt, dessen Namen er bereits jetzt wieder schon vergessen hat.
"Habt Dank. Und noch viel Glück auf euren Wegen."
Er entfernt sich wieder von der Gruppe und bewegt sich auf das Schiff zu, um sich den Platz an Bord zu sichern.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

geraldim

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #5 am: 10.08.2008, 21:06:34 »
Kaptain Deniel d'Lyrandar steht am Rande des Piers und beschäftigt sich damit, seine Mannschaft zu delegieren. Er sieht den Marschenländer zwar kommen, beachtet diesen aber nicht weiter.
Mit herrischer Geste teilt er einen einäugigen Grottenschrat in Seemannsbekleidung mit, was dieser zu erledigen hat. Als Vulgad näher kommt, unterbricht der Kapitän sein Gespräch und fordert Vulgad mit hochgezogener Braue und leicht anklagendem Blick, sein Anliegen hervorzubringen.

"ir'Coldwell? Nein, der Name ist mir noch nicht begegnet. Wenn es ein öffentliches Anliegen ist, dass ihr habt, werdet ihr seinen Wohnsitz in der Stadthalle erfragen können. Ihr solltet jedoch entsprechende Papiere mit euch führen."
Lassal weist mit ausgestrecktem Arm auf ein impulsantes, hohes Gebäude mit Dachkuppel auf der gegenüberliegenden Seite der Eissee.
"Ist dies nicht der Fall, solltet ihr euch umhören. Die Karrn sind ein rauhes Volk, doch sie wissen freundliche Leute zu schätzen. Manche der Bauern die hier leben, haben Fall und Wiederaufbau der Stadt miterlebt.
Wenn die Coldwells auch wie ihr aktive Anhänger der Neun sind, wird Pandor mehr wissen."

"Das Fest der Längsten Nacht?
Ja, damit habe ich mich beschäftigt. Ich selbst durfte es noch nicht erleben, habe aber darüber gelesen und mir erzählen lassen. Ungefähr alle zehn Jahre tritt dieses besondere Ereignis ein. Schwärzer und dunkel werden die Nächte. Sie scheinen das Licht aufzusaugen. Die Schatten werden lang und unheilverkündend."
Lassal scheint völlig in seiner kleinen Geschichte aufzugehen und formt seine rauhen Wandererhände zu drohenden Klauen. Dann räuspert er sich plötzlich und scheint zu bemerken, dass er nur sachlich informieren wollte:
"Wie dem auch sei. Für eine Spanne von einer ganzen Woche ist es hier fast durchgehend Nacht und die Karrn nehmen dies zum Anlaß ein Fest zu feiern. Warum dieses Ereignis stattfindet ist noch weitestgehend unerforscht, soweit ich weiß. Man vermutet jedoch, dass es an einer bestimmten Ebenenkonstellation liegt. Genauer gesagt in Verbindung mit der Ebene der ewigen Nacht."

Auf Talen´s Idee hin den kräftigen Mann um Hilfe zu bitten, nickt dieser etwas unsicher. Scheinbar ist ihm der rohe Marschenländer nicht geheuer.
"Hm, gut ich werde ihn fragen. Hoffentlich ist das Gespräch mit dem Kapitän nur von kurzer Dauer."

Vulgad

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #6 am: 11.08.2008, 00:52:51 »
Vulgad versucht den Kapitän beim näherkommen einzuschätzen. Der Ausdruck im Gesicht dieses Mannes gefällt ihm nicht, aber das ist eher zweitrangig, wenn es darum geht, die Passage auf dem Schiff zu bekommen. Obwohl ihn der einäugige Grottenschrat recht stark an Hizzeel erinnert...
"Seid gegrüßt Kapitän, Baaldra möge gut auf Euer bestes Stück acht geben. Ich hörte, dass ihr Passagiere transportiert und wie der Zufall oder die Götter es so wollen, suche ich derzeit eine Überfahrtsmöglichkeit. Wenn möglich Richtung Westen, ins Marschenland. Das Hafenbüro meinte, Euer Schiff wäre die beste Wahl dafür."
Ein kurzer Schauer läuft dem Mann bei dem Gedanken an die überstandene Bürokratie über den Rücken. Mittlerweile konnte er nach den Jahren in der Fremde wenigstens seinen Namen mit Mühe schreiben, aber sonst kann er nichts mit diesen geheimnisvollen Symbolen anfangen, weder sie lesen noch malen. Zu Hause brauchte er sowas einfach nicht. Wenn ein Mann dort sein Versprechen gibt, dann hält er es auch und muss es nicht extra auf ein Stück Haut, das sowieso nach Jahren verrottet, schreiben, damit es ihn daran erinnert.
Jedenfalls war er wieder froh gewesen, als er aus dem Bürogebäude hinaus an die frische Luft treten konnte, auch wenn das Wetter immer noch zu nass und kalt ist. Aber ihm scheint es, als ob sich das bis zu seiner Abreise nicht viel ändern werden wird.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

geraldim

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #7 am: 11.08.2008, 01:07:43 »
Eine Zornesfalte bildet sich auf dem Gesicht Kapitän d'Lyrandars, als Vulgad seinen Gruß entbietet.
Der Grottenschrat wechselt einfach nur die Blicke zwischen seinem Kapitän und dem Marschenländer, tritt schließlich einen Schritt zurück und zuckt mit den Achseln.
"Wie schön, dass du eine Passage ins Marschenland suchst. Dann such woanders!"
Es sieht nicht danach aus, als würde der Kapitän noch weitere Kompromisse eingehen.

Vulgad

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« Antwort #8 am: 11.08.2008, 14:10:22 »
Gefährlich beginnt die Ader auf Vulgads Schädel zu pochen, als er so plötzlich angemacht wird während er nur freundlich gefragt hat.
"Ihr wollt mir wohl weiß machen, dass die Verwalter aus dem Hafengebäude wohl gelogen haben, ja? Und ich will nur ne Passage in Richtung Westen, nicht ins Marschland direkt."
Da besieht er sich nocheinmal den Zustand des Schiffes für einen kurzen Augenblick.
"Aber vielleicht komme ich auch nur in einem ungünstigen Augenblick. Wir sehen uns wieder. Und überlegt Euch einen angemessenen Preis, Kapitän."
Seine Stimmte bleibt ruhig, auch wenn die Ader immer weiter anschwillt.

Er entfernt sich ein paar Schritte vom Kapitän um nicht die Kontrolle über sich zu verlieren. Vielleicht sollte er ersteinmal in einer der Hafenkneipen nachschauen. Eventuell fahren noch ein paar kleinere Boote von Piraten oder anderem Gesocks in die gewünschte Richtung, die aufgrund der Art ihrer Geschäfte, diese nicht gern in offiziellen Bürogebäuden anmelden.
Auch könnte er dem Zwerg noch einen Besuch abstatten. Wenn er tatsächlich so bekannt ist, wie er tat, hat er auch etwas Einfluss. Und mit Einfluss ließ sich manchmal mehr bewegen als mit Geld.
Erneut tritt er an die Gruppe heran mit dem Grünling und der Frau in dem seltsamen Kleid.
"Kommt ihr aus Karrn? Wisst Ihr wo das Sternenviertel ist?"
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geraldim

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« Antwort #9 am: 11.08.2008, 22:16:08 »
Wenn die Worte Vulgad´s oder seine anschwelende Schläfe den Lyrandarkapitän beeindrucken sollten, so lässt er sich dies nicht anmerken.

"Gelogen? Ich denke eher nicht. Solltet ihr es in  Erwägung ziehen, mich ein weiteres Mal mit diesem Vorhaben anzusprechen, denkt vorher über die Etikette nach."

Der Lyrandarkapitän wendet sich wieder dem Schrat zu, der dem Vorgang eher gleichgültig zugeschaut hatte und erteilt weitere Befehle.

Der etwas bleich gewordene und angespannte Lassal wechselt zwischen dem Marschenländer und dem Kapitän der Lyrian noch entsetzte Blicke. Dann atmet er entspannt aus.
Leicht zögerlich erhebt er schließlich das Wort:
"Das Sternviertel? Da befindet ihr euch bereits. Lediglich diese Treppen müsst ihr erklimmen und es ist nur noch wenige Schritte bis zum Markt, wenn der euer Ziel ist.
Vielleicht könntet ihr uns zunächst einen Gefallen erweisen? Diese beiden Wagen mit Kisten müssten zum Tempel der Herrschar. Leider bin ich knapp bei Zeit und für uns vier wird dieser Transport zu schwer sein. Es würde euch vielleicht zwanzig Minuten eurer Zeit kosten. Für drei Regenten Entschädigung?"

Vulgad

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #10 am: 11.08.2008, 23:36:06 »
Etikette?! Bah. Freundlichkeit verdient man sich mit Taten.

Vulgad folgt dem beschriebenen Weg mit seinem Blick während sein Kopf in der Kühle des Regens sich wieder beruhigt.
"Gut habt Dank für die Information."
Freundlichkeit verdient man sich mit Taten...
"Mh spart Euch das Geld. Solang Ihr mir nachher zur Not noch beschreiben könnt, wie ich vom Tempel wieder zum Sternenviertel komme oder zum fallenden Stern..."
Auch wenn er eventuell noch mehr Geld brauchen würde für seine Überfahrt, so schätzt der Marschenländer, ließe sich vielleicht mehr Geld machen, wenn er jetzt auf die drei Regenten verzichtet um später vielleicht den entscheidenden Hinweis zu bekommen, wo er noch mehr davon finden würde. Außerdem würde das Wagenziehen seiner Muskulatur gut tun. Durch die ständigen Wanderungen sind zwar seine Beine beansprucht, aber den Rest seines Körpers spürte er bereits wegen der Vernachlässigung klagen, auch wenn der Kampf vor einigen Tagen eine angenehme Abwechslung gebracht hat.
"Soll ich nur einen ziehen oder spannt Ihr gleich beide hintereinander?" fügt er schließlich grinsend an.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

geraldim

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #11 am: 12.08.2008, 15:32:33 »
Lassal zieht zufrieden wieder seinen Geldbeutel zurück, den er gerade öffnen wollte. Offenbar ist er sich nun des fremdländischen Hühnen etwas sicherer geworden.
"Vom fallendem Stern habe ich noch nicht gehört, doch wir werden beim Tempel der Herrschar einen alten Freund meinerseits treffen, welcher bereits zwei Jahrzehnte in dieser Stadt verbracht hat.
Der Tempel ist gleich dadrüben."
Der Verwalter weist mit dem Zeigefinger auf eine Turmspitze, die tatsächlich nicht weit entfernt zu sein scheint.
Er erwidert das Grinsen Vulgad´s mit einem Lächeln, als dieser anbringt, gleich beide Wagen zu schieben.
Lassal teilt die Wagen zu und während er mit Joanne und Talen eines der beiden Gefährte antreibt, weist er Sarelo und Vulgad dazu an, dass andere zu übernehmen.
Auf dem Weg zum Tempel der Herrschar erweist sich der Transport als äußerst Kräfte zehrend, denn die Wege, welche die kleine Gruppe beschreitet, bestehen fast ausschließlich aus Anstiegen.
Auf dem Weg passieren die Helden abermals mehrere Häuser, die wie Bunkeranlagen wirken. Einige Bewohner sind dabei ihre Häuser zu schmücken, andere proben bereits für das anstehende Fest und jonglieren mit kleinen Kaltfeuerlichtern auf der regennassen Straße.
Viele der Menschen hier besitzen geradezu versteinerte Gesichtsmerkmale und bewegen sich mit sturr geradeaus gerichtetem Blick wie Soldaten auf einem Gewaltmarsch.
Schließlich erreicht die kleine Gruppe den Tempel der Herrschar, vor welcher sich ein großer, aber verlassener Platz ausbreitet. Die Kirche liegt ebenfalls nahe der Hafenseite und thront erhaben über der Eissee. Das Gebäude umfasst wahrscheinlich drei gewaltige Stockwerke. Die Kuppel ist mit Neun Fenstern bestückt, auf welchen sich epochale Glasmalerei darbietet. Darunter drachenhafte Darstellungen aller Göttlichen Neun, wie ein weißer Drachen, der auf eisblauen Diamanten gebettet liegt oder ein roter Drache, welcher auf einem Wolkenteppich wie ein Wächter über dem monumentalen Tempel und dem Platz schwebt.
Die Helden überqueren den steinernen Platz. Während Vulgad´s Muskelkraft mittlerweile gut abgenutzt ist, ist der Rest der Gruppe beinahe erschöpft.

Erfolglos pocht Lassal gegen die hohen verzierten Holztüren, welche den Eingang des Tempels zieren.
"Es scheint niemand in der Messehalle zu sein. Aber Pandor ist hier, da bin ich mir sicher. Wartet hier auf mich mit den Spenden. Ich werde nachsehen, ob der Nebeneingang geöffnet ist."

Unter dem Vordach des Eingangs werden die Helden vor dem Regen geschützt und kaum ist Lassal verschwunden, hören die Helden das Galoppieren eines herannahenden Pferdes. Eine gerüstete Reiterin auf einem schwarzen Hengst, reitet zielgerichtet auf den Tempel der Neun zu.

Camille erkennt am Eingang des Tempels neben zwei mit Holzkisten beladenen Wagen vier Personen. Ein grün gewandeter, gepflegt erscheinender Elf, ein athletischer, junger Mann, der lange Reisen hinter sich zu haben scheint und eine junge, gut gekleidete, dunkelhaarige Frau sind drei der Personen. Den Vierten erkennt die Ritterin als jenen Mann, welcher ihr bereits auf ihrem Weg nach Narrath einem Überfall Geschmiedeter tapfer zur Seite gestanden hat.

Joanne Montreveaux

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #12 am: 12.08.2008, 20:02:22 »
Als Vulgad nach der kurzen und seitens des Kapitäns nicht sehr leisen Unterredung zurückkehrt, kann er einen wissenden Ausdruck in Joannes tiefgründigen Augen bemerken. Auf einen Kommentar verzichtet die Edelfrau des Anstands halber lieber, und während Lassal mit dem Marschenländer verhandelt, tauscht sie einen fragenden Blick mit Talen aus: "was hältst du von ihm?" - lautet die unausgesprochene Frage. Auch zu Sarelo schaut die Aundairerin, neugierig auf die Einschätzung des Professors.

Für schwere körperliche Arbeit ist die Theologin eindeutig die falsche, und daraus macht sie keinen Hehl. Zwar steuert sie durchaus nach Kräften ihren Anteil bei und macht dabei eine bessere Figur, als eine durchschnittliche aundairische Adelstochter, dennoch legt die Studentin ausgiebige Pausen ein und tupft sich dabei manierlich das Gesicht mit einem kleinen seidenen Taschentuch ab. Weniger durch das Antreiben des Wagens abgelenkt, nimmt sie die feierlichen Schmückungen näher in Augenschein. "Selbst die Finsternis gibt einen Anlass zu Feiern und Frohlocken. Ein sonderbarer Brauch, aber ein weiser, mag mir scheinen. Der Letzte Krieg hat genügend trübselige Erinnerungen hinterlassen. Die Menschen brauchen neue Hoffnung in den Herzen."

"Die Neun müssen erfreut sein von diesem erhabenen Kunstwerk zu ihren Ehren," hebt die Götterdienerin den Kopf vor dem prunkvollen Bauwerk. Ehrfürchtig nähert sie sich dem Eingang, nachdem der Wagen abgestellt worden ist, und beschreibt mit zusammengelegrten Fingern das Zeichen der Neun in der Luft, in ihre eigene Richtung.
Nahendes Hufgetrappel lässt Joanne aufhorchen, und sie dreht sich um, um eine Reiterin zu erblicken.
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Talen

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #13 am: 12.08.2008, 20:38:36 »
Talen nickt erfreut bei der Erklärung des Mannes über das Fest. Er saugt jedes bisschen Information sichtlich interessiert aus ehe er dem Mann dankt.
„Vielen Dank Lassal für den kurzen Unterricht.“
Sagt er mit einem aufrichtigen Lächeln und wartet dann gespannt ab bis der Mann sein Vorhaben in die Tat umsetzt. Den stämmigen Hünen nach Hilfe zu fragen. Er gesellt sich derweil zu Joanne und hält sich dicht bei ihr auf, als hätte er Angst sie zu verlieren.
Als der Marschländer dann nach einem erfolglosen Gespräch wieder zurückkehrt, schenkt er dem Mann ebenso ein wissenden Blick. Lässt es allerdings im Gegensatz zu sonst dabei bewenden und wartet auf die Reaktion des Angebotes.
Bei dieser muss er aber lächeln und sagt zu den Anderen.
„Na ich habe doch gesagt es ist eine gute Idee oder?“
Er lächelt und bemerkt erst jetzt die fragenden Blick. Talen zieht nur die Stirn kraus und schaut etwas unwissend ehe er sich daran macht den Wagen mit ihr und Lassal zu schieben.

Schnell wird jedoch offensichtlich, dass auch Talen nicht gerade ein Muskelprotz ist. Dennoch versucht er sein Tempo durchzuhalten und keine Schwäche zu zeigen. Ein wenig als wenn er Joanne imponieren wollte, setzt er den Weg immer unaufhaltsam fort und versucht jedes Zeichen von Erschöpfung zu verdrängen. Er nutzt dabei immer Joannes Pausen, um sich unauffällig zu erholen, aber trotzdem sieht man immer schnell den Schweiß wieder auf seine Stirn treten. Durch sein Imponiergehabe konzentriert er seine Aufmerksamkeit auch voll darauf seinen Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen und nicht erschöpft zu wirken, weshalb er nicht viel von der Umgebung bemerkt.

Erst als sie beim Tempel ankommen, lässt er erschöpft los und atmet tief aus. Der Schweiß steht ihm auf der Stern und sein Herz hämmert schnell in der Brust. Die Worte von Joanne lassen ihn ebenso einen Blick auf den Tempel werfen.
„Sieht...beeindruckend....aus.“
Bringt er gepresst hervor und nickt als sie Lassal kurz verabschiedet.
„Kein...Problem.“
Erschöpft lässt er sich gegen den Wagen fallen und lehnt sich dort an. Erst das Geräusch der Reiterin lässt ihn den Kopf wenden.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

Joanne Montreveaux

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #14 am: 12.08.2008, 20:48:24 »
Der aufmerksamen Edelfrau sind Talens Mühen nicht entgangen, und ob seiner Absicht, sie zu beeindrucken, muss sie sanft und gerührt lächeln. Sie hält ihrem Liebsten das Taschentuch hin, die unbenutze Ecke voran, und bedenkt ihn eines zärtlichen Blickes, während Lassal seinen Freund holt und die Ritterin die letzten Meter überwindet.
"Ach, du Spitzbube, Schausteller. Du hast so viel von dieser vom Krieg geplagten Welt gesehen, und bist dennoch ein Kind geblieben. Ich liebe dich."
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

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