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Autor Thema: [Kapitel I] Namius  (Gelesen 27047 mal)

Beschreibung: Geldsorgen

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Lhósson

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[Kapitel I] Namius
« am: 02.02.2010, 11:50:20 »
Ein kalter, morgentlicher Nordwind blies über die Inseln im Meer westlich der Stadt Baldurs Tor. Es war der Atem des nahen Winters. Dank der salzigen Meerluft war noch kein Schnee gefallen aber die Temperaturen waren eisig. So war das Süßwasser in den Regentonnen des kleinen Hafendorfes auf einer der Inseln schön längst gefroren. Doch herrschte im Dorf emsiges treiben. Die Älteste des Dorfes hatte einen harten und strengen Winter vorher gesagt. So wollte keiner der Fischer auf das Eis warten und bereitete ihre Schiffe um die Reusen einzuholen oder einfach ihre Lager noch mit Fischen zu füllen.

Weiter weg vom Dorfhafen in der nähe des Marktplatzes stand eine der Tavernen des Dorfes. Die Fenster des zum Teil aus Stein aber überwiegend aus Holz bestehenden Haus waren von innen mit Eisblumen bedeckt. In der Taverne war noch nicht viel los. Nur der Wirt und die alte Köchin waren schon früh aufgestanden. Sie saßen in der Küche und aßen ein karges Frühstück. Dabei redeten sie über die Situation in der Taverne. So lief das Geschäft seit einigen MonateWas sollte n nicht gut. Es kamen nur noch wenige Gäste auf die Insel und auch die Ortsansässigen Menschen besuchten die Taverne seltener. Es mochte zum einen an der schlechten Ernte und den wenigen Fischen liegen die in den Sommer- und Herbstmonaten gefangen wurden aber eine Erklärung füllt nun mal nicht die Geldkasse. Und das war das größte Problem. Das Geld reichte nicht um die Lager für den kommenden Winter zu füllen und als wäre das nicht das größte Problem wurde vom Wirt erwartet das in sechs Tagen stattfindende Mondfest auszurichten. Wie konnte dies geändert werden und wie sollte ein Fest ausgerichtet werden? Genau darum ging es im Gespräch.

Aber wenden wir uns doch noch den schlafenden Bewohnern des Hauses zu. Insgesamt schliefen noch fünf Leute im Haus. Einer von ihnen war ein Gast der ein Zimmer gemietet hatte. Die anderen vier waren Bedienset der Taverne und die beiden Kinder des Wirts. Da die Kindes der Wirtes beide Volljährig waren, hatte jedes ein eigenes Zimmer. Von der Einrichtung glichen sie sich jedoch. So stand in jedem der Zimmer ein großes weiches Bett neben einem Nachtschrank an der Wand. Dem Gegenüber war bei der jungen Frau ein großer Kleiderschrank und beim jungen Mann ein Schreibtisch. Der Schreibtisch bei der jungen Frau und der Schrank beim jungen Mann waren dafür am Bettende des jeweiligen Raumes. Was zur Ausrichtung der Fenster zu sagen war, der Raum des jungen Mannes war gen Osten eingelassen und das Fenster der jungen Frau gen Westen. So schien die Morgensonne, wenn sie ab und an durch die Wolken brechen konnte, in das Zimmer des jungen Mannes.

Namius

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #1 am: 02.02.2010, 12:40:59 »
Namius öffnete seine Augenlieder.

Und im fahlen Licht der aufgehenden Sonne nahm die Zimmerdecke langsam Gestalt an und er konnte die Fugen und Risse erkennen. Zum Glück hält das Dach noch dicht. Dachte er so bei sich, denn das Haus musste auch mal wieder renoviert werden. Doch woher das ganz Geld nehmen?

Die Leichtigkeit des vorangegangenen Schlafes wich einem tiefen und langen Grummeln unter der Bettdecke. Wann hatte er zuletzt gegessen? Gestern Mittag oder war es in der Frühe? Ach ja. . . Es war nur ein kleines Frühstück gewesen und da seit einer Weile die Gäste ausblieben, brauchte er auch nicht mehr so oft in der Taverne helfen und vertrieb seine Zeit im nahegelegenden Fuchsgehölz.

Mit einem letzen Gähnen, welches eher einem Seufzen glich, schlug er die Bettdecke zurück und stand auf. Auf dem Fußboden lagen seine Sachen zerstreut und er schlümpfte nach und nach in seine Kleider bis er fertig angezogen vor der Zimmertür stand.

Nun aber runter und etwas essen. Vater wird schon wieder seit einer ganzen Weile auf sein. . . Mit diesem Gedanken öffnete er die Tür und war im Begriff nach unten zu gehen.

Lhósson

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #2 am: 02.02.2010, 14:06:11 »
Da nur ein Gast anwesend war wurde nur die wichtigsten Räume geheizt und das war im Flur deutlich zu merken. Bis auf die Hauskatze kam ihn keiner entgegen. Wer sollte auch in dieser nahezu leeren Taverne.

... Du bist verrückt. Meinen kleinen Namius wegschicken?“ konnte Namius die alte sanfte Stimme Om schon im Gang zur Küche hören. Nein bin ich nicht. Er ist ein Mann oder soll ich Lea nach Baldurs Tor schicken? Nein, er kann sich wären.“ antwortete Theo-Atil  der Vater von Namius. „Nein Lea, sie würden sie gleich fangen und verschleppen. Ich will mir das gar nicht ausmalen. Aber Theo, er ist nicht sicherer als sie. Du kennst die Gerüchte über die Situation in der Stadt. Diebe an jeder Ecke und eine neue Komandantin die mit aller Härte gegen sie ankämpft. Sie soll einem Kind die Hand abschlagen lassen weil es ein Stück Fleisch gestohlen hatte. Nein nein nein. Ich lasse ihn nicht gehen.“ „Ich sehe aber keinen anderen Weg. Nur in der großen Stadt bringen die alten Waffen und Schuckstücke Geld. Hier würde ich dafür vielleicht fünf Silbertaler bekommen aber das reicht nicht. Wir brauchen mindestens 50 Goldmünzen um über den Winter zu kommen und dann noch einmal 20 Goldmünzen für das nächste Jahr. Einer muß die Sachen verkaufen gehen.“ ein schweres Seufzen war zu hören. „Also gut Om. Ich werde gehen. Namius wird meine Aufgaben bei den Holzfällern übernehmen und du auf die Taverne aufpassen.“ „Er soll Bäume fällen gehen. Nein dazu ist mein Namius zu schwach.“ Bei den Worten „ Ach Om.“ stand Namius genau vor der Tür. Er mußte nur noch die tür weiter öffnen um in die Küche gehen zu können.

Namius

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #3 am: 02.02.2010, 19:18:37 »
Er riss die Tür auf und sauste in die Küche, direkt zu dem Tisch an dem sein Vater und die Köchin saßen. Gerade so konnte er vor dem Tisch wieder halt machen und stand mit großen Augen und weit auf gerissenem Mund da.

Baldurs Tor?! Ja, NATÜRLICH. . . Ich hole sofort die Sachen! Ein großes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Ich schaff das, lass mich rüberfahren. . . Dann pausierte er wieder und setzte erneut an. Ich kann kann auf mich aufpassen. . .

Der Hunger war völlig vergessen, denn schon lange wollte er nach Baldurs Tor - obwohl es ihm schwerfallen würde seine Schwester alleine zu lassen.

Lhósson

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #4 am: 02.02.2010, 19:56:12 »
Die Om und sein Vater schauten verblüfft drein als Namius rein stürmte. Sie waren vollkommen überrascht und hatten wohl nicht erwartet das er gerade jetzt in die Küche kommen würde. Om war die erste die wieder Worte fand. „Namius, mein lieber kleiner Schatz, das sind keine Kinderspiel in der großen Stadt. Hast du nicht gehört? Die Komandantin hat einen nur wegen Mundraub die Hand abschlagen lassen?! Ich lass dich doch nicht da hin gehen? Am Ende wird dir noch eine Hand abgeschlagen. Da lass ich dich lieber hier Holz hacken und dein Vater reist in die Stadt.“ Sein Vater sah Namius immer noch verblüfft an.

Namius

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #5 am: 02.02.2010, 20:10:43 »
Namius versuchte sich zu sammeln um möglichst gute Gründe hervorzubringen. Er überlegte kurz, sah in das Gesicht seines Vaters und sprach mit bestimmterer Stimme.

Lieber Vater, ich kann diese Aufgabe übernehmen. Ich bin weder schwach noch dumm, also sollte ich gut in Baldurs Tor zurechtkommen. Und im Gewinnherausschlagen habe ich schon eine Menge von dir gelernt. Dann blickte er voller Zuversicht zu Om, bückte sich etwas und nahm ihre Hände in die seinen.

Ach Om, hab keine Angst wegen der strengen Kommandantin. Du sagtest doch selbst, dass diese nur Verbrecher bestraft und DU hast mich doch zu einem höflichen Mann herangezogen. Noch einmal überlegte Namius. Was könnte ich noch sagen. . . ? Mit voller Zuversicht blickte er beide langsam abwechselnd ab.

Ihr wisst doch beide, dass ich jedem Ärger aus dem Weg gehe.

Lhósson

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #6 am: 02.02.2010, 20:31:39 »
„Om du hörst ihn. Aufhalten werden wir ihn nicht können.“ wurde Namius von seinem Vater unterstützt. Verzweifelt sah Om von einem zum anderen. „Ihr sturen Dickköpfe. Ich habe kein gutes Gefühl und wenn er nur einen Kratzer hat dann werde ich euch Windelblau shclagen. Verstanden?“

Namius

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #7 am: 02.02.2010, 20:43:48 »
Juhu, ich gehe die Sachen packen und dann noch schnell Lea verabschieden. . .

Mit diesen Worten drückte er Om einen dicken Schmatzer auf die Wange und lief aus der Küche, um seine und die zu verkaufenden Sachen zu packen.

Lhósson

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #8 am: 02.02.2010, 21:03:23 »
Die Om und sein Vater wollten noch etwas sagen aber er war zu schnell weg. Nun er mußte so oder so noch mit seinem Vater reden, denn welche Sachen genau zum Verkauf standen und wie er nach Baldurs Tor kommen würde waren fragen die Namius sicher irgendwann beim Sachenpacken kommen werden.

Namius

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #9 am: 02.02.2010, 21:11:03 »
Binnen wenigen Minuten hatte Namius seinen Rucksack zusammen gepackt. Doch dann hörte er abrupt auf seine Sachen zu packen, als er auf dem Schreibtisch das Amulett seiner Mutter sah. Langsam ging zu dem Tisch und nahm das Amulett in seine Hände. Fest umschloss er es. Mutter, ich werde dich rächen...

Dann legte er das Amulett um seinen Hals und verbarg es unter seinem Hemd. Ähm, von welchen Gegenständen sprach Vater eigenltich? So langsam kam ihm der Gedanke, dass er nicht ganz planmäßig vorging. Vielleicht liegen die Sachen im Keller? Dann legte er seinen Rucksack neben die Tür und schritt auf den Flur, um seinen Vater zu fragen, um welche Gegenstände es ging und wieviel er mindestens versuchen sollte für diese rauszuschlagen.

Lhósson

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #10 am: 04.02.2010, 20:17:22 »
Theo kam gerade die Treppe aus dem Untergeschoss hoch als Namius den Flur betrat. Sein Gesicht war wie die letzten Tage ernst, doch als er seinen Sohn sah lächelte er ihn kurz an. „Mein Wirbelwind, ist dir eingefallen was du vergessen hast? Wenn ja komm mit in mein Zimmer.“
« Letzte Änderung: 04.02.2010, 20:17:35 von Lhósson »

Namius

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #11 am: 04.02.2010, 20:25:33 »
Ja, also, ähm. . ., stammelte Namius und grinste etwas verlegen. Baldurs Tor. . . Während beide zusammen zum Zimmer des Vaters gingen, fing Namius an zu schwärmen. Oh man, Baaaaaldurs Tor . . . diese große Stadt, ich wollte schon seit langem dorthin. . .

Wusstest du, dass dort über Viiiiiierzigtaaaaaausend Leute leben sollen?! Mit einer öffenenden Handbewegung knüpfte er an seine Aussage an, . . . nicht, wie hier, die wenigen Häuser und Leute. . .

Lhósson

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #12 am: 04.02.2010, 20:57:57 »
„Stell es dir aber nicht als goldene Stadt vor. In Baldurs Tür gibt es viele Probleme, nicht so wie hier.“ sagte Theo. Der Raum den die beiden betraten sah Namius Zimmer nicht unähnlich. Damit sind nicht einmal die Möbel gemeint. So hatte sein Vater natürlich einige mehr Stücke im Zimmer stehen. Darunter waren ein paar Holztruhen, eine Sitzecke mit zwei Stühlen und natürlich ein breiteres Bett. Aber so wie bei Namius seine Sachen auf dem Boden lagen, lagen auch im Zimmer seines Vaters die Kleidungstücke unsortiert auf dem Boden. Neben den Kleider lagen aber auch einige Bücher, Zettel und auch ein oder zwei Krüge. Ein Grund war wohl das Theo nur selten jemanden in sein Zimmer ließ. Selbst Lea und Om konnten nur hinein wenn er nicht da war und nur dann war es Möglich groß reine zu Machen. Ansonsten kümmerte sich Theo nicht um Ordnung im Zimmer. Der andere Grund war das eindeutig der Tot seiner Liebsten.

Im Zimmer setzte sich Namius Vater auf einen Stuhl der Sitzgruppe. „Was willst du zuerst wissen?“

Namius

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #13 am: 04.02.2010, 21:45:58 »
Nun, also. . . Namius wandte sich an seinen Vater. Zunächst einmal was soll ich genau verkaufen? Haben wir irgendwelche Wertgegenstände? Ich habe nämlich keine gesehen bei uns im Haus. Er kniff die Augen etwas zusammen und dann setzte er erneut an.

Mal abgesehen davon, zu welchem Händler ich zuerst gehen soll, brauche ich noch eine Möglichkeit um rüberzusetzen nach Baldurs Tor. Namius stand auf und ging zum Fenster. Die Hände auf das Fensterbrett stützend blickte er hinaus und sagte: Vielleicht fährt einer der Fischer nach Baldurs Tor oder vielleicht hat ein Handelsschiff an unserem kleinen Dorfsteg angelegt? Verträumt schaute er raus und drehte sich dann langsam wieder zu seinem Vater um.

Lhósson

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[Kapitel I] Namius
« Antwort #14 am: 04.02.2010, 21:57:08 »
„Nein ein Handelsschiff hat nicht angelegt“ sagte Theo „Balin will vor der Mittagszeit übersetzen. Er will mit seinen Sohn Fische verkaufen gehen. Ablegen will er vor der Mittagszeit und es war so ausgehandelt, dass du den beiden Hilfst die Fische zu entladen und auf den Markt zu bringen beziehungsweise ins Lager. Ihr werdet dann drei Tage dort bleiben. Was die Sachen angeht. Öffne einmal die Truhe neben dem Kleiderschrank.

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