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Autor Thema: Aurora - Willkommen im Dreck  (Gelesen 11086 mal)

Beschreibung: Einstieg für das Wolfsmädchen auf der Suche nach Gleichgesinnten

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Idunivor

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Aurora - Willkommen im Dreck
« am: 26.08.2009, 11:24:59 »
Luskan, die Stadt der Segel. Einst war es die Heimat einer der mächtigsten Magiergilden der nördlichen Reiche, der Arkanen Bruderschaft, einst herrschten als Marionetten der Magier die fünf Kapitäne über ein Gebiet, das zu den besten Zeiten bis nach Niewinter herunter reichte. Einst erzitterten Fürsten allein bei der Erwähnung der Stadt.
Jetzt ist davon nichts mehr zu spüren, noch immer zittern die Menschen bei dem Gedanken an Luskan, aber nicht weil sie Angst vor dessen Einfluss haben, sondern weil allein die Erwähnung des Namens den Abscheu weckt, den zivilisierte Menschen für diesen Ort, der es nicht wirklich verdient Stadt genannt zu werden, empfinden.
Aurora wird schon als sie Luskan betritt klar wieso. Die meisten Gebäude sind Trümmerhaufen oder Bruchbuden, nur vereinzelt findet sich ein Haus, das noch halbwegs intakt ist.
Der einst berühmte Hafen, in dem Händler, Piraten und Piratenjägern Zuflucht fanden, ist heute angefüllt mit halb versunkenen Schiffswracks zwischen denen die Leichen von ungeliebten Einwohnern Luskans treiben. Hoch über der verdreckten Suppe, die der verpestete Mirar Tag für Tag in den Hafen pumpt schwebt die Klaueninsel, die von der Zauberpest aus dem Boden gerissen und in die Lüfte erhoben wurde. Wäre der Heerturm nicht eine Ruine in der es vor Untoten und Externaren wimmelt, so würde die Arkane Bruderschaft sicher mit Freuden das Phänomen der fliegenden Insel studieren, aber seit Jahrzehnten hat niemand mehr den Sitz des ehemaligen Machtzentrums der Stadt der Segel betreten und ist lebendig aus ihm zurückgekehrt.
Die Straßen, die sich zwischen den in Trümmern liegenden hindurchschlängeln sind angefüllt mit Müll, Unrat und menschlichen Überresten, was für einen beißenden Geruch sorgt, der schlimmer wird je näher man dem Hafen oder dem Mirar kommt und an den zu gewöhnen äußerst schwierig ist.
Aber wie es scheint ist dies den Einwohnern Luskans sehr wohl gelungen, denn sie kümmern sich kaum um den Zustand ihrer Stadt. Das mag aber auch daran liegen, dass sie an jedem Tag bemüht sind irgendwie am Leben zu bleiben. Sei es weil sie Probleme mit einer der dutzenden Banden, die die Straßen unsicher machen, haben oder weil ihnen das Handwerk, dem sie nachgehen, nicht genug Geld einbringt um auch nur das nötigste auf dem kleinen Markt der Stadt zu kaufen. Jeder Bettler in den Straßen von Tiefwasser oder Baldurs Tor, wäre ein Edelmann im Vergleich zu den elenden Gestalten, die durch die Gassen der Stadt der Segel irren, immer auf der Suche auf einem neuen Weg um am Leben zu bleiben. Von den einst weit über zehntausend Einwohnern der Stadt, sind gerade mal viertausend geblieben. Kaum einer von ihnen hat sich das Leben an diesem Ort ausgesucht, die meisten hatten einfach Pech und wurden hier geboren oder waren gezwungen aus ihrer Heimat zu fliehen um den Häschern des Gesetzes zu entgehen.
Denn Gesetze sind etwas, was es in Luskan nicht gibt. Vor einhundert Jahren bestand die offizielle Regierung der Stadt aus Räubern und Piraten, die mehr ihren eigenen Vorteil im Sinn hatten, als das Wohl der Stadt und die nur nach der Pfeife von herrschsüchtigen Magiern tanzten. Aber heute würde manch ein Luskaner vieles geben um überhaupt so etwas wie eine Regierung zu haben. Doch sobald eine der Banden oder irgendein monströser Fürst genug Macht erlangt um regierungsähnlichen Einfluss ausüben zu können geschieht in Luskan etwas Sonderbares. Von einem Moment auf den anderen sind die Streitigkeiten unter den Verbrechern vergessen und plötzlich sieht der aufstrebende Fürst sich einer schier unerschöpflichen Horde an Widersachern gegenüber, die allesamt das Ziel haben ihn zu stürzen.
In den vergangenen Jahrzehnten, die der Zauberpest folgten, hatte es immer wieder Versuche gegeben Ordnung zu schaffen und die Macht an sich zu reißen, aber keiner von ihnen konnte Erfolge erzielen, die länger als einige Monate andauerten und so ist Luskan einer der wenigen Orte an den der Arm des Gesetzes niemals reicht und kein Verbrecher, egal welchen Vergehens er sich schuldig gemacht hatte, wurde hinter die zerstörten Tore der Stadt verfolgt.
Irgendwo hier befand sich nach den Worte des Elfen Ash, ein Mann, der ihr vielleicht Antworten auf ihre Fragen geben konnte. Aber wie sollte sie ihn hier bloß finden, vor allem, wenn er gar nicht gefunden werden wollte?
« Letzte Änderung: 23.10.2009, 12:37:47 von Idunivor »
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Aurora

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« Antwort #1 am: 26.08.2009, 12:20:35 »
Auroras Gesichtszüge verziehen sich zu einer angewiderten Fratze als sie die Gerüche der Stadt wahrnimmt. Wie konnte es bloß jemand verdienen, an solch einem Ort zu leben? Sie hatte ja schon einiges erlebt, aber soetwas hatte sie bislang noch nicht gesehen.

Für einen Moment zögert sie daher, als sie neben den Trümmern des einstigen Stadttores steht und nach vorne blickt. Ihre Augen schweifen langsam über die Ruinen und nehmen jedes Detail auf, was ihre grundsätzliche Einstellung gegenüber dieses Ortes nicht verbessert.

Doch irgendwo hier konnte sie vielleicht etwas mehr erfahren und Antworten auf die Fragen erhalten, die stets an ihr nagten, oder zumindest eine neue Richtung, in die sie sich bewegen konnte. Das war es auf jeden Fall wert. Und schließlich gab es ja offenbar Wesen, die hier ihr Leben verbrachten. Es musste also irgendwie möglich sein, auch wenn sie sich wirklich nicht vorstellen konnte, wie.

Langsam geht Aurora weiter, in die Stadt hinein.

Idunivor

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Aurora - Willkommen im Dreck
« Antwort #2 am: 26.08.2009, 13:44:09 »
Ihre Schritte führen Aurora vorbei an Toten, die halbverwest und von Ratten oder schlimmerem angenagt auf der Straße liegen und Kranken, die hustend und stöhnend zwischen den Leichen umherirren und sie nach Brauchbarem durchsuchen. Hin und wieder kann die Wandlerin einige Schläger ausmachen, die sich gerade mit einem ihrer Opfer beschäftigen oder einen Dieb, der sich bei den durch die Straßen Streifenden bedient.
Ihr Weg führt sie unweigerlich auf den Markt zu, das Zantrum der Stadt, wenn man es denn so nennen wollte. Dabei passiert sie ein recht großes Steingebäude, das wohl einst ein Palast war aber heute Teilweise verfallen ist.
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Aurora

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Aurora - Willkommen im Dreck
« Antwort #3 am: 26.08.2009, 14:40:55 »
Das große Steingebäude erweckt Auroras Interesse, aber auch ihre Vorsicht.

Die größten und mächtigsten Leute sitzen meist in den größten und prächtigsten Gebäuden. Prächtig ist es vielleicht nicht mehr, aber immerhin sehr groß.

Sie hält weiterhin Abstand von dem Gebäude, aber beobachtet es genauer, um zu sehen, ob sich dort jemand befindet.

Ansonsten macht sich Aurora aber erstmal weiter auf den Weg zum Markt, dort stehen die Chancen sicher gut, mehr zu erfahren... vielleicht gibt es dort sogar eine annehmbare Möglichkeit, um zu übernachten; denn auch diese Frage musste irgendwann geklärt werden, und dies womöglich schon bald. Ansonsten blieb eigentlich nur der Weg nach draußen in die Wildnis, aber auch dort war es nicht gerade ungefährlich, diese Erfahrung hatte Aurora schon längst gemacht.

Idunivor

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Aurora - Willkommen im Dreck
« Antwort #4 am: 27.08.2009, 11:29:47 »
Der Martkplatz ist nicht gerade mit Ständen gefüllt, was wohl daran liegt, dass er für eine Stadt mit einem vielfachen an Einwohnern errichtet wurde. Allerdings fällt Aurora schnell auf, dass die so gut wie alle Händler Wachen an ihren Ständen stehen haben und bei dem Großteil dieser Wächter handelt es um an ihrer brozenen Hautfarbe und ihrem schwarzen Haar leicht zu erkennende Shou.
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Aurora

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« Antwort #5 am: 27.08.2009, 12:01:04 »
Den ‘Palast’ hatte Aurora zwar interessiert beobachtet, aber dann erstmal links liegen gelassen. Vielleicht würde sie später nocheinmal herkommen, aber für den Moment erschien es ihr keine gute Idee; sie musste ersteinmal grundlegende Dinge klären, ehe sie ihre Nase in andere Dinge steckte, die sie eigentlich wohl auch nicht unbedingt etwas angingen.

Das sieht ja hier schon fast normal aus...’ denkt sie sich beim Anblick des kleinen Markts. Über die vielen Wachen wundert sie sich nicht im Geringsten. Vor allem dürfte es auf dem Marktplatz auch einigermaßen sicher sein; Ärger würde hier wohl niemand ohne triftigen Grund anfangen.

So schlendert sie ersteinmal an den verschiedenen Ständen vorbei und schaut sich an, was hier so alles feilgeboten wird.

Idunivor

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« Antwort #6 am: 27.08.2009, 12:07:02 »
Abgesehen von Nahrung und Kleidung, scheint es auf dem Markt nichts wirklich interessantes zu geben. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Luskaner sich noch nicht einmal die nötige Nahrung leisten konnten, ist die wohl auch nicht allzu verwunderlich.
Vereinzelt findet sich vielleicht noch ein Waffenhändler, aber deren Angebot ist auch nicht sonderlich groß, gingen ihre Preise doch weit über das hinaus, was sich die Einwohner dieses Fleckens Erde leisten können.
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« Antwort #7 am: 27.08.2009, 14:58:30 »
Aurora geht dann einfach auf den erstbesten Händler zu und fragt geradeheraus: “Guter Mann, wo kann man denn in diesem trostlosen Ort eine Unterkunft finden, wo man nach Möglichkeit nicht von Ratten und anderem Ungeziefer heimgesucht wird und jeden Moment mit einer Klinge an der Kehle zu erwachen droht? Falls es soetwas hier überhaupt gibt...

Idunivor

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Aurora - Willkommen im Dreck
« Antwort #8 am: 28.08.2009, 11:19:29 »
Der Händler mustert Aurora kurz und nach einem Seitenblick zu den Shou-Wächtern, antwortet er: "Im "Entermesser" an den Piers könntet ihr wohl ein Zimmer finden oder im "Klauenhort" auf der anderen Seite des Mirar, aber den werdet ihr wohl nicht überschreiten wollen."
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Aurora

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« Antwort #9 am: 28.08.2009, 11:28:38 »
Aurora nickt dem Mann freundlich zu.

Danke, dann werde ich es einmal dort versuchen. Was ist denn auf der anderen Seite des Mirar, dass man sich dort nicht hintrauen sollte?

Idunivor

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Aurora - Willkommen im Dreck
« Antwort #10 am: 28.08.2009, 11:35:12 »
Der Händler zuckt nur mit den Schultern: "Gnolle, Untote und andere gefährliche Wesen, also nichts, was wir hier nicht auch hätten, aber ihr werdet wohl Schwierigkeiten haben über den Fluss zu kommen. Die Brücken sind schon seid Jahren zerstört und falls ihr versuchen wollt durch den Fluss zu schwimmen wird euch dies wohl nicht sonderlich gut bekommen. Wer weiß schon welche dunklen Kreaturen in seinen verpesteten Wassern hausen."
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Aurora

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Aurora - Willkommen im Dreck
« Antwort #11 am: 28.08.2009, 12:11:52 »
Verstehe... das klingt wirklich nicht nach etwas, was man ausprobieren müsste. Vielen Dank für die Warnung... und die Empfehlung.

Mit diesen Worten verabschiedet sich Aurora von dem Händler und macht sich dann auf in Richtung des Piers, wo sie sich auf die Suche nach dem ‘Entermesser’ macht, um zu sehen, ob es auch wirklich eine erträgliche Unterkunft bietet.

Idunivor

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Aurora - Willkommen im Dreck
« Antwort #12 am: 28.08.2009, 13:23:17 »
Von außern erweckt das "Entermesser" nicht gerade den Eindruck ein Ort zu sein an dem man gut die Nacht verbringen kann. Die Wände sind mit Holzbalken abgestützt um sie vor dem Einsturz zu bewahren und von dem Entermesser, das wohl einst das Schild über der Tür zierte, sind nur einige verbogene Haken gebliben. Aus dem Lokal selbst dringt lautes Getöse nach draußen, das darauf schließlen lässt, dass auch zu dieser eher frühen Stunde bereits reichlich Gäste in dem Gebäude versammelt sind.
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Aurora

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« Antwort #13 am: 28.08.2009, 14:56:47 »
Skeptisch mustert Aurora die baufällige Bruchbude. Allerdings gab es offenbar genug, die sich nicht an dem Äußeren störten, wenn man von den Geräuschen ausging. Vielleicht war aber auch nur das Bier billig. Jedenfalls hatte sie ohnehin keinen Palast erwartet. Nicht hier.

Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hat, geht sie auf die Türe zu und tritt hinein. Im Türrahmen bleibt Aurora ersteinmal stehen, um sich einen Eindruck zu verschaffen; vom Inneren des Gebäudes, und von der Klientel.

Idunivor

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« Antwort #14 am: 28.08.2009, 15:14:13 »
Inneres und Klientel unterscheiden sich nur wenig vom Äußeren. Der innenraum ist ebenfalls behelfsmäßig abgestützt und das Klientel macht auch nicht gerade einen fürstlichen Eindruck. Bei der einen Hälfte von ihnen handelt es sich vermutlich um Diebe und Mörder, bei der anderen Hälfte um Schläger und Erpresser.
So ist es auch kaum verwunderlich, dass mehrere Rangeleien im Schankraum toben. Den dürren Menschen, der unter dem Schutz von vier hünenhaften Halborks hinter der Theke steht scheint dies allerdings wenig zu kümmern und auch die Schankmädchen, die zwischen den Gästen hindurch eilen und Getränke ausliefern haben sich wie es scheint vorzüglich an die Situation angepasst.
Gerade fliegt ein Ork durch eines der geöffneten Fenster in dem sich schon längst kein Glas mehr befindet, aber außer lautem Gegröhle unter den übrigen Gästen hat dies keinerlei Auswirkungen. Die Halborks hinter der Theke mustern das Geschehen nur mit einem Grinsen und werden wohl nur einschreiten, wenn es allzu ernst wurde.
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