Unter Zuhilfenahme einer klassischen Räuberleiter, die Inigo dem Blondschopf dankbarerweise zur Verfügung stellt, erklimmt Zekh rasch das Eisentor, bis er an dessen oberen Ende angelangt und sich bis zu einer Schweißnaht vorarbeitet. 'Soviel zum einfachen Teil', sagt er zu sich selbst, während er alle seine in den Händen zur Verfügung stehende Kraft in seinen Fingerspitzen konzentriert und sich an je einem Schrauben, welche vieleicht maximal einen Zentimeter aus der Wand herausstehen mögen, festzuhalten. Sein Gewicht langsam verlagernd stellt er jetzt auch seine Füße auf die Schrauben und siehe da, seine Kräfte reichen aus. Schraube für Schraube zieht er sich nach oben, jede Muskel seine Körpers bis aufs Äußerste angespannt. Nur eine falsche Bewegung mit seiner Hand, einmal zu schnell das Gewicht verlagern, ein Fehlgriff ... und er würde unsanft wieder im Sand bei seinen Leuten landen. Tatsächlich aber bahnte er sich seinen Weg immer weiter. Die zeitlupenhafte Bewegung auf einer scheinbar glatten Oberfläche lässt ihn wie eine Spinne erscheinen, welche sich in ihrem Netz langsam aber sich den Weg zu der gefangenen Beute bahnt. Oben angekommen finden seine Hände festen Halt an der Kante... "Das schwerste wäre geschafft, jetzt nur nicht an den Messerchen verrecken." Nachdem er sich einige Zeit genommen hat um die genaue Lage und Position der rostigen Säbel und des dahinterliegenden Stacheldrahtes zu betrachten um einen möglichen Weg hindurch auszumachen hangelt er sich einige Meter seitwärts wo er eine schmale aber nicht unüberwindbare Passage zu sehen glaubt. Noch einem alle seine Kräfte in seinen Körper mobilisierend stößt er sich mit Händen und Füßen ab um durch die Säbel hindurch und über den Stacheldraht hinüber zu gelangen. In der sprunghaften Bewegung wendet er seinen Körper seitwärts durch die Klingenbewährte Barriere um schließlich verkehrt herum, mit dem Rücken zum Boden gewandt, über dem Rand der Grube zu verschwinden, wie durch ein Wunder ohne jeglichen Kratzer. "Ha, ich bin oben", lacht der Blondschopf lauthals. "Kommt ihr nach?"
Merice, der das ganze direkt vor der halb offenen Türe verfolg hat, wendet seinen Blick jetzt abermals auf die Türe und den dahinterliegenden, gebogenen Tunnel. Das Heulen kommt immer näher, jetzt vermischt mit klopfenden... nein tapsenden Geräuschen...die ebenfalls lauter werden und näher kommen. Ihm wird klar, dass es sich hier nicht um ein einziges verwirrendes Heulen handelt, sondern um ein sich überlappendes, abwechselndes und wetteiferndes Geheule, als würde jemand bereits jetzt darum ringen wer der erste sein darf.
"W...was kommt da?" wirft der etwa 30 jährige Mann am Rande der Grube fragend ein. Er hat bisher nur wirres geplapper von sich gegebenen. Es ist wohl sein Überlebensinstinkt oder die nachlassende wirkung der Drogen sein, der seinen Verstand jetzt wieder klarer werden lässt, doch er greift instinktiv um sich um sich zu bewaffnen, auch wenn es nur ein Stein ist...