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Autor Thema: Der Blaue Stern  (Gelesen 9167 mal)

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Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« am: 15.12.2008, 11:25:31 »
14. Pharast, 4708 AZ

Es waren ungute Zeiten für die Wiederherrichtung eines Zuhauses. Noch immer hatten die Bürger Korvosas unter ihrer neuen Herrscherin keine Ruhe gefunden. Viele gaben der Königin nicht nur die Schuld am Tod des alten Regenten, sondern auch an ihrer eigenen misslichen Lage.

Das Verbrechen blühte in diesem Chaos zu ungekannter Hülle und Fülle auf und so hatte die Garde von Korvosa alle Hände voll zu tun: Schmuggler an den Toren und im Wasser, Taschendiebe und Beutelschneider auf den Märkten und blutrünstige Schläger in den Gassen und Schindeln.

Dennoch hatten es sich Cael und Zanovia, so wie Mercutio in den Kopf gesetzt das heruntergekommene Haus von Zellara in der Lanzettenstrasse 3 wieder herzurichten. Während der Halbelf neu in der Stadt war und ohnehin keine feste Bleibe hatte, hatten der Magier und die Varisianerin mit ihrer Familie gebrochen. Sie investierten also einen Großteil ihrer Ersparnisse und Freizeit in ihr neues Zuhause.

Nach einem weiteren belanglosen Streit hatte Mercutio die Baustelle am späten Abend verlassen und bewegte sich über die dunklen, nebelverhangenen Strassen von Mittland zum Unterschlupf. Er betrat die gut besuchte Taverne, die für ihn in den vergangenen Tagen wahrlich zu einem Zufluchtsort, zu einem Refugium geworden war, mit einem Bündel Bücher unter dem Arm. Am Tresen standen Gardisten mit ihren roten Umhängen und grauen Waffenröcken. Sie tranken aus dampfenden Tassen, um sich die durchgefrorenen Glieder zu wärmen und begrüßten den Agenten mit einem unauffälligen, aber respektvollen Nicken. Hinter den massiven Holzpfeilern, die den Schankraum in drei Bereiche gliederten, saßen unrasierte, vierschrötige Kerle mit grimmigen Visagen. Es handelte sich vermutlich um ehemalige Sträflinge, die ihren Kerker wahrscheinlich erst vor ein paar Stunden verlassen durften. Dass diese Mischung des Publikums Mal wieder auf die Stimmung drückte war offensichtlich.

Mercutio beschloss sich daran nicht zu stören. Der Magier nahm sich einen Tisch in einer ruhigen Ecke und baute seine Bücher wie einen Schutzwall um sich herum auf. Vielleicht sollte es ihm anhand der Aufzeichnungen von diesem Skoda endlich gelingen die Zauberformel zu knacken. Aber nicht ohne einen klaren Kopf!
Er bestellte sich also einen Kavhe, ein dunkles Heissgetränk aus den fernen Mwangiweiten, das auch die Gardisten in langen Nächten bevorzugten.

Plötzlich wurde es an einem Tisch nahe des Tresens unangenehm laut. Ein paar Betrunkene pöbelten eine Patrouille an, andere finstere Gestalten mischten sich in den Streit ein, dann flog der erste Krug. Ein Handgemenge entstand, das die Gardisten zum Wohlwollen des Wirts mit den Schäften ihrer Langwaffen hinaus auf die Strasse zu verlegen wussten.

Bis auf eine Bedienung, die die Tische abwischte und eine andere, die die umgestossenen Stühle wieder aufstellte, gab es neben Mercutio nur noch einen einzigen Gast. Im Schankraum herrschte nun eine Stille wie in den Studierzimmern der Acadamae. Endlich konnte der Magier ungestört arbeiten.

Mercutio

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Der Blaue Stern
« Antwort #1 am: 15.12.2008, 13:57:44 »
Erleichtert widmete Mercutio sich nun seinen Büchern. Er hatte nicht damit gerechnet gehabt eine solche Ruhe zu haben, er würde viel schneller vorankommen als er gedacht hatte. Konzentriert fing der Magier an zu lesen. Doch seine Gedanken schweiften nach einer kurzen Weile ab. Wer mochte der andere Gast sein. Unauffällig schaute Mercutio von seinem Buch hoch und tat so als ob er nur überlegen würde, doch eigentlich wollte er nur einen Blick auf den anderen Gast erhaschen.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #2 am: 15.12.2008, 15:15:13 »
So sehr Mercutio sich auch bemühte unauffällig über den Bücherwall auf seinem Tisch zu dem Fremden am Tresen hinüber zu sehen, so waren entweder die Holzpfeiler im Weg oder die tief ins Gesicht gezogene Kapuze des anderen verwehrte ihm die gewünschten Klarheit.

Dann bewegte sich der unbekannte Gast. Mercutio hörte ihn deutlich den Tresen entlang schlendern, bis er auf einer Höhe mit den beiden verbliebenen Bedienungen stehen blieb. Dunkle Worte einer fremden, abscheulichen Sprache entkamen krächzend der Kehle des Mannes, die die Mädchen schreiend aus dem Gasthaus rennen ließen. Lässig trat er hinter einer Stütze hervor und zog theatralisch die Kapuze von seinem unförmigen Kopf. Dabei konnte Mercutio einen Blick auf die Hände des Unbekannten erhaschen: die krallengleichen Nägel seiner Finger, waren mit arkanen Symbolen versehen und der Magier bezweifelte nicht, dass das Blut etlicher Unschuldiger an ihnen klebte.
Kränklich gelbe Locken vielen auf die Schultern des Mannes, während sein bleiches, aufgedunsenes Gesicht sich zu einem bösen Grinsen verzog. Durch die fettigen Haare ragten zwei braune, runenverzierte Hörner. Kleine, spitze Zähne saßen wie gesplittertes Porzellan in einer dunklen, purpurfarbenen Masse aus Lippen, Zahnfleisch und Zunge. Durch seine großen, weißen Augäpfel zogen sich rot leuchtende Adern, die zu gänzlich unnatürlichen Pupillen zusammenliefen. Plötzlich fixierte sich sein wirrer Blick auf Mercutio.

Wieder ertönte die krächzende Stimme des Mannes: "Merrcuzzio! Schön dichh gefunnden zu habenn. Wollen wirr spielenn?"

Daraufhin murmelte er wieder Worte in der fremden, abscheulichen Sprache, die der Magier nicht verstehen konnte und blaue Flammen loderten vom Boden auf. Sie leckten an den Holzdielen, den Tischen und Stühlen, schienen sie jedoch nicht zu verbrennen. Auch Mercutio befand sich im Wirkungsbereich des Zaubers, sofern es überhaupt einer war, denn unter ihm brannte eine mystische Rune die er nicht kannte.

Er konnte aber die Herkunft des Schriftzeichens auf Thassilon, das uralte Reich der Sündenmagier, eingrenzen. Der Zauber dürfte eine harmlose Illusion sein.

"Verlässst du den Kreiss hast du verlorenn!"

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #3 am: 16.12.2008, 12:24:34 »
"Was willst du von mir, Tiefling? Woher kennst du meinen Namen?", rief Mercutio seinem Gegenüber entgegen, während er sich bereit machte dem Mann ein Säuregeschoss zu verpassen, sollte dieser einen Zauber wirken.

Der Tiefling lachte nur.
Dann machte er eine Drehung in der Luft, die seine lumpigen Kleider nur so flattern ließ und kann in einer tiefen Stellung wieder zum Stehen. Abermals ertönte seine Stimme in der abscheulichen Sprache, gefolgt von Mercutios Zauber, der wirkungslos an einem Holzofeiler zerplatzte. Zwischen ihm und dem Fremden war eine schemenhafte Klaue aus purpurfarbener magischer Energie entstanden, die sich schützend um den Tiefling wölbte.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #4 am: 17.12.2008, 23:07:41 »
"Was will dieser Irre von mir", dachte Mercutio während er parallel zu seinem Gegner zur nächsten Deckung lief. Auf halbem Weg schleuderte er ein weiteres Säuregeschoss auf den Tiefling und sprang dann hinter einem Holzpfeiler in Deckung. "Sag mir wenigstens deinen Namen. Ich würde gerne wissen wen ich töten muss"

Wieder wirbelte der Tiefling durch die Luft und wich dem Geschoss des Magiers mit Leichtigkeit aus. Als er sich seinem Kontrahenten näherte sprach er eine weitere Zauberformel, woraufhin die Runen an seinen Händen weiß zu glühen begannen. Kurz vor Mercutio blieb er stehen, warf einen Blick auf seine verzauberten Krallen als würde er frisch von der Maniküre kommen und hauchte mit fauligem Atem: "Keine Angsst, du wirrst mich nicht tötenn!"

Dann schlug er wie eine hungrige Raubkatze nach dem Magier, der völlig überrascht zurückzuckte und so dem gefährlichen Angriff des Tieflings entging.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #5 am: 18.12.2008, 17:58:22 »
Mercutio zog sich ein Stück zurück und zauberte sich eine magische Rüstung auf den Leib. "Wenn du so sicher bist das Duell zu gewinnen, dann macht es dir doch bestimmt nichts aus mir zu verraten wer du bist." , brüllte er den Tiefling wieder an.

Die weiße Glut seiner Fingerspitzen verloschen, schlug dieser weiter nach dem Magier. Völlig besessen zerschnitten seine krallengleichenHände die verrauchte Luft in der Trinkhalle. Langsam kippte das triumphierende Gelächter des abscheulichen Angreifers in einem verzweifeltes, schrilles Kreischen.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #6 am: 18.12.2008, 18:29:10 »
"Was, mehr hast du nicht drauf? Du bist eine Schande für das infernale Blut in deinen Adern. Mal sehen was du hiervon hältst!", rief Mercutio seinem Gegner zu, als er einen Satz nach hinten machte und dabei ein grünes, zischendes Säuregeschoss auf den Tiefling schleuderte.

Wie ein Tier sprang der Tiefling auf allen Vieren über einen Tisch und drang unbarmherzig auf Mercutio ein. "Inferrnal?", fragte er mit schäumendem Maul. Von heftigem Gelächter geschüttelt, versuchte er mit seinen Krallen die Kehle des Magiers zu zerreissen. Dieser stolperte fast über einen der umgefallen Stühle, so dass einzig und allein die rötliche Energie seiner Magierrüstung die Angriffe seines Kontrahenten abwehren konnte.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #7 am: 20.12.2008, 12:37:09 »
"Na schön, du hast es nicht anders gewollt", murmelte Mercution während er sich von seinem Gegner löste und dabei einen schlanken Zauberstab aus seiner schwarzen Robe zog. Blitzschnell drehte er sich um und zeigte mit dem Stab auf den Tiefling. "Isuzá!"

Wirkungslos verpuffte der Zauber auf den magischen Schutzschild des Tieflings, der nur ein weiteres Kichern darauf erwiderte. Er murmelte etwas in der kehligen Sprache mit denen er seine Zauberkräfte zu beschwören schien und wieder begannen seine runenverzierten Finger weiß zu glühen. Mit einem Satz schloss er zu Mercutio auf, dann stieß er ihm brutal seine Kralle in den Magen.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #8 am: 20.12.2008, 17:57:09 »
Mercutio brüllte auf vor Schmerzen. Schnell brachte er erneut Distanz zwischen sich und seinen Gegner. Er hatte ihn unterschätzt, das würde nicht nocheinmal passieren. "Dreimal verdammter Sohn einer räudigen Hündin, ich werde dir dein stinkendes Fleisch von den Knochen brennen!" Lauernd wartete der Magier darauf, dass sein Gegenüber einen Zauber sprechen würde.

Auf die Worte des Magiers funkelten die Augen des Tieflings noch bösartiger als zuvor. Sein geiferndes Maul verzog sich zu einem breiten, überlegenen Grinsen, bevor ihn eine Kugel magischer Dunkelheit umfing und alles in der Trinkhalle um Mercutio in ein tiefes Schwarz tauchte. Zu spät hatte dieser seinen Gegenangriff durchgeführt, denn er hörte nur noch wie sich die Säurekugel irgendwo in die Holzvertäfelung der Wände fraß.

Die blauen Flammen auf dem Boden waren nur noch flackernde, graue Schatten, durch die der Tiefling sich an Mercutio anpirschte, wie eine Raubkatze durch hohes Gras. Der Magier sah einen Schemen auf sich zuspringen und wich weiter zurück, stieß gegen einen Stützpfeiler und taumelt um diesen ungeschickt herum. Um Haaresbreite entging er den messerscharfen Krallen des Tieflings die lautstark über das Holz fegten.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #9 am: 27.12.2008, 17:53:35 »
Mercutio verfluchte den Tiefling innerlich, der das Schlachtfeld unter seine Kontrolle gebracht hatte. Der Magier orientierte sich kurz und versuchte dann aus der Kugel der Dunkelheit Richtung Ausgang zu entkommen. Unter den Bedingungen seines Feindes würde er nicht kämpfen.

In seiner Blindheit stolperte er über Tische und Stühle, dann erreichte er unter dem verhöhnenden Gelächter seines Angreifers den Ausgang. Er taumelte zornig zur Tür hinaus auf die nächtlichen Straßen Korvosas.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #10 am: 22.02.2009, 16:22:28 »
2. Gozran, 4708 AZ

Der Keller von Zellaras Haus war noch immer nicht viel mehr als ein dunkles, feuchtes Loch in das eine wacklige Treppe führte und ein paar Holzpfeiler ragten. Der Magier hatte sich einen massiven Schreibtisch angeschafft, der im Moment das einzige Mobiliar des behelfsmäßigen Studierzimmers darstellte und somit hoffnungslos überladen war.

Eigentlich mochte es Mercutio ordentlich und aufgeräumt, doch mittlerweile stapelten sich hier im Kerzenschein Folianten, Schriftrollen und Zauberbücher.

Am Tag nach der Geburtstagsfeier fiel es dem ehrgeizigen Magier zudem nicht besonders leicht sich auf seine arkanen Studien zu konzentrieren. Er hatte unglaubliche Kopfschmerzen von der Zecherei am Vorabend und die Handwerker hatten nach der Begleichung ein paar ausstehender Zahlungen ihre Arbeiten bereits in den frühen Morgenstunden wieder aufgenommen gehabt.

Entnervt strich er sich die schwarzen Haare nach hinten und starrte einfach nur auf das Chaos von Schriftstücken auf seinem Tisch. Da fiel ihm das Flugblatt auf, das ein Bote vergangene Woche vorbeigebracht hatte. Auf der Suche nach Ablenkung zog er das gelbe Stück Papier aus dem Stapel alter Manuskripte.

Mit gehobenen Augenbrauen überflog er das Schreiben:

"... ein Stück Thassilon ... mehr Macht für jede Beschwörungsformel ... varisianische Idole ... Mondtag 2. Gozran ... Heckenzauberei!"

Mercutio

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Der Blaue Stern
« Antwort #11 am: 22.02.2009, 16:39:59 »
Mercutio legte das Stück Papier zur Seite und beugte sich wieder über eine Schriftrolle, an deren Entzifferung er schon eine Weile arbeitete. Doch das Hämmern in seinem Kopf machte alle Versuche sich zu konzentrieren zu nichte und der Magier griff wieder zu Schreiben. Ach was sollte es, dachte sich Mercutio, vorbeischauen konnte man ja mal und die frische Luft würde ihm bestimmt auch gut tun. Eilig räumte er halbherzig seine Manuskripte weg und machte sich auf den Weg zu Phaeton Skodas Laden.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #12 am: 22.02.2009, 17:28:10 »
Endlich war auf den Strassen Korvosas wieder Normalität eingekehrt. Mercutio genoss den ruhigen Spaziergang zu Eodreds Wandelhallen. Der Laden des Zauberkundigen befand sich dort zwischen zahlreichen anderen Geschäften im wirtschaftlichen Zentrum von Mittland, neben dem Goldmarkt.

Der Laden war gut besucht. Mercutio hatte noch nie so viele Leute in der Heckenzauberei gesehen. Für gewöhnlich war er mit Phaeton Skoda allein.

Neben den hohen Regalen waren kleine Ausstellungstische mit uralten Schrifttafeln, Kunsthandwerk und Götzenbildern aufgestellt worden.

Die Statuette eines sich aus Flammen erhebenden Teufels mit ausgebreiteten Fledermausflügeln  erregte sofort die Aufmerksamkeit des Magiers. Förmlich magisch angezogen schob er sich durch die grummelnde Menge gerobter Männer und Frauen, die allesamt einen eher düsteren Eindruck machten. Er war gerade dabei die Statuette von ihrem kleinen Sockel zu nehmen, um sie besser begutachten zu können, da stieg ihm einer der finsteren Magier auf den Fuß. Das Gewicht des unglaublich fetten Mannes war überwältigend. Nur mit Mühe und Not konnte Mercutio einen Schmerzensschrei unterdrücken.

Eine grünliche Flüssigkeit ergoss sich über ihn, als er schwer kämpfend versuchte seinen Fuß zu befreien. "Pass doch auf, du Rüpel!", schrie ihm der fette Magier ins Ohr. Mit dem fauligen Atem des wabbligen Bergs aus rot verhülltem Fleisch, spritzten Mercutio schleimige Kuchenbrösel ins Gesicht.

In der einen Hand hielt der Fettwanst noch einen letzten Rest der Sahnetorte, die sich mittlerweile auf seiner Robe, größtenteils in seinem Bauch und eben auf Mercutios Gesicht befand. In der anderen Hand trug er einen hohen, zylindrischen Glasbehälter in dem schwarze Blutegel in einer grünlichen Flüssigkeit trieben.

Mercutio

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Der Blaue Stern
« Antwort #13 am: 26.02.2009, 10:00:39 »
Angewidert wischte sich Mercutio die Krümel aus dem Gesicht. Innerlich fragte er sich was er denn verbrochen hatte, waren die höllischen Kopfschmerzen nicht schon genug, nein nun musste er sich auch noch mit diesem Fettwanst rumschlagen. Er tippte dem Dicken auf die Schulter. "Ich denke ihr habt euch im Laden geirrt, werter Herr. Der nächste Zuckerbäcker ist die Straße weiter rauf. Hier gibt es nur Zauberuntensilien, also nichts womit ihr etwas anfangen könntet."

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #14 am: 26.02.2009, 21:44:39 »
"Du Rü... Rüpel!", rülpst das Schwergewicht auf Mercutios Fuß. Der Fettwanst wischte seine verschmierte, klebrige Linke an der dunklen Robe des Magiers ab und klatschte ihm diese dann gegen die Stirn. Sie war kalt und nass, wie die Blutegel in der anderen Hand des Mannes. Mercutio spürte ein leichtes Kribbeln über seiner Nasenwurzel, bevor sein Angreifer diese mehr als unangenehme Berührung löste.

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