Autor Thema: Des Kaisers dreckige Unterwäsche  (Gelesen 21045 mal)

Beschreibung: Feedback- und Anregungsthread

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Menthir

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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #15 am: 19.03.2012, 13:19:11 »
Hongs Feedback nach Abschluss der Spielrunde:

Vielen Dank Menthir für das Leiten und danke an die Mitspieler fürs Mitgestalten dieses super Erlebnis.

Das Szenario:

Ich fand es sehr spannend, wie man erst in den Kerker geworfen wird, ohne zu wissen, was genau los ist. Die Eröffnung mit dem Kaisermörder, der unter uns sein soll, hat mich anfänglich zum Gedanken verleitet, dass evtl. das ganze mit einem Charakter abgesprochen ist, oder der vielschreiber Menthir sich noch zusätzlich eine Sockenpuppe eingestellt hat. Die Entwicklung des Szenarios fand ich bemerkenswert, da durch die scheibchenweise Besuche der verschiedenen Hofteilnehmer sowohl Aspekte auf den Hintergrund des Kaiserreichs, des Kosmos und dann auch des Szenarios eingeflochten wurden. Besonders hat mir gefallen, dass es sich für mich lohnte, auch ältere Äusserungen wieder nachzuschauen und so eine viel konsitentere und kohärentere Geschichte zu erleben. Die ganze Situation des isolierten Kerkers ermöglichte eine sehr geordnete Interaktion mit der Welt, so dass eine überraschende Tiefe erreicht werden konnte. Sehr gut fand ich den Mix aus dem Einflechten eines (für ein RPG) sehr realistischen Kaiserreichs mit den fantastischen Überbau einer nicht klar fassbaren und doch vorhandenen Mythischen Welt, in der die metaphorischen Entitäten (Tu, Garten, Qi) doch exisieren.
Die Charaktere der Besucher waren sehr Interessant und glänzten mit beeindruckender Tiefe und Verschiedenheit. Um trotzdem noch gegen das auf höchstem Niveau dargebotene zu meckern: Ich hätte noch etwas mehr von der Art der Zwilingen oder Boss geschätzt, die zwischen die ganzen höchstrangigen Botschafter und Kaisersöhne geschoben wären. So einen zuschuss von dummdreisten Entspannungsfutter. Aber ob es das ganze wirklich verbessert und nicht verschleppt hätte, kann ich nicht sagen.

Der Hintergrund

Bis zu diesem Spiel war ich von der Überlegenheit einer vorgefertigten (aber evtl. angepassten) Kampagnenwelt gegenüber einer rein Selbstgemachten überzeugt. Ich hielt es immer für ein Problem, dass die Welt zu sehr nur im Kopf des Spielleiters existiert, so dass ich als Spieler mich zu wenig darin einfinden kann. Doch die hier im Forum und die im Wiki mitgelieferten Informationen erlaubten mir, die Geschichte auch vor einem erweiterten Kontext als nur dem Spieltext mitzuerleben. Es waren Informationen zu einer Götterwelt da, aus der man sich vorstellbare Beziehungen herleiten konnte. Die Ouroboros waren nicht einfach ein Wort, sondern es war auch eine 'tatächliche' Organisation vorhanden, die sogar noch innerlich zerstritten war.

Das Spiel

Danke nochmals für das sehr interessante Zusammenspiel. Die ab und an auftauchenden Verzögerungen wurden sehr gut aufgefangen und mit ausführlichen Beiträgen belohnt, die ich sehr gerne las (ab und zu sogar mehrfach, damit ich alles erfassen konnte). Wenn Xu die Philosophischen Klingen mit einem Gast kreuzte war es sehr interessant zu folgen. Die Kehrseite war, das ich aufgrund des Umfangs und der Tiefe manchamal ein wenig abgeschreckt fühlte, dazwischen einen Post zu verfassen. Aus der Perspektive des Zuschauers war es sehr bereichernd, die radikale Position von Xu auf die verschiedenen Exponenten des Reiches treffen zu lassen. So entstand auch die Gelegenheit, den Hintergrund des Reiches zu vertiefen und neue Aspekte des westlichen und östlichen Denkens kennenzulernen.
Noch ewas weitere Kritik: Etwas mühsam beim Schreiben der Beiträge fand ich die Verwendung der Akzente wie z.B. "Shǎzi". Das ausbauen der verlorenen Spieler (Zhao und Oda) hätte vielleicht besser genutzt werden können um weitere Elemente in die Geschichte einzubauen und den Hintergrund zu Stärken.

Fazit: Des Kaisers schwarzes Vermächtnis sind zehn von zehn Kekse
 
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Schreckensjul

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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #16 am: 19.03.2012, 13:24:05 »
Gratulation zur ersten abgeschlossenen Runde im Gate, Menthir!

Ich kann zwar kein detailiertes Feedback geben, aber alleine die Tatsache an sich verdient ein dickes Lob!  :thumbup:
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Menthir

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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #17 am: 19.03.2012, 23:33:30 »
Gratulation zur ersten abgeschlossenen Runde im Gate, Menthir!

Ich kann zwar kein detailiertes Feedback geben, aber alleine die Tatsache an sich verdient ein dickes Lob!  :thumbup:

Vielen Dank, Jul! Auch wenn ich leider gestehen muss, dass sich das in der Länge natürlich nicht mit den Zugpferden (deine übernommenene LoF-Runde bspw. :)) messen lassen kann. Aber das Gefühl eine ungewöhnliche, experimentelle und dialoglastige Runde zum Abschluss gebracht zu haben und das Wissen, dabei Spieler gehabt zu haben, da das qualitativ herausragend gelöst haben, das ist wirklich herausragend. :)
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List

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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #18 am: 20.03.2012, 16:44:30 »
Zum Setting

Warum spreche ich von einem Szenario? - Ich habe den Versuch, große Kampagnen online zu leiten, aufgegeben, da ich ein Freund des offenen Spiels bin und diese Art der Spiele dazu neigt im Sand zu verlaufen. Szenarien sind von daher an sich knapper. Sie bilden keine gesamte Spielwelt, sondern nur gewisse Orte und Zeiten einer Spielwelt ab. Ich lasse den Spieler größtmögliche Freiheit, aber keine völlige. Dennoch entscheiden die Spieler natürlich alleine darüber, wie und ob sie die Probleme anpacken. Ein Szenario umfasst innerhalb des Spiels eine relativ kurze Zeitspanne und sollte in Realzeit in zwei Jahren abgeschlossen sein. Wenn die Runde ausreichend ankommt, kann dennoch weiter ausgebaut werden.

Dieser Absatz aus dem 'Miraculis Mortuorum'-Gesuch hat mich zum Nachdenken angeregt und mittlerweile teile ich die Auffassung. Dir ist es gelungen, eine überaus interessante Ausgangssituation aufzubauen. Die Charaktere sind auf engstem Raum zusammengepfercht und haben keine Bewegungsfreiheit. Gleichwohl wird sehr schnell deutlich, dass sie durchaus von hier das Geschick des gesammten Reiches beeinflussen können. Es gibt eine schier unendliche Anzahl von Fragen, deren Antwort immer nur weitere Fragen aufwerfen. Dass gleichsam alles möglich scheint und dann auch wieder nichts ein ganz großer Wurf!


Zum Hintergrund

Ein großes Lob möchte ich Dir für den Hintergrund ausdrücken. Ich fand es einfach großartig, dass Du nicht nur Informationen zum Kerker zusammengesucht hattest, sondern gleich eine ganze Welt aufgebaut hattest, die in sich stimmig war. Dass sie sich auch am historischen Vorbild orientiert hat, hat es mir auch leichter gemacht, mich in sie einzudenken. Wie Du weißt, habe ich eine Schwäche für religiöse Themen und dass sogar widersprechende religiöse Weltdeutungen so gut eingebunden waren, fand ich sehr unterhaltsam. Wie Hong schon schrieb, ich finde, dass Dein Setting mit vorgefertigten Settings locker mithalten kann.


NPCs

Sehr gut fand ich auch die NPCs, die ebenfalls sehr liebevoll ausgearbeitet waren. Man hat richtig gemerkt, dass jeder NPC eine eigene Weltsicht und eigene Pläne hat und auf seine Weise versucht hat, die Denunzianten für sich zu nutzen, bzw. sein Spiel mit ihnen zu treiben. Toll fand ich auch, dass sich im Laufe des Spiels immer mehr herauskristallisierte, dass nicht die Kaisersöhne, sondern Shazi alle Fäden in der Hand zu halten scheint - und gegen Ende des Spiels deutlich wurde, dass auch er nur ein hilfloser Narr ist. Gerade diese Lose-Lose-Situation hat etwas schön tragisches und brachte andererseits die Charaktere zum Schluß zum glänzen.


Das Spiel

Auch ich möchte mich sehr herzlich für das schöne Zusammenspiel mit Menthir und auch meinen Mitspielern bedanken! Sicherlich gab es manchmal auch seine Längen und ab und zu war die Beteiligung gering, doch ich finde es saustark, dass wir im, ich glaube letzten Jahr, niemanden mehr hatten, der ausgestiegen ist! Das war also eine Kontinuität, die dem Spiel sehr sehr gut zugekommen ist, insbesondere da andere Themen als Kämpfe vordergründig waren.

Wenn ich auf das Spiel zurückblicke, denke ich mir, dass wir viel daraus gemacht haben, und stellenweise, dass wir auch noch mehr daraus hätten machen können.

Toll fand ich, dass jeder Charakter seine eigene Persönlichkeit und seine eigenen Facetten eingebracht hat. Insbesondere am Anfang und am Ende kamen die Eigenheiten der Charaktere sehr heraus und es war mir ein großes Vergnügen, die Posts zu lesen. Besonders in Erinnerung bleiben mir:
  • Die sarkastische (oder zynische?) Art, mit der Mako in das Spiel einstieg, indem er jeden ganz direkt fragte, ob er der Mörder sei -und am zweiten Morgen dies noch einmal fragte.
  • Die gelegentlichen Streitgespräche mit Hong
  • Die unzähligen Diskussionen von Danshi mit den Höflingen
  • und das Ende, wo jeder noch einmal richtig in seinen Charakter eingetaucht ist; großes Kino  :thumbup:

Dann denke ich aber auch, dass wir vielleicht noch an manchen Stellen etwas mehr hätten daraus machen können.
  • OT hätten wir vielleicht etwas mehr Inititative zeigen können und vielleicht mehr Notizen machen können oder mehr absprechen können. Dann wäre es leichter gewesen, den Überblick zu behalten. Kompliment übrigens an Hong, der nicht nur die meisten Notizen gemacht hat, sondern sich auch immer wieder mit der Geschichte auseinander gesetzt hat.
  • IT hätten wir viel mehr auf einander eingehen können. Wir hätten mehr miteinander sprechen können, Fluchtpläne oder Intrigen schmieden können, etc. Leider haben wir viel Zeit auch einfach nur verstreichen lassen. Schade auch, dass wir nicht so viel mit der Außenwelt interagiert, selbst Gäste eingeladen, Forderungen gestellt haben.
  • Menthir, als SL, hat uns an manchen Stellen vielleicht auch zu viel Freiraum gegeben. Jeder Charakter hat ja seine Motivationen, die, wenn nicht selbst ausgespielt, doch auch mal angespielt werden können. Ich denke, das Spiel hätte mehr Dynamik gehabt, wenn er hin und wieder einen NPC ganz gezielt an einen Charakter herantreten hätte lassen, mit einem auf den Charakter zugeschnittenen Angebot oder einer Einschränkung (z.B. Drohung gegen Hongs Verwandtschaft, Angebot zur Flucht im Austausch gegen einen brauchbaren Beweis, Mako hat die Möglichkeit am Hofe vorzuspielen, etc.). Natürlich weiß ich, dass es als SL schwer ist, neben dem Setting, der Geschichte und NPCs auch noch dafür den Blick zu haben und mir ist so etwas auch nicht immer bewusst.


Fazit: Das die Kritik zum Schluß kam, soll den Blick nicht dafür trüben, dass ich diese Runde sehr sehr toll fand und dass ich beeindruckt bin von dem Erlebten. Wisst Ihr, ich bin doch ein wenig wehmütig, dass es jetzt vorbei ist. Zusammengefasst: zehn Daumen:  :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:
« Letzte Änderung: 20.03.2012, 17:34:31 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Lu Chieng

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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #19 am: 20.03.2012, 18:19:20 »
Okay dann werde ich auch mal meinen Senf dazu geben.

Zuerst einmal möchte ich an alle ein dickes Lob aussprechen: Es war eine sehr schöne Runde mit einem würdigen Ende.

Was mich am meisten erstaunt hat war, dass obwohl wir nur in einem Kerker saßen eine Welt um uns herum hatten, die lebte. Nicht als kurz angedachtet Hirngespinnst, sondern als etwas, wo man das Gefühl hatte sobald man aus dem Kerker ist kann man die Straßen runtergehen und findet keine weißen Flecken auf der Karte.  :thumbup:

Die Charaktere waren eine Augenweide (wenn auch nur im übertragenen Sinne), nicht nur die SCs sondern auch die NPC. Bei jedem von ihnen hatte man das Gefühl einem vollständig ausgereiften Spielercharakter mit eigener Geschichte gegenüber zu stehen. :thumbup:

Eine kleine Kritik, die sich aber vor allem auch an mich selbst richtet ist folgende: An manchen Stellen war mir das Ganze schon fast zu hoch. Es war ein Schmauß die Gespräche zwischen List und Menthir mitzuverfolgen doch hatte ich teilweise das Gefühl nicht alles zu durchdringen und noch schlimmer muss es für Lu gewesen sein, der ja keine Bildung genossen hat. Das gleiche gilt wahrscheinlich für Sun. Ich hatte das Gefühl, dass Lu nicht häufig etwas zu den Gesprächen beitragen konnte. Einerseits, weil ich als Mensch nicht wußte wie ich mich zu dem Geschehen äußern soll, anderseits weil Lu nicht wußte was er sagen sollte (Immerhin ist er hier auf Menschen getroffen, gegen die er nicht einfach bluffen konnte, sondern die dieses durchschaut hätten. Deswegen schwieg er häufig vorsorglich).
Ich hätte mich gefreut, wenn ein oder zwei mal jemand gekommen wäre, der eher Lu oder Sun oder vielleicht auch Mako entgegen gekommen wäre. Vielleicht Boss als richtigen Besucher oder etwas ähnliches. Für mich war die eher "straßenschlaue" Fraktion unter uns etwas unterrepräsentiert.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich unendlich froh bin teil dieses Projektes gewesen zu sein und ebenso wie Menthir, zwar als Spieler aber naja, meine erste Runde abgeschlossen zu haben.

Von mir gibt es 9 von 10 was auch immer (vielleicht Bienchen), also 9 von 10 Bienchen.

PS: Vielleicht kommt mir noch etwas in den Sinn und wird angefügt. Muss mir das Ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen.
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Menthir

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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #20 am: 20.03.2012, 18:40:28 »
Auch an euch mein Dank für eure ausführliche Kritik.  :cookie: Ich werde gerne auf diese Punkte eingehen, doch noch lasse ich Isaak und Drazon das Feld. Am Sonntag gibt es dann meine Kritik. :)

Und vielen Dank, dass sie so positiv ausfällt!  :)
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Sūn Ai

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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #21 am: 22.03.2012, 00:37:58 »
Dann melde ich mich auch mal.

Bei vielen kann ich mich einfach meinen Vorrednern anschließen. Es war eine tolle Runde und es ist schön, dass wir es geschafft haben, sie zu einem, meines Erachtens, würdigen Ende zu bringen. Daher will ich im Folgenden nur noch ein paar Sachen besonders vor heben:

Die Welt und ihre Bewohner wirkten liebevoll und detailliert ausgearbeitet.
Obwohl sich alles nur im Kerker abgespielt hat, hatte ich das Gefühl in einer echten, lebenden Welt zu sein. Die Informationen, die wir von dir bekommen haben, waren gut und gaben einem ausreichend Hintergrund. Hätte man mehr wissen wollen, hättest du auch bestimmt noch mehr geliefert, zu den gewünschten speziellen Themen.

Durch die schönen Texte konnte man sich auch gut in das Geschehen hinein versetzen, vor allem auch nach einer der Trockenphasen. Allerdings brauchte es dadurch auch einiges an Überwindung, gutes Zureden von Menthir, um zwischen den langen Posts überhaupt etwas zu schreiben, wenn man mal nicht so viel Zeit hatte. Zusätzlich muss ich Lu recht geben, dass es Spaß gemacht hat alle Gespräche mit zu verfolgen, aber vielleicht den ein oder zwei Gäste mit niedrigerer Herkunft oder zumindest einer direkten, nicht so hohen Art, hätte vielleicht Abwechslung gebracht und auch Lu, Sun und vielleicht auch die anderen angesprochen. Vielleicht auch sehr Sinnvoll alles von einer weiteren Perspektive ergänzt.

Danshi kann ich zu stimmen, dass wir sowohl OT als auch IT hätten mehr machen können. Erinnere ich mich zum Beispiel noch an eine Blume, die fasst verkommen wäre und zum Glück hatte Hong, stets noch mal Sachen hervor geholt hat. Jedoch ist man im Nachhinein stets schlauer.
Abschließend kann ich wohl sagen, dass ich einiges gelernt habe aus dieser Runde, was ich auch mit nehmen werde. Sowohl Erinnerungen aus dem Spiel, als auch Erfahrungen für mich, wie ich mehr/besser zum Geschehen beitragen kann. Ich hatte viel Spaß beim lesen und schreiben und es würde mich stets freuen ein Spieler unter deiner Leitung zu sein.

Am Ende dann noch ein großes Danke, dass ich ein Teil dieser tollen Runde sein durfte, die auch für mich die erste Abgeschlossene ist.
Von mir gibt es:
:ninja::ninja::ninja::ninja::ninja::ninja::ninja::ninja::ninja::ninja: (10 von 10 Ninjas)

Sollte mir noch was einfallen bis Sonntag, ergänze ich es.

Mako Jinsei

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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #22 am: 22.03.2012, 15:19:06 »
Es war eine sehr schöne Runde in einer sehr interessanten Spielwelt mit vielen facettenreichen Charakteren (SC und NSC).

Ich denke in einer Tischrunde könnte man so ein Szenario gar nicht spielen, da solch lange Gespräche mit mehreren Leuten am Tisch, die alle mal drankommen wollen kaum möglich sind und ein Ausspielen des Innenlebens und der Beweggründe der Charaktere nicht so schön geht sind, wie in einem ausführlich Forenbeitrag. Für solche Runden ist das Forum ideal und ich wünsche mir weitere dieser Art.

Wenn man als Letzter sein Feedback schreibt, dann wurde natürlich viel schon von den anderen gesagt und gerade den Meinungen zu Welt und Bewohnern schließe ich mich an.
Auch, dass wir hätten aktiver sein können und sollen, insbesondere wenn gerade kein Besuch da ist unterschreibe ich und werde ich für künftige Runden mitnehmen. Meine eigene spärliche Aktivität erkläre ich mir damit, dass die Gespräche mit den politischen Gästen mir teils etwas zu hoch waren um mich damit in meiner Freizeit zu befassen, da fand ich die Stellen mit der Aufgabe der Ganbrüder, dem Flötenjungen und der Blume interessanter und (für mich) unterhaltsamer, ich hätte mir vielleicht ein, zwei Sachen dieser Art mehr gewünscht.

Alles in allem war es eine hervorragende Runde mit guten Spielern und ambitioniertem SL die von mir 9 von 10 Keksen bekommt.
(Aber nicht alle auf einmal aufessen:)  :cookie: :cookie: :cookie: :cookie: :cookie: :cookie: :cookie: :cookie: :cookie:


Anhang:
Zum Schluss noch eine der Melodien, die Mako in seiner Ewigkeit im Garten spielen wird: The Call of Ktulu
"An einem edlen Pferd schätzt man nicht seine Kraft, sondern seinen Charakter." -Konfuzius

Menthir

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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #23 am: 23.03.2012, 00:09:01 »
Es wird Zeit für meine abschließende Kritik und die möchte ich hiermit verfassen.

Die Kampagne selbst war als Experiment angelegt, denn sie brach mit der gängigen Konventionen des Dungeons and Dragons-Spiel und den damit verbundenen Vorgehensweisen. Für mich hatte es die Aufgabe, selbst zu lernen, sich nicht vom System in systemisches und system-spezifisches Denken zwingen zu lassen. Gleichzeitig sollte es einen ausreichenden Wiedererkennungswert haben, damit jeder Spieler wusste, was sein Charakter würde können. Natürlich hätte man kampffreiere Systeme oder Systeme, welche den Storytelleranteil mehr hervorheben, wählen können und dies hätte sicher einen positiven Effekt auf die Runde haben können. Aber meine Vorbemerkung und meine Sorge, ich würde nicht genügend Spieler zusammenbekommen, haben mich diesen ungewöhnlichen Weg wählen lassen. Danke, dass ihr ihn mit mir gegangen seid!

Wir haben eine gemächliches Tempo gehabt und gerade in der Endphase wurde es vielleicht manchmal zu gemächlich, aber insgesamt war das langsamere Tempo notwendig, weil die Beiträge oftmals komplexere Gedankengänge bereithielten, die auch ich mehrfach lesen musste. An manchen Beiträgen habe ich ein bis zwei Tage inhaltlich gefeilt, um bspw. Lists Niveau in der Diskussion überhaupt ein wenig halten zu können. Und ich sehe eure Kritik hier ähnlich, ich habe mich von meinen eigenen Ansprüchen verleiten lassen und nicht mehr Charaktere wie die Gan-Brüder auftauchen lassen, obwohl das manchen Charakteren sehr zu Gute gekommen wäre. Das ist sicher mein größtes Versäumnis in dieser Runde gewesen nebst der bereits genannten Feststellung, dass ich nicht immer ausreichend auf das Material, welches ihr mir zur Verfügung gestellt habt, eingegangen bin. Zwar haben bspw. Hong, Xu und Mako direkt auf ihre Charaktere zugeschnittene Begegnungen gehabt und das habe ich des Häufigeren genutzt, doch mussten Lu Chieng und Sun Ai sehr auf diese Ansätze warten und sie blieben nicht mehr als Ansätze. Das liegt zum einen an der Beteiligung, das gilt vor allem für Sun. Isaak hat mich häufig darauf aufmerksam gemacht, dass er durch sein Studium gebunden ist und ich habe mich davon fälschlicherweise blenden lassen und die Aufgabenlast für ihn zurückgenommen, statt sie zu erhöhen und Sun mehr Verantwortung zu geben. Ich denke, das wäre der richtige Weg gewesen, um Sun auch mehr in das Spiel selbst einzubinden. Bei Lu lag es vor allem an meiner schlechten Planung. Ich habe Tagespläne für die von mir initiierten Besucher erstellt und Lus Geschichte hätte hinten raus eine größere Rolle spielen sollen. Wäret ihr nicht so schnell zur Lösung gekommen, wäre Lus Geschichte Shazis Aufhänger gewesen, das Spiel mit Masken und falschen Identitäten zu offenbaren. Aber ich habe eure Entwicklung schlecht antizipiert, so ist Lu an der Stelle leider zu kurz gekommen.

Die ausgeschiedenen Charaktere hätte ich in der Tat besser nutzen können. Ich habe es mir da etwas leicht gemacht, und ihre Freitode/Selbstmorde lediglich als Versuch gesehen, die Ausweglosigkeit eurer Situation etwas verstärken zu können.
Bzgl. Oda hatte es anfangs wirklich Planungen gegeben, ihn zum Mörder des Kaisers zu machen. Ich habe diese Frage aber nie beantwortet für Oda, sodass es möglich blieb, ohne Oda etwas zu verraten. Glücklicherweise habe ich das so geregelt, sonst hätte ich nicht gut dagestanden mit meiner eigentlichen Geschichte. Es wäre auch möglich gewesen, Oda zu Shazi werden zu lassen.

Zum Setting habt ihr fast alles positiv erwähnt, was ich mir zum Ziel gemacht habe. Darüber bin ich sehr froh. Auch darüber, dass die Kampagne sehr gut geklappt hat und die Welt lebendig wirkte. Ein größeres Lob kann man einem Spielleiter nicht machen. Für mich sollte diese Runde auch ein realer Lernprozess sein und das ist er für mich auf alle Fälle gewesen (Danke für den ganzen Input, den wir in den Weisheiten des Kerkers sammeln konnten!). Diese Runde ist der Grund dafür, dass ich nur noch beschränkte Szenarien online leite und einen relativ engen Rahmen mit viel innerer Freiheit hergeben möchte.

Was ich gerne noch mehr eingebunden hätte, wäre die Kunst, denn ich bin ein Kunstmuffel und habe einfach keine Ahnung von Kunst. Das hätte ich gerne ausgebaut, habe es dann allerdings durch Kultur ersetzt, da ich mich dort besser auskenne.

Zum Abschluss ein paar Worte zu euch, nein, für euch!

Da ihr es bereits nanntet, habt ihr mir die Grundlage meiner Kritik geraubt, ihr Hunde!  :cheesy: Es gab zwei Dinge, die ich mir gewünscht hätte. Einmal, dass zwischen den Charakteren vielleicht etwas mehr Dialog herrscht und man nicht ganz so passiv ist (vor allem hätte ich mir ein paar Anfeindungen gewünscht. Ihr ward mir manchmal zu harmonisch als Ganzes  :P). Und zweitens, dass man vielleicht so Kritikpunkte wie "Gib uns bitte weniger philosophische Gäste" auch zeitnaher geäußert werden. Ich habe diesen Punkt zwar ähnlich gesehen, aber ich wusste vorher nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Ich weiß, dass Lu mehrfach darauf aufmerksam gemacht hat, dass er gerade nicht einschreiten wolle oder nichts zu antworten wisse. Aber ein gezielter Wunsch hätte mir vielleicht früher und schneller die Augen geöffnet und ich hätte mich mehr getraut, euch auch auf andere Arten anzuspielen. Bspw. wie profane Fluchtversuche (was ich erst relativ spät als Reaktion auf diese Anmerkungen von Lu und auch Mako getan habe). Einfach sagen: "Gib uns einfache Leute zur Abwechselung"  :lol:

Das ändert jedoch nichts daran, dass mir die Charaktere sehr gut gefallen haben. Das lag vor allem daran, dass sie Charaktere waren und nicht wandelnde Statblöcke mit Würfelbotzugriff! Das will hervorgehoben werden. All euer Lob ist nett und Balsam für meine geplagte Spielleiterseele, aber es ändert nichts daran, dass erst unser Zusammenspiel diese Runde zu dem gemacht hat, was sie war. Und ihr habt mir immer das Gefühl gegeben, dass diese Runde gemocht wird und mit einer freudigen Ernsthaftigkeit betrieben wird. Das war mir sehr wichtig. Manche hätte bspw. das Kampagnenthema abgestoßen, denn zwischen all diesen Gesprächen, Mordvorwürfen und metaphorischen Ergüssen lag das eigentliche Kampagnenthema vergraben, welches sehr viele abstößt (weil es oftmals falsch, klischeehaft und übertrieben diskutiert wird). Ich wollte es nicht typisch behandeln, ich wollte es nicht in gängigen Bildern romantisieren und ich wollte, als leidenschaftlicher Philosoph, für die Kampagne keine Stellung beziehen, sondern Fragen stellen. Das eigentliche Thema war (philosophischer) Environmentalism.
Dass wir dieses Thema frei von Vorurteilen und kontemporären Klischees behandelt haben, in ganz vielen Facetten und Kleidern (passend zum Mummenschanz Shazis) hat mir ein ganz großes Vergnügen bereitet. Dafür danke ich euch. Und gebe euch also 10/10 Anhimmelungen. :wub: :wub: :wub: :wub: :wub: :wub: :wub: :wub: :wub: :wub:

Ich verstehe solche Projekte als Zusammenspiel und ich denke, wir haben uns hier sehr gut ergänzt, auch ihr als Gruppe. Besonders herausstellen möchte ich:
  • Suns Fähigkeit aus der Not des Zeitmangels insofern eine Tugend zu machen, dass Sun immer weiter in den Hintergrund ging, immer nachdenklicher wurde und sich auf die Rolle des unschuldigen, in den Wirbel der Mächte geworfenen, kleinen, aber willensstarken Mädchens mit sich geeinigt hat und das dann auch sehr konsequent gespielt hat (obwohl es dadurch natürlich schwerer mit Dialogen wurde. Aber so konntest du dabeibleiben, was ich sehr begrüßt habe!)
  • Lus Schlichtheit. Lu hat mir als Konzept gefallen, oder die Schlichtheit des Handelns, dieses unterschwellig Desinteressierte, Egozentrische, was er in unterschiedlichen Arten (nach meiner Leseart) rausgekehrt hat, bis zu diesem Wandel in der letzten Szene. Das fand ich sehr konsequent und gut!
  • Mako hat das Kunstvolle, aber auch das kunstvoll Impertinente in die Runde gebracht. Schade, dass ich darauf zu wenig eingangen bin. Dann wäre jener positive Punkt, den List nannte und den ich teile, noch deutlicher gewesen. (Ich hatte gehofft, du würdest die Frau, die Tee brachte, oder andere Frauen noch verführen wollen. Das wäre was gewesen. :P)
  • Hong fand ich als Charakter sehr spannend, gerade in Hinblick auf den Max Mustermann-Namen und die Verbindung zur Natur. Ich hätte mehr auf deine Shapeshifterfähigkeiten eingehen sollen, das hatte schön in die Kampagne gepasst. Sehr schön hast du Xu kontrastiert, in dem du stellvertretend für den Materialismus warst. Du warst die Stimme der Tat der Gruppe und deine Beschäftigung mit den Details war spielentscheidend für das Lösen des Falles. Dass dies so schnell geschah, ist deiner Arbeit und deiner Kombinationsgabe geschuldet. Davor kann ich nur den Hut ziehen!  :thumbup:
  • Xu war das Gegenstück zu Hong, er war der Idealist. Xu hatte gerade für das Gefühl der Kampagne einen sehr großen Anteil bei mir als Spielleiter, weil ich gerade durch seine Fragen meine Ideen auf fruchtbaren Boden gefallen sah. Mir hat das mich Reinversetzen in verschiedene Charaktere, um Xus Vorstellungen zu begegnen, unheimlichen Spaß gemacht (sodass ich zu sehr darauf eingegangen bin. ;)) und das ist sicher auch einer der Gründe, die geholfen haben, die ganzen Gäste so unterschiedlich werden zu lassen. Ich habe sie an euren Vorstellungen und vor allem an Xus Vorstellungen (meist als Gegenvorstellungen) gemessen und geschneidert. Dafür kann ich nur danken. Des Weiteren der viele, viele Input und dafür, dass du immer versuchtest, das Gewissen der Gruppe zu sein (auch wenn die das nicht immer wollte ;):)
An dieser Stelle möchte ich auch allen Mitlesern (v.a. Ginsengsei!) danken, die mich dadurch, dass sie entweder nur reingeschaut haben oder auch mal einen kurzen Kommentar gelassen haben, ermutigt haben, diese Runde zu einem würdigen Ende zu führen. Auf diese Anerkennung für etwas Geschriebenes zu stoßen, welches dem reinen Hobby entspringt, finde ich sehr schön und es beflügelt.
Ich könnte versuchen noch Kritikpunkte an mir oder an individuellen Dingen zu finden. Aber wir haben alles zentrale genannt. Wir haben sicher eine der ungewöhnlichsten Runden der Gategeschichte erlebt und gerade eure Enden haben gezeigt, wie ihr diese Runde und euren Spielleiter gleichzeitig ernst genommen habt, ohne den Spaß und die Freude am Schreiben zu vergessen.
Deswegen nochmal meinen Dank für das von euch geleistete und für die Kritik an der Runde! Sie hilft mir weiter, auch weiterhin Mühe und Hirnschmalz in meine Runden zu stecken. Und so mögen wir uns hoffentlich in anderen Runden wiedersehen. Vielen, vielen Dank! :)
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Shǎzi

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« Antwort #24 am: 23.03.2012, 00:16:44 »
Der Narr jedoch, er wäre keiner,
wenn er nicht mit der Stimme seiner,
sich mit Herzeleid darüber beschwerte,
dass man ihm das Leben derart erschwerte,

Wieso mussten diese Denunzianten schnallen,
dass sie nur dienen sollten meines Herr'n Gefallen!
Wieso waren sie keine Opfer meiner List,
sodass man sie mit all den anderen Opfern vergisst!

Oh ja, ich habe eine Kritik, die schmerzt,
denn ich habe euch doch nie geherzt!
Wie sollte ich es auch je tun,
muss ich dank euch nun mit den Verlierern ruh'n...


- Und das war das Ende des Narren.
« Letzte Änderung: 23.03.2012, 00:18:05 von Shǎzi »

Ginsengsei

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« Antwort #25 am: 23.03.2012, 01:51:44 »
Des Kaisers schwarzes Vermächtnis war ganz großes OG RP Kino! Eine ganz besondere Runde die hier sicher in die Gate Geschichte eingegangen ist!

Ein paar Gedanken, der Einfachheit halber in Spiegelstrichen gelistet:

- Szenario Spielweise fürs OG!
- Wow in welchen Spähren List und Menthir manchmal unterwegs waren!
- So lange Postings! (Wie kriegen die das nur hin auch so lange "Monologe" zu führen?!)
- Ein wahrer Puzzle Krimi.
- Hong vs. Xu Szenen! "Abschieds" Szenen von allen!

- Wow so lange Postings. Ich lese sowieso schon langsam.. und dann versteh ich nur Kaiserhof :-\
- Zwischenzeitlich hätte das Rampenlicht auch noch die "scheuen" SCs genauer beleuchten können. (Das steht vlt. auch im Zusammenhang mit den langen Postings und den schlauen Diskussionen. Dadurch war vlt. auch manchmal die Hürde zu posten einfach zu hoch.)

Gratulation Euch allen!


"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

List

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« Antwort #26 am: 10.05.2012, 14:26:54 »
Nun, da schon einiges Wasser den Fluss hinunter geflossen ist, wollte ich gerne Anfragen, ob es noch Dinge gibt, die Ingame noch nicht ausgespielt wurden und die Menthir noch auflösen würde. Mich würde z.B. noch interessieren, welche Pläne die einzelnen Höflinge hatten und was Du mit der Leiche des Kaisers geschehen war und ob Du damit noch etwas vorhattest?
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Menthir

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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #27 am: 10.05.2012, 15:30:11 »
Ich werde gerne, sobald mir mehr Zeit dazu gegeben ist, noch gerne kurz darauf eingehen, was für die jeweiligen Personen angedacht war oder was sie vorhatten. :)
Wenn du mir bis Pfingsten Zeit lässt, will ich dann gerne einen Beitrag dafür formulieren. Danke der Nachfrage. :)
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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #28 am: 12.05.2012, 22:39:30 »
Vielen Dank :) :) :) Und was mich auch interessieren würde, wären Deine Inspirationsquellen.
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- Hokusai

Menthir

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Des Kaisers dreckige Unterwäsche
« Antwort #29 am: 21.05.2012, 00:10:32 »
Ich finde heute Abend die Muße, deine Bitte zu erfüllen, aber erlaube mir, dass ich die Ausführung an sich erstmal etwas kürzer halte und schematisch zusammenstelle. Wenn es dann zu den einzelnen Charakteren Fragen gibt, werde ich sie gerne beantworten. :)

NameProfessionPläne bzw. was ist/wäre mit ihm passiert?
Chuang DiHimmlischer KaiserDer Kaiser war von Shazi ermordert wurde und wurde in der Kloake der Gefangenen vergraben. Yu war in der Kloake dem Kaiser eigentlich auf der Spur. Da gab es ja noch die Schwefelspur, die ein Hinweis auf den Drachen (Ouroboros) hätte sein sollen. Ich habe da aber das zugunsten des sich auflösenden Spiels aufgelöst, um es nicht mit einer vergleichsweisen Kleinigkeit aufzuhalten. Der Kaiserkörper wäre ein körperliches Pfand gewesen und erst dann von Bedeutung gewesen, hätten die Denunzianten lebenderweise das Reich verändern wollen. Ohne Leiche hätten die Kaiserlichen geglaubt, dass es ein Teil von Shazis Spiel war und ohne Leiche wäre man dann eventuell gehangen wurden. Das heißt, das Thema wäre nach der Entscheidung eventuell nochmal aufgekommen, aber es hätte dann durch Yu noch einen deutlichen Hinweis gegeben.
Chuang LiÄltester Sohn des Kaisers, General des OstensChuang Li war die Person, welche den Tod am Tag des Drachen ankündigte. Mit ihm hatte die Gruppe nicht viel zu tun. Sie hätte einen verzweifelten, gebrochenen Mann kennengelernt, der wenig sprach, nur militärisch bellte und dem die Ungewissheit den Verstand nahm. Einstmals als genialer Anführer und volksnaher Mann beliebt, wurde er willkürlich und fahrig. Deswegen stand er hinter den Hinrichtungen. Seiner Hoffnung den wahren Mörder zu finden beraubt, ließ er Shazi freie Hand und ließ seine politische Feinde einkerkern, um sie so auf diese Weise loszuwerden. Unter anderem hat er so Hong wieder einfangen lassen und auch die Einkerkerung Xus maßgeblich vorangetrieben. Chuang Li war ein rein destruktiver Charakter und hätte verblendeten Hass auf das für ihn Unbegreifliche darstellen sollen. Sein Ziel war es, die Sache auszusitzen und er hat im Hintergrund versucht, den Denunzianten Steine in den Weg zu legen, um so noch mehr Feinde loszuwerden. Am Ende plante er, seine eigenen Brüder anzuklagen und dann eine eigene Herrschaft zu etablieren.
Chuang DiyanSohn des Kaisers, General des WestensDer intelligenste Kaisersohn hätte versucht ein Blutbad unter seinem Volk zu verhindern, aber das Reich zu erhalten. Ein Mann, der auf Handlungsmaximen aus war, und keine Motivation mehr hatte in diesem Spiel mitzuspielen an sich. Er war auf Xu Danshi zugeschnitten und sollte ihm philosophisch entgegenstehen, nachdem ich deine Hintergrundgeschichte gelesen habe. Er sollte den Konflikt Wort gegen Handlung im Dialog schüren, nachdem sich schnell rausgestellt hatte, dass Xu sehr weisheitsliebend ist. So habe ich ihn dann eingesetzt. Er wusste wenig über den Fall, und eigentlich auch wenig über seinen Vater, war sich aber der Furcht, den der Hof vor Shazi hatte sehr bewusst. Außerdem hatte er eine direkte Anbindung an die Prophezeiung, weil er sie mehrfach gelesen hatte. Diyan war ein handlungsversessener halbgebildeter Militarist. Er war mein chinesischer Mark Aurel. Am Ende ist nur durch das Tor gegangen, weil Xu, dem er philsophisch entgegenstand, auf einmal ohne ein Wort zur Handlung geschritten ist. Das hat Diyan tief bewegt und ihn dazu bewegt, sein Reich zu verlassen, um das "Richtige" zu tun.
Chuang QiSohn des Kaisers, General des NordensChuang Qi trat als sehr autoritärer Mensch auf, war aber von schwachem Geist. Er liebte die Menschen, deswegen versuchte er Feinde zu dämonisieren und ihnen die Menschlichkeit zu nehmen. Deswegen blickte er Menschen, denen er Schlechtes wollte oder wollen musste niemals an. Er hatte Angst, dass ihre Gesichter ihn im Traum verfolgen würden. Gleichzeitig hielt er wie sein ältester Bruder, Li, die Ungewissheit nicht aus. Aus Verzweiflung wollte er einen Häftling dazu bringen, sich zu opfern für die anderen (Xu, du erinnerst das sicher noch lebendig, weil du darüber nachgedacht hattest.), damit das Reich wieder atmen und sich retten kann. Er konnte nicht wissen, dass es alles an Shazi hing und darüber wäre das Opfer leider vergebens gewesen. Aber weil er entscheidungsunwillig war, hätte er auch den Gefangenen überlassen, wer sich opfert. Sein Ärger, als sich keiner bereiterklärte, über den Entscheidungsunwillen der Gefangenen lag in seiner eignen. Chuang Qi hätte seine Macht schnell verloren. So er das Gute suchte, war er zu schwach für Verantwortung. Er hätte sich am Ende ins Exil zurückgezogen als Künstler.
Chuang WangSohn des Kaisers, General des SüdensChuang Wang war ein sanfter Mann, aber ein Manipulator. Er machte großte Geschenke und große Gesten, um die Anfälligkeit seines Gegners zu studieren. Ein Stratege und ein Meister der 36 Strategeme und einer Meister der Kunst mit 1000 Worten zu verschweigen, was man mit einem einzigen sagen kann. Chuang Wang sprach gerne von Gleichheit, das war aber nur telweise ernst gemeint. Chuang Wang war immer der Schwächste unter seinen Brüdern und merkte, dass Höflichkeit seine einzige Rettung war und die Lüge. Insgeheim hasste er die Menscheit und fast alle anderen Rassen, aber er bewunderte Drachen. Chuang Wang war ein Agent des Ouroboros, wusste aber nicht von Shazi. Chuang Wang war einer der hauptsächlichen Gegenspieler im Hintergrund und kam nur, um seinen ältesten Bruder mit Informationen zu versorgen. Nicht aus Bruderliebe, sondern weil er den geistigen Verfall seines Bruder erkannte und darin die Chance gewahrt sah, dass Chuang untergehen würde. Chuang Wang wünschte sich das Chaos und das Ende Chuangs, um in den Ruinen eine politische Utopie zu errichten, in der alle Menschen gleich und besonders sein sollten. Das kam in seinen Naturzustandsbeschreibungen durch, dass er trotz seiner Worte ein negatives Menschenbild hatte, dass er reformieren wollte. Vom Mord wusste er nichts, aber er sah den Tod seines Vaters als Chance. In einer Familie, in der nur Stärke galt, war Chuang Wang, trotz seiner Erfolge - die er sich erlog - das schwarze Schaf.
Chuang BaoSohn des Kaisers, bedeutender DichterChuang Bao kam nicht vor, deswegen hat er nur eine Reißbrettfunktion gehabt. Er wäre eine Möglichkeit gewesen, für Mako etwas direkt in der Kaiserfamilie zu bewirken. Ich wollte Makos Liaison darüber bearbeiten, aber da sich das Tempo verschleppte und Mako eine ganze Zeit lang auch keine Zeit hatte, sah ich wieder davon ab. Dieser Charakter war alleine dafür da, um Makos Hintergrund anzuspielen. Deswegen habe ich ihn auch nicht in das Geflecht gedacht. Ich habe ihn mir als naiven, unpolitischen Künstler und Idealisten vorgestellt. Für den Mordfall hätte er kaum eine Relevanz gehabt.
Chuang GangSohn des Kaisers, lebt im ExilChuang Gang wäre niemals rechtzeitig angekommen und wäre nur durch Zauber zu erreichen gewesen. Er war vor dem Tod seines Vaters schon im Exil, hätte aber am meisten über die Charaktereigenschaften aller Höflinge erzählen können. Er hat sich Xian angeschlossen, um Krieg zwischen Chuang und Xian zu verhindern, er hat sich als Friedensgeisel gestellt. Über den Mord wusste er nichts, aber er hätte früher auf die geteilte Persönlichkeit des Narren hingewiesen, die er vermutete. War auch nur ein Reißbrettcharakter, der nur wichtig geworden wäre, hättet ihr ungewöhnliche Wege beschreiten wollen.
Chuang AnJüngster Sohn des Kaisers, Schiffskapitän und GeneralChuang An erkannte das Ganze als Posse und behandelte es so. Diese Pflichveranstaltungen störten ihn, er war umtriebig, ein Abenteurer, der an Frauen und schnellem Gold interessiert war und versuchte das Leben auszukosten. Er war fast alles, mal Pirat, man bekämpfte er Piraten, mal inszenierte er sich als Loyalist, mal als Rebell. Er sorgte für Chaos, um möglichst viel zu erleben. Er brauchte immer etwas um die Ohren, denn er fürchtete die Stille und die Einsamkeit, deswegen trat er nie alleine auf. Hätte man dies (ich gebe zu, das war fast unmöglich, das zu erkennen) gesehen und ihn isoliert, hätte man ihn gesprächig vorgefunden. Er wusste viel über den Hof, hatte aber, wie Xu früh erkannte, kein Interesse an dem Fall. Er wusste, dass er kein richtiger Sohn für sein Vater war. Das bestürzte ihn und zermaterte ihn und sorgte für sein merkwürdiges, immer suchendes Gemüt. Er besah seinen Vater trotzdem mit Trotz und Ärger, deswegen versuchte er uninteressiert zu sein. Er zwang sich dazu. Da er es als Posse erkannte, hätte er daraufhin kleinere Hinweise geben können. Persönliche Ziele hatte er keine festen, auch wenn er seine älteren Brüder für ihre konservative Art belächelte. Nur mit Li wäre er aneinandergeraten.
Dang DiOberhaupt der Familie Dang, BaumeisterEin weiteres Charakterfragment, weil am Ende nicht benötigt. Berufspragmatiker, ziemlich nüchtern. Hätte der Aufhänger für Oda Zektaus Hintergrundgeschichte sein sollen, wurde ingame ja auch angedeutet, kam dann wegen Odas Verschwinden nicht mehr dazu. Wusste nichts über den Mord per se, hätte aber ziemlich genau Auskunft darüber können, dass ein Mord nur im Inneren geschehen konnte, weil das Haus von außen nicht zu infiltrieren ist ohne Hilfe von Innen. Die Info habe ich dann über Boss gegeben. Dang Di, so viel stand fest, wäre über die Angst, dass seine Familie an Geltung verliert, festzunageln gewesen.
Kun ShiOberhaupt der Familie Kun, bedeutender ReligionsgelehrterKun Shi kannte die Prophezeiung als Religionsgelehrter sehr genau. Er sah in allem und jedem ein Ouroborosspitzel und einen Feind. Erzkonservativ, autoritär, unfreundlich, streng und sehr starrsinnig. Zusammen mit Chuang An hatte er ingame ein Teil der Tragweite des Problems fast erfasst, ohne es zu bemerken. Er war derartig auf Verschwörungsabwehr gebürstet, dass er langsam die Realität nicht mehr sah. Was Chuang Li auf militärisch-politischer Seite war, war Kun Shi auf höfisch-religiöser Seite. Ein Mann, der seine Welt zusammenbrechen sah und damit nicht fertig wurde. Hätte man dies nochmal angespielt, hätte man ihn brechen können. Kun wusste, wie der Zauber auszulösen war. Den Mörder kannte er nicht, und auch er verzweifelte daran. Wie gesagt, einer der alten Männer, deren Welt zusammenbrach. Er wollte nur bewahren.
ShǎziHofweiserIch denke, dass Shazis Rolle nicht nochmal betont werden muss und gegen Ende klar geworden ist. :)
BossAnführer der kaiserlichen LeibwacheBoss wollte ich zur Anbindung für Hong nutzen, was Hong auch gut genutzt hat. Er war anfänglich wie die Gan als Abwechselung konzipiert, musste ihn aber wegen der Spielerfluktuation umbauen. Nahm dadurch auch die Rolle Deng Dis ein. Sein ungewöhnliches Auftreten sollte den Charakteren eine Chance lassen, sich auch mit eher unbedeutenden Persönlichkeiten anzufreuden, was Xu schön angespielt hat. Hatte auch keine hochtrabende Pläne, sondern nur die Angst, seinen Job zu verlieren. War etwas grob, aber eigentlich recht herzlich, wenn er nicht gerade im Dienst war.
Zhuge YanHofastrologe und HofastronomCharakterfragment. Ein alter, kauziger Mann, der anhand der Sterne versuchte zu bestimmen, wann die Prophezeiung eintreten würde. Wurde ingame nur kurz von Chuang An genannt. War im hohen Ruf bei Volk und Hof, litt aber unter zunehmender Senilität. Er hätte ein Slapstick-Charakter werden soll, um das ganze Ernste wieder etwas aufzulockern und sollte der Anspielcharakter für Zhào Làn sein und ihren Pakt mit den Elementen und den Sternen. Verlor an Bedeutung hatte nur die Hintergrundbedeutung.
Qiānbēi IrindiilVertreter der elbischen InteressenDer Hintergrundcharakter für Hong. Dieser Elb nahm den Kaisertod als Chance wahr und interessierte sich nicht wirklich dafür, wer der Mörder war, auch wenn er ihm eine Auszeichnung verliehen hätte. Der Elb war ein Stück weit der Revolutionär, der bessere Zeiten predigt und dabei die schlimmsten Taten begeht. Er hat sich seiner Kultur manchmal erwehrt, manchmal hat er gemeuchelt, vielleicht war er sogar an Vergewaltigungen beteiligt. Er war ein Elb, der glaubte, dass der Zweck die Mittel heiligen würde. Hatte zuerst also nur eine kleine Rolle, um Hong zu bestärken, aber durch das fabelhafte Gespräch mit Xu wurde immer mehr draus. Interessierte sich nur für die Freiheit der Elben und ordnete ihr alles unter. Er wäre aber ein Weg für einen Ausbruch gewesen. Hätten ein paar der Denunzianten für Hong plädiert und sie um Hilfe gebeten, er hätte versucht sie zu befreien. (Dazu wären dann Boss und Deng Di als wohlwollende NSCs notwendig gewesen und die Geschichte hätte einen ganz anderen Lauf genommen).
Trebor HarqarGeneral aus Poiqên, Vertreter der zwergischen InteressenTrebors Aufgabe war eine philosophische, in dem er versucht hätte anhand des hl. Augustinus Krieg zu rechtfertigen. Die Frage, was ist ein gerechter Krieg, die hätte er aufgeworfen. Er war als Charakterfragment auch dazu gedacht, die reelle Bedrohung eines Krieges zu bemessen. Alle sprachen schwammig vom Krieg, Trebor hätte Zahlen und Fakten gehabt. Aber keiner von euch wollte Krieg, also verlor er an Bedeutung. Die zweite Funktion wäre eine Anspielmöglichkeit für Lu gewesen, da ich Trebor zum Weggefährten des von Lu Chieng Gefoppten machte. Das kaum wegen Fortschritt und Zeit nicht mehr zum tragen. Spielte für die Geschichte weiter keine große Rolle, man hätte ihn aber mit dem Elben für Ausbruch- und Autonomieversuche begeistern können und somit zum Zerfall des Reiches beitragen können.
Schimmerpelz LiVertreter der orkischen InteressenEin philosophisches Charakterfragment. Schimmerpelz war verhärmt, verkrüppelt und dazu ein Ork, etwas was in Chuang nicht gut ankam. Schimmerpelz war Ausdruck meiner Beschäftigung mit Emanzipationsbewegungen und hätte dahingehend diskutiert. Für mehr habe ich ihn nicht eingeplant. Ich hatte vor ihn weiter auszubauen, aber dazu ist es nie gekommen.
Zhuge YínSchatzmeisterSehr grobes Charakterfragment, welches für eine Kapitalismusdebatte vorgesehen war. Alle Debatten standen ja unter dem Stern des Environmentalism, das wäre eine davon geworden. Ansonsten hätte er bei der Aufklärung helfen können, was es am Hof für Einkäufe und Spielereien gibt und so einiges über die Höflinge preisgeben können, was jenen peinlich gewesen wäre.
Han HaoProviantmeisterSollte der Kontakt von Sun werden, wurde aber wegen Suns geringer Zeit nicht weiter ausgearbeitet. War ein freundlicher, alter Mann, der einfach ein bisschen Licht in das dunkle Verließ hätte bringen sollen.
ZázhǒngVertrauter des KaisersZazhongs Auftritt war denkbar kurz. Er war tatsächlich der Liebhaber des Kaiser und der Kaiser seine große Liebe. Zazhong war das Sinnbild eines Romantikers und war dafür da, um die Person des Kaisers exakt zu beschreiben. Allerdings hatte er ein sehr sanftes Gemüt und trauerte noch schwer über den Verlust seiner großen Liebe. Er sollte die philosophische Debatte über Liebe in ihren vielen Facetten widerspiegeln. Von dem, was viele als normal wahrnehmen, über Homosexualität bis zu Vaterlandsliebe und Liebe zur Natur. Er glaubte, dass einer der Brüder der Mörder war, weil sie ihren Vater hassten und wussten, dass er Zazhong wahrscheinlich so sehr liebte, wie Zazhong ihn.
Ii TsuyoshiGeisel des Hofes aus Xian*Die junge Geisel sollte Mako anspielen und euch über Shazi berichten, was sie auch getan hat. Sie war auch als möglicher Freund der Charaktere gedacht, solanger er nicht wie ein Kind behandelt würde. War schnell eingeschnappt und verärgert, vor allem war er verbittert, weil er von Freiheit träumte und Shazi ihm zeigte, dass Freiheit eine Illusion sei. Das hat der Junge nie verdaut. Er suchte dann bei Gleichgesinnten - euch - die Chance, sich als Gefangener wieder aufzubauen. Aber die meisten suchten den Unterschied, nicht das Gemeinsame, so fühlte Ii sich wieder ausgestoßen und verließ euch im Ärger. Er suchte Anschluss und einen Weg in die Freiheit. Das besondere an ihm war, dass er Shazi weitestgehend durchschaut hat, weil sein kindliches Gemüt nicht auf die Tricks der vollständig abgeschlossenen Sozialisierung reinfiel. So war es konzipiert, dass Ii an der Schnittstelle zwischen Sozialisierung nach Chuang und verblassender kindlicher Ehrlichkeit angesiedelt war. Wie es angekommen ist, kann ich natürlich nicht sagen. :)
Gebrüder GanKrieger des Generals des NordensDie Gebrüder Gan sollten ein anderen Konzept von Kampfthread einführen. Ich habe die Erkenntnis gemacht, dass Spieler, sobald sie Initiative würfeln, auf Regelmodus umschalten und die Spielwelt kaum noch wahrnehmen, sondern nur noch eigene Werte und die Werte des Gegners. Das regt mich immer auf, konnte ich aber bis heute nicht bekämpfen bei D&D. Deswegen gibt es für mich auch Systemwechsel bald. Ansonsten waren die beiden dicken Jungs als spaßige Abwechselung zu den ganzen ernsten Themen und zur Philosophie gedacht. Spielten für den Mord selbst keine große Rolle.
* So nennen die Chuang das Land, das Land selbst trägt einen anderen Namen.

Es ist doch deutlich länger geworden. Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen.
An offenen Szenen hatte ich nicht viel, weil das nicht auf meinen Stil zu leiten passt. Ich baue - ich nenne sie - Weggabelungen. Das heißt, ich plane Anfang und ein sehr grobes Ende (oder wie ihr Enden) eines Szenarios und Meilensteine, die vorkommen. Dazwischen lasse ich mich von den Ideen meiner Spieler und die Konsequenzen ihrer und meiner Beiträge leiten. Wenn die Entscheidungen und Ideen so sind, dass meine geplanten Enden nicht mehr passen, dann verändere ich es anhand des Geschehenen und justier natürlich nach, ich verbinde also die Weggabelungen zu einem Straßennetz, sofern das im Rahmen der Logik möglich ist. Das heißt, es gibt unzählige Pfade, die hätten begangen werden können, aber keiner, bei dem ich sagen muss, dass sie ingame nicht ausreichend vorgekommen wäre. Zumindest was die wichtigen Punkte des Spiels angeht.

Die Kleinigkeiten kannst du in der Tabelle nachlesen. Ich hätte gerne noch mehr philosophische Themen angespielt oder ein paar Charaktere ausdifferenziert. Aber ich habe am Anfang zu viele Charaktere geplant, sodass dies nicht möglich war. Deswegen habe ich immer mehr an die aristotelischen Theaterlehre gehalten und Zeiteinheit versucht weitestgehend zuhalten (normalerweise alles in 24h, bei mir waren es zehn Tage) und Handlungseinheit (Ich habe keine Nebenhandlungen eröffnet, weil das im ORPG immer in die Hose gehen, wenn sie sich wegentwickeln. Wenn es Nebenhandlungen gibt, führen sie wieder zur Haupthandlung.). Ihr konntet also rufen, wen ihr wolltet, aber es war wahrscheinlich, dass das Gespräch um den Fall gehen würde. Selbst wenn es Spiel war, wenn es Philosophie war oder formelle Politik, das dargestellte Thema war im weitesten Sinne das Schicksal des Reiches und der Mord, sowie die Rolle des Narren. Übergeordnet spiegelte sich immer wieder das Thema der Umwelt und Natur wieder. Schlussendlich habe ich dann aus der klassischen Theaterlehre noch die Ortseinheit dazugenommen. Das war für dieses Szenario echt gold wert.
Was tatsächlich aber offen geblieben ist, und mir leid tut, ist natürlich, dass du ein Talent mit Anführen umsonst gewählt hast, weil ich den NSC nicht mehr eingebaut habe. Das ist wirklich offen geblieben, neben dem Anspielen der Hintergründe der Charaktere, wo eigentlich nur Hong und du wirklich Aufmerksamkeit bekommen habt und die anderen Spieler nur mit Abstrichen.

Dir ist sicher aufgefallen, dass ich nicht geschrieben habe, was aus den Charakteren nach Spielende wirklich wird. Darüber habe ich mir nach dem Ende keine wirklichen Gedanken mehr gemacht, denn ich wollte das nicht. Ich wollte, dass die Spieler vielleicht einen Gedanken über haben und sie fragen: Was könnte wohl aus ihm geworden sein? Und wenn es nur ein Gedanke ist, den sie für sich haben. Dasselbe gilt ja auch für eure Charaktere.

Erlaube mir zum Abschluss, für meine Inspirationsquellen einen separaten Beitrag zu verfassen, sobald es mir möglich ist.

Menthir :)
« Letzte Änderung: 21.05.2012, 01:55:47 von Menthir »
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