Autor Thema: solo Grad von Thum im QtW  (Gelesen 9831 mal)

Beschreibung: Die Eskapaden des dunklen Wanderers...

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stackmachine

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solo Grad von Thum im QtW
« am: 10.10.2009, 16:50:43 »
Ich denke mir noch was aus...
Kommt in bälde!

stackmachine

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #1 am: 12.10.2009, 19:57:37 »
okay, ein paar grundsätzlichkeiten bevor es mit deinem kleinen geplänkel losgeht:

Wir spulen die timeline 30 Tage deiner Pilgerfahrt zurück.
Beginn der Story also am 12.7. des Jahres 54
Du bist vom Core ausgehend, in dem du Blipdibop Doorknob für deine "Fünf Dunklen" rekrutiertest über die einzelnen Schollen hinweg wieder aufwärts gereist.

Nach 2 Monaten Reise und Predigen hast du etwa zwei Drittel der Strecke bis zu den äußersten Schollen, zu denen Korvair zählt, überwunden und hast damit die Bruchstücke der Kalamar-Welten erreicht.

Es handelt sich hier um 5 Kontinentalschollen, die eng beieinander liegen und von riasigen Brückenkonstruktionen an verschiedenen Punkten überbrückt werden. Du hattest dich für eine Kette von von Oasen entlang eines grossen Flusses relativ zentral in Hauptmassiv der Kalamarwelt entschieden. Deinen Drachen gut versteckt, ziehst Du durch das Land welches, nach Jahren wieder zur Aussenhülle aufsteigend, wieder mehr und mehr Wüste wird.

Nur ein fruchtbarer Gürtel und die Bewässserungsanlagen am Fluss "Fusaka" halten diese Region am Leben. In manchen Oasen beginnt Aufbruchstimmung, Camps werden aufgegeben. Die Leute stellen sich auf Wanderungen und Beduinenleben ein, da die Hitze imme mehr wird und nicht genug Futter für die Herden bleibt.

Kalamar liegt zum Teil auf der Äquatorialebene wo Du dich jetzt befindest, zum Teil in der gemäßigten Zone.

OOC:
Soviel schon mal vorab, das konkrete Setting folgt bald.

stackmachine

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #2 am: 17.10.2009, 12:45:58 »
IG:
Du bist jetzt mittlerweile fünf Tagesmärsche von deinem Drachen entfernt, bist dem Grüngürtel folgend flussab gewandert, predigend, meditierend, dem Volk von der neuen Ordnung berichtend. Direkt in deinem ersten Camp, einem Beduinennest nahe einer fast ausgetrockneten Plantage, die sich in Etagen auf den umliegenden Hügeln aufbaute, hast du den ersten Akolyten - Priesteranwärter - des Houdini dieses Kontinents geweiht und ihm in der Meditation geschult, auf das Houdini's Geist über ihn komme.

Vor dir liegt jetzt eine grosse Oase mit festen halb in den Boden hineingebauten flachen Backsteinhäusern und breiten Zeltvorbeuten, die Schatten spenden. Die umliegenden Acker- und Weideflächen erscheinen noch üppig, jedoch grast offensichtlich zu viel Vieh, nämlich vornehmlich Ziegen, darauf. Die aussenbezirken sind bereits verdorrt, die trockenen Büsche bis auf den Boden abgefressen.

Ein alter Mann, krumm und faltig, und ebenso ausgedorrt wie das umliegende Land, der vor einem Zelt unter einem Selgeltuchschirm sitzt, winkt dich heran und bietet dir von seiner Wasserpfeife an.

"Friede sei mit dir, bleicher Fremder." Er hat den Blick der Altersweisheit, den nur noch wenig zu überraschen scheint. Ein kleiner Junge kommt aus dem Zelt und bringt ungefragt Tee und getrocknete, gesalzene Bananen. "Was führt euch her in unseren Zeiten des Aufbruchs? Wir handeln dieser Tage nicht und viele Familien sind bereits fort."

Drinin

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #3 am: 18.10.2009, 18:48:08 »

IC:
"Friede auch euch, Ehrwürdiger. Nicht zu handeln bin ich gekommen, vielmehr suche ich Gesellschaft und vielleicht ein schattiges Plätzchen. Lange schon bin ich unterwegs, bringe Kunde und Wissen an die, denen es danach verlangt. Die Zeiten des Aufbruchs bringen wohl Fragen und eine neue Ordnung mag vielleicht Antworten liefern. Denn ein Botschafter der neuen Ordnung und des Houdini, das bin ich."

IG:
Ich nehme die angebotene Wasserpfeife und Speisen mit dankendem Nicken entgegen und setze mich dem Alten gegenüber. Genüßlich ziehe ich an der Pfeife und lasse meinen Blick in die Runde schweifen.


stackmachine

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #4 am: 22.10.2009, 16:46:53 »
IG:
Der Alte zieht nachdenklich an seiner Pfeife und schließt die augen, als eine leichte Brise vom nahen Berghang heranweht. sie ist nur unmerklich kühler als die Talsohle, an der ihr euch befindet.

"Wanderprediger? Wurde auch Zeit, das wir Neuigkeiten aus anderen Regionen bekommen. Ich für meinen Teil brauche keine Neuigkeiten. Seht, mein Leben neigt sich dem Ende zu und da braucht man nicht mehr jede Mode, jede sogenannte neue Ordnung mitzumachen. Ein Luxus des Alters, denke ich. Die Göttter wissen, wem ich immer diente."

Er blickt über das Land, macht eine weite Geste gen Norden.

"Die Jungen werden bald alle fort sein. Wir Alten können die beschwerliche Reise zu den neuen Weiden oft nicht mehr machen. In diesem Jahr werde ich zurückbleiben... Wenn die Wüste diesen Ort vollends umfängt, werde ich zu Sand, aus dem ich kam. Welche antwort hat euer Houdini darauf?"

Drinin

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #5 am: 24.10.2009, 18:09:20 »
IG: Dieser Mann klingt tatsächlich so, als hätte er sich mit seinem Leben und dessen Widrigkeiten abgefunden. Ich mustere ihn eine Zeit lang.

IC: "Ihr scheint die Hoffnung aufgegeben zu haben, daß dieses Leben euch noch etwas Neues oder Überraschendes bieten könnte. Doch selbst dies mal angenommen, muß das Leben und Erleben mit dem Tod doch noch nicht vorbei sein. Die Götter bieten ihren Untertanen ein ewiges Leben in ihrer Nähe und zu Aller Freude. Und ungeachtet dieser Aussichten kann niemand, nicht einmal die Götter, die Zukunft vollständig und in ihrer ganzen Vielfalt vorhersehen. Wäre dies so, wäre derjenige nicht nur allmächtig sondern wahrscheinlich auch ziemlich gelangweilt. Und so kann auch hier durchaus noch etwas Unvorhergesehenes passieren, das euer Leben ein wenig würze verleihen kann. Ihr habt euch damit abgefunden hier zu sitzen und auf den Tod zu warten. Ich sage, blickt einmal etwas offener in die Welt, wagt ein wenig was und vor Allem vertraut auf Houdini, dann werdet ihr vielleicht sehen, daß auch dieses von euch schon aufgegebene und das Leben danach noch etwas zu bieten hat."


stackmachine

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #6 am: 25.10.2009, 19:04:33 »
IG:
Der Alte lächelt, insbesondere bei deiner Erwähnung der Langeweile von Allwissenden.

"Sehr pragmatisch, euer Glaube. Lobeswerter Pragmatismus. Ich danke euch für eure Worte und weiss, sie kommen aus eurem Herzen. Seht ich bin nicht verzagt, weil meine Zeit des Dahinscheiden naht. Die Stadt des Gerichtes, wie wir sie früher nannten, bietet für mich keine neuen Schrecken, die mich erzittern lassen.

Vielmehr mache ich mir Sorgen um die jüngeren Generationen... doch dies ist nicht die Zeit.

Sagt, würdet ihr heute Abend mein Gast sein? Ein Teil der Familie wird zusammenkommen, und ich habe den anderen noch nichts von meinem Willen zu bleiben erzählt. Euer Zuspruch könnte helfen..."

Drinin

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #7 am: 26.10.2009, 11:30:27 »
IC:
"Mit Freuden nehme ich eure Einladung an. Und sollte es euer fester Wille sein an diesem Ort zu bleiben, so werde ich für euch sprechen, denn ihr scheint euch dies lange überlegt zu haben und euch zudem hier im Einklang zu befinden mit Allem euch Umgebenden. Schwer ist es, einen alten, erhabenen Baum zu entwurzeln. Den Wenigsten ist es vergönnt ihre Reise in die neuen Gefilde dort zu starten, wo sie es sich ausgesucht haben und sollte jemandem dies vergönnt sein, wenn seine Zeit gekommen ist, so sollte er sein jetziges Leben in Frieden abschliessen. Auch wenn dieser Weg wohl nicht der meine sein wird und ich mir mein Ende des derzeitigen Lebensweges so weit wie möglich entfernt wünsche. So nehmt denn meinen aufrichtigen Dank und seid euch meiner Fürsprache gewiß, aber glaubt mir, daß es nicht viele geben wird, die euren Wunsch verstehen werden."

IG:
Und bei mir denke ich, daß die Zeit des Gerichts für mich besser erst in einer gefühlten Ewigkeit kommen möge. Doch soll man Reisende nicht aufhalten und jemand der sowohl geistig als auch körperlich bereits so tiefe Wurzeln gebildet hat, ist für neue Gedanken kaum offen. Ich werde dies versuchen der Familie zu erklären und mich der geistig noch Biegsameren annehmen, auf daß der Same eines neuen Geistes in ihnen wachse und mit ihnen ziehe.


stackmachine

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #8 am: 30.10.2009, 19:19:50 »
Habe jetzt die beiden anderen Spezies verarztet, gerade ist die kreative Batterie alle...

Ich schreibe morgen an deinem kleinen Story-Arc weiter...

Ist dann doch etwas später geworden...

IG:

Der Abend bricht herein, und mit ihm kommt eine lang ersehnte Kühle, die von den sanften Hügel, die die Oase umgeben herunterweht und die stickigen Dünste aus der Talsohle herausbläst. Mit der Kühle kommen auch die Hirten von den Hängen herab. Sie berichten, das die Hangweiden nichts mehr hergeben. Ein junger Hirte spricht: "Die zarte Krume ist staubtrocken. wenn deie Ziegen darübergehen bricht sie auf, und der Wind trägt sie fort. Wir müssen in den nächsten Tagen aufbrechen, solang die Tiere noch kräftig und gut genährt sind, andernfalls zerstören wir die Weidehänge."

Vor dem Haus, vor dem du mit dem Alten sasst, werden noch mehr offene Zelte aufgespannt, Kohlebecken für die Wärme im Rücken herangetragen und mit dem toten Holz von kleinen Büschen prasselnde Feuer in der Mitte entzündet. Musikinstrumente schallen in die Wüste, Pfeifen und klagende, unförmige Streichinstrumente. Alte Lieder werden gesungen, von besseren Zeiten erzählend. Der Clan, der hier zusammenkommt, besteht aus an die 80 Personen, 10 davon kleine Kinder, 2 Dutzen Ältere, die wie dein Gastgeber Ehrenpositionen an verschiedenen Stellen des langen Runds haben.

Du sitzt, zum offensichtlichen Erstaunen mancher Neuankömmlinge, mit dem Alten am Kopfe einer grossen Divanrunde, es werden Platten mit kleinen Leckerbissen herumgereicht; Fleischspiesse in süssen und pikanten Sossen, Datteln, kandierte Nüsse. Das der ganze Clan, mit dem du zusammensitzt, aufbrechen wird, steht nicht mehr zur Debatte. Hier und da wird bereits organisiert, Neuigkeiten wie der Preis für Ziegen werden diskutiert, Pläne für die Rückkehr gemacht. Der Alte ist sehr stillt, hört aber aufmerksam zu und gibt hie und da wohlgemeinten, geradezu grossväterlichen Rat, der von tiefer Einsicht zeugt.

« Letzte Änderung: 03.11.2009, 20:27:06 von stackmachine »

Drinin

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #9 am: 03.11.2009, 16:44:39 »
IG:
Nun, das bestätigt mir, daß ich es hier tatsächlich mit einem der "ehrwürdigen, alten Bäume" zu tun habe. Mir ist durchaus klar, daß die Absichten des Alten hier wahrscheinlich nicht allzu erfreut aufgenommen werden. Mein wichtigstes Anliegen sollte also, sofern ich mich weiterhin mit dem Rest der Sippe gut stellen will, sein, nicht als der Sündenbock dazustehen. Ich werde, sollte es zu der erwarteten Diskussion kommen, deutlich klar machen müssen, daß diese Idee auf seinen Gedanken gewachsen ist. Nichtsdestotrotz habe ich ihm meine Unterstützung zugesagt, und die soll er bekommen. Im Moment werde ich mich soweit still verhalten, freundlich sein und die Fragen, die wohl unvermeidlich zu meiner Person aufkommen werden, ausführlich beantworten. Vielleicht gelingt es mir ja im Vorfeld einen guten Eindruck zu machen.

OCC:
Im Vorfeld caste ich Divine Insight (Skill Check meiner Wahl +15 innerhalb der nächsten 10 Stunden)
Falls Du jetzt schon einen Diplomacy Check möchtest: 19 (4 Skill + 15 Roll)
Und wenn die Diskussion zu hitzig werden sollte, kann ich zur Not mit einem Calm Emotions eingreifen

stackmachine

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #10 am: 08.11.2009, 15:57:26 »
OOC:
Dein diplomacy-check verhilft Dir dazu, mit den Familienmitgliedern in deinem Umfeld höfliche Konversation zu betreiben. Dir wird höflich und respektvoll geantwortet, auch wenn hie und da ein fragender Blick auf deinen Gestgeber neben dir fällt, der klarmacht, daß keiner wirklich weiss, was du in dieser Runde machst.

IG:
In der Diskussion übr die Verteilung der Reittiere, mit denen die Familie aufzubrechen gedenkt, lässt der Alte dann die "Bombe" platzen. Er werde die grosse Landsuche in dieser Periode nicht mitbegehen, sondern sich und seine Seele auf die letzte Reise vorbereiten, eröffnet er. Die Gespräche am Tisch ersterben. Mit klarer, starker Stimme erläutert der Alte seinen Plan, selbst und ohne die "üblichen Gefolgschaften" zur Stadt am Rande des letzten Vorhanges, wie er sich ausdrückt, aufzubrechen.

Empörung macht sich zwischen den Jüngeren breit: "Wir können dirhc doch nicht allein dorthin gehen lassen.... Du hast doch noch viele Jahre... Wie kannst Du, gerade in dieser Zeit... Der Alte hat wohl zu lange in der Sonne...."

Der Alte schaut dich ruhig an, doch in der Stille seines Blickes siehst du ein stilles Flehen.

Drinin

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #11 am: 09.11.2009, 11:00:51 »
IG:
Na, das kann ja heiter werden  :( Langsam, die Anwesenden im Blick behaltend, stehe ich auf,
blicke in die Runde und warte darauf, im allgemeinen Raunen eine kurze Ruhepause zu erhaschen,
so daß ich mir der Aufmerksamkeit der Zuhörer gewiß sein kann, sollte der in ihren Augen so
geheimnisvolle Fremde etwas zu der Angelegenheit äußern. Sollte mir der Moment passend
erscheinen, beginne ich laut und deutlich zu sprechen:

IC:
"Ehrenwerte Leute!" Kurzes Warten, bis ich ein wenig Aufmerksamkeit habe "Gedankt sei
euch für dieses wundervolle Mahl und die freundliche Aufnahme in euren Kreis. Mir ist bewußt,
dies ist eine Angelegenheit eurer Familie und ich bin nur ein Gast in diesem ehrwürdigen Haus.
Doch mit Bedauern sehe ich den Streit, den die Bitte dieses Mann an Euch ausgelöst hat. Ich
bin ein weitgewanderter Mann, habe viele Dinge gehört und gesehen und habe vor den Augen und
zu Ehren meines Gottes Houdini ein bescheidenes Maß an Weisheit erlangt. In diesem
Zusammenhang ist mir eine kleine Geschichte eingefallen, die ich euch gerne erzählen
würde: ..."
« Letzte Änderung: 09.11.2009, 11:07:14 von Drinin »

Drinin

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #12 am: 09.11.2009, 11:04:38 »
IC:
"Es ist die Geschichte der wandernden Eiche. Vor langer Zeit, als weder Mensch noch Zwerg
noch Elf die Gestade dieser Welten bewohnten, betrug es sich, daß in einem uralten und dichten
Wald das Sonnenlicht zum Ende des Jahres langsam abnahm und sich der Sommer verabschiedete.
Dieser Wald war in vielen Dekaden gewachsen und gewachsen und hatte nun das ganze Tal in dem er
sich befand eingenommen. Nun war in diesem Tal vielleicht nicht der kostbarste Boden, aber die
alten Bäume hatten sich hier eingelebt, fanden letztendlich in der Krume des Bodens vielleicht
kein Übermaß, aber dennoch genug um hier ein geruhsames Leben zu führen. Wie in jedem Jahr, fielen
auch dieses Mal die kleinen Eicheln, Bucheckern und Kastanien von den Wipfeln der Bäume um zu wurzeln
und zu einem neuen Baum heranzuwachsen. Doch in diesem Jahr sollte es anders kommen.
Die Früchte des ältesten und majestätischsten Baum des Waldes, einer stattlichen Eiche, fielen auch diesmal
zu Boden, doch dort angekommen, schauten sie sich um und waren zutiefst unzufrieden. Voller Eifer und
Empörung wandten sich die kleinen Eicheln an den alten Baum:
"Oh großer Vater, hier sollen wir in Zukunft Leben? Sie dir den Boden an, die
Krume wirft nicht viel ab, wenn hier noch mehr Bäume auf diesem Platz stehen, nehmen wir uns
die Nahrung weg. Und außerdem wird das Tal zu klein, wir würden uns gegenseitig die Sonne
stehlen." Die große Eiche, zutiefst überrascht von dem Aufbegehren ihrer Nachkommenschaft, mußte
dieser nach kurzem Nachdenken allerdings recht geben. "So dann auf, Kinder. Laßt mich die Vögel
rufen, auf daß sie euch in ein anderes Tal tragen mögen, wo ihr euch ausbreiten und gedeihen
könnt." Doch die kleinen Eicheln protestieren. "Aber großer Vater! Wie sollen wir denn ohne
euch und eure Erfahrung zurecht kommen. Außerdem lieben wir euch doch Alle und können euch
hier nicht allein lassen." Die große, ehrwürdige Eiche schüttelt daraufhin ihre mächtige Krone.
"Aber nicht doch Kinder. Dies ist der Ort an dem ich mich wohl fühle. Hier wachse und gedeihe
ich schon seit langer Zeit, ich kenne die Vögel, die in meinen Ästen wohnen und die Eichhörnchen
auf meinem Stamm. Dies ist der Ort an dem ich bleiben möchte. Außerdem könnte ich euch nicht
folgen, die Vögel können mich nicht tragen." Doch die Kleinen brechen in Trauer aus und ihr
Weinen rührt den alten Baum so tief, daß er sich ihren Klagen beugt. Er ruft die Vögel und die
Eichhörnchen zu sich und bittet sie um Hilfe. Die Vögel sollen seine kleinen Eicheln einsammeln,
auf daß sie mit ihnen zu neuen Tälern fliegen. Die Eichhörnchen sollen vorsichtig seine alten
Wurzeln aus der Erde graben, in der sie von Anbeginn an steckten, damit er seinen Kindern
folgen könne. Nachdem dies geschehen war, er sich von seinen langjährigen Eichhörnchenfreunden
verabschiedet und die Vögeln angewiesen hat, nicht zu schnell zu fliegen, ziehen sie los.
Zu Anfang bemüht sich der alte Baum mit den Vögeln mitzuhalten, doch je höher sie das Gebirge
erklimmen, das es zu überwinden gilt, desto steiniger wird der Boden, über den sich die Eiche
bewegen muß und desto weniger Nahrung kann sie aufnehmen. Außerdem sind ihre Äste alt und steif,
die zunehmenden Strapazen des Wanderns nehmen sie zusehends mit. Immer wieder brechen einige der
Äste ab und schließlich gelangen sie in Regionen des Gebirges, in denen es so kalt ist, daß
der Boden gefroren und die wenigen Bäche vereist sind. Der Alte Baum, von den Strapazen der
Wanderung bereits so angegriffen, daß er über keinerlei Reserven mehr verfügt, strauchelt
schließlich, rutscht durch den Schnee und fällt über eine Klippe. In stummem Entsetzen müssen
die kleinen Eicheln dem Sturz zusehen ohne Eingreifen zu können. Als sie schließlich nach langem
Flug das neue Tal erreichen, können sie nicht mal mehr sagen, wo sich genau die Absturzstelle
befindet. Und so kam es, daß die Eicheln zu Bäumen heranwuchsen und seitdem umherwandern in dem
Bedürftnis, ihren Stammvater zu finden, auf das sie ihn ehren und ihm ein würdiges Begräbnis
verschaffen können. Zu allen Lebewesen sind sie freundlich, erhoffen sie sich doch vielleicht
einen Hinweis auf die Ureiche zu bekommen und ihre Schuld irgendwie abtragen zu können. Man
kennt diese Bäume heute als Treants, und vielleicht, solltet ihr mal einen treffen, wird er
euch nach der alten Eiche fragen."

« Letzte Änderung: 09.11.2009, 14:15:07 von Drinin »

Drinin

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #13 am: 09.11.2009, 11:18:11 »
IG:
Nun, dies war eine lange Geschichte, ich hoffe, ich habe ein paar der Zuhörer ein wenig fesseln und zum Denken anregen können. Nachdem ich mich umgeschaut habe, füge ich noch hinzu:

IC:
"Dies ist zwar nur eine Geschichte, aber ich will euren Ehrwürdigen Vater gerne mit der Alten Eiche vergleichen. Seine Wurzeln sind tief, und er selbst scheint zu merken, daß er eine weite Reise in unbekannte Gefilde nur schwerlich überstehen kann. Bitte bedenkt dies, bevor ihr euch ein schnelles Urteil über seine Motive erlaubt. Denkt daran, sein Glaube ist tief und er ist mit diesem Land verwachsen, hier ist seine Heimat. Ihr Alle seid jung, Eicheln, die noch wachsen und gedeihen werden. Könntet ihr es euch verzeihen, sollte euer Stammvater auf dieser Reise, fernab der Heimat, mitten im Nirgendwo von euch gehen?"

stackmachine

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solo Grad von Thum im QtW
« Antwort #14 am: 09.11.2009, 21:42:20 »
OOC:
 :boxed: :blink: :wacko: Ich werd nich mehr; da schreibt mir der Verrückte ein ganzes verf**** Gleichnis!

Ich brauch was zu trinken!

Ein  :cookie: für den Aufwand kriegste schon mal....
« Letzte Änderung: 09.11.2009, 21:44:17 von stackmachine »