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Autor Thema: Prolog II: Zeit der Klage  (Gelesen 18226 mal)

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Nathan Grey

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Prolog II: Zeit der Klage
« am: 14.10.2009, 09:08:27 »
Vier Jahre später, verfolgen  die Bilder des Tages der Klage die Gruppe immer noch in ihren Träumen. Sie hattet Glück, doch viele ihrer Freunde und Kameraden, für einige sogar ihre ganze Nation, sind in einer Wolke aus Nebel und Feuer verschwunden. Nun soviel später erreicht die Helden eine Einladung von General ir'Gadden, überbracht vom Botendienst des Hauses Orien, lässt er ihnen folgendes übermitteln:
« Letzte Änderung: 14.10.2009, 09:09:35 von Nathan Grey »

Elynore

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #1 am: 14.10.2009, 12:24:56 »
Es war ein ziemlicher Zufall, dass Lyn davon erfahren hatte, dass ein Schreiben für Elynore bei einem ehemaligen Vorgesetzten aus ihrer Söldnerzeit hinterlegt worden war. Man hatte ihren Aufenthaltsort nicht ausfindig machen können, was auch kein Wunder war, schließlich existierte die menschliche Magierin zu der Zeit garnicht. Lyn war unter verschiedenen Verkleidungen durch das Land gereist, rastlos wie immer. Um das ehemalige Cyre hat sie stets einen großen Bogen gemacht. Diese Ereignisse von damals waren ihr doch recht suspekt. Auch sonst schien niemand so recht eine Erklärung für die große Katastrophe zu haben, die Cyre verschlungen hatte und so vieles anderes noch.

Als sie von dem Schreiben erfuhr, legte sie ihre Elynore-Maske wieder an und machte sich auf, um es in Empfang zu nehmen. Ihr Interesse war sofort geweckt. Natürlich klang so eine Trauerfeier nicht unbedingt nach einem erfreulichen Ereignis, aber andererseits war der General ihnen sicher aufrichtig dankbar und der Einladung nicht zu folgen, wäre schon sehr unhöflich gewesen. Zudem hatte die Gestaltwandlerin in ihrem bisherigen Leben die große Stadt Sharn noch nicht mit eigenen Augen gesehen.

Einige Tage später kommt Elynore in Sharn an. Sie fragt sich, ob sie auch ihre alten Kampfgefährten, ihre Wege hatten sich kurz nach dem abrupten Ende des langen Krieges getrennt, dort wiedersehen würde und wie es ihnen wohl ergangen war. Gewappnet mit dem Schreiben macht sie sich auf den Weg zum Haus des Generals ir'Gadden in Himmelblick, ihr Blick immer wieder über die doch beeindruckende Architektur der Stadt schweifend.

Karlath

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #2 am: 14.10.2009, 14:30:48 »
Unbehaglich schaute Karlath nach oben. Nicht dass er von seinem jetzigen Platz aus auch nur die geringste Chance auf einen Blick in den Himmel, geschweige denn auf Himmelsblick, gehabt hätte, aber alleine der Gedanke, da hinauf zu müssen und sich dabei vollkommen auf Magie verlassen zu müssen, ließen seinen Magen sich fast umstülpen. Da, wo er herkam, war Magie etwas, was man bekämpfte, und auch die letzten vier Jahre im Dienste Haus Tharashks hatten seine diesbezügliche Meinung nicht ändern können. Unwillkürlich griff er nach dem kleinen Amulettbeutel, den er um den Hals trug. Die Flamme hatte ihn seine Heimat überleben lassen, sie hatte ihn den Krieg überleben lassen, und die Fahrt mit der Blitzbahn hatte er auch überlebt. Dann würde er wohl auch den Besuch bei dem General überstehen, an dessen Rettung er damals beteiligt gewesen war. Und doch wollte sein Magen sich nicht umzudrehen aufhören, wenn er nur daran dachte, dass sich unter dem festen Stein, auf dem er in Himmelsblick stehen würde, nichts als trügerische Luft befand, die keinen Halt bieten würde, sollte die Magie versagen, die Himmelsblick vor dem Absturz schützte.

Später am Tag...
Es war gar nicht so leicht gewesen, hierher zu finden. Ein Halbork, der sich dem Anlass entsprechend einigermaßen herausgeputzt hatte, schien auf die Einwohner Sharns weniger zivilisiert als misstrauenserweckend zu wirken. Die Leute schienen fast erleichtert gewesen zu sein, als er irgendwann Manieren Manieren sein gelassen hatte und auf wesentlich direktere Art nach dem Weg zu General ir'Gaddens Villa gefragt hatte. Nun, er hatte sich bemüht nicht zu fest zuzudrücken, aber der Frechling, der ihn so von oben herabbehandelt hatte, würde sicher noch ein paar Tage die Abdrücke seiner Pranken auf seinem Unterarm spazieren tragen. Wahrscheinlich würde er nie erfahren, dass ihn dasselbe Verhalten in der Dämonenöde wohl eher den ganzen Arm gekostet hätte.

Karlath schüttelte den Gedanken ab. Jedenfalls war er jetzt hier und wenn er sich nicht irrte, war das da vorne schon eine seiner damaligen Gefährten. Elanor, wenn er den Namen recht in Erinnerung behalten hatte.

Grüßend hob er die Hand, während er auf sie zuging.

Erszebet

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #3 am: 15.10.2009, 01:14:38 »
Ein Klopfen an der wurmzerfressenen Holztür weckt die Wiedergängerin aus ihrer Starre. "Erszebet, hier ist ein Brief für dich!," klingt Elmgrids Stimme verwundert. Die Untote stößt sich von der Wand ab und steht nach einem Schritt schon vor der Tür des Kämmerchens, nach einem raschen Handgriff steht die Tür offen.
"Hier. Hat ein Bote vor die Tür geworfen," überreicht die lebendige, doch erschöpft aussehende Cyranerin den Umschlag der Auferstandenen. Mit einigen anderen Flüchtlingen neben Elmgrid bewohnt Erszebet ein ärmliches Haus in Neu-Cyre in Sharn, eine mehr als bescheidene Zuflucht, doch der Leichenkriegerin reicht sie vollkommen und zusammen mit dem halben Dutzend Flüchtlinge, die sie schätzen gelernt haben und nicht fürchten, fühlt sie sich durchaus wohl. Sieht mal einmal von der Rastlosigkeit ab, die die Wiedergängerin manchmal verspürt.
Erszebet nimmt den Umschlag an sich, reißt ihn auf und liest den Brief gemeinsam mit ihrer Freundin. Beide schauen sich einen Moment an.
"Oho, du hast also was gut bei einem hohen Tier," vermeint Elmgrid; die Untote bleibt für einige Augenblicke stocksteif, während vor ihrem geistigen Auge die Ereignisse jenes fernen Tages erneut Gestalt annehmen. Ihr Erwachen. Der Marsch zum seltsam rufenden Turm. Die fünf Söldner. Das prophetische Zeichen. Der Generall, seine Rettung. Die Worte der Prophezeihung hallen in ihrem Gedächtnis nach.
"Ich muss wohl hin," zuckt die Leiche mit den Schultern. "Ich...weiß es einfach."
Erszebets Mitbewohner haben sich damit abgefunden, dass die erweckte Kriegerin manche Dinge nicht erklären kann, einfach fühlt, und so kann Elmgrid die Geste nur erwidern. "Nagut, du wirst es wissen. Pass auf dich auf."
"Danke. Wenn es etwas zu holen gibt, bringe ich es euch mit," verspricht die Untote, die schon seit Jahren der ärmlichen, heimatlosen Gemeinschaft hilft, mit einem Lächeln.

Schon wenige Minuten später zieht die Leichenkriegerin, den schweren Streithammer an den Rücken geschnallt, den Brief in einer Hand, durch die Straßen Sharns. Merkwürdige Blicke und mit Fingern zeigende Leute ignoriert. Gemächlichen Schrittes steigt sie Stockwerk für Stockwerk hoch, während in ihrem Kopf Gedanken an die sechs Helden am Rande der Vernichtung umhergehen...
"Steht da 'Reden' auf meinem Charakterbogen?!"
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Nathan Grey

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #4 am: 15.10.2009, 08:02:15 »
Grade als Erszebet in Himmelblick eintrifft, klingeln Lyn und Karlath an der Tür zum Hause ir'Gadden.

Nach kurzem Warten öffnet sich die Tür für den Halbork, die Wechselbälgin und die neu dazu gestossene Wiedergängerin.
Die drei gehen durch einen gepflegten Garten und der Weg auf dem sie schreiten wir rechts und links von niedrigen Hecken eingefasst, auf diesen Hecken sitzen Albinopfauen welche ihre Schwanzfedern aufstellen, sobald jemand an ihnen vorbei geht.

Karlath fällt sofort auf, dass die Tiere nicht echt sind. Sie sehen zwar echt aus, aber irgendwie sind die künstlich, vielleicht ist es ein Geruch den Karlath wahrnimmt, genau kann er es nicht sagen.
Als die kleien Gruppe dann die Doppeltür zum Herrenhaus erreicht wird, diese von einen Elfen geöffnet, welcher sie mit den Worten "Willkommen im Hause ir'Gadden, ich nehme an sie die Damen und Herren Erszebet, Elynore und Karlath. Darf ich sie bitten einzutreten und mir in den Salon zu folgen."
Mit erhobenen Haupt schreitet der Diener voran und führt die Helden in einen Raum, in welchen Erszebets ärmliche Behausung dreimal hinein gepasst hätte "Der kleine Salon, sie dürfen sich an den Getränken gerne bedienen, ich werde Fürst ir'Gadden darüber informieren, dass sie eingetroffen sind"
Mit diesen Worten verabschiedet sich der Elf und schliesst die Tür zum Salon hinter sich. Der Raum ist geschmackvoll nach der neusten Sharnermode eingerichtet, auf den Boden befindet sich eine weicher Teppich, welcher ein Muster aus schwarzen und roten Drachen trägt, nur in der Mitte des Raumes ist eine Linse eingelassen welche ca. 3 m Durchmesser hat und jeder der durch die Linse guckt erhält einen atemberaubenden Blick auf die Stadt über welcher Himmelsblick schwebt. Die Wände des Salons sind mit kostbaren Hölzern aus Xen'drik verkleidet. Ausserdem sind im Raum noch ein großer Tisch mit sieben Stühlen darum und ein Schrank in welchen sich die wertvollen Tropfen aus ganz Khorvair versammeln. Selbst karrnisches Schmalzbier ist hier zu finden, das neuste Trendgetränk unter den schönen und reichen Sharns.

Nach einigen Minuten kommt eine junge Halblingsfrau durch eine ander Tür und bringt etwas zu Essen, Brot, Käse, Butter und Wurst auf einem silbernen Tablett und stellt dieses auf dem Tisch ab.

Tinkel Echsenschupp

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #5 am: 15.10.2009, 14:40:39 »
Tinkel sitzt gerade in seinem kleinen Loch mitten in den tiefsten Tiefen Sharns. Seit der arme Kobold vor seinem Meister geflohen war hatte er kein Glück und nun fristet er sein Dasein in der kleinen Kammer unter einigen Brettern und Steinen. Er hatte kein Labor mehr, keine Rezepte und vor allem keine Freunde.
Nur an den Überresten seines kleinen Konstruktes Mülli schraubt er jeden Tag herum. Seit diesem komischen Ereignis vor vier Jahren funktionieren die Kristalle nicht mehr richtig und sein Gefährte leider auch nicht. Bisher hatte der Kobold aber auch kein Geld sie zu tauschen und was damals passiert ist, versteht er sowieso nicht. Tinkels Tag der Klage kam viel später, als er mal wieder das Labor in die Luft gejagt hat. Wohl zum letzten Mal.

Tinkel dachte es wäre wieder jeder andere Tag. Nach seinen Erledigungen versucht der Kobold wieder den Kristall aufzuladen und einige Streben zu stabilisieren. Vorsichtig füttert der Kobold den roten Kristall mit magischer Energie. Sachte, sanft und vor allem intuitive lässt er immer mehr einfließen.
Aber plötzlich wird sein Verschlag ausgerissen und ein Haus Orien Bote sieht ihn mit großen Augen an. Tinkel schnappt überrascht nach Luft und jagt plötzlich eine große Menge Energie in den Kristall. Eine Explosion folgt dem Ereignis und eine dichte Rauchschwade bedeckt plötzlich seine Behausung. Hustend, fluchend und wedelnd versucht Tinkel dem Rauch zu entkommen. Am Ende stößt er nur in den erbosten Boten und rollt hinaus auf die Straße.
„Entschuldigung. Bitte, bitte tut dem armen Tinkel nichts. Bitte.“
Der Kobold kauert sich vor dem Menschen zusammen. Dieser schüttelt aber nur den Kopf, wirft einen Brief hin und geht etwas vollgerußten mit einer unglücklichen Miene.
Tinkel richtet sich am Kopf kratzend auf und beschnüffelt den Brief ehe er ihn liest.
“Wer? Was für ein Ereignisse? Was Tag der Klage? Was ist das denn? Ach das Ereignisse? Wo der arme Tinkel fast gestorben wäre? Aber wenn die Anderen...ob die Guhlfrau endlich einen Kobold probiert hat? Was...“
Plötzlich schreckt Tinkel durch eine Berührung auf und fällt um. Verwirrt sieht er sich um und erblickt Mülli. Lebendig wie zuvor und verbessert. So hofft er wenigstens.
„Oh anscheinend brauchte ich doch eine große Exprosion. Meister hatte unrecht, manchmal ist eine Exprosion doch gut. Schön dich wiederzusehen. Tinkel hat dich vermisst. Aber komm, Tinkel muss weg. Wenn dieser Bote mich findet, dann auch der böse Meister und Tinkel keine Lust auf Bestrafung. Und vielleicht kann sich Tinkel wenigstens bei diesem komischen Anlass den Bauch voll schlagen.“
Sein Magen stimmt ihm knurrend zu und schnell rettet er was zu retten ist, packt sein treues Konstrukt ein und verschwindet.

Weniger später huscht von Schatten zu Schatten und Fahrstuhl zu Fahrstuhl ein dreckiger, kleiner und zerschlissener Kobold. Immer weiter nach oben in Höhen, welche ein Kobold nie erblicken sollte. Aber angetrieben durch Hunger und mit der Einladung in der Hand hofft Tinkel wenigstens bis zum dem Haus zu kommen ehe ihn irgendjemand rauswirft und denkt nicht einmal an die schwindelerregende Höhe. Viel Hoffnung hat er aber nicht.
« Letzte Änderung: 16.10.2009, 21:25:00 von Tinkel Echsenschupp »
„Ich bin Tinkel, großer Meister Alkamist...nur leider ohne Rezepte...“

Duran Thorn

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #6 am: 15.10.2009, 21:11:36 »
Als Duran in seine Büro tritt, liegt ein Brief mit einem Siegel inmitten eines Haufens anderer Papiere. "Hmm... wie kommt der denn hierher?" Er lässt die Bücher, die er gerade aus der Bibliothek geholt hat, auf den Tisch fallen und geht ans Fenster. "Die haben hier auch gar nichts..." Gedankenverloren schaut er aus dem Fenster während er den Brief aufreisst. "Aber nach Korranberg zu reisen ist undenkbar..." Der junge Mann seufzt, und setzt sich hin, um den Brief zu lesen. Als er fertig ist lächelt er. Er zieht einen Handschuh aus, den an seiner Rechten, und betrachtet diese im schwachen Licht, dass zwischen den Türmen Sharns hindurch in sein Zimmer fällt.
__

Das kam unverhofft, auch wenn er die Vergangenheit nicht vergessen hatte. In den letzten vier Jahren hatte er sich stetig bemüht, herauszufinden, was damals an der Saerun Straße eigentlich geschehen war. Mit Cyre, mit Khorvaire - und mit ihm.
Manchmal hatte er das Gefühl, dass Prickeln von damals noch zu spüren. Dann sah es fast so aus, als würde das feingliedrige Muster auf seiner Haut sich bewegen. Das Drachenmal sollte einfach nicht dort sein. So jedenfalls sagte es die Volksweisheit. Er stellte nun eine Störung im Gefüge der Welt dar, eine Anomalie...
__

"Aber ein gutaussehende", sagt er laut zu sich selbst, als er den Handschuh wieder anzieht und den Mantel überwirft. Er nimmt seinen Almanach und verstaut ihn in einer Tasche, die er sich über die Schulter wirft, als er sein Büro verlässt. Sein Forschungsbericht war längst überfällig, aber heute wurde nichts daraus. Die Studenten hatte er im Morgen bedient, er, der den Tag der Klage überlebt hatte. Das schien anziehend zu sein, besonders bei den jüngeren Damen. Auch wenn er selbst kaum älter war. Aber nach so einem Krieg waren die männlichen mittzwanziger auch rar geworden. "Die Verabredung heut' Abend muss ich wohl sausen lassen... dabei ist sie wirklich niedlich...", denkt er, als er die Morgrave Universität verlässt.
__

Zugegebenermaßen war Durans Lebenswandel in den letzten Jahren nicht unbedingt als solide zu bezeichnen. Stunden-, tage-, mal wochenlange intensive Phasen des Recherchierens hatten sich mit zuletzt immer regelmäßiger werdenden Sauftouren abgewechselt. Er kam einfach nicht zur Ruhe. Wenigstens verdiente er genug, um sich bequem über Wasser zu halten. Etliche Sprachen fließend zu sprechen hatte seine Vorteile. Und wie angenehm es war, dass er diese nie hatte mühsam lernen müssen. So hatten eben alle "Geschenke" der Prophezeiung ihre Vor- und Nachteile.
__

Als er sich auf den Weg nach Himmelblick macht, ist er gut gelaunt. "Wer wohl alles dort sein wird?" Ausser dem Kriegsgeschmiedeten hatte er niemanden je wiedergesehen. Und selbst da war er sich nicht sicher. Es gab relativ viele Türsteher in Sharn, und er war meist nicht nüchtern. "Na, ich werde es ja sehen."

Er pfeift, als er über die Brücken Sharns schlendert.
« Letzte Änderung: 15.10.2009, 21:12:25 von Duran Thorn »

Titan II

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #7 am: 15.10.2009, 23:23:56 »
Titan II war nicht einfach ein Soldat, der vom Kriege heimkehrte und Schwierigkeiten hatte, sich im Zivilleben zurechtzufinden. Nein, Titan II war vielmehr nie dazu gedacht gewesen, ein ziviles Leben zu führen. Von einem Tag auf den anderen war er aus der Armee entlassen worden. "Ihr seid jetzt frei", hatte der General damals zu ihm gesagt, doch die Bedeutung dieser Worte hatte der Kriegsgeschmiedete bis heute nicht vollständig verstanden. Für ihn hieß es zunächst, dass er nicht mehr tun konnte, was er wollte, was seine Bestimmung war, wozu er erschaffen worden war. Stattdessen war er wie ein bissiger Hund an eine Kette gefesselt worden, die die Fleischlichen Zivilisation nannten.

Titan II achtete zwar die Gesetze, aber er verstand sie nicht. Der Kriegsgeschmiedete fragte sich, warum etwa ein Karnather im Frieden verschont werden sollte, wenn er im Krieg ausdrücklich zu dessen Vernichtung aufgerufen worden war. Es machte aus seiner Sicht keinen Sinn, doch er akzeptierte es. In den Jahren nach dem Tag der Klage hatte er sich als Söldner und Türsteher verdingt. Dies hatte Titan II nicht getan, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sondern weil etwas in ihm nach festen Strukturen und nach Ordnung strebte. Er hatte allerdings feststellen müssen, dass viele seiner Arbeitgeber am Rande der Legalität arbeiteten, was er als Auflehnung gegen die Obrigkeit verstand und nicht unterstützen konnte. So war er von einer Arbeit zur nächsten gezogen und schließlich in Sharn gelandet. Im Grunde genommen war es eine einzige Enttäuschung gewesen, auch wenn er dieses "Gefühl" wie einige andere Fehlfunktionen, die in letzter Zeit vermehrt aufgetreten waren, nur schwer fassen oder gar verstehen konnte.

Als der Bote ihn erreichte, machte er sich daher sofort auf den Weg zum Haus des Generals. Er war eine Woche zu früh, doch weil Zeit für ihn nur wenig Bedeutung hatte, wartete er einfach. Ein Angestellter ir'Gaddens hatte ihn schließlich hereingelassen. Als Titan II merkt, dass die anderen Gäste angekommen sind, tritt er in den Salon herein. "Ich grüße Euch, Kameraden", spricht er mit seiner langsamen, metallischen Stimme. 

Nathan Grey

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #8 am: 16.10.2009, 09:20:48 »
Titan II hatte den General in dieser einen Woche nicht häufig gesehen, am Anfang versuchte ir'Gadden noch ein wenig Konversation mit dem Kriegsgeschmiedeten zu treiben, aber einem Tag hatten sich die beiden schon nicht mehr viel zu sagen. Aus diesem Grund entschuldigte sich der General mit diversen anderen Verpflichtungen.
Doch nach einer Woche, kamen die ersten von Titans Kameraden an, der elfische Diener von General ir'Gadden, hatte Titan II bescheit gegeben, so dass dieser kurz nach der halblingischen Köchin den Salon betreten hatte.
Grade begrüsste er seine drei Mitstreiter, als es wieder an der Tür klingelt. KUrz darauf führt der Elf Duran und Tinkel in den Salon "Werte Herren bedienen sie sich an den Speisen, Herr ir'Gadden wird sie balb begrüßen." sprachs und verließ den Raum wieder.

Nathan Grey

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #9 am: 16.10.2009, 10:15:02 »
Dann öffnet sich wieder die Tür und der elfische Diener betritt nochmal den Raum und wendet sich an Tinkel "Werter Herr würden sie mir bitte folgen, damit ich ihnen etwas angemessenere Kleidung geben kann? Denn so können sie nicht mit Herr ir'Gadden zusammen auf die Trauerfeier zum Tag der Klage gehen. Das gleiche gilt auch für sie meine Dame" sagt er dann auch noch zu Erszebet.
Dann fällt sein Blick auf die wilde Kleidung von Karlath und stößt einen tiefen Seufzer aus und bedeutet dem Halbork ihm bitte auch zu folgen. An Duran und Lyn hat er anscheinend nichts auszusetzen.

Dann verlässt er den Raum wieder und warte vor der Tür auf Erszebet und Tinkel. Um Titan II wurde sich in der vergangenen Woche schon gekümmert, immer wieder wurde er poliert und gewaxt damit er schön glänzt und schimmert wenn er zusammen mit dem General auf die Feier geht.
« Letzte Änderung: 16.10.2009, 10:16:47 von Nathan Grey »

Erszebet

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #10 am: 16.10.2009, 17:08:56 »
Erszebet erkennt sofort die Gesichter wieder, die sie vor vier Jahren in der Ruine mitten in Cyre getroffen hat. "Zum Gruße," nickt sie den bekannten Gestalten zu und lässt sich, verwundert und recht abwesend wirkend, durch das Anwesen führen. Knacksend, dreht die Wiedergängerin hin und wieder den Kopf, um die Pracht zu bestaunen oder Sharn aus der schwindelerregenden Höhe zu betrachten.
"So viele neue Wunder nach tausend Jahren..."
Speisen und Getränke ignoriert die Leichenkriegerin völlig - dafür hat sie keine Verwendung und auszuprobieren, wie ihr untoter Körper darauf reagiert, hat sie auch kein Bedürfnis.
Ein Lächeln zerrt an den trockenen Sehnen Erszebets, als Tinkel eintrifft - sie erinnert sich noch gut an den verwirrten Kobold. Doch als sie, neben einigen anderen Gästen, gerufen wird, feinere Kleidung anzulegen, folgt die Untote mit einigem Unverständnis und steifer Miene. Inzwischen hat sie sich an das zerlumpte Aussehen gewohnt und kann sich gar nicht vorstellen, etwas anderes anzuziehen, erst gar nicht etwas nobles.
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Duran Thorn

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #11 am: 16.10.2009, 18:04:06 »
"Hallo zusammen", begrüßt Duran den kleinen Trupp formlos. Er lächelt schwach, und trotz seine jugendlichen Alters kann man dabei an den Augen die ersten Falten erkennen. Er scheint oft zu lachen, dennoch haftet ihm etwas betrübtes an.

"Gut, euch alle wiederzusehen. Ich hoffe, es ist Euch gut ergangen."

Seine Kleidung scheint tadellos. Nicht so schick und schreiend, wie in Breland üblich, nicht sonderlich teuer, aber hochwertig und in bestem Zustand. Alle paar Augenblicke scheint seine Robe unmerklich zu funkeln. Er schnappt sich ein karrnisches Schmazlbier und nippt daran. "Interessanter Stoff. Ein bischen überbewertet, aber teuer. Macht bestimmt Eindruck bei - irgendem..."

Tinkel Echsenschupp

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« Antwort #12 am: 16.10.2009, 21:30:13 »
Tinkel atmet erleichtert aus, als er endlich Himmelsblick erreicht und die Begrüßung in der Residenz nicht aus Wachen besteht, welche ihn abführen wollen. Kurz schaut er sich in dem Raum mit großen Augen um und sie werden noch größer beim Anblick des Essens.
Aber nur Herzschläge bevor er losrennen kann oder gar jemanden begrüßt, fragt die Dienerin ihn etwas. Verwirrt kratzt Tinkel sich am Kopf.
„Was ist mit Kleidung nicht okay? Neue Kleidung wird doch auch nur schmutzig? Da kann auch die hier behalten. Riecht wenigstens vertraut?“
Wie zur Bestätigung schnüffelt der Kobold daran und plötzlich knurrt der Magen.
„Außerdem Tinkel Hunger?“
Wimmert er und seufzt.
„Ich bin Tinkel, großer Meister Alkamist...nur leider ohne Rezepte...“

Nathan Grey

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #13 am: 17.10.2009, 09:53:19 »
"Natürlich dürfen sie sich, auch an dem Mahl gütlich tun, welches ihnen die Köchin kredenzt hat. Aber erst folgen sie mir bitte in die Kleiderkammer." sagt der Elf ohne auf Durans Bemerkung ob des Schmalzbieres einzugehen.

Elynore

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Prolog II: Zeit der Klage
« Antwort #14 am: 17.10.2009, 13:17:13 »
Elynore hatte dem Anlass und der Lokalität entsprechend natürlich auch ihre beste Kleidung angelegt, von daher war es kein Wunder, dass daran wenig auszusetzen war. Auf die Einladung, sich an den Getränken und anderen Köstlichkeiten zu bedienen, lässt sich die Zauberin nicht zweimal bitten. Solcherlei Wohltaten bekam man schließlich nur selten serviert.

“Fürst ir'Gadden... der General hat sich ganz schön gemacht, wie es scheint.”

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