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Autor Thema: Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz  (Gelesen 36008 mal)

Beschreibung: Das Böse feiert seinen Einstand

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Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #15 am: 19.10.2010, 15:13:32 »
Die Anspannung fällt auch von Redril ab. Ehrlichkeit öffnet manchmal alle Wege.
Zuallererst erledigt er den geschäftlichen Teil, bevor er sich weiter um seinen Ziehvater kümmert.
"Ghart und ich würden gerne ein Zimmer und ein Bad hier nehmen - ich zahle auch großzügig dafür. Doch ich fürchte die Reise hierhin war überaus anstrengend und auf Gesellschaft müsste ich heute Abend wohl leider verzichten. Wenn ihr habt, würden ich und Ghart auf jeden Fall schonmal einen guten Tropfen kosten. Wie schauts mit richtigen Rum aus?"
Fragend blickt der Psioniker den Zwerg an, er ist gewillt dem Zwerg die Getränke und Übernachtung zu zahlen.
"Nach dem Bad müssten wir jedoch noch in die Stadt einige Sachen erledigen." Traurig denkt Redril an seine Pflicht einer Familie vom Tod eines Angehörigen berichten zu dürfen. "Ein Doppeltes Glas Rum bitte."

Dann geht er auf seinen Ziehvater ein: "Nun auch wenn ich die erlesen Qualität dieses Gebäudes sehe, fürchte ich dass sich soetwas wohl eher nicht bis Sharn herumspricht. Und es dort auch nähere Etablissements gibt - wenn sie auch bestimmt nicht so gut sind, wie dieses." Obwohl Redril den Ort lobt ist klar, dass er momentan kein Interesse daran hegt selbst eine Gefährtin für Gold zu finden.
Dann fragt er die entscheidende Frage, deren Antwort er fürchtet: "Nun, der Besitzer des Notizbuchs hörte auf den Namen Thinharat und war ein Kalashtar." Grob beschreibt er das Äußere, dann wartet er auf eine Antwort während er vorsichtig am Rum nippt.
« Letzte Änderung: 19.10.2010, 15:17:44 von Kayman »

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #16 am: 19.10.2010, 15:35:44 »
Der Halbelf schaut Redril überrascht an. Sein Blick wandert langsam hinüber zu seinen Freunden, die zuvor ebenfalls ungläubig zu dem Psioniker geblickt haben. Plötzlich brechen alle drei in schallendes Gelächter aus, insbesondere das Mädchen kann sich gar nicht mehr fassen, und nach einigen Augenblicken sind ihre Augen umgeben von Tränen und blauer Schminke, die ihre Wangen herunterlaufen. "Ein...ein...ein Zimmer!", versucht sie immer wieder zu sagen, doch bricht nur noch mehr in Lachen aus. "Nein...ein...hahaha!"

Nachdem sich alle gefasst haben, lehnt sie sich herüber zu den drei Helden. "Nein nein, das hier ist ein Tanzlokal und ein...Bordell!", fügt sie flüsternd hinzu. Der Halbelf schiebt die drei Gläser mit Rum über die Theke, immernoch grinsend. "Nein, Ihr könnt hier kein Zimmer nehmen. Wir haben lediglich die Zimmer der Mädchen, und wenn Ihr diese nicht bucht, habt Ihr auch kein Zimmer. Ganz einfach. Aber auch sonst...Es ist nicht üblich, dass die Kunden hier bei den Mädchen übernachten. Sie erledigen, was sie erledigen wollen, und zischen wieder ab", sagt er, und schüttet sich noch einen Kurzen in den Rachen. "Spötterkind, Ihr macht mir Spaß!"

Dann hört er sich Redrils Fragen an. "Thinharat?", wiederholt er verblüfft, während er eine Schüssel mit Salzgebäck auf den Tisch knallt. "Nee. Nie gehört. Und was soll'n ein Klashtakar hier machen? Sind das nicht diese besessenen Menschen von jenseits der Meere? Hab' noch nie einen hier drin'n geseh'n."
Das Mädchen wird hellhörig, als Redril die ferne Stadt der Türme erwähnt. „Shaaaarn, ja?“, sagt sie langgezogen, und beugt sich mit einem Kussmund herüber. „Oh, wie würd‘ ich dort gern‘ mal hinnn!“, säuselt sie, und hat sichtliche Mühe, nicht vom Hocker zu fallen, und nur ein schneller Griff ihres Begleiters um ihre Brust verhindert, dass sie umkippt.

Der Halbelf geht unterdessen hinüber zum Fenster und wirft einen schnellen Blick hinaus.  "Hm. Beim Wanderer", flüstert er nachdenklich. "Is‘  schon spät, oder? Sieht aus als wäre Mittag schon vorbei." Er schlurft zurück hinter die Theke und spült ein paar Gläser, welche sich mittlerweile angesammelt haben. „Ich heiß‘ übrigens Harry. Sagt, seit wann seid Ihr in der Stadt, dass Ihr noch kein Zimmer habt? Ich kann Euch eins empfehlen, wenn Ihr wollt. Gar nich' weit, so dass Ihr die Vorzüge von Rotstein genießen könnt, wenn Ihr wisst was ich mein‘!“
« Letzte Änderung: 19.10.2010, 15:47:37 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #17 am: 19.10.2010, 19:33:58 »
Der Zwerg freut sich darüber, dass Redril ihm einen Schluck Alkohol organisiert. "Ein durchaus weiser Zug. Das sollte die Unterredung erleichtern.", stellt der Zwerg in Gedanken fest und blickt sich in dem Lusthaus etwas um, behält die beiden Männer durchaus im Blick.
Schließlich driftet der Zahnlose in Gedanken doch etwas ab, denn als der Rum eingeschenkt wird, muss er nicht nur an seine Ohnmacht vor der Befragung der Attentäterin denken, was sein Gesicht ein wenig grimmiger wirken lässt, sondern er muss auch daran denken, wie dieses Abenteuer überhaupt begonnen hat.
Er saß in einer verrottenden Spelunke und jemand versuchte ihn mit Alkohol auszutricksen und so sind er und dieser merkwürdige Junge namens Cadres an die Karten der Zugfahrt gekommen, auf welche Ghart sich einfach eingelassen hat. Es ist eine Chance gewesen, viele Kilometer auf unerwartetem Wege zwischen sich und seine Vergangenheit zu bringen, die der Clanlose nur zu gerne ergriffen hat. Auch wenn er diesen Cadres wohl nie wieder sehen wird.
Während er den Rum leicht im Glas schwenkt, denkt er unwillkürlich daran, dass auch in solch einem Laden der Alkohol mit allerlei Fusel und anderen Mittelchen erweitert worden sein könnte.
Das ist jedoch nichts, was Ghart abhält diesen Schnaps zu trinken, schließlich wird Redril dafür bezahlen und der Trunk in solch einem Laden wird beileibe nicht günstig sein. "Der Rum sollte also besser schmecken.", beschließt der Zwerg, dessen Gesicht sich bei diesem Gedanken erhellt.

Dann trinkt der Zwerg den Rum und setzt das Glase in aller Ruhe ab. Er unterdrückt sogar einen wohligen Rülpser, denn dies ist Redrils Unterredung und anhand Redrils Reaktion und den Worten, glaubt Zwerg erahnen zu können, dass es um etwas Persönliches geht, welches er nicht mit schlechtem Benehmen stören sollte. Er hält sich vornehm zurück und wartet darauf, was er im Laufe dieses Gespräches noch über Redril erfahren würde. Die Wahl der Unterkunft ist dem Zwerg relativ gleich, solange er sich dort waschen kann und es dort Alkohol gibt, ist er zufrieden.

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #18 am: 20.10.2010, 01:00:01 »
Dayn ist so froh seinen Stiefvater zu sehen, dass es ihm fast die Tränen in die Augen treibt. Mit einem seeligen Lächeln auf dem Gesicht geht er in die Hocke und erwiedert die feste und liebevolle Umarmung seines Stiefvaters. "Es war erst eine aufregende und dann mit einem Schlag sehr schreckliche Fahrt, Vater. Sharn ist eine Stadt voller Wunder und natürlich habe ich habe die Pläne, die du wolltest besorgt.", Er zögert kurz und fährt dann fort, "Bis dahin war alles wundervoll, nur die Fahrt mit der Blitzbahn zurück war....". Dayn erzählt Graltor alles. Die Begegnungen mit den beiden Assasinen....von den Mordopfern und den Personen mit denen er Seite an Seite gekämpft hat und geblutet hat. Er zeigt ihm die jetzt wieder verheilten Stellen an denen er vom ersten Assasinen verletzt  wurde.

Natürlich erzählt Dayn auch von dem Hilfegesuch des Drachenmal-Hauses und seiner Zustimmung falls sie ihn entsprechend entlohnen würden.
Nichts lässt der junge Magieschmied aus in seinen Erzählungen aus. Er versucht so gut es geht zu erklären wie die Befragung der zweiten, weiblichen Assasine ihn innerlich zerissen hat und erzählt Graltor von dem Urteil welches über sie gefällt wurde. Nachwievor ist es Dayn anzusehen wie unwohl er sich fühlt und was für einen schalen Beigeschmack für ihn dies alles hatte. Auch wenn die Attentäterin so oder so eine schwere Strafe hätte verbüßen müssen....unter Umständen sogar den Tod... so fühlte er sich wie Richter und Henker zugleich, obwohl er nicht beim Verhör der Attentäterin mitgewirkt hatte.

Nachdem er auf diese Art und Weise sich das erlebte vom Leib geredet hat, greift er nach der ledernen Pergamentenschutzrolle und überreicht sie seinem Ziehvater. "Hier die Pläne Vater... du weißt sicher, dass ich meine Neugierde nicht zügeln konnte und die Pläne studiert habe. Irgendetwas stimmt damit nicht. Es sieht so aus als wäre ein zweiter Plan...ich glaube ein Bauplan ist auf recht geschickte Art und Weise in die Skizzen eingeflochten. Ich hatte aber leider noch nicht genug Zeit mich mit den Plänen weiter zu beschäftigen."
Müde lässt sich Dayn auf einen der Stühle der Werkstatt fallen und blickt seinen Vater mit offenen Augen an. Er fühlt sich nun irgendwie besser nachdem er Graltor all dies erzählt hat.

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #19 am: 20.10.2010, 11:31:56 »
Achselzuckend nimmt Redril das Gelächter hin. "Dann werden wir wohl nach dem Getränk erst einmal ein Zimmer organisieren müssen." Auch Redril nimmt einen großen Zug und spührt ein wohliges Kribbeln im Bauch.
Freundlich fügt er danach hinzu: "Wenn ihr uns den Weg beschreibt wäre das durchaus eine Hilfe. Wir sind erst vor wenigen Minuten hier angekommen." Mühsam nur kann er die Enttäuschung ertragen, doch die Hoffnung dass vielleicht seine Frau etwas weiß, gibt Redril die Kraft diese hinzunehmen. Zügig leert er das Glas und greift in seinen Beutel mit dem Gold. "Wieviel kosten uns die Getränke?"
Dann erhebt er sich müde und wendet sich an Ghart. "Was meint ihr Ghart, jetzt ein herrliches Bad?"

Als sich der Halbelf vorstellt neigt Redril kurz den Kopf. "Es war eine Freude euch kennenzulernen Harry. Wenn ihr wollt könnt ihr mich Redril nennen." Dann hebt er den Rucksack auf und macht sich langsam aufbruchsfertig. Bevor er jedoch gänzlich geht, dreht er sich nochmal zu Harry um. "Könntet ihr mir vilelleicht noch einen Gefallent tun? Würdet ihr eure Mädchen fragen, ob sie schonmal etwas von Thinharat gehört haben. Oder jemand auf den diese Beschreibung passt getroffen haben? Oder mir später die Gelegenheit dazu geben?"
« Letzte Änderung: 20.10.2010, 13:39:42 von Redril »

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #20 am: 20.10.2010, 14:49:20 »
Ghart blickt sich in dem Raum um, irgendwie könnte bei ihm hier keine Stimmung aufkommen, aber vielleicht kommt sowas auch erst mit der Nacht. Diese kalten Metallstangen, ohne Verzierungen und dergleichen, wirken nur lustlos in den Raum gesteckt, so empfindet es zumindest der Zwerg. Und dazu dieser ganze Kitsch, der in Ghart keinerlei Sehnsucht weckt. Obgleich sich der Zahnlose sicher ist, dass eine Werbetafel einer Brauerei schon so einige Sehnsüchte in ihm wecken würde. "Diese Einrichtungsart wird schon ihren Zweck haben. Mir fehlen die Stempel[1] und die Verteidigungsballisten. Haha."

Ghart genießt noch das leichte Nachwirken des Rums, während Redril den Aufbruch beschließt, welchen den Zwerg abnickt. Ein schönes Bad, es wird wirklich langsam Zeit, denn so langsam nimmt sogar Ghart an seinem eigenen Geruch Anstoß. "Und dann ein schönes, frisch gezapftes Bier oder noch besser, ein frisch gebrautes Zwickel..."
Der Zwerg macht sich schon Hoffnung auf einen trinkreichen und angenehmen Abend, als ihm einfällt, dass sie ja noch die Leichen wegbringen müssen, weshalb er dann mit Redril zusammen auch das Etablissement verlassen will, sobald sie eine Wegbeschreibung haben.

Während er auf Redril wartet, der noch eine Frage an diesen Harry hat, was Ghart wortlos zulässt, geht er zum Fenster. Er schaut sich nochmals die Straßen der Stadt an, um festzustellen, dass eine Verteidigung dieses Ortes nicht sehr einfach sein wird, sollte es tatsächlich zu einem Angriff, welcher Art auch immer, kommen. Für einen Moment vergisst er darüber sogar seine eigenen Sorgen, seinen Durst auf Bier und seine Schmerzen.
"Das ist alles ziemlich krude hier. Die Menschen bauen, als würden sie morgen weiterziehen und richten sich hier ein, als sollen Generationen hier ihr Leben verbringen. Manchmal verstehe ich dieses Volk nicht." Ghart dreht sich im Kreis und zeichnet sich die besonders gefährdeten Stellen in seiner geistigen Karte ein, die er sich Stück für Stück mit seinen Eindrücken zusammenfügt. "Ein innerer, fast zu schützender Stadtkern, der Rest zum Abschuss freigegeben. Sie machen sich wenig Gedanken um die Verteidigung ihres Ortes. Sie genießen den Überfluss und verachten, nein, ignorieren die Gefahr. Man kann am Baustil erkennen, wie die Menschen denken."
Ghart geht schon einen Schritt von der Tür weg. "Also müsste man bei einem Angriff sich zurückziehen in die Stadtmitte. Aber wahrscheinlich sind die militärischen Fähigkeiten der Bewohner so ausgeprägt, wie der Zustand ihrer Wehr."
Ghart legt den Zeigefinger grübelnd an seine Lippen und blickt sich nochmals um. "Die Gebäude sind noch nicht alt. Die Trauer um sie wird nicht so groß sein. Sie haben sie selbst so gestellt. Obwohl...nein! Sie denken ja nicht wie Zwerge. Sie werden sie sinnlos verteidigen." Dann seufzt Ghart und kommt zu dem Entschluss, dass man einem Angriff nur begegnen kann, wenn man die kleine Stadt offen lässt und seine Bewohner in Sicherheit bringt. "Doch davon wird sich niemand überzeugen lassen. Eine Schande, wenn die Stadt wirklich dem Untergang geweiht sein sollte, und man dann auch noch die Bewohner sterben sieht, weil sie diese wehrtechnisch offene Kloake nicht verlassen wollen."
Ghart nickt entschlossen, ein Zeichen für sich selbst. Es ist umso wichtiger, dass sie diesen Fall lösen. In dieser Stadt kann man sich nämlich nicht zurückziehen und darauf warten, dass die Gefahr vorüberzieht. Das ist in zwergischen Städten so viel leichter...
 1. Stützpfeiler im Bergbau
« Letzte Änderung: 21.10.2010, 15:21:39 von Ghart »

Remus

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #21 am: 20.10.2010, 19:54:34 »
Remus ist die Stadt nicht besonders geheuer. Die dicht aneinander gedrängten Gebäude die beständig das Gefühl erwecken näher zu kommen und dazu der Gestank der vom Unrat auf den Straßen zeugt, sowohl der lebende als auch weggeworfener Abfall. Remus riecht den schleichenden Tod förmlich, der die Geister der Stadtbewohner langsam zerfrisst.

Seid der Ankunft in Sayandras Garten ist Renja nervös und sie schleicht ständig um Remus Beine und blickt sich hecktisch um. Sie war schon öfter in Menschenmengen unterwegs und doch scheint sie unruhiger zu sein als sonst. Ganz so als spüre sie die Veränderung die der Stadt bevorstehen wird.

In einem ruhigen Moment nutzt Remus die Möglichkeit, Ghart und Redril auf die Geschehnisse anzusprechen.

"Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht, ich werde auf jeden Fall Sayandras Garten helfen in dem wir versuchen diese Bedrohung abzuwenden. Meine persönlichen Ziele werde ich in diesem Falle zurück stellen, die Nachricht die ich überbringen soll ist nicht so dringend. Statt dessen wollten wir schnellsmöglich mit der Stadtgarde sprechen, wobei ich wenig Hoffnung habe, das man uns Glauben schenken wird."

« Letzte Änderung: 21.10.2010, 11:41:04 von Kayman »

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #22 am: 21.10.2010, 12:13:07 »
Harry blickt Redril verdächtigend an. Seine Augen sind zusammengekniffen, erneut hat sich eine Falte auf seiner Stirn gebildet. „Vor wenigen Minuten sagt Ihr?“, sagt er leise, fast flüsternd, Redrils andere Fragen ignorierend. „Seid...Seid Ihr mit der Karawa-“

Harry kann seinen Satz nicht vollenden, denn die Tür zum Lokal schwingt erneut auf. Ein Halbling betrifft etwas abgehetzt den Raum, und Harry schaut ihn entgeistert an. Er ist edel gekleidet, hat schwarzes Haar und er trägt eine stattliche Rüstung, glänzend und gepflegt. An seinem Gürtel hängt ein, zumindest für die Anwesenden, zierlicher Streitkolben, der wie gemacht zu sein scheint für die kleinen Hände des Halblings.

Ein Hauch von Unverständnis liegt auf Harrys Gesicht, und sein Mund schließt sich mehrere Male, bevor er schließlich laut spricht. „Hey! Euch kenn ich doch! Was habt Ihr hier schon wieder verloren?“
« Letzte Änderung: 21.10.2010, 12:59:08 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #23 am: 21.10.2010, 12:46:20 »
Dayn:

Der Zwerg schaut seinen Ziehsohn mit betroffenen Augen an. Er fasst ihm an den Arm und drückt seine Schulter. „Dayn, das ist...schrecklich! Düstere Mächte...“ Er schüttelt den Kopf. „Du bist ein guter Junge Dayn, und wenn du dich berufen fühlst, in den Dienst von Haus Orien zu treten, werde ich dir meinen Segen geben im Namen aller Clans. Du bist ein fähiger Magieschmied. Die Ermittler werden deine Fähigkeiten sicher brauchen können. Doch versprich mir eines, Dayn: Sei bitte vorsichtig. Nur die Göttliche Heerschar mag wissen, welche dunklen Schatten ihre fauligen Finger nach unserer Stadt ausstrecken...“

Danach widmet er sich den Plänen, die er mit sicht- und spürbarer Neugierde an sich nimmt – oder gar reißt? Dayn spürt eben von Zeit zu Zeit, dass sein Ziehvater nach allem ein Zwerg ist, und manchmal könnte er meinen, dass Graltor ein entfernter Verwandter der Kundaraks sei. „Faszinierend, Dayn, ganz faszinierend. Ja, ja ich sehe die Linien...allerdings...verstehe ich den Zusammenhang nicht. Ich muss sie...studieren, ja. Eigentlich habe ich die Pläne für einen befreundeten Forscher im Institut besorgt...doch...ich denke ich werde sie noch ein wenig behalten. Was meinst du? Es kann nicht schaden, davon eine Kopie zu machen, oder?“
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #24 am: 21.10.2010, 17:05:58 »
Es ist in zwergischen Städten so viel leichter auszuharren, weil das ganze Denken der Zwerge nur Verteidigung und Ausweichen kennt. Auch Ghart kann sich davon nicht freisprechen, ist er doch im Herzen auch ein Verteidiger, doch sieht er im Gegensatz zu seinen vielen Brüdern die Schwächen und die faulen Stellen in der zwergischen Gesellschaft. "Doch wer glaubt schon dem axtschwingenden Handlanger der Rätin?", denkt der Zwerg bitter an die Beleidigungen, welche Fragon und seine Schergen ihm immer wieder an den Kopf geworfen haben und jetzt, hinter seinem Buckel, noch immer werfen werden. Der Zwerg ballt die Faust ein wenig und will sich gerade tiefer in diese Gedanken stürzen, sich endlich den dunklen Gedanken für einen Moment stellen, denn die momentane Situation lässt aufgrund ihrer wachsenden Gefahr solche Gedanken zu, nein, sie möchte Ghart dazu zwingen, sich mit den eigenen Gedanken auseinanderzusetzen, ehe ein feindlicher Attentäter oder eine Fäulniskreatur doch über ihn triumphiert, doch Harrys gestotternden Worte über die Karawane, lassen Gharts Gedenken wieder in das Jetzt und Hier einkehren, weshalb er sich ruckartig auf den Stiefelabsätzen umdreht, das Fenster Fenster sein lässt und die Gedanken wie einen Schwarm Fliegen verscheucht.

Eigentlich will er Redril das Sprechen überlassen, aber irgendwie kann er das nicht, er muss sich einfach dazwischen drängen. "Außerdem hat er seine persönlichen Fragen abgeschlossen. Es geht jetzt um unsere Karawane.", innerlich verteidigt sich Ghart vor sich selbst, dass er jetzt selbst einen Teil der Initiative ergreift. Doch zuerst blickt Ghart auf den kleinen Halbling mit seinem mickrigen Streitkolben. Dann wirft Harry wieder ein paar Worte ein. Das lässt den zahnlosen Zwergen kurz stutzen, ihn gar die rechte Augenbraue in die Höhe ziehen. "Ein Edelhalbling? Na sowas...", murmelt er und schüttelt kurz den Kopf, als er nochmals auf diese Miniatur von Streitkolben blickt.

Er lässt den Halbling jedoch Halbling sein und wendet sich wieder dem schmierigen Halbelfen zu. "Ja, das sind wir. Gibt es dabei 'nen Grund zu stottern wie ein Kriegsgeschmiedeter mit Kopfschaden?" Die Frage ist an sich barsch, jedoch lacht der Zwerg dabei erheitert, obwohl die Frage immer noch ernst gemeint klingt. Irgendwie ist dieser Harry ihm letztendlich ein Rätsel, ein Elfenblut mag ihm gar nicht in dieses Viertel passen, dann blickt Ghart allerdings abermals auf die kitschige Einrichtung und muss erkennen, dass es vielleicht doch zu ihm passt. Gharts Frage soll zudem deutlich machen, dass der Zwerg es hören möchte, sollte es ein Problem damit geben. Des Kruzifere[1] Reaktion beunruhigt den Zwergen sogar ein wenig, da er eben noch den betrunkenen Schalk im Nacken gehabt hat und nun den Verängstigten spielt. Eigentlich darf er noch gar nicht so viel von der Karawane wissen, was beunruhigt ihn also so? Der Zwerg kneift die Augen aufmerksam zusammen und achtet darauf, ob nicht noch mehr in die Taverne kommen. Der Halbling ist in dem Moment, in dem die Frage gestellt worden ist, erschienen. Es ist also möglich, dass er, trotz dieser Frage seitens des Halbelfen, zu eben jenem gehört. Auffordernd schaut Ghart den Halbelfen an und versucht dafür zu sorgen, dass dessen Aufmerksamkeit beim Zwergen bleibt und nicht bei dem Halbling. "Was ist das Problem daran?", wiederholt jetzt etwas forscher.
 1. Kreuzblütler, also Mischling. Hier stellvertrend für den Halbelfen

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #25 am: 21.10.2010, 23:44:56 »
Redril schaut den Halbelfen erwartungsvoll an. Doch zu seiner Verwunderung ist der Informationsfluß plötzlich gestoppt, als der Wirt erfährt, dass sie mit der Karawne angelangt sind. Außer das wir spät dran sind, kann er doch gar nichts wissen. Was geht hier vor?

Noch während Redril sich auf diese Reaktion einstellen will, wird sein Gedankenfluß unterbrochen. Was will der Halbling hier? Er wird wohl kaum ein zahlender Kunde sein. Während Redril den Halbling mustert ergreift Ghart das Wort.
Eine Belanglosigkeit dieser halbe Mensch. Kümmer dich um den fast Elfen. Der Gedanke gefällt Redril überhaupt nicht. Es klingt etwas feindseliges mit darin, nur weil sie keine Menschen sind.

Dann reißt er sich zusammen, nickt erst dem Halbling zu und schenkt Ghart dann ein Lächeln während er antwortet: "Ja, Ghart hat Recht. Wir sind mit der Karawane gekommen. Wo liegt euer Problem damit?"
Erneut spührt Redril ein ziehen im Magen und irgendwie fürchtet er die Antwort. Il-Yanalah! Das kann doch nicht sein. So viel Pech in so kurzer Zeit.

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #26 am: 22.10.2010, 17:28:41 »
Sie war den ganzen Weg in die Elendsviertel gerannt und holte etwas Atem in einer schmalen Seitengasse. Sie sah sich nach neugierigen Augen um und als sie sicher war, unbeobachtet zu sein, holte sie die braune Geldkatze des Händlers hervor. Das Katzenleder war neu und gut gefettet und war schwer genug, um eine gute Summe enthalten zu können. Scarlet hasste die Art, aus Katzen Geldbeutel zu machen. Schon aus diesem Grund hatte sie dem Händler die Geldkatze mit Freuden abgenommen.
Scarlet pfiff erfreut, als zwei goldene und einige silberne und bronzene Münzen aus dem Beutel rollten. Es bereitete ihr unheimliches Vergnügen, sich vorzustellen, wie der dickbäuchige, schweinsgesichtige Mann gerade im Lokal seinen Wein bezahlen wollte und sein Geld nicht fand. Für sie war es ein guter Bruch gewesen und wo diese Münzen herkamen, waren sicher noch mehr zu holen. Schade, dass der Fettsack nun ihr Gesicht kannte.

Sie warf die Geldkatze die Gasse hinab und verteilte die Münzen auf ihre unzähligen kleinen Taschen im Gewand. Dann griff sie in ihre Manteltasche und holte ihre großen Schlapphut hervor, den sie sorgfältig eingerollt hatte. Sie fischte eine grüne Feder aus ihrem Futteral und steckte sie in das Hutband. Erst dann verließ sie die Gasse und ging die Straße herunter.
Der faulige Wind blies ihr ins Gesicht und sie fühlte sich frei und glücklich. Hier war sie ihr eigener Herr. Sie hatte hier das schlichte Glück im Hoch und Tief des einfachen Lebens gefunden, dass den Adeligen immer verborgen bleiben würde. Und sie liebte es, mit der Gefahr zu spielen, denn die Elendsviertel waren ein hartes Pflaster: Die Miliz ließ sich hier kaum blicken; der lange Arm des Gesetzes griff am Viertel vorbei. Wo jede soziale Ordnung fehlte, wo Du Dich auf nichts verlassen kannst und nicht weißt, ob Du morgen noch was anderes außer Schläge zwischen die Zähne bekommen könntest, gilt es, Leute zu kennen. Und Scarlet kannte hier eine Menge Leute. Sie kannte jeden Winkel und jedes Gesicht – wenn auch nicht jeden Namen. Sie war eine von ihnen. Manchmal dachte sie an ihr altes Leben zurück, doch mittlerweile gehörte sie dazu.
Sie überlegte, was sie mit dem Gold anfangen sollte. Eins war ihr selbstverständlich: Sie würde nur den geringsten Teil für sich behalten. Hier gab es mehr gescheiterte Existenzen als ihr Mantel Löcher hatte. Sie würde versuchen, mit dem Gold das Leid ein wenig zu lindern. Aber auch nicht wahllos und sie würde auch nicht alles einer Person geben. Viele konnten ohnehin nicht mit Geld umgehen. Manche würden sich besaufen, es verspielen oder sich ausrauben lassen. Auch war es für sie selbst gefährlich, zu zeigen, dass sie so viel Gold besaß.
Da fiel ihr Feista ein. Feista verdingte sich ihren kümmerlichen Lebensunterhalt, indem sie sich widerlichen Perversen in einem kleinen schmuddeligen Bordell am Ende der Flickergasse hingab. Jedesmal, wenn Scarlet an sie dachte, schickte sie in Gedanken ein kurzes Dankgebet an Olladra. Dieses Schicksal war ihr bisher erpart geblieben.
In der Vergangenheit hatten sie gemeinsame Sache gemacht: Feista machte vielversprechende Kunden aus und Scarlet erleichterte sie um ihr Gold. Feista bekam dafür ein paar Münzen ab. Auch die ein oder andere offene Rechnung hatte Scarlet für Feista beglichen. Das alles war schon eine Weil her. Mittlerweile war das Henkers zu heruntergekommen, um betuchte Männer anzulocken. Doch ihre Freundschaft hatte sich gehalten. Es war wichtig, Leute zu kennen, denen man vertrauen konnte.
Obwohl sie sich mochten, trafen sie sich eher durch Zufall denn durch Absprache und seit drei Tagen hatten sie sich gar nicht gesehen. Feista stand nicht immer an den selben Orten. Gerade im Moment nicht, denn es war Jahrmarkt. Zuletzt hatte sie sich darüber beklagt, dass ihr Beruf in der Zeit des Jahrmarktes immer zur Freakshow würde. In der vorherigen Nacht hatte sie drei Kunden, einen ekelhaften, schmierigen Kürbishändler mit orangefarbenen Händen; einen Typen mit merkwürdigen Hautveränderungen, dessen Klamotten nach Motten und Schimmel rochen; sowie einen Harlekin vom Zirkus. Sie war ein bedauernswertes Ding.

Da Scarlet nicht wusste, wo Feista stand, beschloss sie, im Henkers vorbeizuschauen, vielleicht hatte sie Glück.
Ekel durchfuhr Scarlet, als sie vor dem Bordell stand. Gerne hätte sie Feista geholfen, von hier fortzukommen, doch die Umstände! Jeder hat sein Päckel zu tragen, dachte sie traurig, manche Dinge lassen sich kaum ändern, denn das Schicksal klopft nicht an. Dann trat sie in den schmuddeligen Schankraum. Sie versuchte, im schummrigen Licht Feista ausfindig zu machen. Der Bordellbesitzer fiel ihr  erst auf, als er direkt neben sie getreten war – sie wusste nicht einmal ihren Namen, so abstoßend war er ihr. Noch bevor sie auf ihn reagieren konnte, hatte er sie am Hals gepackt und gegen den Türpfosten gedrückt. „Okay, du kleine Nutte, ich weiß, dass Du und Feista befreundet seid. Also streite es erst gar nicht ab, dass ihr unter einer Decke steckt.“ Sein übler Atem stach ihr in den Nase. Scarlet war überrumpelt und würgt nur hervor, „Wovon redet ihr?“. Röte stieg dem Mann ins Gesicht, „Verarsch mich nicht. Feista ist verschwunden und Du hast ihr geholfen. Wo ist sie? Raus damit oder ich mach aus Dir Kleinholz – oder vielleicht fällt mir noch etwas besseres für Dich ein“, fügt er mit lüsternen Grinsen hinzu. „Ich verstehe, es macht keinen Sinn, es abzustreiten. Meinetwegen bringe ich Euch zu Feista.“, sie macht eine kleine Pause, gibt sich unsicher und fügt hinzu, „… und ihr sagt mir, was ich tun muss, dass wir die Sache vergessen.“, sie legt ihren Finger auf seine Lippen, „… ich bin ein versöhnliches Mädchen, wisst ihr?“. Der Mann lockerte seinen Griff, ließ sie ein Stück herab.

Er schätzte sie mit unverhohlener Geilheit ab. Scarlet vergalt es ihm, indem sie ihn zwischen die Beine trat. Der Zuhälter krümmte sich vor Schmerzen, ließ von ihr ab.. „Widerlicher Wixer!“, sagte Scarlet und gab ihm noch einen Schlag ins Genick. Der Mann brach zusammen.

Geschwind stieg sie die Treppe herauf. Spätestens jetzt wusste sie, dass sie Feista hier rausholen musste. Oben traf sie Tarasha in Feistas Raum an. Hmm? Tarasha arbeitet doch im Blutroten Herzschlag?. Tarasha hatte den Lärm und das Aufstöhnen des Zuhälters anscheinend gehört. Sie war verwirrt und verzweifelt, als sie erfuhr, was Scarlet gerade getan hatte. Schnell befragte Scarlet Tarasha. Nach einigen Fragen erfuhr sie, dass Feista schwer erkrankt war und dass man sie in die Jorascoenklave bringen ließ, nachdem sie sich im Blutroten Herzschlag versteckt hatte. Sie selbst wollte sich etwas in ihrem Raum umsehen und sich mit einem gewissen Sir Bolbas d'Jorasco im Blutroten Herzschlag treffen, um weitere Nachforschungen bezüglich der Krankheit anzugehen.

„Ich begleite Dich, Tarasha!“, sagte Scarlet, „Allein ist es zu gefährlich. Und packe auch gleich ihre anderen Sachen. Sie sollte hier nicht zurückkommen. Besser Ihr kommt nie wieder zurück. Keine Angst, ich sorge für Feista. Sie wird ein neues Leben beginnen können!“, sagte sie zärtlich. Sie hoffte, dass sie dieses Versprechen wahr machen konnte. Das musste eine wirklich schlimme Krankheit sein, wenn sich Tarasha so in Gefahr begab.

Das war erst wenige Minuten her, doch jetzt erscheint es ihr wie eine Räubergeschichte. Sie steht mit Tarasha vor dem Blutroten Herzschlag und ihre Blicke treffen sich. „Hier ist es also“, stellt sie fest. "Ähm, sag mal Tarasha, dieser Sir d' Jorasco; das ist der Name eines Adeligen aus einem Halbling-Herrscherhaus. Du weißt, dass Feista meine Freundin ist, also versteh' mich nich' falsch, aber was will das Blaublut von einer Prostituierten aus dem Henkers?", sie fährt im Verschwörerton fort, "Die große Liebe oder nur ein Perversling?". Sie konzentriert sich zu sehr darauf, eine Lüge in Tarashas Gesicht zu erkennen, als dass sie auf ihren Rücken achtet.
« Letzte Änderung: 22.10.2010, 17:41:02 von Scarlet »

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #27 am: 23.10.2010, 01:42:14 »
Ende des Prologs (Anzeigen)

Als Bolbas dann schließlich schnaufender Weise den Blutroten Herzschlag betritt fällt ihm sofort auf, was sich hier geändert hat: die Anzahl der Gäste. Er nickt allen höflich zu und bekommt von Harry, dem Typen hinter der Bar sofort etwas zu hören, was ihn nicht erfreut.

Tarasha scheint nicht da zu sein... Harry hat mich gesehen, er muss mich auch unter meinem Umhang vorhin erkannt haben und jetzt... nun ich trage ihn schließlich anders... verflucht hätte nur einmal die Sonne nicht...

Doch Bolbas Gedanken überlegen es sich anders und so setzt er dem Wirt gekonnt, mit sicherer Stimme entgegen, und er bemüht sich sichtlich freundlich zu sein dabei, vielleicht aber auch etwas zu freundlich, Zynismus schwingt in seiner Stimme mit:

"Ich bin hier mit einer eurer -Angestellten-, verabredet, ehrenwerter Herr -Wirt-. Und außerdem denke ich, habt ihr zahlende Gäste, ich an euerer Stelle würde mich lieber freundlich meiner Kundschaft gegenüber verhalten. Stattdessen könntet ihr mir etwas zu trinken anbieten, was hat eure Karte vorzuweisen?"

Auch wenn ich noch nicht weiß, ob ich es wirklich trinken sollte... nicht das dieser ominöse Wirt etwas mit den geklauten... oder gar der Fäulnis oder...

Und mit Bolbas gehen abermals die Gedanken durch. Doch alledem entgegen erwidert er kurz den Blick des Zwerges und nickt ihm und seinen Tischgenossen freundlich zu.

Scheinen gerade ein Streitgespräch mit dem Wirt hier zu führen, hm... seltsam mal abwarten... hoffentlich war ich nicht zu vorlaut dem Wirt gegenüber... mal sehen... was -Harry- so zu sagen hat...

Dem Halbling rutscht fast die professionelle Mimik aus und fast bahnt sich ein sanftes Lächeln an, doch er geht schnell noch einige Schritte in die Wirtschaft hinein und setzt sich abseits der anderen Gäste, da er zu diesen noch keinen Kontakt hat aufnehmen können, und da er diese nicht verärgern will, auf einen Hocker. Er wartet auf Harry, und eigentlich auf die Karte, oder zumindest ein Angebot seinerseits.

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #28 am: 23.10.2010, 10:25:17 »
Szene vor dem Blutroten Herzschlag:

Tarasha schaut Scarlet etwas überrascht an. „Nun, Scarlet, ich habe den Eindruck, dass Sir d’Jorasco eine herzensgute Person ist. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er ein…amouröses Interesse an Feista hat, besonders, da sie sich wahrlich nicht von ihrer besten Seite gezeigt hat. Die Krankheit…der Gestank…furchtbar!“, erklärt sie, wobei ihr abermals Tränen die Wangen herunterkullern. „Abgesehen davon: Ich bezahle ihn natürlich für seine Dienste.“ Ein leichtes Lächeln huscht nun über ihr Gesicht. „Ist das nicht ironisch? Ich bezahle jemanden für seine Dienste! Nun ja, kommt, lass uns gehen…

Als die beiden Frauen sich dem Eingang nähern, hören sie Harry bereits, der gerade einen Wutanfall zu haben scheint…
   

Szene im Blutroten Herzschlag:

Harry schaut Bolbas mit Unverständnis an. „Wo ist diese Drecksnutte eigentlich? Die hat vorhin hier eine Show sondergleichen abgezogen, dachte schon, die will mich in die Kiste bekommen. Und dass ist’se plötzlich abgedampft, wie von ‚nem Schreckenshahn gejagt!“, spottet er. „Naja, setzt Euch halt hin. Was wollt Ihr? Lager? Wein?“ Doch die Frage scheint eher obligatorisch und rhetorisch zu sein, denn Harry greift zu dem nächsten Gesöff, welches in seiner Rechweite steht, und knallt Bolbas ein Glas davon auf den Tisch.

Aus der Ecke, in der nun die anderen beiden Gäste, das vermeintliche Paar, eng umschlungen anderen Tätigkeiten nachgehen, ertönt ein Rülpser.

Harry wendet sich dann schließlich wieder Redril und Ghart zu, deren Fragen ihn erröten lassen. „Nichts. Kein Problem habe ich damit!“ Er schenkt sich nochmals einen Kurzen ein und kippt ihn, schlägt jedoch das Glas so hart auf den Tresen, dass es auseinander bricht. „Khyberdreck!“, flucht er. „Es ist nur…meine Alte sollte ebenfalls mit der Karawane ankommen. Dieses billige Flittchen! Die hurt sich bestimmt wieder durch ganz Sayandras Garten und meint, ich würd’s nich’ mitbekommen!“ Er deutet mit dem Finger auf Bolbas. „Genau wie seine Freundin, die Schlampe! Die stecken doch alle unter einer Decke! Der Spötter soll sie holen, diese Tarasha!“

Just in diesem Moment knallt die Tür des Blutroten Herzschlags zu. Zwei Frauen sind eingetreten, und eine von ihnen stiert Harry wutentbrannt an. Sie ist halbwegs edel gekleidet, und übermäßig viele Juwelen und Schmuck zieren ihre Hände, Hals, und Ohren. Sie ist stark geschminkt, und ihre Haare sind aufwendig frisiert.
„Schnauze, Harry!“, zischt sie.
Doch der Halbelf, der sich schon wieder ein Glas Rum besorgt hat, scheint daran nicht zu denken. „Ach, schaut an, das ist ja die ehrenwerte Tarasha!“, sagt er sarkastisch. „Hast du dir wieder ein paar Galifar hinter meinem Rücken verdient, damit du dir noch mehr Schmuck um deinen kümmerlichen Hals hängen kannst, hä? Und noch ein Flittchen hat sie mitgebracht, wie nett!“ Harry ist offensichtlich mittlerweile nicht mehr ganz Herr seiner Stimme, denn er lallt eher als dass er deutlich sprechen könnte.
Tarasha zieht nur eine Augenbraue hoch und schüttelt den Kopf. „Besoffen, wie immer“, sagt sie zu ihrer Freundin. Dann, zu Bolbas gewandt: „Sir d’Jorasco, den Neunen sei Dank, dass Ihr hier seid…Ich habe im Henkers zufällig eine Freundin von mir und Feista getroffen, Scarlet. Sie will uns helfen!“, erklärt sie, und deutet mit dem Daumen auf die zweite Frau. Sie hat feuerrote Haare, und ihre grünen Augen leuchten, als sie den Raum mustert. Sie ist attraktiv, vielleicht in ihren frühen Zwanzigern, und trägt einen grünen Schlapphut mit einer roten Feder daran. Anscheinend ist sie nicht bewaffnet, und ihre Kleidung, die auf den ersten Blick nach Wohlstand aussieht, weist einige Abnutzungen auf, die für ein hartes Leben sprechen. „Scarlet hat vor kurzem noch mit Feista geredet, als sie vermutlich noch bei klarem Verstand war, und hat vielleicht wichtige Hinweise!“

Dann dreht sich Tarasha wieder um, schaut etwas irritiert zu Ghart, Remus und Redril, nickt ihnen schließlich nur zu und wendet sich wieder Harry zu. „Wir haben ernsthafte, wirklich ernsthafte Probleme, Harry. Eine ekelerregende Seuche hat meine Schwester befallen. Wo ist Gwen? Ist sie noch nicht hier?“, will sie eindringlich wissen.
Harry, der seinen Rum immer noch in der Hand hält, antwortet zischend. „Gwen, ja Gwen müsste eigentlisch wieder hier sein, doch…isse nich’. Dies’ Herren da drüben sind jedenfalls mit der Kalawale gekommen. Doch wo ist die alte Tirot? Die hurt sich…wohl wieder durch die Beichtstühle der Kardinäle die dumme Schlampe!“, spricht er, und kippt ein halbes Glas des Schnapses in seinen Rachen.
« Letzte Änderung: 23.10.2010, 11:32:36 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #29 am: 23.10.2010, 11:40:28 »
Als Tarasha das Lokal betritt, will Redril sie eigentlich sofort nach seinem Ziehvater befragen. Doch die Situation überschlägt sich. Sofort bricht ein kleiner Streit aus und schon im nächsten Moment wird offenbar, dass sie genau am richtigen Ort sind. Il Yanalah, das Schicksal ist uns nicht gesonnen.

Sein Ziehvater wird durch die drägenden Angelegenheiten zurückgestellt. Im Chaos, dass im Raum herrscht, versucht Redril erst einmal Ordnung zu schaffen, in dem er alle Unbeteiligten rausschickt, dann jedoch wird eine Seuche angesprochen. Erneut zögert Redril einen Moment, während seine Gedanken sich überschlagen.
Redril steht auf, dankt dem Schicksal, dass er vorher sein Glas leer trinken durfte und spricht ersteinmal mit Harry: "Eure Gewen Harry. Weshalb hatte sie Sayandras Garten eigentlich verlassen?" Dann fällt Redril auf, dass er mit Ghart dabei wohl kaum vorher Informationen erlangen wird. Ghart wäre dafür, dass man ihm erst die Wahrheit erzählt. Vielleicht hat er Recht. Eben hat die Wahrheit ja auch geholfen.

Als erstes widment sich Redril den beiden Gästen in der Ecke. Mit fest entschlossener Stimme sagt er: "Verschwindet nach oben. Nehmt euch eine Flasche Wein mit. Keine Fragen." Zeitgleich holt er fünf Goldmünzen heraus und wirft die erste den beiden zu. Erst wenn sie sich erheben und nach oben verschwinden gibt er ihnen die restliche Münzen.

"Ihr drei dort. Sir d’Jorasco, Fräulein Tarasha und Lady Scarlett. Wir sind im Namen von Haus Orien unterwegs und sowohl wir als Stordan Orien würden euch gleich gerne noch einige Fragen zu der Seuche stellen. In der Zwischenzeit würden wir euch bitten, diesen Raum für kurze Zeit zu verlassen. Wir haben eine persönliche Nachricht für Harry."
Er dreht sich zu Harry um und lauscht was die restlichen Anwesenden machen.
« Letzte Änderung: 23.10.2010, 12:00:16 von Redril »

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