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Autor Thema: Silbrigmond  (Gelesen 56038 mal)

Beschreibung: Teil 1 der Kampagne

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Kralle

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Silbrigmond
« Antwort #195 am: 12.11.2009, 18:06:02 »
"Ja, warum nicht! Die 'Sechs Fenster' sehen sowieso etwas undicht und zugig aus, vielleicht ist wenigstens das 'Dreiebers Wappen' ein solider Steinbau."

Kralle lachte herzlich über sein Wortspiel und Haplo wunderte sich abermals über die plötzliche Gemütswandlung seines Freundes. So fröhlich hatte er ihn schon seit ein paar Tagen nicht erlebt! Plötzlich blieb Kralle neben Haplo stehen und nahm ihm Gruneberts Zügel aus der Hand.

"Sieh mal, wenn Du Grunebert so hinter Dir her ziehst, wird er Dir niemals freiwillig folgen! Irgendwann wird er einfach stehen bleiben und sich nicht mehr von der Stelle rühren! Ich bin sicher, dass hast Du schon öfter erlebt, oder?"

"Ja", antwortete Haplo etwas kleinlaut. Langsam ging ihm Kralle mit seiner vermeintlichen 'Tierkenntnis' ein wenig auf die Nerven. Natürlich hatte er das schon erlebt, schließlich war Grunebert ein Esel und es war allgemein bekannt, das diese von Zeit zu Zeit mal bockig sind. Grunebert hatte einfach mal wieder seine eigensinnige Phase. Vielleicht waren sie schon zuviel geritten heute, oder...

Als Haplos Blick wieder auf die Straße fiel, wurde er jäh aus seinen Gedanken gerissen. Eine Schrecksekunde später sah er Kralle und die beiden Esel ein gutes Stück weiter die Straße entlang munter ausschreiten und beeilte sich, ihnen nachzulaufen. Bei der Gruppe angekommen blickte Haplo in das freundlich lächelnde Gesicht von Kralle, der Grunebert zärtlich am Kinn kraulte, während dieser Kralle völlig bereitwillig auf Schritt und Tritt zu folgen schien.

"Siehst Du, auf die richtige Behandlung kommt es an! Esel sind sensibel!", meinte Kralle in leicht verächtlichem Ton. Zähneknirschend musste Haplo insgeheim zugeben, dass Kralle offenbar doch mehr von Eseln verstand, als er selbst. So aufmerksam war Grunebert sonst nie! Er nahm Kralle die Zügel wieder aus der Hand und streichelte grübelnd das Kinn von Grunebert, der daraufhin abrupt stehen blieb.

Als Kralle die Zornesröte in das Gesicht von Haplo aufsteigen sah, lachte er laut los und gab Haplo etwas von dem Hafer aus seiner Hand, mit dem er die beiden Esel gefüttert hatte: "Hier probiers mal damit! Und verzeih mir meinen kleinen Scherz!"
« Letzte Änderung: 12.11.2009, 18:56:32 von Kralle »
Ewig währt am längsten!

Qariel

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Silbrigmond
« Antwort #196 am: 17.11.2009, 20:56:02 »
Qariel war mit den anderen etwas voraus gegangen und hatte Kralles Spässchen nur mit halbem Ohr mitbekommen, auch weil ihm etwas anderes auf der Seele lag. "Sehr ihr die vielen Soldaten, die hier herumlaufen? Ich frage mich, ob das hier immer so ist? Oder haben die vielleicht Angst vor etwas Bestimmten?" fragte er an Tason und Aariyah gewandt. Die beiden wussten dazu jedoch auch nichts zu sagen, da ihre bisherigen Reisen sie meist nicht auf den großen Handelsstraßen entlang geführt hatten. Daher beschlossen sie, einen der Passanten danach zu fragen.
Panik: eine Situation, in der niemand weiß, was zu tun ist – und das auch noch schnell.

Lord Aldebaran

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Silbrigmond
« Antwort #197 am: 13.01.2010, 19:04:24 »
Qariel sprach eine ältere Frau an, die sich schwer damit tat, sich durch den Matsch der Strasse einen Weg zu bahnen. Dankbar nahm sie den helfenden Arm des Elfen an und versuchte an den Holzbohlen vor den Hauseingängen den größten Klumpen Dreck an ihren Schuhen abzustreifen.
"Diese vielen Leute! Früher war ein Winter noch kalt und der Boden gefroren! Seht nur, wie ich aussehe. Wenn ihr nicht gewesen wäret, hätte ich womöglich erneut einen Schuh verloren", sprach die alte Dame Qariel an. "Was wolltet ihr wissen?" versuchte sie sich an die Frage ihres Helfers zu erinnern. "Achja, die Soldaten. Die gibt es hier zahlreich und wenn ihr mich fragt, fehlt diesen jungen Burschen etwas Anstand. Damals hätte man mich nicht allein über die Strasse gehen lassen. Zu meiner Zeit wusste man noch, was sich gehört. Heute zählen wohl andere Dinge, von denen ich nichts verstehe."

Haplo

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Silbrigmond
« Antwort #198 am: 14.01.2010, 17:59:57 »
Haplo ergreift schnell den andern Arm der Frau um ihr Schwanken etwas abzufangen.
"Wist Ihr denn auch einen Grund warum hier so viele Soldaten anwesend sind?" Hakt Haplo ein wenig nach.
"Es sind nicht mehr da als notwendig sind." Antwortet die Frau knapp. 
Die wahre Kraft schlummert zumeist im Verborgenen.

Qariel

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Silbrigmond
« Antwort #199 am: 16.01.2010, 09:10:34 »
"Soll das heißen es waren schon immer so viele? Oder sind sie erst in neuerer Zeit notwendig geworden?" hakte Qariel nach, während sich das Trio unter Umgehung der größeren Matschlöcher weiter bewegte.
Panik: eine Situation, in der niemand weiß, was zu tun ist – und das auch noch schnell.

Lord Aldebaran

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Silbrigmond
« Antwort #200 am: 16.01.2010, 11:43:21 »
"Was hast du gesagt, Jüngelchen?" streckte die Alte ihr Ohr Richtung Qariel. Erst nach wiederholter Frage antwortete sie: "Ja, hier waren schon immer viele Wachen von Nöten. Danke für eure Hilfe. Allein hätte ich wohl wieder einen Schuh verloren", bedankte sich die Dame und wiederholte sich bei der Sache mit ihrem Schuh.

Doch Qariel und die anderen sollten schon bald Gelegenheit bekommen, mit der Stadtwache höchstpersönlich ins Gespräch zu kommen. Denn eine Gruppe aus drei Wachen näherte sich zielstrebig Haplo und dem Elfen, während die andere größere Gruppe von einigen Wachen von zwei verschiedenen Seiten bedrängt wurde.

"Ich muss euch bitten mit uns zu kommen", sprach einer Haplo an und auch die Gruppe um Kralle und Aariyah vernahmen ähnliche Worte.
"Es liegt ein Steckbrief vor, der auf eure Beschreibung passt. Bitte bleibt friedlich und kommt mit auf die Wache, um das zu klären."

Haplo

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Silbrigmond
« Antwort #201 am: 17.01.2010, 17:01:11 »
Überrascht ließ Haplo den Arm der alten Frau los und wendete sich dem Neuankömmling zu.
"Ein Steckbrief?" entgegnete Haplo ungewohnt Wortkarg.

Kurz blickte er sich die Umstehenden an - sie sahen wohl aus wie Stadtwachen und bei ihrer Zahl hätten sie eine Scharade wohl nicht nötig gehabt.
"Nun, da wir ehrliche hilfsbereite Bürger sind kommen wir gerne mit um so schnell wie möglich dieses Missverständnis auf zu klären.
Doch dürfte ich bitten zu erfahren was den Gesuchten vorgeworfen wird und habt ihr etwas dass eure Zugehörigkeit zur Stadtwache bestätigt?"
« Letzte Änderung: 17.01.2010, 18:22:55 von Haplo »
Die wahre Kraft schlummert zumeist im Verborgenen.

Tason

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Silbrigmond
« Antwort #202 am: 27.01.2010, 13:04:57 »
Angespannt beäugt Tason die feindseligen Stadtwachen. Er mißtraute den sogenannten Ordnungshütern. Viele der Steckbriefe waren schlecht gezeichnet und bei schlechtem Leumund konnte jeder x-beliebige darauf erkannt werden. Allerdings schien Haplo sich auf solche Dinge zu verstehen. Angespannt verharrte er um zu sehen wie seine Kameraden reagierten.

Kralle

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Silbrigmond
« Antwort #203 am: 31.01.2010, 10:28:42 »
Mit einem Mal war das Lachen aus Kralles Gesicht gewichen und statt der Hochstimmung machte sich in ihm ein Gefühl der ängstlichen Unterwürfigkeit breit. Er fing an zu überlegen, was wohl gegen ihn und die anderen vorliegen könnte. "Haben wir etwas falsch gemacht?", fragte er.
Das passierte ihm immer wieder wenn er einer solchen Authorität begegnete, dieses Gefühl das es schon irgendeinen Grund für eine Festnahme geben musste. Auf die Idee einer Verwechslung oder gar einer Scharade kam Kralle in Anbetracht einer Stadtwache einfach nicht...
"Wir werden keinen Wiederstand leisten und uns die Vorwürfe anhören!", sagte er und hoffte, dass seine Gefährten seinen Worten auch die entsprechenden Taten folgen ließen!
Ewig währt am längsten!

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