Als die Fenster sich langsam durch die hereinbrechende Dämmerung verdunkeln, betreten mehrere Kasinoangestellte mit Fackeln, die wie Mistgabeln mit darauf aufgespießten, brennenden Köpfen aussehen, den Saal. Mit diesen aus Stroh und Stoff gefertigten Fackeln entzünden sie die großen Kronleuchter, wodurch das Kasino in ein infernalisches Licht getaucht wird. Die Menge verstummt plötzlich als ein kleiner Mann, begleitet von zwei hinreißenden Succubi, das Podium in der Mitte der Halle betritt. Eingerahmt von den beiden Schönheiten steht er vor der großen, in Ketten gehüllten Truhe. Er trägt einen schwarzen, formellen Anzug und sein schwarzes, dünnes Haar ist nach hinten gekämmt. Sein linker Arm endet kurz über dem Handgelenk in einem Stumpf, an dem ein bronzener Aufsatz befestigt ist, der wie ein seltsam geformter Schlüssel aussieht. Dies scheint Saul Vancaskerkin, der Besitzer des Goldenen Goblins, zu sein. Er verbeugt sich vor seinen Gästen und räuspert sich kurz bevor er beginnt zu sprechen.
“Willkommen im Spielkasino Goldener Goblin und eurer Chance den Teufel zu betrügen und nicht nur eure Seele zurückzugewinnen, sondern auch all sein Gold,“ wobei Saul Vancaskerkin auf die große Kiste hinter sich deutet. „Ich hoffe ihr fandet den Empfang durch die bezaubernden Verführerinnen des Teufels angemessen unterhaltsam.“ Bei diesen Worten geht Raunen und Gelächter durch die Menge und einzelne anzügliche Pfiffe erfüllen die Halle. „Doch lasst uns diesen Moment nutzen um dem Alten Skrath höchstpersönlich zu danken, dass er es geschafft hat diese Veranstaltung mit seiner Anwesenheit zu ehren. Nicht nur haben wir ihm diese bezaubernden, dunklen Engel zu verdanken, nein, er hat auch die Schatzkammern der tiefsten Hölle selbst geleert um das Preisgeld für dieses Turnier bereitzustellen.“
Mit diesen Worten lenkt Saul Vancaskerkin die Aufmerksamkeit des Publikums auf den Käfig an der Stoff behangenen Decke, woraufhin der Alte Skrath wie wild an seinen Käfigstäben rüttelt, heult, spuckt und alle Anwesenden mit Flüchen in der Sprache der Neun Höllen beschimpft. Die Menge bricht ob der der Theatralik des Teufelchens in schallendes Gelächter aus, begleitet von donnerndem Applaus. Als wieder Ruhe einkehrt fährt Saul Vancaskerkin fort.
„Natürlich hat der Alte Skrath vor das Gold, das er verliert, mit den Seelen derjenigen von euch zu ersetzen, denen das Glück nicht hold war. Die Regeln des Turniers sind recht einfach – wenn ihr spielt werdet ihr mehr Jetons bekommen. Mit diesen Jetons könnt ihr euch freikaufen aus der Hölle in der ihr momentan steckt. Auf diese Weise arbeitet ihr euch immer tiefer vor bis ihr bei der Schatzkammer des Alten Skrath ankommt. Momentan seid ihr alle Skraths Gefangene in der ersten Hölle, Avernus. Wenn ihr euch euren weg hinab bis zum neunten Kreis der Hölle bahnen wollt, müsst ihr Glücksspiele gewinnen. Jedes mal wenn ihr gewinnt bekommt ihr ein Goldauge. Werdet ihr Zweiter winkt euch einen Silberzahn und ein dritter Platz bringt euch ein Kupferherz. Diese Stücke Fleisch und Knochen sind das, was die Teufel in der Hölle als Währung nutzen und nur mit ihnen könnt ihr die Teufel bestechen um in den nächsten Höllenkreis zu kommen. Der erste Spieler, der ein Spiel gewinnt, nachdem er Nessus erreicht hat, behält nicht nur seine Gewinne für dieses Spiel, er bekommt auch seine Seele zurück sowie die zehntausend Silbermünzen, die der Teufel für dieses Turnier bereitgestellt hat. Natürlich könnt ihr euch entscheiden euch jederzeit eure Gewinne auszahlen zu lassen, bedenkt jedoch, wenn ihr dies tut oder ihr all euer Geld verspielt habt, wie soll ich es sagen, dann
hat euch der Alte Skrath“
Dabei grinst Vancaskerkin böse und das eingesperrte Teufelchen bricht erneut in eine götterlästerliche Schimpftirade aus.
„Und dann bekommt ihr das Teufelsmal und werdet aus dem Kasino eskortiert bis das Turnier vorbei ist. Was, werdet ihr euch jetzt fragen, ist diese Teufelsmal? Nun, das ist viel zu schrecklich und grauenhaft um auch nur darüber nachzudenken – es wäre der Verlust eurer eigenen Seele. Aber ich glaube ich kann euch zeigen was es ist, die Götter wissen, ich habe mir das Teufelsmal wirklich verdient. In der Tat, macht besser zwei draus, Mädchen!“
Mit diesen Worten drückt jeder der beiden Succubi mit ihren rubinroten Lippen einen dicken Kuss auf Sauls Wangen. Zurück bleiben zwei deutliche Abdrücke in demselben knalligen Rot. Vor Stolz strahlend ruft Saul: „
Ich präsentiere euch: Das Teufelsmal!“ Daraufhin hallen Jubelschreie, Pfiffe und Gejohle durch das Kasino. „Und nun, lasst uns den Teufel betrügen und sein Gold nehmen!“ Diese Worte lösen abermals einen Tobsuchtsanfall des Alten Skrath aus woraufhin das Turnier beginnt.