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Autor Thema: [IG] Kapitel I: Erste Zeichen  (Gelesen 50163 mal)

Beschreibung: Irgendetwas geht hier vor...

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Anton Schlesinger

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[IG] Kapitel I: Erste Zeichen
« Antwort #15 am: 04.09.2009, 17:09:00 »
Anton schwimmt so gut er kann und erblickt einfach nichts. Erst das Aufplatschen von Irving lässt seinen Blick wieder in Richtung Boot blicken und als der Engländer wenig später neben ihm schwimmt samt Rettungsring, wirkt Anton etwas entspannter.
„Ich habe nichts gesehen. Sie muss Unterwasser sein oder längst weg.“
Dennoch ist die Situation nicht ungefährlich und nach einer kurzen Pause am Ring, folgt er Irving wenig später in die Tiefen.[1] Immer noch von Alkohol und seinem Lichtsinn benebelt, denkt er nicht an den Ring.
 1. Ich gebe mal drei Punkte aus 1d61d6+3 = (6) +3 Gesamt: 9
Die Feder ist mächtiger als das Schwert, aber wenn ich an den großen Krieg denke bin ich mir nicht sicher wie es mit ihr und Gewehren aussieht.

Wilhelm Pfeiffer

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[IG] Kapitel I: Erste Zeichen
« Antwort #16 am: 04.09.2009, 17:48:13 »
Willi drängt sich aus dem Trubel und macht, dass er nach oben zum Kapitän kommt. Sobald er einen Schiffsarbeiter sieht, ruft er ihm »Mann über Bord!« zu, läuft aber weiter, um den Kapitän selbst dazu zu bringen, anzuhalten und den Aussteigern nicht davon zu fahren.
"Das Ruhrgebiet der deutschen Hand entrissen – und Cuno sieht zu! Tu was, Cuno!" – Morgenpost, 21. Februar 1923

Tzelzix

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[IG] Kapitel I: Erste Zeichen
« Antwort #17 am: 04.09.2009, 17:54:22 »
Es ist als wäre man blind, so unglaublich dunkel ist es unter Wasser. Nur schwer behält man die Orientierung. Wo ist oben? Wo ist unten? Die Lampen und Laternen am Boot helfen, wenn auch nur ein wenig. Irvings Weitblick verhalf ihnen zu sicheren Pausen am Rettungsring auch wenn Anton scheinbar völlig ungehindert von seiner nassen Kleidung wie in seinem Element schien. Nach einigen weiteren Versuchen endlich ein Lichtblick! Anton bekommt etwas fest unter Wasser zu packen und wendet alle Kräfte auf, um dieses etwas hinauf zu befördern. Prustend, schnaubend und wild um sich wedelnd kommt die Damen mit dem schrillen Gelächter wieder an die Luft und japst hörbar. Ihre Augen sind weit vor Schreck und ihr Gezappel macht es Anton und Irving schwer, sie überhaupt über Wasser zu halten. Dank Rettungsring und zweier Leinen samt einem weiteren Rettungsring, die von den Matrosen mittlerweile ins Wasser geworfen wurden, schaffen es die beiden dann aber doch ohne größere Zwischenfälle mit der Dame zurück aufs Schiff. Kaum außer Gefahr beginnt die schwer geschockte Frau dann auch gleich los zu brabbeln in ihrer schrillen Stimme, "...Heruntergezogen! Am Rücken...Berührung...Gefallen. In die Tiefe!...", sie zittert stark und ist starr vor Schreck trotz der herbeigebrachten Decken, in die nun auch Anton und Irving schnell gehüllt werden.

Amar

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[IG] Kapitel I: Erste Zeichen
« Antwort #18 am: 04.09.2009, 23:41:14 »
Vom Schrecken übermannt hatte es kurz gedauert, bis Friedrich an die Reling gestürzt kam und nur noch sah, wie Irving seine Habe Wilhelm in die Hand drückte und über Bord sprang. "Irving!!", rief er ihm hinterher und starrte mit gespanntem Entsetzen mit den restlichen Gästen in die Dunkelheit der Nordsee.

Hörbar atmet er auf, als habe er wie die Tauchenden selbst die Luft angehalten, als die beiden Retter mit der Dame die Wasseroberfläche durchstoßen und wieder aufs Schiff gebracht werden. Sofort schnappt er einem Matrosen eine Decke aus der Hand und bringt sie Irving. "Saubere Leistung, ihr Draufgänger. Ihr seid die Helden des Abends!", sagt er anerkennend zu den beiden Rettern. "Sie scheint noch unter Schock zu stehen", deutet er mit mitfühlendem Blick auf die Dame.

Irving C. Langmuir

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[IG] Kapitel I: Erste Zeichen
« Antwort #19 am: 05.09.2009, 16:49:19 »
Auch wenn der "Ausflug" ins Wasser nur recht kurz war - und glücklicherweise ein gutes Ende mit der Rettung der untergangenen Frau nahm - ist Irving doch mehr als erschöpft. Kaum schafft er es, sich an dem Seil wieder an Deck heraufzuhangeln, und oben angekommen nimmt er die von Friedrich angebotene Decke dankbar an, am ganzen Körper zitternd. Erst nach einer ganzen Weile ist er wieder bei Kräften.

"Held? Ach nein, einer musste es ja tun, oder?", wehrt er dann mit etwas Verspätung die Bekundungen Friedrichs ab. "Wie geht es ihr? Ist schon klar, wieso sie überhaupt über Bord ging?"

Anton Schlesinger

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[IG] Kapitel I: Erste Zeichen
« Antwort #20 am: 06.09.2009, 11:28:28 »
Auch als Anton wieder an Bord kommt, nach der Rettung der Frau, zittert der Mann ebenso. Allerdings ist fast so etwas wie ein Lächeln in seinem Gesicht zu sehen, welches durch das Zittern aber kaum wahrzunehmen ist. Schnell hüllt sich der Autor auch in eine der angebotenen Decken und schöpft erst einmal Atem. Dabei hört er die Bekundung von Friedrich und stimmt dem Engländer zu.
„Wir haben nur das Getan, was richtig ist.“
Anton spitzt dann aber die Ohren und schaut in Richtung der geretteten Frau. Vielleicht kann er wenigstens so etwas aufschnappen.
Die Feder ist mächtiger als das Schwert, aber wenn ich an den großen Krieg denke bin ich mir nicht sicher wie es mit ihr und Gewehren aussieht.

Tzelzix

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[IG] Kapitel I: Erste Zeichen
« Antwort #21 am: 08.09.2009, 11:21:07 »
Der Aufruhr an Bord nimmt langsam wieder ab, nachdem die Frau gerettet wurde und die Mannschaft sicher gestellt hat, das niemandem etwas passiert ist. Nicht nur Willi hatte den Kapitän und das Personal angerufen, doch diese hatten schon lange auf den ersten Ruf reagiert. Zum Glück war also niemandem etwas passiert, auch wenn Irving und Anton immer noch tropfnass und in Decken gehüllt dastehen. Einige der Umstehenden klopfen den beiden anerkennend auf die Schulter oder prosten ihnen zu und bald hat sich ein Großteil der Menschen wieder zurück in den Salon und ans andere Ende des Schiffes begeben. Nur ein paar bleiben noch, um die Frau zu beobachten, darunter natürlich auch zwei Bedienstete des Schiffes, welche sich um ihr Wohlergehen kümmern und ein Gast, der wohl Arzt ist und die Frau kurz untersucht.

Die Frau scheint sich mittlerweile vom ersten Schock etwas erholt zu haben, jedenfalls brabbelt sie nicht mehr unzusammenhängend Wörter vor sich her. Stattdessen lässt sie sich untersuchen und schaut dann den Arzt an, "Jemand hat mich herunter gezogen! Den einen Moment stehe ich noch an der Rehling, dann zieht etwas an mir und ich falle in Wasser. Ich wurde gezogen, ich weiß es genau!" Ihr Stimme ist immer noch ein wenig hysterisch schrill und sie wiederholt sich ein paar Mal. Willi, der nur unweit von den anderen steht und die Frau kurz beobachtet, bekommt den Eindruck, dass sie offenbar überzeugt ist von dem, was sie sagt und nicht etwa ihr Ungeschick oder Betrunkenheit zu kaschieren sucht.

Irving C. Langmuir

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[IG] Kapitel I: Erste Zeichen
« Antwort #22 am: 08.09.2009, 16:55:18 »
Als sich die Lage etwas beruhigt hat und die anderen Passagiere wieder in den Salon verschwinden, zieht sich auch Irving kurz in einen Waschraum zurück, um sich wieder anzukleiden. Seine Unterkleider sind zwar immer noch etwas feucht, aber damit musste er halt leben. Kurze Zeit später erscheint er wieder voll bekleidet und mit einigermaßen sitzender Frisur. Was ein Glück, dass er das Haus nie ohne einen kleinen Kamm in der Innentasche seines Anzugs verließ. Auf dem Rückweg zu Friedrich und den anderen erleichtert er einen vorübereilenden Diener um eine Flasche Whiskey und drei Gläser. Draußen angekommen füllt der Engländer wortlos die Gläser und reicht Friedrich und Anton je eines.

"Hier, zum Aufwärmen."

Stumm prostet er dann den anderen zu, ein lauter Trinkspruch wäre wohl der Situation nicht angemessen gewesen.

"Ah, ein guter Tropfen! Scotch Single Malt, von der Insel Orkney. Der leichte Salzgeschmack ist unverkennbar", sinniert er vor sich hin, dann wendet er sich direkt an Anton.

"Sie sollten Ihre nassen Kleider wechseln, ansonsten holen Sie sich noch den Tod."

Als er schließlich mitbekommt, wie die Frau von ihrem Fall ins Wasser berichtet, legt Irving die Stirn in Falten.

"Unsinn!", raunt er dann Friedrich zu. "Das ist schier unmöglich, was um Himmels Willen sollte sie ins Wasser gezogen haben?"
« Letzte Änderung: 08.09.2009, 17:04:07 von Tex »

Wilhelm Pfeiffer

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[IG] Kapitel I: Erste Zeichen
« Antwort #23 am: 08.09.2009, 18:41:24 »
Willi setzt sich neben die Dame. »Bitte, meine Liebe, Sie sollten sich erst einmal ausruhen und beruhigen. Trinken Sie erst einmal einen Schluck Branntwein, und dann erzählen Sie alles von Anfang an und ganz genau.«

Er wirkt nur halb so aufgekratzt wie sonst, und sieht konzentriert die Dame an. Sogar sein leichter Schwipps scheint verschwunden zu sein. Willi legt seine Hand auf ihre. »Mein Name ist Wilhelm Pfeiffer, und ich versichere Ihnen, dass ich versuchen werde, Ihnen zu glauben. So unglaublich Ihre Geschichte auch klingen mag.«[1]
 1. Ich setze einen Punkt "Reassurance" ein
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Friedrich Pfeiffer

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« Antwort #24 am: 08.09.2009, 23:52:10 »
Friedrich nimmt den Whiskey entgegen, kann dem edlen Tropfen aber so kurz nach diesem Schock nichts abgewinnen, einen leicht salzigen Geschmack sucht er ohnehin vergebens.
"Sie können gerne meine Jacke haben, Herr Schlesinger, es ist wirklich zu kalt hier draußen. Warten Sie einen Augenblick." Friedrich streift sich schnell sein Jacket ab und recht es dem noch triefenden Retter.

"Sie redet wirr, keine Frage", flüstert er zu Irving zurück, bedacht darauf, dass die arme Dame ihn auf keinen Fall hört. "Wahrscheinlich ging alles zu schnell für sie und sie hat in ihrer Panik gedacht, eure rettenden Arme wollen sie unter Wasser festhalten. Ertrinkungsangst." Mitleidig schüttelt er den Kopf und versucht mitzuhören, was sein Bruder aus der Dame herausbekommt. "Wir sollten auf Willi ein Auge haben. Am Ende schlachtet er die Geschichte für einen Artikel aus, der die Arme in keinem guten Licht erscheinen lässt."

Irving C. Langmuir

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[IG] Kapitel I: Erste Zeichen
« Antwort #25 am: 09.09.2009, 15:55:10 »
Irving nickt bedächtig, bevor er sein Glas noch einmal füllt und sich dann zu Wilhelm und der Frau gesellt, um sich mitanzuhören, was sie zu erzählen hat - auch wenn sicherlich ihre Sicht der Dinge durch den Alkohol massiv beeinflusst ist...

"Möchten sie vielleicht auch ein Glas?", bietet er aber zuvor noch höflich Willi und der Frau den Whiskey an.
« Letzte Änderung: 09.09.2009, 15:56:00 von Irving C. Langmuir »

Tzelzix

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[IG] Kapitel I: Erste Zeichen
« Antwort #26 am: 10.09.2009, 09:50:53 »
Willie professionelles auftreten und seine beruhigende Art scheinen die geschockte und aufgebrachte Frau tatsächlich ein wenig zu beruhigen und nach ein paar tiefen Atemzügen versucht sie, das Geschehene zu berichten. Sie zittert dabei immer noch stark, viel mehr als man aufgrund des Wassers vermuten mag. "Ich...Ich habe mich unterhalten und...und versehentlich mein Glas verloren und dann... einen Moment später hat mich jemand hinten am Kleid gepackt und dann habe ich mein Gleichgewicht verloren und... dann war ich auch schon im Wasser. Es war entsetzlich, jemand... etwas hat mich da unten festgehalten, unter Wasser. Ich habe nur was Schleimiges, Fischiges gefühlt, aber es hat mich mit seinen Armen umklammert, einfach wiederlich, abstoßend, mein Gott, was war das bloß? So schleimig und schuppig, was kann das nur gewesen sein?"

Der junge Begleiter, mit dem sie vor dem Vorfall geschäkert hat, steht etwas ratlos daneben, scheint sich aber ob Willis ernstem Versuch des Verstehens auch genötigt zu fühlen, dazu etwas zu sagen. Er schwankt leicht und riecht beim Sprechen ziemlich nach Alokohol. "Ich habs leider nich so genau gesehen, hab vielleicht was platschen hören, kanns nicht genau sagen. Danach ging sie jedenfalls über Bord und vielleicht war da was, das an ihr gezogen hat, an ihrem Arm, schwarz und glitzerig? Ich weiß es nicht", gibt er etwas niedergeschlagen zu.

Wilhelm Pfeiffer

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« Antwort #27 am: 10.09.2009, 11:10:58 »
Wilhelm sieht seinen Bruder bedeutsam an, dann wendet er sich an den Gesprächspartner der Frau. »Sie haben etwas platschen gehört, bevor sie über Bord ging? Nicht, nachdem?«
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Anton Schlesinger

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« Antwort #28 am: 10.09.2009, 11:25:43 »
Anton lauscht den ersten Berichten und nimmt sowohl den Whiskey als auch die Jacke freudig an. Er nimmt den ersten Schluck des starken Getränks und muss im ersten Moment etwas husten wegen der unbekannten Geschmacksnote. Dann fällt ihm aber etwas ein.
„Mist meine Aufzeichnungen.“
Schnell kramt er in den Taschen und findet sie nicht mehr.
„Na toll...ich wusste irgendwas habe ich vergessen.“
Anton wirkt einen Moment unglücklich und leert den Whiskey in einem Zug ehe er die Jacke nimmt.
„Vielen Dank. Ich werde dann mal lieber die Sachen wechseln gehen.“
Schnell entschwindet der junge Mann und zieht sich etwas lockerer und vor allem trockene Kleidung an. Nur ein einfachen Pullover, eine Stoffhose und neue Schuhe samt Unterwäsche, nachdem er sich getrocknet hat.
Dann stößt er schnell wieder zu den Anderen, weil er nichts verpassen möchte, auch wenn dies wohl schon der Fall ist.
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Tzelzix

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« Antwort #29 am: 10.09.2009, 18:17:31 »
Der junge Knabe nickt etwas verdattert, "Ja, davor, glaube ich". Derweil nähert sich der Kapitän der kleinen Gruppe und schüttelt sowohl Irving als auch Anton kräftig die Hand. Er ist ein Mann mittleren Alters, der die schmucke Uniform nicht ohne Stolz trägt. Sein Auftreten verrät, dass er wohl nicht immer als Vergnügungsdampferkapitän gedient hat. "Vielen Dank meine Herren. Ihr Mut hat dieser Dame vielleicht das Leben gerettet, wir können froh sein, Gäste wie sie auf diesem Schiff zu haben. Wenn sie mögen, können sie sich gern zurück ziehen, um etwas trockenes anzuziehen. Meine Kabine steht selbstverständlich zur Verfügung. Wenn sie erlauben, geleite ich die Dame an einen ruhigeren Ort, wo sie sich beruhigen kann."

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